[0001] Der Gegenstand der Erfindung betrifft ein Haushaltgerät, insbesondere Geschirrspülmaschine,
Waschmaschine oder Wäschetrockner mit einer Gerätetür oder dergl., die mit einem manuell
entriegelbaren Türverschluß versehenen ist und deren Türaußenblech ganzflächig von
einer mit einem Türgriffelement versehenen Vorsatzplatte verkleidet ist, welche auch
den Türverschluß mit abdeckt.
[0002] Tür- oder Deckelverkleidungen in Form von Dekor- oder Möbelplatten für integrierfähige
Haushaltgeräte sind dazu bestimmt, ein Gerät im frontseitigen Aussehen den Möbeltüren
von angrenzenden Schränken in Form und Farbe anzupassen, wenn das Gerät beispielsweise
in eine Küchenschrankzeile eingebaut werden soll. In der Regel trifft dies auf frontbeschickte
Haushalt-Geschirrspülmaschinen zu. Eine derart ausgebildete Geschirrspülmaschine trägt
an der vorgesetzten Verkleidungsplatte nur noch das zum Türöffnen notwendige Türgriffelement.
Die im oberen Türbereich üblichen Bedien- und Anzeigeelemente sind in den oberen oder
seitlichen Türrandbereich der verdeckten Gerätetür verlegt und sind nur bei geöffneter
Gerätetür zugänglich (sh. z. B. DE-OS 32 20 981). Ein so ausgebildetes Haushaltgerät
ist in der Regel mit einem als Aufreißverschluß bekannten Türverschluß ausgestattet.
Dieser Verschluß besitzt eine Kniehebel-Gelenkmechanik, die es gestattet, den Verschluß
durch Ziehen an der Gerätetür aufzureißen. Das Türschließen erfolgt durch einfaches
Andrücken der Tür. Beim Türöffnen sind hier vergleichsweise größere Kräfte als beim
Türschließen aufzuwenden. Für einen Aufreißverschluß genügt ein fest mit der Vorsatzplatte
verbundenes Türgriffelement. Dieses entspricht beim eingebauten Gerät in Form und
Farbe den Griffelementen der benachbarten Küchenmöbeltüren.
[0003] Weiterhin ist eine Geschirrspülmaschine bekannt, bei der die Bedien- oder Schalterblende
getrennt vom Gerät kindersicher in einem Küchenoberschrank installiert ist (z. B.
Miele-Geschirrspülmaschine G 563 i). Bei dieser Geschirrspülmaschine erfolgt die Türentriegelung
elektrisch, wofür in der separaten Schalterblende eine Auslösetaste mit einer Kabelverbindung
zu einem Hubmagneten im Türschloß des Gerätes vorgesehen ist.
[0004] Auch ist es bekannt, Geschirrspülmaschinen mit sogenannten Sicherheits-Türverschlüssen
auszustatten, bei denen ein Öffnen der Gerätetür erst erfolgen kann, wenn zuvor eine
manuelle Schloßentriegelung stattgefunden hat. Für eine solche Entriegelung wird eine
zusätzliche in die Türverschlußmechanik eingreifende Entriegelungshandhabe in Form
eines beweglichen Handgriffteils, einer Drucktaste oder dergl. benötigt, welche in
der Gerätetür im Türaußenblech bzw. im Bedienblendenkörper des Gerätes angeordnet
ist. Solche Entriegelungsmittel können sowohl mit den anfangs erwähnten Aufreißverschlüssen
kombiniert werden (sh. bspw. DE-GM 84 14 323) oder Elemente einer vom Kniehebelprinzip
abweichenden Verschlußkonstruktion sein (sh. z. B. DE-OS 16 28 505, DE-OS 42 32 834).
