[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Abgabe von Aerosolen oder Schäumen, insbesondere
von PU-Schäumen, der in seinem Inneren zwei voneinander getrennte räumliche Bereiche
aufweist, von denen der eine das Füllgut enthält und der andere unter einem Druck
steht, der höher ist als der Umgebungsdruck, wobei der das Füllgut enthaltende Bereich
mit einer Abgabevorrichtung, beispielsweise einem Ventil in Verbindung steht.
[0002] Ein solcher Behälter, im folgenden verschiedentlich auch als Dose bezeichnet, ist
aus der US 5 219 005 A bekannt. In dieser Druckschrift wird vorgeschlagen, den Druckbereich
zwischen den Behälterwänden und einem biegsamen Gutbeutel vorzusehen und den Gutbeutel
samt Ventil mit dem Behälterhals dicht zu verbinden. Als Besonderheit dieser schon
länger bekannten Maßnahme wird vorgesehen, den Druck durch Einbringen von Trockeneis
in den Behälter beim nachfolgenden Verdampfen des Eises, nach dem der Gutbeutel eingebracht
und mit mittels des Ventils dicht mit dem Behälter verbunden ist, aufzubauen und diesen
so auf einen Ausgangsdruck gebrachten Behälter bis zur endgültigen Füllung zu lagern.
[0003] Dabei ist daran gedacht, dieses Zusammenbauen und Unterdrucksetzen in einer eigenen
Produktionsstätte vorzusehen und den vorgefertigten und vormontierten Behälter den
einzelnen Kunden zum Füllen mit dem jeweiligen Füllgut zu liefern. Es wird dadurch
erreicht, daß die Hersteller des Füllgutes sich im Rahmen ihrer Produktion nicht um
den Zusammenbau und Unterdrucksetzen der Behälter kümmern müssen, sondern, daß sie
das fertige Produkt, durch das bereits montierte Ventil in den Gutbeutel drücken und
zuguterletzt, eine Ventilkappe auf das nach außen ragende Ventilröhrchen aufsetzen.
[0004] Auch, wenn die damit angestrebten Ziele mit den Methoden und Maßnahmen der US-A erreicht
werden, weist deren Grundidee doch eine ganze Reihe von Nachteilen auf: Es ist notwendig,
unter Druck stehende, aber ansonsten leere Behälter zu transportieren, mit ihnen zu
manipulieren und sie verschiedentlich zwischenzulagern. Bei der Herstellung muß auf
kommende Bedürfnisse betreffend die Größen und Abmessungen der Behälter, die in vielen
Varianten geordert werden, bedacht werden, wobei auch die entsprechende Abstimmung
der Drücke und der Gutbeutel, besonders aber der Ventile vorgenommen werden muß. Bei
der sich daraus ergebenden Anzahl an Kombinationsmöglichkeiten wird ersichtlich, daß
die Grundidee der amerikanischen Patentschrift nur in Bereichen weitestgehender Standardisierung
wirtschaftlich sinnvoll ist.
[0005] Ein weiterer unbehebbarer Nachteil der US-Patentschrift, aber auch der anderen vorbekannten
Behälter mit Gutbeutel ist es, daß das Gut durch das Ventil eingebracht wird, was
aufgrund des geringen zur Verfügung stehenden Einbringungsquerschnittes kompliziert,
langwierig und damit kostspielig ist.
[0006] Es sind auch Dosen mit Gutbeutel bekannt geworden, bei denen das Druckmittel durch
eine Öffnung im Dosenboden eingebracht und die Öffnung anschließend daran abgedichtet
worden ist. Dieses Verfahren hat sich aus produktionstechnischen und sicherheitstechnischen
Gründen, und damit auch aus Kostengründen, nicht durchgesetzt.
[0007] Es gibt auch Behälter, bei denen sich das Füllgut im Zwischenraum zwischen den Behälterwänden
und dem Beutel befindet, wobei im Beutel ein Druckmittel, zumeist ein Gas, unter Überdruck
eingebracht wird. Dies hat den Vorteil, daß das Füllgut durch den Behälterhals, somit
eine große Öffnung, eingebracht werden kann, was somit rasch möglich ist, doch ist
damit der Nachteil verbunden, den Beutel unter Druck zu setzen, was es, da er ja nicht
mit dem Ventil verbunden ist, notwendig macht, eine Druckaufbringung zu wählen, bei
der der Beutel noch im kleinen Zustand in den Behälter gebracht werden kann und erst
nach dem Einbringen den Druck aufbaut.
