[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ballhülle nach den Oberbegriffen der Ansprüche
1, 2 und 7.
[0002] Bekannte Ballhüllen der vorbezeichneten Art bestehen aus einer Kombination von 20
gleichseitigen Sechsecken mit 12 gleichseitigen Fünfecken von jeweils identischer
Kantenlänge, dergestalt, daß an jede Kante eines Fünfecks eine Kante eines Sechsecks
anschließt. Hinsichtlich dieses Standes der Technik wird beispielsweise verwiesen
auf den DE-Prospekt: "B.O.S.-Sportbälle, ISPO 1971", Seite 2. Bei diesem Stand der
Technik sind die Grundflächen der Sechsecke erheblich größer als die der Fünfecke,
woraus der Nachteil ungleichmäßiger Materialspannungen folgt.
[0003] Eine weitere gattungsmäßige Ballhülle ist aus DE 37 26 830 C1 ersichtlich. Nach dem
durch diese Druckschrift repräsentierten Stand der Technik setzt sich die Ballhülle
aus 12 gleichseitigen Fünfecken und 20 rotationssymmetrischen dreiarmigen Sternteilen
zusammen. Der Vorteil dieser zweiten Machart bekannter Ballhüllen besteht darin, daß
die Flächen aller Einzelteile weitgehend gleich groß sind, so daß im Spielzustand
weitgehend gleiche Materialspannungen in allen Ballfeldern (Fünfecke und Sternteile)
vorherrschen.
[0004] Bei beiden vorgenannten technischen Realisierungen von Ballhüllen durch Zusammenfügen
(Vernähen) von insgesamt 32 Einzelteilen (Stanzzuschnitten) handelt es sich nach bisherigem
Stand der Technik um das Optimum in dem Bestreben, mit möglichst wenigen Zuschnitten
eine vollkommene Kugelsymmetrie der Ballhülle (bzw. des durch diese gebildeten Balles)
zu erzielen.
[0005] Es ist in diesem Zusammenhang wichtig zu erwähnen, daß das Vernähen dieser immer
noch recht zahlreichen Einzelzuschnitte (Ballfelder) stets vollkommen manuell vorgenommen
werden muß. Berücksichtigt man die sich aufgrund der 12 Fünfeckteile und 20 Sechseck-
bzw. Sternteile mit ihren sich zu einer großen Zahl summierenden Einzelkanten bzw.
-nähten insgesamt ergebende beträchtlicher Nahtlänge, so wird deutlich, daß dieses
manuelle Vernähen der insgesamt 32 Einzelzuschnitte (Ballfelder) einen erheblichen
Arbeits- und Kostenaufwand darstellt.
[0006] Wegen der geschilderten Gegebenheiten gab es stets Überlegungen, ob bzw. wie man
die Zahl der Ballfelder (Einzelzuschnitte) bzw. die summierte Nahtlänge einer derartigen
Ballhülle weiter reduzieren könnte. Denn die Nähte verursachen nicht nur einen hohen
Herstellungsaufwand, sondern sie bilden auch in mehrerlei Hinsicht Schwachstellen
der Ballhülle:
1. Der Nähfaden ist unter den Belastungen durch den Ballinnendruck und durch den Spielbetrieb
ein besonders hoch beanspruchtes Bauteil. Der Nähfaden reißt weit häufiger als das
Leder- oder Kunstledermaterial der die Ballhülle bildenden Ballfelder (Einzelzuschnitte).
2. Die einhüllende Kugelfläche berührt die Ballfelder immer entlang der Ballfelderkanten.
Die Kanten bilden immer (kleine) Erhebungen über dem mittleren Niveau der Balloberfläche.
Somit verursacht jede Naht eine Störung der Rundheit dem Balloberfläche, insbesondere
sind aber speziell die Ballfelderkanten hohen Abriebbeanspruchungen ausgesetzt.
3. Durch den Ballinnendruck wird das Ballvolumen ausgedehnt. Der Ballumfang entspricht
also nur im Ausnahmefall dem Idealmaß und ist variabel in Abhängigkeit vom Innendruck.
