[0001] Die Erfindung betrifft ein mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhtes und gegebenenfalls
anodisch oxidiertes Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen, mit einer
hydrophilierenden Schicht aus mindestens einem Polymer mit basischen und sauren Zentren
und ein Verfahren zur Herstellung des Trägermaterials.
[0002] Trägermaterialien für Offsetdruckplatten werden mit einer lichtempfindlichen Schicht
(Kopierschicht) versehen, mit deren Hilfe ein druckendes Bild auf photomechanischem
Wege erzeugt wird. Nach der Herstellung des druckenden Bildes trägt der Schichtträger
die druckenden Bildstellen und bildet zugleich an den bildfreien Stellen (Nichtbildstellen)
den hydrophilen Bilduntergrund für den lithographischen Druckvorgang.
[0003] Als Basismaterial für derartige Schichtträger kommen Aluminium, Stahl, Kupfer, Messing
oder Zink, aber auch Kunststoffolien oder Papier in Frage. Auf dem Druckplattengebiet
haben sich Aluminium und seine Legierungen durchgesetzt. Die Oberfläche des Rohmaterials
wird nach bekannten Methoden mechanisch, chemisch und/oder elektrochemisch aufgerauht
und gegebenenfalls anodisch oxidiert. Solche Vorbehandlungen reichen jedoch für Schichtträger
nicht aus, um folgenden Anforderungen gerecht zu werden:
- Die nach der Belichtung relativ löslichen Teile der lichtempfindlichen Schicht müssen
während des Entwickelns leicht und rückstandsfrei vom Träger zu entfernen sein, um
die hydrophilen Nichtbildstellen zu erzeugen. Eventuell auf dem Träger noch anhaftende
Reste der Schicht sind als Farbschleier zu erkennen, da lichtempfindliche Schichten
im allgemeinen intensiv gefärbt sind. Die Folge davon ist, daß die Druckplatte an
diesen Stellen "tonen" kann.
- Die Druckplatten sind nach dem Belichten und Entwickeln häufig noch zu korrigieren,
wobei unerwünschte Bildanteile abgelöst werden. Die dabei freigelegten Nichtbildbereiche
sollen sich in Farbe und Helligkeit nicht von den durch den Entwickler freigelegten
Nichtbildbereichen unterscheiden. Die gleichmäßige Helligkeit ist notwendig, um Meßgeräte
einsetzen zu können, mit denen der Anteil der Fläche der Bildbereiche über den Helligkeitsunterschied
zwischen Bild- und Nichtbildbereichen ermittelt wird.
Die unerwünschte Helligkeitsdifferenz zwischen einer durch Korrektur und einer während
des normalen Entwicklungsvorgangs entstandenen Nichtbildstelle wird als Korrekturkontrast
bezeichnet.
- Der in den Nichtbildstellen freigelegte Träger muß ausreichend hydrophil sein, um
beim lithographischen Druckvorgang schnell und dauerhaft Wasser anzunehmen, das die
fette Druckfarbe abstößt.
- Die lichtempfindliche Schicht vor bzw. der druckende Teil der Schicht nach der Belichtung
darf sich nicht vom Trägermaterial ablösen.
[0004] Üblicherweise wird das Trägermaterial zusätzlich hydrophiliert, weil es sonst nicht
genügend Wasser annimmt. Das Hydrophilierungsmittel muß auf die jeweilige lichtempfindliche
Schicht abgestimmt sein, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden und die Haftung nicht
zu beeinträchtigen.
[0005] Die bekannten Hydrophilierungsmethoden sind - abhängig von der lichtempfindlichen
Schicht, den Entwicklerlösungen oder Korrekturmitteln - mit mehr oder weniger großen
Nachteilen behaftet. So muß nach der Behandlung mit Alkalisilikaten, die zu guter
Entwickelbarkeit und Hydrophilie führen, eine Verschlechterung der lichtempfindlichen
Schichten nach längerer Lagerzeit hingenommen werden. Bei der Behandlung von Trägermaterialien
mit wasserlöslichen Polieren führt deren gute Löslichkeit - besonders in wäßrig-alkalischen
Entwicklern, wie sie überwiegend zum Entwickeln von positiv arbeitenden Schichten
verwendet werden - zur deutlichen Abschwächung der hydrophilierenden Wirkung. Bei
Polymeren, die Sulfonsäuregruppen enthalten, macht sich negativ bemerkbar, daß freie
anionische Säurefunktionen mit den Diazokationen von negativ arbeitenden lichtempfindlichen
Schichten in Wechselwirkung treten können, so daß nach dem Entwickeln auf den Nichtbildstellen
ein deutlicher Farbschleier durch zurückgehaltene Diazoverbindungen erkennbar ist.
Bei der Behandlung mit polymeren Acrylsäurederivaten macht sich nachteilig bemerkbar,
daß diese in der Applikationsform, in der sie Farbschleier verhindern können, d.h.
in einer Lösung von 0,1 bis 10 g/l, sehr viskos sind und ein Überschuß nur unter großen
Anstrengungen von der Oberfläche des Trägers zu entfernen ist. Besonders anfällig
für Farbschleierbildung sind hochlichtempfindliche Schichten, die für die Bebilderung
mit Lasern eingesetzt werden (EP-A 0 364 735) und die ein polymeres Bindemittel, eine
radikalisch polymerisierbare Verbindung mit mindestens einer polymerisierbaren Gruppe
und einem fotoreduzierbaren Farbstoff, eine durch Strahlung spaltbare Trihalogenmethylverbindung
und eine Metallocenverbindung als Fotoinitiatoren enthalten. Es werden daher besonders
hohe Anforderungen an das hydrophile Trägermaterial in der Weise gestellt, daß an
den Nichtbildstellen keine Bestandteile der Schicht zurückbleiben dürfen.
[0006] Aus der DE-C 11 34 093 (= US-A 3,276,868) und der US-A 4,153,461 ist es bekannt,
das Trägermaterial mit Phosphonsäuren, insbesondere mit Polyvinylphosphonsäure oder
Mischpolymeren von Vinylphosphonsäure mit Acrylsäure und Vinylacetat zu hydrophilieren.