[0008] Ein derartiger Behälter (im folgenden oft auch als Dose bezeichnet) ist in der EP-B
0 033 377 beschrieben. Er weist einen Druckeutel auf, in dem sich ein Treibmittel
befindet, das durch den Beutel vom abzugebenden Material getrennt ist. Der Beutel
wiederum weist in seinem Inneren zumindest zwei voneinander getrennte Abteile auf,
in denen sich Stoffe befinden, die bei ihrem Zusammentreffen ein Druckgas bilden,
beispielsweise befindet sich in einem Abteil Zitronensäure und im anderen eine wässerige
Natriumhydrogencarbonatlösung, die beim Zusammenkommen CO
2-Gas bilden.
[0009] Die Reaktionsgeschwindigkeit der Reagenzien muß so klein sein, daß man vor dem Einbringen
des Beutels in den Behälter die Abteilwände zum Platzen bringen kann und den Beutel
in der Folge, noch bevor er sich unter der Wirkung des sich bildenden Druckgases aufbläht,
in den Behälter einbringen und den Behälter verschließen kann.
[0010] Dieser vorbekannte Behälter eignet sich zur Abgabe von Aerosolen, hat aber bei der
Druckaufbringung für Behälter, die 1-Komponenten-PU-Schäume od.dgl. abgeben, keine
Verbreitung gefunden, was darauf zurückzuführen ist, daß die PU-Schäume aus den Komponenten
Polyol (Sammelbez. für mehrwertige Alkohole, Römpps Chemie Lexikon, 8. Auflage, Bd.5,
3307) und Isocyanat (Salze bzw. Ester der Isocyansäure, Römpps Chemie Lexikon, 8.
Auflage, Bd.3, 1951) gebildet werden und daß beim Aufplatzen des Beutels, wie es nicht
ausgeschlossen werden kann, das Isocyanat mit der wässerigen Lösung in Berührung kommt,
was die Reaktion zwischen dem Polyol und dem Isocanat (z.Bsp. MDI: 4,4'-Methylendi(phenylisocyanat)
wesentlich beschleunigt, wodurch die Temperatur im Behälter und damit der Druck derart
ansteigt, daß die Behälter explosionsartig platzen, was zusätzlich zu dem dadurch
angerichteten Schaden zum Freisetzen von Isocyanat führt.
[0011] Es hat sich daher bis heute bei der Herstellung von PU-Schaumbehältern die Verwendung
von unbrennbaren Treibmitteln durchgesetzt, die aus Kostengründen bis zu einem vertretbaren
Ausmaß mit brennbaren, aber wesentlich billigeren Treibmitteln (Butan, Propan oder
Dimethylether) gemischt werden und die ohne Beutel verwendet werden. Der Treibmittelanteil
beträgt dabei 20 % bis 28 % des Behälterinhaltes.
[0012] Aber auch bei der Herstellung von Behältern zur Abgabe von Aerosolen ist die Verwendung
der vorbekannten Druckbeutel nicht ohne Probleme: So müssen diese Beutel getrennt
von der Behälterfüllung angefertigt werden, was einerseits eine Lagerhaltung bedingt,
andererseits dazu führt, daß durch die Verwendung längerer Zeit gelagerter Druckbeutel
und die dadurch bedingten Alterungsprozesse die Reaktion zwischen den beiden Komponenten
nicht immer im gewünschten Ausmaß erfolgt und daß ein Anpassen der letztlich produzierten
Druckgasmenge an die jeweiligen Wünsche und Anforderungen des Behälters nicht während
des Füllens des Behälters, sondern nur durch Verwendung speziell angepaßter Druckbeutel
möglich ist.
[0013] Die Erfindung bezweckt, die bei den beiden vorbekannten Behältertypen und Füllmethoden
auftretenden Nachteile zu vermeiden ohne deren Vorteile aus der Hand zu geben.
