[0001] Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzelement in Form einer Funkenstrecke
mit zwei Elektroden mit elektrischer Zuleitung und Ableitung und einer zwischen diesen
befindlichen Isolierschicht, die zwischen den Elektroden der Funkenstrecke eine Überschlagstrecke
bildet, wobei die Isolierschicht aus einem Isolierstoff besteht.
[0002] Ein derartiges Überspannungsschutzelement ist beispielsweise aus der DE 29 34 238
A1 oder auch aus der DE 42 40 138 A1 bekannt.
Solche Überspannungsschutzelemente dienen zu dem Zweck, beispielsweise Blitzströme
oder andere Überspannungsereignisse abzuleiten, wobei nach Erreichen des Schutzpegels
die im Stromimpuls enthaltene Energie gezielt abzuleiten ist und die nachgeschalteten
Anlagen und Geräte somit geschützt sind. Der beim Ansprechen der Funkenstrecke entstehende
Netzfolgestrom soll im nächsten Stromnulldurchgang sicher gelöscht werden. Dabei bestehen
zum Teil widersprechende Anforderungen. Zum einen soll die Ansprechspannung der Funkenstrecke
möglichst niedrig sein, was in der Regel über einen kleinen Abstand der Elektroden
der Funkenstrecke voneinander erreicht wird. Für die sichere Löschung des Kurzschlußstromes
ist eine möglichst hohe Brennspannung des Lichtbogens an der Überschlagstrecke günstig,
die aber am besten über einen großen Elektrodenabstand realisiert werden kann, der
aber eine Erhöhung der Ansprechspannung zur Folge hat.
[0003] Aus der DE 41 41 682 A1 ist ein Überspannungsschutzelement zur Ableitung von transienten
Überspannungen bekannt, bei dem zwei zylindrische Elektroden angeordnet sind. Dabei
ist die innere Elektrode von der äußeren Elektrode mantelförmig umgeben und zwischen
den Elektroden eine Luftdurchschlagfunkenstrecke wirksam. Bei der dort beschriebenen
Ausführung sind die beiden Elektroden exzentrisch zueinander angeordnet.
Auch solche Überspannungsschutzelemente dienen zum Schutz von elektrischen und elektronischen
Geräten gegen Überspannung.
In der angegebenen Druckschrift soll das Überspannungsschutzelement in Bezug auf das
Löschverhalten verbessert werden.
[0004] Bei der angegebenen Lösung mag eine Verbesserung bezüglich des Löschverhaltens erreicht
sein, jedoch besteht nach einer gewissen Wanderungsstrecke der Lichtbogen auf einem
Fußpunkt, der so aufgeheizt wird, daß er ständig genügend Elektronen freisetzt, so
daß das Löschverhalten ungünstig ist. Der endgültige Fußpunkt wird in wenigen Microsekunden
erreicht.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Überspannungsschutzelement zu schaffen, bei dem trotz niedriger Ansprechspannung
ein günstiges Löschverhalten erreicht wird.
[0006] Eine erste Lösung dieser Aufgabe ist in Anspruch 1 bezeichnet. Eine zweite Lösung
dieser Aufgabe ist in Anspruch 2 bezeichnet.
[0007] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß wesentliche Bedingungen für einen
guten Überspannungsschutz und für einen guten Ableiter folgende Bedingungen sind:
[0008] Niedrige Ansprechspannung, die mit kürzeren Stirnzeiten nicht wesentlich ansteigt,
Löschen möglichst hoher Netzfolgeströme.
[0009] Ersteres kann erreicht werden, wenn die Funkenstrecke als tatsächliche Gleitfunkenstrecke
aufgebaut ist. Dazu ist es erforderlich, auf der Oberfläche der Isolierstrecke eine
solche Ladungsverteilung zu erreichen, daß die Kapazitäten von dem einen Leiter zu
jedem Punkt der freien Oberfläche mit der Entfernung abnehmend und wesentlich kleiner
sind als die Kapazität von diesem zum anderen Leiter. Es bildet sich dann auf der
Oberfläche der Isolierung eine Ladungsverteilung aus, die eine wesentlich niedrigere
Überschlagspannung zur Folge hat, als die bei einer linearen Verteilung. Die Überschlagspannung
nimmt mit zunehmender Steilheit ab. Dies wird allerdings durch die geringe Anzahl
und statistische Verteilung der freien Ionen in der Luft zum Teil wieder aufgehoben
oder sogar überkompensiert. Eine solche Verteilung kann entweder durch eine flache
oder konzentrische Anordnung der Elektroden und dazwischen befindlichem Isoliermaterial
mit hoher Dielektrizitätskonstante und hohem Isolationswiderstand erreicht werden.