Das Problem bei diesen mechanischen Sicherheits-Türverschlüssen besteht jedoch darin,
daß bei einer vollverkleideten Gerätetür für die funktionsauslösenden beweglichen
Griffelemente entsprechende Plattenausschnitte oder dergl. in der vorgesetzten Dekor-
oder Möbelplatte (sh. DE-GM 79 14 618) ausgearbeitet werden müssen, damit diese Türschloßelemente
überhaupt manuell betätigt werden können. Derartige Ausschnitte oder Plattendurchbrechungen
engen jedoch die freie Gestaltbarkeit der Frontseite der Tür wesentlich ein.
[0005] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 90 15 940 ist eine Geschirrspülmaschine nach dem
Oberbegriff mit einem dem Türaußenblech der Gerätetür verkleidet vorgesetzten Paneel
bekannt, welches unten an der Tür über ein Gelenk beweglich befestigt ist. Die Vorsatzplatte
oder das Paneel besitzt im oberen Plattenbereich federnde Endstellmittel, mit denen
es an der Gerätetür anliegend gehalten ist. An ihrer dem Türverschluß zugekehrten
Rückseite weist die Platte einen Auslösehebel auf, welcher in den Türverschluß entriegelnd
eingreift. Auf der gegenüberliegenden Plattenaußenseite ist ein separater Türgriff
aufgesetzt. Wird an diesem Türgriff gezogen, so spreizt sich die über die separate
Scharniervorrichtung an der Gerätetür angelenkte Vorsatzplatte im Bereich des Türverschlusses
um einen vorgegebenen Winkel oder Spalt von der Gerätetür ab. Dabei nimmt der Auslösehebel
an der Plattenrückseite den Türverschlußhebel mit und entriegelt die Gerätetür. Der
Nachteil dieser Lösung ist darin zu sehen, daß neben dem schon für das Auf- und Zuschwenken
der Gerätetür notwendige Gerätetürgelenk mindestens noch ein weiteres zusätzliches
Gelenk oder eine geeignete separate Scharniervorrichtung zum Abschwenken der Vorsatzplatte
notwendig ist. Hierdurch wird einerseits der konstruktive Geräteaufwand erhöht und
andererseits das Haushaitgerät verteuert. Darüber hinaus unterliegen dauernd betätigte
Gelenkverbindungen oder Scharniere einem erhöhten Verschleiß. Auch kann es bei der
separaten Anordnung von Scharnieren zu Problemen beim Ausrichten oder Wechseln des
vorgesetzten Paneels kommen, insbesondere wenn bei der Montage Schraubenbohrungen
nicht exakt ausgeführt wurden. Auch hier soll die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Haushaitgerät der eingangsgenannten
Art zu schaffen, bei welchem mit einfacheren Mitteln insbesondere durch die Einbeziehung
ggf. bereits am Gerät vorhandener Konstruktions- oder Türelemente der konstruktive
Aufwand verringert wird. mit
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1 und
durch weitere Lösungen gemäß den Merkmalen der Ansprüche 8, 10 und 13.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Durch die Erfindung wird es auch bei mechanischen oder elektromechanischen Türverschlüssen
mit manuell zu betätigenden Schloßentriegelungen vorteilhaft möglich, die äußere Türfront
eines verkleideten Gerätes frei zu gestalten, d. h., daß undurchbrochene Vorsatzplatten
entsprechend den Türblättern benachbarter Küchen-Unterschränke verwendet werden können.
Ferner ist mit der Erfindung vorteilhaft eine Standardisierung von Konstruktionselementen
möglich, da für Modelle einer Haushaltgeräteserie mit voneinander abweichenden Einbaugegebenheiten,
wie freistehende Geräte oder Einbaugeräte, jeweils das gleiche Türschloßprinzip verwendet
oder sogar das gleiche Türschloß eingesetzt werden kann. Die Ausnutzung der Eigenelastizität
des Türaußenblechs für das zum Entriegeln der Gerätetür notwendige spaltweise Abspreizen
oder Verschieben der Vorsatzplatte an der Gerätetür bringt einerseits den wesentlichen
Vorteil, daß separate Gelenke oder Scharniervorrichtungen für das Paneel überflüssig
werden, da allein eine geringe Ausbiegung des Türbleches genügt, um die Entriegelung
sicher bewerkstelligen zu können. Dadurch kann ggf. sogar auf teuere und konstruktiv
aufwendige Federmittel zum Andrücken der Vorsatzplatte am Türaußenblech verzichtet
werden.
