[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Falzziegel mit einer Seiten- und Kopfverfalzung,
wobei letztere im Kopfseitenfalzeck eine zum Ziegelkopf hin offene Senke aufweist.
Die Senke erstreckt sich über das Kopfseitenfalzeck bis hin zur äußeren Seitenfalzrippe
und dient bei der horizontalen Stapelung zur Aufnahme einer Stapelrippe, weshalb sie
auch über die gesamte Breite geführt ist. Eine solche Lösung ist aus der EP 585 737
bekannt.
[0002] Es hat sich ergeben, daß diese Senke zu Undichtheiten im Vierziegeltreffeck führen
kann.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Falzziegel der eingangs genannten
Art zu schaffen, der im Bereich des Kopfseitenfalzecks besser dichtet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Senke Teil einer in der
äußeren Kopffalzrippe eingelassenen und zum Ziegelkopf und/oder zum linken Ziegelrand
offene Ausklinkung ist und daß an der Ziegelrückseite im äußeren Kopfbereich eine
hakenförmige Rippe angeordnet ist, die in eine Wasserableitrippe übergeht und sich
beim Eindecken der Ziegel in die sackförmige Ausklinkung der äußeren Kopffalzrippe
(213) einlegt.
[0005] Die Ausklinkung ist wenigstens nach zwei Seiten hin abgeschlossen und zwar in Richtung
auf den Ziegelfuß und in Richtung auf den rechten Ziegelrand. Damit ergibt sich eine
Öffnung zum Ziegelkopf und/oder zum linken Ziegelrand, in die sich bei der Eindeckung
die hakenförmige Rippe des überdeckenden Nachbarziegels einlegen kann.
[0006] Es ergeben sich mehrere Vorteile. Die sackförmige Ausklinkung beläßt die umgebende
Kopf- und/oder Seitenfalzrippe in ihrer ursprünglichen Höhe, so daß die Schutzwirkung
dieser Rippen erhalten bleibt.
[0007] Die in die Ausklinkung sich einlegende hakenförmige Rippe nimmt eventuell dennoch
eingewehtes Wasser auf und leitet es an der Ziegelrückseite über die Wasserableitrippe
in die Kopfverfalzung des überdeckenden traufseitigen Ziegels ab. Die hakenförmige
Rippe ist also nicht nur ein Dichtverschluß, sondern zugleich ein Wasserführungselement
das eingewehtes Wasser fängt und gezielt ableitet.
[0008] Es wird somit vom Abtropfen in das Dachinnere gehindert.
[0009] In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn die hakenförmige Rippe
bis zum äußersten Rand eines oberen Kopfdeckfalzeckausschnitts durchgeführt und sich
die Wasserableitrippe außerhalb der Seitenverfalzung im überdeckten Zustand befindet.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand einer Zeichnung beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Teildraufsicht auf den Kopfseitenfalzeckbereich einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Falzziegels,
- Figur 2
- eine Teildruntersicht auf den Kopfdeckfalzbereich des Falzziegels von Figur 1,
- Figur 3
- eine Teildraufsicht auf den Kopfseitenfalzeckbereich einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Falzziegels, und
- Figur 4
- eine Teildruntersicht auf den Kopfdeckfalzeckbereich des Falzziegels von Figur 3.
[0012] Der Falzziegel 1 von Figur 1 zeigt eine Kopfverfalzung 2, die - in der folgenden
Reihenfolge - eine äußere Kopffalzrippe 213, eine Kopffalznut 214 und eine innere
Kopffalzrippe 215 aufweist.
[0013] Die Seitenverfalzung 5 besteht aus einer äußeren Seitenfalzrippe 513, die zugleich
die Flanke des Ziegels bildet. Nach innen folgt eine Seitenfalznut 514, sowie eine
innere Falzrippe 515.
[0014] Im äußersten Kopfbereich, eingelassen in die äußere Kopffalzrippe 213, beziehungsweise
die äußere Seitenfalzrippe 513 ist eine sackförmige Ausklinkung 288, die im vorliegenden
Fall sowohl zum Ziegelkopf 2 als auch zum linken Ziegelrand hin offen ist, während
sie zu den beiden anderen Seiten des rechteckigen Grundrisses hin durch eine Einlaßschräge
abgeschottet ist.
[0015] Bei der Eindeckung des Ziegels legt sich in diese Absenkung eine hakenförmige Rippe
227, die in Figur 2 zu sehen ist. Sie ist Bestandteil der Ziegelrückseite des Falzziegels
von Figur 1 und beginnt an der Flanke des oberen Kopfdeckfalzeckausschnitts 2951.
Sie flankiert den Ziegelkopf 2 bis zu ihrem Zusammentreffen mit einer parallel zu
den seitlichen Ziegelrändern verlaufenden Wasserableitrippe 621, in die sie höhengleich
übergeht.
[0016] Die Deckverfalzung 3 verfügt noch über eine äußere Deckfalzflanke 321, eine äußere
Deckfalznut 324 sowie eine innere Deckfalzrippe 327.
