[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 bzw.
Anspruches 8.
[0002] Wabenplatten mit mehreckigen oder runden Wabenzellen werden bisher auf relativ komplizierte
Weise hergestellt, indem die Wabenzellen aus mehreckigen, z.B. sechseckigen oder runden
Rohren geschnitten, aneinandergefügt, durch Kleben miteinander verbunden und anschließend
mit einer oberen und einer unteren Deckplatte verklebt werden. Ein derartiger Vorgang
erfordert einen relativ hohen Arbeitsaufwand und führt zu teueren Produkte.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, Wabenplatten aus Papier, Kunststoffolie, Metallfolie
oder dgl. leichtem und dünnem Material in einem kontinuierlichen Arbeitsgang von Materialrollen
bis zum fertigen Produkt auf einfache und kostengünstige Weise herzustellen und dabei
eine gleichmäßige, wabenähnliche Struktur zu erzielen, die bei gleichem Gewicht eine
höhere Stabilität ergibt.
[0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches
1 bzw. des Anspruches 8 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0005] Eine glatte Materialbahn, die von einer Materialrolle abgewickelt wird, wird zuerst
in Querrichtung in einer Falzvorrichtung symmetrisch gefalzt, so daß die Falzlinien
gleichen Abstand voneinander haben. Anschließend wird auf der Ober- und Unterseite
der gefalzten Materialbahn Klebstoff in Streifenform kontinuierlich, unterbrochen
oder punktuell aufgetragen. Der streifenförmige Klebstoffauftrag wird in parallelen
Linien in Längsrichtung der Bahn und vorzugsweise auf der Oberseite und der Unterseite
in einem Abstand, der etwa dem doppelten Zellendurchmesser entspricht, aufgebracht.
Die Materialbahn wird dann gefaltet und zusammengepreßt, so daß die einander zugewandten
Seiten der Faltungen zusammengedrückt und über die Klebestellen miteinander verklebt
werden. Nach Durchlaufen einer Preß- und Trockenstrecke, in der die Klebeverbindung
der einander zugewandten Flächen zweier benachbarter Faltungen durch Pressen und Aushärten
abgeschlossen wird, wird die Materialbahn im verpreßten Zustand auf der Ober- und
der Unterseite so abgeschliffen, abgefräst oder abgeschnitten, daß die oberen und
unteren Kanten der Faltungsflächen entfernt werden, so daß die die Faltungen bildenden
Flächen nur mehr über die Klebestellen miteinander in Verbindung stehen, d.h., die
Verbindungen der Falzlinien voneinander getrennt sind. Wird die Materialbahn in Längsrichtung
gereckt, stellen die Klebeverbindungen von jeweils drei Ecken der Zellen (im Falle
einer sechseckigen Zelle) die Verbindungsstellen dar, die jeweils um eine Eckverbindung
nach dem Kleben versetzt sind, damit beim Recken angenähert sechseckige Zellen ausgebildet
werden. Wahlweise kann die Materialbahn auch ungereckt auf Rollen aufgewickelt werden.
