[0001] Die Anmeldung betrifft eine Uhr gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine derartige Uhr ist aus der WO 84/02203 bekannt. Dort ist unter dem Rand des Uhrglases
eine elektromechanische Schaltstrecke realisiert, für deren Betätigung ein Keil parallel
zur Achse der Zeigerwellen verschoben werden muß. Diese Verschiebung erfolgt dadurch,
daß oberhalb des Keiles Druck auf den Randbereich des Uhrglases ausgeübt wird, welches
gewissermaßen schwimmend mittels einer gummielastischen Halterung in das Uhrengehäuse
eingesetzt ist. Diese Lösung der seitlichen Keil-Betätigung einer elektromechanischen
Kontaktstrecke ist aber elektrisch nicht besonders zuverlässig und sowohl in radialer
als auch in axialer Richtung des Gehäuses sehr raumaufwendig. Außerdem ist eine definierte
Lage des Uhrglases im Gehäuse nicht realisierbar, weil der Rand des Uhrglases relativ
weit eingedrückt werden können muß, um den Keil für die Kontaktgabe hinreichend weit
zu verschieben.
[0003] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt vorliegender Erfindung die technische Problematik
zugrunde, eine Uhr gattungsgemäßer Art dahingehend weiterzubilden, daß sie kompakter,
insbesondere flacher, realisierbar ist und eine in Hinblick auf die Dichtigkeitsanforderungen
zuverlässigere Einfassung des Uhrglases in das Gehäuse ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im Wesentlichen dadurch gelöst, daß die gattungsgemäße
Uhr auch nach dem Kennzeichnungsteil des Hauptanspruches ausgelegt ist.
[0005] Nach dieser Lösung mit dem an der inneren Gehäusewandung, zwischen Uhrglas und darunter
gelegener Trägerscheibe (für Zifferblatt und Werk der Uhr), angeordneten Piezosensor
als Druckschalter wird eine praktische wegfreie Betätigung realisiert, was anstelle
der weichelastischen nun eine steifelastische und damit definierte Einfassung des
Uhrglases im Gehäuse ermöglicht. Die Anordnung des Piezosensors direkt auf dem Rand
der Trägerscheibe eröffnet einfache Möglichkeiten zum elektrischen Anschluß an eine
Auswerteschaltung, die exzentrisch auf der vom Uhrglas abgewandten Rückseite der Trägerscheibe
befestigt ist.
[0006] Um die Trägerscheibe nicht für Brückenfunktionen des Uhrwerkes profilieren zu müssen
(wie es aus der EP 0 531 853 A für den Fall einer Ferrit-Werkplatte für eine Funkuhr-Antennenspule
bekannt ist), ist das Räderwerk - im Falle einer Funkuhr-Ausbildung einschließlich
Zeigerstellungs-Detektoren etwa in Form von Lichtschranken - in eine gesonderte Werkkapsel
eingefaßt, die ihrerseits komplett unter die Trägerscheibe montiert ist. Um eine vollautomatische,
autark arbeitende Uhr zu schaffen, erfolgt ein solar elektrischer Betrieb der Uhrenschaltung
und des Motors zum Antrieb des Werkes aus Fotozellen, deren Siliziumschicht unmittelbar
auf eine keramische (vorzugsweise aus Zirkonoxyd oder Aluminiumoxyd bestehende) Trägerscheibe
unter dem Uhrglas aufgebracht ist. Das spart Bauhöhe geegnüber der herkömmlichen Applizierung
von sparat gefertigten Solarzellen. Auf der Rückseite der Trägerscheibe, neben dem
Werk, ist dann ein Pufferspeicher für den Solarstrom angeordnet.
[0007] Innerhalb des Uhren-Gehäuses ist neben dem Speicher und der Werkkapsel noch Freiraum
zur Aufnahme einer abgestimmten magnetischen Langwellen-Antenne für den Betrieb eines
Funkuhr-Empfängers. Im Interesse möglichst großer Länge verläuft deren Kern beiderseits
einer Antennenspule gebogen längs der hochzylindrischen Gehäusewandung.
