[0001] Kraftwagentürscharnier mit Brems-und Haltefunktion, bestehend aus einer ersten am
einen Türanordnungsteil, Tür oder Türholm, anschlagbaren Sacharnierhälfte und einer
zweiten am anderen Türanordnungsteil anschlagbaren Scharnierhälfte sowie einem beide
Scharnierhälften schwenkbar miteinander verbindenden Scharnierstift, wobei der Scharnierstift
aus einem Vollmaterial besteht und in jeweils wenigstens einem Scharnierauge jeder
der beiden Scharnierhälften derart aufgenommen ist, daß er mit dem oder den Scharnieraugen
der einen Scharnierhälfte drehsicher verbunden ist und das oder die Scharnieraugen
der anderen Scharnierhälfte mit einem Lagerspiel durchsetzt.
[0002] Bei einem derartigen Kraftwagentürscharnier ist zur Erzielung einer integrierten
Brems-und Haltefunktion bereits vorgeschlagen worden, den Scharnierstift in dem oder
den Scharnieraugen einer ersten Scharnierhälfte drehsicher festzulegen und über seine
das Scharnierauge der anderen Scharnierhälfte, in welchem er Laufsitz haben soll,
durchgreifende Länge hin mit wenigstens einer radial ansteigenden Keilfläche auszustatten,
und dieser wenigstens eine am Innenumfang der Scharnieraugenbohrung des zugehörigen
Scharnierauges der zweiten Scharnierhälfte radial ansteigend angeordnete Keilfläche
zuzuordnen, wobei die beiden Keilflächen gleiche Steigungen aufweisen müssen, derart,
daß sie Keilflächenpaarungen bilden, welche über ihren gesamten Überdeckungsbereich
hin im wesentlichen flächig aneinander anliegen (DE-PS 44 06 824). Dabei müssen die
Keilflächen einerseits eine sehr flach ansteigende Keilfläche und andererseits eine
steil abfallende Flankenfläche aufweisen, woraus einerheblicher Herstellungaufwand
sowohl für den Scharnierstift als auch für die Scharnieraugenbohrung resultiert, insbesondere
desshalb, weil die miteinander zusammenwirkenden Keilflächen einerseits am Scharnierstift
und andererseits am Innenumfang der Scharnieraugenbohrung mit großer Präzision gefertigt
werden müssen, um einerseits eine hinreichende Hemmwirkung zu erreichen und andererseits
einen vorzeitigen Verschleiß sowie allzu nachteilige Folgen von Umwelteinflüssen auszuschließen.
Dies ist insbesondere in der Anwendung bei Kraftwagentüren von ausschlaggebender Bedeutung,
da Kraftwagentüren auf der einen Seite ein sehr hohes Gewicht aufweisen und auf der
anderen Seite sowohl in Öffnungs-als auch in Schließrichtung hohen Bewegungskräften,
insbesondere Beschleunigungen, ausgesetzt sind.