[0006] Nach dem Reckvorgang werden auf die Wabenmaterialbahn eine obere und eine untere
Deckbahn aufgebracht. Beide Deckbahnen werden jeweils von einer Rolle abgezogen und
die Unterseite der oberen sowie die Oberseite der unteren Deckbahn wird mittels Klebstoff
mit der Unter- und der Oberseite der Wabenmaterialbahn verklebt. Anschließend werden
die beiden Deckbahnen und die Wabenmaterialbahn gegeneinander gepreßt und getrocknet,
damit die Klebung wirksam wird. Der Kleber kann alternativ auch auf die beiden gegenüberliegenden
Stirnseiten der Wabenmaterialbahn aufgebracht werden, und die Deckbahnen werden anschließend
angepreßt. Nach dem Abtrocknen wird die fertige Wabenbahn mit Deck- und Bodenschicht
integriert in die gewünschte Länge zu Platten geschnitten und abgelegt. Alternativ
kann für bestimmte Anwendungsfälle auch nur eine obere oder eine untere Deckbahn aufgebracht
werden.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Wabenplatte wird gegenüber herkömmlichen,
vergleichbaren Wabenplatten erreicht, daß
das Gesamtgewicht der fertigen Platte bei gleicher Festigkeit geringer gehalten werden
kann,
die Herstellung derartiger Wabenplatten im Vergleich zu herkömmlichen Platten extrem
einfach ist,
für das Wabenmaterial bahnförmiges Material in Form von dünnen Schichten bzw. Folien
aus Papier, Kunststoff, Blech, Gewebe, Holz und dgl. eingesetzt werden kann, soweit
dieses Material die Anforderungen an Verformbarkeit erfüllt,
durch das Abschleifen der oberen und unteren Falzkanten eine höhere Rauhigkeit, eine
bessere Planhaltigkeit und damit eine bessere Verklebbarkeit in der Stirnverklebung
erzielt wird, und
die Herstellung in einem kontinuierlichen Arbeitsgang von einer Materialrolle erreicht
werden kann.
[0008] Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Herstellungsweise, und
- Fig. 2
- eine Ausführungsform einer Anlage zur Herstellung der in Fig. 1 gezeigten Wabenplatte.
[0009] Die Wabenplatte nach Fig. 1 besteht aus einer von einer Materialrolle abgezogenen
Materialbahn 1, die mit quer zur Längsachse verlaufenden Falzen 2 versehen wird. Ein
streifenförmiger Kleberauftrag 3 auf der Oberseite und ein entsprechender streifenförmiger
Klebeauftrag 4 auf der Unterseite der gefalzten Materialbahn werden in Richtung der
Längsachse parallel und im gleichen Abstand zueinander aufgetragen und anschließend
wird die Materialbahn in Falten 5 gelegt. Die gefaltete Materialbahn wird gepreßt,
wie mit 6 angedeutet, und es werden die Oberkante und die Unterkante der Faltungen
geschliffen, wie mit 7 dargestellt. Die so behandelte Materialbahn wird gereckt, und
es entsteht daraus die wabenförmige Materialbahn 8, die auf der Oberseite und der
Unterseite jeweils mit einer oberen Deckbahn 9 und einer unteren Deckbahn 10 verbunden
wird. Die fertige Wabenplatte 8, 9, 10, die als Bahn vorliegt, wird entsprechend in
die gewünschten Plattenlängen abgelängt.
[0010] Die Einrichtung zum Herstellen einer derartigen Wabenplatte ist in Fig. 2 dargestellt.
Von einer Materialrolle 11 wird die Bahn 1 durch eine aus zwei Falzwerkzeugen 12,
13 bestehende Falzvorrichtung 14 geführt. Die gefalzte Materialbahn 14 durchläuft
dann eine obere Leimauftragvorrichtung 15 und eine untere Leimauftragvorrichtung 16,
die den streifenförmigen Leimauftrag 3, 4 auf die Oberseite und die Unterseite der
Materialbahn 14 aufbringen. Die Leimauftragvorrichtungen 15, 16 sind Leimauftragwalzen,
die aus Leimbehältern Kleber entnehmen und auf die gefalzte Materialbahn an den vorbestimmten
Stellen auftragen, die als die Verbindungsstellen zweier aneinanderstoßender Seiten
zweier benachbarter Zellen im Wabenmuster erscheinen. Die an den Streifenstellen 3,
4 beleimte Materialbahn durchläuft ein Faltwerk 17, das die Materialbahn an den Falzlinien
faltet. Es schließt sich eine Preß- und Trockenstrecke 18 an, an deren Eingang Einzugswalzen
19, 20 zu beiden Seiten der Materialbahn angeordnet sind, und an deren Ende Gegendruckwalzen
21, 22 vorgesehen sind. Die gefaltete Materialbahn wird zusammengepresst, so daß die
einzelnen Faltungen miteinander in Kontakt kommen und an den hierfür vorgesehenen
Stellen miteinander verklebt werden. Die Gegendruckwalzen 21, 22 bewirken den Preßvorgang.