Erwähnt wird auch, daß Salze der Phosphonsäuren geeignet sind. Dies ist jedoch nicht
näher spezifiziert.
[0007] In der EP-A 0 069 320 (= US-A 4,427,765) ist ein Verfahren zum Hydrophilieren eines
Aluminiumträgermaterials für Flachdruckplatten beschrieben, in dem Salze von Polyvinylphosphonsäuren,
Polyvinylsulfonsäuren, Polyvinylmethylphosphinsäuren und anderen Polyvinylverbindungen
mit mindestens zweiwertigen Metallkationen eingesetzt werden.
[0008] Gemäß der EP-A 0 190 643 wird das Trägermaterial mit einem Homopolymer aus Acrylamidoisobutylenphosphonsäure
oder einem Copolymer aus Acrylamidoisobutylenphosphonsäure und Acrylamid oder mit
einem Salz dieses Homo- oder Copolymers mit einem mindestens zweiwertigen Metallkation
beschichtet. Die Beschichtung hat den Vorteil, daß die fertigen Druckplatten an den
Nichtbildstellen eine gute Hydrophilie zeigen und einen verminderten Farbschleier
aufweisen.
[0009] Die EP-A 0 490 231 beschreibt die Behandlung von Druckplattenträgern mit Polyethyleniminen,
die Strukturelemente vom Typ -(CH
2-CH
2-N(X)-)
n- enthalten oder mit Polyvinylaminen, die Strukturelemente vom Typ -(CH
2-CH(NY
1Y
2)-)
n- enthalten, wobei X, Y
1 und Y
2 gegebenenfalls C-substituierte Sulfomethylgruppen oder Phosphonomethylgruppen sind.
Aber auch mit diesem Verfahren werden noch keine optimalen Ergebnisse erreicht.
[0010] Die nicht vorveröffentlichte DE 44 23 140.7 beschreibt ein Verfahren, das mit den
in der EP-A 0 490 231 aufgezählten Substanzen in einem ersten Schritt und mit anderen
Phosphonsäureverbindungen in einem zweiten Schritt arbeitet. Das Verfahren hat den
Nachteil, daß es aufwendig in zwei Stufen durchgeführt werden muß.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Trägermaterialien für Offsetdruckplatten
herzustellen, die
- sehr gute Hydrophilierungseigenschaften aufweisen,
- für alle lichtempfindliche Schichten gleichermaßen geeignet sind, ohne daß die lichtempfindliche
Schicht bei längerer Lagerung durch Reaktionen zwischen Hydrophilierungsmittel und
lichtempfindlicher Schicht beeinträchtigt wird,
- eine sehr gute Haftung zu den druckenden Teilen der lichtempfindlichen Schicht besitzen
und
- technisch einfach herzustellen sind.
[0012] Gelöst wird die Aufgabe durch ein mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhtes
und gegebenenfalls anodisch oxidiertes Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen,
mit einer hydrophilierenden Schicht aus mindestens einem Polymer mit basischen und
sauren Zentren in der Weise, daß die hydrophilierende Schicht aus einem Gemisch zweier
Komponenten besteht, von denen die eine Komponente zur Gruppe der Aminosäuren und
die andere Komponente zu den Polymeren mit basischen und sauren Zentren gehört.
[0013] Die weitere Ausgestaltung des Trägermaterials ist in den Ansprüchen 2 bis 7 beschrieben.
[0014] Das Verfahren zur Herstellung des Trägermaterials zeichnet sich dadurch aus, daß
in einem einstufigen Verfahren auf das mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhte
und gegebenenfalls anodisch oxidierte Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen
eine zwei Komponenten enthaltende hydrophilierende Schicht in wäßriger Lösung aufgebracht
wird. Weitere Verfahrensschritte sind in den Ansprüchen 9 bis 13 beschrieben.
[0015] Die hydrophilierende Schicht kann durch Aufsprühen einer entsprechenden Lösung aufgebracht
werden. Die Konzentration der hydrophilierenden Verbindungen in dieser Lösung kann
dabei in weiten Grenzen variieren, jedoch haben sich Lösungen mit einer Konzentration
on 0,1 bis 20 g/l, bevorzugt von 0,3 bis 5 g/l, als besonders vorteilhaft erwiesen.
Diese Mengenangaben gelten für beide Komponenten.
[0016] Nach dem Auftragen der hydrophilierenden Schicht kann das Material zur Entfernung
des überflüssigen Hydrophilierungsmittels abgespült werden. Die Hydrophilierung kann
bei Temperaturen von 20 bis 95 °C geschehen, doch werden Temperaturen von 30 bis 65
°C bevorzugt. Das zu beschichtende Material wird im allgemeinen 1 s bis 5 min lang
besprüht oder eingetaucht. Es ist nachteilig, wenn die Behandlungszeit kürzer als
1 s ist, aber nicht, wenn sie mehr als 5 min beträgt.
[0017] Nach dem Hydrophilierungsschritt wird der beschichtete Träger zweckmäßig bei Temperaturen
von 100 bis 130 °C getrocknet.
[0018] Mit oberflächensensitiven Meßmethoden, wie EDX (
Energy
dispersive
Xray), Auger-Elektronenspektroskopie, ESCA (
Electron
sectroscopy for
chemical
analysis), SIMS (
secondary
ion
mass
spectroscopy) etc. läßt sich nachweisen, daß die zur Hydrophilierung zugegebenen Substanzen
tatsächlich auf die Trägeroberfläche aufziehen. Die Bestimmung des Gewichts der aufgebrachten
hydrophilen Beschichtung ist jedoch problematisch, da bereits geringe Mengen des Produkts
einen deutlichen hydrophilierenden Effekt zeigen. Die hydrophilierenden Mittel haften
zudem relativ stark an der Oberfläche des Trägermaterials. Die aufgebrachte Menge
liegt jedoch in jedem Fall unter 0,5 mg/dm
2, wahrscheinlich sogar unter 0,25 mg/dm
2. Die Mindestmenge beträgt etwa 0,02 mg/dm
2.
