[0001] Die Erfindung betrifft eine Klemmverbindung bestehend aus mindest zwei über eine
Fügezone 6 zu verbindende Einzelprofile 1, 2 und mindestens zwei Fügeteilen 3, 4,
die mit einem senkrecht zur Ebene der Einzelprofile in der Fügezone angeordneten Befestigungsmittel
5, wie Schrauben oder dergleichen, verspannt sind.
[0002] Aus dem Aluminium-Taschenbuch, 14. Auflage, Seite 827, ist eine Klemmverbindung der
eingangs genannten Art bekannt. Sie bildet eine kraftschlüssige Verklammerung der
zu verbindenden Einzelprofile, die beispielsweise aus Fahrzeugbeplankungen oder anderen
großflächigen Elementen bestehen, wobei das Befestigungsmittel senkrecht zur Beplankungsebene
wirkt.
[0003] Die in Abbildung 12.1 des Aluminium-Taschenbuchs dargestellte Verbindung erfolgt
an einem senkrecht stehenden Pfostenprofil, das als Strangpreßprofil ausgebildet ist
und die Fahrzeugbeplankung in mehrere senkrecht unterteilte Abschnitte gliedert. Diese
Pfostenprofile sind in der Bodengruppe verankert und können mit der Dachgruppe über
besondere Randprofile verbunden werden.
[0004] Auf Seite 894 des Aluminium-Taschenbuchs sind Aluminium-Omnibus-Aufbauten gezeigt,
bei denen durchlaufende Wandprofile mit speziell ineinandergehängten Verriegelungssystemen
verbunden sind. Dabei wird ein nachträglich eingespritzter Zweikomponentenklebstoff
verwendet, der gleichzeitig die Verriegelung bewirkt.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache, wieder lösbare Klemmverbindung
für durchlaufende Profile oder aus Profilen erstellt oder mit Profilen eingefaßte
Baugruppen, insbesondere für die Verbindung von längslaufenden Strukturprofilen bzw.
Wand-, Dach- oder Bodengruppen von Fahrzeugaufbauten, zu schaffen, die statisch und
dynamisch belastbar ist und eine glattflächige Außenkontur ermöglicht.
[0006] Die Klemmverbindung soll vorzugsweise für Hochgeschwindigkeitsschienenfahrzeuge geeignet
sein, bei denen seitliche Zug- und Druckkräfte, die beispielsweise bei Tunneldurchfahrten
auf die Wand- und Dachprofile mit wechselnder Belastung einwirken, ohne Deformation
bzw. Lockerung der Verbindung aufgenommen werden können.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weitere
Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weitere
Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Ein hervorstechendes Merkmal der neueen Klemmverbindung besteht darin, daß nur zwei
Fügeteile benötigt werden, die als im wesentlichen identische Spannschienen ausgebildet
sind und die in Verbindung mit mehreren im Abstand voneinander angeordneten Spannschrauben
in Längsrichtung der durchlaufenden Einzelprofile verbunden sind, und daß nur die
zwei Fügeteile (Spannschienen) für die Erzeugung von Durchgangsbohrungen, Sackbohrungen
und Gewinde bearbeitet sind. Dies ist fertigungsfreundlicher und weniger toleranzanfällig
als die spannende Bearbeitung an den eventuell sehr großen Baugruppen.
[0010] Es können großflächige Einzelprofile dauerhaft und verzugsfrei verbunden werden,
da beim Anziehen der Klemmverbindung symmetrische Belastungen auf die Einzelprofile
ausgeübt werden.
[0011] Vorzugsweise sind die Stirnseiten 10, 11 jedes der Einzelprofile 1, 2 in der Verbindungszone
als glatte Strangpreßprofilabschnitte ausgebildet und mit zwei auf Schulterflächen
16a - d angeordneten und für die Verhakung ausgebildeten Kopfteilen 20a - d versehen.
Die Schulterflächen 16a - d sind abgeschrägt und verjüngen sich konusförmig zum Kopfende
der Schulterflächen 16a - d ein. Der Konuswinkel α zwischen der Fügezone 6 und der
schrägen Schulterfläche ist unter folgenden Gesichtspunkten zu bestimmen:
a) Für eine hohe Kraftübertragung empfiehlt es sich, einen steilen Winkel zu wählen,
damit die Pressung in der Konuswand eine hohe Kraftübertragung ermöglicht.
b) Um den Versatz zwischen den Fügeteilen und den Einzelprofilen an der Außenseite
der Klemmverbindung so gering wie möglich zu halten, empfiehlt es sich, einen flachen
Konuswinkel zu wählen. Als übliches Toleranzspiel zwischen den Oberflächen des Fügeteils
und der Oberfläche des Einzelprofiles ist ein Toleranzbereich von ± 0,2 mm vorgesehen.
Dieses Toleranzspiel kann nun noch weiter verringert werden, wenn auf der Oberfläche
des Fügeteils eine elastische Nase 16 angeordnet ist. Für bestimmte Anwendungsfälle
ist es vorteilhaft, wenn ein Dichtungsprofil 15 in die Spaltöffnungen 14 zwischen
Fügeteil 3 und Einzelprofil 1 eingeschoben wird.