Bei einer weiteren bekannten, allerdings ausschließlich für andere Anwendungsfälle,
nämlich Möbelscharniere, bestimmten und verwendbaren Bauart eines Scharnieres ist
zur Erzielung einer integrierten Brems-und Haltefunktion bereits vorgeschlagen worden,
einem in der ersten Scharnierhälfte drehsicher festgelegten und über seine das Scharnierauge
der zweiten Scharnierhälfte durchgreifende Länge hin mit einem ovalen Profilquerschnitt
ausgestatteten Scharnierstift eine gleichfalls oval gestaltete Scharnieraugenbohrung
des Scharnierflügels der zweiten Scharnierhälfte zuzuordnen (DE-GM 76 16 362). Die
gewünschte bzw. erforderliche Brems-und Haltekraft wird bei dieser bekannten Bauart
eines Scharnieres durch eine federnd elastische Verformung des einen ovalen Innenumfang
aufweisenden Scharnierauges der zweiten Scharnierhälfte aufgebracht, wozu dieses Scharnierauge
in radialer Richtung geschlitzt ist, derart, daß das Scharnierauge aus zwei den Scharnierstift
unter Federvorspannung umgreifenden und relativ zueinander spreizbaren Armen besteht
und die innerhalb des Scharnieres maximal aufbringbare Brems-und Haltekraft ausschließlich
von der Federwirkung der Scharnieraugenhälften abhängt. Eine derartige Gestaltung
eines mit einer integrieten Einrichtung zur Erzielung einer Brems-oder Haltekraft
im Bereich wenigstens eines definierten Türöffnungswinkels ist für die Anwendung bei
Kraftwagentüren absolut ungeeignet, da zum einem die mit einer solchen Scharniergestaltung
maximal aufbringbare Brems-und Haltekraft angesichts deren Gewichtes und deren Bewegungsenergie
völlig unzureichend ist und da zum anderen bei Kraftwagentürscharnieren, die den Witterungseinflüssen
sowie sonstigen Umweltbedigungen und insbesondere einer Verschmutzungsgefahr ausgesetzt
sind, eine radiale Schlitzung des Scharnierauges der zweiten Scharnierhälfte nicht
hingenommen werden kann.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Kraftswagentürscharnier mit integrierter
Brems-und Haltefunktion zu schaffen, welches über vorbestimmte zugelassene Öffnungswinkel
hin eine widerstandslose Öffnungs-und Schließbewegung der Türe gewährleistet und im
Bereich wenigstens eines ausgewählten Öffnungswinkels der weiteren Öffnungsbewegung
der Kraftwagentüre einen ausreichend großen, progressiv anwachsenden Widerstand entgegensetzt,
dabei aber im Betrieb wartungsfrei und dauerhaft geräuschfrei arbeitet und bei hoher
Dauerstandfestigkeit ohne besonderen Aufwand sowie kleinbauend herstellbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch gelöst, daß der Scharnierstift
in Verbindung mit einer komplementären Ausbildung der Scharnieraugenbohrung wenigstens
eines Scharnierauges derjenigen Scharnierhälfte, deren Scharnieraugen er mit Lagerspiel
durchsetzt, mindestens über einen Teil seines oder seiner einem oder jedem dieser
Scharnieraugen zugeordneten Längenbereiche hin einen von der reinen Kreisform abweichenden
Rundungsverlauf seines Querschnittes aufweist. Der im Übrigen, abgesehen von einer
evtl. im Bereich seines Kopfes vorgesehenen Umfangsrändel, zweckmäßigerweise mit einer
rein zylindrischen Umfangsfläche ausgestattete Scharnierstift weist dabei auch in
seinem Bereich seines nicht exakt zylindrischen Längenabschnittes einen kontinuierlichen
Verlauf seiner Umfangswandung auf. Insbesondere liegt der von der Kreisform abweichende
Rundungsverlauf der Scharnieraugenbohrung und des Scharnierstiftquerschnittes zweckmäßigerweise
in der Größenordnung eines gewollten Rundungsfehlers, derart, daß die größte Abweichung
des Rundungsverlaufes von einer Kreisform im Bereich von weniger als einem Zehntel
bis weniger als einem Hunderstel des allgemeinen Scharnierstiftdurchmessers liegt.
Vorzugsweise ist aber vorgesehen, daß die radial ausladende Rundungsabweichung des
Scharnierstiftes und demzufolge auch der Scharnieraugenbohrung zwischen einigen Hundertstel
und etwa einem Zehntel des allgemeinen Scharnierstiftdurchmessers beträgt. Der konitinuierliche
Verlauf der Umfangsfläche des Scharnierstiftes auch im Bereich seines nicht exakt
zylindrischen Längenabschnittes ermöglicht einerseits eine günstige Herstellbarkeit
von Scharnierstift und Scharnieraugenbohrung und gewährleistet andererseits zugleich
auch ein sanft einsetzendes und kontinuierlich zunehmendes Anwachsen des inneren Widerstandes
des Scharnieres gegen eine über einen vorgegebenen Öffnungswinkel hinausgehende Öffnungsbewegung
der Türe.
