(19)
(11) EP 0 773 324 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.05.1997  Patentblatt  1997/20

(21) Anmeldenummer: 96810712.8

(22) Anmeldetag:  25.10.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E01C 11/14, E04B 1/48
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IE IT LI NL SE

(30) Priorität: 07.11.1995 CH 3154/95

(71) Anmelder: F.J. Aschwanden AG
CH-3250 Lyss (CH)

(72) Erfinder:
  • Oelhafen, Urs, Dr.
    8645 Jona (CH)

(74) Vertreter: BOVARD AG - Patentanwälte 
Optingenstrasse 16
3000 Bern 25
3000 Bern 25 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verbinden und zur Aufnahme von Querkräften von zwei durch eine Fuge getrennten Bauteilen


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Verbinden von zur Aufnahme von Querkräften von zwei durch eine Fuge (3) getrennten Bauteile (1, 2), insbesondere aus Beton, ist ein Dorn (5) vorgesehen, von welchem einer der beiden Endbereiche im ersten Bauteil (1) eingelassen ist. Im zweiten Bauteil (2) ist eine Hülse (6) eingelassen, in welche der andere der beiden Endbereiche des Dornes (5) eindringt. Im Bereich der Fuge (3) ist am Dorn (5) und an der Hülse (6) je eine flanschartige Scheibe (8 bzw. 9) angeordnet, welche im wesentlichen rechtwinklig zu Dorn (5) und Hülse (6) ausgerichtet sind. An jeder flanschartigen Scheibe (8 bzw. 9) ist eine Platte (12 bzw. 13) angeordnet, die in den jeweiligen Bauteil (1 bzw. 2) hineinragt. Diese Platten (12 bzw. 13) kommen jeweils auf die Seite des Dorns (5) bzw. der Hülse (6) zu liegen, die bei der Uebertragung der Reaktionskräfte auf den entsprechenden Bauteil (1 bzw. 2) der druckbelasteten Seite (10 bzw. 11) des Dorns (5) bzw. der Hülse (6) gegenüberliegt. Dadurch erfolgt die Einleitung der Reaktionskraft in den Beton des entsprechenden Bauteils (1 bzw. 2) in optimaler Weise.







    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verbinden und zur Aufnahme von Querkräften von zwei durch eine Fuge getrennten Bauteilen, insbesondere aus Beton, gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

    [0002] Derartige Vorrichtungen werden zur Verbindung von Bauteilen des Hoch- und Tiefbaues wie Dachplatten, Bodenplatten, Decken, Wände, Träger, Stützen, Stützmauern oder Teilen hiervon miteinander oder mit anderen Bauteilen verwendet. Diese Bauteile sind in den meisten Fällen aus Beton gefertigt, es sind aber auch andere Materialien denkbar. Hierzu wird der Hülsenteil in einem der zu verbindenden Bauteile, der Dornteil im damit zu verbindenden Bauteil derart angeordnet, dass der Dorn aus dem betreffenden Bauteil vorsteht und im Endzustand in die im anderen Bauteil angeordnete Hülse eindringt. Dadurch können die zwischen den Bauteilen auftretenden Querkräfte übertragen werden. Neben der Möglichkeit, quer zur Längsachse erhebliche Kräfte aufzunehmen, muss der Dorn in der Hülse längs frei verschieblich sein und bleiben, damit sich die Bauteile unter dem Einfluss unterschiedlicher Temperaturen sowie auch in Folge von Schwind- und Kriecheinflüssen zwangslos ausdehnen und zusammenziehen können.

    [0003] Das Hauptproblem bei derartigen Vorrichtungen zur Verbindung von Bauteilen, beispielsweise aus Beton, sind die sehr hohen lokalen Betonpressungen unter dem Stahldorn am Fugenrand. Hierbei besteht die Gefahr des Ausbrechens des Betons am Fugenrand, womit eine akute Gefährdung der Tragsicherheit der Dornkonstruktion auftreten kann. Um diese Betonpressungen in zulässigen Grenzen zu halten, müsste bei einer einfachen Dorn-Hülsen-Anordnung zur Verbindung von zwei Bauteilen eine grosse Zahl von Dornen und Hülsen angeordnet werden. Da die Dorne und Hülsen aus einem korrosionsfesten Material, beziehungsweise aus einem korrosionsgeschützten Material bestehen müssen, wird eine derartige Lösung teuer, wobei auch der Arbeitsaufwand zum Verlegen dieser Dorne und Hülsen gross ist.

