[0001] Die Erfindung betrifft eine Vitrine zur Zurschaustellung von Gegenständen, bestehend
aus einem Oberteil und einem Unterteil, wobei das Oberteil aus einer oberen Fläche
und mindestens drei aus Glas bestehenden Seitenflächen gebildet wird, von denen jeweils
zwei mit ihrer jeweiligen senkrechten Stirnfläche fest miteinander verbunden sind.
[0002] Derartige Vitrinen für die Zurschaustellung von Gegenständen sind bereits bekannt.
Das Oberteil besteht dabei zumindest aus drei aus Glas bestehenden Seitenflächen.
Der Grundriß deartiger Vitrinen kann dreiecksförmig, viereckig oder auch mehreckig
sein. Die Zugänglichkeit des vom Oberteil der Vitrine umschlossenen Innenraums erfolgt
dabei bei kleinen und damit leichten Oberteilen durch Abnehmen des Oberteils vom Unterteil
oder durch eine Tür in einer Seitenfläche, wobei auch die gesamte Seitenfläche als
Tür ausgebildet sein kann. Dabei sind verschwenkbare oder auch seitlich verschiebbare
Türen denkbar.
[0003] Besteht nun die Forderung bei einer derartigen Vitrine nach luftdichtem Abschluß
des Innenraums gegenüber der die Vitrine umgebenden Luft, so muß die Tür bzw. deren
Rahmen mit den entsprechenden Dichtungsmitteln versehen sein, damit im geschlossenen
Zustand der Tür auch die geforderte Luftdichtigkeit der Vitrine erreicht wird. Besteht
das gesamte Oberteil aus Glasscheiben, so stört eine derartige Tür und insbesondere
deren Scharniere oder Führungen auch den optischen Gesamteindruck der Vitrine.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, eine derartige Vitrine anzugeben, bei
welcher auf eine Tür im Oberteil der Vitrine verzichtet werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daS dort, wo jeweils zwei Seitenflächen aneinandertoßen,
das Ende einer an dem Unterteil befestigten, von einem Elektromotor angetriebenen
Spindel angebracht ist und daß jeweils der Elektromotor der Spindel mit einer gemeinsamen
elektronischen Steuereinrichtung verbunden ist, welche die Elektromotoren derart steuert,
daß diese das Oberteil aus dem geschlossenen Zustand der Vitrine gleichmäßig anheben
bzw. aus dem geöffneten Zustand der Vitrine gleichmäßig absenken.
[0006] Durch die Verwendung eines Spindelantriebes für die Bewegung des Oberteils nach oben
und nach unten, können auch große Vitrinen mit einem entsprechend schweren Oberteil
leicht mit einem luftdichten Innenraum hergestellt werden, da auf einfache Weise die
Luftdichtigkeit durch eine umlaufende Abdichtung zwischen der Unterkante der Stirnseiten
der Seitenflächen und dem Unterteil im geschlossenen Zustand der Vitrine erreichbar
ist, zumal auch das Oberteil mit seinem Gewicht auf das Unterteil gedrückt wird. Durch
die Verwendung motorgetriebener Spindeln für das Anheben und Absenken des Oberteils
lassen sich auch schwere Oberteile von Vitrinen durch eine Person leicht öffnen und
schließen.
[0007] In der FR-OS 2 619 695 wird eine Vitrine beschrieben, bei der das aus Glasscheiben
bestehende Oberteil vom Unterteil durch eine im Unterteil untergebrachte elektrische
Hebevorrichtung abgehoben und wieder abgesenkt werden kann. Die beiden Seitenteile
sind dabei auf der zum Unterteil zugewandten Seite entsprechend der maximalen Höhe
des Oberteils im abgehobenen Zustand verlängert und werden im abgesenkten Zustand
des Oberteils vom Unterteil aufgenommen. Dabei wirkt die elektrische Hebevorrichtung
auf die Unterkante der beiden Seitenteile. Nachteilig ist bei der bekannten Vitrine
die Höhe des Unterteils, in dem neben der elektrischen Hebevorrichtung auch die Verlängerung
der beiden Seitenteile im abgesenkten Zustand des Oberteils untergebracht sein muß.
