[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Abbau eines alten und Verlegen eines neuen
Gleises, mit einem auf Fahrwerken abgestützten Maschinenrahmen, einer Schwellenaufnahmevorrichtung,
einer Schwellenverlegevorrichtung und einer einen Planierschild aufweisenden Planiereinrichtung.
[0002] Eine derartige Maschine für den Gleisumbau ist bereits durch die US 5 357 867 bekannt,
wobei im Rahmen einer kontinuierlichen Arbeitsvorfahrt die Altschwellen entfernt werden.
Der Schotter im Bereich der freigelegten Schwellenfächer wird durch eine Endloskette
von der Schotterbettung entfernt. Mit Hilfe einer nachfolgenden Planiereinrichtung
in Form eines höhenverstellbaren, V-förmigen Schotterpfluges erfolgt eine Planerung
und exakte Vorbereitung der Schotterbettoberfläche zur Ablage von Neuschwellen.
[0003] Durch die EP-B1-0 085 790 ist es auch bekannt, die nach Entfernung eines Gleisjochabschnittes
freigelegte Schotterbettung mit Hilfe einer einem Planierschild vorgeordneten, rotierenden
Förderschnecke einem Förderband zum Abtransport zuzuführen.
[0004] Die Kombination eines Planierschildes mit einer rotierenden Förderschnecke ist außerdem
durch die DE-A1-35 28 152 bekannt. Mit dieser Vorrichtung wird Schotter unter Anheben
des Gleises kontinuierlich auf ein in Maschinenlängsrichtung verlaufendes Förderband
transportiert und von diesem in Maschinenlängsrichtung verlagert.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Maschine
der eingangs beschriebenen Art, mit der bei möglichst geringer Distanzierung zwischen
Planiereinrichtung und Schwellenverlegevorrichtung eine exakte Planierung der Schotterbettung
möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Maschine der gattungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß
der Planiereinrichtung zwei bezüglich der Maschinenquerrichtung voneinander distanzierte,
in Maschinenlängsrichtung verlaufende Begrenzungsschilde zugeordnet sind, zwischen
denen die Schwellenverlegevorrichtung positioniert ist.
[0007] Mit dieser seitlichen Begrenzung der Schwellenverlegevorrichtung besteht die Möglichkeit,
den vom Planierschild erfaßten, überschüssigen Schotter unter Verkürzung des Transportweges
lediglich bis zum Schwellenvorkopfbereich zu verlagern. Dabei ist mit den beiden Begrenzungsschilden
sichergestellt, daß der im Schwellenvorkopfbereich angehäufte Schotter die exakt planierte
Oberfläche zur Ablage der Neuschwellen in keiner Weise beeinträchtigt. Unmittelbar
nach Verlegung der Neuschwellen kann der angehäufte Schotter in besonders vorteilhafter
Weise sofort zur Einschotterung der Schwellenenden und damit zur Stabilisierung des
neuverlegten Gleises herangezogen werden. Diese Einschotterung erfolgt automatisch
mit dem hinteren Ende der beiden Begrenzungsschilde. Damit besteht durch die erfindungsgemäße
Lösung die Möglichkeit, den oberhalb der Planierungsebene befindlichen und vorerst
überflüssigen Schotter lediglich auf das zur ungehinderten Schwellenablage unbedingt
erforderliche Ausmaß in Gleisquerrichtung zu verlagern, um schließlich den Schotter
unter Einsparung gesonderter Transporteinrichtungen auf einfachste Weise sofort wiederum
zur Stabilisierung der Gleislage einsetzen zu können.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0010] Es zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Seitenansicht einer aus Platzgründen in zwei Teilen dargestellten,
erfindungsgemäß ausgebildeten Maschine bzw. Anlage für den Gleisumbau,
Fig. 3 eine vergrößerte Detailseitenansicht der Planiereinrichtung gemäß Fig. 1,
Fig. 4 eine vereinfachte Draufsicht auf die Planiereinrichtung und
Fig. 5 eine partielle Ansicht derselben in Maschinenlängsrichtung im Bereich eines
Begrenzungsschildes.
[0011] In Fig. 1 ist eine Maschine 1 zum Abbau eines alten Gleises 2 und Verlegen eines
neuen Gleises 3 zu sehen, die zusammen mit einem in Fig. 2 ersichtlichen Schieneneinspreizwagen
4 eine Gleisumbauanlage 5 bildet. Diese umfaßt zusätzlich noch einen der Maschine
1 bezüglich der - durch einen Pfeil 6 bezeichneten - Arbeitsrichtung vorgeordneten
Antriebswagen 7 sowie hier nicht dargestellte Schwellenwaggons.
