[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen und Transportieren von Behältern
in Postgut-Sortiermaschinen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei Postgut-Sortiermaschinen ist es erforderlich, daß die flachen Sendungen an den
Ausgabestellen der Sortiermaschine in gestapelter Form in für den weiteren Transport
vorgesehene Behälter gefüllt und darüber hinaus volle Behälter abtransportiert und
neue Behälter herangeschafft werden. Üblicherweise erfolgt an den Ausgabestellen der
Sortiermaschine ein Abstapeln der flachen Sendungen in Stapelfächer, die häufig auch
Einstapeleinrichtungen zur Verbesserung des Stapelverhaltens aufweisen. Dabei können
zum Ablegen der sortierten Sendungen in die Behälter zwei Wege beschritten werden:
- Abstapeln der flachen Sendungen an Ausgabestellen der Sortiereinrichtung in spezielle
Stapelfächer oder ähnliche Einrichtungen, die häufig mit aktiven Elementen zur Verbesserung
des Stapelverhaltens ausgestattet sind. Allerdings müssen dabei die Sendungsstapel
von einem Bediener manuell in für den weiteren Transport vorgesehene Behälter bewegt
werden.
- Abstapeln von flachen Sendungen direkt in Transportbehältnisse hinein. Da die Behälter
dabei üblicherweise Kisten- oder Karton-Gestalt mit nach oben gerichteter Öffnung
haben, werden die Sendungen von oberhalb der Behälteroberkante mit einer geeignet
gewählten Anfangsgeschwindigkeit und - Richtung zugeführt und bleiben beim weiteren
Bewegungsablauf sich selbst überlassen; genauer der Gravitation und aerodynamischen
Einflüssen ausgesetzt. Dabei ist das Stapelverhalten, also die Genauigkeit der Ausrichtung
abgestapelter Sendungen auf eine vorgeschriebene Kante oder Ecke in der Regel ungleichmäßig
und stark von den individuellen Eigenschaften der Sendungen abhängig.
[0003] Zum Transport der vollen und leeren Behälter können verschiedene Wege beschritten
werden:
- Volle Behälter werden von einem Operator auf einen bereitstehenden Wagen gesetzt,
der eine große Anzahl von Behältern aufnehmen kann. Leere Behälter können z. B. von
einem weiteren Wagen durch den Operator entnommen werden. Dabei sind jedoch manuelle
Eingriffe nötig.
- Durch entlang der Sortiereinrichtung verlaufende Förderbänder werden die Behälter
halbautomatisch transportiert, wobei jeweils ein Förderband für volle und ein anderes
Förderband für leere Behälter vorgesehen ist. Durch einen Operator werden die Behälter
auf das Band gehoben bzw. von dem Band aufgenommen. Auch hierbei sind manuelle Eingriffe
nötig.
[0004] Darüber hinaus ist eine Kombination der oben beschriebenen Vorrichtungen möglich,
z. B. durch Hebe- und Schiebemechanismen. Damit ist jedoch ein erheblicher Platzbedarf
für zwei Förderwege erforderlich und der Nachteil verbunden, daß Sendungen nur mit
geringer Stapelqualität in die Behälter abgelegt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung einer Vorrichtung zum
Befüllen und Transportieren von Behältern mit flachen Sendungen, mit einer hohen Stapelqualität,
bei der ein manueller Eingriff für den Weitertransport der Sendungen von den Ausgabestellen
der Sortiermaschine möglichst gering gehalten werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind den weiteren Patentansprüchen sowie der Beschreibung
zu entnehmen.
[0007] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnungen genauer erläutert.
- Figur 1
- zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
- Figur 2
- zeigt eine Querschnittsdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
- Figur 3
- zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
- Figur 4
- zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Ausgabestellen
auf einer Vorder- und einer Rückseite.
