[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verkaufsvitrine für Obst und Gemüse mit einer
vorwärtsgeneigt auf einem Traggestell aufgebauten Aufnahmewanne zum Einsatz von Obst-
bzw. Gemüsekisten.
[0002] In vielen Kaufhäusem wird Obst und Gemüse zur Selbstbedienung in eigenen Verkaufsvitrinen
angeboten, in denen die offenen Obst- und Gemüsekisten nebeneinandergereiht in Aufnahmewannen
eingesetzt sind und hier in zwei oder drei Reihen hintereinander angeordnet werden.
Die Verkaufsvitrinen sind meist mit Spiegelwänden hinter der Aufnahmewanne zur besseren
Übersichtlichkeit ausgestattet, doch werden Obst und Gemüse zur freien Entnahme offen
feilgeboten und es besteht keine Möglichkeit einer qualitätssichernden Lagerung, so
daß die Ware nur wenige Stunden, höchstens einen Tag lang als einwandfreie Frischware
verkauft werden kann. Versuche mit Kühleinrichtungen für die Aufnahmewannen mit Umluftkühlung
u. dgl. brachten keinen merkbaren Nutzen, was den Frischwarenverkauf, insbesondere
den Verkauf von Frischgemüse, mit einem hohen Ausschußanteil der schnell alternden
und verderbenden Ware verbindet.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine
Verkaufsvitrine der eingangs geschilderten Art zu schaffen, die mit vergleichsweise
geringem Mehraufwand beste Lagerbedingungen für Obst und Gemüse bietet und hilft,
die Frischhaltedauer der Ware wesentlich zu verlängern.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Aufnahmewanne als Kühltruhe mit
einem wannenförmigen Truhenkörper und einem durchsichtigen Deckel sowie entlang der
Truhenkörperwandung verlegten, an ein Kühlaggregat angeschlossenen Kühlschlangen ausgebildet
ist, wobei die Kühlschlangen im wesentlichen in den Wandungsteilen des hinteren Truhenkörperbereiches
verlaufen. Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß die Frische von Obst und
Gemüse im hohen Maße vom Feuchtigkeitsgehalt der Umgebungsluft und von einem gleichmäßigen
Kühltemperaturniveau im Lagerbereich abhängt, wodurch vor allem ein Austrocknen der
Ware möglichst verhindert wird. Die als Aufnahmewanne dimensionierte Kühltruhe bietet
nun wie eine übliche Aufnahmewanne ausreichend Platz zum Einsetzen der genormten Obstund
Gemüsekisten, so daß die Ware in herkömmlicher Art angeboten werden kann und lediglich
ein durchsichtiger Deckel den Zugriff erst nach dessen Öffnen freigibt. Innerhalb
dieser Kühltruhe kann sich aber ein gewünschtes Frischhalteklima mit einer statischen
Kühlung entwickeln, wobei die fehlende Luftumwälzung die Feuchtigkeit innerhalb des
Truhenkörpers hält und ein Austrocknen der Ware unterbindet. Die ungleichmäßig verteilten
Kühlschlangen kühlen im ansteigenden, hinteren Truhenbereich, wodurch die abgekühlte
Luft langsam dem Boden entlang abwärts in den vorderen Truhenbereich absinkt und zu
einer kaum merkbaren, aber die Gleichmäßigkeit der Temperatur mit sich bringenden
Luftzirkulation führt. Die kühlschlangenfreien Wandungsteile im vorderen Truhenbereich
vermeiden ein Überkühlen des vorderen Lagerraumbereiches und sorgen damit für die
gewünschte gleichmäßige Temperaturverteilung. Die Anordnung der wannenförmigen Kühltruhe
als schräggeneigte Aufnahmewanne mit der an diese Schrägneigung speziell angepaßten
Kühlung bringt auf überraschende Weise eine wesentliche Steigerung der Lagerfähigkeit
von Obst und Gemüse mit sich, so daß die Ware als Frischware einwandfrei nicht nur
einen, sondern bis zu 3 und 4 Tage angeboten werden kann und sich dadurch der Ausschußanteil
sehr gering halten läßt.