[0010] Die nachstehende Beschreibung dient der Erläuterung der Erfindung, von der Ausführungsbeispiele
in den Zeichnungen dargestellt sind. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Küchenschrankzeile mit integrierter Haushalt-Geschirrspülmaschine, deren Gerätetür
außen vollflächig mit einer Dekor- oder Möbelplatte verkleidet ist,
- Figur 2
- einen Türverschluß der in der Seitenansicht gezeigten Geschirrspülmaschine in vergrößerter
Darstellung, bei geschlossener Gerätetür,
- Figur 3
- den Türverschluß bei entriegelter Gerätetür,
- Figur 4
- die Geschirrspülmaschine mit geöffneter Gerätetür,
- Figur 5a bis 5c
- jeweils in der Seitenansicht in vereinfachter Darstellung eine Verbindung zwischen
Gerätetür und Vorsatzplatte bei unterschiedlich ausgebildeten Gerätetüren,
- Figur 6
- die von der Gerätetür nach Fig. 5b leicht abgehobene Vorsatzplatte bei der Türschloßentriegelung,
- Figur 6a
- die von der Gerätetür nach Fig. 5c leicht abgehobene Vorsatzplatte bei der Türschloßentriegelung,
- Figur 7
- ein anderes Ausführungsbeispiel für eine Türentriegelung,
- Figur 8
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Türentriegelung.
[0011] Das in Fig. 1 in der Vorderansicht gezeigte Haushaltgerät ist vorzugsweise eine in
eine Küchenschrankzeile (1) integrierte Haushalt-Geschirrspülmaschine (2) mit einem
Spülraum (3). Dieser Spülraum (3) wird durch eine Gerätetür (4) manuell geöffnet oder
verschlossen (Fig. 2 bis 4). Die Gerätetür (4) ist um eine Lagerachse (24) am nicht
gezeigten Gerätegehäuse schwenkbar und wird aus einem Türaußenblech (10) und einem
mit diesem verbundenen Türinnenblech (27) gebildet. Diese Türbleche bestehen wie bekannt
aus relativ dünnen jeweils eine gewisse Eigenelastizität aufweisenden Blechwerkstoffen.
Sh. auch Fig. 5c und 6a.
[0012] Die Gerätetür (4) ist außen ganzflächig mit einer Vorsatzplatte (6) in Form einer
Dekor- oder Möbelplatte verkleidet, welche in Form und Farbe den Möbeltüren (7) der
dem Gerät benachbarten Küchenunterschränke entspricht. Die Vorsatzplatte (6) deckt
ebenfalls den in der Gerätetür (4) vorgesehenen Türverschluß (5) mit ab.
[0013] Der Türverschluß (5), Fig. 2, ist als Sicherheitsverschluß ausgebildet, bei dem ein
Öffnen der Gerätetür (4) entsprechend einem bekannten Schloßprinzip erst erfolgen
kann, wenn zuvor eine manuelle Schloßentriegelung stattgefunden hat. Für diese Entriegelung
ist ein über einen Türdurchbruch (8) im an sich elastischen oder bei Druck von außen
zurückfedernden Türaußenblech (10) oder Blendenkörper zugängliches Entriegelungselement
(9) vorgesehen, welches in die Türverschlußmechanik eingreift. Das Entriegelungselement
(9) ist entsprechend dem hier gewählten Schloßtyp im einfachsten Fall ein schwenkbar
in der Gerätetür gelagerter Hebel. Das Entriegelungselement (9) kann auch als schwenkbares
Griffelement in Form einer Griffmulde ausgebildet sein, wie dies von teilverkleideten
Spülmaschinentüren her bekannt ist. Zur manuellen Türentriegelung vor dem Öffnen des
Spülraumes (3) kann statt eines Hebels auch ein in die Türschloßmechanik eingreifender
geradlinig geführter Stößel oder dergl. dienen.