[0012] Die Maschine 1 weist einen Maschinenrahmen 8 auf, der im Arbeitseinsatz an seinem
in Arbeitsrichtung vorderen Ende über ein dem angrenzenden Antriebswagen 7 zugehöriges
Schienenfahrwerk 9 auf dem alten Gleis 2 abgestützt ist, während das hintere Ende
des Maschinenrahmens 8 mit einem höhenverstellbaren und über einen eigenen Fahrantrieb
41 verfügenden Raupenfahrwerk 10 verbunden ist. Ein weiteres, für die Überstellfahrt
vorgesehenes Schienenfahrwerk 11 ist während des Arbeitseinsatzes in eine Außerbetriebstellung
hochgeschwenkt. Dem Raupenfahrwerk 10 ist eine Schwellenaufnahmevorrichtung 12 unmittelbar
vorgeordnet, der eine erste Fördereinrichtung 13 zum Abtransport von Altschwellen
14 zugeordnet ist. Ein zweite Fördereinrichtung 15 für den Zutransport von Neuschwellen
16 kooperiert mit einer im Bereich hinter dem Raupenfahrwerk 10 angeordneten Schwellenverlegevorrichtung
17. Ein über Laufschienen 22 auf dem Maschinenrahmen 8 verfahrbarer Portalkran 23
ist für den Transport der Altund Neuschwellen 14,16 zu bzw. von den Schwellenwaggons
vorgesehen.
[0013] Die Maschine 1 ist weiters mit höhen- und seitenverstellbaren Schienenführungen 18,19
für die Altschienen 20 bzw. Neuschienen 21 sowie mit im Arbeitsbereich plazierten
Arbeitskabinen 24 für die Arbeitsabläufe beobachtende und steuernde Bedienungspersonen
ausgestattet. Die Steuerung der Maschine 1 bezüglich ihrer Richtung und Höhe erfolgt
anhand einer Abtasteinrichtung 25, welche einen über einen Antrieb 27 höhenverstellbaren,
der alten Gleislage folgenden Führungsschlitten 26 aufweist. Dieser rollt im Bereich
vor der Schwellenaufnahmevorrichtung 12 auf den - bereits von den Altschienen 20 befreiten
- Altschwellen 14 ab.
[0014] Der im Arbeitseinsatz separat von der Maschine 1 verfahrbare bzw. dieser in Arbeitsrichtung
in einer gleichbleibenden Distanz nachfolgende Schieneneinspreizwagen 4 (Fig. 2) besteht
aus einem Maschinenrahmen 28 und an diesem höhen- und seitenverstellbar angeordneten
Schienenführungen 29 zum Einspreizen der Neuschienen 21 sowie Schienenführungen 30,
mittels der die Altschienen 20 in Gleismitte abgelegt werden. Beide Schienenfahrwerke
31 des - eine Fahrkabine 32 und einen Materialkran 33 aufweisenden - Schieneneinspreizwagens
4 rollen auf den Neuschienen 21 des neuen Gleises 3 ab. Eine Kupplung 34 dient zum
gelenkigen Verbinden des Maschinenrahmens 28 mit dem Maschinenrahmen 8 der Maschine
1 für die Überstellfahrt. Für den Arbeitseinsatz ist ein eigener Fahrantrieb 54 vorgesehen.
[0015] Im Bereich zwischen der Schwellenverlegevorrichtung 17 und dem Raupenfahrwerk 10
ist unmittelbar hinter diesem eine Planiereinrichtung 35 vorgesehen, die in den Fig.
3 und 4 bzw. teilweise auch in Fig. 5 im Detail dargestellt ist. Die Planiereinrichtung
35 weist einen Planierschild 36 auf, der sich in Gleisquerrichtung erstreckt und etwa
vertikal angeordnet ist. An den beiden in Maschinenquerrichtung voneinander distanzierten
Enden des Planierschildes 36 sind Halterungen 37 vorgesehen, in denen eine dem Planierschild
36 in Arbeitsrichtung unmittelbar vorgeordnete Förderschnecke 38 befestigt ist. Diese
ist um eine quer zur Maschinenlängsrichtung und horizontal verlaufende Achse 39 rotierbar
und bezüglich einer in Maschinenlängsrichtung verlaufenden, maschinenmittigen Vertikalebene
40 der Maschine 1 symmetrisch ausgebildet. Die Länge der Förderschnecke 38 in Maschinenquerrichtung
entspricht etwa der Länge des Planierschildes 36. Wie insbesondere in Fig. 3 zu sehen,
ist eine senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufende unterste Begrenzungslinie
42 der Förderschnecke 38 von einer unteren, annähernd horizontal verlaufenden Planierkante
43 des Planierschildes 36 in vertikaler Richtung nach oben hin distanziert angeordnet.
