[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Schuhsohle in Form einer Einlegesohle oder als
Teil eines Schuhs mit einer dem Fuß des Benutzers zugewandten Abdeckung, wobei wenigstens
ein Teil der Schuhsohle dämpfend ausgebildet ist.
[0002] Es ist beispielsweise aus der deutschen Patentanmeldung P 44 o3 889 bekannt, Schuhsohlen
oder Einlegsohlen, insbesondere für Arbeitsschutzschuhe, mit Dämpfungselementen zu
versehen, um den Benutzer vor Stoßbelastungen zu schützen, die durch das Aufsetzen
der Füße beim Gehen entstehen, oder die von außen aufgrund von Vibrationen auf den
Körper übertragen werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zusätzlich oder alternativ zu bekannten
Dämpfungselementen die Stoßbelastung weiter zu reduzieren und den Tragekomfort zu
erhöhen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Innenseite der Schuhsohle
an ihrer Oberseite und/oder wenigstens eines Teils ihres Grundkörpers mit einem Kissen
versehen ist, welches mit einem hochelastischen Polyurethan-Gel gefüllt ist.
[0005] Durch ein derartiges Kissen werden überraschend vorteilhafte Stoßabsorptions-Eigenschaften
erzielt. Derartige hochelastische Polyurethan-Gels sind kommerziell verfügbar.
[0006] Für den vorliegenden Anwendungszweck wird erfindungsgemäß insbesondere ein Gel in
Betracht gezogen, dessen physikalischer Zustand zwischen fest und flüssig liegt und
welches durch eine dreidimensionale Netzstruktur gebildet wird, welche in einer homogenen,
flüssigen Phase dispergiert ist. Das Netzwerk und die flüssige Phase durchdringen
also einander. Ein derartiges Netzwerk kann hergestellt werden durch die Reaktion
eines polyfunktionalen Polyols mit einem Polyisocyanat. Dabei behält ein Teil des
Reaktionsprodukts ein niedrigeres Molekulargewicht, wodurch immer noch eine gewisse
begrenzte Fließfähigkeit gewahrt wird, und fungiert so als Dispersionsmedium, welches
in dem Netzwerk festgelegt ist und hierin immobilisiert wird. Eine besonders vorteilhafte
Eigenschaft besteht auch darin, daß die flexiblen Eigenschaften dauerhaft erhalten
bleiben und durch Migration nicht beeinträchtigt werden.
[0007] Ein erfindungsgemäßes Gel-Kissen kann entweder nach Art einer Brandsohle die Schuhsohle
vollständig abdecken oder aber nur in besonders beanspruchte Bereiche, wie z.B. den
Fersenbereich, eingesetzt werden. Darüber hinaus ist eine Kombination dieser Maßnahmen
denkbar, also z.B. das Einbringen eines Kissens in den Fersen-Bereich und das Aufbringen
eines zusätzlichen, flächigen Kissens auf die gesamte Sohle. Weiterhin ist es denkbar,
die Hülle des Kissens so zu formen, daß es einerseits weitgehend flächig die Sohle
abdeckt und andererseits Vorsprünge bzw. Ansätze aufweist, die an besonders beanspruchten
Stellen in Ausnehmungen der Sohle eingreifen.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Form
einer Einlegesohle näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf eine Schaumstoff-Einlegesohle mit einer Ausnehmung für ein Dämpfungselement,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht mit Dämpfungselement vor dem Einsetzen und
- Fig. 3
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht mit eingesetztem Dämpfungselement und zusätzlichem
Gel-Kissen.
[0009] Eine in der Zeichnung dargestellte Einlegsohle 1 ist einstückig aus Schaumstoff hergestellt.
Sie ist so dimensioniert und geformt, daß sie in den Innenraum konventionell hergestellter
Schuhe eingesetzt werden kann und sich von dem Fersenbereich 2 ausgehend keilförmig
zur Mitte hin verjüngend bis etwa über die Schuh-Mitte hinaus erstreckt. In dem Fersenbereich
2 ist eine kreisförmige Ausnehmung 3 vorgesehen.
[0010] Ein hydraulisches Dämpfungselement 4, wie es beispielsweise aus der DE 39 o6 466
A1 bekannt ist, umfaßt einen kreisscheibenförmigen Grundkörper 5 und einen hieran
angeformten Randflansch 6 aus Kunststoff. Das Dämpfungselement 4 weist an seinem Grundkörper
eine Mehrzahl sich vom Mittelpunkt radial nach außen erstreckender Lamellen und eine
ölige Hydraulikflüssigkeit auf, wobei durch die Verdrängung der Hydraulikflüssigkeit
bei Druckbeaufschlagung im Zusammenwirken mit den durch die Lamellen ausgebildeten
Strömungskanälen die für derartige Dämpfungselemente 4 typische und besondere Dämpfungswirkung
erreicht wird. Eine Besonderheit dieser Konstruktion besteht darin, daß sie die Realisierung
einer hervorragenden Dämpfungswirkung ermöglicht, obwohl bei dem Aufbau und der Herstellung
des Schuhs selbst keinerlei diesbezügliche Vorkehrungen getroffen sein müssen. Dementsprechend
eignet sich eine derartige Einlegesohle auch dann, wenn bestimmte Schuhe, sei es wegen
ausgefallener Größen oder orthopädischer Besonderheiten, nicht in großen Stückzahlen
hergestellt werden können.
[0011] Wie in Fig. 2 erkennbar ist, wird das Dämpfungselement 4 mit seinem Grundkörper 5
in die Ausnehmung 3 von unten her eingesetzt, wobei der Randflansch 6 in den erweiterten
unteren Bereich der Ausnehmung 3 derart eingreift, daß die Unterseite 7 des Dämpfungselements
4 und die Unterseite 8 der Einlegesohle 1 miteinander fluchten.
[0012] Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, ist ein Gel-Kissen 9 vorgesehen, welches mit einem
hochelastischen Polyurethan-Gel gefüllt ist und sich sowohl über den Bereich des Dämpfungselements
4 als auch über die anderen Oberflächenbereiche der Sohle erstreckt.
[0013] Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann das gesonderte Dämpfungselement
4 auch entfallen, wobei dann das Gel-Kissen 9 im Bereich der Ausnehmung 3 einen Vorsprung
aufweisen würde, der in die Ausnehmung 3 eingreift, so daß auch durch eine solche
Ausgestaltung im Bereich der Ferse eine erhöhte Dämpfungswirkung erzielt werden würde.
1. Schuhsohle in Form einer Einlegesohle oder eines Schuhteils, welche wenigstens teilweise
eine stoßdämpfende Einlage oder Beschichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Einlegesohle (1) aufgebracht und/oder in diese inkorporiert ein Gel-Kissen
(9) auf- bzw.eingebracht ist, welches mit einem hochelastischen Polyurethan-Gel gefüllt
ist.
2. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel gebildet ist durch eine dreidimensionale Netzstruktur, die in einer
homogenen, flüssigen Phase dispergiert ist.
3. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel gebildet ist durch eine Reaktion von einem polyfunktionalen Polyol mit
einem Polyisocionat.
4. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an besonders stoßbeanspruchten Stellen Ausnehmungen (3) im Grundkörper (5) der
Schuhsohle vorgesehen sind, in die ein Gel-Kissen (9) eingesetzt ist.
5. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel-Kissen (9) einerseits die Schuhsohle flächig überdeckt und andererseits
Vorsprünge nach unten aufweist, die in korrespondierende Ausnehmungen (3) des Grundkörpers
(5) der Schuhsohle eingreifen.