Nach längerem Spielbetrieb kann sich der Ballumfang infolge von Materialermüdung bleibend
vergrößern. Der Ball würde in diesem Fall also insgesamt zu groß geworden sein. Die
Ausdehnung ist in geringem Umfang ein Folge der Dehnung im Material der Ballfelder
(Einzelzuschnitte) und in großem Umfang eine Folge der Spreizung der Nähte.
4. Bei nassen Spielfeldverhältnissen nimmt jeder Ball mit einer vernähten Ballhülle
Feuchtigkeit auf, ein Effekt mit durchweg negativer Wirkung:
Der Ball wird unkontrollierbar schwerer, das Sprungverhalten wird schlechter. Die
Reduzierung der Wasseraufnahme ist daher ein ständiges Entwicklungsziel aller Ballhersteller.
Feuchtigkeit dringt nur zu einem minimalen Teil durch das weitgehend wasserdichte
Material der Ballhülle, weit überwiegend durch die Nähte in das Ballinnere und wird
dort in der Gewebekaschierung der Ballfelder (Einzelzuschnitte), im Hohlraum zwischen
Ballhülle und -blase sowie im Nähfaden gespeichert. Die Wasseraufnahme eines Balles
wäre folglich geringer oder würde zumindest langsamer erfolgen, wenn es gelänge, die
gesamte Nahtlänge einer Ballhülle zu reduzieren.
[0007] Ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik und den im einzelnen geschilderten
Nachteilen, hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die gesamte Nahtlänge einer
Ballhülle erheblich zu verringern, ohne dabei von der Vorgabe einer bestmöglichen
Realisierung der Kugelform abzuweichen.
[0008] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe bei einer Ballhülle nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 durch die aus dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 entnehmbaren Maßnahmen
und bei einer Ballhülle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2 durch die Maßnahmen gemäß
dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 2 gelöst.
[0009] Zumindest theoretisch läßt sich die gestellte Aufgabe bei einer Ballhülle nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 auch durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 7
angegebenen Maßnahmen lösen, jedoch werden sich die in den Ansprüchen 1 und 2 offenbarten
Alternativlösungen in der Praxis leichter realisieren lassen.
[0010] Der Erfindung liegt folgende prinzipielle Überlegung zugrunde: Geht man von einer
konventionellen, aus 12 Fünfeck- und 20 Sechseck-Ballfeldern bestehenden Ballhülle
aus und bildet eine ebene Abwicklung dieses Ballhüllenmusters, so wird man feststellen,
daß von den zahlreichen Einzelnähten einer derartigen Ballhülle nur ein Teil aufgetrennt
werden muß. Eine große Zahl von Nahtverbindungen können dagegen in "flachgelegtem"
Zustand der Ballhülle bestehen bleiben. Die Erfindung hat daraus die Erkenntnis gezogen,
daß diese Nähte im Grunde von vornherein überflüssig sind. Das Ballobermaterial kann
also an vielen Stellen ungetrennt zusammenhängend ausgebildet sein, d. h. man kann
dort auf Nähte verzichten. Somit könnte die Ballhülle grundsätzlich aus einem einzigen
Stanzzuschnitt bestehen, indem die Flächenteile des Musters (zum Beispiel 32 fünf-
und sechseckige Ballfelder) über eine große Zahl Verbindungsstellen zusammenhängen.
Dieser Grundidee entspricht die - allerdings eher theoretischen Charakter besitzende
- Erfindungsalternative nach Anspruch 7. Um den in Rede stehenden einzigen großen
Stanzzuschnitt zur gewünschten Kugelform zu vernähen, würde man im Vergleich zum derzeitigen
Stand der Technik nur ein Minimum an Nahtverbindungen benötigen.
[0011] Den beiden praxisgerechteren Erfindungsalternativen nach den Ansprüchen 1 und 2 liegt
demgegenüber die Überlegung zugrunde, daß man, umlaufend um die eigentliche Ballfelderkontur,
an allen Nähkanten eine Materialzugabe für die Naht benötigt. Diesem Erfordernis wird
durch ein einzelnes Zuschneiden (Ausstanzen) der Fünfeck-Ballfelder Rechnung getragen.
