[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Seitenwand eines Druckwerks einer aus mehreren
in Reihenbauweise hintereinander angeordneten Druckwerken zusammengesetzten Bogenrotationsdruckmaschine
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] In der Seitenwand des Druckwerksgestells werden betriebsbedingt erhebliche Kräfte
wirksam. Die erreichbare Druckqualität ist in einem hohen Maße abhängig von der Steifigkeit
der Seitenwandkonstruktion. Seitenwandausbildungen mit Vorkehrungen zur Erhöhung der
Verwindungssteifigkeit entsprechen dem praktizierten Stand der Technik verschiedener
Hersteller. Bei einer durch die Druckmaschine der Firma König & Bauer-Albert mit der
Bezeichnung "KBA Rapida 104" bekanntgewordenen Ausbildung ist die Seitenwand des Druckwerksgestells
auf der Antriebsseite (AS) in Kastenbauweise mit einem Unterbaukasten und einem darauf
aufgesetzten Oberbaukasten ausgeführt. Der sich über mehrere Druckwerke erstreckende
Unterbaukasten ist auf der Außenseite der Maschine durch einen einstückig mit einem
ebenen, sich etwa senkrecht erstreckenden Teil, verbundenen Rahmen versteift. Beide
bilden zusammen einen die Zahnräder des Antriebsräderzuges aufnehmenden Kasten, der
auf der Außenseite durch Blechschutze verschlossen und teilweise mit Öl gefüllt ist.
Im Bereich eines Druckwerks durchgreift wenigstens ein Zahnrad eine Öffnung in einer
oberen Rahmenzarge, um in die Verzahnung eines den Antrieb von dem Antriebsräderzug
auf angetriebene Zylinder und Walzen des Druckwerkes mit dem Farbwerk übertragenden
Zahnrades eingreifen zu können. Diese Zylinder und Walzen sind jedoch in einem separaten
auf den Unterbaukasten aufgesetzten Oberbaukasten gelagert, der mit dem Unterbaukasten
verschraubt ist. Diese zweiteilige Ausführung wirkt sich negativ auf die Stabilität
des Druckwerks aus. Außerdem behindert der sich über viele Druckwerke erstreckende
Unterbaukasten ein flexibles Zusammenstellen einzelner Druckwerke entsprechenden spezifischen
Erfordernissen des Kunden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst steife Druckwerksseitenwand
für die Druckwerke einer aus mehreren Druckwerken in Reihenbauweise zusammensetzbaren
Bogenrotationsdruckmaschine zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit dem im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Gemäß der
Erfindung besteht die Seitenwand des Druckwerks zumindest auf der Antriebseite aus
einem kastenförmigen, an einer Seite offenen Querschnittsprofil, das mit Hilfe eines
biegesteifen und verwindungssteifen innen verrippten Deckels aus vorzugsweise Stahl
oder Gußeisen mit dem Rahmen des Seitenwandkörpers fest verbunden, insbesondere verschraubt
ist.
[0005] Zusätzlich zu der stabilen Deckelkonstruktion können nach einem weitergehenden Erfindungsgedanken
in den Rahmen des Seitenwandkörpers noch Stützen eingebaut werden, um den Seitenwandkörper
zusätzlich auszusteifen.
[0006] Der in seinem Oberbereich Lager für Walzen des Farbwerkes und für Zylinder des Druckwerkes
aufnehmende einstückige Seitenwandkörper kann auf der offenen Seite eines kastenförmigen
Querschnittsprofils im Oberbaubereich außerdem durch eine Axialkräfte der Lager auf
den Seitenwandkörper übertragende Platte ausgesteift sein. Eine solche Platte überträgt
die vorzugsweise von Reiberwalzen ausgehenden Axialkräfte direkt auf den Rahmen der
kastenförmigen einstückigen Seitenwand, so daß das hohe Biege- und Torsionswiderstandsmoment
einer Kastenwand vorteilhaft genutzt wird. Diese Platte kann außerdem als zusätzliche
Lagerstelle für die Farbwerkswalzen genutzt werden.
[0007] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Bogenrotationsdruckmaschine aus mehreren in Reihenbauweise
hintereinander angeordneten Druckwerken,
- Figur 2
- eine perspektivische Prinzipdarstellung einer Kasten-Seitenwand mit Deckel im Unter-
und Oberbaubereich gemäß der Erfindung,
- Figur 3
- eine Seitenansicht mit Ausführungsbeispiel für einen versteiften Deckel,
- Figur 4
- einen horizontalen Schnitt durch die Ausbildung nach Figur 3,
- Figur 5
- eine Schnittdarstellung einer Seitenwand in der Ebene der Seitenwand mit versteifenden
Stützen,
- Figur 6
- einen Querschnitt der Anordnung nach Figur 5 und
- Figur 7
- einen Schnitt durch ein abgeändertes Ausführungsbeispiel einer Seitenwand.
