[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohr- und/oder Meisselgergät in dem ein Schlagwerk und
eine Zwischenwelle achsparallel gelagert sind.
[0002] Aus der DE-OS 35 06 695 ist ein Bohr- und Meisselgerät mit einem Gehäuse bekannt,
das sich aus einem bohrrichtungsseitigen Getriebegehäuse und einem der Bohrrichtung
entgegengesetzten Motorgehäuse zusammensetzt. An der Innenkontur des Getriebegehäuses
ist an zwei einander gegenüberliegenden Bereichen jeweils eine Lagerstelle angeordnet.
Eine dieser Lagerstellen dient der Aufnahme eines der Bohrrichtung entgegengesetzten
Lagerbereiches des Schlagwerkes und die zweite Lagerstelle steht mit einem der Bohrrichtung
zugewandten Lagerbereich einer zu einem Taumelgetriebe gehörenden Zwischenwelle in
Verbindung.
[0003] Das Gehäuse des Bohr- und Meisselgerätes setzt sich aus zwei, parallel zur Längserstreckung
des Bohr- und Meisselgerätes teilbaren, mittels Schrauben miteinander verbindbaren
Gehäusehälften zusammen. Die beiden Lagerstellen sind von paarweise zueinander angeordneten
Lagerschalen gebildet, die einstückig mit den Gehäusehällten in Verbindung stehen.
Die Innenkontur dieser Lagerschalen ist auf die Aussenkontur der Lagerbereiche des
Schlagwerkes und der Zwischenwelle abgestimmt.
[0004] Um das Schlagwerk und die Zwischenwelle in das Getriebegehäuse einbauen zu können,
müssen die Gehäusehälften des gesamten Gehäuses voneinander getrennt werden, so dass
das Innere des Getriebegehäuses frei zugänglich ist.
[0005] Die Herstellung der beiden Gehäusehälften mit den daran angeordneten Lagerschalen
ist nicht wirtschaftlich durchführbar, da einerseits teure Abspritzwerkzeuge benötigt
werden, andererseits beide Gehäusehälften getrennt voneinander abgespritzt werden
müssen. Damit die Gehäusehälften bei der Montage zusammenpassen, müssen diese entprechend
genau gefertigt sein.
[0006] Die Montage dieses bekannten Bohr- und Meisselgerätes ist sehr zeitintensiv. da das
Einsetzen der Einzelteile in eine Gehäusehälfte, das Zusammensetzen beider Gehäusehälften
und das Eindrehen der, beide Gehäusehälften miteinander verbindenden Schrauben sehr
viel Zeit in Anspruch nimmt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohr- und/oder Meisselgerät mit Schlagwerk
und achsparallel dazu angeordneter Zwischenwelle zu schaffen, das ausserordent-lich
montagefreundlich aufgebaut und wirtschaftlich herstellbar ist.
[0008] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass mit dem Getriebegehäuse ein
der Lagerung des Schlagwerkes und der Zwischenwelle dienender Lagerschild lösbar verbunden
ist.
[0009] Zusammen mit dem Lagerschild kann das Schlagwerk und die Zwischenwelle als Baugruppe
vormontiert und in ein einstückig ausgebildetes Getriebegehäuse, das an beiden freien
Enden offen ausgebildet ist, eingesetzt werden. Das Getriebegehäuse ist an beiden
freien Enden offen ausgebildet, wobei die der Bohrrichtung entgegengesetzte Öffnung
grösser sein kann als die der Bohrrichtung zugewandte Öffnung, so dass das Einsetzen
der Baugruppe in das Innere des Getriebegehäuses durch die grössere Öffnung möglich
ist.
[0010] Sind beispielsweise das Schlagwerk und die Zwischenwelle in Längsrichtung derart
zueinander versetzt angeordnet, dass das Schlagwerk das der Bohrrichtug zugewandte.
freie Ende der Zwischenwelle und die Zwischenwelle das der Bohrrichtung entgegengesetzte,
freie Ende des Schlagwerkes überragt, bildet der Lagerschild zweckmässiger-weise eine
Lagerstelle für einen der Bohrrichtung entgegengesetzten Lagerbereich des Schlagwerkes
und eine Lagerstelle für einen der Bohrrichtung zugewandten Lagerbereich der Zwischenwelle.
Die Lagerstellen des Lagerschilds werden so von zwei übereinander angeordneten, parallel
zueinander verlaufenden Durchtrittsöffnungen gebildet.