[0019] Das modifizierte Polyethylenimin und das modifizierte Polyvinylamin sowie Verfahren
zu deren Herstellung sind in der EP-A 0 490 231 beschrieben. Sie werden in der Regel
aus den entsprechenden nicht-modifizierten Vorprodukten durch Phosphonomethylierung
und/oder Sulfonomethylierung hergestellt.
[0020] Die erfindungsgemäßen Trägermaterialien können anschließend mit verschiedenen lichtempfindlichen
Gemischen beschichtet werden. Grundsätzlich sind alle Gemische geeignet, die Schichten
ergeben, die nach bildmäßigem Belichten, nachfolgendem Entwickeln und/oder Fixieren
ein positives oder negatives Bild ergeben. An den Nichtbildstellen behält das als
Druckplatte geeignete Material seine ausgzeichnete Hydrophilie und läßt praktisch
keine Farbschleier mehr erkennen.
[0021] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein Aufzeichnungsmaterial mit einem
Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen, das hydrophiliert und mit einer
strahlungsempfindlichen Schicht beschichtet ist.
[0022] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie in irgendeiner
Weise einzuschränken. Dazu werden die folgenden aufgerauhten und anodisch oxidierten
Druckplattenträger verwendet.
Typ 1
[0023] 0,3 mm starkes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255) wurde mit einer 2%igen
wäßrigen NaOH-Beizlösung bei einer Temperatur von 50 bis 70 °C entfettet. Die elektrochemische
Aufrauhung der Oberfläche erfolgte dann mit Wechselstrom in einem HNO
3 enthaltenden Elektrolyten. Der R
z-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 6 µm. Die anschließende anodische Oxidation
wurde in einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das Oxidschichtgewicht
betrug etwa 3,0 g/m
2.
Typ 2
[0024] 0,3 mm starkes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0515) wurde mit einer 2%igen
wäßrigen NaOH-Beizlösung bei einer Temperatur von 50 bis 70 °C entfettet. Die elektrochemische
Aufrauhung der Oberfläche erfolgte mit Wechselstrom in einem Salzsäure enthaltenden
Elektrolyten. Der R
z-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 6 µm. Die anschließende anodische Oxidation
wurde in einem schwefelsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das Oxidschichtgewicht
betrug etwa 2,0 g/m
2.
Typ 3
[0025] 0,2 mm dickes walzblankes Aluminium (DIN-Werkstoff Nr. 3.0255) wurde mit einer 2
%igen wäßrigen NaOH-Beizlösung bei einer Temperatur von 50 bis 70 °C entfettet und
anschließend mit schneidenden Körnmitteln (z.B. Quarzmehl oder Aluminiumoxid) mechanisch
aufgerauht. Der R
z-Wert der Oberflächenrauhigkeit betrug danach 4 µm. Die anschließende anodische Oxidation
wurde in einem phosphorsäurehaltigen Elektrolyten durchgeführt. Das Oxidschichtgewicht
betrug etwa 0,9 g/m
2.
Typ 4
[0026] Ein Träger wird, wie unter Typ 2 beschrieben, behandelt, jedoch bis zu einem Oxidschichtgewicht
von 1,5 g/m
2 anodisiert.
[0027] Die folgenden Beispiele zeigen die Vorteile des erfindungsgemäßen Trägermaterials.
Die Hydrophilierungen A* bis D* gemäß Tabelle 1 wurden für die Vergleichsversuche
verwendet, während das erfindungsgemäße Trägermaterial nach E hydrophiliert wurde.
[0028] Die basischen Zentren in dem Polymer, das basische und saure Zentren enthält, sind
primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen, während die sauren Zentren Carboxy-,
Phosphono- oder Sulfogruppen sind. Der pH-Wert des Polymers liegt im Bereich von 4
bis 9, insbesondere von 4,5 bis 7,5. Die eine Komponente der hydrophilierenden Schicht
ist beispielsweise aus der Gruppe sulfo- oder phosphonomethyliertes Polyethylenimin
und Polyvinylamin ausgewählt. Ebenso kann diese Komponente ein Co- oder Terpolymer
aus der Gruppe substituierte Aminoacrylate, Vinylpyrrolidone, Vinylimidazole sein.
Die andere Komponente der hydrophilierenden Schicht ist z.B. aus der Gruppe der einbasischen
Aminosäuren, wie Glycin, Aminohexansäure, Aminobenzosäure, Diaminobenzosäure, Leucin
ausgewählt. Weitere Zusätze sind bei den Beispielen 6 bis 34 unter den Buchstaben
N bis S angeführt.
Tabelle 1
| Hydrophilierung |
| A* |
Keine |
| B* |
mit Polyvinylphosphonsäure (2 g/l bei 75 °C, pH 2) |
| C* |
mit N-Phosphonomethyl-Polyethylenimin (1 g/l bei 65 °C, pH 4,5) |
| D* |
zuerst C), dann B) |
| E |
erfindungsgemäß wie C*, zusätzlich 1 g/l Glycin in der Lösung |
Beispiel 1
[0029] Ein Träger vom Typ 2 wurde entsprechend Tabelle 1 hydrophiliert und mit einer positiv
arbeitenden Diazoschicht bestehend aus
- 5,00 Gew.-%
- Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420 nach DIN 53783/53240
und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000 (Polystyrol-Standard),
- 1,20 Gew.-%
- Ester aus 1,5 mol 1,2-Naphthochinon-2-diazid-5-sulfonylchlorid und 1 mol 2,3,4-Trihydroxy-benzophenon,
- 0,15 Gew.-%
- 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlorid,
- 0,05 Gew.-%
- Victoriareinblau (C.I. 44045 ) und
- ad 100 Gew.-%
- eines Lösemittelgemisches aus Methylethylketon und Propylenglykolmonomethylether (40/60)
beschichtet. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125 °C getrocknet. Das Filmgewicht
betrug 2,4 g/m
2. Auf die strahlungsempfindliche Schicht wurde dann eine Mattierungslösung (eine 20%-ige
wäßrige Lösung eines Terpolymers aus Vinylsulfonsäure, Ethylacrylat und Styrol) elektrostatisch
so aufgesprüht, daß die mittlere Höhe der Erhebungen 4 µm betrug.
