[0001] Die Erfindung betrifft eine ungesteuerte Spanneinheit einer Webmaschine für eine
aus reißempfindlichen Kettfäden bestehenden Webkette.
[0002] Aus der EP-Anmeldung 0 396 501 ist eine Webmaschine mit einer leichtgängigen Spannvorrichtung
für die Webkette bekannt.
Die Aufgabe der Spannvorrichtung besteht hier darin, ein leichtgängig angetriebenes
Spannsystem für eine Webkette zu schaffen, das auch für schweres Gewebe geeignet ist
und sensibel auf Spannungsschwankungen in der Kette bzw. auf Positionsänderungen im
Antrieb des Systems reagiert.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß ein Verstellmechanismus, bestehend aus einer
längeneinstellbaren Schubstange, die mit einem vom Hauptantrieb der Webmaschine abgeleiteten
Antrieb in Verbindung steht und der Verstellmechanismus auf eine mit einer Antriebswelle
in Verbindung stehenden Feder wirkt, die als Torsionsstab ausgebildet ist.
Die mit dem Torsionsstab wirkverbundene Antriebswelle trägt in über die Webbreite
verteilten Lagerstellen eine rotationssymmetrisch ausgebildete Streich- oder Spannwalze.
[0003] Aus der europäischen Patentanmeldung 0 109 472 ist eine Einrichtung zum Spannen der
Webkette bekannt, die ebenfalls aus einen mit einem Antrieb in Verbindungen stehenden
Torsionsfederstab besteht, der in einer als Hohlwelle ausgebildeten und die Streichwalze
oder Spannwalze stützenden Tragbaum angeordnet ist.
[0004] Nachteilig bei derartigen die Kettspannung beeinflussenden Spanneinheiten ist ihr
kostenaufwendiger Aufbau und der nicht unerhebliche Montage- bzw. Demontageaufwand
im Falle einer auf dieser Einheit beruhenden Funktionsstörung.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine ungesteuerte Spanneinheit für reißempfindliche
Kettfäden einer Webkette zu schaffen, mit der auf einfache Weise die Webkette gespannt
werden kann, in der die Streich- und Umlenkwalze massearm ausgebildet ist, die auf
einen konventionellen Tragbaum, auf dem sich die Streichwalze abstützt, verzichtet,
in der die Streich- und die Umlenkwalze lose getragen ist, die im Hinblick auf webtechnische
Bedingungen in der vertikalen und horizontalen Ebene positionierbar ist und die einen
Drehmomentenausgleich in der Spanneinheit bei gegebenenfalls unterschiedlicher Belastung
der Streichwalze ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Patentanspruch
1 gelöst.
[0007] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden:
Es zeigen:
- Figur 1:
- die Anordnung der Spanneinheit an der einen Seitenwange der Webmaschine in perspektivischer
Darstellung,
- Figur 2:
- in schematischer Darstellung die Vorkehrungen zum Drehmomenten ausgleich innerhalb
der Spanneinheit.
[0008] Die Spanneinheit 1 besteht unter anderem aus einem Querträger 2, der mit einem ersten
linken und einem ersten rechten Bauteil 3 festverbunden ist. Die Bauteile 3 sind verschiebbar
in einem weiteren linken und einem weiteren rechten Bauteil 4 getragen.
Das Bauteil 4 ist schwenkbeweglich mit der jeweiligen Seitenwand 5 verbunden und durch
nicht dargestellte Verbindungselemente über die Langlöcher 5a und z.B. hier nicht
sichtbare Gewindelöcher an der Seitenwand 5 arretierbar.
Jedes Bauteil 4 bildet zur Verbindung mit dem jeweiligen Bauteil 3 eine Längsnut 4a
und Langlöcher 4b aus, vermittels derer und mittels durch nicht dargestellte Verbindungselemente
das Bauteil 3 am Bauteil 4 in einem gewünschten Abstand zu den nicht gezeigten Fach-
und Gewebebildeorganen positioniert werden kann.
[0009] An dem Querträger 2 sind über seine Länge mehrere Lagerschilde 6, wenigstens jedoch
ein erstes äußeres und ein zweites äußeres Lagerschild 6, angeordnet. Alle Lagerschilde
6 liegen in einer gemeinsamen Anordnungsebene.
[0010] Die einzelnen Lagerschilde 6 nehmen an ihrem freien Ende einen schwenkbar um eine
Drehachse 7 angeordneten Hebel 8 und parallel dazu einen drehfest angeordneten Hebel
9 auf.
Beide Hebel bilden ein Rollenlager 8a, 9a aus.
In dem Rollenlager 8a der schwenkbar angeordneten Hebel 8 ist lose die Streichwalze
10 und in dem Rollenlager 9a des drehfesten Hebels 9 ist lose die Umlenkwalze 11 getragen.
[0011] Alle Lagerschilde 6 sind im Bereich ihrer Verbindung mit dem Querträger 2 quer von
einer um ihre Längsachse 12a verstellbaren Welle 12 durchgriffen oder die Welle 12
ist in entsprechenden Lagern aufgenommen und z.B. mit wenigsens einem der Lagerschilde
6 arretierend verbindbar.
[0012] Auf dem Umfang der Welle 12 sind, entsprechend der Anordnungsposition der schwenkbar
gelagerten Hebel 8 Anlenkelemente 13 klemmend verbunden. An jedem Anlenkelement 13
greift das eine Ende eines Federelementes 14 an. Das andere Ende des Federelementes
14 ist an einem Hebelarm 8b des Hebels 8 angelenkt.