[0008] Figur 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, mit einer Fördereinrichtung
1 für leere Behälter 2 bzw. volle Behälter 4. Als Fördereinrichtung kann ein Förderband
oder ein Rollensystem oder auch eine Schienenführung von Behältern mit Rollen eingesetzt
werden. Zum Befüllen mit flachen Sendungen 6, die von einer Transporteinrichtung 7,
z. B. einem Sortierstrang, befördert werden, sind die Behälter 3 in eine Beladeposition
gebracht und dort arretiert. In der Beladeposition können flache Sendungen mit Ausgabeeinrichtungen
8 aus der Transporteinrichtung 7 in die Behälter ausgegeben werden. Die Transporteinrichtung
7 besteht vorzugsweise aus Deckbändern mit einer hohen Zuführgeschwindigkeit, wobei
als Ausgabeeinrichtungen Weichen vorgesehen sind. Zur Verbesserung der Stapelqualität
sind Einstapeleinrichtungen 5 vorgesehen, die in die Behälter 3 in der Beladeposition
eintauchen und mit dem Behälter zusammenwirken, so daß eine hohe Stapelqualität erreicht
wird. Hierfür sind z. B. Leitbleche, Leitzäune oder ähnliche Mittel vorgesehen, die
die Sendungsführung verbessern. Ebenso sind Prallplatten oder ähnliche, den Geschwindigkeitsabbau
der flachen Sendungen gezielt beeinflussende Mitte vorgesehen. Vorzugsweise ist jeder
Ausgabeeinrichtung eine Einstapeleinrichtung zugeordnet. Einrichtungen dieser Art
sind z. B. aus der DE 39 22 045 bekannt. Die flachen Sendungen werden stehend oder
liegend abgestapelt. Zum Befüllen wird ein leerer Behälter 2, der sich der Förderposition
auf der Fördereinrichtung für Behälter 1 befindet, in die Beladeposition gebracht,
in der die Stapeleinrichtungen 5 in den Behälter eintauchen. Hierfür sind Hebe- oder
Greifmechanismen oder Roboter 9 vorgesehen, die im weiteren nicht genau dargestellt
werden, da sie für den Fachmann selbstverständlich sind. Ein Behälter, der sich in
Beladeposition befindet, kann von dem Mechanismus 9 abgesenkt werden, so daß er sich
erneut in der Förderposition befindet und von der Transporteinrichtung 1 befördert
werden kann. Im einfachsten Fall wird ein Behälter einfach auf ein Förderband gesetzt.
Es erfolgt demnach eine Stapelung direkt in die Behälter, wobei durch die Stapeleinrichtungen
5 eine hohe Stapelqualität ermöglicht wird. Die leeren Behälter werden, wenn sie in
die Beladeposition gebracht werden, von unten über den Einstapelmechanismus 5 gestülpt.
Der Behälter wird gefüllt und anschließend wieder in die Förderposition gebracht,
so daß von der Fördereinrichtung eine Förderung der Behälter erfolgt. Beim Übergang
von der Förderposition zur Beladeposition bzw. von der Beladeposition zur Förderposition
sind grundsätzlich neben einer vertikalen Bewegungsrichtung auch schräge Richtungen
vorgesehen.
[0009] Die leeren bzw. vollen Behälter 2 bzw. 4 werden von der Fördereinrichtung 1 zu den
Ausgabeeinrichtungen transportiert. Soll ein Behälter, der sich in Beladeposition
befand, wieder in eine Förderposition gebracht werden, so wird er in eine Lücke zwischen
leeren Behältern der Fördereinrichtung 1 positioniert. Vorzugsweise wird danach ein
leerer Behälter in die frei gewordene Beladeposition gesetzt. Hierzu werden die Behälter
angehoben bzw. abgesenkt.
[0010] In Figur 2 zeigt eine vorteilhafte Konfiguration der Vorrichtung, bei der sämtliche
Elemente übereinander angeordnet sind. Hierzu ist ein Geste 10 vorgesehen, das insbesondere
die Transporteinrichtung 7 und die Einstapeleinrichtungen 5 trägt. Vorzugsweise sind
auch die Fördereinrichtung 1 für die flachen Sendungen sowie die Hebe- bzw. Greifmechanismen
9 an diesem Gestell 10 angeordnet. Figur 2 zeigt zwei nebeneinander auf einem Geste
angeordnete Sortierstränge, bei dem eine Ausgabe der flachen Sendungen zu einer Vorder-
und einer Rückseite erfolgen kann.