[0030] Die Platten wurden in einem Vakuum-Kontaktkopierrahmen durch Evakuieren mit einer
Testmontage kontaktiert, mit einer metallhalogenid-dotierten 5 kW-Quecksilberdampflampe
im Abstand von 110 cm so belichtet, daß nach Entwicklung eine offene Stufe 4 im UGRA-Offset-Testkeil
resultierte, was einer Hochbelichtung zur Filmkanteneliminierung entspricht.
[0031] Entwickelt wurde bei 20 °C in einem Entwicklungsgerät (VA86 der Hoechst AG) mit einem
Kaliumsilikat-Entwickler (Gesamtalkaligehalt 0,5 mol/l, Verhältnis K
2O:SiO
2 = 1:1,2, später als "Entwickler Typ 1" bezeichnet) bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit
von 1,4 m/min.
[0032] Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleiern nach einer Entwicklerbelastung
von 4 m
2 Aufzeichnungsmaterial (Bildanteil 25%) pro Liter Entwickler. Die Ergebnisse zeigt
Tabelle 2.
Beispiel 2
[0033] Ein Träger vom Typ 1 wurde gemäß Tabelle 1 hydrophiliert und mit einer umkehrbaren
Positivschicht, bestehend aus
- 4,80 Gew.-%
- Kresol-Xylenol-Formaldehyd-Novolakharz mit einer Hydroxylzahl von 420 nach DIN 53783/53240
und einem Gewichtsmittelwert nach GPC von 6000
- 1,05 Gew.-%
- Ester aus 3,4 mol 1,2-Naphthochinon-2-diazid-4-sulfonylchlorid und 1 mol 2,3,4,2',3',4'-Hexahydroxy-5,5'-dibenzoyldiphenylmethan,
- 0,05 Gew.-%
- 2-(4-Styryl-phenyl)-4,6-bis-trichlormethyl-s-triazin,
- 0,10 Gew.-%
- Kristallviolett (C.I. 42555),
- 1,00 Gew.-%
- Kieselsäurefüllstoff mit einer mittleren Korngröße von 3,9 µm,
- 0,10 Gew.-%
- Tensid auf Basis von Dimethylsiloxan- und Ethylenoxideinheiten und
- ad 100 Gew.-%
- eines Lösemittelgemisches aus Tetrahydrofuran und Propylenglykolmonomethylether (55/45).
versehen. Der beschichtete Träger wurde 1 min bei 125 °C getrocknet. Das Filmgewicht
betrug 1,8 g/m
2. Danach wurde er wie folgt weiterverarbeitet:
1. Belichten an einem Kopierrahmen wie in Beispiel 1 durch eine Testvorlage , 60 s,
2. Tempern bei 135 °C in einem Durchlaufofen, 60 s
3. Abkühlen mit Umluft, 10 s,
4. Ausbelichten ohne Vorlage mit UV-A-Leuchtstofflampen einer Strahlungsleistung von
240 Watt, 30 s in einem Durchlaufgerät,
5. Entwickeln in einem Gerät wie in Beispiel 1 bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit
von 1,2 m/min.
[0034] Es wurde mit einem Natriumsilikatentwickler gemäß der DE-A 40 27 299 mit einem Gesamtalkaligehalt
von 0,8 mol/l (Na
2O:SiO
2 = 1:1) und einem Gehalt an Polyglykol-1000-dicarbonsäure von 0,6 Gew.% (im folgenden
als "Entwickler Typ 2" bezeichnet) entwickelt.
[0035] Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleiern nach einer Entwicklerbelastung
von 2 m
2 Aufzeichnungsmaterial (Bildanteil 25%) pro Liter Entwickler. Die Ergebnisse zeigt
Tabelle 2.
Beispiel 3
[0036] Ein Druckplattenträger des Typs 4 wurde den in der Tabelle 1 erwähnten fünf verschiedenen
Nachbehandlungen unterworfen und mit einer negativ arbeitenden Schicht folgender Zusammensetzung
versehen:
- 2,5 Gew.-%
- eines Copolymeren aus Methacrylsäure (20 Gew.%), Methylmethacrylat (30 Gew.%) und
Glycerinmonomethacrylat (50 Gew.%) mit einem mittleren Molekulargewicht Mw von 24.000 (GPC),
- 0,5 Gew.-%
- eines Diazoniumsalz-Polykondensationsproduktes aus 1 mol 3-Methoxy-diphenylamin-4-diazoniumsulfat
und 1 mol 4,4'-Bis-methoxymethyl-diphenylether, ausgefällt als Mesitylensulfonat,
- 0,09 Gew.-%
- Viktoriareinblau FGA (Basic Blue 81),
- 0,07 Gew.-%
- Phenylphosphonsäure,
- 0,1 Gew.-%
- eines Kieselgelfüllstoffes mit einer mittleren Korngröße von 3µm und
- ad 100 Gew.-%
- eines Lösemittelgemisches aus Tetrahydrofuran und Ethylenglykol-monomethylether (40/60).
[0037] Die beschichteten Träger wurden im Trockenkanal bei 120 °C getrocknet. Das Trockenschichtgewicht
betrug 1,4 g/m
2. Die Reproduktionsschicht wurde 35 s lang unter einer Negativvorlage mit einer 5-kW-Metallhalogenidlampe
belichtet und mit folgender Lösung bei 23 °C in einer Entwicklungsmaschine mit Ausreibeelement
bei 1,4 m/min entwickelt:
- 5 Gew.-%
- Natriumlaurylsulfat,
- 2 Gew.-%
- Phenoxyethanol,
- 1 Gew.-%
- Natriummetasilikat x 5H2O und
- 92 Gew.-%
- Wasser
[0038] Untersucht wird das Auftreten von Restschichtschleier nach einer Entwicklerbelastung
von 4m
2 pro Liter Entwickler.