[0005] Dabei liegt es zwar im Rahmen der Erfindung, daß die Augenbohrung des Scharnierauges
und der Scharnierstift lediglich eine der Zylinderform gegenüber ausladende Rundungsabweichung
seiner Umfangsfläche aufweist. In einer zweckmäßigen Ausgestaltung eines einer Türöffnungsbewegung
über einen vorbestimmten Öffnungswinkel hinaus einen progressiv anwachsenden Widerstand
entgegensetzenden Kraftwagentürscharnieres ist jedoch vorgesehen, daß der Scharnierstift
über seinen Umfang hin voneinander beabstandet zwei der Kreisform gegenüber radial
ausladende Abweichungen von der exakt kreiförmigen Querschnittsform aufweist, wobei
die höchsten Punkte der beiden der Kreisform gegenüber ausladenden Durchmesserabweichungen
des Scharnierstiftes einander gegenüberliegend angeordnet sind, derart, daß sie einen
Umfangsbogen von 180° zwischen sich einschließen.
In einer typischen Scharnierausbildung kann dabei weiterhin vorgesehen sein, daß die
die höchsten Punkte der einander gegenüberliegenden radial ausladenden Rundungsabweichungen
des Scharnierstiftes schneidende Gerade einen Winkel von 90° zu der durch den Ort
des Anschlages und des Scharnierlappens gehenden Geraden bildet.
[0006] Im Hinblick darauf, daß derjenige Türöffnungswinkel, bei dem eine Hemmung der Türöffnungsbewegung
von Fahrzeugtyp zu Fahrzeugtyp unterschiedlich sein kann, kann jedoch auch eine andere
Winkelausrichtung der die höchsten Punkte der einander gegenüberliegenden radial ausladenden
Rundungsabweichungen des Scharnierstiftes schneidenden Geraden zur Ebene der Anschlagbasis
des einen Scharnierflügels vorgesehen werden. Je nach Größe des freigängig zugelassenen
Türöffnungswinkels aber auch vorgesehen sein, daß die höchsten Punkte der beiden radial
ausladenden Rundungsabweichungen des Scharnierstiftes einander nicht gegenüberliegend,
sondern unter einem Winkel zueinander ausgerichtet angeorednet sind, derart, daß sie
einen Umfangsbogen von weniger als 180° zwischen sich einschließen.
[0007] Im Rahmen der Erfindung kann eine Ausführungsform vorgesehen sein, die sich dadurch
kennzeichnet, daß der Scharnierstift über seine gesamte Länge hin eine oder zwei radial
ausladenden Rundungsabweichungen aufweist, wobei der Scharnierstift in Verbindung
mit einer entsprechend spielfreien Ausbildung der Augenbohrung des Scharnierauges
über die radial ausladenden Rundungsabweichungen in dem Scharnierauge derjenigen Scharnierhälfte
in welcher er drehsicher festgelegt sein soll, gegen ein Verdrehen um seine Längsachse
gesichert ist.
[0008] In bevorzugter Weise ist aber vorgesehen, daß der Scharnierstift lediglich über einen
Teil der axialen Länge des oder wenigstens eines der Scharnieraugen derjenigen Scharnierhälfte,
in welcher er Laufsitz hat, hin wenigstens eine radial ausladende Rundungsabweichung
aufweist. Dabei kann es im Hinblick auf die Ausbildung der Scharnieraugenbohrung und
des Zusammanbaues des Scharnieres vorteilhaft sein, daß die axiale Länge über welche
hin der Scharnierstift eine radial ausladende Rundungsabweichung aufweist wenigstens
einem Drittel der gesammten axialen Länge des zugeordneten Scharnierauges entspricht
und daß der Scharnierstift beiderseits seines eine radial ausladende Rundungsabweichung
aufweisenden Längenabschnittes eine kreisrunde Querschnittsform aufweist.
Im Bereich des wenigstens eine radial ausladende Rundungsabweichung aufweisenden Längenabschnittes
des Scharnierstiftes ist ein Lagerspiel zwischen Scharnirstift und Scharnieraugenbohrung
vorgesehen, welches dem halben Betrag oder weniger der maximalen radialen Ausladung
der Rundungsabweichung des Scharnierstiftes entspricht. Insbesondere kann es zweckmäßig
sein, daß die Größe des Lagerspieles mit zunehmendem Scharnierstiftdurchmesser größer
gestaltet wird.