Mit 23, 24 ist eine Schleifvorrichtung schematisch dargestellt, die die Oberkante
und die Unterkante der Faltungen 5 der Materialbahn 14 abschleift bzw. entfernt und
die Verbindung jeweils zweier benachbarter Flächen der Faltung für die Wabenbildung
zu entfernen. Es schließen Einzugswalzen 25, 26 an, die die Materialbahn am Beginn
der Reckstrecke 27 fixieren. Am Ende der Reckstrecke 27 sind Vorzugswalzen 28, 29
vorgesehen, die den Reckvorgang vornehmen oder unterstützen. Daran schließen Leimauftragsvorrichtungen
30, 31 an, die Leim auf die Oberseite und die Unterseite der gereckten Materialbahn
auftragen, um die obere und die untere Deckbahn zu befestigen. 32 bezeichnet eine
Preß- und Trockenstrecke, mit 33, 34 ist eine Querschneidevorrichtung angedeutet,
und mit 35 sind die geschnittenen Wabenplatten als fertiges Produkt dargestellt. Die
obere Deckbahn 37 wird von einer Deckbahnrolle 36, die untere Deckbahn 39 von einer
Materialrolle 38 abgezogen.
1. Verfahren zum Herstellen von wabenförmigen Platten oder dgl. aus Papier, Kunststoff
oder entsprechenden Material in einem kontinuierlichen Arbeitsgang von einer Materialrolle
bis zum fertigen Produkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) eine Bahn aus Papier, Kunststoffolie, Blechfolie, Gewebe oder dgl. von einer Materialvorratsrolle
abgezogen wird,
b) das Material quer zur Bahnrichtung gefalzt wird,
c) auf die gefalzte Bahn parallel und im Abstand zueinander verlaufende, im wesentlichen
kontinuierliche oder diskontinuierliche Leimauftragsstreifen auf Oberseite und Unterseite
der Materialbahn aufgetragen werden, wobei der Leimauftrag auf Ober- und Unterseite
versetzt zueinander erfolgt,
d) der gefalzte Abschnitt der Materialbahn mit den Klebelinien gefaltet und zusammengepreßt
sowie ggf. getrocknet wird,
e) im zusammengepreßten Zustand die Verbindung jeweils zweier benachbarter Falzflächen
an Ober- und Unterkante der Materialbahn entfernt bzw. durchtrennt werden,
f) nach dem Entfernen bzw. Durchtrennen der Falzflächen an Ober- und Unterkante die
Materialbahn gleichförmig gereckt wird und die durch die Klebelinien festgelegten
Wabenmuster erzeugt werden,
g) die fertige Bahn in die gewünschten Plattenlängen geschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialbahn aus einer
Kombination aus Papier, Kunststoffolie, Blechfolie, Gewebe oder dgl. hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leimauftraglinien
auf der Oberseite und der Unterseite gegeneinander in gleichförmigem Abstand versetzt
aufgetragen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß Oberkante und
Unterkante des zusammengepreßten Materialstreifens abgeschliffen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß von einer Vorratsrolle
eine obere Deckbahn und/oder von einer weiteren Vorratsrolle eine untere Deckbahn
abgezogen und von oben und/oder von unten mittels Kleber auf die zugeordnete Stirnseite
der gereckten Wabenbahn aufgebracht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß die fertige
Wabenbahn mit der oberen und/oder der unteren Deckbahn von oben und/oder von unten
gepreßt und durch eine Trockenstrecke geführt wird.
