[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Glaseckwinkel gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] In der gattungsbildenden DE 31 00 176 C2 wird ein Eckstück für die Halterung einer
Glasscheibe beschrieben, bei welchem an den mit dem Fensterrahmen in Kontakt kommenden
Seiten der Schenkel vorspringende Verbindungsbolzen vorgesehen sind, die bei Einsatz
des Eckstückes in entsprechend vorgebohrte Bohrungen des eigentlichen Fensterrahmens
eingesetzt werden können, d. h. eingeschlagen werden. Hierdurch erfolgt einerseits
die Halterung des Eckstückes, andererseits wird eine zusätzliche Verstärkung und Unterstützung
der Eckverbindung des Fensterrahmens erzielt.
[0003] Das Eckstück weist senkrecht zur Ebene der aufzunehmenden Glasscheibe Stützplatten
auf, die die einzusetzende Glasscheibe nur in der Ebene der Glasscheibe sichern, ggf.
unter Zwischenschaltung von Verglasungsklötzchen. Eine Halterung der Glasscheibe senkrecht
zu deren Ebene erfolgt durch andere zusätzliche Hilfsmittel.
[0004] Diese bekannte Anordnung hat den Nachteil, daß die eigentlichen Eckstücke üblicherweise
nicht individuell an die Größe der Fensterscheibe angepaßt sind, sondern die Eckstücke
werden einheitlich gefertigt ohne Berücksichtigung der von ihnen im Einsatzfall aufzunehmenden,
durch die Fensterscheibe bedingten Last. Deshalb sind bei den bekannten Eckstücken
einheitlich die Bolzen so vorgesehen, daß sie die größtmögliche Fensterlast aufnehmen
können.
[0005] Bei der Montage der Eckstücke besteht die Schwierigkeit, daß die Bohrungen zur Aufnahme
der Bolzen individuell gebohrt werden müssen und daß dann der Fall auftreten kann,
daß die Bohrung im Fensterrahmen mit der Längsachse des Bolzens nicht genau fluchtet,
so daß dadurch Verspannungen im Fensterrahmen erzeugt werden.
[0006] Da das Eckstück nur in der Ebene der Glasscheibe auf Druck beansprucht wird, ist
eine formschlüssige Halterung der Bolzen im Fensterrahmen ausreichend.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Glaseckwinkel zu schaffen, der zur
Halterung der Glasscheibe auch senkrecht zur Scheibenebene geeignet ist und der einheitlich
ausgebildet trotzdem die Möglichkeit gibt, an unterschiedliche Fenstergrößen und damit
an unterschiedliche Gewichte der Fensterscheiben angepaßt zu werden.
[0008] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0010] Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß der Eckwinkel nicht nur zur
Halterung der Glasscheibe in der Ebene der Glasscheibe dient, sondern auch Beanspruchungen
aufnehmen kann, die senkrecht zur Ebene der Glasscheibe gerichtet sind, so daß die
vorgesehenen vier Eckwinkel die Scheibe am Fensterrahmen festlegen. Weiterhin ist
vorgesehen, daß in den Schenkeln des Glaseckwinkels und über die Schenkellänge verteilt
quer zur Ausrichtung der Schenke verlaufende Bohrungen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben
angeordnet sind. Vorzugsweise wird dabei so vorgegangen, daß der Abstand der Bohrungen
etwa 20 - 30 mm voneinander aufweist, und nunmehr ist es für den Monteur des Glaseckwinkels
möglich, je nach Schwere der zu halternden Glasscheibe mehr oder weniger Schrauben
anzuwenden und mittels dieser Schrauben den Glaseckwinkel am Fensterrahmen festzulegen.
Da die Festlegung des Glaseckwinkels unmittelbar durch Einbohren der Schrauben erfolgt,
kann eine Differenz der vorgesehenen Bohrung mit dem tatsächlichen Einsatzfall der
Schraube nicht auftreten, so daß für eine sichere und sorgfältige Halterung des Glaseckwinkels
Sorge getragen ist.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1
- in größerem Maßstab einen Abschnitt aus einem Glaseckwinkel, in
- Fig. 2
- den Einsatz eines Glaseckwinkels gemäß der Erfindung in Verbindung mit einem Flügelrahmen
und einer Fensterscheibe und in
- Fig. 3
- eine Ansicht auf den Eckbereich eines Flügelrahmens mit eingesetztem Glaseckwinkel.
[0012] In Fig. 1 ist ein Ausschnitt aus einem Glaseckwinkel 1 dargestellt, der Schenkel
2 und 3 aufweist, die rechtwinklig zueinander ausgerichtet sind. In den Schenkeln
sind eine Vielzahl von Bohrungen 6 vorgesehen, die zur Aufnahme von Befestigungsschrauben
7 dienen.
[0013] An die Schenkel schließen sich - sich quer zu ihnen erstreckend - vorspringende Stützplatten
4 und 5 an, die an ihrem freien Rand nach innen abgekantet sind, so daß die Anlagekante
12 an beiden Stützplatten 4 und 5 geschaffen wird.
[0014] In den Schenkeln 2 und 3 sind weiterhin Nuten 8 vorgesehen, die zur Aufnahme von
Dichtungen 9 dienen, wie dies besonders deutlich die Fig. 2 zeigt. Die bei der Halterung
einer Glasscheibe üblicherweise zusätzlich eingesetzten Klötzchen zum Verklotzen der
Glasscheibe 14 und damit zum Ausrichten der Glasscheibe 14 sind aus Übersichtlichkeitsgründen
in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0015] Fig. 2 zeigt, daß ein Flügelrahmen 10 die Glaseckwinkel 1 trägt, wobei die Festlegung
des Glaseckwinkels 1 am Flügelrahmen 10 durch die Befestigungsschrauben 7 erfolgt,
die nunmehr in einer Anzahl eingesetzt werden, die der Größe und dem Gewicht der zu
halternden Glasscheibe 14 entsprechen. Eine in die Nut 8 eingesetzte Dichtung 9 liegt
an einem entsprechenden Vorsprung eines Blendrahmens 11 an und wie aus der Darstellung
ersichtlich, wird die Glasscheibe 14 auch in ihren übrigen Bereichen durch Profile
gehalten werden, die dem Glaseckwinkel 1 entsprechen. So wird die Glasscheibe 14 durch
die Dichtungen 15 und 16 gehalten, wobei die Dichtung 15 am freien Rand der abgekanteten
Stützplatten 4 und 5 gehalten wird.
1. Glaseckwinkel mit zwei im rechten Winkel zueinander stehenden Schenkeln für die Halterung
einer Glasscheibe in aus Holz bestehenden Fenster- oder Türrahmen, wobei die Schenkel
an einer Seite quer zu ihnen vorspringende Stützplatten tragen und Befestigungsmittel
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützplatten (4) am freien Rand nach innen abgekantet sind und in den Schenkeln
(2, 3) quer zur Ausrichtung der Schenkel (2, 3) verlaufende Bohrungen (6) zur Aufnahme
von Befestigungsschrauben (7) vorgesehen sind.
2. Glaseckwinkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (2, 3) mit Nuten (8) zur Aufnahme und Halterung einer Dichtung
(9) ausgerüstet sind.
3. Glaseckwinkel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Bohrungen (6) einen Abstand von 20 - 30 mm voneinander aufweisen.