[0012] Gemäß einer Variante der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, daß nur das außenliegende
Fügeteil 3 als durchlaufende Spannschiene ausgebildet ist, während das innenliegende
Fügeteil lediglich abschnittsweise auf der Gesamtlänge des Wandprofiles vorhanden
ist. Dadurch kann der Materialeinsatz und damit das Gewicht der Klemmverbindung verringert
werden, ohne daß bei der Verwendung von Innenverkleidungen ein optischer Nachteil
auftritt.
[0013] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Klemmverbindung druckdicht ausgebildet, weil
durch die zumindest von der Außenseite her wirkende, durchgehende Preßfassung des
Fügeteils 3 eine geschlossene Abdichtung an der Verbindung zwischen der Innen- und
Außenseite der Wandprofile gegeben ist. Um jedoch bei korrossiver Umgebung jeglicher
Art von Korrossionsangriff zu unterbinden, kann zusätzlich in den außenliegenden Spalten
14a, b eine Abdichtung 17 entweder elastisch oder als starres Dichtungsprofil vorgesehen
werden.
[0014] Durch die Verwendung von horizontal angeordneten, frei zugänglichen Schraubverbindungen
ist die vorliegende Klemmverbindung fertigungsfreundlich und wird beispielsweise mittels
einer einfachen Abstandsvorrichtung in einem Arbeitsgang durch Einschieben der Fügeteile
zwischen dem oberen und unteren Wandprofil hergestellt. Bei der Verwendung von innenseitig
einschraubbaren Spannschrauben ist die erfindungsgemäße Klemmverbindung auch wieder
lösbar, ohne daß irgendwelche Beschädigungen an den Oberflächen der zu verbindenden
Einzelprofilteile auftreten.
[0015] Zur Sicherung der Klemmverbindung können zusätzlich Federringe, Umlegscheiben oder
andere bekannte Maßnahmen, wie z. B. eine Verklebung, angewendet werden. Es ist jedoch
bevorzugt an den Einsatz von hochfesten Spannschrauben gedacht, bei denen die erforderliche
Vorspannung aufgrund der Federkennlinier bestimmt wird.
[0016] Wie bereits einleitend gesagt, ist daran gedacht, die Einzelprofile als Strangpreßprofile
aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung herzustellen, so daß eine Nachbearbeitung
dieser Teile nicht erforderlich ist. Die Fügeteile sollen vorzugsweise aus Stahl bestehen
und sind daher leicht spanend zu bearbeiten. Sie müssen an der Konusfläche passend
zu den Einzelprofilen ausgebildet sein, wobei auf das Toleranzspiel von ± 0,2 mm zwischen
den Außenflächen der Einzelprofile und der Fügeteile zu achten ist.
[0017] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Klemmverbindung mit Außenseite A und Innenseite
B;
- Fig. 2
- Detailausschnitt eines Fügeteiles mit verlängerter Hutfläche;
- Fig. 3
- Detailausschnitt nach Figur 2 mit zusätzlichem Dichtungsprofil.
- Fig. 4
- Klemmverbindung mit einem Bauteil
- Fig. 5
- Perspektivische Ansicht geklemmter Einzelprofile in Längsrichtung
[0018] In Figur 1 ist eine Klemmverbindung zwischen den Einzelprofilen 1, 2 und den Fügeteilen
3, 4 über eine Spannschraube 5 dargestellt. Die Längsachse der Spannschraube 5 verläuft
in Richtung der Fügezone 6. Sie weist an der Innenseite der Klemmverbindung einen
Schraubenkopf 5a und an der Außenseite ein Gewindeteil 5b auf.
[0019] An der Außenseite A der Klemmverbindung sind zusätzliche Dichtungsteile 17a, b dargestellt,
um die Spaltöffnung 14 zwischen Fügeteil 3 und Einzelprofil 1 abzudichten. Diese Dichtungsprofile
17a, b sind in einen als Pilzhut 8 ausgebildeten oberen Abschnitt des Fügeteils 3
eingelegt.
[0020] Wie aus Figur 3 erkennbar, hat der Pilzhut 8 an der Unterseite zwei wie eine Hutkrempe
nach unten in Richtung Pilzfuß 9 sich erstreckende Stege 12a, b. Die Innenflächen
13a, b der Stege 12a, b sind abgeschrägt und bilden einen sich konusförmig erweiternden
Stegraum 14a, b. Die Innenflächen 13a, b korrespondieren mit je einer Schulterfläche
16a, b, c, d die an der Unterseite des Kopfteiles der Einzelprofile angeordnet ist
(Figur 2).
[0021] In Figur 2 ist die erfindungsgemäße Klemmvorrichtung im Detail näher dargestellt.
Man erkennt die Einzelprofile und die Fügeteile vor dem Zusammenbau, wobei an den
beiden abgeschrägten Innenflächen 13a, b ein Konuswinkel angegeben ist.