[0010] Bei einer Ausbildung der Elektroden als flache Scheiben ist die Elektrode, die auf
der Eingangsseite liegt, kleiner im Durchmesser als die Scheibe aus Isoliermaterial.
Diese liegt auf einer größeren Scheibe als ausgangsseitige Elektrode.
[0011] Beim Auftreten einer Spannung teilt sich die Spannung auf Luft und Isoliermaterial
umgekehrt im Verhältnis der Dielektrizitätskonstanten auf. Entlang der Oberfläche
des Isoliermaterials wird ein steiler Gradient auftreten, der zum Überschlag führt.
[0012] Auch eine konzentrische Anordnung der Elektroden ist möglich und unter Umständen
vorteilhaft, wobei dann anstelle der scheibenförmigen Elektroden stutzenartige Elektroden
vorgesehen sind und die Isolierstoffschicht durch ein Rohrstück oder dergleichen gebildet
ist.
[0013] Das Löschverhalten des Folgestromes hängt im wesentlichen von der Kühlung des Lichtbogens
bzw. dessen Fußpunkten ab. Hilfreich ist auch eine Verlängerung des Bogens und eine
Aufteilung auf mehrere hintereinandergeschaltete Lichtbögen, bei denen noch eine entsprechende
Vervielfachung des Kathodenfalles auftritt. Eine solche Vielfachanordnung ist beispielsweise
aus der eingangs bezeichneten Druckschrift bekannt.
[0014] Im Gegensatz zu den bekannten Anordnungen, bei denen nach einer gewissen Wanderungsstrecke
der Lichtbogen auf einem bestimmten Fußpunkt steht, wird gemäß Erfindungsvorschlag
eine während der gesamten Dauer des Stromflusses andauernde Wanderung des Fußpunktes
erreicht.
[0015] Gemäß Erfindungsvorschlag sind vorzugsweise kreisrunde Elektroden vorgesehen, bei
denen die Länge des Lichtbogens etwa konstant bleibt. Der erste Überschlag wird zwischen
zwei benachbarten Punkten der beiden Elektroden stattfinden, der dann aber schnell
zu der Kante der zweiten Elektrode wandert. Dort würde er stehenbleiben und während
der gesamten Stromflußzeit verbleiben. Der Fußpunkt würde schon bei kleinen Strömen
stark erhitzt, so daß viele freie Elektronen in der Schaltstelle verbleiben, so daß
der Lichtbogen bei Wiederkehr der Netzspannung zünden kann. Der Erfindungsvorschlag
geht dahin, ein Magnetfeld zu erzeugen, welches eine Kraft auf den Stromfluß und damit
auf den Lichtbogen ausübt, die diesen zwingt, weiter zu wandern. Bei der vorgeschlagenen
konzentrischen Anordnung der Elektroden würde der Lichtbogen um die entsprechende
Achse rotieren.
[0016] Um eine entsprechende Kraft zu erzeugen, muß ein Magnetfeld in Richtung quer zum
Stromfluß erzeugt werden. Dazu ist vorgeschlagen, die Zu- bzw. Ableitung je in einem
Bogen von etwa 180° verlaufen zu lassen. Es kann auch eine Verlaufsanordnung von 360°
vorgesehen sein. Damit ergibt sich im Zusammenwirken eine Spule mit einer Windung
(bei zwei 180° Windungen) von Zu- bzw. Ableitung oder zwei Windungen, bei einem 360°
Verlauf der Windungen von Zu- und Ableitung.