Zwischen der verstellbaren Welle 12 und dem jeweiligen Hebel 8 besteht dabei über
das jeweilige Federelement 14 eine kraftschlüssige Verbindung.
[0013] Durch Verdrehen der Welle 12 um ihre Längsachse 12a sind alle Hebel 8 und damit die
in den Rollenlagern 8a getragene Streichwalze 10 positionsveränderbar. Die Spannung
der Streichwalze 10 ist somit auf die aus reißempfindlichen Kettfäden bestehenden
Webkette 15 feinfühlig einstellbar.
[0014] Die Spanneinheit 1 besitzt ferner einen Drehmomentenausgleich, um gegebenenfalls
eine asymmetrische Belastung der Webkette 15 auszuschließen.
Dazu ist erfindungsgemäß vorgesehen, wie Figur 2 im Detail zeigt, daß in die beiden
freien Enden der Streichwalze 10 ein einen Walzenzapfen 10a tragendes Rollenlager
eingesetzt ist.
In den freien Enden der Umlenkwalze 11 ist ebenfalls ein Rollenlager 17 integriert,
welches eine sogenannte, die Umlenkwalze berührungslos durchgreifende Stabilisatorwelle
18 an ihren Wellenzapfen 18a drehbeweglich aufnimmt.
Eine Lasche 19 stellt zwischen der drehbeweglich gelagerten Stabilisatorwelle 18 und
dem jeweiligen Walzenzapfen 10a eine Wirkverbindung her.
Die Verbindung zwischen den Walzenzapfen 10a und der Lasche 19 ist dabei so ausgeführt,
daß die Lasche 19 eine Längsführung 19a aufweist, in die der Walzenzapfen 10a, welcher
entsprechende Führungsflächen 10b besitzt, eingreift.
Andererseits besteht zwischen dem jeweiligen Wellenzapfen 18a und der Lasche 19 eine
formschlüssige Verbindung, z.B. eine Schraubverbindung 20.
Durch eine solche Ausbildung wird bei asymmetrischer Belastung der Spanneinheit 1
über die Stabilisatorwelle 18 ein Drehmomentenausgleich in der Spanneinheit 1 erreicht.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0015]
- 01
- Spanneinheit
- 02
- Querträger
- 03
- Bauteil
- 04
- Bauteil
- 04a
- Längsnut
- 04b
- Langloch
- 05
- Seitenwand
- 05a
- Langloch
- 06
- Lagerschild
- 07
- Drehachse
- 08
- Hebel
- 08a
- Rollenlager
- 09
- Hebel
- 09a
- Rollenlager
- 10
- Streichwalze
- 10a
- Walzenzapfen
- 10b
- Führungsfläche
- 11
- Umlenkwalze
- 12
- Welle
- 12a
- Längsachse
- 13
- Anlenkelement
- 14
- Federelement
- 15
- Webkette
- 16
- Rollenlager
- 17
- Rollenlager
- 18
- Stabilisatorwelle
- 18a
- Wellenzapfen
- 19
- Lasche
- 19a
- Längsführung
- 20
- Schraubverbindung
1. Ungesteuerte Spanneinheit für die Webkette einer Webmaschine mit einer kettbaumseitigen
über die Webbreite reichenden und unter der Wirkung von Federelementen stehenden Streichwalze,
mit einer Umlenkwalze, mit einem an jeder Seitenwand der Webmaschine im wesentlichen
vertikal verstellbar angeordneten Bauteil und mit einem an diesem im wesentlichen
horizontal verschiebbar angeordneten Bauteil,
gekennzeichnet durch,
- einen über die Webbreite reichenden Querträger (2), der mit jedem Bauteil (3) fest
verbunden ist,
- mehrere über die Länge des Querträgers (2) beabstandet voneinander angeordnete Lagerschilde
(6), wobei jedes Lagerschild (6) im Bereich seines freien Endes einen drehbeweglich
gelagerten ersten Hebel (8) und einen drehfest mit dem Lagerschild (6) verbundenen
zweiten Hebel (9) aufweist, und jeder Hebel (8,9) ein Lager (8a,9a) ausbildet zum
losen Tragen der Streich- und der Umlenkwalze (10,11),
- eine die Lagerschilde (6) quer durchgreifende, um ihre Längsachse (12a) verstellbare
und in einem maschinenfesten Bauteil arretierbare Welle (12), die Anlenkelemente (13)
für die Federelemente (14) besitzt, welche Federelemente mit der Welle (12) und jedem
Hebel (8) eine Wirkverbindung herstellen, und
- Ausgleichsglieder (16,17,18,18a,19,19a,20) zum Drehmomentenausgleich innerhalb der
Spanneinheit (1).
2. Spanneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (8a,9a) wahlweise als Gleit- oder Rollenlager ausgebildet sind.
3. Spanneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsglieder aus einem in den Enden der Streichwalze (10) gelagerten
Walzenzapfen (10a), aus einem in den Enden der Umlenkwalze (11) gelagerten Wellenzapfen
(18a) der Stabilisatorwelle (18) und aus einer die jeweiligen Zapfen (10a,18a) verbindenden
Lasche (19) bestehen.
4. Spanneinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende jedes Walzenzapfens (10a) in eine im Endbereich der Lasche (19)
vorhandenen Längsführung (19a) eingreift und der andere Endbereich jeder Lasche mit
dem Wellenzapfen (18a) der Stabilisatorwelle (18) formschlüssig verbunden ist.