[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Offsetdruckmaschine mit einem Farb- und einem
Feuchtwerk, die einem Plattenzylinder zugeordnet sind, mit mindestens einer Zwischenwalze,
die durch Friktion angetriebene Farb- und Feuchtauftragwalzen verbindet, wobei die
Zwischenwalze beiderseits gelagert und mittels Stellmitteln zu einer Farb- und/oder
einer Feuchtauftragwalze verstellbar ist.
[0002] Eine bekannte Ausführung dieser Art zeigt die DE 40 13 741 A1, bei der die Zwischenwalze
über zwei Stellmittel gegenüber einer Farbauftragwalze bzw. einer Feuchtauftragwalze
verstellbar ist. Mit dieser Lösung soll eine vielseitige ökonomische Betriebsführung
und eine Verkürzung der Rüstzeiten erreicht werden.
[0003] Lie Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, bei einer getrennten Betriebsweise zwischen
Farb- und Feuchtwerk, das Schablonieren auf der ersten Farbauftragwalze zu reduzieren,
so daß auch schwierige Druckarbeiten durchgeführt werden können.
[0004] Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Zwischenwalze beiderseits
auf Schwenkhebeln gelagert ist, derart, daß sie beim Verstellen mit der ersten Farbauftragwalze
in Abrollkontakt bleibt und daß sie beim Abstellen von der Feuchtauftragwalze abgehoben
ist. Wird bei dieser Lösung die Zwischenwalze von der Feuchtauftragwalze abgehoben,
so daß das Feuchtwerk vom Farbwerk getrennt ist, bleibt die Zwischenwalze in Abrollkontakt
mit der ersten Farbauftragwalze und kann hier den von der Platte zurückkehrenden Farbfilm
auf der Farbauftragwalze vergleichmäßigen und somit ein Schablonieren weitgehend verhindern.
In dieser Stellung kann das Feuchtwerk unabhängig vom Farbwerk die Druckplatte feuchten.
Hierbei kann z. B. die Feuchtauftragwalze mit unterschiedlicher Geschwindigkeit zum
Plattenzylinder angetrieben sein.
[0005] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits
an den Lagerungen der ersten Farbauftragwalze Schwenkhebel angeordnet sind, in denen
die Zwischenwalze gelagert ist und daß den Schwenkhebeln Stellmittel zugeordnet sind.
Bei dieser Ausgestaltung schwenkt somit die Zwischenwalze um die erste Farbauftragwalze,
so daß sie beim Abstellen von der Feuchtauftragwalze immer im Kontakt mit der Farbauftragwalze
bleibt.
[0006] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits an den Lagerungen der Feuchtauftragwalze Schwenkhebel gelagert sind,
denen Stellmittel zugeordnet sind, daß an den Schwenkhebeln Lagerhebel schwenkbar
befestigt sind, an denen die Zwischenwalze gelagert ist und daß an den Lagern der
Zwischenwalze Koppeln angreifen, die beiderseits auf den Lagerungen der ersten Farbauftragwalze
schwenkbar gelagert sind. Bei dieser abgewandelten Lagerung der Zwischenwalze gewährleisten
die Koppeln die permanente Anlage der Zwischenwalze an der ersten Farbauftragwalze,
so daß beim Abstellen derselben der Kontakt zur ersten Farbauftragwalze erhalten bleibt.
[0007] Vorteilhaft ist es weiterhin, daß an den Koppeln Stellmittel vorgesehen sind, die
an den Lagern der Zwischenwalze angreifen, um den Abstand zwischen Zwischenwalze und
erster Farbauftragwalze einzustellen.
[0008] Eine weitere Variante der Lagerung der Zwischenwalze ist dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits an den Lagerungen der Feuchtauftragwalze Schwenkhebel gelagert sind,
denen Stellmittel zugeordnet sind, daß an den Schwenkhebeln Lagerhebel Schwenkbar
befestigt sind, an denen die Zwischenwalze gelagert ist und daß den Lagerhebeln Druckfedern
zugeordnet sind, die die Zwischenwalze an die erste Farbauftragwalze anstellen, wobei
die Druckfedern von Stützkörpern gehalten sind, die an den Schwenkhebeln befestigt
sind. Durch die Druckfedern läßt sich eine spielfreie Anstellung der Zwischenwalze
an die erste Farbauftragwalze gewährleisten, wobei der Druck der Druckfedern die Anstellkraft
bestimmt. Auch beim Abstellen der Zwischenwalze, bei der sie von der ersten Feuchtauftragwalze
abgehoben ist, wird die Anstellung an die erste Farbauftragwalze nicht beeinflußt.