[0012] In Ausgestaltung des Erfindungsgedankens nach Anspruch 1 oder 2 ergibt sich im einzelnen
der aus Anspruch 3 ersichtliche Aufbau einer erfindungsgemäßen Ballhülle. Hiermit
läßt sich (gegenüber herkömmlichen Ballhüllen mit entsprechenden Flächenmustern) die
größtmögliche Zahl von 19 Nahtstellen einsparen. Außerdem sind bei der Herstellung
nur 13 statt 32 Einzelteile zu handhaben. Der Ball erhält in dieser Ausführung die
gleiche optimale Kugelsymmetrie wie bei konventioneller Ausführung mit 32 Einzelfeldern
(Zuschnitten).
[0013] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungsalternativen nach den Ansprüchen 1 und
2 sind aus den Ansprüchen 4 und 6 ersichtlich.
[0014] Zur Veranschaulichung und weiteren Erläuterung der Erfindung dienen Ausführungsbeispiele,
die in der Zeichnung dargestellt und nachstehend beschrieben sind. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform einer aus einem einzigen Stanzzuschnitt bestehenden Ballhülle
(teilweise), mit einem Muster aus gleichseitigen Fünfeck- und Sechseck-Ballfeldern,
in ebenflächiger Abwicklung,
- Fig. 2
- einen (ebenflächigen) Stanzzuschnitt für eine andere Ausführungsform einer Ballhülle,
der insgesamt 20 als dreiarmige Sternteile ausgebildete Ballfelder einteilig zusammenfaßt,
- Fig. 3
- einen fertigen Ball, der unter Verwendung eines Stanzzuschnittes nach Fig. 2 und weiterer
12 kleinerer, als gleichseitige Fünfeckteile ausgebildeter Stanzzuschnitte (Ballfelder)
aufgebaut ist,
- Fig. 4
- - in Darstellung entsprechend Fig. 2 - fünf aneinandergenähte Stanzzuschnitte für
eine weitere Ausführungsform einer Ballhülle, die jeweils durch Zusammenfassung von
4 dreiarmigen Sternteilflächen (Ballfeldern) gebildet sind,
- Fig. 5
- einen fertigen Ball, der unter Verwendung der 5 Stanzzuschnitte nach Fig.4 und weiterer
12 kleinerer, als gleichseitige Fünfeckteile ausgebildeter Stanzzuschnitte (Ballfelder)
aufgebaut ist,
- Fig. 6
- - in Darstellung entsprechend Fig. 2 oder 4 - 10 aneinandergenähte Stanzzuschnitte
für eine weitere Ausführungsform einer Ballhülle, die jeweils durch Zusammenfassung
von zwei dreiarmigen Sternteilflächen gebildet sind,
- Fig. 7
- einen fertigen Ball, der unter Verwendung der 10 Stanzzuschnitte nach Fig. 6 und weiterer
12 kleinerer, als gleichseitige Fünfeckteile ausgebildeter Stanzzuschnitte (Ballfelder)
aufgebaut ist,
- Fig. 8
- - in Darstellung entsprechend Fig. 2, 4 oder 6 - zwei aneinandergenähte Stanzzuschnitte
für eine weitere Ausführungsform einer Ballhülle, die jeweils durch Zusammenfassung
von 10 dreiarmigen Sternteilflächen gebildet sind und
- Fig. 9
- einen fertigen Ball, der unter Verwendung der zwei Stanzzuschnitte nach Fig. 8 und
weiterer 12 kleinerer, als gleichseitige Fünfeckteile ausgebildeter Stanzzuschnitte
(Ballfelder) aufgebaut ist.
[0015] Die in Fig. 1 teilweise dargestellte, in die Ebene ausgebreitete Ballhülle 10 besteht
- wie bei Fußbällen allgemein bekannt - aus Ballfeldern 11 in Form gleichseitiger
Sechsecke und aus Ballfeldern 12, die als gleichseitige Fünfecke ausgebildet sind.
Die Seitenlänge der Ballfelder 11, 12 ist identisch. Bei der fertigen (kugelförmigen)
Ballhülle 10 ergibt sich somit ein Flächenmuster, bei dem um die Fünfeck-Ballfelder
12 herum jeweils fünf Sechseck-Ballfelder 11 gruppiert sind. Insgesamt sind 12 Fünfeck-Ballfelder
12 und 20 Sechseck-Ballfelder 11 vorgesehen, wodurch eine bestmögliche Annäherung
der Ballhülle 10 an die angestrebte Kugelform erreichbar ist.