[0039] Auch hier erwies sich die Hydrophilierung gemäß Schritt E des erfindungsgemäßen Trägers
als vorteilhafter und einfacher durchzuführen.
Beispiel 4
[0040] Ein Träger vom Typ 3 wurde gemäß der Tabelle 1 hydrophiliert und mit folgender Lösung
beschichtet:
- 3,1 Gew.-%
- 2,5-Bis-(4-diethylamino-phenyl)-1,3,4-oxadiazol,
- 3,1 Gew.-%
- eines Copolymers aus Styrol und Maleinsäureanhydrid mit einem Erweichungspunkt von
210 °C,
- 0,02 Gew.-%
- Rhodamin (R) FB (C.I. 45 170),
- ad 100 Gew.-%
- Ethylenglykol-monomethylether
und anschließend in einem Durchlauf -Trockenofen bei 120 °C getrocknet. Die Schicht
wurde im Dunkeln mit einer Corona auf 450 V negativ aufgeladen, die aufgeladene Platte
in einer Reprokamera bildmäßig belichtet und anschließend mit einem elektrophotographischen
Suspensionsentwickler aus einer Dispersion von 0,6 Gew.-% Magnesiumsulfat und einer
Lösung von 1,4 Gew.-% Pentaerythritharzester in 98 Gew.-% eines Isoparaffingemisches
mit einem Siedebereich von 185 bis 210 °C entwickelt. Nach dem Entfernen der überschüssigen
Entwicklerflüssigkeit wurde der Toner fixiert und die Platte bei 24°C in einer Lösung
aus
- 10 Gew.-%
- Ethanolamin,
- 10 Gew.-%
- Propylenglykol-monophenylether,
- 2 Gew.-%
- K2HPO4,
- ad 100 Gew.-%
- Wasser
bei einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 1,4 m/min entschichtet. Danach wurde die
Platte mit einem kräftigen Wasserstrahl abgespült, um die Entschichterreste zu entfernen.
Untersucht wurde das Auftreten von Restschichtschleier nach einer Entschichterbelastung
von 10 m
2 pro Liter Entschichter bei einem Bildanteil von 25%.
Beispiel 5
[0041] Ein Träger vom Typ 1 wurde gemäß der Tabelle 1 hydrophiliert und eine Lösung der
folgenden Zusammensetzung so aufgeschleudert, daß jeweils ein Schichtgewicht von 2,5
g/m
2 erhalten wurde:
- 10,7 Gew.-%
- der in Beispiel 3 angegebenen Terpolymerlösung,
- 5,3 Gew.-%
- Triethylenglykoldimethacrylat,
- 0,15 Gew.-%
- Orasolblau (C.I. 50 315),
- 0,15 Gew.-%
- Eosin, alkohollöslich (C.I. 46 386),
- 0,11 Gew.-%
- 2,4-Bis-trichlormethyl-6-(4-styrylphenyl)-s-triazin,
- 0,23 Gew.-%
- Dicyclopentadienyl-titan-bis-pentafluorphenyl,
- 42 Gew.-%
- Butanon und
- ad 100 Gew.-%
- Butylacetat.
[0042] Die Platte wurde dann nach dem Trocknen mit einer Polyvinylalkoholschicht überzogen,
belichtet und entwickelt.
[0043] Die Aufzeichnungsmaterialien der Beispiele 1 bis 5 wurden densitometrisch (Auflichtdensitometer,
Magenta bzw. Cyan-Filter) wie folgt bewertet:
- +
- kein Restschichtschleier, Densitometermeßwert < 0,01
- 0
- leichter Restschichtschleier, Densitometermeßwert 0,01-0,02
- -
- Restschichtschleier vorhanden, Densitometermeßwert > 0,02
Tabelle 2
| Hydrophilierung |
Bewertung der Beispiele |
| |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
| A* |
- |
- |
- |
- |
- |
| B* |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
| C* |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
| D* |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
| E |
+ |
+ |
+ |
+ |
+ |
Beispiele und Vergleichsbeispiele
[0044] Mit den Beispielen 6 bis 34 (Tabelle 5/6) soll die Überlegenheit der erfindungsgemäßen
Träger über die gemäß Tabelle 1, A bis D, hydrophilierten Träger der Vergleichsbeispiele
V6 bis V37 gezeigt werden. Die Aufzeichnungsmaterialien, hergestellt nach den in den
Tabellen angegebenen Bedingungen, wurden wie folgt untersucht:
1. Messung des Farbschleiers:
[0045] Sowohl bei einer Probe des unbeschichteteten Trägers als auch in den Nichtbildstellen
nach der Beschichtung, Belichtung und Entwicklung wurde im Bereich des sichtbaren
Lichtes die Reflexion der Nichtbildstellen gemessen. Dazu wurde das Zweikanalsimultanspektrometer
MCS512 der Firma Datacolor benutzt. Mit den Meßergebnissen wurde nach CIE (Commission
International de l' Eclairage, Publikation Nr 15) die Helligkeit L* der Trägeroberfläche
berechnet. Einzelheiten dieser Rechnungen sind in den DIN-Normen 6174 (1979) und 5033
(1970) beschrieben. Im vorliegenden Falle wurde die Lichtart D65 verwendet und bei
den Rechnungen abweichend von der Empfehlung durch CIE ein 2°-Beobachter zugrunde
gelegt. Diese Helligkeit L* des unbeschichteten Trägermaterials ist in der Spalte
6 der folgenden Tabellen 5 und 6 angegeben. In der Praxis fallen bei diesen Berechnungen
automatisch auch die Farbmaßzahlen a* und b* an, die jedoch bei den hier relevanten
Untersuchungen an Druckplattenträgern den Werten der Helligkeitsmaßzahl L* parallel
laufen und deshalb unberücksichtigt blieben. Nach diesen Berechnungen wurde die Differenz
dL*1 der Helligkeit vor der Beschichtung und in den Nichtbildstellen nach der Beschichtung,
Belichtung und Entwicklung berechnet. Da die lichtempfindlichen Schichten in der Praxis
dunkel eingefärbt sind (verglichen mit den hellgrauen Trägeroberflächen), würden sich
unerwünschte Schichtreste als dunkler Schleier in den Nichtbildstellen bemerkbar machen.