[0009] Eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits
an den Lagerungen der Feuchtauftragwalze Schwenkhebel gelagert sind, denen Stellmittel
zugeordnet sind, daß an den Schwenkhebeln Führungen vorgesehen sind, in denen die
Lager der Zwischenwalze gleitend geführt sind und daß die Führungen in einem Winkel
Alpha zur ersten Farbauftragwalze angeordnet sind, so daß der Anstelldruck der Zwischenwalze
an die erste Farbauftragwalze größer ist, als der Anstelldruck der Zwischenwalze an
die Feuchtauftragwalze. Bei dieser Lösungsvariante wird auch in der angestellten Position
die Zwischenwalze durch den höheren Anstelldruck von der ersten Farbauftragwalze angetrieben,
unabhängig davon, mit welcher Geschwindigkeit die Feuchtauftragwalze angetrieben ist.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Farbfeuchtwerks,
- Fig. 2
- eine Lagerung der Zwischenwalze,
- Fig. 3
- einen Teillängsschnitt durch die Lagerung der Zwischenwalze,
- Fig. 4
- eine abgewandelte Lagerung der Zwischenwalze,
- Fig. 5
- eine abgewandelte Lagerung der Zwischenwalze.
[0012] In Fig. 1 ist dem Plattenzylinder 1 ein Farbwerk 2 und ein Feuchtwerk 3 zugeordnet.
Eine Zwischenwalze 4 verbindet die Feuchtauftragwalze 5 mit der ersten Farbauftragwalze
6. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Feuchtauftragwalze 5 eine mit Antrieb
versehene Reibwalze 7 zugeordnet, die die Feuchtauftragwalze 5 antreibt und ein Schablonieren
der Feuchtauftragwalze 5 verhindert. Die Zwischenwalze 4 kann beiderseits auf Schwenkhebeln
gelagert sein, die wiederum auf den Lagerungen der ersten Farbauftragwalze 6 angeordnet
sind, so daß die Zwischenwalze 4 beim Abstellen um die erste Farbauftragwalze schwenkt
und mit dieser in Abrollkontakt bleibt. Hierbei wird die Zwischenwalze 4 von der Feuchtauftragwalze
5 abgehoben. Bei der in Fig. 2 wiedergegebenen Ausführung ist die Zwischenwalze 4
beiderseits über Schwenkhebel 8 an der Lagerung der Feuchtauftragwalze 5 gelagert.
Dem Schwenkhebel 8 wiederum sind Stellmittel 9 zugeordnet, mit denen die Zwischenwalze
4 von der Feuchtauftragwalze 5 abgestellt werden kann. An den Schwenkhebeln 8 sind
Lagerhebel 10 auf Zapfen 11 schwenkbar befestigt, an denen die Zwischenwalze 4 über
Lager 12 gelagert ist. Die Lager 12 sind über Stellschrauben 13 in dem Lagerhebel
10 einstellbar. An den Lagern 12 der Zwischenwalze 4 greifen Koppeln 14 an, die beiderseits
auf den Lagerungen 15 der ersten Farbauftragwalze 6 schwenkbar gelagert sind. Über
Stellschrauben 16 läßt sich der Abstand zwischen der ersten Farbauftragwalze 6 und
der Zwischenwalze 4 einstellen. Die Koppeln 14 bewirken somit, daß die Zwischenwalze
4 mit konstantem Druck an der ersten Farbauftragwalze 6 anliegt, unabhänglg davon,
ob über die Stellmittel 9 die Zwischenwalze 4 von der Feuchtauftragwalze 5 abgestellt
ist. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß die Lagerungen 15 der ersten Farbauftragwalzen
und die Lagerungen 17 der Feuchtauftragwalze 5 so ausgebildet sind, daß beide Walzen
von der Mantelfläche des Plattenzylinders abgestellt werden können.
[0013] Die Ausführungsvariante gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von der Ausführung gemäß
Fig. 2 dadurch, daß die Koppel 14 entfällt und an deren Stelle eine Druckfeder 18
vorgesehen ist, die die Lagerhebel 10 und somit die Zwischenwalze 4 an die erste Farbauftragwalze
6 anstellen. Die Druckfedern 18 stützten sich hierbei an Stützkörpern 19 ab, die an
den Schwenkhebeln 8 befestigt sind. In dieser Figur ist strichpunktiert die Stellung
der Zwischenwalze 4 in der angestellten Stellung gezeigt, bei der sie sowohl mit der
ersten Farbauftragwalze 6 als auch mit der Feuchtauftragwalze 5 in Kontakt steht.
Die ausgezogene Stellung der Zwischenwalze 4 zeigt einen Abstand zur Feuchtauftragwalze
5, wobei die Druckfeder 18 für eine konstante Anlage an der Mantelfläche der ersten
Farbauftragwalze 6 sorgt.
