[0001] Die Erfindung betrifft einen aus zwei Beschlagteilen bestehenden Zusatzbeschlag für
Türen, Fenster oder dergleichen, insbesondere für Drehkippfenster.
[0002] Ein derartiger Zusatzbeschlag ist auf dem Markt bekannt. Der bekannte Beschlag weist
ein Hakenteil auf, welches Hakenfortsätze besitzt und auf dem Fensterflügel montierbar
ist. Die Hakenfortsätze ragen seitlich über den Flügel hinaus in Hakeneingriffsöffnungen,
die einem Hakeneingriffsteil zugeordnet sind, welches auf den Rahmen des Fensters
montierbar ist. Die Hakeneingriffsöffnungen sind bei dem bekannten Beschlag einem
um eine Achse schwenkbaren Balken zugeordnet, welcher in die Hakeneingriffsöffnung
schwenkbar ist.
[0003] Aus der GB-PS 20 98 271 ist ein zusatzbeschlag bekannt, bei dem ebenfalls ein Hakenteil
mit Hakenfortsätzen in Hakeneingriffsverbindung tritt zu einem Hakeneingriffsteil.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Beschlag sicherheitstechnisch
zu verbessern.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
[0006] Zufolge der erfindungsgemäßen Weiterbildung ist der Hakenfortsatz vom Hakeneingriffsteil
weggerichtet. Die Eingriffsstellung wird dadurch erreicht, daß sich der Hakenfortsatz
und die Hakeneingriffsöffnung relativ zueinander parallel zur Fensterebene verlagern.
Dabei liegen ein Träger, welchem die Hakeneingriffsöffnungen zugeordnet sind, und
die Hakenfortsetzung bevorzugt in einer Übergriffsstellung, welche Übergriffsstellung
sowohl in der Eingriffsstellung als auch in der Außereingriffsstellung erhalten bleibt.
Bei der Verlagerung des Beschlages aus der Eingriffsstellung in die Außereingriffsstellung
kann dabei der Übergriff vergrößert werden. Bevorzugt ist entweder der Hakenfortsatz
oder die Hakeneingriffsöffnung einem Schieber zugeordnet, welcher in der Fensterebene
querverschieblich ist. Insbesondere ist der Hakeneingriffsöffnungsträger als Schieber
ausgebildet. Dabei können die Hakeneingriffsöffnungen von einer Abwinklung dieses
Schiebers ausgebildet sein. Der Schieber kann von einer Drehhandhabe, welche insbesondere
einen Exzenterabschnitt aufweist, verlagerbar sein. Eine bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, daß das Hakeneingriffsteil am Flügel anschlagbar ist und
das Hakenteil am Rahmen. Der Schieber kann auch mittels eines Druckzylinders in seiner
Sperrstellung festlegbar sein. Der Druckzylinder kann dabei entweder den Schieber
blockieren oder die Betätigbarkeit der Drehhandhabe. Das Hakenteil kann U-förmig ausgebildet
sein, wobei ein U-Schenkel einen Befestigungsabschnitt bzw. eine Befestigungsplatte
ausbildet und der andere U-Schenkel ein oder mehrere parallel zueinander liegende
Hakenfortsätze, zu denen jeweils Hakeneingriffsöffnungen eines querverschieblichen
Trägers gehören. Das Antriebsgetriebe für den Schieber ist so gestaltet, daß der Schieber
in seinen beiden Endstellungen gegen Zurückdrücken gesperrt ist. Insbesondere soll
der Schieber in der Hakeneingriffsstellung gegen Zurückdrücken gesperrt sein. Wird
bspw. bei einem Einbruchsversuch ein Hebelwerkzeug zwischen Rahmen und Flügel gesetzt,
um die Verbindung zwischen Rahmen und Flügel zu lösen, so wird zufolge der erfindungsgemäßen
Ausgestaltung des Beschlages zwar das Hakenteil vom Hakeneingriffsteil beabstandet,
zufolge der vom Hakeneingriffsteil weggerichteten Hakenfortsätze greifen letztere
jedoch tiefer in die Hakeneingriffsöffnungen ein und erhöhen somit die Sicherheit,
da der Hakeneingriff in Gegenrichtung zur erwarteten gewaltsamen Öffnungsrichtung
verläuft. Der Beschlag wird vorzugsweise an der Bandseite eines Drehkippfensters angebracht.