[0014] Das beispielsweise als Hebel ausgebildete Entriegelungselement (9) ist gegen Federkraft
im Uhrzeigersinn verschwenkbar und mit einem in den Türinnenraum (11) ragenden Hebelende
(12) ausgebildet, welches gemäß Fig. 2 und 3 je nach Stellung ein ebenfalls gegen
Federwirkung verschwenkbares Verriegelungselement (Gabelfalle 14) des Türverschlusses
(5) in seiner Bewegung blockiert oder entsichert. Dem Verriegelungselement (14) ist
ein korrespondierender Verschlußnokken (15) am Gerätegehäuse (16) im Schließweg der
Tür zugeordnet. Ist das Verriegelungselement (14) entsichert (Fig. 3 bzw. 4), so läuft
es beim Türschliessen gegen den Verschlußnocken (15) auf und schwenkt, gesteuert durch
den Verschlußnocken (15), in seine blockierte Stellung (Fig. 2) zurück.
[0015] Die an der Gerätetür (4) befestigte Vorsatzplatte (6) ist frontseitig mit einem bspw.
aufgeschraubten Türgriffelement (17) versehen, welches auch bei der benachbarten Möbeltür
(7) eingesetzt ist. Die übrige Plattenfläche ist außen frei von Bedien- und/oder Anzeigeelementen
und kann beliebig gestaltet werden. Die nicht gezeigten Geräte-Bedienelemente für
die Programmwahl sind beispielsweise, wie an sich bekannt, in den oberen oder seitlichen
Türrandbereich der Gerätetür (4) verlegt und nur bei geöffneter Gerätetür (4) zugänglich.
Die Programmwahlschalter und Anzeigen können jedoch auch getrennt vom Gerät in einem
kindersicher unter einem Küchenoberschrank montierten Bedientableau untergebracht
werden.
[0016] Um das durch die Vorsatzplatte (6) verdeckte Entriegelungselement (9) des Türverschlusses
(5) von der verkleideten Türvorderseite aus einfach und sicher bedienen zu können,
ist rückseitig an der Vorsatzplatte (6) ein Auslösehebel (18) oder Hakenelement bspw.
angeschraubt. Der Auslösehebel (18) ragt durch den Türdurchbruch (8) in die Gerätetür
(4) hinein, hintergreift, wie in Fig. 2 bis 4 gezeigt, mit seinem abgewinkelten Hebelende
das Entriegelungselement (9) und stellt mit dem Entriegelungselement (9) eine Wirkverbindung
her. Der Hebel (18) könnte aber auch in das Element (9) lösbar eingehängt werden.
Wie anfangs erwähnt, kann das Entriegelungselement (9) auch eine Griffmulde sein.
[0017] Die Vorsatzplatte (6) ist der Gerätetür (4) auswechselbar und um einen geringen Spalt
(S) bzw. um eine geringe Spaltbreite (Fig. 3) vom Türaußenblech (10) abhebbar vorgesetzt.
[0018] Nach den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 5a bis 5c sowie Fig. 6, 6a ist die in Ruhestellung
dicht an der Gerätetür (4) bzw. dem Türaußenblech (10) anliegende Vorsatzplatte (6)
im unteren Türbereich mit dem Türaußenblech (10) der Gerätetür (4) erfindungsgemäß
starr oder fest (jedoch lösbar, vorzugsweise durch Schrauben 25) verbunden. Diese
Plattenverbindungsstelle oder dieser feste Einhängepunkt 19 für das Paneel im unteren
Türbereich umfaßt einen flächigen Bereich (sh. insbesondere Einzelheit X, Fig. 5c
und 6a) derart, daß eine Bewegung der Vorsatzplatte (6) sich direkt auf das Türaußenblech
(10) überträgt. Wird demnach an der Vorsatzplatte (6) im oberen Türbereich zur Türschloßentriegelung
gezogen, so ergibt sich eine geringfügige zurückkehrende Formveränderung des zurückfedernden
oder elastischen Türaußenbleches (10) im Bereich der Plattenverbindungsstelle (19).