[0011] Vorteilhafterweise ist der Lagerschild mittels wenigstens einer Schraubverbindung
mit dem Getriebegehäuse verbunden ist. Dadurch wird eine schnelle und wirtschaftliche
Festlegung und Demontage des Lagerschilds im Innem des Getriebegehäuses ermöglicht.
[0012] Während eines Bearbeitungsvorganges mit dem Bohr- und Meisselgerät entsteht in den
Lagerbereichen des Schlagwerkes und der Zwischenwelle Wärme, die vorzugsweise ungehindert
zum Getriebegehäuse abgeleitet wird. Eine solche Wärmeableitung wird mit einem Lagerschild
erreicht, der zweckmässigerweise aus Metall gebildet ist.
[0013] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben,
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemässes Bohr- und Meisselgerät, schematisch dargestellt;
- Fig. 2
- das Getriebegehäuse und das Motorgehäuse des Bohr- und Meisselgerätes gemäss Fig.
1, teilweise geschnitten.
[0014] Das in den Fig. 1 und 2 schematisch dargestellte Bohr- und Meisselgerät weist ein
Gehäuse 1 mit einem Handgriff 6 in einem der Bohrrichtung entgegengesetzten Endbereich
des Gehäuses 1, einen im Handgriff 6 angeordneten Betätigungsschalter 7, ein vom Handgriff
6 abragendes Elektrokabel 9 und einen Werkzeughalter 10 in einem der Bohrrichtung
zugewandten Endbereich des Gehäuses 1 auf, in dem ein nicht dargestelltes Bohr- oder
Meisselwerkzeug einsetzbar ist. Das Gehäuse 1 setzt sich aus einem entgegen der Bohrrichtung
an den Werkzeughalter 10 anschliessenden Getriebegehäuse 2 und einem mit dem Getriebegehäuse
2 verbundenen Motorgehäuse 3 zusammen. In dem Motorgehäuse 3 ist ein elektrischer
Antriebsmotor 4 angeordnet, der mit dem Betätigungsschalter 7 einschaltbar ist.
[0015] Der in Fig. 2 dargestellte Antriebsmotor 4 weist eine Antriebswelle 5 auf, die durch
eine zwischen dem Motorgehäuse 3 und dem Getriebegehäuse 2 angeordnete, zum Motorgehäuse
3 gehörende Zwischenwand 11 ragt und sich über ein Lager 12 an der Zwischenwand 11
abstützt. Eine an der Antriebswelle 5 angeordnete Verzahnung 8 wirkt formschlüssig
mit einem Antriebsritzel 13 eines Taumelgetriebes 14 zusammen.
[0016] Das Taumelgetriebe 14 setzt sich aus einer als Taumelwelle ausgebildeten Zwischenwelle
15 und einer, einen Taumelzapfen 16 aufweisenden Taumelscheibe 17 zusammen. Diese
Taumelscheibe 17 ist über Kugeln 18 gegenüber der Zwischenwelle 15 in Umfangsrichtung
drehbar gelagert. Die Kugeln 18 befinden sich in geneigt zur Längsachse der Zwischenwelle
15 verlaufenden, umlaufend ausgebildeten Laufrillen 19, 20, die sowohl an der Aussenkontur
der Zwischenwelle 15, als auch an der Innenkontur einer Durchgangsbohrung der Taumelscheibe
17 angeordnet sind. Die Zwischenwelle 15 weist eine Laufrille 19 und ein mit der Antriebswelle
5 des Antriebsmotors 4 zusammenwirkendes Antriebsritzel 13 auf. An einem der Bohrichtung
entgegengesetzten, freien Ende besitzt die Zwischenwelle 15 ausserdem einen, sich
an das Antriebsritzel 13 anschliessenden ersten Lagerbereich 21 in Form eines Lagerzapfens,
der in eine in der Zwischenwand 11 angeordnete Lagerbuchse 22 ragt.
[0017] An einem der Bohrrichtung zugewandten, freien Ende der Zwischenwelle 15 ist ein Abtriebsritzel
23 angeordnet, das mit einem drehfest mit einer Werkzeugspindel 24 verbundenen Ritzel
25 formschlüssig zusammenwirkt. Zwischen der Laufrille 19 und dem Abtriebsritzel 23
der Zwischenwelle 15 ist ein zweiter Lagerbereich 26 angeordnet, der sich über ein
Kugellager 27 an einem Lagerschild 28 abstützt.
