[0001] Die Erfindung betrifft eine Überbrückungskonstruktion mit in Abstand gehaltenen Schlitten
für die in Schienenlängsrichtung gleitende Führung von Schienen zwischen zwei fest
verlegten Schienenanlagen, insbesondere beim Anschluß einer Schienenanlage auf einem
Brückentragwerk an eine am Festland verlegte Schienenanlage unter Verwendung einer
Schienendilatation.
[0002] Es ist bekannt, daß infolge von Temperaturschwankungen technische Bauteile sich unterschiedlich
dehnen. Um diesen Erscheinungen entgegenzuwirken, werden spezielle Dehnfugenkonstruktionen
angeordnet. Im Schienenbau werden Dehnungsstöße (WO 94/10383), die einen lückenlosen
Schienenstrang auch bei großen Dehnwegen gewährleisten, verwendet.
[0003] Die bei solchen Dehnungen auftretenden Schienenstützungslücken werden bekannterweise
durch Anordnung von Schlitten bzw. Schwellen (EP-A1-643 169) aufgeteilt.
[0004] Die Schienen müssen möglichst weitgehend unterstützt werden. Die zwischen den Unterstützungen
der Schienen bestehenden Restlücken, zwischen Brückenträger und Widerlager, sollen
annähernd gleich groß sein. Zu diesem Zweck sind in der EP-A1-643 169 verschiedene
Möglichkeiten der Abstandhaltung beschrieben, denen verschiedene Nachteile zu eigen
sind: Seil- oder Kettenzüge, sowie Federstangen neigen zur Schwingungsempfindlichkeit.
Bei Federstangen ist die erreichbare Abstandsgleichheit wegen der großen Streuung
zu gering und auch hydraulische Zylinderkolbenaggregate sind nicht wirklich wartungsfrei.
[0005] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt, diesem Problemkreis der gleichmäßigen
Unterstützung der Schiene zu begegnen und gleichzeitig die oben erwähnten Nachteile
zu umgehen.
[0006] Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten zur Erreichung eines
gleichmäßigen Zwischenraumes zwischen den Schlitten mechanisch über Hebelketten und
Horizontalführungen und Vertikallagerungen gleitend geführt und gelagert sind. Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 10 angegeben.
[0007] Die erfindungsgemäße Überbrückungskonstruktion wird anhand der angeschlossenen schematischen
Zeichnung in zwei Figuren erklärt.
[0008] Fig. 1 zeigt die Dilatationsfuge in der ausgezogenen Form und Fig. 2 in der engsten
Form.
[0009] Je größer die zu überbrückende Fuge ist, desto länger ist der Bereich, mit dem die
Schlittenkonstruktion mit den Hebelketten zu erfüllen hat. Es werden ein- oder mehrere
geführte Schlitten 1, 1
' und 1

vorgesehen, welche die gleichmäßigen Zwischenräume 8 erzielen. Die Steuerung der
Gleichmäßigkeit wird durch ein geeignetes Gestänge als Verbindung zwischen den Lagern
2 an den Brückenträgern der Brückenkonstruktion und dem Widerlager 2'' am Festland
7 über die Schlitten 1, 1
', 1

erreicht.
[0010] Das Gestänge in Form einer Hebelkette, bestehend aus Stangen 3 und zweiarmigen Hebeln
4 beginnt außermittig an der Stirnseite des Brückenträgers der Brückenkonstruktion
6 und wird über den Mitteldrehpunkt 13 im Zentrum des Schlittens zum nächsten Schlitten
über die beidseits der Schienenlängsachse 9 angeordneten Stangen 3 zum folgenden Schlitten
bzw. zum Widerlager 2'' am Festland 7 über die Lager 2' an den Schliffen 1, 1', 1''
geführt. Die Geometrie des Gestänges - eine etwa parallele Ausrichtung der Stangen
3, deren Richtung durch den nächsten Schlittenmittelpunkt gerichtet ist, sowie die
Anordnung des Hebels 4 quer zur Schienenlängsachse 9 - minimiert vorteilshaft die
Führungskräfte. Der Hebel 4 weist an seinen Enden gummierte Lager 5 auf, über welche
stoßförmig auftretende Kräfte sanft abgetragen werden. Minimale Spaltänderungen können
in den elastischen Gelenken (gummierte Lager 5) direkt kompensiert werden, ohne daß
eine größere Auslenkung der Schlittenkonstruktion auftritt.
[0011] Der reibungsarme Lauf der Schlitten auf den polierten bzw. geschliffenen Vertikallagerungen
12 mit den schwingungsdämpfenden Verformungsgleitlagern, die Führung entlang einer
beidseitig polierten zentralen Schiene als Horizontalführung 11, die ebenfalls mit
Verformungsgleitlagern die auftretenden Versetzungsmomente und quergerichteten Kräfte
ableitet sowie die Funktion der Hebelkette ermöglichen ein gleichmäßiges Aufteilen
der Dehnungslücke, diese ann zu überbrücken und gleichzeitig einen optimalen Unterbau
für die Schienendilatation darzustellen. Wesentlich ist die Unterteilung der Fuge
in mehrere Teilfugen (Spalten 8) durch die Anordnung einem entsprechenden Anzahl von
Schlitten 1, 1', 1'', die horizontal und vertikal auf Gleitbahnen geführt sind, sowie
die Vergleichmäßigung aller Zwischenräume zwischen Brücke und Schlitten, der Schlitten
untereinander sowie zwischen Schlitten und Widerlager. Dies wird durch die Hebelkette
erzwungen.
[0012] Die Teilung der Horizontalführung 11 in einen am Festland 7 befestigten Teil 11
' und eine an der Brückenkonstruktion 6 befestigten Teil 11