Die Ausbiegung (26), Fig. 6a, oder Formänderung des Türaußenbleches (10) ermöglicht
ohne die Zwischenschaltung eines separaten Scharniers oder Gelenk zwischen Vorsatzplatte
(6) und Gerätetür (4) die Bildung des vorerwähnten Spaltes (S) zur Türentriegelung.
Das Türaußenblech (10) ist zumindest in dem Bereich der Plattenverbindungsstelle elastisch
oder leicht zurückfedernd ausgebildet.
[0019] Zusätzlich zu den "starren" Vorsatzplattenverbindungen oder Einhängepunkten (19),
sh. Fig. 5 bis 6, im unteren Gerätetürbereich (Einzelheit X), können im oberen Gerätetürbereich
noch "bewegliche" Tür-Befestigungspunkte vorgesehen werden. Die Beweglichkeit der
Vorsatzplatte (6) ist bei dieser Befestigungsart so getroffen, daß die Vorsatzplatte
(6) entgegen der Kraft ein oder mehrerer Federelemente (13), welche zwischen Vorsatzplatte
(6) und Türaußenblech (10) eingespannt sind, abgezogen werden kann. Diese Federelemente
(13) unterstützen die für die Plattenauslenkung genutzte Eigenelastizität des Türaußenblechs
(10). Die gemäß der Spaltbreite (S) abgezogene Vorsatzplatte (6) wird nach dem Loslassen
des Türgriffelements (17) beschleunigt gegen das Türaußenblech (10) zurückfedern.
[0020] Wenn bei noch verriegelter Gerätetür (4) am Türgriffelement (17) gezogen wird (Fig.
3, 6, 6a), so überträgt sich die Plattenbewegung auf den Auslösehebel (18), welcher
am Entriegelungselement (9) in Pfeilrichtung (P) zieht und den Türverschluß (5) entriegelt
(Fig. 3, 4).
[0021] Die Abhebebewegung der Vorsatzplatte (6) ist so, daß der größtmögliche Spalt (S)
zwischen dem Türaußenblech (10) und der abgehobenen Vorsatzplatte (6) weniger als
eine Fingerstärke, vorzugsweise nur einige Millimeter (z. B. 5 mm) beträgt. Hierdurch
können beim Zurückbewegen der Vorsatzplatte (6) nach dem Türentriegeln keine Fingerquetschungen
auftreten. Der geringe Spalt (S) kann durch eine Anschlagbegrenzung (22) des gezogenen
Entriegelungselements (9) im Türinnenraum (11) oder bspw. durch einen an der Gerätetür
(4) vorgesehenen Anschlag für die Vorsatzplatte (6) festgelegt bzw. begrenzt werden.
[0022] Die vorerwähnten Federelemente (13) dienen in erster Linie dem Zweck, daß die Vorsatzplatte
(6) im Ruhezustand (entriegelte bzw. geöffnete Tür) dicht und sicher an der Gerätetür
(4) anliegt bzw., daß die Platte diese Lage nach jedem Entriegeln wieder selbsttätig
einnimmt (Fig. 4). Als Federelemente (13) können beispielsweise in das Außentürblech
eingehängte Federklammern dienen, die sich erst beim manuellen Ziehen am festen Türgriffelement
(17) der Platte auslenken (sh. auch Fig. 2 bis 4, 5a).
[0023] Die vorgenannte Federwirkung kann gemäß Fig. 5b und 6 aber auch durch das Türaußenblech
(10) der Gerätetür (4) selbst erreicht werden, wenn dieses Blech bspw. durch eine
leichte Verwerfung (23), eine Bombierung oder eine ähnl. Ausprägung ausgebildet wird.