[0014] Fig. 5 zeigt eine Abwandlung, bei der im Schwenkhebel 8' Führungen 20 aufweisen,
in denen die Lager 12 der Zwischenwalze 4 gleitend geführt sind. Die Führungen 20
sind in einem Winkel Alpha zur ersten Farbauftragwalze 6 angeordnet, so daß der Anstelldruck
der Zwischenwalze 4 an die erste Farbauftragwalze 6 größer ist, als der Anstelldruck
der Zwischenwalze 4 an die Feuchtauftragwalze 5. Beträgt der Winkel Alpha z. B. 90°,
so wird die dem Stellmittel 9 zugeordnete Druckfeder 21 mit ihrer vollen Kraft die
Zwischenwalze 4 an die erste Farbauftragwalze 6 andrücken. Lediglich das Eigengewicht
der Zwischenwalze 4 bewirkt noch eine geringe Anstellkraft an die Feuchtauftragwalze
5. Bei dieser Ausgestaltung wird die Zwischenwalze 4 von der ersten Farbauftragwalze
6 angetrieben und eine eventuell bei der Feuchtauftragwalze 5 gegebene Differenzgeschwindigkeit
kann sich nicht auf die Zwischenwalze 4 auswirken, sondern führt zu einem Schlupf
zwischen beiden Walzen. Auch bei dieser Ausgestaltung kann die Zwischenwalze 4 ein
Schablonieren der ersten Farbauftragwalze 6 weitgehend verhindern.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0015]
- 1
- Plattenzylinder
- 2
- Farbwerk
- 3
- Feuchtwerk
- 4
- Zwischenwalze
- 5
- Feuchtauftragwalze
- 6
- Farbauftragwalze
- 7
- Reibwalze
- 8
- Schwenkhebel
- 9
- Stellmittel
- 10
- Lagerhebel
- 11
- Zapfen
- 12
- Lager
- 13
- Stellschraube
- 14
- Koppel
- 15
- Lagerung
- 16
- Stellschraube
- 17
- Lagerung
- 18
- Druckfeder
- 19
- Stützkörper
- 20
- Führungen
- 21
- Druckfeder
1. Offsetdruckmaschine mit einem Farb- und einem Feuchtwerk, die einem Plattenzylinder
zugeordnet sind,mit mindestens einer Zwischenwalze, die durch Friktion angetriebene
Farb- und Feuchtauftragwalze verbindet, wobei die Zwischenwalze beiderseits gelagert
und mittels Stellmitteln zu einer Farb- und/oder einer Feuchtauftragwalze verstellbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Zwischenwalze (4) beiderseits auf Schwenkhebeln (8) gelagert ist, derart, daß
sie beim Verstellen mit der ersten Farbauftragwalze (6) in Abrollkontakt bleibt
und
- sie beim Abstellen von der Feuchtauftragwalze (5) abgehoben ist.
2. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- beiderseits an den Lagerungen (15) der ersten Farbauftragwalze (6) Schwenkhebel
(8) angeordnet sind, in denen die Zwischenwalze (4) gelagert ist
und
- den Schwenkhebeln (8) Stellmittel (9) zugeordnet sind.
3. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- beiderseits an den Lagerungen (17) der Feuchtauftragwalze (5) Schwenkhebel (8) gelagert
sind, denen Stellmittel (9) zugeordnet sind,
- an den Schwenkhebeln (8) Lagerhebel (10) schwenkbar befestigt sind, an denen die
Zwischenwalze (4) gelagert ist
und
- an den Lagerhebeln (10) der Zwischenwalze (4) Koppeln (14) angreifen, die beiderseits
auf den Lagerungen (15) der ersten Farbauftragwalze (6) schwenkbar gelagert sind.
4. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Koppeln (14) Stellschrauben (16) vorgesehen sind, die an den Lagerhebeln
(10) der Zwischenwalze (4) angreifen, um den Abstand zwischen Zwischenwalze (4) und
erster Farbauftragwalze (6) einzustellen.
5. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- beiderseits an den Lagerungen (17) der Feuchtauftragwalze (5) Schwenkhebel (8) gelagert
sind, denen Stellmittel (9) zugeordnet sind,
- an den Schwenkhebeln (8) Lagerhebel (10) schwenkbar befestigt sind an denen die
Zwischenwalze (4) gelagert ist
und
- den Lagerhebeln (8) Druckfedern (18) zugeordnet sind, die die Zwischenwalze (4)
an die erste Farbauftragwalze (6) anstellen, wobei die Druckfedern (18) von Stützkörpern
(19) gehalten sind, die an den Schwenkhebeln (8) befestigt sind.
6. Offsetdruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- beiderseits an den Lagerungen (17) der Feuchtauftragwalze (5) Schwenkhebel (8')
gelagert sind, denen Stellmittel (9) zugeordnet sind,
- an den Schwenkhebeln (8') Führungen (20) vorgesehen sind, in denen die Lager (12)
der Zwischenwalze (4) gleitend geführt sind
und
- die Führung (20) in einem Winkel Alpha zur ersten Farbauftragwalze (6) angeordnet
sind, so daß der Anstelldruck der Zwischenwalze (4) an die erste Farbauftragwalze
(6) größer ist, als der Anstelldruck der Zwischenwalze (4) an die Feuchtauftragwalze
(5).