[0009] Diese bevorzugte Ausgestaltungform kann im Interesse einer geräuschfreien Leichtgängigkeit
des Scharnieres dahingehend erweitert werden, daß der Scharnierstift über seine vom
Scharnierauge überdeckten Längenabschnitte mit zylindrischem Verlauf seiner Umfangswandungen
hin mittels Lagerbuchsen aus einem wartungsfreien Lagermaterial in entsprechend zylindrischen
Längenabschnitten der Scharnieraugenbohrung des Scharnierauges gelagert ist, was auf
der einen Seite den Vorteil einer absolut spielfreien Lagerung des Scharnieres über
seinen vollen Schwenkwinkelbereich hin und andererseits den Vorteil einer völligen
Abschottung des wenigstens eine radial ausladende Rundungsabweichung aufweisenden
Scharnierstiftabschnittes gegen Umwelteinflüsse mit sich bringt. Vorteilhafterweise
ist diese wartungsfreie Lagerung des Scharnierstiftes dabei so gestaltet, daß die
Wandungsdicke der Lagerbuchsen gleichgroß oder größer ist als der Betrag der größten
Rundungsabweichung des Scharnierstiftes. Die axiale Länge der zweckmäßigerweise in
bewährter Art als Kragenbuchsen ausgebildeten Lagerbuchsen entspricht dabei jeweils
wenigstens einem Viertel, vorzugsweise aber mehr, des größten Scharnierstiftdurchmessers,
um eine sichere wartungsfreie Lagerung des Scharnierstifte über den zugelassenen Freigängigkeitsbereich
des Türöffnungswinkels hin sicher zu stellen.
Auch im Bereich des dem wenigstens eine radial ausladende Rundungsabweichung aufweisenden
Längenabschnitt des Scharnierstiftes zugeordneten Längenabschnittes weist das hinsichtlich
seiner Scharnieraugenbohrung komplementär gestaltete Scharnierauge ein umlaufend ununterbrochene
Wandung auf, wobei die geringste Wandungsdicke des Scharnierauges wenigstens dem 2-fachen
der Rundungsabweichung des Scharnierstiftes entspricht.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß mindestens der
Scharnierstift wenigstens über seinen eine radial ausladende Rundungsabweichung aufweisenden
Längenabschnitt hin mit einem Verschleißschutz für seine Oberfläche ausgestattet ist,
wobei entweder Hartstoffschichten wie Carbides, Nitride, Carbonitride, Boride Hartverchromungen,
keramische Schichten, gradierte und ionenimplantierte Schichte oder Kombinationen
aus den vorgenannten Schichten oder aber verschleißschützende Beschichtungen aus Festschmierstoffen
wie MoS2, PTFE, Grafit, Blei, Cadmium vorgesehen sein können.
[0011] In ersten Einzelausgestaltung einer als trennbares Scharnier ausgebildeten Scharniereinheit
mit einen progressiv anwachsenden Widerstand gegen ein über einen vorgegebenen Öffnungswinkelbereich
hinausgehendes Öffnen der Kraftwagentür kann vorgesehen sein, daß der Scharnierstift
über einen Teil seines das Scharnierauge der einen Scharnierhälfte durchgreifenden
Längenbereiches hin eine radial ausladende Rundungsabweichung aufweist und in dem
zugehörigen Scharnierauge gegen axiales Wandern gesichert angeordnet ist, wobei die
Sicherung des Scharnierstiftes gegen axiales Wandern einerseits durch eine radiale
Ausladung und andererseits durch ein aufgesetztes Sicherungsmittel gebildet ist und
daß der Scharnierstift im Scharnierauge der anderen Scharnierhälfte vermittels eines
axial gerichteten formschlüssig wirkenden Spannmittels drehsicher festgelegt ist.
[0012] In zweiten besonderen Einzelausgestaltung einer Scharniereinheit mit einen progressiv
anwachsenden Widerstand gegen ein über einen vorgegebenen Öffnungswinkelbereich hinausgehendes
Öffnen der Kraftwagentür kann aber auch vorgesehen sein, daß der Scharnierstift in
den beiden ein mittleres Scharnierauge der anderen Scharnierhälfte gabelartig umgreifenden
Scharnieraugen der einen Scharnierhälfte drehsicher aufgenommen ist und im eingreifenden
Scharnierauge der anderen Scharnierhälfte mit Lagerspiel aufgenommen ist.
