Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei
bekannten Verfahren der gattungsgemäßen Art ist die vom Temperatursensor erfaßte Meßgröße
die Vorlauftemperatur selbst, wobei eine Störabschaltung des Geräts beziehungsweise
des Brenners erfolgt, wenn die Vorlauftemperatur einen über dem normalen Betriebswertebereich
liegenden Grenzwert erreicht. Um ein ungewolltes Ansprechen eines solchen, als Temperaturbegrenzer
oder Temperaturwächter bezeichneten Temperatursensors zu vermeiden, muß dessen Ansprechwert
mit einem Sicherheitsabstand über dem Betriebswertebereich der Vorlauftemperatur liegen.
Nach dem Ansprechen des Temperatursensors bei Pumpenausfall, plötzlichem Drosseln
beziehungsweise Absperren des Wasserumlaufs, oder bei Trockeninbetriebnahme des Gerätes,
führt die im Wärmeübertrager, in der Brennkammer und in den benachbarten Bauteilen
gespeicherte Wärme zu einem weiteren Temperaturanstieg im Bereich des Wärmeübertragers,
so daß dort für Dichtungen und andere Teile hochwertige Werkstoffe eingesetzt werden
müssen und an die mechanischen Verbindungen der Teile hohe Anforderungen gestellt
sind.
[0002] Zum Stand der Technik gehört ferner ein Verfahren (EP 0 433 215 B1) bei welchem außer
einem Temperatursensor in der Vorlaufleitung ein die Heizwassertemperatur an einer
weiteren Stelle am oder im Wärmeübertrager messenden zweiten Temperatursensor vorgesehen
ist und die Steuereinrichtung die Meßwertdifferenz der beiden Temperatursensoren auswertet.
Dadurch ist unter Zuhilfenahme eines weiteren Temperatursensors eine Überwachung der
Heizwasserzirkulation möglich.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat den Vorteil, daß ein Störfall beziehungsweise die Gefahr einer Überhitzung des
Wärmeübertragers rechtzeitig vor Erreichen einer Grenztemperatur des Vorlaufwassers
beziehungsweise der vorlaufseitigen Wärmeübertragerteile erkannt und der Brenner rechtzeitig
zurückgeregelt beziehungsweise abgeschaltet wird, ohne daß dafür ein zweiter Temperatursensor
an einer anderen Stelle des Wärmeübertragers vorgesehen ist und in die Elektronik
des Steuergerätes mit einbezogen werden muß. Als Temperatursensor kann vorteilhaft
der bei Geräten mit Vorlauftemperaturregelung ohnehin verwendete Temperaturfühler
eingesetzt werden.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Ausgestaltungen
des Verfahrens gemäß Hauptanspruch möglich.
[0005] Wenn der Grenzwert des Temperaturgradienden abhängig vom Verhältnis der jeweils abgerufenen
Leistung zur Nennleistung des Gerätes festgelegt wird, kann im gesamten, zwischen
Nennleistung und Minimalleistung liegenden Leistungsbereich die im Störfall notwendige
Abschaltung zu einem optimalen Zeitpunkt erfolgen. Bei einem Abfrageintervall von
15 Sekunden kann beispielsweise der Temperaturgradient nach der Formel 25 K mal dem
Quotienten aus der jeweils abgerufenen Leistung und der Nennleistung errechnet werden.
[0006] Wenn in der Anlaufphase des Geräts, beispielsweise innerhalb einer Zeit von 3 Minuten
nach dem Einschalten (Netz-Ein), der Temperaturgradient den vorgegebenen Wert überschreitet,
wird zweckmäßig eine Störabschaltung ausgelöst. In manchen Fällen kann es auch vorteilhaft
sein, als Kriterium für die Notwendigkeit einer Störabschaltung zusätzlich einen Grenzwert
der Vorlauftemperatur, zum Beispiel 60° C, mit heranzuziehen, um ein allzu rasches
Ansprechen der Sicherheitseinrichtung zu vermeiden.