    [0004] Eine Möglichkeit, die Betonpressungen in zulässigen Grenzen zu halten, besteht darin, dass durch Anordnen eines massiven Lagerkörpers zwischen dem Dorn bzw. der Hülse und dem umgebenden Beton die auftretende Kraft über eine grössere Oberfläche auf den Beton übertragen wird. Derartige Lagerkörper sind beispielsweise in der US-A-2 194 718 dargestellt. Da die hier gezeigten Lagerkörper insbesondere versteift wurden, treten druckseitig immer noch örtlich hohe Betonpressungen auf, da die Einleitung der Kraft nicht optimal ist.

    [0005] In der EP-B-0 032 105 sind ebenfalls entsprechende massive Lagerkörper gezeigt, die gegenüber dem Dorn bzw. der Hülse elastisch nachgiebiger sind, wodurch die auftretenden Spitzenwerte der Betonpressung verkleinert werden und die Querkräfte gleichmässiger übertragen werden können.

    [0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die extrem hohen Pressungen des Materials der entsprechenden Bauteile unter dem Dorn und der Hülse am Fugenrand weiter zu verkleinern.

    [0007] Erfindungsgemäss erfolgt die Lösung dieser Aufgabe durch die in der Kennzeichnung des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale.

    [0008] Durch diese Ausgestaltung der Halterung des Dorns und der Hülse wird eine direkte Entlastung des Dorns und der Hülse vor dem Eintritt in den Bauteil erreicht. Diese Entlastung erfolgt über die am Fugenrand angeordnete flanschartige Scheibe, wobei die von dieser Scheibe aufgenommene Kraft in die mit der Scheibe verbundene Platte übergeleitet und von dieser in das diese umgebende Material, beispielsweise in den Beton übertragen wird.

    [0009] Durch diese erfindungsgemässe Anordnung wird für die Kraftübertragung ein sehr grosser Bereich des umgebenden Materials der Bauteile, beispielsweise des Betons, einbezogen, wodurch ein wesentlich grösserer Bruchwiderstand des Materials der Bauteile erreichbar ist.

    [0010] Eine einfache und kostengünstige Herstellung der Vorrichtung wird erreicht, indem die flanschartige Scheibe und die Platte von Dorn- und Hülsen-anordnung aus einem Stück gebildet werden, was beispielsweise durch Abkantung eines Flachprofils erreicht wird.

    [0011] In vorteilhafter Weise kann der in den Bauteil hineinragende Endbereich der Platte einen umgebogenen Teil aufweisen, wodurch die Verankerung der Platte im Bauteil verbessert wird.

    [0012] Zur weiteren Verbesserung der Verankerung kann der von der flanschförmigen Scheibe abgewandte Endbereich der Platte mit dem in den entsprechenden Bauteil hineinragenden Bereich der Hülse bzw. des Dorns verbunden sein, was beispielsweise über einen Steg erreicht werden kann.

    [0013] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass bezüglich des Dorns oder der Hülse zur Platte eine symmetrisch angeordnete zweite Platte an der flanschförmigen Scheibe angebracht ist, die in vorteilhafter Weise die gleichen Abmessungen aufweist wie die Platte. Dadurch können allfällig wechselnde Kraftrichtungen am gleichen Bauteil optimal aufgenommen werden, zusätzlich wird vermieden, dass auf einer Baustelle die erfindungsgemässe Vorrichtung falsch montiert werden kann, indem beispielsweise die Platte auf die ,,falsche" Seite des Dorns bzw. der Hülse zu liegen kommt.

    [0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den weiteren abhängigen Ansprüchen.

    [0015] Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung werden nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung beispielhaft näher erläutert.