[0014] Erfindungsgemäß geschieht dies bei der Verwendung eines Gutbeutels dadurch, daß eine
vorbestimmte Menge Trockeneis in den Behälter eingebracht wird, daß der Gutbeutel,
der dicht mit einem Ansatzteil verschweißt ist, in die Dose eingesetzt und durch den
Ansatzteil, der einen im Vergleich zum Ventil wesenlich größeren, bevorzugt etwa den
zehnfachen, freien Querschnitt aufweist, mit dem Füllgut befüllt wird und daß schließlich
das Ventil in den Ansatzteil eingesetzt und durch Crimpen, Kleben od.dgl. mit dem
Dosenhals dicht verschweißt wird. Auf diese Weise ist es möglich, das Gut im drucklosen
Zustand, daher das Trockeneis zum Verdampfen Zeit benötigt und durch einen ausreichend
großen Querschnitt rasch in den Gutbeutel einzubringen und anschließend durch das
Einsetzen des Ventils und dichtes Verbinden sowohl den Gutbeutel als auch den Druckbereich
des Behälters untereinander und gegenüber der Umgebung abzudichten.
[0015] Bei der Verwendung eines Druckbeutels wird das Füllgut in den Behälter eingebracht,
sodann wird ein mit einer vorbestimmten Menge Trockeneis gefüllter Druckbeutel, der
allseits verschweißt ist, in den Behälter eingebracht, während das Trockeneis im wesentlichen
noch nicht verdampft ist und schließlich wird der Behälter nach dem Einsetzen des
Ventils durch Verkleben, Verschweißen oder Krempen dicht geschlossen.
[0016] Die Vorteile, die sich aus diesen beiden Ausgestaltungen der erfinderischen Grundidee
ergeben, sind im wesentlichen die folgenden: Es werden die Dosen und die Beutel bis
zur Endproduktion in drucklosem Zustand aufbewahrt, es können die Beutel, die ja als
Folien aufgebildet sind, im flachen aufgerollten Zustand platzsparend auf Vorrat gehalten
werden, es können übliche Crimp-, Klebe- oder Schweißvorrichtungen zum Verschließen
der Dosen verwendet werden, es kann das Einfüllen des Füllgutes wesentlich rascher
als nach dem Stand der Technik erfolgen und es ist das Einbringen des Druckmittels
durch ein einfaches gravimetrisches Dosierverfahren rasch und zuverlässig zu bewerkstelligen.
Auch besteht keine Gefahr des oben erwähnten explosionsartigen Druckaufbaues.
[0017] Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß beim erfindungsgemäß erreichten Aufbau des
Behälters die Gutabgabe in jeder Lage des Behälters möglich ist, da der mit dem Ventil
in Verbindung stehende Gutraum weder einen Leerraum noch eine andere Komponente enthält.
Ein nicht zu unterschätzender Vorteil wird bei der Entsorgung geleerter Behälter mit
Gutbeutel insbesondere bei der Abgabe von PU-Schäumen erzielt, da der Behälter selbst
sauber bleibt und der Gutbeutel leicht entfernt und gesondert entsorgt werden kann,
während die Dose problemlos als Rohstoff in der Metallindustrie verwendet werden kann.
Zu all dem kommt noch, daß das Druckmittel preisgünstig und in seiner Handhabung unkompliziert
ist.
[0018] Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen schematischen Durchschnitt durch eine Dose mit einem Gutbeutel, der mit
seinem Einsatzteil verschweißt ist, unmittelbar vor dessen Einsetzen und einem im
axialen Abstand darüber dargestellten Ventil, wie es im Zuge des Verfahrens nach erfolgtem
Einbringen und Füllen des Gutbeutels aufgesetzt und mit der Dose und dem Gutbeutel
verbunden wird;
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Dose mit einem Druckbeutel, der bereits in die
Dose eingebracht wurde, aber noch nicht unter Druck steht, mit aufgesetztem, aber
noch nicht durch Bördeln, Crimpen oder Clinchen mit der Dose verbundenem Ventil.
[0019] Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht ein erfindungsgemäßer Behälter im wesentlichen
aus dem eigentlichen Behälter 1, einem Gutbeutel 2 und einem mit dem Gutbeutel 2 dicht
verbundenen, beispielsweise verschweißten, Einsatzteil 3, dessen freier Querschnitt
an der engsten Stelle, beispielsweise einem Steigrohr 4, zumindest einige Millimeter
Durchmesser aufweist.
[0020] Der Einsatzteil 3 weist an seinem oberen Ende einen Rand 5 auf, der in Größe und
Form geeignet ist, sich auf das obere Ende 6 des Dosenhalses 7 abzustützen und ringsum
an ihm anzuliegen.