[0016] Bei konventionellen Ballhüllen, die nach dem aus Fig. 1 ersichtlichen Flächenmuster
aufgebaut sind, ergeben sich somit insgesamt 90 Einzelnähte, weil die fünfeckigen
und die sechseckigen Ballfelder jeweils als Einzelteile ausgebildet sind.
[0017] Das aus Fig. 1 ersichtliche Teilstück einer in die Ebene ausgebreiteten (abgewickelten)
Ballhülle 10 zeigt nun, daß die Ballfelder 11 , 12 nicht als separate Einzelteile
ausgebildet sind, sondern ein an den Kanten 13 bis 20 zusammenhängendes (aber nicht
vernähtes), also einstückiges Bauteil bilden. Bei der "Endmontage" der einstückigen
Ballhülle 10 zur fertigen Kugelform brauchen demnach - was das aus Fig. 1 ersichtliche
Teilstück der Ballhülle 10 anbelangt - nur noch Kanten 21 bis 29 miteinander verbunden
zu werden. (Entsprechendes würde gleichermaßen auch dann gelten, wenn die aus Fig.
1 ersichtliche Ballhülle anstelle der gleichseitigen Sechseck-Ballfelder 11 dreiarmige
Sternteile, wie sie z.B. aus Fig. 2-9 ersichtlich und dort mit 31 beziffert sind,
aufwiese.)
[0018] Um eine in der Praxis eher zu realisierende Lösung zu erhalten, sollte aber das aus
Fig. 1 ersichtliche (eher theoretische) Beispiel dahingehend abgewandelt werden, daß
nur die
Sechseck-Ballfelder 11 (bzw. die alternativ möglichen Sternteile (31)) als zusammenhängendes
einstückiges Bauteil, die Fünfeck-Ballfelder 12 dagegen (wie beim bekannten Stand
der Technik) als Separatteile auszubilden (z.B. auszustanzen sind. In diesem Fall
ist (bezogen auf die teilweise Darstellung in Fig. 1) eine Vernähung nicht nur an
den Kanten 21 bis 29, sondern auch noch an den Kanten 16, 18 und 20 vorzunehmen. Der
Vorteil dieser Variante besteht darin, daß sich hierdurch die an den zu vernähenden
Kanten (16, 18, 20 und 21 bis 29) vorzunehmende Materialreserve für die erforderliche
Nahtzugabe einfacher realisieren läßt als wenn die Ballhülle nur aus einem einzigen
zusammenhängenden Zuschnitt (wie in Fig. 1 dargestellt) bestünde. Bei der vorstehend
beschriebenen Variante werden (im Vergleich zu entsprechend gemusterten bekannten
Ballhüllen) insgesamt 19 Nahtstellen eingespart.
[0019] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 und 3 besteht die dort dargestellte und in Fig.
3 mit 30 bezifferte Ballhülle insgesamt aus 20 dreiarmigen Stern-Ballfeldern 31 und
aus 12 gleichseitigen Fünfeck-Ballfeldern 12. (Anstelle der dreiarmigen Stern-Ballfelder
31 könnten aber ebensogut auch 20 gleichseitige Sechseck-Ballfelder, in Fig. 1 mit
11 beziffert, vorgesehen sein.) Die Fünfeck-Ballfelder 12 entsprechen denen der Ausführungsform
nach Fig. 1. Sie sind nur aus Fig. 3, nicht aber aus Fig. 2 ersichtlich. Fig. 2 läßt
erkennen, daß sämtliche dreiarmige Stern-Ballfelder 31 zu einem einzigen Stanzzuschnitt
32 einstückig verbunden sind. Nur zur besseren Veranschaulichung sind die (gedachten)
Verbindungsstellen jeweils als gestrichelte Linien 33 angedeutet. Alle Fünfeck-Ballfelder
12 werden an allen ihren Kanten mit dem einstückigen Stanzzuschnitt 32 (Fig. 2) zu
der aus Fig. 3 ersichtlichen fertigen (kugelförmigen) Ballhülle 30 vernäht. Hierbei
erfolgt auch eine Vernähung einzelner freier Kanten der Stern-Ballfelder 31 miteinander,
und zwar - soweit aus Fig. 3 ersichtlich - bei 34, 35 und 36. Es sind dann jeweils
fünf dreiarmige Stern-Ballfelder 31 um die Fünfeck-Ballfelder 12 herum gruppiert (siehe
Fig. 3).