[0008] So ist eine extrem flache, vollautomatische Uhr, ohne Durchbrechungen für Bedienungselemente,
geschaffen, bei der die Solarzellen unmittelbar auf eine Keramik-Trägerscheibe aufgebracht
sind, die gegenüberliegend die weiteren mechanischen und elektrischen Komponenten
sowie deren Verschaltung und am Rande praktisch weglos arbeitende Druckschalter trägt,
welche längs des Uhrglas-Randes manuell betätigbar sind.
[0009] Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung
der Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Beschreibung eines in der
Zeichnung unter Beschränkung auf das Wesentliche stark abstrahiert aber im wesentlichen
maßstabsgerecht skizzierten bevorzugten Realisierungsbeispiels zur erfindungsgemäßen
Lösung. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäß ausgestattete Armbanduhr im stark vergrößerten Axialschnitt und
- Fig. 2
- die Armbanduhr gemäß Fig. 1 im Querschnitt.
[0010] Als Beispiel für eine erfindungsgemäß ausgestattete flache Uhr ist in der Zeichnung
eine Armband-Uhr 11 dargestellt. Deren Garnitur ist als flaches topfförmiges Gehäuse
12 ausgelegt, das sichtseitig durch ein Uhrglas 13 hermetische verschlossen ist. Unter
diesem ist in das Gehäuse 12 eine Trägerscheibe 14 eingesenkt, nämlich kraftschlüssig
in eine stufenförmigen Verjüngung der im übrigen hohlzylindrischen Innenmantelfläche
des Gehäuses 12 eingepaßt. Der Definition eines axialen Zwischenraumes 15, in welchem
sich die Zeiger 16 drehen, dient ein längs der Zylinderinnenwandung des Gehäuses 12
umlaufender Bund 17, der sich vom Uhrglas 13 koaxial zur Zeigerwellen-Achse 18 nach
unten oder wie dargestellt von der Trägerscheibe 14 nach oben erstreckt. An wenigstens
einer Stelle im Verlaufe des Bundes 17 ruht vor seiner Stirnfläche einer flacher Piezosensor
19. Der dient als Betätigungsschalter für die Bedienung der Uhr 11 und wird durch
axiales Drücken des darüberliegenden Randbereiches des Uhrglases 13 manuell betätigt.
Da dieses unter Zwischenlage eines steifen Gummiringes 20 elastisch in das Gehäuse
12 eingesetzt ist, genügt wegen des praktischen wegfreien Ansprechens des Piezosensors
19 eine minimale Verlagerung des Randes des Uhrglases 13 relativ zum am Gehäuse 12
starr festgelegten Bund 17 für die Aktivierung des Piezosensors 19. Für unterschiedliche
Funktionen sind mehrere, wenigstens zwei und vorzugsweise drei oder vier, solcher
Piezosensoren 19 peripher gegeneinander versetzt zwischen dem verlagerbaren Rand des
Uhrglases 13 und dem feststehenden Rand der Trägerscheibe 14 angeordnet. Über aufkaschierte
oder integrierte Leitebahnen (in der Schnittdarstellung der Zeichnung nicht ersichtlich)
sind die Piezosensoren 19 an eine Multilayer-Schaltung 21 für u.a. Auswertung der
druckabhängigen diskreten (binären) Schaltzustände angeschlossen.
[0011] Diese Multilayer-Schaltung 21 ist exzentrisch direkt unter die Trägerscheibe 14 montiert,
wie aus der Zeichnung ersichtlich. Darunter, also ebenfalls auf der vom Uhrglas 13
abgelegen Seite der Trägerscheibe 14, ruht auf dem Boden 22 des Gehäuses 12 ein elektrophysikalischer
oder elektrochemischer Speicher 23. Der dient der elektrischen Versorgung der Mulitlayer-Schaltung
21 und eines aus dieser zeithaltend betriebenen Motors für den Antrieb des Zeigerwerkes,
das samt Motor in eine Werkkapsel 24 eingeschlossen ist, welche exzentrisch, neben
der Multilayer-Schaltung 21 die Position der Zeigerwellen-Achse 18 überdeckend, unter
der Trägerscheibe 14 gehaltert, etwa mechanisch eingerastet ist.
