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EP 0 774 641 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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21.05.1997 Patentblatt 1997/21 |
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Anmeldetag: 21.10.1996 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE DE FR GB |
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Priorität: |
17.11.1995 HR 950565
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Anmelder: Jankovic, Ratko |
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51415 Lovran (HR) |
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Erfinder: |
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- Jankovic, Ratko
51415 Lovran (HR)
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Vertreter: Klunker . Schmitt-Nilson . Hirsch |
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Winzererstrasse 106 80797 München 80797 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Rückstossreies 20 mm Präzisionsgewehr |
(57) Die Erfindung betrifft ein großkalibriges Präzisionsgewehr (20 mm) mit wesentlich
reduziertem Rückstoß beim Abfeuern des Geschosses. Dazu besitzt das Gewehr einen Gasabführungslauf
(5), der mit dem Gewehrlauf (1) über Gasaustrittsöffnungen (2) verbunden ist. Der
Gasabführungslauf (5) ist dem Gewehrlauf (1) entgegengerichtet, so daß die Schießpulvergase
aus dem Gewehrlauf (1) durch die Gasaustrittsöffnungen (2) in den Gasabführungslauf
(5) gelangen und von dort nach hinten ausgestoßen werden. Dadurch wird der Rückstoß
wesentlich gedämpft und die Verwendung des Gewehrs mit einem optischen Visier ermöglicht. Der Bereich der Gasaustrittsöffnungen (2) sind etwa in der Mitte des Gewehrlaufes
(1) angeordnet. Die Gasaustrittsöffnungen (2) sind über den Umfang des Gewehrlaufes (1) verteilt und
von einer Kammer (4), and die sich der Gasabführungslauf (5) anschließt, vollständig
umgeben. Der Gasabführungslauf (5) ist am Ende aufgeweitet.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein großkalibriges Gewehr, wobei der Begriff "großkalibrig"
hier im Sinne von etwa 20 mm Geschoßdurchmesser zu verstehen ist.
[0002] Wegen des relativ großen Kalibers erzeugen Gewehre dieser Gattung einen großen Rückstoß.
Die Montage eines optischen Visiers ist aus diesem Grunde häufig nicht möglich. Dementsprechend
können Gewehre dieser Gattung nicht oder nur bedingt als Präzisionsgewehre eingesetzt
werden. Die Vermeidung oder zumindest die Verminderung des durch das Austreiben des
Geschosses erzeugten Rückstoßes stellt daher ein zentrales Problem dar.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein großkalibriges Gewehr zur Verfügung
zu stellen, das rückstoßfrei oder zumindest im wesentlichen rückstoßfrei ist.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Kombination der in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0005] Der Kern der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Schießpulvergase durch einen nach
rückwärts gerichteten Gasabführungslauf nach hinten austreten. Dazu besitzt der Gewehrlauf
seitlich Gasaustrittsöffnungen, durch die die Schießpulvergase in den Gasabführungslauf
gelangen.
[0006] Durch die Rückführung des beim Abfeuern der Kugeln entstehenden Schießpulvergases
wird der beim Feuern ausgelöste Rückstoß gedämpft. Dadurch wird die Montage eines
optischen Visiers ermöglicht, das dem Großkalibergewehr eine große Präzision verleiht.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Öffnungen in dem Gewehrlauf
am Ende der Hochdruckzone vorgesehen, so daß die Schießpulvergase erst dann in den
Gasabführungslauf gelangen können, wenn das abgefeuerte Geschoß einen bestimmten Punkt
des Gewehrlaufs hinter sich gelassen hat. Dieser Durchtrittspunkt liegt üblicherweise
etwa in der Mitte des Gewehrlaufs, kann sich aber bei Gewehrläufen längeren Typs zum
Kugellager hin verschieben.