[0020] Bei dieser Ausführungsform lassen sich gegenüber einer entsprechend gemusterten Ballhülle
nach dem Stand der Technik (DE-PS 37 26 830) insgesamt 19 Nahtstellen einsparen. Außerdem
brauchen bei der Herstellung nur 13 Einzelteile, nämlich der zusammenhängende Stanzzuschnitt
32 und die 12 Fünfeck-Ballfelder 12 gehandhabt zu werden, was gegenüber Ballhüllen
nach dem Stand der Technik (z. B. nach DE-PS 37 26 830), bei dem insgesamt 32 Einzelteile
gehandhabt werden müssen, eine nicht unerhebliche Herstellungserleichterung darstellt.
[0021] Schließlich ist zu betonen, daß ein unter Verwendung der in Rede stehenden Ballhülle
30 bzw. 10 (nach Fig. 2 und 3 bzw. nach Fig. 1) hergestellter Ball eine optimale Kugelsymmetrie
erhält und somit konventionellen Ausführungen, bei denen sich die Ballhülle aus insgesamt
32 Einzelteilen zusammensetzt, in nichts nachsteht.
[0022] Die Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 zeichnet sich dadurch aus, daß - wie insbesondere
aus Fig. 4 hervorgeht - jeweils vier dreiarmige Stern-Ballfelder 31 einstückig als
gemeinsamer Stanzzuschnitt ausgeführt sind. Für die - in Fig. 5 mit 37 bezeichnete
- Ballhülle ergeben sich somit insgesamt fünf einstückige Stanzzuschnitte 38 bis 42,
die bei 43 bis 46 miteinander vernäht sind. Die einstückig (ohne Naht) ausgeführten
Verbindungsstellen der dreiarmigen Stern-Ballfelder 31 sind (wie in Fig. 2 und 3)
zur besseren Veranschaulichung durch (gedachte) gestrichelte Linien 33 markiert. (Auch
bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 lassen sich aber die dort gezeigten dreiarmigen
Sternteile 31 ebensogut durch Sechseck-Ballfelder 11 (Fig. 1) ersetzen.)
[0023] Komplettiert wird die aus Fig. 5 ersichtliche Ballhülle 37, ähnlich wie bei der Ausführungsform
nach Fig. 2 und 3, durch insgesamt 12 als Einzel-Stanzzuschnitte ausgeführte Fünfeck-Ballfelder
12, die mit den freien Kanten der - in Fig. 4 ein vorgefertigtes Bauteil 47 bildenden
- Stanzzuschnitte 38 bis 42 vernäht werden. Fig. 5 macht deutlich, daß hierbei auch
freie Kanten diverser dreiarmiger Stern-Ballfelder 31 - z. B. bei 48, 49, 50 - miteinander
vernäht werden.
[0024] Spezielle Vorteile der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 bestehen darin, daß die
Stanzzuschnitte 38 bis 42 eine für die Handhabung optimale Größe aufweisen, und daß
bei ihrer Anfertigung sehr wenig Verschnitt anfällt.
[0025] Im übrigen spart man bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5, bei der nach dem
oben Gesagten insgesamt 17 Stanzzuschnitte (= Teile 38 bis 42 + 12 Fünfeck-Ballfelder
12) erforderlich sind, im Vergleich zu einer herkömmlichen, aus insgesamt 32 Einzelzuschnitten
bestehender Ballhülle immerhin noch 15 Nahtstellen ein.
[0026] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 werden jeweils zwei dreiarmige Stern-Ballfelder
31 zu einem Stanzzuschnitt zusammengefaßt, so daß man für die aus Fig. 7 ersichtliche
und dort mit 51 bezifferte Ballhülle insgesamt 10 derartige Gruppenzuschnitte benötigt,
die in Fig. 6 mit 52 bis 61 bezeichnet sind. Die einstückig (ohne Naht) ausgeführten
Verbindungsstellen der dreiarmigen Stern-Ballfelder 31 sind (wie in Fig. 2 und 3 bzw.