[0013] Schließlich kann in einer vorteilhaften Abwandlung der letzgenannten Einzelausgestaltung
einer Scharniereinheit aber auch noch vorgesehen sein, daß der Scharnierstift in Eintreibrichtung
über seine Länge hin in axialer Richtung aufeinanderfolgende Durchmesserabstufungen
aufweist, derart, daß der kleinste Scharnierstiftdurchmesser in Eintreibrichtung vorneliegend
angeordnet ist.
[0014] Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beispielsbeschreibung anhand einiger in der
Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben. In der Zeichnung
zeigt die
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines mit einer Brems-und Haltefunktion
ausgestatteten Kraftwagentürscharnieres;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch das Kraftwagentürscharnier gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf das Kraftwagentürscharnier gemäß Figur 1 und 2;
- Figur 4
- eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines mit einer Brems-und Haltefunktion
ausgestatteten Kraftwagentürscharnieres;
- Figur 5
- einen Längsschnitt durch das Kraftwagentürscharnier gemäß Figur 4;
- Figur 6
- eine Draufsicht auf das Kraftwagentürscharnier gemäß Figur 4 und 5;
- Figur 7
- eine Querschnittsdarstellung des radial ausladende Rundungsabweichungen aufweisenden
Längenabschnittes des Scharnierstiftes und der zugehörigen Bohrungsausnehmung des
Scharnierauges;
- Figur 8
- eine Querschnittsdarstellung des Scharnierkopfbereiches der zweiten Scharnierhälfte.
[0015] Die in der Zeichnung dargetsellten Kraftwagentürscharniere bestehen jeweils aus einer
ersten, am einen Türanordnungsteil, Tür oder Türholm, anschlagbaren Scharnierhälfte
1 und einer zweiten, am anderen Türanordnungsteil anschlagbaren Scharnierhälfte 2
sowie einem beide Scharnierhälften 1 und 2 schwenkbar miteinander verbindenden Scharnierstift
3.
Bei dem in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Kraftwagentürscharnier weist die erste
Scharnierhälfte 1 im Anschluß an ein ihre Anschlagbasis bildendes Scharnierblatt 4
zwei ein mitteleres Scharnierauge 5 der zweiten Scharnierhälfte 2 gabelartig umgreifende
Scharnieraugen 6 und 7 auf. Der die beiden Scharnierhälften 1 und 2 schwenkbar miteinander
verbindende Scharnierstift 3 ist vermittels einer in seinem Kopfbereich angeordneten
Umfangsrändel 8 im Scharnierauge 6 der ersten Scharnierhälfte 1 drehsicher festgelegt.
Über seine die Scharnieraugen 6 und 7 der ersten Scharnierhälfte 1 durchsetzenden
Längenabschnitte 9 und 10 hin weist der Scharnierstift 3 jeweils eine glattflächig
zylindrische Umfangsfläche auf, wobei die beiden Scharnieraugen 6 und 7 der ersten
Scharnierhälfte 1 hier jeweils komplementär zylindrische Scharnieraugenbohrungen 11
bzw. 12 aufweisen. Über einen Teilbereich 13 seines innerhalb der Höhe des Scharnierauges
5 der zweiten Scharnierhälfte 2 aufgenommenen Längenabschnittes hin weist der Scharnierstift
3 zwei der reinen Zylinderform gegenüber radial ausladende Umfangsabweichungen 14
auf, welchen eine komplementäre Gestaltung der Scharnieraugenbohrung 15 zugeordnet
ist. Die axiale Länge des der reinen Zylinderform gegenüber radial ausladende Umfangsabweichungen
14 aufweisenden Scharnierstiftabschnittes 13 ist dabei kleiner als die gesamte Scharnieraugenhöhe
des Scharnierauges 15, wobei der Scharnierstift 3 beiderseits seines Längenabschnittes
13 jeweils einen exakt zylindrischen Umfang aufweisende Längenabschnitte 16 und 17
besitzt, über welche er vermittels als Kragenbuchsen ausgebildeter Lagerbuchsen 18
aus einem wartungsfreien Lagermaterial spielfrei und drehbar im Scharnierauge 5 geführt
ist. Die axiale Länge der Lagerbuchsen 18 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel Kleiner
als der Scharnierstiftdurchmesser. Der Scharnierstift 3 weist ferner über seine Länge
hin in axialer Richtung aufeinanderfolgend angeordnete Durchmesserabstufungen, derart,
daß er an seinem in Eintreibrichtung vorne liegenden Ende den Kleinsten und in seinem
Kopfbereich den größten Durchmesser aufweist.