[0017] Das hierdurch entstehende Magnetfeld hat eine Richtung im wesentlichen senkrecht
zum Stromfluß und übt auf ihn eine Kraft aus, die senkrecht zum Lichtbogen und zum
Magnetfeld steht. Bei der vorgeschlagenen Anordnung wird der Lichtbogen um die Achse
der Elektrodenanordnung rotieren. Durch diese Bewegung wird der Licht bogen nicht
nur gut gekühlt, sondern erhält auch immer einen neuen Fußpunkt, der zur Freisetzung
von Elektronen aufgeheizt werden muß und dadurch dem Bogen Energie entzieht.
[0018] Durch die Bildung von einer oder zwei Windungen entsteht eine zusätzliche Induktivität
und damit bei Stromänderung ein Spannungsfall. Dieser wird aber bei den üblichen Steilheiten
kleiner sein als die Zündspannung, auf jeden Fall kleiner als an den üblichen Anschlußleitungen.
Ob besser eine Spulenausbildung mit einer Windung oder mit zwei Windungen (Zu- und
Ableitungsverlauf über jeweils 180° oder 360°) vorteilhaft sind, kann bei einer Optimierung
der Kennwerte entschieden werden. Bei der Ausbildung von zwei Windungen werden höhere
Bogengeschwindigkeiten und damit ein besseres Löschverhalten bei hohen Strömen erzeugt.
Bei der Anordnung einer Windung bringt diese einen niedrigeren Spannungsfall. Positive
Ausbildungen des Überspannungsschutzelementes können wie folgt vorgenommen werden.
[0019] Bezüglich der Gleitfunkenstrecke ist die Funkenstrecke als Gleitanordnung ausgebildet,
bei der die Isolierung zwischen den beiden leitenden Elektroden eine Oberfläche hat,
die nicht in Richtung der kürzesten Verbindung zwischen den beiden leitenden Teilen
(Elektroden) liegt. Die Überschlagstrecke kann radial, axial oder geneigt zur kürzesten
Verbindung ausgerichtet sein. Die Überschlagstrecke kann glatt oder gestuft sein.
Das Dielektrikum zwischen den beiden leitenden Teilen (Elektroden) der Funkenstrecke
kann eine geeignete gewählte Dielektrizitätskonstante haben. Diese kann je nach Anwendungsverhalten
niedrig, mittel oder auch hoch sein. Die Elektroden der Funkenstrecke sind vorzugsweise
rotationssymmetrisch ausgebildet. Sie können auch so ausgebildet sein, daß der Überschlag
voraussichtlich an einer bestimmten Stelle gezündet wird.
Bezüglich der Löscheinrichtung ist vorteilhaft, daß der nach der Zündung des Überschlages
entstehende Licht bogen durch ein Magnetfeld von der Zündstelle zu anderen Punkten
der Elektroden bewegt wird. Durch die Bewegung wird er stärker gekühlt, und es findet
eine geringere Aufheizung der Fußpunkte statt. Der Lichtbogen kann unmittelbar zwischen
den Elektroden brennen oder auch zwischen Metallplatten, die mit den Elektroden der
Funkenstrecke verbunden sind.
[0020] Diese Metallplatten können rund oder auch polygonal sein, die runden Platten können
gleichen oder auch unterschiedlichen Durchmesser aufweisen. Ein geeignetes Magnetfeld
wird durch die geeignete Führung der Anschlußleitungen erzeugt. Die Anschlußleitungen
bilden eine Magnetspule, wobei die so entstandene Spule aus einer oder mehreren Windungen
bestehen kann. Die Spule kann ebenso wie das gesamte Überspannungsschutzelement in
ein Gehäuse eingebettet sein.
[0021] Das entsprechende Gehäuse ist vorzugsweise mit einer Öffnung zum Austritt des durch
den Lichtbogen erhitzten Gases versehen. Die Austrittsöffnung kann vorzugsweise gegen
eine Montageplatte gerichtet sein, um Beschädigungen der Umgebung zu vermeiden. In
die Austrittsöffnung können vorteilhafter Weise Kühlbleche zur Kühlung des Gases eingesetzt
sein.
[0022] Diese und weitere vorteilhafte Ausbildungen werden durch die in den Unteransprüchen
angegebenen Besonderheiten realisiert.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Überspannungsschutzelement in Seitenansicht;
- Fig. 2
- Einzelelemente des Überspannungsschutzelementes in Draufsicht;
- Fig. 3 bis 8
- eine weitere Ausführungsform im Mittellängsschnitt, in Draufsicht, im Querschnitt
sowie in Einzelteilen.