in Fig. 4 und 5) zur besseren Veranschaulichung durch (gedachte) gestrichelte Linien
33 markiert. Die einzelnen Gruppenzuschnitte 51 bis 61 sind bei 62 bis 70 miteinander
vernäht. Hierdurch ergibt sich ein in Fig. 6 insgesamt mit 71 beziffertes Bauteil,
welches (ähnlich wie bei den Ausführungsformen nach Fig.2 und 3 sowie nach Fig. 4
und 5) durch insgesamt 12 als Einzel-Stanzzuschnitte ausgeführte Fünfeck-Ballfelder
12, die mit den freien Kanten des Bauteils 71 vernäht werden müssen, um die komplette
Ballhülle 51, wie sie aus Fig. 7 ersichtlich ist, zu erhalten. Hierbei werden auch
freie Kanten einiger dreiarmiger Stern-Ballfelder 31 (siehe in Fig. 7 Bezugszeichen
72 und 73) miteinander vernäht. (Auch für die Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 gilt,
daß anstelle der dreiarmigen Stern-Ballfelder auch Sechseck-Ballfelder 11 (Fig. 1)
verwendet werden können.)
[0027] Insgesamt besteht demnach die Ballhülle nach Fig. 6 und 7 aus 22 Einzelzuschnitten
(= Gruppenzuschnitte 52 bis 61 + 12 Fünfeck-Ballfelder 12), die durch insgesamt 80
Einzelnähte verbunden sind. Damit werden gegenüber einer aus 32 Einzelzuschnitten
bestehenden konventionellen Ballhülle (die 90 Einzelnähte benötigt) 10 Nahtverbindungen
eingespart.
[0028] Die Ausführungsformen nach Fig. 4 und 5 sowie nach Fig. 6 und 7 zeichnen sich - zusätzlich
zu den bereits oben genannten Vorteilen - durch den gemeinsamen Vorzug aus, daß sie
gegenüber einer konventionellen 32-Felder-Ballhülle keinen erhöhten Materialverbrauch
benötigen. Da man grundsätzlich die gleiche Materialausnutzung erreichen kann wie
bei konventionellem Ballfelderzuschnitt, überwiegt sogar der Effekt, daß man an denjenigen
Stellen, an denen eine Naht wegfällt, auch keine Nahtzugabe am Ballfeld benötigt,
also effektiv Material einspart.
[0029] Die Besonderheit der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 besteht darin, daß jeweils
10 dreiarmige Stern-Ballfelder 31 zu einem Gruppenzuschnitt - in Fig. 8 mit 74 und
75 bezeichnet - zusammengefaßt sind. Die Vernähung der beiden Gruppenzuschnitte 74,
75 erfolgt bei 76 (siehe Fig. 8). Zusammen mit 12 Fünfeck-Ballfeldern 12 (siehe Fig.
9), die mit den Gruppenzuschnitten 74, 75 vernäht werden, ergibt sich die somit aus
insgesamt 14 Einzelzuschnitten (74, 75 und 12 mal Fünfeck-Ballfelder 12) bestehende,
aus Fig. 9 ersichtliche und dort mit 77 bezifferte Ballhülle. (Selbstverständlich
können auch bei der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 anstelle von dreiarmigen Stern-Ballfeldern
31 gleichseitige Sechseck-Ballfelder vorgesehen sein.)
[0030] Im folgenden seien die durch die Erfindung (in allen ihren beschriebenen Ausführungsformen)
erzielbaren Vorteile gegenüber konventionellen, aus 32 Einzelzuschnitten bestehenden
Ballhüllen noch einmal zusammengefaßt aufgeführt:
1. Durch die geringere Anzahl der Nähte ist der Herstellaufwand geringer und damit
die Herstellung billiger.
2. Das Handling von nur einem einzigen (Fig. 1), 13 (Fig. 2 und 3), 17 (Fig. 4 und
5), 22 (Fig. 6 und 7) oder 14 (Fig. 8 und 9) Einzelzuschnitten statt 32 Einzelzuschnitten
(bei konventionellen Ballhüllen) ist einfacher.
3. Bei den Ausführungen nach Fig. 4 und 5 sowie nach Fig. 6 und 7 ist der Materialverbrauch
noch etwas geringer als bei konventionellen Ballhüllen.
