[0001] Die Erfindung betrifft eine Überstromsicherung.
[0002] Derartige Sicherungen werden als Überlastschutz beispielsweise in Niederspannungsnetzen,
Haushaltsanschlüssen, elektrischen Geräten oder bei elektronischen Schaltungen eingesetzt
und sollen bei unzulässig hohen Strömen beziehungsweise im Kurzschlußfall den Stromkreis
unterbrechen. Diese Überstromsicherungen sind im einfachsten Fall als Schmelzsicherungen
ausgebildet und bestehen dann aus einem Widerstandsdrahtstück, das ab einem bestimmten
Stromfluß durchschmilzt.
[0003] Insbesondere bei elektronischen Schaltungen, die auf Leiterplatten aufgebaut sind
werden eine Reihe unterschiedlicher elektrischer beziehungsweise elektronischer Bauelemente
eingesetzt, die empfindlich gegenüber zu hohen Strömen sind und im Überlastungsfall
durch die entstehende Verlustwärme sogar Brände der Leiterplatte verursachen können.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, einzelne elektrische Bauelemente abzusichern.
Beispielsweise ist in der DE 25 31 438 C3 vorgeschlagen einen Tantal-Festelektrolytkondensator
durch eine zwischen Katodenanschluß und -kontaktierung angebrachte Schmelzsicherung
gegen durch Falschpolung verursachte Kurzschlußströme abzusichern.
[0005] Weiterhin ist es beispielsweise aus der EP 0 187 921 B2 bekannt, bei einem elektrischen
Kondensator eine Abschaltsicherung vorzusehen, die aus einer beschichteten Leiterplatte
besteht, bei der das leitfähige Material eine Stromsicherung darstellt.
[0006] Es ist ferner auch bekannt, bei einem regenerierfähigen elektrischen Kondensator
den Metallbelag auf der Folie in eine große Anzahl einzelner elektrisch parallel geschalteter
Metallflächen zu unterteilen, die jeweils über eine Engstelle mit den elektrischen
Anschlüssen verbunden sind (DE-PS 723 291). Dadurch wird es ermöglicht, daß bei Durchschlägen
an einer der einzelnen Metallflächen nur die vor dieser Fläche liegende Engstelle
durch den Kurzschlußstrom abschmilzt, so daß diese Fläche abgeschaltet wird, während
der Kondensator weiterhin funktionsfähig bleibt.
[0007] Bei allen geschilderten Maßnahmen wird jedoch nur ein einzelnes elektrisches Bauelement
abgeschaltet, während andere Bauelemente ungeschützt sind. Da es wirtschaftlich nicht
tragbar ist, jedes Bauelement mit einer Überstromsicherung zu versehen, wird im allgemeinen
in den Eingangskreis bei auf Leiterplatten angeordneten elektrischen beziehungsweise
elektronischen Schaltungen eine herkömmliche Überstromsicherung eingebaut, die als
Schmelzsicherung ausgebildet ist.
[0008] Da diese Schaltungen in sehr großen Stückzahlen und für die unterschiedlichsten Anwendungen
hergestellt werden, gehen auch die Kosten für die Überstromsicherung in die Fertigungskosten
ein.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine preisgünstige und wirtschaftlich
herstellbare Überstromsicherung anzugeben.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Überstromsicherung aus
einer dünnen Metallisierung besteht, die auf eine Trägerfolie aufgebracht ist.
[0011] Vorzugsweise ist die Metallisierung durch Schoopschichten kontaktiert.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in weiteren Unteransprüchen
angeführt.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.
[0014] In der dazugehörenden Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein Schnittbild einer Überstromsicherung in Schichtbauweise,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Überstromsicherung nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine weitere Überstromsicherung.
[0015] In Fig. 1 ist eine Überstromsicherung 1 gezeigt, die aus aufeinandergestapelten Lagen
von Trägerfolien 2 besteht, die mit Metallisierungen 3 versehen sind. Die Metallisierungen
3 sind jeweils seitlich durch Metallschichten 4,5 kontaktiert, die nach dem Schoop'schen
Flamm- oder Elektrospritzverfahren hergestellt sind. Die Überstromsicherung 1 besteht
somit aus vielen parallel geschalteten Metallisierungen 3.
[0016] Als Trägerfolie 2 eignen sich Kunststoffolien (zum Beispiel Polyester-, Polycarbonat-,
Polypropylenfolien), es können aber auch Papierfolien verwendet werden. Die Metallisierungen
bestehen beispielsweise aus Aluminium und sind vorzugsweise in einer Dicke hergestellt,
die einen Flächenwiderstand von 1 bis 5 Ω/□ garantiert. Die Dicke der Metallisierungen
3 bestimmt dabei die Stromtragfähigkeit der Überstromsicherung 1.
