[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Übergeben von Zetteln von einem rotierend
angetriebenen ersten Zylinder an einen rotierend angetriebenen zweiten Zylinder, von
denen jeder einen zangenartigen Greifer mit einer gesteuerten, verschwenkbaren leistenförmigen
Backe, die mit einer festen Backe des zugehörigen Zylinders zusammenwirkt, und ein
die Zettel in den geöffneten Greifer des anderen Zylinders einschiebendes gesteuertes
Schwert aufweist, vorzugsweise zum Übergeben von Bodendeckblättern von einem Übergabe-
oder Abreißzylinder einer Sackmaschine an einen die Bodendeckblätter auf die geöffneten
Böden von kontinuierlich geförderten Sackwerkstücken auftragenden Auftragszylinder.
[0002] Wird eine derartige Vorrichtung beispielsweise in einer Sackmaschine verwendet, darf
das Bodendeckblatt von dem Übergabezylinder nicht an den Auftragszylinder übergeben
werden, wenn ein Sackwerkstück ausbleibt, um zu verhindern, daß ein von dem Auftragszylinder
an die die Sackwerkstücke fördernde Fördereinrichtung abgegebenes und von keinem Sackwerkstück
übernommenes Bodendeckblatt zu Störungen führt. Bei einer aus EP 0 560 066 B1 bekannten
Vorrichtung der eingangs angegebenen Art wird im Falle des Ausbleibens eines Sackwerkstücks
der zangenartige Greifer des Übergabezylinders in der Weise aktiviert, daß dieser
das Bodendeckblatt ergreift und dieses statt an den Auftragszylinder an einen nachgeschalteten,
dem Abführen des nicht benötigten Bodendeckblatts dienenden Ausscheideförderer übergibt.
Bei der bekannten Vorrichtung sind sowohl der Übergabe- als der Auftragszylinder mit
gesteuerten zangenförmigen Greifern und mit gesteuerten Schwertern versehen, die die
Bodendeckblätter jeweils in die geöffneten Greifer des anderen Zylinders einschieben.
Muß im Falle des Ausbleibens eines Sackwerkstücks das für diesen bestimmte Bodendeckblatt
ausgeschieden werden, werden die Greifer und Schwerter derart umgesteuert, daß das
Schwert des Auftragszylinders das Bodendeckblatt in den geöffneten Greifer des Übergabezylinders
einschiebt, der dann das auszuscheidende Bodendeckblatt ergreift und an den nachgeschalteten
Ausscheideförderer übergibt. Diese bekannte Vorrichtung ist insofern aufwendig, als
jeder der beiden Übergabe- und Auftragszylinder mit einem gesteuerten zangenartigen
Greifer und zusätzlich mit einem gesteuerten Schwert versehen ist, das die Bodendeckblätter
in den jeweils geöffneten zangenartigen Greifer des anderen Zylinders einschiebt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art
zu schaffen, die baulich vereinfacht ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die verschwenkbare leistenförmige
Backe jedes Zylinders mit einer nach Bedarf aktivierbaren zweiten Steuerung versehen
ist, die die Steuerung der Zangenbewegung der leistenförmigen Backe inaktiviert und
diese derart steuert, daß sie die Funktion des Schwerts übernimmt.