    [0016] Es zeigt

    Fig. 1 eine Ansicht auf Dorn und Hülse mit flanschartiger Scheibe und Platte im in die Bauteile eingesetzten Zustand;

    Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Fig. 1 dargestellten Dorn und Hülse mit Scheibe und Platte;

    Fig. 3 eine räumliche Darstellung eines einfachen Aufbaus von flanschartiger Scheibe und Platte für einen Dorn;

    Fig. 4 eine räumliche Darstellung von flanschartiger Scheibe und Platte für einen Dorn, wobei die Platte am der flanschförmigen Scheibe abgewandten Endbereich mit dem Dorn verbunden ist;

    Fig. 5 bis Fig. 7 je eine räumliche Darstellung von flanschartiger Scheibe und Platte für einen Dorn mit verschiedenen Verankerungselementen;

    Fig. 8 eine Ansicht auf in die Bauteile eingesetzte Dorn und Hülse mit symmetrisch zur Platte angeordneten zweiten Platten; und

    Fig. 9 eine räumliche Darstellung der in Fig. 8 gezeigten erfindungsgemässen Vorrichtung.



    [0017] In Fig. 1 und Fig. 2 ist jeweils ein Ausschnitt eines ersten Bauteils 1 und eines zweiten Bauteils 2 dargestellt. Die Bauteile 1 und 2, die beispielsweise aus Beton bestehen, sind durch eine Fuge 3 voneinander getrennt. Im ersten Bauteil 1 ist ein Endbereich 4 eines Dorns 5 eingelassen. Im zweiten Bauteil 2 ist eine im wesentlichen rohrförmige Hülse 6 eingelassen, in welche der andere Endbereich 7 des Dorns 5 eindringt. Durch diese Verbindung der beiden Bauteile 1 und 2 können sich diese in Längsachsenrichtung des Dorns 5 bzw. der Hülse 6 relativ zueinander bewegen, beispielsweise zur Aufnahme von Wärmeausdehnungen, während sie quer zum Dorn 5 bzw. der Hülse 6 fix gehalten sind.

    [0018] Jeweils an den die Fuge 3 bildenden Randbereichen der Bauteile 1 und 2 ist eine flanschartige Scheibe 8 bzw. 9 angeordnet. Diese flanschartigen Scheiben 8 und 9 stehen jeweils rechtwinklig zu Dorn 5 bzw. Hülse 7. Die flanschartige Scheibe 8 wird vom Dorn 5 durchdrungen und ist mit diesem fest verbunden, was beispielsweise durch Verschweissung erfolgt. Die flanschartige Scheibe 9 wird ihrerseits durch die Hülse 6 durchdrungen und ist mit dieser ebenfalls fest verbunden.

    [0019] Davon ausgehend, dass der zweite Bauteil 2 ein Stützelement ist und der erste Bauteil 1 ein Brückenelement, wirkt die auf den Beton des Bauteils 2 zu übertragende Reaktionskraft von der Hülse 6 in Fig. 1 in Richtung des Pfeiles B, während die auf den Beton des Bauteils 1 zu übertragende Reaktionskraft des Dornes 5 in Richtung des Pfeiles A wirkt. Demzufolge ist in Fig. 1 für die Hülse 6 die druckbelastete Seite 11 unten, während für den Dorn 5 die druckbelastete Seite 10 oben ist.

    [0020] An den beiden flanschartigen Scheiben 8 und 9 ist jeweils eine Platte 12 bzw. 13 angebracht, die in den jeweiligen Bauteil 1 bzw. 2 hineinragt. Die beiden Platten 12 und 13 sind parallel zum Dorn 5 und der Hülse 6 ausgerichtet. Die Platten 12 und 13 kommen so in den jeweiligen Bauteil 1 bzw. 2 zu liegen, dass sie der druckbelasteten Seite 10 des Dorns 5 bzw. der druckbelasteten Seite 11 der Hülse 6 gegenüberliegend sind. Die Platten 12 und 13 sind jeweils vom Dorn 5 bzw. der Hülse 6 beabstandet angeordnet.

