[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen flüssigkeitsgekühlten Zylinderkopf für eine
mehrzylindrige Brennkraftmaschine gemaß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs 1.
[0002] Aus der DE 38 19 655 C1 ist ein gattungsgemäßer Zylinderkopf bekannt. Der aus einem
Gußstück hergestellte flüssigkeitsgekühlte Zylinderkopf weist einen zwischen Außenwänden,
einem Zylinderkopfboden und einer Zylinderkopfdecke gebildeten Kühlwasserraum auf,
in dem unter anderem Gaswechselkanäle und Kammern zur Aufnahme der Einspritzdüsen
angeordnet sind. Durch Kühlwasserzuführbohrungen wird Kühlwasser aus dem Kurbelgehäuse
in den Kühlwasserraum des Zylinderkopfes eingeleitet. Im Kühlwasserraum sind zwischen
Zylinderkopfboden und Zylinderkopfdecke Stützstreben angeordnet, die zusätzlich als
Leitelemente für die Kühlwasserstromung ausgebildet sind, um diese auf besonders zu
kühlende Bauteile hinzulenken.
[0003] Ein Nachteil der oben erwähnten Leitelemente liegt darin, daß nur eine geringe Strömungsbewegung
des Kühlwassers in Richtung des Zylinderkopfbodens erfolgt, so daß der Kühleffekt
an den gefährdeten Stellen des Zylinderkopfbodens nicht ausreichend ist.
[0004] Zum allgemeinen technischen Hintergrund wird auf die DE 41 16 943 C1 verwiesen.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung einen Zylinderkopf derart auszubilden, daß eine
ausreichende Kühlung aller kritischen Zonen innerhalb der brennraumseitigen Abschnitte
des Zylinderkopfbodens gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wir erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
gegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen flüssigkeitsgekühlten Zylinderkopfes liegt in der
verbesserten Kühlung des Zylinderkopfbodens in den einzelnen jeweils einem Brennraum
zugeordneten Kühlwasserraumabschnitten. Die an der Zylinderkopfdecke angeformten Rippen
bilden Leitelemente durch die die Strömung des Kühlwassers in Richtung des Zylinderkopfbodens
umgelenkt wird. Das Kühlwasser prallt zwischen Einlaß- und Auslaßkanal im Bereich
der höchsten Brennraumtemperaturen auf dem Zylinderkopfboden auf. Der Kontakt der
Kühlwasserströmung zum Zylinderkopfboden wird verbessert und erhöht dadurch den Wärmeübergang
vom temperaturbeanspruchten Zylinderkopfboden zum Kühlwasser. Bedingt durch die Rippe
ergibt sich eine Verringerung des Strömungsquerschnittes, was mit einer Erhöhung der
Strömungsgeschwindigkeit an dieser Stelle verbunden ist und demzufolge den Kühleffekt
an den gefährdeten Stellen am Zylinderkopfboden nochmals erhöht.
[0008] Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2 führt zu einer gleichmäßigen Kühlung
aller brennraumseitigen Abschnitte des Zylinderkopfbodens und damit zur Vermeidung
eines Temperaturgefälles in Zylinderkopflängsrichtung, wodurch die Belastung des Zylinderkopfes
in dieser Richtung geringer ist.
[0009] Die Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 3 und 4 ermöglicht eine gezielte
Kühlung des zwischen den Ventilkanälen liegenden, höchst temperaturbeanspruchten zentralen
Bereichs des brennraumseitigen Zylinderkopfbodenabschnitts.
[0010] Die Ausgestaltung der Erfindung nach den Ansprüchen 4 und 7 ermöglichen eine einfache
Herstellung des Zylinderkopfes. Durch die symmetrische Ausbildung und die Trapezform
der Rippe kann eine einfache Fertigung eines Gießkernes zur Herstellung des einteiligen
als Gehäuse ausgebildeten Zylinderkopfes ermöglicht werden. Dies wird vorteilhafterweise
dadurch unterstützt, daß die Rippen gleichmäßig zueinander beanstandet in Richtung
einer Längsmittelebene des Brennraumes verteilt angeordnet sind. Ferner ermöglicht
die Trapezform der Rippe eine Optimierung des Strömungswiderstandes.
