[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehschlag-Wendelbohrer gemäss dem gattungsbildenden
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Drehschlag-Wendelbohrer sind Bohrwerkzeuge, die in Verbindung mit axialschlagunterstützten
Drehbohrgeräten eingesetzt werden. Insbesondere handelt es sich dabei in der Regel
um Gesteins- oder Mauerwerksbohrer, die für die drehschlagende Erstellung von Bohrungen
oder Durchbrüchen in Beton oder Mauerwerk verwendbar sind. Ein Drehschlag-Wendelbohrer
der gattungsgemässen Art ist beispielsweise aus der EP-A-0 322 565 bekannt. Er umfasst
einen Schaft, der wenigstens eine Abfuhrnut in seinem Mantel aufweist, die vom Schaftende
spiralförmig in Richtung des Einsteckendes des Werkzeuges verläuft. Am Schaftende
ist in der Stirnfläche des Schaftes eine Nut vorgesehen, die sich über einen Durchmesser
des Schaftes erstreckt und durchgehend verläuft. Ein Schneidplättchen mit wenigstens
einer Hartmetallschneide ist mit seinem Fussteil in die Nut eingesetzt und dort fixiert.
Beispielsweise ist das Schneidplättchen in das Schaftende eingelötet.
[0003] Das Schneidplättchen ist dachförmig abgeschrägt mit einer zentralen Spitze und zur
Peripherie hin axial zurückgesetzten Bereichen und trägt Hartmetallschneiden, die
im Betrieb Material abtragen. Der Materialabtrag erfolgt dabei durch zwei Mechanismen.
Einerseits wird die erhabene zentrale Spitze des Drehschlag-Wendelbohrers durch den
Axialschlag wie ein Meissel in den Untergrund eingeschlagen. Die drehende Bewegung
des Werkzeuges bedingt ein Absprengen und Abscheren des Materials. Das Bohrklein wird
über die wenigstens eine Hauptfördernut im Schaft aus dem Bohrloch abtransportiert.
Aufgrund der Schneidengeometrie kommt es im Betrieb zu einer besonders hohen Beanspruchung
der zentralen Spitze des Schneidplättchens. Insbesondere beim Anbohren, wenn die peripheren
Bereiche des Schneidplättchens noch nicht in Eingriff mit dem Untergrund stehen, muss
die gesamte Energie der Axialschläge von der zentralen Spitze aufgenommen werden.
[0004] Dadurch werden bei den bekannten Drehschlag-Wendelbohrem die Spitzen oft vorzeitig
abgenutzt. Das Bohrwerkzeug wird stumpf, was sich in ungünstigen Anbohr- und Zentriereigenschaften
äussert; zudem lässt die Bohrleistung bereits oft nach kurzer Zeit stark nach. Im
ungünstigsten Fall kann es durch die übermässige Beanspruchung der Spitze des Schneidplättchens
insbesondere beim Anbohren zu einem Bruch der Einfassung des Schneidplättchens im
Schaftende oder des vorzugsweise aus Hartmetall bestehenden Schneidplättchens selbst
kommen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Drehschlag-Wendelbohrer besteht darin,
dass ein verhältnismässig grosser Aufwand betrieben werden muss, um das Schneidplättchen
exakt in der durchgehenden Nut im Schaftende zu positionieren. Es muss exakt zentriert
sein, sein Überstand beidseits des Mantels des Schaftes muss exakt gleich sein, um
einen gleichmässigen Rundlauf zu gewährleisten und ein Klemmen des Bohrwerkzeuges
im Bohrloch zu vermeiden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Drehschlag-Wendelbohrer zu
schaffen, der insbesondere auch beim Anbohren weitgehend unempfindlich gegenüber der
starken Beanspruchung durch die axialen Schläge ist. Ein Versagen des Schneidplättchens
soll vermieden werden. Dabei soll das Einsetzen und Zentrieren des Schneidplättchens
in die durchgehende Nut in der Stirnfläche des Bohrerschaftes erleichtert werden.
Das eingesetzte Schneidplättchen soll beidseits der Mündungen der Nut im Mantel des
Schaftes den gleichen Überstand aufweisen, so dass ein gleichmässiger Rundlauf des
Drehschlag-Wendelbohrers im Betrieb gewährleistet ist. In seiner Konzeption soll das
Bohrgerät dabei derart vorbereitet sein, dass Modifikationen beispielsweise der Schneidengeometrie
zur Verbesserung der Abbaueigenschaften und der Lebensdauer des Drehschlag-Wendelbohrers
einfach durchführbar sind.