Die vorerwähnten Federelemente (13) könnten bedarfsweise aber auch noch zusätzlich
eingesetzt werden. Die Blechverwerfung (23) ist außerdem vorteilhaft zur Unterstützung
der Blechelastizität für die Bildung des Vorsatzplattenspaltes ausnutzbar.
[0024] Bei der bisherigen Beschreibung wurde davon ausgegangen, daß die Vorsatzplatte (6)
zum Türentriegeln von der Gerätetür (4) um einen geringen Spalt (S) abgehoben wird.
Auch ist es denkbar, die Türschloßentriegelung durch eine vertikale und/oder seitliche
Plattenverschiebung zu realisieren, wobei der Auslösehebel (18) dieser Verschiebung
in der Plattenebene folgt. Dies kann durch Anheben, Absenken oder Versetzen der Platte
in der Ebene ggf. bis zu einem geringen Plattenüberstand um ein geringes Maß (SW)
gegenüber dem äußeren Gerätetürrand erfolgen. In Fig. 8 ist die vorerwähnte Lösung
beispielhaft angedeutet. Die benötigte geringe Ausschwenkbewegung (SW) der Vorsatzplatte
(6) kann z. B. durch eine versetzte Ausbildung der Einhängepunkte bzw. der türfesten
starren Plattenverbindung (19) im unteren Türbereich und eine entsprechende Anordnung
von ggf. im oberen Türbereich vorgesehenen Federelemente (13) erreicht werden. Möglich
ist ebenfalls ein Abziehen der Vorsatzplatte (6) parallel zum Türaußenblech (10).
Hierfür könnten oben und unten sowie ggf. in den Plattenecken der Vorsatzplatte (6)
federnde Blechverbindungen geschaffen werden.
[0025] Soll die in Fig. 2 oder 5a bis 5c verriegelte Gerätetür (4) geöffnet werden, so wird
am Türgriffelement (17) der Vorsatzpatte (6) gezogen. Die Vorsatzplatte (6) hebt sich
durch die hierdurch erzeugte Verformung oder Verwerfung (Ausbiegung 26, Fig. 6a) des
elastischen Türaußenbleches (10) im Plattenverbindungsbereich (Einzelheit X) geringfügig
von dem Türaußenblech (10) bei noch verriegelter und vom Türverschluß (5) festgehaltener
Gerätetür (4) im oberen Plattenbereich ab (sh. Fig. 3, 6 und 6a). Dadurch wird der
Auslösehebel (18) mitbewegt und zieht das Entriegelungselement (9) bis zum Anschlag
(22) nach vorne (Fig. 3, 4). Hierdurch wird das Verriegelungselement (14) freigegeben
und der Türverschluß (5) entriegelt sich. Dabei legt sich die Vorsatzplatte (6) wieder
an das Türaußenblech (10) an. Die Tür ist nun zum weiteren Öffnen gemäß Fig. 4 freigegeben,
wobei das Verriegelungselement (14) aus dem Bereich des Verschlußnockens (15) herausschwenkt
und bis zum Türschließen in dieser Stellung verbleibt. Ebenso verbleibt das Entriegelungselement
(9) in der gegen den Anschlag (22) gerichteten Entriegelungsstellung.
[0026] Beim Schließen der Tür läuft das entsicherte Verriegelungselement (14) gegen den
Verschlußnocken (15) auf und schwenkt, gesteuert durch den Verschlußnocken (15), in
seine Blockier- oder Türverriegelungsstellung zurück. In dieser Stellung wird es bis
zum nächsten Entriegelungsvorgang durch Federkraft gehalten. In der Türverriegelungsstellung
wird das Entriegelungselement (9) wieder freigegeben und fällt durch Federkraft wieder
in die Ausgangsposition nach Fig. 2 zurück.