[0024] In den Zeichnungen ist ein Überspannungsschutzelement in Form einer Funkenstrecke
mit zwei Elektroden 1,2,1',2' mit elektrischer Zuleitung 3,4,3',4' und einer zwischen
den Elektroden befindlichen Isolierschicht 5,5' gezeigt, die zwischen den Elektroden
der Funkenstrecke eine Überschlagstrecke 6,6' bildet. Die Isolierschicht 5,5' besteht
aus Isolierstoff mit geeigneter Dielektrizitätskonstante.
[0025] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 sind die Elektroden 1,2 als flache Scheiben
ausgebildet, die unter Zwischenanordnung der Isolierschicht 5 übereinander angeordnet
sind. Die eingangsseitige Elektrode 1 weist eine kleinere Flächenabmessung als die
ausgangsseitige Elektrode 2 auf. Die Isolierschicht 5 überragt die eingangsseitige
Elektrode 1 in Richtung parallel zur Flächenerstreckung und liegt hinter der ausgangsseitigen
Elektrode 2 zurück.
[0026] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 bis 8 sind die Elektroden 1', 2' als konzentrisch
angeordnete Stutzen ausgebildet, wobei der eingangsseitige Stutzen 1' einen im Querschnitt
kleiner bemessenen Mantel als der ausgangsseitige Stutzen 2' aufweist. Der eingangsseitige
Stutzen 1' ist mit seinem freien Stirnende in den Hohlraum zielend gerichtet, der
von dem ausgangsseitigen Stutzen 2' umgeben ist. Zwischen den Stutzen 1',2' ist die
Isolierschicht 5' angeordnet, die den Innenmantel des größeren Stutzens 2' abdeckt
und dessen freies Stutzenende, das zum anderen Stutzen 1' gerichtet ist, überragt,
sowie das Stirnende und einen Teil der axialen Erstreckung des Außenmantels des kleineren
Stutzens 1' abdeckt. Auf diese Weise ist die Funkenstrecke als Gleitanordnung ausgebildet,
bei der die Isolierschicht 5 bzw. 5' als Unterbrechung der kürzesten geradlinigen
Verbindung zwischen den Elektroden 1,2 bzw. 1',2' liegt.
[0027] Wie insbesondere aus den Figuren 2,4 und 5 ersichtlich, ist die elektrische Zuleitung
3,3' und die elektrische Ableitung 4,4' jeweils bogenförmig parallel zu den scheibenförmigen
Elektroden 1,2 (mit Luftspalt zu diesen) oder um die Mittelachse der stutzenförmigen
Elektroden 1',2' (ebenfalls mit Luftspaltabstand) geführt und jeweils an die zugehörige
Elektrode 1 bzw.2 oder 1' bzw 2' angeschlossen.
[0028] Hierdurch entsteht bei Stromdurchfluß durch Zu- und Ableitung 3,4 bzw. 3',4' um den
jeweiligen Leiter ein Magnetfeld, mittels dessen der im Überspannungsfall auftretende
Lichtbogen in eine Wanderungsbewegung entlang der umlaufenden Überschlagszone der
Isolierschicht 5 versetzt wird.
[0029] Die scheibenförmigen Elektroden 1,2 und die dazwischen befindliche Isolierschicht
5 sind sämtlich als etwa konzentrische Kreisscheiben ausgebildet. Bei der Ausführungsform
nach Figur 3 bis 8 sind die als Stutzen ausgebildeten Elektroden 1',2' als Rohrabschnitte
und die Isolierschicht 5 als Hülsenelement aus Isolierstoff ausgebildet. Dabei sind
die Stutzen 1',2' jeweils mit einem Stirnende an einer Metallplatte 7,8 fixiert und
elektrisch verbunden, wobei die Metallplatten 7,8 etwa konzentrische kongruente kreisförmige
Scheiben sind. Mittig von diesen Metallplatten 7,8 ragen die entsprechenden Stutzen
1',2' zueinandergerichtet ab, wobei sie voneinander auf Abstand gehalten sind. Die
Isolierstoffschicht 5', die insbesondere als Hülsenelement ausgebildet ist, ist in
den durchmessergrößeren Stutzen 2' eingesteckt und der durchmesserkleinere Stutzen
1' ist in das eine Abstufung aufweisende Hülsenelement eingesteckt.