Die Helligkeit der Nichtbildstellen nach der Beschichtung, Belichtung und Entwicklung
wäre geringer als die vor der Beschichtung. Bei der Differenzbildung resultierte ein
positiver Zahlenwert dL*1, der umso größer wäre, je ausgeprägter der unerwünschte
Farbschleier ist. Dieser Wert dL*1 ist in Spalte 7 der Tabellen 5 und 6 angegeben.
[0046] Je nach der Übung des Beobachters und dessen Augenempfindlichkeit sind Farbschleier
etwa ab einem Meßwert von 0,8 sichtbar. Sie stellen auf jeden Fall einen kosmetischen
Fehler der Druckplatte dar und können schon deshalb zu Reklamationen durch die Käufer
führen. Sollte der Farbschleier sehr intensiv werden, ist das ein Anzeichen für eine
große Menge von Schichtresten in den Nichtbildstellen, die unter Umständen zum unerwünschten
Mitdrucken (Tonen) führen können, besonders wenn, wie häufig erwünscht, wenig Feuchtmittel
dosiert wird. Ein exakter Wert des Farbschleiers für diesen Fall läßt sich nicht angeben.
2. Messung des Korrekturkontrastes:
[0047] Die Nichtbildstelle einer Druckplatte wurde mit einem handelsüblichen Korrekturmittel
behandelt. Danach wurden die Helligkeiten gemessen, und zwar einmal im korrigierten
und einmal im nicht korrigierten Bereich. Auch hier wurde die Differenz dL*2 gebildet.
Ist sie wesentlich verschieden von 0, d.h. im Bereich von 0,5 bis 1, hat das Korrekturmittel
entweder noch Schichtreste von der Oberfläche ablösen können oder aber sogar die Oberfläche
der Nichtbildstelle selbst angegriffen und beschädigt.
3. Bestimmung der Hydrophilie:
[0048] Die Nichtbildstelle einer Druckplatte wurde über eine Handwalze aus Gummi mit Druckfarbe
belegt, in verdünnte Phosphorsäure gebracht und die Zeit gemessen, die die verdünnte
Phosphorsäure benötigte, um die Farbe von der Nichtbildstelle abzulösen. Diese Zeit
darf bei einem gut hydrophilen Träger nicht über 30 s liegen.
[0049] Mit der verdünnten Phosphorsäure wird das im Druckvorgang verwendete, in der Regel
saure Feuchtmittel simuliert.
Vergleichsbeispiele V6 bis V37
[0050] Träger der Typen 1 und 2 wurden anodisiert und 5 s lang in einem Tauchbad einer hydrophilierenden
Behandlung unterzogen. Die Bedingungen sind in der Tabelle 3 angegeben. Der Typ der
hydrophilierenden Behandlung ist in Spalte 2 der nachfolgenden Tabellen 3 bis 6 angegeben.
Die dort angegebene Bezeichnung entspricht der in Tabelle 1. Nach der hydrophilierenden
Behandlung wurden die Platten mit der in Beispiel 1 angegebenen Lösung beschichtet,
belichtet und mit einem Entwickler der Typen 1 und 2 in dem genannten Entwicklungsgerät
VA86 entwickelt.
Tabelle 3
| Nr. |
Hydrophil. Behandl. |
Träger |
Entwickler |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
| |
Typ |
Typ |
Typ |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
| V6 |
B* |
1 |
1 |
78,33 |
1,33 |
1,39 |
15 |
| V7 |
C* |
1 |
1 |
78,33 |
1,02 |
1,13 |
15 |
| V8 |
D* |
1 |
1 |
78,28 |
0,33 |
0,17 |
5 |
| V9 |
B* |
1 |
1 |
78,25 |
2,15 |
2,02 |
15 |
| V10 |
C* |
1 |
1 |
78,37 |
1,24 |
1,34 |
5 |
| V11 |
D* |
1 |
1 |
78,37 |
0,24 |
0,54 |
5 |
| V12 |
B* |
1 |
2 |
78,33 |
2,24 |
1,83 |
5 |
| V13 |
C* |
1 |
2 |
78,00 |
1,92 |
2,12 |
5 |
| V14 |
D* |
1 |
2 |
78,39 |
0,43 |
0,41 |
15 |
| V15 |
B* |
2 |
1 |
79,10 |
3,01 |
1,72 |
15 |
| V16 |
C* |
2 |
1 |
79,03 |
1,75 |
1,43 |
15 |
| V17 |
D* |
2 |
1 |
79,04 |
0,30 |
0,54 |
5 |
[0051] Tabelle 3 zeigt, daß die nicht erfindungsgemäß hergestellten Druckplatten in den
Nichtbildstellen zwar eine ausreichend gute Hydrophilie haben, aber entweder einen
deutlichen Farbschleier aufweisen oder aber einen Angriff durch das Korrekturmittel
erleiden, der zu einer Verfärbung in den Nichtbildstellen führt, oder beide Erscheinungen.
Obwohl zwei verschiedene Trägertypen zum Einsatz kamen und zwei verschiedene Entwickler
benutzt wurden, ist keine der in der Tabelle genannten Kombinationen in der Lage,
in allen Eigenschaften gute Ergebnisse zu erbringen. Lediglich die hydrophilierende
Behandlung bringt leidlich gute Ergebnisse, doch handelt es sich hier um einen zweistufigen
Prozeß, was technische Nachteile hat.