Dadurch wird das Unterteil umso höher, je höher das Oberteil zum Erreichen einer guten
Zugänglichkeit des im abgesenkten Zustand des Oberteils umschlossenen Innenraums abgehoben
werden soll. Die Zuganglichkeit der Ausstellungsfläche dieser bekannten Vitrine ist
dadurch begrenzt, daß die verlängerten Seitenteile den seitlichen Zugang zur Ausstellungsfläche
auch im abgehobenen Zustand des Oberteils unmöglich machen. Ferner ist bei dieser
bekannten Vitrine ein luftdichter Abschluß des Innenraums wegen der verlängerten Seitenteile
problematisch.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0010] Eine Vitrine weist ein Oberteil 1 bestehend aus einer oberen Fläche 2, einer vorderen
Seitenfläche 3, einer linken Seitenfläche 4, einer rechten Seitenfläche 5 und einer
hinteren Seitenfläche 6 auf, wobei ein Teil oder sämtliche Flächen aus Glas bestehen
und diese an ihren entsprechenden Stirnkanten fest miteinander verbunden sind. Das
Oberteil 1 sitzt auf einem Unterteil 8, welches nach oben durch eine Auslagefläche
7 abgeschlossen ist. Zwischen einem Boden 15, auf welchem das Unterteil 8 auf dem
Fußboden ruht, und der Auslagefläche 7 sind Seitenteile aus undurchsichtigem Material
angebracht, welche zusammen mit der Auslagefläche 7 und dem Boden 15 einen Raum 9
innerhalb des Unterteils 8 bilden. Ein oder auch mehrere Seitenteile des Untereils
8 sind abnehmbar oder als Tür ausgebildet, um den Zugang zum Raum 9 zu ermöglichen.
Die
[0011] Vitrine ist derart aufgebaut, dar sich im geschlossenen Zustand der Vitrine, d.h.
wenn das Oberteil 1 auf dem Unterteil 8 aufliegt, die Seitenflächen 3, 4, 5 und 6
mit den entsprechenden Seitenteilen des Unterteils 8 fluchten.
[0012] Im geschlossenen Zustand der Vitrine, d.h. wenn das Oberteil 1 auf dem Unterteil
8 aufliegt, ist der Innenraum der Vitrine, welcher die Gegenstände zur Zurschaustellung
aufnimmt, luftdicht von der Umgebung abgeschlossen. Dies geschieht beispielsweise
durch einen, an der Oberseite des Unterteils 8 angebrachten, umlaufenden Dichtungsstreifen,
auf weichem jeweils die dem Unterteil 8 zugewandte Kante der Seitenflächen 3, 4, 5
und 6 im geschlossenen Zustand der Vitrine aufliegen.
[0013] Im Raum 9 des Unterteils 8 und zwar in den Ecken desselben ist jeweils eine Spindel
10 angebracht, welche durch einen Elektromotor 11 angetrieben wird. Das obere und
bewegliche Ende der Spindel 10 ist an der Unterseite des Oberteils 1 jeweils in der
betreffenden Ecke befestigt und zwar derart, daß im geschlossenen Zustand der Vitrine
das obere Ende der Spindel 10 und deren Befestigung am Oberteil 1 weitgehend unsichtbar
ist.
[0014] Die Elektromotoren 11 der Spindeln 10 sind elektrisch über Kabel 14 mit einer elektronischen
Steuereinrichtung 12 verbunden, welche den Gleichlauf sämtlicher Elektromotoren 11
sicherstellt, sodaß sich das Oberteil 1 vom Unterteil 8 gleichmäßig abhebt bzw. absenkt,
also nach oben bzw. nach unten bewegt wird. Die gewünschte Bewegung des Oberteils
1 wird durch einen Schalter 13 gesteuert, welcher von außen zugänglich am Unterteil
8 angebracht und elektrisch mit der elektronischen Steuereinrichtung 12 über ein weiteres
Kabel 14 verbunden ist. Ebenso ist eine drahtlose Steuerung an Stelle des Schalters
13 denkbar. Die elektronische Steuereinrichtung 12 erhält zweckmäßigerweise ihre Energie
aus dem Netz oder auch aus einer aufladbaren Batterie.
