[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mauerstein der im Oberbegriff von Anspruch
1 genannten Art.
[0002] Beispielsweise aus der EP 0204925 sind derartige Mauersteine bekannt, bei welchen,
an sich gegenüberliegenden Stirnflächen, Griffnuten eingearbeitet sind. Derartige
in die Stirnflachen eingearbeitete Griffnuten haben aber die Nachteile, dass einerseits,
bei Mauerabschlüssen, jeweils eine der Stirnflächennuten freiliegt, was störend ist,
da sie jeweils vor dem Verputzen mit Mörtel ausgefüllt werden muss, und, andererseits,
dass je nach Länge der erwähnten Mauersteine, der Handabstand zum Ergreifen unbequem
lang wird, bzw. gar von einer Person nicht mehr aufspannbar ist.
[0003] Die vorliegende Erfindung bezweckt an einem Mauerstein obgenannter Art diese Nachteile
zu beheben.
[0004] Dies wird bei dessen Ausbildung nach dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 erreicht.
[0005] Dadurch, dass bei zwei sich gegenüberliegenden Flächen, in diesem Fall z.B. Längsflächen,
die beiden Griffnuten vollständig in die gleiche der Flächen eingearbeitet sind und
jede Griffnut, ausgehend von der Fläche, einen Abschnitt aufweist, der sich mit einer
Ausrichtungskomponente senkrecht zur Fläche in den Stein hinein erstreckt, und einen
Abschnitt, der sich, in einer Ausrichtungskomponente, parallel zur Fläche im Stein
erstreckt, wird erreicht, dass bequem unabhängig von der Ausdehnung des Steines letzterer
an den Griffnuten ergriffen und getragen werden kann und dass weiter an Mauerabschlüssen
keine Griffnuten in Erscheinung treten.
[0006] Bei Ausbildung gemäss Wortlaut von Anspruch 2, bei welcher sich nämlich der erst-
und zweiterwähnte Abschnitt gleich ausgerichtet in den Stein erstrecken, ergibt sich
eine höchst einfache Fertigung, nämlich dadurch, dass gemäss Wortlaut von Anspruch
11 die Griffnuten durch schiefwinkliges Einarbeiten eines Schlitzes in die Fläche
gebildet werden. Als Einarbeiten kann dabei Einsägen oder Einfräsen eingesetzt werden.
[0007] Die Ausbildung des Mauersteines nach Anspruch 2 ist wohl äusserst einfach in der
Herstellung, die Tatsache aber, dass lediglich schiefwinklige Schlitze vorgesehen
sind, kann zu Griffunsicherheiten führen. Der Mauerstein nach dem Wortlaut von Anspruch
3 hilft dem ab. Die jeweilige Hand kann durch den ersten Abschnitt in die Griffnut
eingeführt werden und es können Finger oder Fingerpartien im anschliessenden zweiten
Abschnitt sicher greifen.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der erste Griffnutabschnitt im
wesentlichen Senkrecht zur Fläche in den Stein und der zweite im wesentlichen parallel
zur Fläche. Bevorzugterweise wird weiter der erste Abschnitt als kreisförmige Sackeinfräsung
gebildet, wodurch in der Fläche, in einem Arbeitsgang, genügend Platz geschaffen wird,
um mit der Hand in die Griffnut einzugreifen. Dann wird bevorzugterweise nach dem
Wortlaut von Anspruch 6 der zweite Abschnitt durch Unterfräsen mit gleichem Fräsradius
realisiert. Das diesbezüglich höchst einfache Herstellungsverfahren ist in Anspruch
12 spezifiziert.
[0009] Gemäss Wortlaut von Anspruch 8 wird bevorzugterweise und unabhängig von der Ausdehnung
des Mauersteines, der Abstand der Griffnuten entsprechend normaler Schulterbreite
gewählt. Im weiteren und dem Wortlaut von Anspruch 9 folgend, erstrecken sich die
zweiten Abschnitte an den Griffnuten gegeneinander.
[0010] Die erfindungsgemässen Mauersteine sind bevorzugterweise aus Porenbeton gemäss Wortlaut
von Anspruch 10 gebildet.
[0011] Selbstverständlich können die mindestens zwei vorgesehenen Griffnuten gleich ausgebildet
sein, können aber gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgebildet sein, indem beispielsweise
die eine als schiefwinkliger Schlitz fertigungseinfach, dafür weniger griffsicher,
ausgebildet wird und die zweite mit einer echten Hintergreifpartie, etwas aufwendiger
in der Fertigung, dafür griffsicherer.
[0012] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch und perspektivisch einen erfindungsgemässen Mauerstein in erster Ausführungsform,
- Fig. 2a,b
- in Aufsicht (a) und in Längsschnitt (b), einen Mauerstein in zweiter erfindungsgemässer
Ausführungsform.
[0014] Gemäss Fig. 1 umfasst ein erfindungsgemässer Mauerstein 1 zwei sich gegenüberliegende
Flächen 3o und 3u. Als Griffnuten 5 sind in die eine der beiden Flächen 3o, 3u, schiefwinklig,
Schlitze 7 eingearbeitet. Sie werden in das ausgehärtete oder noch nicht ausgehärtete
Material der Mauersteine 1 eingearbeitet, wie beispielsweise durch Einsägen oder Einfräsen.