7. Verfahren zum Herstellen von wabenförmigen Platten oder dergl. aus Papier, Kunststoff
oder entsprechendem Material in einem kontinuierlichen Arbeitsgang von einer Materialrolle
bis zum fertigen Produkt, dadurch gekennzeichnet, daß
a) eine Bahn aus Papier, Kunststoffolie, Blechfolie, Gewebe oder dergl. von einer
Materialvorratsrolle abgezogen wird,
b) das Material quer zur Bahnrichtung gefalzt wird,
c) auf die gefalzte Bahn parallel und im Abstand zueinander verlaufende, im wesentlichen
kontinuierliche oder diskontinuierliche Leimauftragsstreifen auf Oberseite und Unterseite
der Materialbahn aufgetragen werden, wobei der Leimauftrag auf Ober- und Unterseite
versetzt zueinander erfolgt,
d) der gefalzte Abschnitt der Materialbahn mit den Klebelinien gefaltet und zusammengepreßt
sowie ggf. getrocknet wird,
e) in zusammengepreßtem Zustand die Verbindung jeweils zweier benachbarter Falzflächen
an Ober- und Unterkante des Materialstreifens entfernt bzw. durchtrennt wird, und
f) die Materialbahn ungereckt aufgewickelt wird.
8. Einrichtung zum Herstellen von im wesentlichen wabenförmigen Platten oder dgl. aus
Papier, Kunststoff, textilem Material oder dgl. in einem kontinuierlichen Arbeitsgang
von einer Materialrolle bis zum fertigen Produkt, gekennzeichnet durch
a) ein Falzwerk (12, 13, 14), dem das bandförmige Material von einer Materialrolle
(11) zugeführt wird,
b) eine Leimauftragvorrichtung (15, 16) für den wahlweise kontinuierlichen oder diskontinuierlichen
streifenförmigen bzw. linienförmigen Leimauftrag auf die Oberseite und die Unterseite
der Materialbahn (14),
c) eine doppelseitige Faltvorrichtung (17), die die mit Leimauftrag versehene Materialbahn
quer zur Längsachse faltet,
d) Einzugswalzen (19, 20) oberhalb und unterhalb der Materialbahn, die auf die gefaltete
Materialbahn einwirken und sie in Längsrichtung weitertransportieren,
e) eine Preß- und Trockenstrecke (18), in der die Materialbahn in Längsrichtung zusammengepreßt
wird,
f) Gegendruckwalzen(21, 22), die auf die gepreßte Materialbahn von oben und unten
einwirken,
g) eine Schleifvorrichtung (23, 24), die auf der Oberseite und der Unterseite die
o obere und die untere Verbindungskante der Faltungen (7) soweit abschleift, daß die
Verbindung zweier benachbarter Faltungsflächen durchtrennt wird,
h) eine eine Reckstrecke (27) bildende Reckvorrichtung, die die gepreßte und an den
Faltkanten abgeschliffene Materialbahn in Längsrichtung streckt und entsprechend den
Beleimstellen zellenförmige Waben ausbildet,
i) Vorzugswalzen (28, 29) am Ende der Reckstrecke (27), die die gereckte Materialbahn
vorschieben,
j) eine Leimauftragvorrichtung (30, 31), die auf die Oberseite und/oder die Unterseite
der gereckten Materialbahn oder wahlweise auf die zugeführte obere und/oder untere
Deckbahn Leim aufträgt,
k) eine obere Deckbahn (9; 37), die von einer Rolle abgezogen und mit der Oberseite
der gereckten Materialbahn über den Leimauftrag verbunden wird,
l) wahlweise zusätzlich eine untere Deckbahn (10; 39), die von einer Deckbahnrolle
(36) an die Unterseite der gereckten Materialbahn herangeführt wird,
m) eine eine Preß- und Trockenstrecke (32) bildende Preß- und Trockenvorrichtung,
in der die obere und/oder die untere Deckbahn gegen die wabenförmige Materialbahn
gepreßt und damit verklebt wird, und
n) eine Querschneidevorrichtung (33, 34), die die fertige Materialbahn (35) ablängt.
9. Aus einer von einer Materialrolle abgezogenen Materialbahn in einem kontinuierlichen
Arbeitsgang hergestellte Wabenplatte, deren wabenförmige Zellen aus einer kontinuierlichen
Materialbahn in einem Arbeitsgang hergestellt sind, und deren Materialbahn gefalzt,
in Streifenform beleimt, gefaltet, gepreßt, an Ober- und Unterkante der Faltungen
geschliffen und schließlich gereckt ist.