[0021] Ein erfindungsgemäßes Ventil 8 weist außerdem dem Stand der Technik entsprechenden
und daher nicht näher dargestellten Ventilmechanismus einen Flansch 9 auf, der mit
dem Rand 5 des Einsatzteiles und dem oberen Ende 6 des Dosenhalses 7 dicht verbunden
werden kann. Im gezeigten Beispiel erfolgt die Verbindung durch Crimpen, dem in der
Branche verwendeten Ausdruck für dichtes Bördeln.
[0022] Der Füllvorgang ist einfach und kann genauso einfach erläutert werden: Es wird eine
vorbestimmte Menge Trockeneis in den Behälter 1 eingefüllt, sodann wird der leere,
um das Steigrohr 4 gewickelte, Gutbeutel 2 durch den Dosenhals in die Dose eingeführt,
sodann wird das Füllgut durch den als Trichter wirkenden Einsatzteil 5 und das Steigrohr
4, das gegebenenfalls eine perforierte Mantelfläche aufweist, in den drucklosen Gutbeutel
2, der sich in den noch immer drucklosen Dose 1 befindet, eingebracht und schließlich
wird noch immer bei unwesentlichem Druckaufbau das Ventil 8 aufgesetzt und unter Einklemmen
des Randes 5 des Einsatzteiles 3 dicht mit dem Rand 6 des Halses 7 der Dose 1 verbunden.
Während des weiteren Hantierens mit dem Behälter 1 verdampft das Trockeneis in ihm
und setzt den Behälter und damit den Gutbeutel unter Druck.
[0023] Analog dazu sind der Aufbau und der Füllvorgang beim erfindungsgemäßen Behälter zur
Abgabe von Aerosolen oder Schäumen unter Verwendung eines Druckbeutels, wie dies aus
Fig. 2 ersichtlich ist. In einen Behälter 1 wird durch die weite Öffnung des Dosenhalses
7 das Füllgut und gegebenenfalls ein Steigrohr 4", das gegebenenfalls perforiert sein
kann, eingebracht und vorher oder nachher wird ein allseits verschweißter Druckbeutel
2, in dem sich eine vorbestimmte Menge Trockeneis befindet, ins Doseninnere eingeführt.
Sodann wird das Ventil 8, das gegebenenfalls ein kurzes Steigrohr 4' aufweist, mit
seinem dicht mit dem Ende 6 des Dosenhalses 7 zu verbindenden Flansch aufgesetzt und
es wird der Flansch 9 des Ventils 8 mit dem Rand 6 des Dosenhalses 7 dicht verbunden.
In weiterer Folge verdampft das im Druckbeutel 2 befindliche Trockeneis und setzt
den Behälter 1 unter Druck. Das Steigrohr 4" kann, wenn es verwendet wird, vor oder
nach dem Füllgut, vor oder nach dem Druckbeutel in die Dose eingebracht werden.
[0024] Der Füllvorgang ist so einfach wie im erstgenannten Beispiel, das Einfüllen des Trockeneises
in den Druckbeutel 2 und das dichte Verschließen des Druckbeutels 2, beispielsweise
durch Verschweißen der Folie, aus der der Druckbeutel 2 gebildet ist, stellt keinerlei
Probleme dar und in der überwiegenden Mehrzahl der Anwendungsfälle ist sogar im Falle
eines nicht vollständig dichten Druckbeutels 2 keine Beeinträchtigung der Funktion
des Behälters zu bemerken, da das Kohlendioxid zwar aus dem Beutel, nicht aber aus
der Dose 1 entweichen kann. Nur in den Fällen, in denen es zu einer Reaktion zwischen
dem CO
2 und dem Füllgut kommt, kann die Einsatzbereitschaft der Dose beeinträchtigt werden.
Aufgrund der Natur des Druckmittels ist aber jegliche Brand- oder Explosionsgefahr
ausgeschlossen.
[0025] Die Erfindung wird an Hand eines beispielhaft geschilderten Ablaufes bei der Abfüllstation
für einen Behälter zur Abgabe von Aerosolen unter Verwendung eines Druckbeutels geschildert:
[0026] In der ersten Etappe werden die Aerosoldosen mit dem Füllgut gefüllt und es wird
in den meisten Fällen ein gegebenenfalls perforiertes Rohr in die Dose eingebracht,
wie es auch gemäß dem Stand der Technik der Fall ist. Dieses Rohr sichert den Transport
des Füllgutes über die Länge der Dose hinweg trotz des sich ausbreitenden Druckbeutels.