[0030] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 1 und 2 ist die elektrische Zuleitung 3 bzw.
4 in Form eines elektrischen Leiters (beispielsweise aus Stahl) an die der Isolierschicht
abgewandten Seite der Platte 1 bzw. 2 angeschlossen. Jeder der beiden Leiter 3,4 beschreibt
etwa einen Halbkreisbogen, so daß in der Einbau-Sollage beide Leiter 3,4 zusammen
eine vollständige Windung einer spulenähnlichen Ausbildung bewirken. Die Leiter sind
an den Elektrodenaußenseiten angeschweißt und dann parallel zur rückwärtigen Fläche
der Elektroden jeweils geführt.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 bis 8 ist die elektrische Zuleitung 3' in Form
eines Leiters beispielsweise aus Stahl an das der Isolierschicht 5' abgewandte Ende
des durchmesserkleineren Stutzens 1' unmittelbar oder an die mit dem Stutzen 1' verbundene
Metallplatte 7 angeschweißt und konzentrisch zum Stutzen 1' um dessen Ende oder um
die Metallplatte 7 mit Luftspalt um etwa 360° gewunden. Die elektrische Ableitung
8 ist in analoger Weise mit gegensinniger Windung am durchmessergrößeren Stutzen 2'
bzw. dessen Metallplatte 8 angeschlossen und gewunden.
[0032] Bei der Ausbildung nach Figur 1 und 2 wird quasi eine Spule mit einer Windung gebildet,
während bei der Ausbildung nach Figur 3 bis 8 eine Spule mit zwei Windungen erzeugt
ist.
[0033] Wie insbesondere aus den Figuren 3 bis 8 verdeutlicht, kann das gesamte Überspannungsschutzelement
in einem Isolierstoffgehäuse 9 eingebettet angeordnet sein. Das Isolierstoffgehäuse
9 kann zudem eine Austrittsöffnung 10 für heiße Gase aufweisen, in welche vorzugsweise
Kühllamellen 11 eingesetzt sind.
[0034] Bei der Ausbildung gemäß Figur 1 und 2 ist eine im wesentlichen radiale Überschlagstrecke
6 ausgebildet. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 bis 8 ist eine im wesentlichen
axiale Überschlagstrecke 6 gebildet. Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 bis 8 kann
beispielsweise die Zuleitung 3' und Ableitung 4' aus Stahl bestehen und mit der jeweiligen
Elektrodenplatte (Platte 7 bzw. 8) verschweißt werden. Diese Einheit kann dann in
ein Element 12 bzw. 13 aus Isolierstoff eingebettet werden. Zwischen die Platten 7,8
wird der für die Zündung aktive Teil (stutzenartige Elektroden 1',2') eingespannt
werden. Dieser Teil besteht aus den beiden konzentrischen Zylindern in bzw. auf dem
Isolierstoffteil 5', welches aus einem Isolierstoff mit einer hohen Dielektrizitätskonstante
besteht. An den Elementen 12,13 ist im Mittelbereich ein stutzenartiger Vorsprung
14,15 angeformt, so daß diese Teile ineinandersteckbar und in die hülsenförmige Elektrode
1' bzw. das hülsenartige Isolierstoffelement 5' einsteckbar sind und mittels eines
Nietes 16 zu einer kompletten Gehäuseeinheit verbindbar sind, wobei ein Gehäusemittelteil
17 zwischen den Elementen 12 und 13 eingespannt ist.
[0035] Wie insbesondere aus Figur 3 veranschaulicht, entsteht der Licht bogen im Überschlagsbereich
6', wobei der Lichtbogen dann an den Außenrand der Platten 7,8 wandern kann und dort
rotieren kann. Die Gleitfunkenstrecke wird hierdurch geschont, so daß die Kennlinie
sich bei wiederholtem Ansprechen nicht nennenswert verändert.
[0036] Die Gehäuseteile 12,13,17 aus Isolierstoff bilden ein geschlossenes Gehäuse, welches
lediglich die Austrittsöffnung 10 für die heißen Gase freiläßt. Die Austrittsöffnung
10 wird vorzugsweise in Richtung einer Montageplatte oder dergleichen gerichtet, so
daß die heißen Gase keine Schäden an umgebenden Bauteilen verursachen.