[0005] Die gesteuerte, verschwenkbare leistenförmige Backe jedes Zylinders, die mit einer
festen Backe des zugehörigen Zylinders zusammenwirkt, ist schwertähnlich ausgebildet
oder kann zumindest wie ein Schwert ausgestaltet werden, so daß die Erfindung aus
der Idee entstanden ist, der verschwenkbaren leistenförmigen Backe des zangenartigen
Greifers die Funktion eines Schwerts zuzuweisen, das dann den Zettel oder das Bodendeckblatt
in den geöffneten Greifer des anderen Zylinders einschiebt, wenn dessen Greifer den
Zettel oder das Bodendeckblatt zu erfassen hat. Der Austausch der Funktionen ist deshalb
möglich, weil immer nur ein Greifer eines Zylinders die Greiffunktion auszuführen
hat, so daß die leistenförmige Backe des inaktivierten Greifers des anderen Zylinders
die Funktion des die Zettel einschiebenden gesteuerten Schwerts übernehmen kann. Um
der verschwenkbaren leistenförmigen Backe eines Zylinders die Funktion des die Zettel
in den geöffneten Greifer des anderen Zylinders einschiebenden Schwerts zuzuweisen,
muß diese mit einer Steuerung versehen werden, die die leistenförmige Backe einmal
aus dem Hüllzylinder des Zylinders genügend weit herausschiebt und dabei gleichzeitig
soweit an die feststehende Backe des anderen Zylinders annähert, daß eine Kollision
mit der verschwenkbaren Backe des anderen Zylinders, die die Funktion einer Zangenbacke
hat, ausgeschlossen ist. Um die zangenartigen Greifer beider Zylinder in der erfindungsgemäßen
Weise mit wechselnden Funktionen zusammenwirken zu lassen, ist es natürlich erforderlich,
daß die Durchmesser der beiden Zylinder derart aufeinander abgestimmt sind, daß der
jeweils aktivierte Greifer eines Zylinders mit dem aktivierten Schwert des anderen
Zylinders zusammenwirken kann. Die Greifer beider Zylinder müssen also entsprechend
synchron den gemeinsamen Walzenspalt passieren.
[0006] Die erforderlichen Steuerungen und Umsteuerungen der zangenartigen Greifer und der
die Funktion eines gesteuerten Schwerts übernehmenden leistenförmigen Backen können
in unterschiedlicher Weise ausgestaltet sein. Nach einer bevorzugten Ausführungsform
einer Steuerung für die verschwenkbaren leistenförmigen Backen ist vorgesehen, daß
parallel zur Drehachse jedes Zylinders in diesem eine Welle gelagert ist, auf der
zwei Hebel befestigt sind, in denen parallel zu der Welle eine die leistenförmige
Backe bzw. das Schwert tragende Schwertwelle frei drehbar gelagert ist, daß die Schwertwelle
zwei Gleitsteinen oder Laufrollen versehene Schwertwellenhebel trägt, daß im Greifzangenbetrieb
mindestens ein Hebel durch eine Feder in Anlage an einen zylinderfesten Anschlag gehalten
ist und daß eine Laufrolle eines der beiden Schwertwellenhebel auf einer die Schließ-
und Öffnungsbewegung der Zange steuernden gestellfesten Steuerkurve läuft, daß zwei
im Gestell verstellbar geführte Steuerkurven vorgesehen sind, die durch einen gesteuerten
Antrieb zwischen ihrer aktiven, dem Schwertbetrieb entsprechenden, und inaktiven Stellung
bewegbar sind daß und auf deren ersten Steuerkurve in der aktiven Stellung eine auf
der Schwertwelle gelagerte Rolle läuft, die die die Öffnungs- und Schließbewegung
der Zange steuernde Laufrolle von der zugehörigen Steuerkurve abhebt und die Einschub-
und Rückzugsbewegung des Schwerts steuert, und auf deren zweiten Steuerkurve die Laufrolle
des anderen Schwertwellenhebels läuft, die das Schwert soweit in Richtung auf den
festen Backen des anderen Zylinders verschwenkt, daß sie nicht gegen die verschwenkbare
leistenförmige Backe des anderen Zylinders stößt. Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung
wird auf einfache Weise im Falle einer Umsteuerung sichergestellt, daß die verschwenkbare
leistenförmige Backe dadurch die Funktion des die Zettel in den geöffneten Greifer
des anderen Zylinders einschiebenden Schwerts übernimmt, daß diese unter Aufhebung
der Zangenbewegung die Einschub- und Rückzugsbewegung des Schwertes unter Annäherung
an den festen Backen des anderen Zylinders ausführt.
[0007] Zweckmäßigerweise ist mindestens ein Schwertwellenhebel von einer Feder beaufschlagt,
die die Laufrollen der Schwertwellenhebel in Anlage an die zugehörigen Steuerkurven
hält, nämlich einmal an die Steuerkurve, die die Schwenkbewegung während der Funktion
als zangenartiger Greifer und zum anderen die Schwenkbewegung zur Annäherung an die
feste Backe des anderen Zylinders während der Funktion als Schwert steuert.