[0006] Die Lösung dieser Aufgaben erfolgt durch einen Drehschlag-Wendelbohrer, der die im
kennzeichnenden Abschnitt des Patentanspruchs 1 angeführten Merkmale aufweist. Demnach
ist das Fussteil des Schneidplättchens im Bereich seines Durchmessers, vorzugsweise
im zentralen Bereich seiner Längserstreckung, derart verstärkt, dass sein Querschnitt
wenigstens eine im wesentlichen teilkreisförmige Ausbuchtung aufweist. Die durchgehende
Nut im Schaftende besitzt eine korrespondierend zur Verstärkung des Fussteils des
Schneidplättchens ausgebildete Ausnehmung. Auf diese Weise ist das Fussteil des Schneidplättchens
durch Formschluss im Schaftende zentriert. Durch die Verstärkung im Bereich des Umfangs,
vorzugsweise im zentralen Bereich, des Fussteils des Schneidplättchens wird gerade
der durch die Axialschläge besonders stark belastete Zentrumsbereich des Bohrwerkzeuges
verstärkt. Selbst im Falle von Armierungstreffern ist die Gefahr eines Versagens des
Bohrwerkzeuges im Bereich der Einfassung des Schneidplättchens oder des Schneidplättchens
selbst durch die Verstärkung des Zentrumsbereiches deutlich reduziert. Das verstärkte
Schneidplättchen kann insbesondere während des Anbohrens des Untergrundes die Energie
der Axialschläge besser aufnehmen. Das Bohrwerkzeug wird nicht vorzeitig stumpf und
hat eine vorteilhafte Lebensdauer. Durch die im Querschnitt im wesentlichen teilkreisförmige
Verdickung im Zentrumsbereich des Fusses des Schneidplättchens und durch die korrespondierend
ausgebildete Ausnehmung im Zentrumsbereich der über einen Durchmesser des Schaftes
verlaufenden, durchgehenden Nut ist das Schneidplättchen formschlüssig zentriert.
Auf diese Weise ist auch das Einsetzen des Schneidplättchens in die durchgehende Nut
deutlich erleichtert. Indem der zentrale Bereich des Schneidplättchens durch Formschluss
festgelegt ist, ist auch gewährleistet, dass das Schneidplättchen zu beiden Seiten
der Mündung der Nut im Mantel des Schaftes den gleichen Überstand aufweist. Dadurch
sind auf einfache Weise Bohrwerkzeuge mit ausgezeichneten Rundlaufeigenschaften fertigbar.
Die in ihrer Form zur Verstärkung korrespondierende Ausnehmung kann in einem einfachen
Arbeitsschritt beispielsweise anschliessend an die Erstellung der durchgehenden Nut
angebracht werden. Die formschlüssige Zentrierung des eingesetzten Schneidplättchens
erleichtert auch das nachfolgende Fixieren durch Löten und das anschliessende Aushärten.
[0007] Es ist von Vorteil, wenn der zentrale Bereich des Fusses des Schneidplättchens zwei
symmetrisch angeordnete, im wesentlichen teilkreisförmige Verdickungen aufweist, die
in korrespondierend ausgebildeten, symmetrisch beidseits der Längserstreckung der
durchgehenden Nut vorgesehenen Ausnehmungen durch Formschluss gehalten sind. Die symmetrische
Anordnung der Ausnehmungen erleichtert die Herstellung der Ausnehmungen. Aufgrund
der symmetrischen Ausbildung seines Fussteils kann das Schneidplättchen auch in einer
um 180° gedrehten Position in die Ausnehmung eingesetzt werden, was die Fertigung
des Drehschlag-Wendelbohrers insgesamt noch weiter erleichtert.
[0008] In einer Variante der Erfindung ist die Verstärkung in axialer Richtung des Schaftes
im wesentlichen zylindrisch ausgebildet. In diesem Fall kann die zentrale Ausnehmung
einfach durch eine zylindrische Bohrung erstellt werden, die vor, gleichzeitig oder
unmittelbar im Anschluss an das Fräsen der Nut in der Stirnfläche des Schaftendes
angebracht wird.