[0015] Neben der Steuerung des Gleichlaufs der Elektromotoren hat die elektronische Steuereinrichtung
12 auch die Aufgabe, den von jedem Elektromotor 11 aufgenommenen Strom zu überwachen.
Wird dabei die Überschreitung eines vorgegebenen Wertes erkannt, so wird der Stromzufluß
zu dem betreffenden Elektromotor 11 durch die elektronische Steuereinrichtung 12 unterbrochen.
Das Überschreiten des vorgegebenen Wertes des aufgenommenen Stroms kann beispielsweise
durch das Erreichen einer der beiden Endstellungen der Spindel 10 verursacht werden.
Ist das Gewicht des Oberteils 1 nicht hoch genug, um dasselbe auf den umlaufenden
Dichtungsstreifen des Unterteils zu drücken, damit eine ausreichende Abdichtung erreicht
wird, so kann eine Spindel entsprechend ihrer Länge im zusammengezogenen Zustand derart
ausgewählt werden, daß diese ihre Endposition im eingezogenen Zustand nicht erreichen
kann, sodaß das Überschreiten des vorgegebenen Stromwertes nicht durch das Erreichen
der Endposition sondern durch das Aufpressen des Oberteils 1 auf das Unterteil 2 durch
die Spindel 10 erreicht wird. In diesem Fall ist es auch denkbar, für beide Endlagen
der Spindel unterschiedliche Schwellwerte in der elektronischen Steuereinrichtung
12 vorzusehen.
[0016] Um den Innenraum des Oberteils 1 von außen zugänglich zu machen, ist es notwendig,
das Oberteil 1 möglichst weit von dem Unterteil 8 anzuheben, besonders wenn es sich
um hohe Ausstellungsstücke handelt, die auf der Auslagefläche 7 zur Zurschaustellung
kommen oder welche von dieser zu entfernen sind. In denjenigen Fällen, in welchen
die Vitrine als Tischvitrine ausgebildet ist, bietet das Unterteil 8 eine genügend
große Einbauhöhe für die Spindel 10, die jeweils in auch in einem Tischbein eingebaut
werden kann, wenn das Unterteil 8 nicht geschlossen ist. Schwierigkeiten bei der Unterbringung
der Spindeln 10 treten dann auf, wenn das Unterteil 8 nur eine geringe Höhe aufweist.
In diesem Fall ist beispielsweise der Einbau einer teleskopartigen Spindel mit einer
biegsamen Antriebsspindel denkbar, deren Länge im ausgezogenen Zustand einem mehr
als Zweifachen der Länge der Spindel im zusammengeschobenen Zustand entspricht.
[0017] Eine weitere Möglichkeit zum Erreichen einer ausreichenden Hubhöhe für das Oberteil
1 besteht in der Verwendung eines oder auch mehrerer nicht gezeigter Hilfsrahmen,
wobei dieser im Bereich der Unterkante der linken Seitenfläche 4, der rechten Seitenfläche
5 und der hinteren Seitenfläche 6 vorhanden ist. Auf diese Weise wird der Zugang zum
Innenraum des Oberteils 1 wenigstens von der Vorderseite nicht behindert. Der Hilfsrahmen
sollte dabei im geschlossenen Zustand der Vitrine an seiner Oberseite bündig mit der
Auslagefläche 7 abschließen, sodaß dieser weitgehend nicht sichtbar ist. Am Hilfsrahmen
ist nun jeweils eine Spindel mit ihrem Elektromotor angebracht, während die Befestigung
des beweglichen Endes der Spindel in der bereits beschriebenen Weise am Oberteil 1
erfolgt. Im Raum 9 ist jeweils eine weitere Spindel 10 mit ihrem Elektromotor 11 am
Unterteil 8 befestigt, deren bewegliches Ende an den Hilfrahmen angreift. Mit dieser
Anordnung läßt sich bereits eine Hubhöhe erreichen, welche der doppelten Hubhöhe einer
Spindel 10 entspricht. Durch die Verwendung weiterer Hilfsrahmen mit den dazugehörigen
Antriebsspindeln lassen sich noch größere Hubhöhen erreichen. Durch die elektronische
Steuereinrichtung wird der Hubvorgang des Oberteils 1 dabei derart gesteuert, daß
zunächst das Oberteil 1 und erst nach Erreichen der Endposition der Hilfsrahmen angehoben
wird. Das Absenken des Oberteils 1 erfolgt entsprechend.