[0027] Es kann auch, wie ebenfalls aus dem Stand der Technik bereits bekannt, eine poröse
Scheibe den oberen, meist domförmi ausgebildeten Teil des Behälters, der das Ventil
aufweist, vom eigentlichen Behälter trennen, um ein Verstopfen durch den sich ausdehnenden
Druckbeutel zu verhindern.
[0028] In der zweiten Etappe wird der Druckbeutel, dessen Größe von der Behältergröße abhängt
und der im wesentlichen der Größe eines entsprechenden Druckbeutels gemäß dem Stand
der Technik aufweist, in den Behälter eingebracht, wobei im Unterschied zum Stand
der Technik die Kante oder Ecke des Druckbeutels, die sich im Bereich der offenen
Behälterfläche befindet, zumindest teilweise offen ist, so daß noch ein Zugang zum
Inneren des Druckbeutels möglich ist.
[0029] In der dritten Etappe wird eine vorbestimmte Menge CO
2-Trockenschnee durch diesen offenen Zugang in den Druckbeutel eingebracht.
[0030] In der folgenden vierten Etappe wird der Druckbeutel endgültig und vollständig verschweißt,
dies kann bevorzugt innerhalb von wenigen Sekunden nach der Einbringung des CO
2-Schnees erfolgen. In einem erfolgt, wenn dies von der Form des Behälters her notwendig
ist, das endgültige Einbringen des verschlossenen Druckbeutels in den Behälter.
[0031] In der fünften Etappe wird das Behälterventil aufgesetzt. Dieses Ventil unterscheidet
sich nicht von denen, wie sie gemäß dem Stand der Technik für das jeweilige Füllgut
verwendet werden.
[0032] In der sechsten Etappe wird das Ventil durch Clinchen oder Crimpen dicht mit dem
Behälter verbunden, wobei ebenfalls kein Unterschied zum Stand der Technik auftritt.
[0033] Bei der Herstellung von Einkomponenten-PU-Schäumen erfolgt anschließend dazu die
Einbringung einer gegenüber der bisher benötigten Menge stark reduzierten Menge eines
Treibmittels, das das Aufblähen des bereits abgegebenen Polyurethans bewirkt. Dieses
Treibmittel ist beispielsweise: HFC-152a (CH
3-CHF
2), HFC-134a (CH
2F-CF
3), Dimethylether, Propan-Butan-Mischungen oder Mischungen dieser Treibmittel, die
über das Ventil zugegeben werden. Bei diesem Schritt ist der einzige Unterschied zum
Stand der Technik der, daß eine wesentlich geringere Menge des Treibmittels verwendet
wird, üblicherweise nur mehr 5 % des Doseninhaltes oder noch weniger.
[0034] Es wird somit der Bedarf an diesem im Füllgut befindlichen Treibmittel um zumindest
75 % verringert, was angesichts der wesentlich höheren Kosten dieses Treibmittels
im Vergleich zu den Kosten des CO
2-Trockeneises samt Beutel eine merkliche Ersparniss bedeutet. Dazu kommt noch, daß
die Sicherheitsvorkehrungen während der Herstellung durch diese Anteilsverminderung
auch im Falle der Verwendung eines brennbaren Treibmittels wesentlich vereinfacht
und damit verbilligt werden können. Die Verarbeitung und Lagerung derartiger Schäume
ist deutlich weniger gefährlich und damit billiger als bei bisher bekannten Produkten.
[0035] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. So
kann unter bestimmten Umständen das Füllen und Verschließen des Beutels erfolgen,
bevor er in den Behälter eingesetzt wird. Wenn der Behälter die übliche domförmige
Ausbildung im Ventilbereich hat, kann der Beutel schon vor dem Verschweißen seine
endgültige Lage im Behälter haben und seine Füllöffnung bleibt dennoch zugänglich.