[0008] Zweckmäßigerweise sind die beiden verstellbaren Steuerkurven an einem schwenkbar
im Gestell gelagerten Hebel angeordnet, der durch eine Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit
zwischen seiner aktiven und seiner inaktiven Stellung verschwenkbar ist. Durch entsprechende
Aktivierung der Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit aufgrund der Maschinensteuerung
läßt sich sodann die gewünschte Umsteuerung der Funktionen der verschwenkbaren leistenförmigen
Backe bzw. des Schwerts bewirken.
[0009] Aufgrund der Elastizität der an die Zylinder zu übergebenden und von diesen zu fördernden
Zettel kann es geschehen, daß während des Zurückziehens des den vorderen Kantenbereich
eines Zettels in den geöffneten Zangengreifer einstechenden Schwerts, also in einem
Zeitintervall, in dem das Schwert zurückgezogen wird und die leistenförmige Backe
den von dem Schwert eingeschobenen vorderen Kantenbereich des Zettels nach ihrem Schließen
noch nicht klemmend gegen die feste Backe angedrückt hat, der Zettel in einer Weise
auffedert, daß sich dessen eingeschobener vorderer Kantenbereich aus dem noch geöffneten
Maul des zangenartigen Greifers herausbewegt.
[0010] Um sicherzustellen, daß auch bei Zetteln, die zu einem elastischen Auffedern neigen,
die zangenförmigen Greifer die vorderen Kantenbereiche der Zettel nach dem Ausfahren
der Schwerter sicher greifen können, ist nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung vorgesehen, daß die verschenkbare Backe jedes Zylinders mit mindestens einem
Stempel aus elastomerem Material versehen ist, der den vorderen Bereich des zu übergebenden
Zettels gegen den durch die Stirnseite der festen Backe gebildeten oder den an die
feste Backe angrenzenden Mantelabschnitt des jeweils anderen Zylinders andrückt. Durch
diese Ausgestaltung der Erfindung ist sichergestellt, daß der vordere Bereich jedes
von einem Zylinder zu übernehmenden Zettels während der kritischen Phase des Zurückziehens
des einstechenden Schwerts und dem Schließen des zangenartigen Greifers in Anlage
an den Mantel des übernehmenden Zylinders in einer Weise gehalten wird, daß der eingeschobene
vordere Kantenbereich des Zettels nicht aus dem Maul des geöffneten zangenartigen
Greifers heraustreten kann.
[0011] Vorzugsweise bestehen die Stempel aus stangenförmigen Abschnitten, die in Bohrungen
der Schwertwellen oder an diesen gehaltert sind und die etwa radial verlaufende Bohrungen
der Mantelabschnitte durchsetzen, wobei die Bohrungen der Mantelabschnitte im Bereich
der festen Gegenbacke des jeweils anderen Zylinders münden. Die in Reihen angeordneten
Bohrungen des einen Mantelabschnitts sind zu den Bohrungen des anderen Mantelabschnitts
versetzt, so daß die Stempel nicht aufeinanderstoßen, sondern jeweils mit dem gegenüberliegenden
Mantelabschnitt zusammenwirken.
[0012] Zweckmäßigerweise sind die Bohrungen der Mantelabschnitte in ihrem Durchmesser größer
als der Durchmesser der stangenförmigen Abschnitte. Um über einen ausreichend langen
Weg elastisch federnd an dem Mantelabschnitt des jeweils anderen Zylinders angreifen
zu können, besitzen die stangenförmigen Stempel zweckmäßigerweise eine ausreichend
große Länge. Werden die stangenförmigen Abschnitte jedoch während des Andrucks der
Zettel an dem jeweils anderen Zylinder gestaucht, vergrößern sie sich in ihrem Durchmesser,
so daß der Durchmesser der Bohrungen der Mantelabschnitte dieser Durchmesservergrößerung
angepaßt werden muß.
[0013] Zweckmäßigerweise sind die stangenförmigen Abschnitte der Stempel in den Bohrungen
der Schwertwellen durch die Befestigungsschrauben der leistenförmigen Backen klemmend
festgelegt.