Das in den Figuren 4 bis 6 dargestellte Kraftwagentürscharnier ist als trennbares
Scharnier ausgebildet, wobei jede der beiden Scharnierhälften 1 und 2 jeweils nur
ein Scharnierauge 60 bzw. 50 aufweist. Der Scharnierstift 30 ist dabei in der ersten
Scharnierhälfte 60 drehbar gelagert und weist über einen Teil 130 seines das Scharnierauge
60 der ersten Scharnierhälfte 1 durchgreifenden Längenbereiches hin eine radial ausladende
Rundungsabweichung 140 auf. Beiderseits seines Längenabschnittes 130 besitzt der Scharnierstift
30 jeweils einen exakt zylindrischen Umfang aufweisende Längenabschnitte 160 und 170,
über welche er vermittels als Kragenbuchsen ausgebildeter Lagerbuchsen 180 aus einem
wartungsfreien Lagermaterial spielfrei und drehbar im Scharnierauge 60 geführt ist.
Die axiale Länge der Lagerbuchsen 180 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel kleiner
als der Scharnierstiftdurchmesser. In dem Scharnierauge 60 der ersten Scharnierhälfte
1 ist der Scharnierstift 30 ferner gegen axiales Wandern gesichert angeordnet, wobei
die Sicherung des Scharnierstiftes 30 gegen axiales Wandern einerseits durch eine
radiale Ausladung 33 und andererseits durch ein aufgesetztes Sicherungsmittel 34 gebildet
ist. Im Scharnierauge 50 der zweiten Scharnierhälfte 2 ist der Scharnierstift 30 vermittels
eines axial gerichteten formschlüssig wirkenden Spannmittels 35 drehsicher festgelegt.
Das Spannmittel 35 ist dabei durch eine einerseits mit dem Scharnierstift 30 und andererseits
mit der Scharnieraugenbohrung 150 formschlüssig im Eingriff stehende Hülse gebildet,
welche auf dem Scharnierstift 30 vermittels eines Schraubenbolzens 36 und einer Beilagscheibe
37 gehalten ist.
[0016] Bei beiden im Ausführungsbeispiel gezeigten Kraftwagentürscharnieren ist die Einrichtung
zur Erzielung einer im Bereich wenigstens eines ausgewählten Öffnungswinkels progressiv
anwachsenden und der weiteren Öffnungsbewegung der Türe entgegenstehenden Brems-und
Haltekraft gleichartig ausgebildet und in das Scharnier intergriert. Wie dies in den
Figuren 7 und 8 im Einzelnen dargestellt ist, weisen die Querschnittsformen des Scharnierstiftes
3, 30 und der komplementär gestalteten der Scharnieraugenbohrung 15, 150 jeweils über
einen Längenabschnitt 13, 130 hin zwei einenander gegenüberliegend angeordnete radial
ausladende und von der exakten Kreisform abweichende Rundungsverläufe 20 und 21 auf,
wobei die durch den jeweils höchsten Punkt 22 der radial ausladenden Rundungsverläufe
gebildete größte Abweichung von der Kreisform im Bereich von einigen Hundertstel bis
etwa einem Zehntel des allgemeinen Scharnierstiftdurchmessers liegt. Insbesondere
besitzt die Rundungsabweichung im jeweils höchsten Punkt 22 ausgehend von einem Halbmesser
a des Scharnierstiftdurchmessers von 8mm einen Halbmesser

. Das Lagerspiel
s zwischen Scharnierstiftaußenumfang und Augenbohrungsinnenumfang bewegt sich in einem
Bereich zwischen 0,005 und 0,20mm. Scharnierstiftumfang und Scharnieraugenbohrungswandung
weisen in ihrem Bereich mit nicht exakt zylindrischer Form jeweils einen kontinuierlichen
stufenfreien Verlauf auf.