[0027] Die Türentriegelung der verkleideten Gerätetür (4) könnte nach einer anderen Lösung
(Fig. 7) auch bei fest und unbeweglich an der Gerätetür (4) montierter Vorsatzplatte
(6) erreicht werden. Für diesen Fall wird das mit der Vorsatzplatte (6) verbundene
Türgriffelement, hier mit (20) bezeichnet, schwenkbar oder in der Vorsatzplatte (6)
vorzugsweise horizontal verschiebbar ausgebildet. Dabei ist der zugeordnete Auslösehebel
(hier 21) direkt mit dem Türgriffelement (20) verbunden und greift mit seinem freien
Ende entsprechend der ersten Lösung (Fig. 2 bis 6) in den Türverschluß (5) zum Türentriegeln
ein. Durch Ziehen am Türgriffelement (20) entriegelt der mitgenommene Auslösehebel
(21) dann den Türverschluß (5) über das Entriegelungselement (9). Ebenso ist es bei
einem elektrisch entriegelbaren Türverschluß (5) möglich, die bewegliche Vorsatzplatte
(6) selbst oder den Auslösehebel (18; 21) direkt auf den die Entriegelung auslösenden
Türentriegelungsschalter, z. B. einen in der Gerätetür angeordneten Mikroschalter
wirken zu lassen. Der Mikroschalter kann bspw. einen Hubmagneten steuern, welcher
das Entriegelungselement (9) bewegt. Der Türentriegelungsschalter könnte aber auch
durch das bewegliche Türgriffelement (20) direkt betätigt werden.
[0028] Eine einfache und vorteilhafte Montage der Vorsatzplatte (6) ergibt sich, wenn die
Lage der Vorsatzplatte (6) an der Gerätetür (4) über ein oder mehrere vorzugsweise
am Türaußenblech (10) ausgebildete oder mit dem Türaußenblech (10) separat verbundene
Justiervorrichtungen (28) gemäß Fig. 5c und 6a verstellbar ist. Die Vorsatzplatte
(6) ist über die Justiervorrichtungen (28) lösbar mit dem Türaußenblech (10) verbunden.
[0029] Die Erfindung kommt dem Wunsch einer Standardisierung von Konstruktionselementen
vorteilhaft entgegen, da für Geräte einer Serie, die jedoch verschiedenen Einbaubedingungen
genügen müssen (als freistehende Geräte oder Einbaugeräte), jeweils auf ein gleiches
Türschloßprinzip zurückgegriffen oder sogar gleiche Türschlösser eingesetzt werden
können.
[0030] Es versteht sich, daß die Erfindung ebenso für Einbau-Waschmaschinen oder Wäschetrockner
nutzbar ist, deren Gerätetüren bzw. Außentürbleche ebenfalls vollflächig mit einer
Dekor- oder Möbelplatte verkleidet werden sollen. Statt einer Gerätetür (4) könnte
auch jeweils der Gerätegehäusedeckel eines solchen Gerätes entsprechend der Erfindung
ausgebildet sein, wenn das Gerät von oben zu beladen ist. Die Erfindung schließt solche
Geräte mit ein. Auch ist es nicht zwingend notwendig, daß die elastischen Türaußenbleche
aus einem Metallwerkstoff gefertigt sein müssen. Es könnte auch ein Kunststoffmaterial
verwendet werden, dessen Eigenelastizität für die Plattenbewegung entsprechend erfindungsgemäß
ausnutzbar wäre. Auch solche "Bleche" schließt die Erfindung mit ein.
1. Haushaltgerät, insbesondere Geschirrspülmaschine, Waschmaschine oder Wäschetrockner
mit einer Gerätetür oder dergl., die mit einem manuell entriegelbaren Türverschluß
versehenen ist und deren Türaußenblech ganzflächig von einer mit einem Türgriffelement
versehenen Vorsatzplatte verkleidet ist, welche auch den Türverschluß mit abdeckt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsatzplatte (6) zum Türentriegeln von der Gerätetür (4) um einen geringen
Spalt (S) abhebbar oder gegenüber der Gerätetür (4) in der Plattenebene um ein geringes
Maß (SW) verschiebbar am Türaußenblech (10) befestigt ist, und daß die Vorsatzplatte
(6) an ihrer dem Türverschluß (5) zugekehrten Rückseite einen Auslösehebel (18) oder
dergl. aufweist, welcher in den Türverschluß (5) entriegelnd eingreift.
2. Haushaltgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsatzplatte (6) im unteren Türbereich mit dem Türaußenblech (10) der Gerätetür
(4) in fester oder starrer jedoch lösbarer flächiger Verbindung steht und daß das
Türaußenblech (10) zumindest in diesem Bereich elastisch oder zurückfedernd ausgebildet
ist.
3. Haushaltgerät nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsatzplatte (6) dem Türaußenblech (10) der Gerätetür (4) anliegend vorgehängt
und mit dem Türaußenblech (10) lösbar verschraubt ist.
4. Haushaltgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Vorsatzplatte (6) und dem von der Platte verkleideten Türaussenblech
(10) der Gerätetür (4), vorzugsweise im oberen Plattenbereich, ein oder mehrere separate
Federelemente (13) angeordnet sind.
5. Haushaitgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsatzplattenbewegung bzw. die Bewegung des Auslösehebels (18; 21) durch
einen Anschlag (22) begrenzt ist.
6. Haushaltgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden bzw. der nachfolgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Türaußenblech (10) mit einer leichten Blechverwerfung (23), Bombierung oder
ähnl. Blechausprägung zwecks Erzielung der Federwirkung oder zur Unterstützung der
Blechelastizität (Ausbiegung 26) für die Vorsatzplattenbewegung ausgebildet ist.
7. Haushaltgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden bzw. der nachfolgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spalt (S) zwischen dem Türaußenblech (10) der Gerätetür (4) und der abgehobenen
Vorsatzplatte (6) bzw. die Plattenverschiebung in der Türebene weniger als eine Fingerstärke
beträgt.
8. Haushaltgerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsatzplatte (6) nicht bewegbar fest mit der Gerätetür (4) verbunden ist,
daß die Vorsatzplatte (6) frontseitig ein bewegliches Türgriffelement (20) besitzt,
und daß das Türgriffelement (20) und der Türverschluß (5) oder ein Entriegelungselement
(9) desselben zum Türöffnen über einen Auslösehebel (21) oder dergl. miteinander wirkverbunden
sind.
9. Haushaltgerät nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das bewegliche Türgriffelement (20) schwenkbar oder vorzugsweise horizontal verschiebbar
an der Vorsatzplatte (6) angeordnet ist.
10. Haushaltgerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Türverschluß (5) elektrisch entriegelbar ist, daß die Vorsatzplatte (6) der
Gerätetür (4) abhebbar und/oder in der Plattenebene verschiebbar oder fest vorgesetzt
ist und einen Türentriegelungsschalter, z. B. einen in der Gerätetür (4) angeordneten
Mikroschalter direkt oder über einen mit der Vorsatzplatte (6) verbundenen Auslösehebel
(18) oder dergl. schaltet, bzw. daß die Vorsatzplatte (6) fest und nicht separat bewegbar
mit der Gerätetür (4) verbunden ist und frontseitig ein bewegliches Türgriffelement
(20) trägt, welches direkt oder über den Auslösehebei (21) den Türentriegelungsschalter
steuert.
11. Haushaltgerät einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage der Vorsatzplatte (6) an der Gerätetür (4) über ein oder mehrere vorzugsweise
am Türaußenblech (10) ausgebildete oder mit dem Türaußenblech (10) separat verbundene
Justiervorrichtungen (28) verstellbar ist.
12. Haushaltgerät nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß Vorsatzplatte (6) über die Justiervorrichtungen (28) lösbar mit dem Türaussenblech
(10) verbunden ist.
13. Haushaltgerät nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorsatzplatte (6) zum Türentriegeln parallel von der Gerätetür (4) um einen
geringen Spalt (S) abhebbar am Türaußenblech (10) befestigt ist, und daß die Vorsatzplatte
(6) an ihrer dem Türverschluß (5) zugekehrten Rückseite einen Auslösehebel (18) oder
dergl. aufweist, welcher in den Türverschluß (5) entriegelnd eingreift.