[0016] Die Planiereinrichtung 35 ist mit zwei bezüglich der Maschinenquerrichtung voneinander
distanzierten Begrenzungsschilden 44 ausgestattet, die zu beiden Seiten der Schwellenverlegevorrichtung
17 in Maschinenlängsrichtung verlaufend angeordnet und mit ihrem in Arbeitsrichtung
vorderen Ende 45 jeweils mit dem Planierschild 36 bzw. einer Halterung 37 verbunden
sind. Im Bereich zwischen der Schwellenverlegevorrichtung 17 und dem Planierschild
36 ist zwischen den Begrenzungsschilden 44 eine mit einem Vibrator 46 ausgestattete
Verdichteinrichtung 47 vorgesehen. Die gesamte Planiereinrichtung 35 mitsamt der Förderschnecke
38 und den Begrenzungsschilden 44 ist am in Arbeitsrichtung hinteren Ende eines in
Maschinenlängsrichtung verlaufenden Tragrahmens 48 befestigt. Dessen vorderes Ende
ist an einem Verbindungssockel 49 gelagert, der zwischen dem Raupenfahrwerk 10 und
dem Maschinenrahmen 8 vorgesehen ist. Mittels eines Antriebes 50 ist der Tragrahmen
48 um eine senkrechte Drehachse 51 verschiebbar ausgebildet.
[0017] Jedem Begrenzungsschild 44 ist weiters ein Pflug 52 zu- bzw. vorgeordnet. Diese sind
im Bereich des hinteren Schienenfahrwerkes 9 des Antriebswagens 7 jeweils seitlich
an diesem höhenverstellbar montiert (s. Fig. 1) und auf den jeweiligen Schwellenvorkopfbereich
53 begrenzt.
[0018] Die Überstellfahrt der Gleisumbauanlage 5 zur Arbeitsstelle erfolgt als geschlossene
Einheit, wobei die Maschine 1 mittels der Kupplung 34 mit dem Schieneneinspreizwagen
4 verbunden ist. Der Maschinenrahmen 8 der Maschine 1 ist dabei auf dem abgesenkten
Schienenfahrwerk 11 sowie mit seinem hinteren Ende auf dem Schienenfahrwerk 31 des
Schieneneinspreizwagens 4 abgestützt, das Raupenfahrwerk 10 ist hochgefahren. Am Einsatzort
wird der Maschinenrahmen 8 im Bereich des Schienenfahrwerkes 9 am Antriebswagen 7
abgestützt und das Schienenfahrwerk 11 hochgeschwenkt, um den freien Arbeitsbereich
zu verlängern. Das hintere Ende der Maschine 1 liegt nun auf dem - über den Fahrantrieb
41 beaufschlagten - Raupenfahrwerk 10 auf, während der Schieneneinspreizwagen 4 abgekuppelt
wurde und anhand seines eigenen Fahrantriebes 54 unabhängig verfahren wird.
[0019] Die Schienenbefestigungsmittel der Altschienen 20 wurden vorderhand bereits gelöst,
und die Neuschienen 21 wurden beidseits des alten Gleises 2 auf den Enden der Altschwellen
14 vorgelagert. Das Ausspreizen der Altschienen 20, fließbandmäßige Entfernen der
Altschwellen 14 und Ablegen der Neuschwellen 16 sowie das Einspreizen der Neuschienen
21 durch den Schieneneinspreizwagen 4 erfolgt in bekannter Art und Weise, so daß auf
eine detaillierte Beschreibung dieser Arbeitsabläufe verzichtet werden kann.