[0037] In den Figuren 6 bis 8 sind Einzelheiten der Figuren 3 bis 5 gezeigt. Figur 6 zeigt
im Prinzip die komplette Funkenstrecke, die aus dem hülsenförmigen Teil aus Isolierstoff
5' und den beiden die Elektroden 1' und 2' bildenden Rohrstücken aus Stahl oder anderem
leitenden Material besteht. Der Lichtbogen 6' entsteht als Gleitfunken zwischen den
beiden Elektroden 1',2'. Diese Funkenstrecke gemäß Figur 6 ist zwischen den Anschlußstücken
fest eingespannt. Ein solches Anschlußstück ist in Figur 7 gezeigt. Das andere ist
analog ausgebildet und in Figur 3 ersichtlich. Jedes dieser Anschlußstücke 12 besteht
aus Kunststoff, in welches die Zuleitung 3' bzw. die Ableitung 4' eingegossen ist.
Mit der Zuleitung oder Ableitung verbunden ist die Metallplatte 7 bzw. 8. Die Platte
7 bzw. 8 stellt einerseits den Anschluß an die Funkenstrecke her und ist andererseits
die "Laufbahn" des Lichtbogens, der an der Außenkontur der Platte 7 bzw. 8 rotieren
wird.
[0038] In Figur 8 ist der Körper des Gehäuses gezeigt. Er wird ebenso wie die Funkenstrecke
gemäß Figur 6 zwischen den beiden Anschlußstücken gemäß Figur 7 eingeklemmt und durch
die zentrale rohrförmige Niete 16 fixiert. Das Teil 17 kann in Zeichnungsfigur 8 unten
ein Befestigungselement zum Aufschieben auf übliche Hutschienen aufweisen.
[0039] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung wird ein Überspannungsschutzelement zur Verfügung
gestellt, welches bei niedriger Ansprechspannung ein gutes Löschverhalten aufweist,
wobei sich die Kennlinie des jeweiligen Überspannungsschutzelementes auch nach mehrmaligem
Ansprechen nicht oder nur unwesentlich verändert.
1. Überspannungsschutzelement in Form einer Funkenstrecke mit zwei Elektroden (1,2) mit
elektrischer Zuleitung (3) und elektrischer Ableitung (4) und einer zwischen diesen
befindlichen Isolierschicht (5), die zwischen den Elektroden der Funkenstrecke eine
Überschlagstrecke bildet, wobei die Isolierschicht (5) aus einem Isolierstoff besteht,
wobei die Elektroden (1,2) als flache Scheiben ausgebildet sind, die unter Zwischenanordnung
der Isolierstoffschicht (5) übereinander angeordnet sind, die eine, vorzugsweise die
eingangsseitige Elektrode (1)eine kleinere Flächenabmessung als die andere, vorzugsweise
die ausgangsseitige Elektrode (2), hat und die Isolierschicht (5) die eine, insbesondere
die eingangsseitige Elektrode (1) in Richtung parallel zur Flächenerstreckung überragt
und hinter der anderen, insbesondere der ausgangsseitigen Elektrode (2), zurückliegt,
so daß die Funkenstrecke als Gleitanordnung ausgebildet ist, bei der die Isolierschicht
(5) als Unterbrechung der kürzesten geradlinigen Verbindung zwischen den Elektroden
(1,2) liegt, und wobei die Isolierschicht (5) aus Isolierstoff mit geeigneter Dielektrizitätskonstante
und hohem Isolationswiderstand besteht, die elektrische Zuleitung (3) und die elektrische
Ableitung (4) bogenförmig parallel zu den scheibenförmigen Elektroden (1,2) geführt
ist, so daß bei Stromdurchfluß durch Zu- und Ableitung (3,4) um den jeweiligen Leiter
ein Magnetfeld entsteht, mittels dessen der im Überspannungsfall auftretende Lichtbogen
(6) in eine Wanderungsbewegung entlang der umlaufenden Überschlagszone versetzbar
ist.