4. Bei allen gezeigten Ausführungsformen wird durch das Wegfallen der Nahtzugaben
an 38, 30 oder 20 Ballfeldkanten eine nicht unerhebliche Gewichtsverringerung der
Ballhülle ermöglicht.
5. Durch die geringere Anzahl von Nähten wird die Wasseraufnahme der Ballhülle geringer.
6. Die Anzahl der Schwachstellen, an denen durch Abrieb, Nahtfehler oder Nahtüberbeanspruchung
Schaden auftreten können, wird verringert.
7. Die miteinander verbundenen Sechseck-Ballfelder 11 (Fig. 1) bzw. dreiarmigen Stern-Ballfelder
31 (Fig. 2 bis 9) der erfindungsgemäßen Ballhülle bilden ein Gitternetz, in dessen
Zwischenräumen die Fünfeck-Ballfelder 12 eingebaut sind. Bei konventionellen, aus
32 Einzelzuschnitten bestehenden Ballhüllen ist dieses Gitternetz nämlich durch 30
Nähte unterbrochen, bei der erfindungsgemäßen Ballhülle aber nur durch 11 (Fig. 2
und 3) bzw. durch 15 (Fig. 4 und 5) bzw. durch 20 (Fig. 6 und 7) Nähte. Die vorteilhafte
Folge ist ein festerer Zusammenhalt der Ballhülle, der erhebliche Auswirkungen hat:
Es ergibt sich zunächst überraschend ein wesentlich verbessertes Flug- und Sprungverhalten
gegenüber konventionell genähten Bällen. Infolge des festeren Zusammenhalts der Ballhülle
ergibt sich nach einer Deformation beim Schuß eine schnellere Verteilung der Spannungen.
Der Ball hat eine höhere Eigenfrequenz (vergleichbar mit einer Feder mit hoher Federkonstante,
die eine höhere Eigenfrequenz hat als eine Feder mit geringerer Federkonstante). Höhere
Frequenzen aber werden schneller gedämpft. Diese raschere Dämpfung der erfindungsgemäßen
Ballhülle im Vergleich zu konventionellen Ballhüllen bewirkt vorteilhafterweise ein
ruhigeres Flugverhalten und vermeidet das gefürchtete "Flattern" des Balles.
8. Unter hohem Ball-Innendruck wird die erfindungsgemäße Ballhülle weniger ausgedehnt
als eine konventionelle Ballhülle. Ein mit einer Ballhülle nach der vorliegenden Erfindung
hergestellter Ball hält dadurch sehr präzise seinen Sollumfang. Darüber hinaus aber
werden auch die Nähte weniger gespreizt. Die Nähte "zeigen weniger Zähne". Dadurch,
daß nämlich das Gitternetz der Sechseck-Ballfelder 11 (Fig. 1) bzw. der dreiarmigen
Stern-Ballfelder 31 (Fig. 2 bis 9) weniger aufgeweitet wird, werden auch alle Nähte
zwischen den Kanten der genannten Ballfelder (11 bzw. 31) und den Kanten der Fünfeck-Ballfelder
12 weniger gedehnt.
9. Durch die Erfindung ergibt sich schließlich folgender wesentlicher produktionstechnischer
Vorteil:
Bei konventionellen Bällen der eingangs geschilderten Art werden mit großem Aufwand
20 bis 32 Einzel-Ballfelder separat bedruckt (mit dem jeweils aktuellen Design). Die
vorliegende Erfindung ermöglicht dagegen eine Reduzierung der separaten Druckvorgänge
auf 10, 5, 2 oder sogar nur einen einzigen Druckvorgang.
1. Ballhülle, insbesondere für Fußbälle, bestehend aus flächigen Zuschnitten, die an
ihren Kanten miteinander vernäht sind, wobei die Oberfläche der Ballhülle ein Muster
aus einer Gruppe gleichseitiger Fünfeckflächen (12) und aus einer Gruppe gleichseitiger
Sechseckflächen (11) mit gleicher Kantenlänge wie die Fünfeckflächen (12) aufweist
und hierbei jede Fünfeckfläche (12) von fünf Sechseckflächen (11) umgeben ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere gleichseitige Sechseckflächen (11) - in ebenflächiger
Abwicklung zusammenhängend - mindestens einen einstückigen flächigen Zuschnitt, vorzugsweise
Stanzausschnitt, bilden und jede Fünfeckfläche (12) als separater flächiger Zuschnitt,
vorzugsweise Stanzausschnitt, ausgebildet ist und daß diese einzelnen Fünfeckteile
(12) jeweils an allen fünf Kanten mit den zugeordneten Kanten des (der) die Sechseckflächen
(11) enthaltenden gemeinsamen flächigen Zuschnitts (Zuschnitte) vernäht sind.