[0018] Eine weitere Möglichkeit zum Erzielen einer großen Hubhöhe kann auch darin bestehen,
in den vier Ecken des Oberteils 1 jeweils beispielsweise ein an dem Unterteil 8 angebrachtes
Rohr anzuordnen, welches in seinem Inneren ein zweites, an der Unterseite der oberen
Fläche 2 befestigtes Rohr mit einer Spindel mit Antriebsmotor enhält. Dabei wird bei
dem Hubvorgang durch die Spindel das zweite Rohr aus dem ersten Rohr durch die Spindel
herausgeschoben und so das Oberteil 1 vom Unterteil 8 abgehoben. Der Absenkvorgang
verläuft entsprechend.
[0019] Die Erfindung ist nicht auf Vitrinen mit rechteckigem Grundriß beschränkt, vielmehr
können auch Vitrinen mit einem dreiecksförmigen Grundriß oder mit einem mehreckigen
Grundriß mit der erfindungsgemäßen Hubvorrichtung ausgestattet werden. Es ist nur
darauf zu achten, daß das Oberteil in einer stabilen Lage durch die Spindeln unterstützt
wird. So genügen beispielsweise bei einer Vitrine mit sechseckigem Grundriß bereits
drei Antriebsspindeln.
Liste der Bezugszeichen
[0020]
- 1
- Oberteil
- 2
- obere Fläche
- 3
- vordere Seitenfläche
- 4
- linke Seitenfläche
- 5
- rechte Seitenfläche
- 6
- hintere Seitenfläche
- 7
- Auslagefläche
- 8
- Unterteil
- 9
- Raum
- 10
- Spindel
- 11
- Elektromotor
- 12
- elektronische Steuereinrichtung
- 13
- Schalter
- 14
- Kabel
- 15
- Boden
1. Vitrine zur Zurschaustellung von Gegenständen, bestehend aus einem Oberteil und einem
Unterteil, wobei das Oberteil aus einer oberen Fläche und mindestens drei aus durchsichtigen
Glasscheiben bestehenden Seitenflächen gebildet wird, von denen jeweils zwei mit ihrer
jeweiligen senkrechten Stirnfläche fest miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß dort, wo jeweils zwei Seitenflächen aneinanderstoßen, das Ende einer an dem Unterteil
(8) befestigten, von einem Elektromotor (11) angetriebenen Spindel (10) angebracht
ist und daß jeweils ein Elektromotor (11) mit einer gemeinsamen elektronischen Steuereinrichtung
(12) verbunden ist, welche die Elektromotoren (11) derart steuert, daß diese das Oberteil
(1) aus dem geschlossenen Zustand der Vitrine gleichmäßig anheben bzw. aus dem geöffneten
Zustand der Vitrine gleichmäßig absenken.
2. Vitrine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der Steuerelektronik (12) ein Schalter (13) zur Steuerung der Auf- bzw Abwärtsbewegung
des Oberteils (1) verbunden ist.
3. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerung der Auf- und Abwärtsbewegung des Oberteils (1) drahtlos erfolgt.
4. Vitrine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein im Bereich der hinteren Seitenfläche (3), der linken (4) und der rechten Seitenfläche
(5) auf der der oberen Fläche (2) abgewandten Seite ein Hilfsrahmen vorgesehen ist,
daß die Spindelantriebe (10, 11) in diesen Hilfsrahmen derart eingreifen, daß dieser
angehoben bzw. abgesenkt wird, und daß an dem Hilfsrahmen eine weiterer Spindelantrieb
angebracht ist, durch welchen das Oberteil (1) der Vitrine anhebbar bzw. absenkbar
ist.
5. Vitrine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Hilfsrahmen vorhanden sind.
6. Vitrine nach einem der Anspüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spindel (10) auf weit mehr als das Doppelte ihrer Länge ausfahrbar ist.