Die Hakenfortsätze greifen dabei mit Spiel in die Hakeneingriffsöffnungen ein, so
daß in der Eingriffsstellung des Beschlages eine Drehöffnung des Fensters möglich
ist, dabei schwenkt die die Hakeneingriffsöffnungen aufweisende Abwinklung des Hakeneingriffsträgers
über die Hakenfortsätze in einer Stellung, in der keine Hakeneingriffsstellung vorliegt,
wenn das Fenster geöffnet wird. Beim Schließen des Fensters bewegen sich die Hakeneingriffsöffnungen
wieder auf einer Schwenkbahn derart über die Hakenfortsätze, daß bei geschlossenem
Fenster eine Hakeneingriffsstellung vorliegt. Um eine Kippstellung des Fensters zu
ermöglichen, ist der Schieber zu verlagern derart, daß die Hakeneingriffsöffnungen
in Richtung weg vom Flügel verlagert werden, so daß die Hakenfortsätze aus den zugehörigen
Öffnungen austauchen und das Fenster frei kippbar ist. Befestigungsschrauben für das
Hakeneingriffsteil sind nur in der Außereingriffsstellung zugänglich. In der Eingriffsstellung
werden die Öffnungen der Befestigungsschrauben von Teilabschnitten des Schiebers verdeckt.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
im Detail beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Beschlag in geschlossenen Stellung,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des Beschlages in der geschlossenen Stellung,
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß der Linie III-III der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Seitenansicht gemäß dem Pfeil IV in Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 in der Außereingriffsstellung,
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Fig. 2 in der Außereingriffsstellung und
- Fig. 7
- einen Schnitt gemäß der Linie VII-VII in Fig. 6.
[0008] Der in den Zeichnungen dargestellte Beschlag besteht aus zwei Beschlagsteilen, nämlich
dem auf dem Rahmen mit einer Befestigungsplatte 8 aufschraubbaren Hakenteil 1, welches
unmittelbar benachbart zu einem auf dem Rahmen aufschlagenden Flügel an der Wandseite
des Fensters aufschraubbar ist. Benachbart zu dem Hakenteil 1 kann auf dem Flügel
ein Hakeneingriffsteil 3 aufgeschraubt werden, welches die Hakeneingriffsöffnungen
4 trägt, die die Hakenfortsätze 2 überfangen.
[0009] Die Hakeneingriffsöffnungen 4 sind einer Abwinklung 7 eines Hakeneingriffsöffnungsträgers
5 zugeordnet, welcher als Schieber 6 ausgebildet ist und mittels einer Drehhandhabe
9 von der in Fig. 3 dargestellten Hakeneingriffsstellung in die in Fig. 7 dargestellte
Außereingriffsstellung bringbar ist.
[0010] Das Hakenteil 1 ist im wesentlichen U-förmig gestaltet, wobei insgesamt drei hintereinander
angeordnete U-förmige Hakenwinkel vorgesehen sind, so daß ein Schenkel dieses U-Hakenwinkels
den Hakenfortsatz 2 ausbildet und der andere Schenkel die gemeinsame Anschraubplatte
8, mit der das Hakenteil 1 am Rahmen zu befestigen ist.
[0011] Das Hakeneingriffsteil weist insgesamt drei übereinanderliegende Metallplatten 6,
12, 13 auf. Eine Grundplatte 12 ist rückseitig mit dem Flügel über Befestigungsschrauben
verschraubt, welche durch Öffnungen 14 durchsteckbar sind. Mittels Schrauben 19 ist
die Grundplatte 12 mit der Deckelplatte 13 verschraubt. Zwischen Grundplatte 12 und
Deckelplatte 13 liegt querverlagerbar die Schieberplatte 6 ein. Die Schieberplatte
6 verdeckt in der Eingriffsstellung die Öffnungen 14, so daß die Befestigungsschrauben
nur in der Außereingriffsstellung zugänglich sind. Hierzu weist der Schieber eine
Aussparung 18 bzw. eine Durchtrittsöffnung 15 auf, die sich in der Außereingriffsstellung
über die Öffnungen für die Befestigungsschrauben verlagern.
[0012] Eine Drehhandhabe 9, deren Durchmesser im wesentlichen der Breite des Beschlages
entspricht, liegt auf der Außenoberfläche der Deckelplatte 13 auf, durchragt mit einem
zylindrischen Fortsatz 10 die Deckelplatte und ragt mit einem exzentrischen Fortsatz
11 in eine Langlochöffnung 17 des Schiebers ein. Der exzentrische Abschnitt 11 ist
im Querschnitt kreisförmig. Zum Zusammenbau des Beschlages weist die Deckelplatte
13 eine dem exzentrischen Abschnitt 11 angepaßte Durchbrechung auf, durch welche der
exzentrische Abschnitt 11 bei der Montage eingesteckt werden kann, so daß der exzentrische
Abschnitt 11 in der montierten Stellung in der Ebene des Schiebers 6 liegt.