[0011] Die Rippen gemäß der Ansprüche 5 und 6 bilden vorteilhafterweise Leitelemente, die
die Strömungsrichtung des Kühlwassers beeinflussen, indem der den Kühlwasserraum durchströmende
Kühlwasserstrom in Querrichtung auf die Mantelfläche der Rippe auftrifft und gezielt
in Richtung des Zylinderkopfbodens umgelenkt wird.
[0012] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus der Beschreibung hervor.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden in zwei Zeichnungen mit weiteren
Einzelheiten näher erläutert, und zwar zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Zylinderkopf und
- Fig. 2
- den Zylinderkopf aus Fig. 1 im Längsschnitt.
[0014] Ein Zylinderkopf 1 für eine hier nicht näher dargestellte mehrzylindrige Brennkraftmaschine
besteht aus einem einteiligen Gußstück mit einem Zylinderkopfboden 2 und den von diesem
nach oben bis zu einer Deckeltrennebene 3, zur Auflage einer Zylinderkopfhaube, abführenden
längsseitigen Außenwänden 4,5 und stirnseitigen Außenwänden 6,7.
[0015] Zusammen mit dem Zylinderkopfboden 2 umschließen die Außenwände 4 bis 7 einen Raum,
der durch eine mit Abstand vom Zylinderkopfboden 2 angeordnete Zylinderkopfdecke 8
in einen Kühlwasserraum 9 und einen darüberliegenden bis zur Deckeltrennebene 3 reichenden
Steuerraum 10 unterteilt ist.
[0016] Der Zylinderkopfboden 2 besitzt für jeden Zylinder einen als Vertiefung ausgestalteten
Brennraum 11, welcher zwei Mündungsöffnungen 12, 13 pro Zylinder aufweist und zwei
weitere in den Brennraum 11 führende Öffnungen 14, 15 von Kammern 16, 17 zur Aufnahme
von Zündkerzen, Einspritzdüsen oder dergleichen. Von den Mündungsöffnungen 12, 13
gehen Ventilkanäle 18, 19 ab, welche den Kühlwasserraum 9 bis zu den längsseitigen
Außenwänden 4, 5 durchsetzen. Der dabei von der Mündungsöffnung 12 zur Außenwand 4
abführende Ventilkanal 18 bildet den Einlaßkanal und der von der Mündungsöffnung 13
zur Außenwand 5 abführende Ventilkanal 19 bildet den Auslaßkanal. Die V-förmig zueinander
stehenden Kammern 16, 17 durchsetzen den Kühlwasserraum 9 in Richtung zur Zylinderkopfdecke
8. Durch im Zylinderkopfboden 2 angeordnete Einlaßöffnungen 20, 22 strömt Kühlwasser
in den Kühlwasserraum 9 ein. Das durch die Einlaßöffnung 20 einströmende Kühlwasser
durchströmt den Kühlwasserraum 9 etwa in Richtung einer Querachse 21 des Zylinderkopfes
1. Anschließend strömt das Kühlwasser durch eine an der längsseitigen Außenwand 4
des Zylinderkopfes 1 angeordnete, hier nicht dargestellte Auslaßöffnung auf der Seite
des Einlaßkanals 18 aus.
[0017] Zur Verbesserung der Kühlung des zentralen Bereichs der brennraumseitigen Zylinderkopfbodenabschnitte
ist nun erfindungsgemäß an der Zylinderkopfdecke 8 eine Rippe 23 angeformt, die in
Richtung des Zylinderkopfbodens 2, frei hängend im wesentlichen quer zur Kühlwasserströmung
in den Kühlwasserraum 9 hineinragt. Das Kühlwasser trifft auf die Rippe 23 und wird
gezielt in Richtung des Zylinderkopfbodens 2 in den stark temperaturbeanspruchten
Bereich zwischen Einlaß- 18 und Auslaßkanal 19 umgelenkt. Bedingt durch den starken
Aufprall des Kühlwassers auf dem Zylinderkopfboden 2 ergibt sich ein besserer Kontakt
der Strömung zum Zylinderkopfboden 2 und demzufolge eine Erhöhung des Kühleffekts.
