[0001] Die Erfindung betrifft einen Adapter für eine Greifklaue einer Hub-Kipp-Vorrichtung.
[0002] Aus Kunststoff bestehende durch Klappdeckel verschließbare Müllgefäße, die an der
Öffnungsseite ihres verstärkten Öffnungsrandes mit einem von den Greifklauen einer
Hub-Kipp-Vorrichtung hintergreifbaren Profil versehen sind, sind heute bereits verbreitet
als Hausmüllgefäße in Gebrauch. Die Ausgestaltung des verstärkten Öffnungsrandes dieser
Müllgefäße mit nach unten offenen Ausnehmungen zum kuppelnden Eingriff der Greifklauen
von Hub-Kipp-Vorrichtungen sind grundsätzlich beispielsweise in der DE AS 215 60 113
beschrieben worden.
[0003] Bis heute konnte sich hier weder ein bestimmter Müllbehältertyp, noch eine bestimmte
Ausführung der Greifklauen von Hub-Kipp-Vorrichtungen durchsetzen, was zu großem Kosten-
und Zeitaufwand führt, da bestimmte Greifklauen nur zusammen mit bestimmten Müllgefäßen
verwendet werden können.
[0004] Aus der EP 0 185 382 ist ein Adapter für ein durch einen Klappdeckel verschließbares
Müllgefäß bekannt, welches mit einer das Müllgefäß umfassenden profilierten Manschette
versehen ist. Diese Manschette ist komplementär zu den Greifklauen einer Hub-Kipp-Vorrichtung,
an die das Müllgefäß anzupassen ist. Die Manschette ist hierbei mit Mitteln zum Befestigen
an dem Müllgefäß versehen. Bei diesem System wird demnach die Anpassung bzw. Adaption
müllgefäßseitig vorgenommen, was insgesamt sehr aufwendig ist, da ein solcher Adapter
an jedem Müllgefäß, welches mit einer betimmten Hub-Kipp-Vorrichtung ergriffen werden
soll, angebracht werden muß.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Adapter für eine Hub-Kipp-Vorrichtung
anzugeben, der auf einfache und wirtschaftliche Weise das Ergreifen bzw. die Entsorgung
verschiedener Arten von Müllgefäßen ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen gattungsgemäßen Adapter gelöst, welcher
direkt an der Greifklaue der Hub-Kipp-Vorrichtung wieder lösbar befestigbar ist.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Adapter einen Rahmen auf, von dem
Klauenvorsprünge abragen, welche in entsprechende Ausnehmungen eines Müllbehälters
einführbar sind, wobei am Rahmen ein taschenförmiges Element befestigt ist, in welches
die Greifklaue einer Hub-Kipp-Vorrichtung einführbar ist. Hiermit ist eine besonders
einfach bauende Möglichkeit geschaffen, den Adapter an einer Greifklaue zu befestigen.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Adapter einen Befestigungsmechanismus
auf, mit welchem eine in das taschenförmige Element eingeführte Greifklaue in dieser
Stellung arretierbar ist. Die Arretierung kann mittels eines hakenförmigen Elements
erfolgen. Hiermit ist gewährleistet, daß der Adapter in jeder möglichen Schwenkposition
der Greifklaue sicher gehaltert ist.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das taschenförmige Element
eine kegelabschnittförmige Wölbung auf.
[0010] Als vorteilhaft erweist sich ferner, am Rahmen des Adapters einen Saugfuß vorzusehen.
Mittels dieses Saugfußes ist im Zusammenwirken mit den in entsprechende Ausnehmungen
des Müllbehälters eingeführten Klauenvorsprüngen gewährleistet, daß der Müllbehälter
in jeder möglichen Schwenk- bzw. Kipplage der Greifklaue bzw. des Adapters an diesen
fest gehaltert ist.
[0011] Vorteilhafterweise ist der Saugfuß durch eine Betätigungsvorrichtung betätigbar,
welche ebenfalls auf dem Rahmen angebracht ist.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung bestehen die Klauenvorsprünge aus
im wesentlichen plattenförmigen Elementen, die an einer Kante am Rahmen befestigt
sind, wobei die gegenüberliegende, freistehende Kante mit zylinderförmigen Aufsätzen
versehen ist. Hiermit ist gewährleistet, daß Beschädigungen des Öffnungsrandes eines
Müllbehälters, in welche die Klauenvorsprünge eingeführt werden, möglichst klein gehalten
bzw. vermieden werden.
[0013] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Rahmenunterseite
wenigstens teilweise in Form eines U-förmigen Profils ausgebildet ist, welches mit
Füllmaterial ausgefüllt ist, wobei dieses Füllmaterial etwas über die Öffnung des
U-förmigen Profils hervorsteht. Hierdurch ist gewährleistet, daß die Seitenwand eines
Müllbehälters, mit dem die Greifklaue mittels des Adapters zusammenwirkt, durch diesen
Rahmenteil nicht beschädigt wird.
[0014] Nach weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen sind der Rahmen und die Klauenvorsprünge
aus Stahl, sowie das taschenförmige Element aus Blech gefertigt. Mit diesen Materialien
ist eine hohe Festigkeit, bei gleichzeitiger geringer Störanfälligkeit und geringen
Herstellungskosten zur Verfügung gestellt.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert.
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Adapters für die Greifklaue einer
Hub-Kipp-Vorrichtung.
- Fig. 2
- eine seitliche Schnittansicht des erfindungsgemäßen Adapters entlang der Linie II-II
der Fig. 1 während des Zusammenwirkens mit einer Greifklaue einer Hub-KippVorrichtung
und einem Müllbehälter;
- Fig. 3
- eine seitliche Schnittansicht entlang der Linie III-III der Fig. 1.
[0017] Der in den Figuren dargestellte Adapter 10 weist einen aus Rahmenteilen zusammengesetzten
Rahmen 1 auf. Die Rahmenteile können beispielsweise durch Schweißen miteinander verbunden
sein. Am oberen Rahmenteil sind mehrere Klauenvorsprünge 2 ausgebildet. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel bestehen die Klauenvorsprünge aus im wesentlichen viereckigen
Grundplatten 2a, an deren oberer Kante jeweils zylinderförmige Elemente 2b aufgebracht
sind. Die Verbindung zwischen dem oberen Rahmenteil des Rahmens 1 mit den plattenförmigen
Elementen 2a, sowie die Verbindung zwischen den plattenförmigen Elementen 2a und den
zylinderförmigen Elementen 2b wird bevorzugt durch Schweißen hergestellt. Insbesondere
die Klauenvorsprünge 2 können jedoch auch einstückig ausgebildet sein.
[0018] An den Rahmen 1 des Adapters 10 ist ein Deckblech 3 geschweißt, das nach unten hin
offen ist und eine taschenförmige Öffnung für eine kegelabschnittförmige Greifklaue
20 bildet (siehe Fig. 2). Entsprechend weist das Deckblech 3 eine kegelabschnittförmige
Wölbung auf, um den entsprechenden Mantel für eine Aufnahmetasche zu bilden. Das auf
den Rahmen 1 aufgeschweißte Deckblech 3 kann mit entsprechend ausgebildeten Stützblechen
ausgesteift werden (nicht dargestellt).
[0019] Im folgenden wird nun die Wirkungsweise eines erfindungsgemäßen Adapters beschrieben.
[0020] Die Greifklaue 20 einer nicht dargestellten Hub-Kipp-Vorrichtung ist von unten in
die taschenförmige Öffnung des Deckblechs 3 einführbar. Mittels eines eine hakenförmige
Klaue 30 aufweisenden Haltemechanismus 29 ist die Greifklaue 20 in dieser eingeführten
Position arretierbar. Der erfindungsgemäße Adapter bildet nun mit der Greifklaue 20
der Hub-Kipp-Vorrichtung eine Funktionseinheit. Durch entsprechende Steuerung der
Greifklaue können nun die Klauenvorsprünge 2 des Adapters 10 von unten in einen entsprechend
ausgebildeten Randbereich bzw. Öffnungsrand 41 eines Müllgefäßes eingeführt werden.
Der in Fig. 2 dargestellte Randbereich 41 des Müllgefäßes 40 ist mit einer nach unten
sich erweiternden Öffnung ausgebildet, so daß die zylinderförmigen Elemente 2b der
Klauenvorsprünge 2 in einfacher Weise in den Öffnungsrand 41 eingeführt werden können.
Gemäß der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist ein sich in Längsrichtung des
Öffnungsrandes 41 erstreckender Abstandssteg 42 ausgebildet. Ein solcher Steg 42 ist
je nach Dimensionierung des Systems in seiner Größe und Stärke variierbar, und dient
beispielsweise zur Versteifung des Öffnungsrandes 41 oder zur Vermeidung einer direkten
Anlage der Klauenvorsprünge 2 an der Oberkante des Öffnungsrandes 41.
[0021] Auf dem unteren Rahmenteil des Rahmens 1 ist gemäß der vorliegenden Ausführungsform
ein Saugfuß 50 ausgebildet. Dieser Saugfuß 50 liegt bei Einführung des Adapters in
den Öffnungsrand 41 und entsprechender Ausrichtung der Greifklaue 20 an der Seitenwand
43 des Müllbehälters 40 an.
[0022] Mittels einer Betätigungseinrichtung 51 kann der Saugfuß 50 in Saugkontakt mit der
Seitenwand 43 des Müllbehälters 40 gebracht werden. Die Betätigungseinrichtung 51
kann beispielsweise durch Drücken des Saugfußes 50 gegen die Seitenwand 43, oder durch
Luftabzug aus dem inneren Bereich des Saugfußes einen Unterdruck innerhalb des Saugfußes
erzeugen, wodurch die Saugwirkung bewirkt wird.
[0023] Betätigungsvorrichtung 51 und Saugfuß 50 sind auf einer Grundplatte 53 montiert,
durch welche zwei untere Teilstücke 1b des Rahmens 1 miteinander verbunden sind.
[0024] Die Teilstücke 1b des Rahmens sind bevorzugt als U-förmige Hohlprofile ausgebildet,
welche mit einem Füllmaterial ausgefüllt sind, das sich etwas außerhalb des U-förmigen
Hohlprofilbereiches erstreckt, so daß die Wand 43 bei Anlage des Adapters 10 am Müllgefäß
40 nicht direkt mit dem Metall der Rahmenteile 1b in Berührung kommt. Bevorzugt ist
das Füllmaterial 60 ein Hartgummi oder ein Kunststoff, es sind aber auch andere Materialien
verwendbar. Es soll bei der Wahl des Füllstoffes 60 jedoch darauf geachtet werden,
daß es bei Kontakt mit der Seitenwand 43 des Müllbehälters nicht zu Beschädigungen
desselben kommt.
[0025] Wie bereits erwähnt, ist das bevorzugte Material für den erfindungsgemäßen Adapter
Stahl. Die Verwendung anderer geeigneter Materialien ist jedoch ebenfalls möglich.
[0026] Mit dem erfindungsgemäßen Adapter ist es somit möglich, Müllgefäße, welche einen
Öffnungsrand aufweisen, der geeignet ist mit den Klauenvorsprüngen 2 des Adapters
10 zusammenzuwirken, zu ergreifen, in allen möglichen Orientierungen zu halten und
zu entsorgen. Durch einfaches Abnehmen des Adapters, d.h. Entriegelung des Befestigungsmechanismus
29 und Herausnahme der Greifklaue der Hub-Kipp-Vorrichtung aus dem taschenförmigen
Deckblech 3 ist es ebenfalls problemlos möglich, Müllgefäße zu entsorgen bzw. zu ergreifen,
welche eine entsprechende taschenförmige Ausnehmung aufweisen, in welche die kegelabschnittsförmige
Greifklaue dann eingreifen kann.
[0027] Gemäß der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, eine Hub-Kipp-Vorrichtung mit
nur einer Greifklaue je nach Gegebenheiten umzurüsten. Es ist denkbar, daß mehrere
auf verschiedene Müllbehältersysteme abgestimmte Adapter auf einem Müllfahrzeug bzw.
einer Hub-Kipp-Vorrichtung mitgeführt werden, so daß eine schnelle und problemlose
Änderung des Greifmechanismus jederzeit möglich ist.
[0028] Es ist also erfindungsgemäß ein Adapter für ein Müllentsorgungssystem geschaffen,
welcher gewährleistet, daß ein mit nur einer Art von Greifklaue auusgerüstetes Hub-Kipp-Fahrzeug
eine Vielzahl verschiedener Arten von Müllcontainern entsorgen kann, wobei der Umrüstungsaufwand
sehr gering ist.
1. Adapter für die Greifklaue einer Hub-Kipp-Vorrichtung zur Aufnahme eines Müllgefäßes,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Adapter direkt an der Greifklaue wieder lösbar befestigbar ist.
2. Adapter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Rahmen (1), von dem Klauenvorsprünge
(2) abragen, welche in entsprechende Ausnehmungen eines Müllbehälters einführbar sind,
wobei am Rahmen (1) ein taschenförmiges Element (3) befestigt ist, in welches die
Greifklaue einer Hub-Kipp-Vorrichtung einführbar ist.
3. Adapter nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Befestigungsvorrichtung (29), mit
welchem eine in das taschenförmige Element (3) eingeführte Greifklaue in dieser Stellung
arretierbar ist.
4. Adapter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsvorrichtung (29)
mit einem hakenförmigen Element (30) ausgebildet ist.
5. Adapter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das taschenförmige
Element (3) eine kegelabschnittförmige Wölbung aufweist.
6. Adapter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Rahmen (1)
ein Saugfuß (50) vorgesehen ist.
7. Adapter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugfuß (50) mittels einer
Betätigungsvorrichtung (51) so betätigbar ist, daß er bei Anlage an eine Wand eines
Müllbehälters eine Saugwirkung erzeugt.
8. Adapter nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klauenvorsprünge
(2) aus im wesentlichen plattenförmigen Elementen (2a) bestehen, die an einer Kante
am Rahmen (1) befestigt sind, wobei die gegenüberliegende, freistehende Kante mit
zylinderförmigen Aufsätzen (2b) versehen ist.
9. Adapter nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenunterseite
(1b) wenigstens teilweise in Form eines U-förmigen Profils ausgebildet ist, welches
mit Füllmaterial (60) ausgefüllt ist, wobei das Füllmaterial (60) etwas über die Öffnung
des U-förmigen Profils hervorsteht.
10. Adapter nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1)
und die Klauenvorsprünge (2) aus Stahl gefertigt sind.
11. Adapter nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das taschenförmige
Element (3) aus Blech gefertigt ist.