2. Überspannungsschutzelement in Form einer Funkenstrecke mit zwei Elektroden (1',2')
mit einer elektrischen Zuleitung (3') und Ableitung (4') und einer zwischen diesen
befindlichen Isolierschicht (5'), die zwischen den Elektroden der Funkenstrecke eine
Überschlagstrecke bildet, wobei die Isolierschicht aus einem Isolierstoff besteht,
die Elektroden (1',2') als konzentrisch angeordnete Stutzen ausgebildet sind, wobei
vorzugsweise der eingangsseitige Stutzen einen im Querschnitt kleiner bemessenen Mantel
als der ausgangsseitige Stutzen hat, der eingangsseitige Stutzen mit seinem stirnseitigen
Ende in den Hohlraum zielend gerichtet ist, der von dem ausgangsseitigen Stutzen umgeben
ist, zwischen den Stutzen die Isolierschicht (5') angeordnet ist, die den Innenmantel
des größeren Stutzens abdeckt und dessen freies Stutzenende überragt sowie das Stirnende
und einen Teil der axialen Erstreckung des Außenmantels des kleineren Stutzens abdeckt,
so daß die Funkenstrecke als Gleitanordnung ausgebildet ist, bei der die Isolierschicht
(5') als Unterbrechung der kürzesten geradlinigen Verbindung zwischen den Elektroden
(1',2') liegt, die Isolierstoffschicht (5') aus Isolierstoff mit geeigneter Dielektrizitätskonstante
und hohem Isolationswiderstand besteht, die elektrische Zuleitung (3') und die elektrische
Ableitung (4') bogenförmig um die Mittelachse der stutzenförmigen Elektroden (1',2')
geführt ist, so daß bei Stromdurchfluß durch Zu- und Ableitung (3',4') um den jeweiligen
Leiter ein Magnetfeld entsteht, mittels dessen der im Überspannungsfall auftretende
Lichtbogen (6') in eine Wanderungsbewegung entlang der umlaufenden Umschlagszone versetzbar
ist.
3. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die scheibenförmigen Elektroden (1,2) und die dazwischen befindliche Isolierschicht
(5) als konzentrische Kreisscheiben ausgebildet sind.
4. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die als Stutzen ausgebildeten Elektroden (1',2') als Rohrabschnitte und die Isolierschicht
(5') als Hülsenelement ausgebildet sind.
5. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stutzen mit einem Stirnende jeweils mit einer Metallplatte (7,8), insbesondere
kreisförmigen Scheibe, vorzugsweise mittig, elektrisch verbunden sind, die Metallplatten
(7,8) mit zueinander koaxial abragenden Stutzen voneinander auf Abstand gehaltert
sind, die Isolierstoffschicht (5'), insbesondere das Hülsenelement, in den durchmessergrößeren
Stutzen eingesteckt und der durchmesserkleinere Stutzen in das eine Abstufung aufweisende
Hülsenelement eingesteckt ist.
6. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Zuleitung (3) in Form eines Leiters an die der Isolierschicht (5)
abgewandte Plattenseite der durchmesserkleineren Platte randnah angeschlossen ist
und im mindestens Halbkreisbogen oder auch in mindestens einer ganzen Windung parallel
zur Platte geführt ist und die elektrische Ableitung (4) in gleicher Weise, aber gegensinniger
Windung an der der Isolierschicht (5) abgewandten Plattenseite der durchmessergrößeren
Platte angeschlossen und parallel zu dieser gewunden ist.
7. Überspannungsschutzelement gemäß Anspruch 2,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Zuleitung (3') in Form eines Leiters an das der Isolierschicht (5')
abgewandte Ende des durchmesserkleineren Stutzens oder an die mit dem Stutzen verbundene
Metallplatte (7) angeschlossen und konzentrisch zum Stutzen um dessen Ende oder die
Metallplatte (7) um mindestens 180° gewunden ist und die elektrische Ableitung (4')
analog mit gegensinniger Windung am durchmessergrößeren Stutzen bzw. dessen Metallplatte
(8) angeschlossen und gewunden ist.
8. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß das Überspannungsschutzelement in einem Isolierstoffgehäuse (9) eingebettet angeordnet
ist.
9. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, daß das Isolierstoffgehäuse (9) eine Austrittsöffnung (10) für heiße Gase aufweist, in
die vorzugsweise Kühllamellen (11) eingesetzt sind.