[0014] Um zu verhindern, daß sich die Stempel der beiden Zylinder während des Andrückens
der Zettel gegenseitig behindern, können die stangenförmigen Abschnitte derart exzentrisch
an den Schwertwellen befestigt sein, daß sie beim Schließen der zangenartigen Greifer
radial einwärts in die Bohrung des Mantelabschnitts gezogen werden.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Abreißen von Zetteln von einer Zettelbahn
und zum Übergeben der Zettel an kontinuierlich geförderte Sackwerkstücke in schematischer
Darstellung,
- Fig. 2
- eine Vorderansicht einer der beiden grundsätzlich identisch ausgebildeten Übergabe-
oder Auftragszylinder, teilweise im Schnitt, in schematischer Darstellung und
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1, aus dem die an den Schwertwellen befestigten
stangenförmigen Stempel ersichtlich sind, die etwa radiale Bohrungen der durch die
festen Backen gebildeten Mantelabschnitte durchsetzen.
[0016] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Abreißen oder Abtrennen von Bodendeckblättern
von einer Zettelbahn und zu deren Übergabe an die geöffneten Böden von kontinuierlich
geförderten Sackwerkstücken entspricht in ihrem Aufbau grundsätzlich der in der deutschen
Patentanmeldung Nr. 195 40 148.-26 der Anmelderin vom 27.10.1995 beschriebenen Vorrichtung,
so daß auf diese zur näheren Darstellung Bezug genommen wird.
[0017] Bleiben bei der Sackherstellung Sackwerkstücke aus, dürfen die von dem Übergabe-
oder Abreißzylinder 1 übernommenen Bodendeckblätter nicht an den Auftragszylinder
2 zum Aufbringen auf die Sackstücke übergeben werden, sondern sie müssen von dem Übergabe-
oder Abreißzylinder an eine nicht dargestellte, diese abfördernde Fördereinrichtung
übergeben werden, die in EP 0 560 066 B1 beschrieben ist, auf die insoweit Bezug genommen
wird.
[0018] Im nicht dargestellten Maschinengestell sind die Wellen 3, 4 des Übergabezylinders
1 und des Auftragszylinders 2 gelagert und in bekannter Weise mit Antrieben versehen.
[0019] Jeder der beiden Zylinder 1, 2 ist in einem achsparallelen Spalt des Mantels mit
einem zangenartigen Greifer versehen, der jeweils aus einer verschwenkbaren leisten-
oder schwertförmigen Backe 5 und aus einer feststehenden Backe 6 besteht. Da die Übergabe-
und Auftragszylinder 1, 2 grundsätzlich identisch ausgebildet sind, werden deren identischen
Teile auch mit denselben Bezugsziffern versehen.
[0020] Der Übergabezylinder und der Auftragszylinder sind spiegelbildlich zueinander in
der Weise gelagert, daß deren Greifer 5, 6 gleichzeitig den gemeinsamen Walzenspalt
passieren. Aufgrund der spiegelbildlichen Anordnung sind aus Fig. 1 jeweils gegenüberliegende
Seiten der beiden Zylinder ersichtlich.
[0021] Die Steuerung der verschwenkbaren leistenförmigen Backe 5 als Greiferbacke wird nun
anhand des oberen Zylinders in Fig. 1 und der rechten Seite des Zylinders in Fig.
2 erläutert.
[0022] In den Stirnwänden jedes Zylinders 1, 2 ist exzentrisch zur Zylinderachse eine Welle
7 durch Wälzlager 8, 9 frei drehbar gelagert. An den Enden der Welle 7 sind Hebel
10, 11 befestigt, die durch Zugfedern 12, 13 in Richtung auf einen zylinderfesten
AnSchlag 14 beaufschlagt sind. Im Abstand von der Achse der Welle 7 ist in den Hebeln
10 eine zu dieser parallele Schwertwelle 15 durch Wälzlager 16, 17 frei drehbar gelagert.
An der Schwertwelle 15 ist durch Befestigungsschrauben 18 die leisten- oder schwertförmige
Backe 5 befestigt. An den Endbereichen der Schwertwelle 15 sind Hebel 19, 20 befestigt,
an denen frei drehbare Laufrollen 21, 22 gelagert sind. Zusätzlich ist eine weitere
Laufrolle 23 an dem linken Ende der Schwertwelle gelagert.