    [0021] Mit dieser Anordnung wird durch die flanschartige Scheibe 8 die Spitzenbelastung, die am fugenseitigen Rand des Bauteiles 1 auftritt, aufgenommen und über die Platte 12 in vorteilhafter Weise auf den Beton des Bauteiles 1 übertragen. Dadurch werden übermässige örtliche Betonpressungen des Bauteiles 1 insbesondere im fugenseitigen Randbereich vermieden. In derselben Weise erfolgt die Uebertragung der Spitzenbelastung am fugenseitigen Rand des Bauteiles 2 über die flanschartige Scheibe 9 auf die Platte 13 und von dieser auf den Beton. Dadurch kann die Gefahr von Ausbrechungen des Betons am Fugenrand vermieden werden.

    [0022] Je nach Dimensionen und der Grösse der zu übertragenden Kräfte können Dorn 5 und Hülse 6, flanschartige Scheiben 8 und 9, Platten 12 und 13 und deren Abstand vom Dorn 5 bzw. Hülse 6 entsprechend dimensioniert werden.

    [0023] Zur besseren Verankerung der Platten 12 und 13 im Beton der Bauteile 1 und 2 weist jeweils der in den Bauteil 1 bzw. 2 hineinragende Endbereich der Platten 12 und 13 einen umgebogenen Teil 14 bzw. 15 auf.

    [0024] Fig. 3 zeigt eine einfache und günstig herstellbare Ausführungsform eines Dorns 5 mit flanschartiger Scheibe 8 und Platte 12, wobei flanschartige Scheibe 8 und Platte 12 in einfacher Weise durch einmalige Abkantung eines Flachprofils erreicht wird.

    [0025] Im in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die flanschartige Scheibe 8 und die Platte 12 in gleicher Weise ausgebildet wie in Fig. 3, wobei der Endbereich der Platte 12 nochmals abgewinkelt ist, wodurch ein Steg 16 gebildet wird, der wie die flanschartige Scheibe 8 vom Dorn 5 durchdrungen wird. Mit dieser Ausgestaltung wird eine gute Verankerung insbesondere der Platte 12 im Beton des Bauteils erreicht.

    [0026] Die in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsformen zeigen den gleichen Aufbau wie die Ausgestaltungsform nach Fig. 3, bestehend aus flanschartiger Scheibe 8, Platte 12 und Dorn 5, wobei zusätzliche Verankerungselemente 17 vorgesehen sind, welche in der Ausgestaltungsform nach Fig. 5 als Armierungsstäbe 18 ausgebildet sind, die mit der Platte 12 fest verbunden sind, in der Ausgestaltungsform gemäss Fig. 6 aus Verankerungsbolzen 19 bestehen, die senkrecht auf der Platte 12 befestigt sind und die in der Ausgestaltungsform nach Fig. 7 aus Armierungsbügeln 20 gebildet sind, die jeweils an der Platte 12 und an der flanschartigen Scheibe 8 befestigt sind. Mit diesen Vorkehrungen wird eine bessere Verankerung im Beton des jeweiligen Bauteils erreicht.

    [0027] Selbstverständlich sind alle in den Fig. 3 bis 7 dargestellten Ausführungsformen in identischer Weise auch für die Ausgestaltung der Hülse 6 verwendbar.

    [0028] In den Fig. 8 und 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Wie bei den vorhergehend beschriebenen Ausführungsformen ist ein Dorn 5 und eine Hülse 6 im ersten Bauteil 1 bzw. im zweiten Bauteil 2, die beide durch eine Fuge 3 getrennt sind, eingelassen. Der Dorn 5 dringt hierbei in die Hülse 6 ein. Dorn und Hülse weisen eine flanschartige Scheibe 8 bzw. 9 auf, an welcher jeweils, wie vorgängig beschrieben, eine Platte 12 bzw. 13 angebracht ist. Die Platte 12 und die Platte 13 sind jeweils über einen Steg 16 mit dem hinteren Bereich des Dorns 5 bzw. der Hülse 6 verbunden.