unter Berücksichtigung der Führungsfuge 10 zur Ermöglichung der Dehnungen verlangt
eine bestimmte Länge des größten Schlitten 1, damit dieser beide Führungsteile 11
' und 11

während aller Dehnungsphasen umschließen kann. Die Größe des Schlittens 1 kann dann
auch eine Doppelhebelkonstruktion verlangen, sodaß die Stangen 3 in allen Bewegungsphasen
etwa parallel bleiben. Die Gesamtfunktion verlangt ferner steife Horizontal-und Vertikalführungen
der Schlitten (1, 1', 1'') über den gesamten Verschiebungsweg, wobei die Reibung durch
polierte Führungsflächen gering gehalten wird.
1. Überbrückungskonstruktion mit in Abstand gehaltenen Schlitten für die in Schienenlängsrichtung
gleitende Führung von Schienen zwischen zwei fest verlegten Schienenanlagen, insbesondere
beim Anschluß einer Schienenanlage auf einem Brückentragwerk an eine am Festland verlegte
Schienenanlage unter Verwendung einer Schienendilatation, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitten (1, 1
', 1

) zur Erreichung eines gleichmäßigen Zwischenraumes (8) zwischen den Schlitten (1,
1
', 1

) mechanisch über Hebelketten und Horizontalführungen (11) und Vertikallagerungen
(12) gleitend geführt und gelagert sind.
2. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl für
die Horizontalführung (11), als auch für die Vertikallagerung (12) Verformungsgleitlager
vorgesehen sind.
3. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten
(1, 1
', 1

) über getrennte Horizontalführungen (11) und Vertikallagerungen (12) vorzugsweise
horizontal zentral, vertikal an den Außenseiten, geführt sind.
4. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zentrale
Horizontalführung (11) geteilt ist, wobei ein Teil (11
') mit dem Festland (7) und der andere Teil (11

) mit der Brückenkonstruktion (6) oder dem brückennächsten Schlitten (1

) verbunden ist.
5. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zentralen
Teile der Horizontalführung (11) in einem Schlitten (1

) formschlüssig umgreifend geführt sind.
6. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Führungsfuge
(10) überbrückende Schlitten (1) länger ist, als der Gesamtdehnweg der Dilatation
und daher die Länge dieses Schlittens bestimmt.
7. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertikallagerungen
(12) als steife Gleitunterstützung für die gesamte Bewegungslänge der Schiffen (1,
1
', 1

) ausgebildet sind und am Festland (7) fest verankert sind.
8. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Horizontallagerung
(11) als steife Gleitführung getrennt angeordnet ist und teils auf der Brücke, teils
am Widerlager des Festlandes (7), verankert ist.
9. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitten
(1, 1
', 1

) mit den jeweils benachbarten Schlitten, der Brücke (6) und dem Festland (7) mit
elastischen Lagern (2) durch exzentrisch angeordnete untereinander schräg zur Schienenlängsrichtung
(9) angeordnete Stangen (3) verbunden sind, die am Schlitten (1, 1
', 1

) durch zentrisch angeordnete, drehbar gelagerte (13) zweischenkelige Hebel (4) eine
Hebelkette bildend verbunden sind und insbesondere die Stangen (3) in elastischen
Lagern (5), wie z.B. Gummilagern am Hebel bzw. am Schlitten gehalten sind.
10. Überbrückungskonstruktion nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schräge
der Stangen (3) so gewählt ist, daß die Schräge beim Lager (2
') in Richtung zum Mittelpunkt des Schlittens (1, 1
', 1

) angeordnet ist und daß insbesondere am langen Schlitten (1) die Hebelkonstruktion
mehrfach angeordnet sein kann.