Ihr Abstand D wird dabei, unabhängig von der Längenausdehnung des Mauersteines 1,
entsprechend der durchschnittlichen Schulterbreite von Menschen gewählt und die Schlitzneigung
gegeneinander gerichtet, wie dargestellt. Gegebenenfalls ist es ohne weiteres möglich,
wie beim linken Schlitz strichpunktiert dargestellt, letzteren bis an die eine und/oder
andere Querfläche 9 des Steines 1 zu führen, was insbesondere fertigungstechnische
Vereinfachungen mit sich bringen kann. Die Breite d der Schlitze wird so gewählt,
dass die Finger sowie vorzugsweise ein Teil der Handballe in die Schlitze 7 eingeschoben
werden können.
[0015] Gemäss den Fig. 2 wird in die Fläche 3o des Steines 1 ein erster Griffnutabschnitt
als kreisrunde Sackbohrung 11 eingearbeitet, bevorzugterweise eingefräst. Ein zweiter,
im wesentlichen zur Fläche 3o parallel geführter Griffnutabschnitt 13, wird dabei
bevorzugterweise mit demselben Fräswerkzeug gebildet, dessen Achse, wie mit dem Pfeil
f dargestellt, nach Einfräsen der Sackbohrung entsprechend dem ersten Abschnitt 11,
verschoben wird. Dabei wird der Radius r der Sackbohrung 11 entsprechend der Ausdehnung
einer Hand ausgebildet und die Hintergreifpartie 13 so, dass die Finger sicher hintergreifen
können. In Fig. 2b ist gestrichelt ein Fräser 14 dargestellt.
[0016] Selbstverständlich eröffnen sich nun dem Fachmann viele Möglichkeiten, dem erfindungsgemässen
Prinzip folgend, in ein und dieselbe Mauersteinfläche Griffnuten einzuarbeiten. Dabei
muss ein erster Nutabschnitt eine Ausrichtungskomponente senkrecht zur Fläche des
Steines aufweisen, damit in den Stein gegriffen werden kann und ein Abschnitt mit
einer Ausrichtungskomponente parallel zur Fläche des Steines vorgesehen sein, damit
der Stein überhaupt ergriffen werden kann. Bei der Ausführungsform gemäss Fig. 1 werden
beide erwähnten Abschnitte gemeinsam durch einen einzigen Abschnitt realisiert, der
sowohl eine Ausrichtungskomponente senkrecht zur Fläche wie auch parallel zur Fläche
aufweist, während bei Ausführungsformen gemäss Fig. 2, getrennt, ein Eingriffsabschnitt
im wesentlichen Senkrecht zur Mauersteinfläche und ein Hintergreifabschnitt im wesentlichen
parallel zu dieser Fläche vorgesehen werden.
[0017] Die erwähnten Griffnuten werden bevorzugterweise an Mauersteinen auf Porenbeton vorgesehen.
Selbstverständlich ist es gegebenenfalls auch möglich, unterschiedliche Griffnuten
vorzusehen, beispielsweise eine gemäss Fig. 1 und eine gemäss Fig. 2, wobei bevorzugterweise
beide gleich ausgebildet werden.
1. Mauerstein mit zwei sich gegenüberliegenden Flächen und mit mindestens zwei Griffnuten,
dadurch gekennzeichnet, dass
- beide Griffnuten in die gleiche der Flächen eingearbeitet sind,
- jede Griffnut ausgehend von der Fläche einen Abschnitt aufweist, der sich mit einer
Ausrichtungskomponente senkrecht zur Fläche in den Stein erstreckt und einen Abschnitt,
der sich in einer Ausrichtungskomponente parallel zur Fläche im Stein erstreckt.
2. Mauerstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Abschnitt
und der zweite im wesentlichen gleich ausgerichtet in den Stein erstrecken.
3. Mauerstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt bezüglich
der Flächennormalen auf die Fläche sich steiler in den Stein erstreckt als der anschliessende
zweite.
4. Mauerstein nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Abschnitt
im wesentlichen Senkrecht zur Fläche in den Stein erstreckt, der zweite im wesentlichen
parallel zur Fläche.
5. Mauerstein nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der
erste Abschnitt als kreisförmige Einfräsung gebildet ist.
6. Mauerstein nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt durch
eine Unterfräsung vorzugsweise mit gleichem Fräsradius, vorzugsweise bezüglich der
Achse der kreisförmigen Einfräsung im wesentlichen in einer Richtung, gebildet ist.
7. Mauerstein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffnut im wesentlichen
durch einen sich schiefwinklig in den Stein erstreckenden Schlitz gebildet ist.
8. Mauerstein nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffnuten
an der Fläche im wesentlichen entsprechend Schulterbreite voneinander entfernt sind.
9. Mauerstein nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die
zweiten Abschnitte der Griffnuten einander zugewandt im Stein erstrecken.
10. Mauerstein nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerstein
aus Porenbeton besteht.
11. Verfahren zur Herstellung eines Mauersteines nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass während oder nach Aushärtung der Mauersteinmasse mindestens eine
der Griffnuten durch schiefwinkliges Einarbeiten eines Schlitzes in die Fläche gebildet
wird.
12. Verfahren zur Herstellung eines Mauersteines nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, dass vor oder nach Aushärten der Mauersteinmasse mindestens eine der
Nuten durch Einfräsen einer Sackbohrung in die Oberfläche und anschliessendes Lateralverschieben
des Fräskopfes im wesentlichen parallel zur Mauersteinfläche gebildet wird.
13. Verfahren zur Herstellung eines Mauersteines nach einem der Ansprüche 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass beide Griffnuten gleich hergestellt werden.