[0005] Grundsätzlich können die Kühlschlangen in beliebiger Anordnung verlegt sein, wenn
sie unter Berücksichtigung der Kälteströmung bei geneigter Kühltruhe die gleichmäßige
Kühltemperatur mit sich bringen. So könnten die Kühlschlangen mit vorwärts abnehmender
Flächendichte über den Boden verteilt sein, doch ist es zweckmäßig, wenn die Kühlschlangen
in der hinteren Hälfte des Truhenkörperbodens und in der Truhenkörperrückwand verlegt
sind, da so auch mit herkömmlichen Kühlschlangen, die sich auf diese Wandungsbereiche
beschränken, die gewünschte gleichmäßige Temperaturverteilung erreicht wird. Die Seitenwandungen
des Truhenkörpers können dabei ebenfalls kühlschlangenfrei bleiben, was die Installation
vereinfacht und vor allem auch das Nebeneinanderreihen einzelner Verkaufsvitrinen
zu größeren Verkaufseinheiten erleichtert.
[0006] Um den störenden Einfluß der Raumluft auf das Lagerklima abzuhalten, ist die Kühltruhe
mit einem Deckel verschließbar, wobei der durchsichtige Deckel den freien Einblick
in die Truhe gewährt und daher nur zum Entnehmen der Ware geöffnet werden muß. Um
dieses Öffnen und Schließen zu vereinfachen und gleichzeitig die Verletzungsgefahr
durch sich bewegende Deckelteile zu bannen, weist der Deckel über Laufrollen auf Laufschienen
des Truhenkörpers abgestützte Schiebeteile auf, wobei die Laufrollen hubverstellbar
gelagert und über einen Betätigungsgriff aus einer angehobenen Freistellung in eine
abgesenkte Stützstellung niederdrückbar sind. Die Schiebeteile des Deckels können
so trotz ihrer auf Grund der großen Truhenöffnung beträchtlichen Dimensionen und Gewichte
wegen der Rollenunterstützung leichtgängig auf- und zugeschoben werden, wobei aber
gleichzeitig der Betätigungsgriff für eine Begrenzung der Beweglichkeit auf den gewünschten
Verschiebeweg sorgt. Wird nämlich der Betätigungsgriff betätigt, drückt er die Stützrollen
erst in ihre Stützstellung, in der sie auf den Laufschienen abrollen können und die
leichte Bewegung der Schiebeteile mittels des Betätigungsgriffes erlauben. Wird der
Betätigungsgriff losgelassen, bringt das Eigengewicht der Schiebeteile die Laufrollen
aus der Stützstellung wieder in ihre Freistellung zurück, in der die Schiebeteile
ohne Laufrollenunterstützung auf den Laufschienen aufsitzen und in ihrer Beweglichkeit
so gebremst sind, daß jede ungewollte Schiebeteilbewegung unterbleibt.
[0007] Eine zweckmäßige Konstruktion ergibt sich dabei, wenn die Laufrollen mit Lagerzapfen
in zur Laufschiene normalen Führungsschlitzen einer Stützschiene sitzen und über an
den Lagerzapfen angreifende Keilflächen einer mittels des Betätigungsgriffes in Stützschienenlängsrichtung
schiebeverstellbaren Betätigungsschiene den Führungsschlitzen entlang aus der Frei-
in die Stützstellung bewegbar sind. Bei einer Verschiebung der Betätigungsschiene
kommt es auf Grund der Relativbewegung der Keilflächen gegenüber den in den Führungsschlitzen
geführten Lagerzapfen zu einer Hubverstellung der Laufrollen, wobei mit einer gemeinsamen
Betätigungsschiene auf jeder Längsseite der Schiebeteile alle hier vorhandenen Laufrollen
gleichzeitig betätigt werden können. Da sich die Betätigungsschiene bzw. Stützschiene
einfach herstellen und miteinander kombinieren und sich auch gut in die Profile der
Schiebeteilrahmen integrieren lassen, entsteht eine rationelle und sichere und auch
platzsparend unterzubringende Betätigungsvorrichtung für den Truhendeckel.