[0036] Der Beutel (und auch der Behälter und die anderen Bestandteile) kann aus den gleichen
Materialien bestehen wie sie in der EP-B angegeben sind, beispielsweise einem mehrschichtigen
Laminat aus: thermoplastischem Polyester, Polyvinylidenchlorid, Polypropyle (PP) oder
Polyäthylen niedriger Dichte. Andere Möglichkeiten sind dem Fachmann in Kenntnis der
Erfindung unmittelbar zugänglich und hängen vom Verwendungszweck ab.
[0037] Die Erfindung kann verschiedentlich abgewandelt werden. So ist es möglich, statt
der Bördelverbindungen Klebe- oder Schweißverbindungen vorzusehen und es können die
Steigrohre 4, 4' bzw. 4" entfallen oder kürzer ausgestaltet werden und gegebenenfalls
Perforierungen aufweisen.
1. Behälter (1) zur Abgabe von Aerosolen oder Schäumen, insbesondere von PU-Schäumen,
der einen das Füllgut enthaltenden Gutbeutel (2) aufweist, der mittels einer Abgabevorrichtung,
beispielsweise einem Ventil (8), mit der Umgebung in Verbindung steht und wobei im
zwischen dem Gutbeutel und den Behälterwänden verbleibenden Raum (10) ein Druckmittel
eingebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Gutbeutel (2) mit einem Einsatzteil
(3) dicht verbunden ist,
daß der Behälter (1) nur eine Öffnung für den Einsatzteil (3) aufweist,
daß der Einsatzteil (3) gemeinsam mit dem Ventil (8) mit dem Behälter (1) durch Bördeln,
Crimpen, Clinchen, Kleben od.dergl. verbunden ist, und
daß das Druckmittel CO2 oder Stickstoff ist und in festem oder flüssigen Zustand in den Raum (10) eingebracht
wird.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzteil (3) mit einem
in den Gutbeutel (2) ragenden Steigrohr (4) verbunden ist.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzteil (3) einstückig
mit dem Steigrohr (4) ausgebildet und bevorzugt im Bereich des Steigrohres mit dem
Gutbeutel verbunden ist.
4. Behälter (1) zur Abgabe von Aerosolen oder Schäumen, insbesondere von PU-Schäumen,
der einen ein Druckmittel enthaltenden Druckbeutel (2') aufweist und wobei im zwischen
dem Gutbeutel und den Behälterwänden verbleibenden Raum (10') das Füllgut eingebracht
ist, wobei der Raum (10') mittels einer Abgabevorrichtung, beispielsweise einem Ventil
(8), mit der Umgebung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) nur eine Öffnung für das Ventil (8) aufweist und
daß das Druckmittel CO2 oder Stickstoff ist und in festem oder flüssigen Zustand in den Druckbeutel (2')
eingebracht wird.
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (8) mit einem in
den Behälter ragenden Steigrohr (4) versehen ist.
6. Behälter nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein loses, gegebenenfalls
perforiertes, Steigrohr (4") im Behälter (1) vorgesehen ist.
7. Verfahren zum Befüllen eines Behältern nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet,
daß Druckmittel in flüssiger oder fester Form in den Behälter (1) eingebracht wird,
daß sodann der Gutbeutel (2) in den Behälter (1) eingebracht und durch den Einsatzteil
(3) und gegebenenfalls das Steigrohr (4) mit dem Füllgut gefüllt wird und
daß schließlich das Ventil (8) auf den Einsatzteil (3) aufgesetzt und mit ihm und
dem Behälter (1) durch Bördeln, Crimpen, Clinchen, Kleben od.dergl. dicht verbunden
wird solange das Druckmittel im wesentlichen noch fest bzw. flüssig ist.
8. Verfahren zum Befüllen eines Behälters nach einem der Ansprüche 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Füllgut in den Behälter eingebracht wird, gegebenenfalls bevor oder nachdem
ein loses Steigrohr (4") in den Behälter eingebracht wird,
daß sodann der Druckbeutel (2') in den Behälter eingebracht wird, entweder bereits
mit flüssigem oder festem Druckmittel versehen und dicht verschlossen oder noch leer
und offen, worauf er mit flüssigem oder festem Druckmittel gefüllt und verschlossen
wird, und
daß schließlich das Ventil (8) aufgesetzt und mit dem Behälter (1) durch Bördeln,
Crimpen, Clinchen, Kleben od.dergl. dicht verbunden wird solange das Druckmittel im
wesentlichen noch fest bzw. flüssig ist.