    [0029] Bezüglich der Dornachse bzw. Hülsenachse ist symmetrisch zur Platte 12 bzw. 13 jeweils eine zweite Platte 21 bzw. 22 an der flanschartigen Scheibe 8 bzw. 9 angebracht. Der der flanschartigen Scheibe 8 bzw. 9 abgewandte Endbereich dieser zweiten Platte 21 bzw. 22 ist ebenfalls über einen Steg 23 mit dem Dorn 5 bzw. der Hülse 6 verbunden. Die flanschartige Scheibe 8, die Platte 12, Steg 16, zweite Platte 21 und Steg 23 können in einfacher und kostengünstiger Weise durch entsprechende Abbiegungen aus einem Flachprofil hergestellt werden. Entsprechendes gilt für die hülsenseitige Anordnung.

    [0030] Durch die symmetrische Anordnung einer zweiten Platte 21 bzw. 22 zur Platte 12 bzw. 13 ist insbesondere bei Montagearbeiten das Risiko gering, dass die erfindungsgemässen Vorrichtungen ,,verkehrt" im entsprechenden Bauteil angeordnet werden, was insbesondere bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen erfolgen könnte, wodurch natürlich deren angestrebte Wirkungsweise verloren gehen würde.

    [0031] Wie insbesondere auch aus Fig. 9 ersichtlich ist, weisen die Platte 12 und 13 und die zweiten Platten 21 und 22 an den seitlichen Rändern jeweils eine Ausnehmung 24 auf, die von der entsprechenden flanschförmigen Scheibe 8 bzw. 9 jeweils den gleich grossen Abstand aufweisen. In diese Ausnehmungen 24 kommen jeweils die Grundstege 25 eines Verankerungsbügels 26 zu liegen, wobei diese durch Klemmwirkung gehalten sind und im einbetonierten Zustand eine feste Verbindung entsteht.

    [0032] Beim Erstellen von Bauteilen aus Beton werden die Hülsenelemente an den entsprechenden Schalungswänden befestigt. Hierzu ist an der flanschartigen Scheibe 9 eine Befestigungseinrichtung 27 angebracht, die in Form eines Flachprofils ausgebildet ist, das mit Löchern, beispielsweise zur Befestigung an der Schalungswand mit Nägeln ausgestattet ist. Die vordere und die hintere Oeffnung der Hülse 6 können durch Abdeckungen verschlossen werden, damit vermieden wird, dass Beton bzw. Zementmilch in den Innenteil der Hülse gelangt. Danach kann der Bauteil 2 betoniert werden. Nach dem Abbinden des Betons erfolgt das Ausschalen des Bauteils 2. Der angrenzende Bauteil 1 wird in einer nachfolgenden Etappe erstellt. Dabei werden nach dem Schalen die zugehörigen Dorne 5 der Dornelemente in die einbetonierten Hülsen 6 der Hülsenelemente gesteckt, wozu die entsprechenden Abdeckungen der Hülse abgenommen werden. Gleichzeitig wird in der Regel die Fugenisolation erstellt, wonach das Verlegen der Bewehrung und das Betonieren des Bauteils 1 erfolgt.

    [0033] Damit während des Betonierens in den Dornelementen bzw. den Hülsenelementen keine Luft eingeschlossen wird, können in den Platten 12 und 13 und in den zweiten Platten 21 und 22 Oeffnungen 28 vorgesehen sein.

    [0034] Je nach Anwendung können, wie bereits vorgängig beschrieben wurde, die Dornelemente und die Hülsenelemente entsprechend dimensioniert sein. Dies bezieht sich ebenfalls auf die flanschartigen Scheiben und die Platten. Dorn und Hülse können praktisch einen beliebigen übereinstimmenden Querschnitt aufweisen, der Dorn kann einen Hohlquerschnitt aufweisen oder einen hybriden Querschnitt aus mehreren Werkstoffen aufweisen. Die Materialwahl erfolgt ebenfalls in Abhängigkeit der Anwendung, wobei in vorteilhafter Weise korrosionsbeständige Stähle verwendet werden.