[0018] Das in dem Getriebegehäuse 2 angeordnete Lagerschild 28 weist zwei Lagerstellen 29,
30 in Form von Durchtrittsöffnungen auf. Das Kugellager 27 ist In einer ersten Lagerstelle
29 des Lagerschilds 28 axial fest angeordnet. Die zweite Lagerstelle 30 dient der
Aufnahme und der Lagerung eines der Bohrrichtung entgegengesetzten Lagerbereiches
des Schlagwerks 31, bzw. einer rohrförrrig ausgebildeten, das Schlagwerk 31 umgebenden
Werkzeugspindel 24. Diese Werkzeugspindel 24 ist gegenüber dem Lagerschild 28 bzw.
gegenüber einem, an der zweiten Lagerstelle 30 angeordneten Gleitlager 33 und gegenüber
dem Schlagwerk 31 drehbar.
[0019] Das Schlagwerk 31 setzt sich aus einem Zylinder 34 und einem in dem Zylinder 34 axial
versetzbaren Schlagkolben 35 zusammen. Der Zylinder 34 ist in einem der Bohrrichtung
entgegengesetzten Endbereich geschlossen. An diesem Endbereich ist ein Bewegungs-gelenk
36 mit einem Drehbolzen 37 angeordnet, der eine senkrecht zur Längserstreckung des
Drehbolzens 37 verlaufende Bohrung aufweist. In diese Bohrung greift der Taumelzapfen
16 der Taumelscheibe 17 längsverschieblich ein. Über das Be-wegungsgelenk 36 und den
Drehbolzen 37 ist der Zylinder 34 verdrehsicher mit dem Taumel zapfen 16 gekuppelt.
[0020] Das Getriebegehäuse 2 weist eine bohrrichtungsseitige und eine der Bohrrichtung entgegengesetzte
Öffnung auf, wobei die der Bohrrichtung entgegengesetzte Öffnung grösser ist als die
bohrrichtungsseitige Öffnung. Die Aussenkontur des Lagerschilds 28 ist im wesentlichen
auf die grössere Öffnung abgestimmt.
[0021] Die Werkzeugspindel 24, das Schlagwerk 31, die Zwischenwelle 15 und der Lagerschild
28 können zu einer Baugruppe zusammengebaut und bei der Montage des Bohr-und/oder
Meisselgerätes in das Getriebegehäuse 2 eingesetzt werden. Eine nicht dargestellte
Lagerstelle im bohrrichtungsseitigen Bereich des Getriebegehäuses 2 nimmt dabei den
bohrichtungsseitigen Endbereich der Werkzeugspindel 32 auf. Beim Aufsetzen des Motorgehäuses
3 auf das Getriebegehäuse 2 gelangt das an der Zwischenwand 11 angeordnete Lager 12
mit dem der Bohrrichtung entgegengesetzen ersten Lagerbereich 21 der Zwischenwelle
15 in Verbindung und die Antriebswelle 5 greift mit ihrer Verzahnung 8 formschlüssig
in die Verzahnung des Antriebsritzel 13 der Zwischenwelle 15.
[0022] Der axialen Festlegung des Lagerschilds 28 im Innem des Getriebegehäuses 2 dienen
Schrauben 38, die durch entsprechende Durchtritte in dem Lagerschild 28 ragen und
in nicht näher dargestellte Gewindebohrungen des Getriebegehäuses 2 eingedreht sind.
1. Bohr- und/oder Meisselgerät mit Getriebegehäuse (2) in dem ein Schlagwerk (31) und
eine Zwischenwelle (15) achsparallel gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Getriebegehäuse (2) ein der Lagerung des Schlagwerkes (31) und der
Zwischenwelle (15) dienender Lagerschild (28) lösbar verbunden ist
2. Bohr- und/oder Meisselgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerschild
(28) eine Lagerstelle (30) für einen der Bohrrichtung entgegengesetzten Lagerbereich
des Schlagwerkes (31) bildet.
3. Bohr- und oder Meisselgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der
Lagerschild (28) eine Lagerstelle (29) für einen der Bohrrichtung zugewandten Lagerbereich
(26) der Zwischenwelle (15) bildet.
4. Bohr- und/oder Meisseigerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Lagerschild (28) mittels wenigstens einer Schraubverbindung mit dem Getriebegehäuse
(2) verbunden ist.
5. Bohr- und/oder Meisselgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge-kennzeichnet,
dass der Lagerschild (28) aus Metall gebildet ist.