[0017] Die Deckfalzflanke 321 endet an einem unteren Kopfdeckfalzeckausschnitt 3952, wohingegen
die innere Deckfalzrippe 327 bis zum oberen Eckausschnitt 2951 hindurchgeführt ist.
Sie ergänzt sich mit der L-förmig gestalteten Hakenrippe 227, da sie bei der Eindeckung
in der Seitenfalznut 514 Platz findet und somit ein Vorbarriere für den hakenförmigen
Verschluß mit der Ausklinkung 288 bildet.
[0018] Das Ausführungsbeispiel der Figuren 3 und 4 zeigt bei der Kopf- und Seitenverfalzung
analoge Rippen und Nuten, so daß gleiche Bezugszeichen gewählt wurden und sich eine
separate Schilderung dieser Verfalzbereiche erübrigt. Nachfolgend sei nur noch auf
die Unterschiede eingegangen.
[0019] Bei dieser Ausführungsform ist die Absenkung 288 gleichfalls sackförmig gestaltet,
jedoch lediglich zum Ziegelkopf 2 hin geöffnet, seitlich zum Ziegelrand 5 hin erstreckt
sich eine Abzweigung der äußeren Seitenfalzrippe 513, die in ihrer Höhe vermindert
bis zum Ziegelkopf 2 hindurchgeführt ist und einen linksseitigen Rippenrand für die
Ausklinkung 288 bildet.
[0020] In diese Ausklinkung liegt die hakenförmige Rippe 227 der Ziegelrückseite, die analog
zum ersten Ausführungsbeispiel den Ziegelkopf 2 flankiert und in Verbindung steht
mit der Wasserableitrippe 621.
[0021] Ergänzend zu dieser L-Form ist beim zweiten Ausführungsbeispiel die Rippe 227 in
Form einer U-Schleife geführt. Auch das andere Ende der Rippe 227 mündet in eine Wasserableitrippe
621, wobei im Kopfbereich dieser weiteren Wasserableitrippe eine Abknickung vorhanden
ist, die von ihrer Formgestalt der Sackform der Ausklinkung 288 der Figur 3 entspricht.
Im Bereich der Abknickung ist bei Eindeckung die Wasserableitrippe 621 aus der Ausklinkung
288 herausgeführt.
[0022] Bei dieser Ausführungsform gibt es insgesamt drei Deckfalzeckausschnitte, nämlich
den oberen mit der Bezugsziffer 2951, den mittleren mit der Bezugsziffer 2952 und
den unteren 2953.
[0023] Wie aus der Zeichnung zu erkennen, ist die Wasserableitrippe 621 mit Abstand zum
seitlichen Rand des Eckausschnittes 2951 geführt, desgleichen erstreckt sich die hakenförmige
Rippe 227 nicht bis ganz zum Eckausschnitt 2951.
[0024] Auch hier ist wiederum beim Eindecken der Falzziegel ein Dichtverschluß im Bereich
des Vierziegeltreffecks gegeben, der zugleich zur Wasserableitung eventuell doch eingewehten
Wassers dient.
1. Falzziegel mit Seiten- und Kopfverfalzung, wobei letztere im Kopfseitenfalzeck eine
zum Ziegelkopf offene Senke aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Senke Teil einer in der äußeren Kopffalzrippe (213) eingelassenen und zum
Ziegelkopf (2) und/oder zum linken Ziegelrand offene Ausklinkung ist und daß an der
Ziegelrückseite im äußeren Kopfbereich eine hakenförmige Rippe (227) angeordnet ist,
die in eine Wasserableitrippe (621) übergeht und sich beim Eindecken der Ziegel in
die sackförmige Ausklinkung (288) der äußeren Kopffalzrippe (213) einlegt.
2. Falzziegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hakenförmige Rippe (227) bis zum äußeren Rand eines oberen Kopfdeckfalzeckausschnitts
(2951) durchgeführt ist und sich die Wasserableitrippe (621) außerhalb der Seitenverfalzung
in überdecktem Zustand befindet.
3. Falzziegel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hakenförmige Rippe (227) nicht bis zum äußeren Rand eines Kopfdeckfalzeckausschnitts
(2951) reicht und in Form einer U-Schleife ausgebildet ist.
4. Falzziegel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hakenförmige Rippe (227) mit beiden Enden in Wasserableitrippen (621) übergeht.
5. Falzziegel nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wasserableitrippen (621) in eine Fußfalzrippe übergangslos einmünden.
6. Falzziegel nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Seitenfalzrippe (513) an ihrem kopfseitigen Ende im Bereich der Kopffalznut
(214) seitlich nach innen zur Bildung der sackförmigen Ausklinkung (288) versetzt
ist.
7. Falzziegel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sackförmige Ausklinkung (288) ebenso lang ist wie der Versatz (5131) der äußeren
Seitenfalzrippe (513)
8. Falzziegel insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß außerhalb der Seitenverfalzung (5) flankierend zum Ziegelrand ein Seitenrandstreifen
(511) verläuft.
9. Falzziegel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sackförmige Ausklinkung zwischen den Seitenrandstreifen (511) und dem Versatz
(5131) der äußeren Seitenfalzrippe (513) angeordnet ist.