2. Ballhülle, insbesondere für Fußbälle, bestehend aus flächigen Zuschnitten, die an
ihren Kanten miteinander vernäht sind, wobei die Oberfläche der Ballhülle ein Muster
aus einer Gruppe gleichseitiger Fünfeckflächen (12) und aus einer Gruppe dreiarmiger
Sternflächen (31) aufweist, deren Armlänge jeweils einer halben Kantenlänge der Fünfeckflächen
(12) entspricht, und hierbei jede Fünfeckfläche (12) von fünf Sternflächen (31) umgeben
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere dreiarmige Sternflächen (31) - in ebenflächiger
Abwicklung zusammenhängend - mindestens einen einstückigen flächigen Zuschnitt (32;
38 bis 42; 52 bis 61; 74, 75), vorzugsweise Stanzausschnitt, bilden und jede Fünfeckfläche
(12) als separater flächiger Zuschnitt, vorzugsweise Stanzausschnitt, ausgebildet
ist und daß diese einzelnen Fünfeckflächen (12) jeweils an allen fünf Kanten mit den
zugeordneten Kanten des (der) die Sternflächen (31) enthaltenden gemeinsamen flächigen
Zuschnitts (Zuschnitte) (32 bzw. 38 bis 42; 52 bis 61; 74, 75) vernäht sind (Fig.
2 bis 9).
3. Ballhülle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe (30) aus 13 flächigen Zuschnitten, nämlich 12
identischen Fünfeckteilen (12) und einem einzigen großen, einstückigen Zuschnitt (32)
besteht, der sich aus 20 identischen dreiarmigen Sternflächen (31) bzw. aus 20 identischen
Sechseckflächen (11) zusammensetzt (Fig. 2 und 3).
4. Ballhülle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe (37) aus 17 flächigen Zuschnitten, nämlich 12
identischen Fünfeckteilen (12) und 5 großen einstückigen Zuschnitten (38 bis 42) besteht,
die sich jeweils aus 4 identischen dreiarmigen Sternflächen (31) bzw. aus 4 identischen
Sechseckflächen (11) zusammensetzen (Fig. 4 und 5).
5. Ballhülle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe (51) aus 22 flächigen Zuschnitten, nämlich 12
identischen Fünfeckteilen (12) und 10 einstückigen Zuschnitten (52 bis 61) besteht,
die sich jeweils aus 2 identischen dreiarmigen Sternflächen (31) bzw. aus 2 identischen
Sechseckflächen (11)zusammensetzen (Fig. 6 und 7).
6. Ballhülle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe (77) aus 14 flächigen Zuschnitten, nämlich 12
identischen Fünfeckteilen (12) und 2 großen einstückigen Zuschnitten (74, 75) besteht,
die sich jeweils aus 10 identischen dreiarmigen Sternflächen (31) bzw. aus 10 identischen
Sechseckflächen (11) zusammensetzen (Fig. 8 und 9).
7. Ballhülle, insbesondere für Fußbälle, bestehend aus flächigen Zuschnitten, die an
ihren Kanten miteinander vernäht sind, wobei die Oberfläche der Ballhülle ein Muster
aus zwei Gruppen von Mehreckflächen (11, 12) bildet, die in gleichmäßig wechselweiser
Anordnung mit ihren Kanten aneinandergrenzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ballhülle (10) (in ebenflächiger Abwicklung) als ein
einziger zusammenhängender flächiger Zuschnitt, vorzugsweise Stanzausschnitt, mit
Mehreckflächenmuster (11, 12) ausgebildet ist und daß (zur Erzeugung der Kugelform)
nur diejenigen benachbarten Kanten (21 bis 29) der das Muster bildenden Mehreckflächen
(11, 12) miteinander vernäht sind, die in dem ebenflächigen Stanzausschnitt voneinander
divergieren (Fig. 1).