[0052] Die Aufzeichnungsmaterialien gemäß Tabelle 4 wurden mit einem Träger des Typs 2 produziert.
Sie wurden einer nicht erfindungsgemäßen hydrophilierenden Behandlung unterworfen,
d.h. in eine wäßrige Lösung getaucht, die phosphonomethyliertes Polyimin als eine
Komponente und einen weiteren Zusatz enthielt. Die Konzentration des Polyimins betrug
in allen Fällen 1 g/l. Der Typ der zweiten Komponente und die Behandlungstemperatur
sind in der folgenden Liste angegeben.
[0053] Liste mit Beispielen geprüfter, nicht erfindungsgemäßer Zusätze:
- F
- Phthalsäure bei 60 °C
- G
- Maleinsäure bei 65 °C
- H
- Apfelsäure bei 65 °C
- I
- Dioxaoctansäure bei 55 °C
- J
- Apfelsäure bei 55 °C
- K
- Nikotinsäure bei 60 °C
- L
- Fumarsäure bei 60 °C
- M
- Milchsäure bei 55 °C.
Tabelle 4
| Nr. |
Hydrophil. Behandlung |
Konzentration |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
| |
Typ |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
| V18 |
F |
2,0 |
77,83 |
1,08 |
1,64 |
5 |
| V19 |
G |
2,0 |
77,94 |
1,66 |
1,24 |
15 |
| V20 |
H |
2,0 |
77,95 |
0,96 |
1,32 |
5 |
| V21 |
I |
2,0 |
79,52 |
0,93 |
1,21 |
5 |
| V22 |
J |
2,0 |
79,60 |
0,81 |
0,44 |
5 |
| V23 |
K |
2,0 |
78,07 |
2,13 |
1,76 |
5 |
| V24 |
L |
2,0 |
79,41 |
0,88 |
1,69 |
5 |
| V25 |
M |
2,0 |
79,54 |
0,97 |
1,78 |
5 |
| V26 |
F |
5,0 |
79,60 |
0,55 |
0,95 |
15 |
| V27 |
G |
1,0 |
78,06 |
0,77 |
0,57 |
15 |
| V28 |
H |
5,0 |
78,95 |
1,56 |
1,01 |
5 |
| V29 |
I |
5,0 |
79,02 |
2,20 |
0,85 |
5 |
| V30 |
J |
5,0 |
79,10 |
2,09 |
0,63 |
5 |
| V31 |
K |
5,0 |
78,07 |
0,12 |
1,11 |
15 |
| V32 |
L |
5,0 |
77,83 |
0,12 |
1,41 |
5 |
| V33 |
M |
5,0 |
78,88 |
2,01 |
1,55 |
5 |
| V34 |
M |
1,0 |
78,27 |
2,53 |
1,34 |
5 |
| V35 |
M |
0,2 |
78,97 |
2,08 |
1,73 |
15 |
| V36 |
M |
10,0 |
79,01 |
2,42 |
1,75 |
5 |
| V37 |
M |
20,0 |
78,92 |
2,22 |
1,21 |
5 |
[0054] Bei diesen Druckplatten, die alle in den Nichtbildbereichen eine gute Hydrophilie
zeigen, sind die Meßwerte für den Farbschleier und/oder den Korrekturkontrast unbefriedigend.
Beispiele 6 bis 34
[0055] Tabelle 5 zeigt Ergebnisse mit Trägern des Typs 2 und Tabelle 6 solche mit Trägern
des Typs 4. Sie wurden einer erfindungsgemäßen hydrophilierenden Behandlung unterworfen,
d.h. in eine wäßrige Lösung getaucht, die phosphonomethlyiertes Polyimin als eine
Komponente und eine Aminosäure als weiteren Zusatz enthielt. Die Konzentration des
Polyimins ist mit "Konzentration 1" angegeben, die der zweiten Komponente "Konzentration
2". Der Typ der zweiten Komponente und die Behandlungstemperatur sind in der folgenden
Liste angegeben. Die Tauchzeit betrug in den meisten Fällen 5 s. Tauchzeiten von 15
s bis zu einigen Minuten haben den gleichen Effekt. Die Tauchzeit sollte jedoch nicht
kürzer als 1 s sein.
[0056] Liste mit Beispielen weiterer erfindungsgemäßer Zusätze:
- N
- 2-Aminoadipinsäure
- O
- Aminopropionsäure
- P
- Phenylglycin
- Q
- Aminohexansäure
- R
- Diaminobenzosäure
- S
- Methylglutaminsäure.