[0008] Die Figur 1 veranschaulicht eine Bogenrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise, bei
der mehrere Druckwerke 1 hintereinander angeordnet sind und ein Anleger 2 vorgesehen
ist, der die in einen Bogenstapel 3 bereitgestellten Bogen vereinzelt und dem ersten
Druckwerk 1 zuführt. Jedes Druckwerk 1 weist an beiden Maschinenseiten je eine Seitenwand
4 auf, in der die Lager für bogenführende Zylinder, für Farbwalzen oder dergleichen
angeordnet sind. Die Seitenwände 4 der Druckwerke 1 auf beiden Maschinenseiten sind
einteilig ausgeführt und miteinander in an sich bekannter Weise verbunden. Die einstückige
Seitenwand 4 gliedert sich in einen Unterbaubereich 4a und einen Oberbaubereich 4b.
In dem Unterbaubereich 4a sind die Lager für bogenführende Zylinder und auf der Antriebsseite
(AS) die Lager für die Zahnräder des Antriebsräderzuges angeordnet. Die Lager des
Plattenzylinders, des Gummituchzylinders und der Walzen des Farbwerkes befinden sich
im Oberbaubereich 4b. Wenigstens auf der Antriebsseite ist der Seitenwandkörper kastenförmig
ausgebildet, so daß er eine im wesentlichen ebene senkrechte Wand und einen mit dieser
einstückig verbundenen, sich etwa senkrecht dazu erstreckenden Rahmen 5 aufweist,
die beide eine schalenförmige Konstruktion ergeben, die nach der äußeren Maschinenseite
hin offen ist. Im Bereich der Zahnräder 6 des Antriebsräderzuges sind seitlich offene
Aussparungen 7 (Figuren 2, 5 bis 7) vorgesehen, durch die einzelne Zahnräder hindurchgreifen.
Diese Aussparungen (7) können zur Erleichterung der Montage und Demontage dieser Zahnräder
nach außen hin offen sein.
[0009] Auf die offene Seite dieser schalenförmigen Kastenkonstruktion ist gemäß der Darstellung
in der Figur 2 ein steifer, innen verrippter Deckel 8 aufgesetzt und mit den Stirnflächen
des Rahmens 5 durch Schrauben 9 oder dergleichen fest verbunden. Zahnräder 6 jedes
Druckwerkes durchgreifen mit einem Teilumfang der seitlichen Aussparungen 7 des Rahmens
5 der Seitenwand und ermöglichen dadurch den Zahneingriff des Räderzuges zwischen
benachbarten Druckwerken, deren Seitenwände in der Maschine dicht aneinandergesetzt
und ebenfalls miteinander verbunden sind. Der möglichst verwindungssteif ausgeführte
Deckel 8 wird vorzugsweise als Stahlkonstruktion ausgeführt oder besteht aus einem
Gußteil bzw. aus einer steifen Verbundkonstruktion. Eine beispielhafte Ausführung
für den Deckel 8 ist in den Figuren 3 und 4 dargestellt, wobei durch Rippen 13 und
14 eine hohe Biege- und Verwindungssteifigkeit des Deckels erreicht wird.
[0010] Im Oberbaubereich 4b ist eine steife Platte 10 vorgesehen und durch Schrauben 11
fest mit dem Seitenwandkörper verbunden. Diese Platte 10 versteift die Kastenkonstruktion
der Seitenwand im Oberbaubereich 4b. Sie überträgt Axialkräfte der Reiber direkt auf
den Rahmen 5 der Kastenkonstruktion der Seitenwand. Das hohe Biege- und Torsionswiderstandsmoment
einer Kastenkonstruktion wird hierbei vorteilhaft genutzt. Die steife Platte 10 ist
leicht entfernbar und hat somit Vorteile bei Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten
am Farbwerk. Ferner kann die steife Platte als zusätzliche Lagerstelle für die Farbwerkswalzen
dienen. Zwar sind im Farbwerksbereich bereits zusätzliche Lagerstellen für die Farbwalzen
in einer Seitenwand mittels einer Platte bekannt, jedoch ist diese Platte mit Stehbolzen
befestigt, wodurch die Befestigung wesentlich weicher wird als bei der erfindungsgemäßen
Ausbildung. Eine optimale Versteifung wird erreicht, indem zusätzlich die Platte 10
mit dem Deckel 8 form- oder kraftschlüssig, zum Beispiel durch eine Schraubverbindung
15, die in Figur 2 mit gestrichelten Linien angedeutet ist, verbunden wird.