[0008] Eine einfache Wirkverbindung zwischen Betätigungsgriff und Laufrollenverstellung
wird dadurch erreicht, daß der Betätigungsgriff über schwenkbar an den Stützschienen
angelenkte Mitnehmerhebel an den Betätigungsschienen angreift, wobei vorzugsweise
den Lagerzapfen jeder Laufrolle ein Paar gegensinnig geneigter Keilflächen zugeordnet
ist. Die Schwenkbewegung der Mitnehmerhebel kann so zur Schiebeverstellung der Betätigungsschienen
genutzt werden, wobei das Keilflächenpaar eine entsprechende Laufrollenbetätigung
unabhängig von der Schwenkbewegungsrichtung mit sich bringt.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand an Hand eines Ausführungsbeispieles
rein schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Verkaufsvitrine im vertikalen Querschnitt,
- Fig. 2
- die eine Aufnahmewanne bildende Kühltruhe dieser Vitrine in Draufsicht sowie
- Fig. 3
- ein Detail der Deckelführung der Kühltruhe in teilgeschnittener Seitenansicht sowie
- Fig. 4
- einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
[0010] Eine Verkaufsvitrine 1 für Obst und Gemüse besteht aus einer auf einem Traggestell
2 vorwärtsgeneigt aufgebauten Tiefkühltruhe 3, welche Tiefkühltruhe 3 einen wannenförmigen
Truhenkörper 4 als Aufnahmewanne zum Einsetzen von Obst- bzw. Gemüsekisten 5, die
beispielsweise paarweise nebeneinander und hintereinander Platz finden, aufweist.
Um die Ware auch bei geschlossener Truhe gut überschaubar darbieten zu können, ist
der Truhenkörper4 mit einem durchsichtigen Deckel 6 versehen, der bedarfsweise zum
Entnehmen der Ware von Kunden geöffnet wird.
[0011] Um die Ware möglichst lange frisch halten und ohne Qualitätsverlust als Frischware
lagern zu können, ist die Kühltruhe 3 mit an ein nur angedeutetes Kühlaggregat 7 angeschlossenen
Kühlschlangen 8 ausgestattet, die entlang der geschäumten Wandung 9 des Truhenkörpers
4 verlaufen, wobei aber diese Kühlschlangen 8 im wesentlichen nur in den Wandungsteilen
des hinteren Truhenkörperbereiches 10 verlegt sind, im dargestellten Ausführungsbeispiel
befinden sie sich in der hinteren Hälfte 11 des Wannenbodens 12 sowie in der Rückwand
13 des Truhenkörpers 4. Damit wird bei Kühlbetrieb unter Berücksichtigung der Tatsache,
daß die abgekühlte Luft dem Wannenboden 12 entlang von hinten nach vorne absinkt,
für eine vergleichmäßigte Kühltemperatur innerhalb des Kühl raumes gesorgt und eine
Überkühlung im vorderen unteren Truhenbereich verhindert. Außerdem wird durch die
stationäre Kühlung und die natürliche, nur temperaturabhängige Luftzirkulation einer
Feuchtigkeitsabfuhr aus der Truhe vorgebeugt, was optimale Lagerbedingungen für Obst
und Gemüse schafft und ein langes Frischhalten der Ware gewährleistet.