Tabelle 5
| Versuche mit Trägern des Typs 2 |
| Nr. |
Hydro phil. Behandl. |
Temperatur |
Konzentration 1 |
Konzentration 2 |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
| |
Typ |
°C |
g/l |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
| 6 |
E |
40 |
5,0 |
0,5 |
78,9 |
-0,20 |
0,00 |
15 |
| 7 |
E |
50 |
5,0 |
0,5 |
78,5 |
-0,24 |
0,05 |
5 |
| 8 |
E |
60 |
5,0 |
0,5 |
78,3 |
-0,51 |
0,06 |
15 |
| 9 |
E |
40 |
2,0 |
0,5 |
78,4 |
-0,14 |
0,20 |
5 |
| 10 |
E |
50 |
2,0 |
0,5 |
78,3 |
-0,46 |
0,24 |
5 |
| 11 |
E |
60 |
2,0 |
0,5 |
77,9 |
0,55 |
0,01 |
5 |
| 12 |
E |
40 |
1,0 |
1,0 |
77,7 |
0,22 |
0,06 |
5 |
| 13 |
E |
50 |
1,0 |
1,0 |
78,1 |
0,23 |
0,15 |
5 |
| 14 |
E |
60 |
1,0 |
1,0 |
77,6 |
-0,41 |
0,41 |
5 |
| 15 |
E |
40 |
0,5 |
1,0 |
77,8 |
-0,16 |
0,55 |
5 |
| 16 |
E |
50 |
0,5 |
1,0 |
78,9 |
-0,14 |
0,27 |
5 |
| 17 |
E |
60 |
0,5 |
1,0 |
77,9 |
0,12 |
0,22 |
5 |
| 18 |
E |
40 |
0,2 |
1,0 |
77,6 |
0,11 |
0,59 |
15 |
| 19 |
E |
50 |
0,2 |
1,0 |
78,1 |
0,03 |
0,55 |
15 |
| 20 |
E |
60 |
0,2 |
1,0 |
77,8 |
-0,07 |
0,61 |
15 |
Tabelle 6
| Versuche mit Trägern des Typs 4 |
| Nr. |
Hydrophil. Behandl. |
Temperatur |
Konzentration 1 |
Konzentration 2 |
Helligkeit |
Farbschleier |
Korrekturkontrast |
Hydrophilie |
| |
Typ |
°C |
g/l |
g/l |
L* |
dL*1 |
dL*2 |
s |
| 21 |
E |
40 |
2,0 |
4,0 |
78,5 |
0,09 |
0,45 |
5 |
| 22 |
E |
50 |
2,0 |
4,0 |
78,5 |
0,65 |
0,32 |
5 |
| 23 |
E |
604 |
2,0 |
4,0 |
78,4 |
0,45 |
0,30 |
5 |
| 24 |
E |
0 |
1,0 |
2,0 |
78,0 |
0,50 |
0,32 |
5 |
| 25 |
E |
50 |
1,0 |
2,0 |
78,7 |
0,24 |
0,16 |
5 |
| 26 |
E |
60 |
1,0 |
2,0 |
78,7 |
0,37 |
0,07 |
5 |
| 27 |
E |
40 |
1,0 |
1,0 |
78,3 |
0,21 |
0,50 |
5 |
| 28 |
E |
50 |
1,0 |
1,0 |
78,3 |
0,19 |
0,49 |
5 |
| 29 |
E |
60 |
1,0 |
1,0 |
78,4 |
0,34 |
0,50 |
15 |
| 30 |
E |
40 |
0,5 |
1,0 |
78,4 |
0,27 |
0,43 |
5 |
| 31 |
E |
50 |
0,5 |
1,0 |
78,4 |
0,23 |
0,43 |
5 |
| 32 |
E |
60 |
0,5 |
1,0 |
78,9 |
0,43 |
0,40 |
5 |
| 33 |
E |
50 |
0,5 |
1,0 |
78,3 |
0,50 |
0,34 |
5 |
| 34 |
E |
60 |
0,5 |
1,0 |
78,9 |
0,45 |
0,32 |
5 |
[0057] Man erkennt, daß in allen Fällen gute Werte für Farbschleier und Korrekturkontrast
erreicht werden. Negative Zahlenwerte bedeuten, daß beim Entwicklungsvorgang nicht
nur die lichtempfindliche Schicht entfernt, sondern die Oberfläche des Trägers noch
zusätzlich gereinigt wurde, was als positiv anzusehen ist. Die Hydrophilie ist so
gut wie in den anderen Fällen auch.
1. Mechanisch und/oder elektrochemisch aufgerauhtes und gegebenenfalls anodisch oxidiertes
Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen, mit einer hydrophilierenden
Schicht aus mindestens einem Polymer mit basischen und sauren Zentren, dadurch gekennzeichnet,
daß die hydrophilierende Schicht aus einem Gemisch zweier Komponenten besteht, von
denen die eine Komponente zur Gruppe der Aminosäuren und die andere Komponente zu
den Polymeren mit basischen und sauren Zentren gehört.
2. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die basischen Zentren
in dem Polymer, das basische und saure Zentren enthält, primäre, sekundäre oder tertiäre
Aminogruppen und die sauren Zentren Carboxy-, Phosphono- oder Sulfogruppen sind.
3. Trägermaterial gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer mit
basischen und sauren Zentren einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 9 hat.
4. Trägermaterial nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer mit basischen
und sauren Zentren einen pH-Wert im Bereich von 4,5 bis 7,5 aufweist.
5. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Komponente aus
der Gruppe sulfo- oder phosphonomethyliertes Polyethylenimin und Polyvinylamin ausgewählt
ist.
6. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Komponente ein
Co- oder Terpolymer aus der Gruppe substituierte Aminoacrylate, Vinylpyrrolidone,
Vinylimidazolen ist.
7. Trägermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die andere Komponente
aus der Gruppe der einbasischen Aminosäuren, wie Glycin, Aminohexansäure, Aminobenzosäure,
Diaminobenzosäure, Leucin, ausgewählt ist.
8. Verfahren zur Herstellung des Trägermaterials gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in einem einstufigen Verfahren auf das mechanisch
und/oder elektrochemisch aufgerauhte und gegebenenfalls anodisch oxidierte Trägermaterial
aus Aluminium oder seinen Legierungen eine zwei Komponenten enthaltende hydrophilierende
Schicht in wäßriger Lösung aufgebracht wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die hydrophilierende Schicht
durch Aufsprühen der wäßrigen Lösung oder durch Eintauchen in die wäßrige Lösung aufgetragen
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrophilierung
bei einer Temperatur von 20 bis 95 °C, insbesondere 30 bis 65 °C, der hydrophilierenden
Schicht stattfindet.
11. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Lösung der
hydrophilierenden Schicht eine Konzentration von 0,1 bis 50 g/l, insbesondere von
0,3 bis 5 g/l hat.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Auftragen
der hydrophilierenden Schicht der Überschuß an hydrophilierender Schicht abgespült
und anschließend bei Temperaturen von 100 bis 130 °C das beschichtete Trägermaterial
getrocknet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsprüh- oder Eintauchzeit
auf das bzw. des Trägermaterial(s) 1 s bis 5 min beträgt.
14. Aufzeichnungsmaterial mit einem Trägermaterial aus Aluminium oder seinen Legierungen,
das gemäß den Ansprüchen 8 bis 13 hydrophiliert und mit einer strahlungsempfindlichen
Schicht beschichtet ist.