[0011] Anstelle der durch den verwindungssteifen Deckel 8 erzielten Stützmittel oder in
Ergänzung dazu sind nach dem Ausführungsbeispiel der Figuren 5 bis 7 innerhalb des
Rahmens der Kastenkonstruktion wenigstens in deren Unterbaubereich 4a zusätzliche
Stützen 12 montiert, durch die die Kastenkonstruktion des Seitenwandkörpers zusätzlich
ausgesteift werden. Die Enden dieser Stützen 12 werden vorteilhaft durch Schrauben
11 mit den Rahmenteilen 5 der Kastenkonstruktion verbunden, um die Stützen leicht
montieren und demontieren zu können. Anstelle gerader Stützen 12 nach dem Beispiel
in den Figuren 5 und 6 können solche Stützen 12 auch Aussparungen im Bereich der Zahnräder
6 enthalten wie es in der Figur 7 dargestellt ist. Dies hat den Vorteil gegenüber
den Figuren 5 und 6, daß Zahnradjustagen einfach möglich sind, ohne die Stützen dafür
demontieren zu müssen.
[0012] Weil antriebsseitig die größeren Kräfte auftreten, wurden die Erfindungsmerkmale
vorstehend anhand der Seitenwand auf der Antriebsseite erläutert. Im Hinblick auf
möglichst niedrige Herstellungs- und Lagerhaltungskosten ist eine gleichartige Ausbildung
der Seitenwände für die Antriebsseite und für die Bedienungsseite erstrebenswert und
durchführbar.
BEZUGSZEICHENSLISTE
[0013]
- 1
- Druckwerk
- 2
- Anleger
- 3
- Bogenstapel
- 4
- Seitenwand
- 4a
- Unterbaubereich
- 4b
- Oberbaubereich
- 5
- Rahmen
- 6
- Zahnräder
- 7
- Aussparungen
- 8
- Deckel
- 9
- Schrauben
- 10
- Platte
- 11
- Schrauben
- 12
- Stützen
- 13
- Rippen
- 14
- Rippen
- 15
- Schraubverbindung
1. Seitenwand eines Druckwerks einer aus mehreren hintereinander angeordneten Druckwerken
in Reihenbauweise zusammengesetzten Bogenrotationsdruckmaschine, bei der ein verwindungssteifer
Seitenwandkörper ein kastenförmiges, an einer Seite offenes Querschnittsprofil mit
einem sich etwa quer zur Seitenwandebene erstreckenden Rahmen aufweist, der eine oder
mehrere Aussparungen für den Durchgriff von Zahnrädern eines Zahnradantriebsstranges
und/oder einen zwischen einem Oberbaubereich (4b) und einem Unterbaubereich (4a) der
Seitenwand abknickenden bzw. zurückspringenden Verlauf besitzt.
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen (5) in dem die Lager von Druckzylindern aufnehmenden Unterbaubereich
(4a) Aussparungen (7) aufweist und auf der offenen Seite des kastenförmigen Querschnittsprofils
durch einen abnehmbaren, innen verrippten Deckel (8) versteift ist.
2. Druckwerksseitenwand nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (8) mit dem Rahmen (5) verschraubt ist.
3. Druckwerksseitenwand nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (8) und der Rahmen (5) formschlüssig ineinandergreifen.
4. Druckwerksseitenwand nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen zwischen einem Oberbaubereich (4b) und einem Unterbaubereich (4a) der
Seitenwand einen abknickenden bzw. zurückspringenden Verlauf besitzt und daß in das
Kastenprofil zur Erhöhung der Steifigkeit der Seitenwand zusätzlich Stützen (12),
Rippen oder Streben eingebaut sind, die den abknickenden Teil (5a, 5b) des Rahmens
mit dem Bodenteil (5c) des Rahmens verbinden.
5. Druckwerksseitenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in einem Oberbaubereich (4b) Lager für Walzen eines Farbwerkes und Lager für
Zylinder eines Druckwerkes aufnehmende einstückige Seitenwandkörper auf der offenen
Seite des kastenförmigen Querschnittsprofils im Oberbaubereich (4b) durch eine abnehmbar
montierte, Axialkräfte der Walzenlager auf den Seitenwandkörper übertragende Platte
(10) ausgesteift ist.
6. Druckwerksseitenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (8) aus Stahl oder Gußeisen besteht.
7. Druckwerksseitenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aussparungen (7) für die erleichterte Montage der Zahnräder seitlich offen
sind.
8. Druckwerksseitenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rahmen (5) der Druckwerksseitenwand bezüglich seines die Lager der Walzen
eines Farbwerks aufnehmenden Oberbaubereiches (4b) und seines die Lager von Druckwerkszylindern
aufnehmenden Unterbaubereiches einstückig ausgebildet ist.
9. Druckwerksseitenwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützen (12) beidseitig um die Lager der die Zahnräder und die Druckzylinder
verbindenden Wellen herumgeführt sind.