[0017] Die Kontaktschichten 4,5 bestehen vorzugsweise aus Aluminium. Falls gute Lötbarkeit
gewünscht wird, können auf den Kontaktschichten 4,5 weitere Schichten, zum Beispiel
CuSn
3-Schichten, angeordnet sein.
[0018] Die Überstromsicherung 1 kann als Chip-Bauelement zum Einlöten auf Leiterplatten
ausgebildet sein, sie kann aber auch mit Anschlußdrähten versehen werden. Falls es
für den Einsatzzweck erforderlich ist, kann die Überstromsicherung auch in ein Gehäuse
eingebaut werden. Ferner garantiert die Bauform, daß gewünschte Rastermaße gefertigt
werden können und daß die Überstromsicherungen eine automatische Bestückung von Leiterplatten
ermöglichen.
[0019] Die in Fig. 1 dargestellte Überstromsicherung 1 kann beispielsweise nach einem Verfahren
gefertigt werden, das aus der Herstellung von Schichtkondensatoren bekannt ist. Hierbei
wird auf eine Trommel ein Mutterwickel aus metallisierten Trägerfolien 2 aufgewickelt
und mit den Kontaktschichten 4,5 versehen. Anschließend erfolgt eine Vereinzelung
der Überstromsicherung zum Beispiel durch Trennschnitte mittels Sägen.
[0020] In der Fig. 2 ist die in Fig. 1 dargestellte Überstromsicherung 1 in Draufsicht gezeigt.
Die Schoop'schen Kontaktschichten 4,5 sind herstellungsbedingt porös. Hierdurch ergeben
sich unterschiedliche Übergangswiderstände zwischen Kontaktschichten 4,5 und Metallisierungen
3 an den Kontaktflächen 6,7, die nicht wie in Fig. 2 schematisch dargestellt gerade
sind sondern eine "gezackte" Struktur aufweisen. Diese Übergangswiderstände an den
Kontaktflächen 6,7 bestimmen zusammen mit der Dicke der Metallisierungen 3 sowohl
die Stromtragfähigkeit als auch das Auslöseverhalten der Überstromsicherung 1.
[0021] In der Fig. 3 ist eine weitere Überstromsicherung 1 in Draufsicht dargestellt, bei
der die Metallisierungen 3 metallfreie Streifen 8,9 aufweisen, die parallel zur Kontaktfläche
6 angeordnet sind. Die metallfreien Streifen 8,9 sind derart ausgebildet, daß metallisierte
Engstellen 10 gebildet werden so daß der Strompfad zwischen den Kontaktschichten 4,5
eine zusätzliche Sicherungsstelle erhält mit deren Hilfe das Überstromverhalten der
Sicherung 1 gesteuert werden kann.
[0022] Neben der in Fig. 3 dargestellten Engstelle 10 können die Engstellen auch andere
Konfigurationen aufweisen. Ferner können gegebenenfalls auch mehrere Engstellen angeordnet
werden.
[0023] Neben dem in der Zeichnung dargestellten Aufbau in Schichtbeziehungsweise Stapelbauweise
kann die Überstromsicherung nach der Erfindung auch in Wickelbauweise hergestellt
werden.
1. Überstromsicherung,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer dünnen Metallisierung (3) besteht, die auf eine Trägerfolie (2)
aufgebracht ist.
2. Überstromsicherung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallisierung (3) durch Schoopschichten (4,5) kontaktiert ist.
3. Überstromsicherung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Schichtstapel metallisierter Trägerfolien ausgebildet ist.
4. Überstromsicherung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als aufgewickelte metallisierte Trägerfolie ausgebildet ist.
5. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallisierung (3) aus Aluminium besteht.
6. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallisierung (3) einen Flächenwiderstand von 1 bis 5 Ω/□ besitzt.
7. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schoopschichten (4,5) aus Aluminium bestehen.
8. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Schoopschichten (4,5) jeweils eine weitere, lötbare Schicht angeordnet
ist.
9. Überstromsicherung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die weiteren Schicht aus CuSn3 besteht.
10. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallisierung (3) eine Strukturierung (8,9) mit Engstellen (10) besitzt.
11. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Chip-Bauelement ausgebildet ist.
12. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als bedrahtetes Bauelement ausgebildet ist.
13. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie in ein Gehäuse eingebaut ist.
14. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerfolie (2) aus Kunststoff besteht.
15. Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerfolie (2) aus Papier besteht.
16. Verwendung einer Überstromsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 auf einer Leiterplatte
zum Schutz elektronischer Schaltungen.