[0012] Zum Nachladen des Speichers 23 ist die dem Uhrglas 13 zugewandte Oberfläche der Trägerscheibe
14, die innerhalb des Bundes 17 von der Skalierung umgeben ist, mit solarelektrischen
Konvertern 25 (sogenannten Solarzellen) ausgestattet. Um den ohnehin schon kompakten
Aufbau der Uhr noch flacher ausgestalten zu können, handelt es sich hierbei nicht
um diskrete Zellen die auf die Trägerscheibe 14 montiert sind; sondern die Trägerscheibe
14 besteht aus einer elektrischen nichtleitenden und mechanisch sehr stabilen Keramik-Substanz,
wie vorzugsweise Zirkon- oder Aluminiumoxyd, welche rückseitig unmittelbar mit den
Anschlußleiterbahnen für den Motor in der Werkkapsel 24 und für die Multilayer-Schaltung
21 ausgestattet ist und frontseitig (sichtseitig) unmittelbar mit Silizium für die
Solarzellen-Funktion beschichtet ist.
[0013] Um die Uhr 11 möglichst bedienungsfreundlich auszugestalten, beinhaltet die Multilayer-Schaltung
21 zweckmäßigerweise auch eine Funkuhren-Funktion mit unmittelbar aufgebondeten Halbleitchips
für Empfänger, Demodulator und Auswerteprozessor zur Überprüfung und Korrektur der
Zeigerstellung nach Maßgabe aktuell empfangener Zeittelegramme. Als diskrete Bauelemente
sind im Gehäuse 12 der Uhr 11 nur noch die Schwingquarze 26 für den Betrieb des abgestimmten
Funkuhr-Empfängers und für den Betrieb des Prozessors unterzubringen; sowie eine kleine
abgestimmte magnetische Langwellen-Antenne 27. Deren flexibler Kern 28 schmiegt sich
bogenförmig entlang der hohlzylindrischen Innenwandung des Gehäuses 12 in den verbleibenden
Raum neben der Werkkapsel 24 und dem Speicher 23 (vgl. Fig. 2), und er trägt im mittleren
Bereich die an die Schaltung 21 angeschlossene Antennen-Spule 29, die dadurch tangential
im Gehäuse 12, parallel zum Uhrglas 13 und zum Gehäuse-Boden 22, orientiert ist.
[0014] Ein elektrooptisches Anzeigeelement 30 kann wie dargestellt unter einer fensterförmigen
Durchbrechung der Trägerscheibe 14 in der Werkkapsel 24 vorgesehen sein.
1. Uhr (11), insbesondere Armbanduhr, mit wenigstens einem Schalter, der durch Druckausübung
auf den Rand eines elastisch eingefaßten Uhrglases (13) betätigbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schalter Piezo-Sensoren (19) zwischen dem Rand des Uhrglases (13) und dem
Rand einer darunter im Uhr-Gehäuse (12) gehalterten Trägerscheibe (14) angeordnet
sind, an welcher elektrische Verbindungen zu einer exzentrisch unter der Trägerscheibe
(14) gehalterten Schaltung (21) ausgebildet sind.
2. Uhr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerscheibe (14) und/oder das Uhrglas (13) mit einem am Rand rippenförmig
umlaufenden Bund (17) ausgestattet sind, auf dessen Stirnrand wenigstens ein Piezo-Sensor
(19) angeordnet ist.
3. Uhr nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Multilayer-Schaltung (21) unter einer Keramik-Trägerscheibe (14) gehaltert
ist.
4. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter der Trägerscheibe (14) neben der Schaltung (21) eine Werkkapsel (24) mit
Antriebsmotor für die Bewegung der Zeiger (16) gehaltert ist.
5. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß solarelektrische Konverter (25) unmittelbar in die auf das Uhrglas (13) zu weisende
Oberfläche der Trägerscheibe (14) integriert sind.
6. Uhr nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß unter der Trägerscheibe (14) neben der Werkkapsel (24) ein Speicher (23) für elektrische
Energie angeordnet ist.
7. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkkapsel (24) unter einer fensterförmigen Durchbrechung in der Trägerscheibe
(14) mit einem elektrooptischen Anzeigeelement (30) ausgestattet ist.
8. Uhr nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich im Gehäuse (12) längs der hohlzylindrischen Innenwandung neben der Werkkapsel
(24) und dem Speicher (23) ein bogenförmiger Kern (28) für die Spule (29) einer magnetischen
Funkuhren-Antenne (27) erstreckt, die ebenfalls an die Schaltung (21) unter der Trägerscheibe
(14) angeschlossen ist.