[0023] Die Schwertwellenhebel 19, 20 sind durch an deren Enden befestigte Zugfedern 24,
25 in Richtung auf die zugehörigen Steuerkurven beaufschlagt.
[0024] Die Rolle 21 des rechten Schwertwellenhebels 19 läuft auf der gestellfesten Kurvenführung
26, die in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet ist. Die Steuerkurve 26 steuert durch
entsprechende Verdrehung der Schwertwelle 15 die Öffnungs- und Schließbewegung der
leistenförmigen Backe 5 während des Greifzangenbetriebes. Während dieses Greifzangenbetriebes
werden die Hebel 10 und 11 über deren Zugfedern 12, 13 in Anlage an die zylinderfesten
Anschläge 14 gehalten.
[0025] Auf der gegenüberliegenden Seite sind gestellfeste verschwenkbare Steuerkurven vorgesehen,
die den Schwertbetrieb der leistenförmigen Greiferbacke 5 steuern. Um einen gestellfesten
Zapfen 30 ist ein Hebel 31 schwenkbar gelagert, dessen freies Ende gelenkig mit der
Kolbenstange 32 eines Pneumatikzylinders 33 verbunden ist, der in nicht dargestellter
Weise schwenkbar im Gestell gelagert ist. Auf dem Hebel 31 ist eine Steuerkurve 34
angeordnet, die die Vorschub- und Rückzugsbewegung der leistenförmigen Backe 5 während
des Schwertbetriebs steuert. Auf dem Kurvensegment 34 läuft während jedes Umlaufs
jeder Walze einmal die Laufrolle 23 auf, die auf das linke Ende der Schwertwelle 15
aufgesetzt ist.
[0026] Der Hebel 31 trägt weiterhin parallel zu der Steuerkurve 34 die Steuerkurve 36, die
die Schwenkbewegung der leistenförmigen Backe 5 während des Schwertbetriebs in der
Weise steuert, daß diese nicht mit der als Zangenbacke arbeitende Gegenbacke kollidieren
kann. Auf dem Steuerkurvensegment 36 läuft die Laufrolle 22 des Schwertwellenhebels
20.
[0027] Während des Greiferbetriebes verschwenkt der Pneumatikzylinder 33 den Hebel 31 mit
den Steuerkurvensegmenten 34, 36 in Richtung auf die Zylinderachse, so daß die Steuerkurven
34, 36 den Laufrollen 22, 23 keine die leistenförmige Backe 5 steuernde Bewegung erteilen
können. In dieser inaktiven Stellung der Steuerkurven 34, 36 läuft die Laufrolle 21
des Schwertwellenhebels 19 auf der Steuerkurve 26, so daß diese dem Schwertwellenhebel
eine Drehung erteilt, die der Schließ- und Öffnungsbewegung der leistenförmigen Backe
5 entspricht.
[0028] Wird während des Schwertbetriebes der Pneumatikzylinder 13 derart ausgefahren, daß
er die Kurvensegmente 34, 36 in ihre aktiven Stellungen verschwenkt, wird zur Inaktivierung
der Kurvensteuerung 21, 26 der Hebel 11 von dem zylinderfesten Anschlag 14 abgehoben.
Die Schwertwellenhebel 10, 11 werden sodann über die Laufrollen 23 von dem Steuerkurvensegment
34 derart verschwenkt, daß die leistenförmige Backe 5 im Schwertbetrieb die Vorschub-
und Rückzugsbewegung ausführt. Dieser Bewegung wird in der beschriebenen Weise eine
Schwenkbewegung zur Annährung der leistenförmigen Backe 5 an die feststehende Gegenbacke
mit Gegenzylinder über das Kurvensegment 36 und die Laufrolle 22 erteilt.