[0007] Ferner wird vorgeschlagen, daß nach Ablauf der vorgegebenen Zeit nach dem Einschalten
(Netz-Ein), zum Beispiel nach 3 Minuten, das Gerät nur abgeschaltet und nach einer
vorgegebenen Sperrzeit, beispielsweise nach 3 Minuten, erneut gestartet wird. Damit
wird vorübergehenden Einflüssen auf das Ansteigen der Vorlauftemperatur Rechnung getragen,
die eine Störabschaltung nicht rechtfertigen. Zusätzlich kann vorgesehen werden, daß
das Gerät beziehungsweise der Brenner nur dann vorübergehend still gesetzt wird, wenn
auch die Vorlauftemperatur einen vorgegebenen Grenzwert, beispielsweise 60° C bereits
überschritten hat.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren erfaßt frühzeitig einen Störfall beziehungsweise eine
mögliche Überhitzung des Wärmeübertragers und übt dabei die Funktion einer Wassermangelsicherung
beziehungsweise eines Trockengehschutzes aus. Zur zusätzlichen Sicherheit kann neben
dem Temperatursensor ein auf einen Grenzwert der Vorlauftemperatur ansprechender Temperaturwächter
vorgesehen werden, dessen Schaltsignal ohne aufwendigen Eingriff in die Elektronik
des Steuergerätes verarbeitet werden kann.
Zeichnung
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend anhand eines vereinfachten Schaubildes
erläutert. Auf der Abszisse ist die Zeit vom Einschalten (Netz-Ein) eines Wassererhitzers
und auf der Ordinate die zum jeweiligen Zeitpunkt erreichte Vorlauftemperatur dieses
Gerätes aufgetragen. Die durchgezogene Linie a stellt die Funktion der Vorlauftemperatur
in Abhängigkeit von der Einschaltdauer dar, wobei davon ausgegangen wird, daß das
Gerät an der unteren Grenze seines Leistungsbereiches arbeitet. Die beiden gestrichelten
Linien b und c stellen die für die beiden Grenzen des Leistungsbereiches festgelegten
Temperaturgradienten der Vorlauftemperatur dar, wobei die Linie b für die Nennleistung
und die Linie c für die Minimalleistung gilt. Schließlich stellt eine gestrichelte
Linie d eine Grenztemperatur von 60° C dar, die bei den Abschaltkriterien mit berücksichtigt
wird.
[0010] Die Temperaturgradienten sind nach der Formel 25 K mal dem Quotienten aus der aktuellen
Leistung zur Nennleistung des Gerätes errechnet, wodurch sich die entsprechenden linearen
Steigungen der Linien b und c ergeben. Zum Zeitpunkt t
1, der ca. 3 Minuten nach dem Einschalten des Gerätes beziehungsweise nach einer Regeleinschaltung
des Brenners liegt, hat der Temperaturgradient den kritischen Wert gemäß Linie c noch
nicht erreicht, so daß die Aufheizung ohne Unterbrechnung weitergeht. Zum späteren
Zeitpunkt t
2 ist zwar schon der kritische Wert des Temperaturgradienten, jedoch noch nicht die
Grenztemperatur von 60° C erreicht, so daß erfindungsgemäß ebenfalls noch keine Abschaltung
erfolgt. Wenn jedoch nach diesem Zeitpunkt der Temperaturgradient weiter ansteigt
und die Vorlauftemperatur wie dargestellt die Grenztemperatur von 60° C erreicht,
wird das Gerät rechtzeitig vor einer Überhitzung außer Betrieb genommen und nach einer
vorgegebenen Sperrzeit erneut gestartet.
1. Verfahren zum Steuern eines gasbeheizten Wassererhitzers, mit einem die Vorlaufttemperatur
des Wassers erfassenden Temperatursensor und einer elektronischen Steuereinrichtung,
die eine Unterbrechung der Gaszufuhr veranlaßt, wenn der Temperatursensor eine Meßgröße
ermittelt, welche auf die Gefahr einer Überhitzung des Wärmeübertragers schließen
läßt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung den Gradienten eines Temperaturanstiegs
in der Vorlaufleitung, oder an einem vorlaufseitigen Teil des Wärmeübertragers auswertet
und eine Unterbrechung oder Drosselung der Gaszufuhr veranlaßt, wenn der Temperaturgradient
einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzwert des Temperaturgradienten
abhängig vom Verhältnis der jeweils abgerufenen Leistung zur Nennleistung des Gerätes
festgelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Störabschaltung
(Verriegelung) des Gerätes erfolgt, wenn der Grenzwert des Temperaturgradienten innerhalb
einer vorgegebenen Zeit nach dem Einschalten des Geräts erreicht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Störabschaltung nur dann
erfolgt, wenn innerhalb der vorgegebenen Zeit nach dem Einschalten des Geräts auch
die Vorlauftemperatur selbst einen vorgegebenen Grenzwert erreicht.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät abgeschaltet
und nach einer vorgegebenen Sperrzeit erneut gestartet wird, wenn der Grenzwert des
Temperaturgradienten erst nach der vorgegebenen Zeit nach dem Einschalten des Gerätes
erreicht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorübergehende Stillsetzung
des Gerätes nur erfolgt, wenn die Vorlauftemperatur einen vorgegebenen Grenzwert überschritten
hat.