[0012] Der Truhendeckel 6 ist als Schiebedeckel ausgebildet und umfaßt zwei Schiebeteile
14, wobei zur leichteren Betätigung jeder der Schiebeteile 14 über Laufrollen 15 auf
Laufschienen 16 des Truhenkörpers 4 im oberen Randbereich der Truhenöffnung abgestützt
ist, wobei allerdings zur Vermeidung von ungewollten Schiebebewegungen die Laufrollen
15 verstellbar gelagert und über einen Betätigungsgriff 17 aus einer angehobenen Freistellung
in eine abgesenkte Stützstellung niederdrückbar sind. Dazu sitzen die Laufrollen 15
jeder Längsseite der Schiebeteile über Lagerzapfen 18 in zur Laufschiene 16 normalen
Führungsschlitzen 19 einer Stützschiene 20 und lassen sich über eine mit dem Betätigungsgriff
17 schiebeverstellbare Betätigungsschiene 21, die mit Keilflächen 22, vorzugsweise
zwei gegensinnig zueinander geneigte Keilflächen, an den Lagerzapfen 18 angreifen,
hubverstellen. Zur Verbindung des leistenförmigen Betätigungsgriffes 17 mit den beidseitigen
Betätigungsschienen 20 ist der Betätigungsgriff 17 über Mitnehmerhebel 23 schwenkverstellbar
an einem Widerlager 24 der Stützschienen 20 angelenkt, welche Hebel 23 die Betätigungsschienen
21 durch Mitnahmeöffnungen 25 durchsetzen, so daß die Schwenkbewegung des Betätigungsgriffes
17 über die Mitnehmerhebel 23 in eine Schiebebewegung der Betätigungsschienen 21 umgewandelt
wird. Auf Grund des Zusammenwirkens der Keilflächen 22, Lagerzapfen 18 und Führungsschlitze
19 werden dabei die Laufrollen 15 aus einer angehobenen, nichttragenden Freistellung
in eine tragende Stützstellung niedergedrückt, in der sie ihre Stützfunktion ausüben
und ein leichtgängiges Veschieben der Schiebeteile erlauben. Allerdings sind die Schiebeteile
14 nur bei bewußter Betätigung des Betätigungsgriffes 17 leichtgängig bewegbar, bei
Loslassen des Betätigungsgriffes 17 hingegen liegen die Stützschienen 20 mit dem gesamten
Schiebeteilgewicht auf den Laufschienen 16 auf und blockieren eine weitere Schiebteilbewegung,
was von vornherein mögliche Verletzungen durch ungeschicktes Hantieren der Schiebeteile
zu verhindern hilft.
1. Verkaufsvitrine (1) für Obst und Gemüse mit einer vorwärtsgeneigt auf einem Traggestell
(2) aufgebauten Aufnahmewanne zum Einsatz von Obst- bzw. Gemüsekisten (5), dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmewanne als Kühltruhe (3) mit einem wannenförmigen Truhenkörper
(4) und einem durchsichtigen Deckel (6) sowie entlang der Truhenkörperwandung (9)
verlegten, an ein Kühlaggregat (7) angeschlossenen Kühlschlangen (8) ausgebildet ist,
wobei die Kühlschlangen (8) im wesentlichen in den Wandungsteilen (11, 13) des hinteren
Truhenkörperbereiches (10) verlaufen.
2. Verkaufsvitrine (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlschlangen
(8) in der hinteren Hälfte (11) des Truhenkörperbodens (12) und in der Truhenkörperrückwand
(13) verlegt sind.
3. Verkaufsvitrine (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel
(6) über Laufrollen (15) auf Laufschienen (16) des Truhenkörpers (4) abgestützte Schiebeteile
(14) aufweist, wobei die Laufrollen (15) hubverstellbar gelagert und über einen Betätigungsgriff
(17) aus einer angehobenen Freistellung in eine abgesenkte Stützstellung niederdrückbar
sind.
4. Verkaufsvitrine (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrollen (15)
mit Lagerzapfen (18) in zur Laufschiene (16) normalen Führungsschlitzen (19) einer
Stützschiene (20) sitzen und über an den Lagerzapfen (18) angreifende Keilflächen
(22) einer mittels des Betätigungsgriffes (17) in Stützschienenlängsrichtung schiebeverstellbaren
Betätigungsschiene (21) den Führungsschlitzen (19) entlang aus der Frei- in die Stützstellung
bewegbar sind.
5. Verkaufsvitrine (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungsgriff
(17) über schwenkbar an den Stützschienen (20) angelenkte Mitnehmerhebel (23) an den
Betätigungsschienen (25) angreift, wobei vorzugsweise den Lagerzapfen (18) jeder Laufrolle
(15) ein Paar gegensinnig geneigter Keilflächen (22) zugeordnet ist.