[0013] Durch Verdrehen der Drehhandhabe 9 um 180° kann der Schieber, der an seiner Abwinklung
die Hakeneintrittsöffnungen 4 aufweist, querverlagert werden, so daß die Hakeneintrittsöffnungen
4 in Außereingriffsstellung zu den Hakenfortsätzen 2 gebracht werden können. Dabei
dreht sich die Drehhandhabe um einen, insbesondere in den Fortsatz 10, 11 eingeschraubten
Zapfen 16, welcher in einer kreisrunden, dem Durchmesser des Zapfens 16 angepaßten
Öffnung der Grundplatte 12 einliegt.
[0014] Sowohl in der in Fig. 2 dargestellten Einstellung, als auch in der in Fig. 6 dargestellten
Außereingriffsstellung liegt der exzentrische Abschnitt 11 in einer Totpunktlage zu
der Längsöffnung 17 des Schiebers 6, so daß eine Rückdrücksperre bewirkt ist.
[0015] Es wird als Vorteil der Erfindung angesehen, daß die Abwinklung 5 die Hakenfortsätze
2 überfängt und zum Erzielen der Außereingriffsstellung in Richtung weg vom Flügel
verlagert werden muß. Die Verlagerung erfolgt in der Ebene des Flügels und ist eine
Linearverlagerung. Es ist auch denkbar, daß die Hakeneingriffsöffnungen am Rahmen
befestigt sind, und dem Schieber Haken zugeordnet sind. Auch dann ist die Anordnung
so getroffen, daß die relative Verlagerung von Hakeneintrittsöffnung zu Hakenfortsatz
zum Erreichen der Hakeneingriffsstellung dieselbe Richtung ist, wie die zu erwartende
relative Verlagerungsrichtung von Hakenteil zu Hakeneingriffsteil, wenn das Fenster
gewaltsam geöffnet wird.
[0016] Es ist auch vorgesehen, daß der Beschlag verschlußseitig am Fenster angeordnet werden
kann. Dann muß die Außereingriffsstellung sowohl bei der Dreh- als auch bei der Kippöffnung
erreicht werden.
[0017] Die die Grundplatte 12 mit der Deckelplatte 13 verbindenden Schrauben 19 durchsetzen
Langlöcher der Schieberplatte 6, so daß die Schieberplatte 6 hierdurch eine Führung
erfährt. Die Schieberplatte 6 füllt im wesentlichen den gesamten schmalen Raum zwischen
Deckelplatte 13 und Grundplatte 12 aus, was dem gesamten Beschlag eine sehr flache
Bauform verleiht.
[0018] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Zwei, nebeneinander, jeweils am Flügel bzw. Rahmen anschlagbare Beschlagteile aufweisender
Zusatzbeschlag für Fenster, Türen oder dergleichen, wobei ein Beschlagteil als Hakenteil
(1) mit mindestens einem Hakenfortsatz (2) und das andere Beschlagteil als Hakeneingriffsteil
(3) mit einer oder mehreren Hakeneingriffsöffnungen (4) ausgebildet ist, wobei der
Hakenfortsatz (2) mit der Hakeneingriffsöffnung (4) in eine Eingriffsstellung bringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hakenfortsatz (2) vom Hakeneingriffsteil (3)
weggerichtet ist und die Eingriffstellung durch eine parallel zur Fensterebene erfolgende
Relativbewegung von Hakenfortsatz (2) und Hakeneingriffsöffnung (4) erfolgt.
2. Zusatzbeschlag nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine
Übergriffsstellung von Hakenfortsatz (2) und einem Hakeneingriffsöffnungsträger (5)
in der Eingriffsstellung und der Außereingriffsstellung.
3. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Relativbewegung des Hakeneingriffsöffnungsträgers
(5) und des Hakenfortsatzes (2) im Wege einer Schieberverlagerung erfolgt.
4. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Hakenöffnungsträger (5) als Schieber ausgebildet
ist.
5. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Hakenöffnungsträger (5) eine die Hakeneingriffsöffnung
(2) aufweisende Abwinklung (7) besitzt.
6. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber von einer Drehhandhabe (9) insbesondere
über einen Exzenterantrieb verlagerbar ist.
7. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Hakeneingriffsteil (3) flügelseitig anschlagbar
und das Hakenteil (1) rahmenseitig anschlagbar ist.
8. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (6) mittels Druckzylindern in der
Hakeneingriffstellung festlegbar ist.
9. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß das Hakenteil (1) U-förmig ausgebildet ist und
ein U-Schenkel eine Befestigungsplatte (8) ausbildet.
10. Zusatzbeschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (6) in seinen beiden Endstellungen
rückdrückgesperrt ist.