Ferner ergibt sich durch die Rippe 23 eine Einengung des Strömungsquerschnittes, was
mit einer Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit an dieser Stelle verbunden ist. Hierdurch
wird insgesamt eine verbesserte Kühlung der einzelnen Zylinderkopfbereiche erzielt
und damit insbesondere an den kühlungskritischen Bereichen zwischen den Kanälen am
Zylinderkopfboden 2. Die Kühlwasserzufuhr in den Kühlwasserraum 9 hinein und innerhalb
desselben ist in Fig. 1 mit Strömungspfeilen angedeutet.
[0018] Gemäß Fig. 2 gliedert sich der Kühlwasserraum 9 in gleiche Kühlwasserraumabschnitte
24, die jeweils einem der Brennräume 11 zugeordnet sind. Zwischen den einzelnen Kühlwasserraumabschnitten
24 der Zylinder erstrecken sich vom Zylinderkopfboden 2 bis zur Zylinderkopfdecke
8 reichende Z-förmige Stützwände 25. Die Zylinderkopfdecke 8 erstreckt sich von den
stirnseitigen Außenwänden 6, 7 über die gesamte Breite des Zylinderkopfes 1. Dabei
ist jedem Kühlwasserraumabschnitt 24 die Rippe 23 zugeordnet, die im Kühlwasserraum
9 in Richtung einer Längsmittelebene 26 des Brennraumes 11 angeordnet ist. Die Rippe
23 ist in etwa symmetrisch mittig in Verlängerung der Längsmittelebene 26 des Brennraumes
11 an der Zylinderkopfdecke 8 angeordnet. Die Höhe 27 der Rippe 23 entspricht mindestens
der halben Höhe 28 des Kühlwasserraumes 9, die Länge 29 der Rippe 23 entspricht mindestens
der halben Länge 30 des sich in Richtung der Längsmittelachse 31 erstreckenden Kühlwasserraumabschnittes
24 und die Breite 32 der Rippe 23 entspricht mindestens der halben Länge 33 des sich
in Querrichtung 21 erstreckenden Kühlwasserraumabschnittes 24. Die Rippe 23 besitzt
Trapezform, wobei die kurze Kante 34 freihängend in den Kühlwasserraum 9 hineinragt,
wodurch eine gezielte Strömungsführung eines Teils der Kühlwasserströmung in Richtung
des Zylinderkopfbodens 2 erreicht wird. Dadurch ist eine verbesserte Kühlung partieller
Bereiche des Zylinderkopfbodens 2 ohne wesentliche Erhöhung des Strömungswiderstandes
möglich.
1. Flüssigkeitsgekühlter Zylinderkopf für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine mit
einem Kühlwasserraum, der von Außenwänden, einem Zylinderkopfboden und einer mit Abstand
über diesem angeordneten Zylinderkopfdecke begrenzt wird und sich in Kühlwasserraumabschnitte
gliedert, die jeweils einem Brennraum zugeordnet sind und mit mindestens einem sich
zwischen Zylinderkopfdecke und Zylinderkopfboden im Kühlwasserraum erstreckenden Strömungsleitelement,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Strömungsleitelement (23) als Rippe ausgebildet ist, welche an der Zylinderkopfdecke
(8) angeformt ist und in Richtung des Zylinderkopfbodens (2), frei hängend im wesentlichen
quer zur Kühlwasserströmung, in den Kühlwasserraum (9) hineinragt.
2. Flüssigkeitsgekühlter Zylinderkopf nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Kühlwasserraumabschnitt (24) eine Rippe (23) zugeordnet ist.
3. Flüssigkeitsgekühlter Zylinderkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippe (23) im Kühlwasserraum (9) in Richtung einer Längsmittelebene (26) des
Brennraumes (11) angeordnet ist.
4. Flüssigkeitsgekühlter Zylinderkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippe (23) in etwa symmetrisch mittig in Verlängerung der Längsmittelebene (26)
des Brennraumes (11) angeordnet ist.
5. Flüssigkeitsgekühlter Zylinderkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe (27) der Rippe (23) mindestens der halben Höhe (28) des Kühlwasserraumes
(9) entspricht.
6. Flüssigkeitsgekühlter Zylinderkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (29) der Rippe (23) mindestens der halben Länge (30) des sich in Richtung
der Längsmittelachse (31) erstreckenden Kühlwasserraumabschnittes (24) entspricht.
7. Flüssigkeitsgekühlter Zylinderkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rippe (23) Trapezform besitzt, wobei die kurze Kante (34) freihängend in den
Kühlwasserraum (9) hineinragt.