Wie ferner im Einzelnen in der Figur 8 dargestellt schließen die einander gegenüberliegend
angeordneten höchsten Punkte 22 der beiden der Kreisform gegenüber ausladenden Rundungsabweichungen
20 und 21 des Scharnierstiftes 3, 30 einen Umfangsbogen von 180° zwischen sich ein.
Zugleich ist eine durch die beiden höchsten Punkte 22 der einander gegenüberliegenden
radial ausladenden Rundungsabweichungen 20,21 des Scharnierstiftes 3, 30 verlaufende
Gerade
g bildet 90° zu der durch den Ort des Anschlages und des Scharnierlappens gehenden
Geraden.
Das Scharnierauge 5, 50 weist im Bereich seines dem radial ausladende Rundungsabweichungen
20 und 21 aufweisenden Längenabschnitt 13, 130 des Scharnierstiftes 3, 30 zugeordneten
Längenabschnitt eine umlaufend ununterbrochene Wandung auf, wobei die geringste Wandungsdicke
des Scharnierauges in diesem Bereich wenigstens dem 2-fachen der Rundungsabweichung
des Scharnierstiftes entspricht.
1. Kraftwagentürscharnier mit Brems-und Haltefunktion, bestehend aus einer ersten am
einen Türanordnungsteil, Tür oder Türholm, anschlagbaren Sacharnierhälfte und einer
zweiten am anderen Türanordnungsteil anschlagbaren Scharnierhälfte sowie einem beide
Scharnierhälften schwenkbar miteinander verbindenden Scharnierstift, wobei der Scharnierstift
aus einem Vollmaterial besteht und in jeweils wenigstens einem Scharnierauge jeder
der beiden Scharnierhälften derart aufgenommen ist, daß er mit dem oder den Scharnieraugen
der einen Scharnierhälfte drehsicher verbunden ist und das oder die Scharnieraugen
der anderen Scharnierhälfte mit einem Lagerspiel durchsetzt
dadurch gekennzeichnet,
daß der Scharnierstift in Verbindung mit einer komplementären Ausbildung der Scharnieraugenbohrung
wenigstens eines Scharnierauges derjenigen Scharnierhälfte, deren Scharnieraugen er
mit Lagerspiel durchsetzt, mindestens über einen Teil seines oder seiner einem oder
jedem dieser Scharnieraugen zugeordneten Längenbereiche hin einen von der reinen Kreisform
abweichenden Rundungsverlauf seines Querschnittes aufweist.
2. Kraftwagentürscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die größte radial
ausladende Rundungsabweichung der Querschnittsform des Scharnierstiftes von der reinen
Kreisform im Bereich zwischen einigen Hundertstel und etwa einem Zehntel des allgemeinen
Scharnierstiftdurchmessers beträgt.
3. Kraftwagentürscharnier nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Augenbohrung
des Scharnierauges und der Scharnierstift lediglich eine der Zylinderform gegenüber
ausladende Rundungsabweichung seiner Umfangsfläche aufweist.
4. Kraftwagentürscharnier nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierstift
über seinen Umfang hin voneinander beabstandet zwei der Kreisform gegenüber radial
ausladende Abweichungen von der exakt kreiförmigen Querschnittsform aufweist.
5. Kraftwagentürscharnier nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
der Kreisform gegenüber radial ausladenden Durchmesserabweichungen des Scharnierstiftes
einander gegenüberliegend angeordnet sind.
6. Kraftwagentürscharnier nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die
höchsten Punkte der einander gegenüberliegenden radial ausladenden Rundungsabweichungen
des Scharnierstiftes schneidende Gerade 90° zu der durch den Ort des Anschlages und
des Scharnierlappens gehenden Geraden bildet.