    [0035] Mit dieser erfindungsgemässen Vorrichtung kann eine sichere Verbindung und Aufnahme von Querkräften von zwei Bauteilen erreicht werden. Hierbei können, wegen der günstigen Krafteinleitung, die Bauteile eine geringere Dicke aufweisen, insbesondere kann die Platte 12 bzw. 13 jeweils sehr nahe an der Oberfläche des entsprechenden Bauteils angeordnet sein. Wegen der grösseren Bruchsicherheit des Betons kann auch die Anzahl der erfindungsgemässen Vorrichtungen reduziert werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verbinden und zur Aufnahme von Querkräften von zwei durch eine Fuge getrennten Bauteilen, insbesondere aus Beton, die je einen Dorn, von welchem einer der beiden Endbereiche im ersten Bauteil eingelassen ist, und eine im zweiten Bauteil eingelassene Hülse umfasst, in welche der andere der beiden Endbereiche des Dornes eindringt, wobei jeweils am Dorn und an der Hülse im Bereich der Fuge je eine flanschartige Scheibe angeordnet ist, welche im wesentlichen rechtwinklig zu Dorn und Hülse ausgerichtet sind und welche mindestens teilweise in die entsprechenden Bauteile eingelassen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede flanschartige Scheibe (8, 9) mit mindestens einer Platte (12 bzw. 13) ausgestattet ist, die in den jeweiligen Bauteil (1 bzw. 2) hineinragt und dass die flanschartige Scheibe (8; 9) im entsprechenden Bauteil (1; 2) so ausgerichtet ist, dass die daran angebrachte Platte (12; 13) jeweils auf der Seite des Dorns (5) bzw. der Hülse (6) liegt, die bei der Uebertragung der Reaktionskräfte (A; B) auf den entsprechenden Bauteil (1; 2) der druckbelasteten Seite (10 bzw. 11) des Dorns (5) bzw. der Hülse (6) gegenüberliegt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (12 bzw. 13) parallel zum Dorn (5) bzw. der Hülse (6) angeordnet ist und vom Dorn (5) bzw. der Hülse (6) beabstandet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die flanschartige Scheibe (8; 9) und die Platte (12;13) aus einem einen Winkel bildenden Stück bestehen.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der in den Bauteil (1; 2) hineinragende Endbereich der Platte (12; 13) einen umgebogenen Teil (14) aufweist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der von der flanschförmigen Scheibe (8; 9) abgewandte Endbereich der Platte (12; 13) über einen Steg (16) mit dem jeweils in den entsprechenden Bauteil (1; 2) hineinragenden Bereich des Dorns (5) bzw. der Hülse (6) verbunden ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (12; 13) mit zusätzlichen Verankerungselementen (17) ausgestattet ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bezüglich des Dorns (5) oder der Hülse (6) zur Platte (12 bzw. 13) eine symmetrisch angeordnete zweite Platte (21 bzw. 22) an der flanschförmigen Scheibe (8 bzw. 9) angebracht ist, die im wesentlichen die gleichen Abmessungen aufweist, wie die Platte (12 bzw. 13).
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (12; 13), die flanschförmige Scheibe (8; 9) und die zweite Platte (21; 22) aus einem Stück durch Abwinkelungen geformt sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch weitere Abwinkelungen des ebenen Stückes die Stege (16; 23) angeformt sind, mittels welchen die Platte (12; 13) und die zweite Platte (21; 22) im dem der flanschförmigen Scheibe (8; 9) abgewandten Endbereich mit dem Dorn (5) bzw. mit der Hülse (6) verbunden sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (12; 13) und die zweite Platte (21; 22) an den seitlichen Rändern mit je einer Ausnehmung (24) ausgestattet sind, die von der flanschförmigen Scheibe (8; 9) im wesentlichen einen gleich grossen Abstand aufweisen, in welche Ausnehmungen (24) jeweils einer von zwei senkrecht zu der Platte (12; 13) und der zweiten Platte (21; 22) verlaufenden Grundstege (25) eines Verankerungsbügels (26) einsetzbar ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (12; 13) und gegebenenfalls die zweite Platte (21; 22) mit mindestens einer Oeffnung (28) versehen sind.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der flanschförmigen Scheibe (9), die an der Hülse (6) angebracht ist, eine Befestigungseinrichtung (27) in Form eines Flachprofils angeordnet ist.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens das der flanschförmigen Scheibe (9) abgewandte Ende der Hülse (6) mit einer aufsteckbaren Abdeckung versehen ist.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht