[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verbindungselement zur Aufnahme wenigstens
zweier sich kreuzender Bewehrungsstäbe einer Betonplatte, insbesondere einer durchgehenden
Betontragplatte eines Gleisoberbaus, mit Aufsteckausnehmungen für jeden Bewehrungsstab.
[0002] Bei der Herstellung von Betontragplatten ist es bekannt, die Längs- und Querbewehrungsstäbe
in ihren Kreuzungspunkten durch Aufstecken von Befestigungsklammern, durch Drahtumwicklung
oder durch Schweißen miteinander zu verbinden. Bei diesen bekannten Verbindungselementen
berühren sich die Quer- und Längsbewehrungsstäbe. Die Quer- und Längsbewehrungsstäbe
sind hier somit in ihren Berührungspunkten elektrisch miteinander verbunden mit häufig
unterschiedlichem, nur schlecht vorherbestimmbarem elektrischem Widerstand. Die von
signaltechnischen Anlagen auf den Zug zu übertragenden Signale werden dadurch in schlecht
vorherbestimmbarer Weise relativ stark bedämpft, wodurch sich die Wirklängen reduzieren.
Aus diesem Grund werden derzeit Isolierabschnitte mit einer Länge von ca. 40 Metern
in dem Gleisoberbau angeordnet. Hierbei sind die Längsbewehrungsstäbe bis 400 mm unter
dem Schienenfuß am Beginn und Ende des Isolierbereichs unterbrochen und damit elektrisch
getrennt. Die so entstandenen Zwischenräume zwischen den einzelnen Abschnitten der
Längsbewehrungsstäbe werden mittels mit Quetschmuffen an den Längsbewehrungsstäben
befestigten Kohlefaserstoffen geschlossen, um die Stabilität der Längsbewehrungsstäbe
und damit der gesamten Bewehrung nicht zu beeinträchtigen. Innerhalb der Isolierabschnitte
werden ferner die Querbewehrungsstäbe mit Schrumpffolie umwickelt und somit gegenüber
den Längsbewehrungsstäben elektrisch isoliert. Bei den vorstehend beschriebenen Isolierabschnitten
lassen sich nach Fertigstellung des Gleisoberbaus außerhalb dieser Bereiche keine
speziellen signaltechnischen Anlagen mehr anordnen. Ferner ist die Ausführung dieser
Isolierabschnitte mit hohen Kosten verbunden.
[0003] Sind die Quer- und Längsbewehrungsstäbe punktverschweißt, erhält man zwar angenähert
die gewünschte elektrische Isolierung zwischen den Quer- und Längsbewehrungsstäben.
Diese Art der Verbindung ist jedoch bei Bewehrungsstäben meist nicht zugelassen, da
sie nicht ausreichend stark ist. Des weiteren ist der schweißtechnische Aufwand sehr
hoch.
[0004] Verbindungselemente aus Kunststoff zur Verbindung zweier sich kreuzender Bewehrungsstäbe
sind an sich bekannt (DE-U-71 33 366; US-A-5 371 991; DE-A-43 09 392).
[0005] Demgegenüber liegt die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verbindungselement zur Aufnahme
zweier sich kreuzender Bewehrungsstäbe einer Betonplatte, insbesondere einer durchgehenden
Betontragplatte eines Gleisoberbaus, vorzusehen, mit welchem verbesserte elektrische
Eigenschaften der Betonplatte erzielbar sind.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Material des Verbindungselements
zumindest im Bereich zwischen den Aufsteckausnehmungen einen definierten elektrischen
Widerstand aufweist. Der Quer- und der Längsbewehrungsstab werden daher an dem Kreuzungspunkt
voneinander definiert elektrisch isoliert. Der spezifische elektrische Widerstand
des Materials des Verbindungselements entspricht im wesentlichen dem des Materials
der Betontragplatte, was den Vorteil eines gleichmäßigen elektrischen Verhaltens über
den gesamten Tragplattenbereich hat. Bevorzugt liegt der elektrische Widerstand des
Verbindungselements zwischen den beiden Bewehrungsstäben zwischen 100 kΩ und 500 kΩ,
vorzugsweise zwischen 200 kΩ und 400 kΩ. Die problematischen Isolierabschnitte in
der Tragplatte des Gleisoberbaus können entfallen. Bevorzugt ist das Verbindungselement
aus Kunststoff gebildet.
[0007] Zur Verbindung der Quer- und Längsbewehrungsstäbe mit geringem Arbeitsaufwand, ggf.
automatisiert, wird vorgeschlagen, daß die Aufsteckausnehmungen in einander gegenüberliegenden
Seitenflächen ausmünden. Das jeweilige Verbindungselement läßt sich somit problemlos
von oben auf einen zuvor verlegten Längsbewehrungsstab aufsetzen, und zwar entweder
nur lose aufliegend oder bis zum Eingriff des Bewehrungsstabes in die zugeordnete
Ausnehmung. Anschließend wird der Querbewehrungsstab ebenfalls von oben in die Aufsteckausnehmung
des Verbindungselements eingesetzt und soweit nach unten gegen den Untergrund gedrückt,
bis beide Bewehrungsstäbe in die Ausnehmungen einrücken bzw. bis auch der Querbewehrungsstab
in seine Ausnehmung einrückt. Die hierbei auftretenden Reaktionskräfte werden unmittelbar
in den Untergrund geleitet, was die Montage erleichtert.
[0008] Wenn der Umriß des Verbindungselements zumindest angenähert quaderförmig ist, können
die Verbindungselemente aus Stangenprofilen hergestellt werden, welches lediglich
entsprechend dem gewünschten Maß des Verbindungselements abgelängt werden muß. Ferner
hat das Verbindungselement aufgrund dieser Quaderform nach dem Aufsetzen auf die Längsbewehrungsstäbe
eine relativ stabile Lage. Ein weiterer Vorteil der Quaderform des Verbindungselements
liegt darin, daß hierdurch die Möglichkeit gegeben ist, das Verbindungselement an
die unterschiedlichen Durchmesser der Bewehrungsstäbe anzupassen. Werden nämlich Bewehrungsstäbe
mit größeren Querschnittsdurchmessern verwendet, müssen die Aufsteckausnehmungen entsprechend
tiefer in das Verbindungselement eingreifen, wobei aber stets gewährleistet sein muß,
daß Material des Verbindungselementes zwischen den Aufsteckausnehmungen vorhanden
bleibt. In diesem Fall werden entsprechend lange Abschnitte des Stangenprofils verwendet.
[0009] Um sicherzustellen, daß die Aufsteckausnehmungen für die Längs- und die Querbewehrungsstäbe
gleiche Längen aufweisen und somit die Längs- und Querbewehrungsstäbe in den Ausnehmungen
von dem gleichen Flächenbereich umschlossen werden, können die Seitenflächen, in denen
die Ausnehmungen ausmünden, quadratisch und mit gleicher Kantenlänge ausgebildet sein.
[0010] Der Umriß des Verbindungselements kann angenähert würfelförmig sein und eine Kantenlänge
von zwischen 50 und 80 mm, vorzugsweise etwa 60 mm aufweisen. Weiterhin wird vorgeschlagen,
daß die in den Ausnehmungen eingesetzten beiden Bewehrungsstäbe einen Minimalmantelabstand
aufweisen, der dem 0,6-fachen bis einfachen, vorzugsweise dem 0,625-fachen bis 0,65-fachen
des Durchmessers des Querbewehrungsstabes entspricht. Bei der Verwendung solcher Verbindungselemente
ist es nunmehr nur noch notwendig, an jedem dritten oder vierten Kreuzungspunkt eines
Querbewehrungsstabs mit den Längsbewehrungsstäben, welche in einem Abstand von ca.
40 cm verlegt sind, ein Verbindungselement vorzusehen, da die vorstehenden Maße so
gewählt sind, daß der Querbewehrungsstab beim Aufschütten von Beton im Bereich zwischen
den Verbindungselementen nicht so weit durchgebogen wird, daß er einen Längsbewehrungsstab
berührt. Auf diese Weise läßt sich die Anzahl der in einer Bewehrung verwendeten Verbindungselemente
verringern, was die Herstellungskosten der gesamten Bewehrung reduziert.
[0011] Damit die Bewehrungsstäbe nicht durch zusätzliche Maßnahmen in den Ausnehmungen mit
den Verbindungselementen fixiert werden müssen, was den Arbeitsaufwand erhöhen würde,
kann wenigstens eine der Ausnehmungen als Rastausnehmung ausgeführt sein.
[0012] Um das Verbindungselement mit wenig Material und somit kostengünstig herstellen zu
können, kann das Verbindungselement mit mindestens einer Schwächungsnut versehen sein,
die parallel zur Längsrichtung eines in einer der Ausnehmung eingesetzten Bewehrungsstabs
verläuft und in einer zur Längsrichtung parallelen Seitenfläche ausmündet, die zumindest
angenähert senkrecht zu derjenigen Seitenfläche verläuft, in der die Ausnehmung ausmündet.
Dieses Merkmal führt bei der Ausführungsform der Aufsteckausnehmung als Rastausnehmung
zu einem Federeffekt des Verbindungselements im Einsteckbereich. Beim Einpressen in
die Rastausnehmung weitet sich der Einsteckbereich aufgrund der Schwächungsnut elastisch
auf. Die zum Einpressen aufzubringende Kraft läßt sich dabei weiter herabsetzen, wenn
das Verbindungselement mit jeweils zwei Schwächungsnuten pro Ausnehmung versehen ist.
Dies führt zu einer weiteren Materialersparnis. Diese Lösung ist unabhängig von der
den definierten elektrischen Widerstand betreffenden eingangs ausgeführten Lösung,
ebenso wie die nachfolgend angegebene Lösung.
[0013] Alternativ wird zur Verbindung von Verbindungselement und Bewehrungsstäben vorgeschlagen,
daß das Verbindungselement zumindest im Bereich der Ausnehmungen schmelzbares Material,
vorzugsweise Thermoplastkunststoff-Material, aufweist, welches durch kurzzeitiges
Erhitzen, vorzugsweise ohmsches Erhitzen, des jeweiligen in die Ausnehmung eingesetzten
Bewehrungsstabs aufschmelzbar ist. Hierbei wird ein elektrischer Strom durch den in
der Ausnehmung aufgenommenen Bewehrungsstababschnitt geführt, wenn auch eine Erhitzung
des Abschnitts beispielsweise durch einen Gasbrenner möglich ist. Damit das Verbindungselement
im Bereich der Ausnehmungen aufschmilzt, muß es zumindest dort schmelzbares Material
aufweisen. Es ist jedoch auch denkbar, das ganze Verbindungselement aus diesem schmelzbaren
Material herzustellen.
[0014] Es wird vorgeschlagen, daß ein schmelzbares Material verwendet wird, welches bei
einem im eingesetzten Bewehrungsstab fließenden elektrischen Strom im Bereich zwischen
300 und 500 A aufschmelzbar ist.
[0015] Die Erfindung betrifft ferner eine Bewehrung für eine Betonplatte, insbesondere für
eine durchgehende Betontragplatte eines Gleisoberbaus, welche wenigstens einen Längs-
und einen Querbewehrungsstab umfaßt, wobei die Bewehrungsstäbe orthogonal zueinander
verlaufen sowie ein erfindungsgemäßes Verbindungselement, welches den Längs- und den
Querbewehrungsstab in dem Kreuzungspunkt miteinander verbindet. Der Längs- und der
Querbewehrungsstab sind dabei in die Ausnehmungen des erfindungsgemäßen Verbindungselements
eingesetzt und durch dieses voneinander isoliert.
[0016] Ferner richtet sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung einer Bewehrung
für eine Betonplatte, insbesondere für eine durchgehende Betontragplatte eines Gleisoberbaus.
Hierbei wird das erfindungsgemäße Verbindungselement auf den zuvor verlegten Längsbewehrungsstab
aufgesetzt, und zwar lose aufliegend oder bis zum Eingriff des Bewehrungselements
in die zugeordnete Ausnehmung. Anschließend wird der Querbewehrungsstab von oben in
die freie Aufsteckausnehmung eingesetzt und soweit nach unten gegen den Untergrund
gedrückt, bis beide Bewehrungen in die Ausnehmungen einrücken bzw. bis auch der Querbewehrungsstab
in seine Ausnehmung einrückt. Nachfolgend kann durch Erhitzen des jeweiligen in die
Aufsteckausnehmungen eingesetzten Stababschnittes das Verbindungselement mit den Bewehrungsstäben
verschmolzen werden. Durch das Verschmelzen wird die endgültige Relativ-Lage der beiden
miteinander über das Verbindungselement verbundenen Bewehrungsstäbe zuverlässig und
in einfacher Weise fixiert. Nach diesem Schritt sind keine weiteren Schritte mehr
vorzunehmen.
[0017] Die Erfindung wird im folgenden an bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Verbindungselements mit eingesetzten
Bewehrungsstäben;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verbindungselements mit eingesetzten Bewehrungsstäben, und
- Figur 3
- das Verbindungselement aus Figur 1, wobei an einem der Bewehrungsstäbe schematisch
dargestellt ein Strom anliegt.
[0018] In Figur 1 ist ein Verbindungselement aus Thermoplastkunststoff-Material ganz allgemein
mit 10 bezeichnet. Das Verbindungselement 10 weist zwei Aufsteckausnehmungen 12, 14
auf, in welche Bewehrungsstäbe 16, 18 - ein Längsbewehrungsstab 16 und ein Querbewehrungsstab
18 - eingesetzt sind.
[0019] Das Verbindungselement 10 ist würfelförmig und hat eine Kantenlänge K von etwa 60
mm. Das Verbindungselement 10 kann jedoch auch quaderförmig sein, wobei es dann zwei
quadratische, sich gegenüberliegende Seitenflächen mit gleichen Kantenlängen aufweisen
sollte.
[0020] In der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform sind die Aufsteckausnehmungen 12,
14 in zwei sich gegenüberliegenden Seitenflächen 20, 22 des Verbindungselements 10
ausgebildet, die die jeweilige Seitenfläche 20, 22 mittig durchsetzen. Die Aufsteckausnehmung
12 mündet in den Seitenflächen 24, 26 und die Aufsteckausnehmung 14 in den Seitenfläche
28, 30 des Verbindungselements 10 aus, so daß sich die Längsachse 32 des in die Aufsteckausnehmung
12 eingesetzten Längsbewehrungsstabes 16 und die Längsachse 34 des in die Aufsteckausnehmung
14 eingesetzten Querbewehrungsstabes 18 als windschiefe Geraden im rechten Winkel
kreuzen. Die Bewehrungsstäbe 16, 18 weisen hierbei einen Mantelabstand von wenigstens
10 mm auf.
[0021] Der jeweilige Boden 12a, 14a der Aufsteckausnehmungen 12, 14 hat zur flächigen Anlage
am Stabumfang die Form eines halben Hohlzylinders. An den jeweiligen Boden 12a, 14a
schließen sich zueinander parallele Wandflächen 12b, 14b tangential an, die senkrecht
in die jeweilige Seitenfläche 20 bzw. 22 ausmünden und je einen Aufsteckbereich 11,
13 bilden. Die Aufsteckausnehmung 12 für den Längsbewehrungsstab 16 ist in ihrem Aufsteckbereich
11 etwa 22 bis 23 mm breit, bei einem Durchmesser des Längsbewehrungsstabes 16 von
20 mm. Die Aufsteckausnehmung 14 für den Querbewehrungsstab 18 ist in ihrem Aufsteckbereich
13 etwa 17 bis 18 mm breit, bei einem Durchmesser des Querbewehrungsstabes 18 von
16 mm. Die Tiefen T1, T2 der Aufsteckausnehmungen 12, 14 entsprechen dabei wenigstens
den Durchmessern der jeweiligen Bewehrungsstäbe 16, 18, so daß diese nicht über die
Seitenflächen 20, 22 überstehen. Die Summe der Tiefen T1, T2 der Aufsteckausnehmungen
12, 14 muß jedoch in jedem Fall kleiner als der gegenseitige Abstand A der Seitenflächen
20, 22 sein, so daß zwischen den in den Aufsteckausnehmungen 12, 14 eingesetzten Bewehrungsstäben
16, 18 noch Material des Verbindungselements 10 vorhanden ist, welches die Bewehrungsstäbe
16, 18 voneinander elektrisch isoliert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist A
gleich der Kantenlänge K.
[0022] Längs- 16 und Querbewehrungsstab 18 werden mit Hilfe des Verbindungselements 10 wie
folgt verbunden:
Das Verbindungselement 10 wird von oben auf den zuvor verlegten Längsbewehrungsstab
16 aufgesetzt, und zwar entweder nur lose aufliegend oder bis zum Eingriff des Längsbewehrungsstabs
16 in die zugeordnete Ausnehmung 12. Anschließend wird der Querbewehrungsstab 18 ebenfalls
von oben in die Aufsteckausnehmung 14 des Verbindungselements 10 eingesetzt und soweit
nach unten gegen den Untergrund gedrückt, bis beide Bewehrungsstäbe 16, 18 in die
Ausnehmungen 12, 14 einrücken, bzw. bis auch der Querbewehrungsstab 18 in seine Ausnehmung
14 einrückt.
[0023] Zur bleibenden Fixierung der eingesetzten Bewehrungsstäbe 16, 18 in den Ausnehmungen
12, 14 wird der Abschnitt des jeweiligen Bewehrungsstabes 16, 18, der in der Aufsteckausnehmung
12 bzw. 14 aufgenommen ist, kurzzeitig erhitzt, wie in Fig. 2 schematisch dargestellt.
Hierzu wird ein elektrischer Strom im Bereich zwischen 300 und 500 A durch den jeweiligen
Abschnitt des Bewehrungsstabs 16, 18 geleitet. Der an den jeweiligen Bewehrungsstab
16, 18 angrenzende Materialbereich der Aufsteckausnehmung 12, 14 schmilzt dabei auf
und verbindet sich beim Abkühlen, vor allem durch formschlüssige, wenigstens teilweise
Ummantelung des Bewehrungsstabes 16, 18, dauerhaft mit dem Bewehrungsstab 16, 18.
[0024] An dieser Stelle sei ergänzend erwähnt, daß es für diese Art der Verbindung auch
ausreicht, wenn lediglich der an die Bewehrungsstäbe 16, 18 angrenzende, den Boden
12a, 14a und die Wandflächen 12b, 14b aufweisende Materialbereich des Verbindungselements
10 aus Thermoplastkunststoff-Material besteht.
[0025] Zur Herstellung des Verbindungselements 10 kann Spritzguß-Stangenprofil mit quadratischem
Querschnitt aus Thermoplastkunststoff-Material verwendet werden. Das Stangenmaterial
wird auf die benötigte Länge abgelängt, d. h. auf den gewünschten gegenseitigen Abstand
A zwischen den Seitenflächen 20 und 22, in welchen die Ausnehmungen 12, 14 ausgebildet
werden. Das Verbindungselement 10 läßt sich somit an die unterschiedlichen Durchmesser
der Bewehrungsstäbe 16, 18 anpassen. Werden nämlich Bewehrungsstäbe mit größeren Durchmessern
verwendet, müssen die Aufsteckausnehmungen entsprechend tiefer in das Verbindungselement
eingreifen. Da stets gewährleistet sein muß, daß Material des Verbindungselements
zwischen den Aufsteckausnehmungen vorhanden bleibt, sind dann Verbindungselemente
mit größerer Länge vom Stangenmaterial abzuschneiden. Anschließend werden die Ausnehmungen
12, 14 mittig in die quadratischen Seitenflächen 20, 22 eingefräst, und zwar so, daß
sich die Längsachsen 32, 34 der später in sie eingesetzten Bewehrungsstäbe 16, 18
als windschiefe Geraden, im rechten Winkel kreuzen.
[0026] In Fig. 3 ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verbindungselements
dargestellt. Die Teile, welche mit Teilen des in Fig. 1 gezeigten Ausführungssbeispiels
übereinstimmen, sind mit den gleichen Bezugszeichen zuzüglich 100 versehen und werden
nicht näher erläutert.
[0027] Die Aufsteckausnehmungen 112, 114 sind bei dieser Ausführungsform angenähert hohlzylinderförmig
ausgebildet, wobei zusätzlich ein Einsteckbereich 136, 138 vorhanden ist, dessen Breite
B1, B2 mit etwa 2 mm kleiner ist als der Durchmesser D1, D2 mit etwa 18 mm des jeweiligen
die Aufsteckausnehmungen 112, 114 bildenden Hohlzylinders. Die Durchmesser der eingesetzten
Bewehrungsstabe entsprechen denen des ersten Ausführungsbeispiels.
[0028] In dem Verbindungselement 110 sind vier Schwächungsnuten 140, 142, 144, 146 ausgebildet.
Jeweils zwei der Schwächungsnuten 140, 142 bzw. 144, 146 sind einer Aufsteckausnehmung
112 bzw. 114 zugeordnet. Die Schwächungsnuten 140, 142 verlaufen dabei parallel zur
Längsachse 132 des in die Ausnehmung 112 eingesetzten Bewehrungsstabes 116 und münden
in der zur Längsachse 132 parallelen Seitenflächen 128 bzw. 130 aus. Die Schwächungsnuten
144, 146 verlaufen parallel zur Längsachse 134 des in die Ausnehmung 114 eingesetzten
Bewehrungsstabes 118 und münden in die zur Längsachse 134 parallelen Seitenflächen
124 bzw. 126 aus. Diese den Aufsteckausnehmungen 112, 114 benachbarten Schwächungsnuten
140, 142 bzw. 144, 146 dienen dazu, daß sich die Aufsteckausnehmungen 112, 114 elastisch
aufweiten, wenn die Bewehrungsstäbe 116, 118 eingepreßt werden.
[0029] Die Verbindung von Längsbewehrungsstab 116 und Querbewehrungsstab 114 mit Hilfe des
Verbindungselements 110 erfolgt auf die gleiche Art und Weise wie bereits vorstehend
mit Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel beschrieben wurde. Die zum Einpressen
der Bewehrungsstäbe 116, 118 in die Rastausnehmungen 112, 114 aufzubringende Kraft
ist jedoch größer als die bei dem ersten Ausführungsbeispiel aufzubringende Kraft.
[0030] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 bedarf es keiner zusätzlichen Maßnahmen
zur Fixierung der Bewehrungsstäbe 116, 118 in den Ausnehmungen, da die Bewehrungsstäbe
116, 118 durch die als Rastausnehmung 112, 114 ausgebildeten Ausnehmungen 112, 114
ausreichend gehalten sind. Es ist jedoch trotzdem möglich, die Bewehrungsstäbe 116,
118 entsprechend dem bei dem ersten Ausführungsbeispiel beschriebenen Verfahren durch
Stromverschmelzung mit dem Verbindungselement 110 zu verbinden.
[0031] Die Herstellung des Verbindungselements 110 erfolgt gemäß jener der ersten Ausführungsform,
wobei jedoch zusätzlich entweder beim Spritzgießen des Profilmaterials oder beim Ausfräsen
die Schwächungsnuten 140, 142, 144, 146 ausgebildet werden.
[0032] Die Erfindung betrifft ein Verbindungselement 10 zur Aufnahme zweier sich kreuzender
Bewehrungsstäbe 16, 18 einer Betonplatte, insbesondere einer durchgehenden Betontragplatte
eines Gleisoberbaus mit Aufsteckausnehmungen 12, 14 für jeden Bewehrungsstab 16, 18.
Das Verbindungselement hält die Bewehrungsstäbe in definiertem Abstand voneinander,
wobei das Material des Verbindungselements zwischen den Bewehrungsstäben einen definierten
elektrischen Widerstand, vorzugsweise entsprechend dem Material der Tragplatte bzw.
im Bereich zwischen 100 kΩ und 400 kΩ, aufweist. Dies verbessert die elektrischen
Eigenschaften der Betontragplatte entscheidend.
1. Verbindungselement zur Aufnahme wenigstens zweier sich kreuzender Bewehrungsstäbe
(16, 18) einer Betonplatte, insbesondere einer durchgehenden Betontragplatte eines
Gleisoberbaus, mit Aufsteckausnehmungen (12, 14) für jeden Bewehrungsstab,
die in unterschiedlichen Seitenflächen (24, 26; 28, 30) des Verbindungselements (10)
ausmünden und gesondert voneinander ausgebildet sind, so daß das Material des Verbindungselements
(10) zwischen den Ausnehmungen (12, 14) die Bewehrungsstäbe (16, 18) voneinander trennt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material des Verbindungselements (10) zumindest im Bereich zwischen den Aufsteckausnehmungen
(12, 14) einen definierten elektrischen Widerstand aufweist, der im wesentlichen dem
des Materials der Betontragplatte entspricht.