[0008] Gemäß einer speziellen Ausführungsform der Erfindung sind die Gasaustrittsöffnungen
über den Umfang des Gewehrlaufs verteilt, und der Gewehrlauf ist in dem Bereich der
Gasaustrittsöffnungen von einer Kammer vollständig umgeben, an die sich der Gasabführungslauf
anschließt. Die Schießpulvergase gelangen durch die Gasaustrittsöffnungen in die Kammer
und von dort durch den Gasabführungslauf ins Freie.
[0009] Das offene Ende des Gasabführungslaufs ist vorzugsweise aufgeweitet.
[0010] Eine spezielle Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend bezugnehmend auf die
begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Darin bedeuten:
- Figur 1
- zeigt eine schematische Gesamtansicht des erfindungsgemäßen großkalibrigen Gewehrs
und den Querschnitt des Kammerteils, in dem sich die Schießpulvergase ansammeln, und
- Figur 2
- zeigt das Detail "A" des Querschnitts des Kammerteils aus Figur 1, wo sich die Schießpulvergase
ansammeln, die Gasaustrittsöffnungen des Gewehrlaufs und den Gasabführungslauf für
die Abführung der Schießpulvergase.
[0011] Figur 1 zeigt das erfindungsgemäße großkalibrige Gewehr schematisch. Der Gewehrlauf
1 und der Gasabführungslauf 5 sind im Querschnitt dargestellt. Eine Kugel (nicht dargestellt)
befindet sich vor ihrem Abschuß rechts vor dem Gewehrlauf 1 und durchläuft den Gewehrlauf
1 nach seinem Abschuß von rechts nach links.
[0012] Der Gasabführungslauf 5 ist an seinem hinteren Ende (rechts in Figur 1) aufgeweitet
und an seinem vorderen Ende mit einer Kammer 4 verbunden. Die Kammer 4 umschließt
den Gewehrlauf 1 vollständig, und zwar in einem Bereich, in dem der Gewehrlauf 1 mit
Gasaustrittsöffnungen 2 versehen ist. Dieser Bereich ist in Figur 2 als Detail "A"
genauer dargestellt.
[0013] Figur 2 zeigt, daß in dem Bereich, in dem der Gewehrlauf 1 von der Kammer 4 umschlossen
ist, Gasaustrittsöffnungen 2 in Form von einfachen Bohrlöchern vorgesehen sind. Die
Gasaustrittsöffnungen 2 sind über den Umfang des Gewehrlaufs 1 verteilt. Ein abgefeuertes
Geschoß durchläuft den Gewehrlauf 1 von rechts nach links (Pfeilrichtung). Nachdem
das Geschoß die gestrichelt dargestellte Linie 3 durchquert hat, können die Schießpulvergase
durch die Gasaustrittsöffnungen 2 hindurch in die Kammer 4 und durch den Gasabführungslauf
5 und die Aufweitung 6 ins Freie strömen. Die Strömung der Schießpulvergase ist durch
die Pfeile in Fig. 2 dargestellt. Die gedachte Linie 3 liegt vorzugsweise in der Hochdruckzone
der ersten Hälfte des Laufs, d. h. der Hälfte des Laufs, die näher am Kugellager liegt.
1. Großkalibriges Gewehr umfassend einen Gewehrlauf 1 und einen dem Gewehrlauf 1 entgegengerichteten,
fest mit dem Gewehrlauf 1 verbundenen Gasabführungslauf 5, wobei der Gewehrlauf 1
in einem Bereich seitliche Gasaustrittsöffnungen 2 aufweist, durch die Schießpulvergase
in den Gasabführungslauf 5 gelangen können, um durch den Gasabführungslauf ins Freie
zu strömen.
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich der Gasaustrittsöffnungen 2 etwa in der Mitte des Gewehrlaufs 1
angeordnet sind.
3. Gewehr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasaustrittsöffnungen 2 über den Umfang des Gewehrlaufs 1 verteilt sind,
und daß der Gewehrlauf 1 in dem Bereich der Gasaustrittsöffnungen 2 von einer Kammer
4 vollständig umgeben ist, an die sich der Gasabführungslauf 5 anschließt.
4. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasabführungslauf am Ende aufgeweitet ist.