7. Kraftwagentürscharnier nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die höchsten
Punkte der beiden radial ausladenden Rundungsabweichungen des Scharnierstiftes unter
einem Winkel zueinander ausgerichtet angeordnet sind.
8. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Scharnierstift über seine gesamte Länge hin einen von der exakten Kreisform abweichenden
Rundungsverlauf seiner Querschnittsform aufweist.
9. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Scharnierstift lediglich über einen Teil der axialen Länge wenigstens eines Scharnierauges
derjenigen Scharnierhälfte, in welcher er Laufsitz hat, hin wenigstens eine radial
ausladende Rundungsabweichung aufweist.
10. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Länge über welche hin der Scharnierstift einen von der reinen Kreisform
abweichenden radial ausladenden Rundungsverlauf aufweist wenigstens einem Drittel
der gesammten axialen Länge des zugeordneten Scharnierauges entspricht.
11. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Scharnierstift innerhalb der Höhe eines Scharnierauges beiderseits seines
einen dem von der reinen Kreisform abweichenden, radial ausladenden Rundungsverlauf
aufweisenden Längenabschnittes eine kreisrunde Querschnittsform aufweist.
12. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Scharnierstift über seine vom Scharnierauge überdeckten Längenabschnitte mit
kreisrunder Querschnittsform hin mittels Lagerbuchsen aus einem wartungsfreien Lagermaterial
in zugehörigen zylindrischen Augenbohrungsabschnitten des Scharnierauges gelagert
ist.
13. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandungsdicke der Lagerbuchsen gleichgroß oder größer ist als die größte radial
ausladende Rundungsabweichung des Scharnierstiftes.
14. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerbuchsen als Kragenbuchsen ausgebildet sind und ihre axiale Länge jeweils
wenigstens einem Viertel des größten Scharnierstiftdurchmessers entspricht.
15. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens der Scharnierstift wenigstens über seinen eine radial ausladende Rundungsabweichung
aufweisenden Längenabschnitt hin mit einem Verschleißschutz für seine Oberfläche ausgestattet
ist, wobei entweder Hartstoffschichten wie Carbides, Nitride, Carbonitride, Boride
Hartverchromungen, keramische Schichten, gradierte und ionenimplantierte Schichte
oder Kombinationen aus den vorgenannten Schichten oder aber verschleißschützende Beschichtungen
aus Festschmierstoffen wie MoS2, PTFE, Grafit, Blei, Cadmium vorgesehen sein können.
16. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die zum dem wenigstens eine radial ausladende Rundungsabweichung aufweisenden
Längenabschnitt des Scharnierstiftes komplementär gestalteten Scharnieraugeneine umlaufend
ununterbrochene Wandung aufweisen, wobeidie geringste Wandungsdicke des Scharnierauges
wenigstens dem 2-fachen der Rundungsabweichung des Scharnierstiftes entspricht.
17. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Scharnierstift über einen Teil seines das Scharnierauge der einen Scharnierhälfte
durchgreifenden Längenbereiches hin eine von der reinen Kreisform abweichende Querschnittsform
aufweist und in dem Scharnierauge gegen axiales Wandern gesichert angeordnet ist,
wobei die Sicherung einerseits durch eine radiale Ausladung und andererseits durch
ein aufgesetztes Sicherungsmittel gebildet ist und daß der Scharnierstift im Scharnierauge
der anderen Scharnierhälfte vermittels eines Spannmittels drehsicher festgelegt ist.
18. Kraftwagentürscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Scharnierstift in den beiden ein mittleres Scharnierauge der anderen Scharnierhälfte
gabelartig umgreifenden Scharnieraugen der einen Scharnierhälfte drehsicher aufgenommen
ist und im eingreifenden Scharnierauge der anderen Scharnierhälfte mit Lagerspiel
aufgenommen ist.
19. Kraftwagentürscharnier nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierstift
in Eintreibrichtung über seine Länge hin in axialer Richtung aufeinanderfolgende Durchmesserabstufungen
aufweist, derart, daß der Kleinste Scharnierstiftdurchmesser in Eintreibrichtung vorneliegend
angeordnet ist.