[0029] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die mit den gesteuerten
verschwenkbaren leistenförmigen Bakken versehenen Zylinder auch so betrieben werden
können, daß die leistenförmigen Backen ungesteuert außer Funktion sind, so daß die
Zylinder weder als Schwert- noch als Zangenzylinder arbeiten, sondern nur eine Führungs-
oder Transportfunktion haben. Um bei einem derartigen Betrieb der Zylinder einen Verschleiß
der die leistenförmigen Backen steuernden Einrichtungen zu vermeiden, werden die entsprechenden
Steuereinrichtungen vollständig inaktiviert. Dies kann beispielsweise dadurch bewirkt
werden, daß neben der Inaktivierung der die Schwenkbewegung der leistenförmigen Backe
während des Schwertbetriebs bewirkenden Steuerkurven 34, 36 auch die Steuerkurve 26
inaktiviert wird, die dem Schwertwellenhebel 19 während des Zangenbetriebes die die
Schließ- und Öffnungsbewegung der leistenförmigen Backe bewirkende Drehung erteilt.
Die Inaktivierung der Steuerkurve 26 kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß diese
derart in axialer Richtung verschoben wird, daß sie außer Eingriff mit der Laufrolle
21 des Schwertwellenhebels 19 kommt.
[0030] Aus Fig. 3 ist die Anordnung und Befestigung der mit den leistenförmigen Backen 5
beweglichen stangenförmigen Stempel 40 ersichtlich. Die Schwertwellen sind in geeigneten
Abständen mit Querbohrungen 41 versehen, in die die einen Enden der stangenförmigen
Stempel 40 eingeschoben sind. Die Stempel 40 sind in den Bohrungen in der dargestellten
Weise durch die die leistenförmigen Backen 5 befestigenden Befestigungsschrauben 18
festgeklemmt.
[0031] Die mit dem Zylindermantel verbundenen feststehenden Backen bilden mit ihren Stirnseiten
an die radialen Klemmflächen anschließende Mantelabschnitte. Die feststehenden Backen
6 sind in der dargestellten Weise mit etwa radial zu den Zylindern 1, 2 verlaufenden
Bohrungen 43, 44 versehen, die in den durch die feststehenden Backen gebildeten Mantelabschnitte
der Zylinder münden. Die stangenförmigen Backen 40 durchsetzen diese Bohrungen 43,
44 und sind zusätzlich in diesen geführt.
[0032] Die in Reihen angeordneten Bohrungen 43, 44 sind jeweils versetzt zueinander angeordnet.
Aufgrund der beträchtlichen Länge der stangenförmigen Stempel 40 aus elastomerem Material
vermögen diese bei ihrem Andruck der vorderen Bereiche der Zettel gegen den jeweils
anderen Zylinder einen ausreichend langen Federweg auszuführen, so daß die in die
geöffneten zangenartigen Greifer eingeschobenen vorderen Kanten der Zettel nach dem
Ausfahren der die Funktion eines Schwerts übernehmenden Backe 5 bis zum Schließen
der anderen Backe in ihrer in das Zangenmaul eingeschobenen Position verharrt.
[0033] Die Bohrungen 43 besitzen einen größeren Durchmesser als die stangenförmigen Stempel,
so daß sich diese bei ihrem Stauchen in der gewünschten Weise verbreitern können.
1. Vorrichtung zum Übergeben von Zetteln von einem rotierend angetriebenen ersten Zylinder
an einen rotierend angetriebenen zweiten Zylinder, von denen jeder einen zangenartigen
Greifer mit einer gesteuerten, verschwenkbaren leistenförmigen Backe, die mit einer
festen Backe des zugehörigen Zylinders zusammenwirkt, und ein die Zettel in den geöffneten
Greifer des anderen Zylinders einschiebendes gesteuertes Schwert aufweist, vorzugsweise
zum Übergeben von Bodendeckblättern von einem Übergabe- oder Abreißzylinder einer
Sackmaschine an einen die Bodendeckblätter auf die geöffneten Böden von kontinuierlich
geförderten Sackwerkstücken auftragenden Auftragszylinder,
dadurch gekennzeichnet,
daß die verschwenkbare leistenförmige Backe (5) jedes Zylinders (1, 2) mit einer nach
Bedarf aktivierbaren zweiten Steuerung versehen ist, die die Steuerung der Zangenbewegung
der leistenförmigen Backe (5) inaktiviert und diese derart steuert, daß sie die Funktion
des Schwerts übernimmt, und daß die Durchmesser beider Zylinder (1, 2) derart aufeinander
abgestimmt sind, daß der jeweils aktivierte Greifer mit dem aktivierten Schwert des