[0011] Figur 3 zeigt eine weitere Konfiguration, bei der Konfigurationen gemäß Figur 2 mehrfach
übereinander angeordnet ist, so daß jeweils zwei Etagen für Fördersysteme für volle
und leere Behälter, zwei Etagen für Behälter in Beladeposition und zwei Etagen für
Transporteinrichtungen für die flachen Sendungen vorgesehen sind.
[0012] Figur 4 zeigt schematisch eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einer Ausgabe
nach einer Vorder- und einer Rückseite. Als Sortiereinrichtung können dabei die Vorrichtungen
nach Figur 2 oder 3 vorgesehen werden. Bei der Vorrichtung nach Figur 4 ist die Fördereinrichtung
43 für den Transport der Behälter ringförmig ausgebildet, wobei eine Zuführung 44
von leeren Behältern und einer Ausschleusung von gefüllten Behältern vorgesehen ist.
Bei dieser Ausführungsform läßt man vorzugsweise die leeren Behälter in der Fördereinrichtung
43 kreisen.
[0013] Im vorausgehenden wurden für die Übergänge Behälter zwischen der Beladeposition und
der Förderposition Greif- bzw. Hebelmechanismen vorgesehen, bei denen die Behälter
von oben gegriffen bzw. gehoben und in die Beladeposition gebracht werden. Darüber
hinaus ist auch eine Ausführung dieser Bewegungen durch Roboter oder durch Operateure
möglich. Gegebenenfalls erfolgt dann lediglich eine Arretierung der Behälter in der
Beladeposition.
[0014] Um Kollisionen der Behälter, z. B. beim Übergang eines Behälters in die Förderposition
zu vermeiden, werden Position und Füllzustand der Behälter von einer Steuerung kontrolliert.
Wenn ein Behälter in eine Beladeposition gebracht werden soll, kann dafür das Fördersystem
entweder kurz angehalten werden, sobald der Behälter in der geeigneten Position in
der Fördereinrichtung relativ zur Beladeposition ist, oder aber die Fördereinrichtung
läuft permanent und der betreffende Behälter wird durch den Greif- bzw. Hebemechanismus
in der geeigneten Position gestoppt und dann in die Beladeposition gebracht.
1. Vorrichtung zum Befüllen und Transportieren von Behältern mit flachen Sendungen, mit
einer Transporteinrichtung (7), einer oder mehreren Ausgabeeinrichtungen (8), einer
Fördereinrichtung (1) für Behälter (2, 4), wobei den Ausgabeeinrichtungen (8) Einstapeleinrichtungen
(5) zugeordnet sind, und für die Behälter jeweils eine Belade- und eine Förderposition
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter zum Beladen von der Förderposition in die Beladeposition gebracht
werden, derart, daß in der Beladeposition Einstapeleinrichtung und Behälter zur Verbesserung
des Befüllens der Behälter zusammenwirken,
und daß nach Beendigung der Beladung eines Behälters der Behälter wieder in die Förderposition
bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstapeleinrichtungen
in Beladeposition in die Behälter eintauchen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für den Übergang zwischen
Förderposition und Beladeposition der Behälter eine im wesentlichen vertikale Bewegung
der Behälter vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstapeleinrichtungen
Mittel zur Sendungsführung oder zu einem kontrollierten Geschwindigkeitsabbau der
Sendungen beim Beladen der Behälter aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Gestell vorgesehen ist, in dem übereinander die Fördereinrichtung für Behälter, Arretiervorrichtungen
für Behälter in Beladeposition und die Transporteinrichtung für flache Sendungen angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Fördereinrichtungen,
Arretiervorrichtungen und Transporteinrichtungen übereinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Ausgabeeinrichtungen
für eine Ausgabe nach einer Vorder- und einer Rückseite vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine ringförmige
Fördereinrichtung für Behälter vorgesehen ist, mit einer Zuführungseinrichtung für
leere Behälter und einer Ausschleusungseinrichtung für volle Behälter.