[0020] Im Zuge der kontinuierlichen Vorfahrt der Maschine 1 zusammen mit dem Antriebswagen
7 werden an beiden Seiten des alten Gleises 2 anhand der abgesenkten Pflüge 52 Kanäle
55 hergestellt, die parallel zum Gleis im Schwellenvorkopfbereich 53 gezogen werden
(s. Fig. 5). Durch die unmittelbar hinter dem Raupenfahrwerk 10 nachfolgende Planiereinrichtung
35 wird die von den Altschwellen 14 befreite, unregelmäßige Schotterbettoberfläche
56 eingeebnet. Dabei wirkt die Planierkante 43 des Planierschildes 36 wie ein Hobel
und schiebt eine Schotteranhäufung vor sich her, die mittels der vorgeordneten Förderschnecke
38 in die Kanäle 55 querverlagert wird. (Je nach Ausbildung der Förderschnecke 38
kann der Schotter entweder je zur Hälfte auf die beiden Kanäle 55 aufgeteilt oder
aber auch zur Gänze nur zu einer Gleisseite hin gefördert werden. In diesem Fall wird
nur ein Kanal 55 ausgehoben.)
[0021] Die beiden in Maschinenlängsrichtung ausgerichteten Begrenzungsschilde 44 der Planiereinrichtung
35 sorgen dafür, daß kein Schotter aus den Kanälen 55 bzw. aus den Schwellenvorkopfbereichen
53 im Bereich der Verdichteinrichtung 47 und der Schwellenverlegevorrichtung 17 auf
die neuplanierte Schotterbettoberfläche zurückfließen kann, so daß eine störungsfreie
Ablage der Neuschwellen 16 gewährleistet ist. Unmittelbar anschließend an die Schwellenablage
fließt der seitlich aufgestaute Schotter an den hinteren Enden 57 der Begrenzungsschilde
44 vorbei auf die Schwellenköpfe 58 der soeben verlegten Neuschwellen 16, wodurch
diese in ihrer Lage befestigt bzw. stabilisiert werden. Anstelle einer Förderschnecke
könnte der aufgestaute Schotter alternativ auch durch eine V-förmige, schneepflugähnliche
Ausbildung des Planierschildes 36 querverlagert werden.
1. Maschine zum Abbau eines alten und Verlegen eines neuen Gleises (2,3), mit einem auf
Fahrwerken (9,10,11) abgestützten Maschinenrahmen (8), einer Schwellenaufnahmevorrichtung
(12), einer Schwellenverlegevorrichtung (17) und einer einen Planierschild (36) aufweisenden
Planiereinrichtung (35), dadurch gekennzeichnet, daß der Planiereinrichtung (35) zwei
bezüglich der Maschinenquerrichtung voneinander distanzierte, in Maschinenlängsrichtung
verlaufende Begrenzungsschilde (44) zugeordnet sind, zwischen denen die Schwellenverlegevorrichtung
(17) positioniert ist.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Begrenzungsschilde
(44) mit ihrem in Arbeitsrichtung vorderen Ende (45) jeweils mit dem Planierschild
(36) verbunden sind.
3. Maschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schwellenverlegevorrichtung
(17) und dem Planierschild (36) eine mit einem Vibrator (46) ausgestattete Verdichteinrichtung
(47) angeordnet ist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Planierschild
(36) eine Förderschnecke (38) unmittelbar vorgeordnet ist, die um eine quer zur Maschinenlängsrichtung
und horizontal verlaufende Achse (39) rotierbar und bezüglich einer in Maschinenlängsrichtung
und maschinenmittig verlaufenden Vertikalebene (40) symmetrisch ausgebildet ist.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Förderschnecke
(38) der Länge des Planierschildes (36) entsprechend ausgebildet ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Planiereinrichtung
(35) unmittelbar hinter einem höhenverstellbar mit dem Maschinenrahmen (8) verbundenen,
einen eigenen Fahrantrieb (41) aufweisenden Raupenfahrwerk (10) angeordnet ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine unterste,
senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufende Begrenzungslinie (42) der Förderschnecke
(38) von einer unteren Planierkante (43) des Planierschildes (36) in vertikaler Richtung
nach oben hin distanziert angeordnet ist.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Planiereinrichtung
(35) auf einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden Tragrahmen (48) befestigt ist,
dessen vorderes Ende an einem zwischen Raupenfahrwerk (10) und Maschinenrahmen (8)
vorgesehenen Verbindungssockel (49) befestigt und durch einen Antrieb (50) um eine
vertikale Drehachse (51) verschiebbar gelagert ist.
9. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Begrenzungsschild
(44) ein auf den Schwellenvorkopfbereich (53) begrenzter Pflug (52) in Arbeitsrichtung
vorgeordnet ist.