[0022] Ferner ist in Figur 2 eine elastische Überlappung in Form eines Pilzhutrandes 18
an der Außenseite der Klemmverbindung zwischen der Fügeteiloberfläche und dem Einzelprofil
dargestellt, wodurch sich der Spalt zwischen Einzelprofil und Fügeteil verringert
und gleichzeitig eine im wesentlichen plane Oberfläche erzeugt werden kann.
[0023] In Figur 3 ist zur Verbesserung der Dichtigkeit zwischen Fügeteil und Einzelprofil
eine elastische Dichtung 19 unterhalb des Pilzhutrandes 18 angeordnet. Beim Einbau
des Fügeteils und beim Aufbringen der Spannkraft über die Spannschraube 5 wird der
Pilzhutrand 18 elastisch verformt und dabei eine absolut dichte und nahezu ebene Fläche
zwischen dem Einzelprofil und dem Fügeteil gebildet.
[0024] Aus Fig. 4 erkennt man eine erfindungsgemäße Klemmverbindung, bestehend aus zwei
in einer Fügezone 6 verbundenen Profile, wobei das Fügeteil 41 im Querschnitt gesehen
eine Pilzform aufweist, daß in einen entsprechend ausgebildetes Kopfteil 40a, 40b
an den Stirnseiten der Profile 42, 43 eingreift. Das Profil 43 ist als ein Teil einer
Baugruppe zu erkennen, die in einen quer zur Längsrichtung der Klemmverbindung übergehendes
Wandteil 44 mündet.
[0025] Auch auf der gegenüberliegenden Seite der Klemmverbindung ist eine Baugruppe, ausgehend
von dem Profil 42 zu erkennen. Die Baugruppe besteht aus einem plattenförmigen, in
Längsrichtung der Klemmverbindung sich erstreckenden Seitenteil 45 und einem Traggerüst
46a, 46b. Weitere Anschlußmöglichkeiten bestehen in der angeformten C-Nut 47.
[0026] Fig. 5 zeigt eine Klemmverbindung in perspektivischer Ansicht im Teilschnitt, wobei
die verbundenen Einzelprofile 51, 52 von dem Pilzhut 53, 54 in Längsrichtung zusammengehalten
werden. Wie vorher erläutert, können anstelle der Einzelprofile 52 oder 51 auch Baugruppen
zusammengefügt werden.
1. Klemmverbindung, bestehend aus mindestens zwei in einer Fügezone (6) zu verbindende
Einzelprofile oder Baugruppen (1, 2) und mindestens zwei Fügeteilen (3, 4), die mit
einem Befestigungsmittel, wie Schrauben oder dergleichen, senkrecht zur Ebene der
Einzelprofile in der Fügezone verspannt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Fügeteil (3, 4) im Querschnitt gesehen eine Pilzform aufweist, wobei am
Pilzfuß (9) Seitenflächen (21a, b) als Anschlagflächen für die Stirnflächen (10, 11)
der Einzelprofile (1, 2) und der Pilzhut (8) an der Außenseite (A) bündig mit der
Außenfläche der Einzelprofile (1, 2) ausgebildet ist, während der Pilzhut (8) an der
Unterseite zwei konusförmig nach unten sich erweiternden Stegräume (14a, b) aufweist,
die sich zwischen den Anschlagflächen am Pilzfuß (9) und den an der Pilzunterseite
nach Art einer Hutkrempe herausragenden Stegen (12a. b) ausbilden,
daß jedes Einzelprofil (1, 2) an seiner zur Fügezone (6) hin gewandten Stirnseite
(10, 11) je ein über eine Schulterfläche (16a, b) hinausragendes Kopfteil (20a, b)
aufweist, das in den Stegraum (14a, b) eingreift und
daß die Fügeteile (3, 4) achssymmetrisch zur Fügezone (6) angeordnet und durch ein
in dieser Achse wirkendes Befestigungsmittel verspannt sind, wobei die Kopfteile (20a,
b) bzw. (20c, d) über die Schulterflächen (16a, b) mit den jeweiligen Stegen (12a,
b) bzw. (12c, d) verhakt sind.
2. Klemmverbindung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelprofile an ihren Stirnseiten identisch Querschnitte aufweisen,
daß die sich in der Fügezone senkrecht zur Ebene der Einzelprofile gegenüberliegenden
Fügeteile identisch ausgebildete Querschnitte aufweisen und durch mindestens eine
Spannschraube im Querschnitt und beliebig viele Spannschrauben in Längsrichtung miteinander
verbunden sind, wobei in dem einen Fügeteil eine Sackbohrung mit Gewinde eingeschnitten
ist und das andere Fügeteil eine Durchgangsbohrung mit Anschlagfläche für den Schraubenkopf
aufweist.
3. Klemmverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Spaltöffnung zwischen den Fügeteilen und den Einzelprofilen elastische
Dichtungen eindrückbar sind.
4. Klemmverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberseite des Pilzhutes mit einer über die Spaltöffnung hinausragenden Nase
versehen ist.
5. Klemmverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelprofile als Strangpreßprofile aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
bestehen.
6. Klemmverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fügeteile aus Stahl, vorzugsweise einer Chrom-Nickel-Stahl-Legierung bestehen.
7. Klemmverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fügeteile und/oder Einzelprofile aus Kunststoff bestehen.