2. Verbindungselement zur Aufnahme wenigstens zweier sich kreuzender Bewehrungsstäbe
(16, 18) einer Betonplatte, insbesondere einer durchgehenden Betontragplatte eines
Gleisoberbaus, mit Aufsteckausnehmungen (12, 14) für jeden Bewehrungsstab,
die in unterschiedlichen Seitenflächen (24, 26; 28, 30) des Verbindungselements (10)
ausmünden und gesondert voneinander ausgebildet sind, so daß das Material des Verbindungselements
(10) zwischen den Ausnehmungen (12, 14) die Bewehrungsstäbe (16, 18) voneinander trennt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Material des Verbindungselements (10) zumindest im Bereich zwischen den Aufsteckausnehmungen
(12, 14) einen definierten elektrischen Widerstand aufweist, und daß der elektrische
Widerstand des Verbindungselements zwischen den beiden Bewehrungsstäben zwischen 100
kΩ und 500 kΩ, vorzugsweise zwischen 200 kΩ und 400 kΩ liegt.
3. Verbindungselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umriß des
Verbindungselements zumindest angenähert würfelfömig ist mit einer Kantenlänge (K)
von zwischen 50 und 80 mm, vorzugsweise etwa 60 mm.
4. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die in den Ausnehmungen eingesetzten beiden Bewehrungsstäbe einen Minimal-Mantelabstand
aufweisen, der dem 0,6-fachen bis einfachen, vorzugsweise dem 0,625-fachen bis 0,65-fachen
des Durchmessers des Querbewehrungsstabes entspricht.
5. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (10) mit wenigstens
einer Schwächungsnut versehen ist, die parallel zur Längsrichtung (132, 134) eines
in einer der Ausnehmungen (112, 114) eingesetzten Bewehrungsstabs (116, 118) verläuft
und in einer zur Längsrichtung (132, 134) parallelen Seitenfläche (128, 130, 124,
126) ausmündet, die zumindest angenähert senkrecht zu derjenigen Seitenfläche verläuft,
in der die Ausnehmung ausmündet.
6. Verbindungselement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement
(110) mit jeweils zwei Schwächungsnuten pro Ausnehmung (112, 114) versehen ist.
7. Verbindungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche oder dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (10) zumindest im
Bereich der Ausnehmungen (12, 14) schmelzbares Material, vorzugsweise Thermoplastkunststoff-Material
aufweist, welches durch kurzzeitiges Erhitzen, vorzugsweise ohmsches Erhitzen, des
jeweiligen in die Ausnehmung (12, 14) eingesetzten Bewehrungsstabs (16, 18) aufschmelzbar
ist.
8. Verbindungselement nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das schmelzbare Material
bei einem im eingesetzten Bewehrungstab (16, 18) fließenden elektrischen Strom im
Bereich zwischen 300 und 500 A aufschmelzbar ist.
9. Bewehrung für eine Betonplatte, insbesondere für eine durchgehende Betontragplatte
eines Gleisoberbaus, umfassend wenigstens einen Längs- (16) und einen Querbewehrungsstab
(18), welche orthogonal zueinander verlaufen, sowie ein Verbindungselement (10) vorzugsweise
gemäß den Ansprüchen 1-8, wobei der Längs- (16) und der Querbewehrungsstab (18) an
ihrem Kreuzungspunkt das Verbindungselement (10) aufweisen, in dessen Ausnehmungen
(12, 14) sie eingesetzt sind, und welches die Bewehrungsstäbe mit definiertem elektrischem
Widerstand voneinander elektrisch isoliert.
10. Verfahren zur Herstellung einer Bewehrung für eine Betonplatte, insbesondere für eine
durchgehende Betontragplatte eines Gleisoberbaus, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Verbindungselement (10) gemäß den Ansprüchen 1-8 auf einen zuvor verlegten Längsbewehrungsstab
(16) aufgesetzt wird, und zwar lose aufliegend oder bis zum Eingriff des Längsbewehrungsstabes
(16) in die zugeordnete Aufsteckausnehmung (12), daß der Querbewehrungsstab (18) von
oben in die Aufsteckausnehmung (14) eingesetzt und soweit gegen den Untergrund gedrückt
wird, bis bei Bewehrungsstäbe (16, 18) in die Aufsteckausnehmungen einrücken bzw.
auch der Querbewehrungsstab (18) in seine Aufsteckausnehmung (14) einrückt, und daß
die Bewehrungsstäbe (16, 18) dann mit dem Verbindungselement (10) verschmolzen werden.