anderen Zylinders zusammenwirken kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Drehachse (3,
4) jedes Zylinders (1, 2) in diesem eine Welle (7) gelagert ist, auf der zwei Hebel
(10, 11) befestigt sind, in denen parallel zu der Welle (7) eine die leistenförmige
Backe (5) bzw. das Schwert tragende Schwertwelle (15) frei drehbar gelagert ist,
daß die Schwertwelle (15) zwei mit Gleitsteinen oder Laufrollen (21, 22) versehene
Schwertwellenhebel (19, 20) trägt,
daß im Greifzangenbetrieb mindestens ein Hebel (19, 20) durch eine Feder (24, 25)
in Anlage an einen zylinderfesten Anschlag (14) gehalten ist und eine Laufrolle (21)
eines der beiden Schwertwellenhebel (21) auf einer die Schließ- und Öffnungsbewegung
der Zange steuernden gestellfesten Steuerkurve (26) läuft,
daß zwei im Gestell verstellbar geführte Steuerkurven (34, 36) vorgesehen sind, die
durch einen gesteuerten Antrieb zwischen ihrer aktiven, dem Schwertbetrieb entsprechenden
und ihrer inaktiven Stellung bewegbar sind und
daß auf deren ersten Steuerkurve (34) in der aktiven Stellung eine auf der Schwertwelle
(15) gelagerte Rolle (23) läuft, die die die Öffnungs- und Schließbewegung der Zange
steuernde Laufrolle (21) von der zugehörigen Steuerkurve (26) abhebt und die Einschub-
und Rückzugsbewegung des Schwerts steuert, und auf deren zweiten Steuerkurve (36)
die Laufrolle (22) des anderen Schwertwellenhebels (20) läuft, die das Schwert (5)
soweit in Richtung auf den festen Backen des anderen Zylinders verschwenkt, daß sie
nicht gegen die verschwenkbare leistenförmige Backe des anderen Zylinders stößt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Schwertwellennebel
von einer Feder beaufschlagt ist, die die Laufrolle der Schwertwellenhebel in Anlage
an die zugehörigen Steuerkurven hält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden verstellbaren
Steuerkurven an einem schwenkbar im Gestell gelagerten Hebel angeordnet sind, der
durch eine Druckmittel-Kolben-Zylinder-Einheit zwischen seiner aktiven und seiner
inaktiven Stellung verschwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Zangenbewegung der verschwenkbaren leistenförmigen Backe steuernde Einrichtung auch
bei inaktivierter Steuerung der Schwertfunktion dieser leistenförmigen Backe inaktivierbar
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Inaktivierung der Steuerung
der Zangenbewegung der leistenförmigen Backe die diese Bewegung steuernde Steuerkurve
derart in axialer Richtung verschieblich ist, daß sie außer Eingriff mit dem die Zangenbewegung
bewirkenden Hebel kommt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschwenkbare Backe
(5) jedes Zylinders (1, 2) mit mindestens einem Stempel (40) aus elastomerem Material
versehen ist, der in den vorderen Bereich des zu übergebenden Zettels gegen den durch
die Stirnseite der festen Backe gebildeten oder an den die feste Backe angrenzenden
Mantelabschnitt des jeweils anderen Zylinders andrückt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stempel
(40) aus stangenförmigen Abschnitten bestehen, die in Bohrungen (41) der Schwertwellen
(15) oder an diesen gehaltert sind und die etwa radial verlaufende Bohrungen (43,
44) der Mantelabschnitte durchsetzen, und daß die Bohrungen (43, 44) der Mantelabschnitte
im Bereich der festen Gegenbacken (6) des jeweils anderen Zylinders (1, 2) münden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (43, 44) der
Mantelabschnitte im Durchmesser größer sind als die Durchmesser der stangenförmigen
Stempel (40).
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die stangenförmigen
Stempel (40) in den Bohrungen (41) der Schwertwellen (15) durch die Befestigungsschrauben
(18) der leistenförmigen Backen klemmend festgelegt sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die stangenförmigen
Stempel 40 derart exzentrisch an den Schwertwellen (15) befestigt sind, daß sie beim
Schließen der zangenartigen Greifer radial einwärts in die Bohrungen (43, 44) der
Mantelabschnitte gezogen werden.