[0009] Die Verstärkung kann in axialer Richtung des Schaftes auch im wesentlichen konisch
ausgebildet sein, wobei die Spitze des Konus der Hartmetallschneide gegenüberliegt
und in den Schaft eingebettet ist. Die konische Bohrung im Schaftende kann beispielsweise
ähnlich einer Ansenkung vorgenommen werden, sie kann jedoch auch in einem Umformprozess,
beispielsweise in einem Prägevorgang, erstellt werden.
[0010] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung beträgt der maximale Querschnitt
der Verstärkung etwa das 1,2-fache bis etwa das 2-fache, vorzugsweise etwa das 1,5-fache,
der Stärke des vorzugsweise aus Hartmetall bestehenden Schneidplättchens. Auf diese
Weise ist gewährleistet, dass das Schneidplättchen auch im Bereich der im Querschnitt
kreisförmigen Verstärkung allseitig von einer ausreichend starken Materialschicht
des Schaftes umgeben ist, so dass kein Versagen des Schaftmaterials im Einfassungsbereich
erfolgen kann.
[0011] In einer Variante der Erfindung ist das Schneidplättchen segmentiert ausgebildet
und umfasst eine Zentralschneide und zwei periphere Segmente, die über dünne Verbindungsstege
miteinander verbunden sind. Die Stärke der Verbindungsstege ist geringer als die Stärke
der Zentralschneide bzw. der Segmente. Die Zentralschneide erhebt sich über der Verstärkung
des Fussteils des Schneidplättchens und überragt die peripheren Segmente. Dabei sind
die peripheren Segmente in einem Abstand von der Zentralschneide angeordnet, der grösser
ist als die Länge der Verbindungsstege, vorzugsweise grösser als die Stärke des Schneidplättchens,
und kleiner als der halbe Hüllkreisdurchmesser der Zentralschneide. Diese Ausführungsvariante
des erfindungsgemässen Drehschlag-Wendelbohrers ist insbesondere bei Bohrwerkzeugen
grosser Durchmesser von besonderem Vorteil. Durch die Segmentierung des Schneidplättchens
wird die Hartmetallschneide in eine Zentralschneide mit Verstärkung und in periphere
Segmente unterteilt. Die peripheren Segmente können Schneidfunktionen erfüllen. Dabei
stellt es sich heraus, dass es nicht erforderlich ist, den gesamten Durchmesser der
Aufnahmebohrung schneidend zu bearbeiten. Es reicht aus, wenn eine Bearbeitung und
Zerkleinerung des Untergrundes nach Art eines Durchbruchbohrers in konzentrischen
Bereichen erfolgt. Die verbleibenden stehenden Bereiche besitzen nur eine geringe
Stabilität aufgrund der Sprödbrüchigkeit des Materials und brechen durch die Erschütterungen
der Axialschläge. Durch die Bearbeitung des Untergrundes in konzentrisch verlaufenden
Bereichen werden auch die bei der Erstellung einer Aufnahmebohrung grossen Durchmessers
auftretenden Reaktionskräfte reduziert. Die erfindungsgemäss ausgebildeten Drehschlag-Wendelbohrer,
insbesondere mit grossen Durchmessern, können demnach auch mit Bohrgeräten nur mittlerer
oder niederer Leistung mit zufriedenstellenden Abbauleistungen betrieben werden, da
die erforderliche Abbauenergie reduziert ist. Bei gegebener, zur Verfügung stehender
Abbauenergie erhöht die erfindungsgemässe Ausbildung des Drehschlag-Wendelbohrers
die Abbaugeschwindigkeit gegenüber einem konventionell gemäss dem Stand der Technik
ausgebildeten Werkzeug.
[0012] Die Unterteilung des vorzugsweise aus Hartmetall bestehenden Schneidplättchens in
von dünnen Stegen verbundene Segmente hat den Vorteil, dass bei der Herstellung des
Drehschlag-Wendelbohrers teures und relativ schwer zu bearbeitendes Hartmetall eingespart
werden kann. Dabei liegt für die Montage aber immer noch ein zusammenhängendes Schneidplättchen
vor, welches einstückig und formschlüssig in die durchgehende Nut in der Stirnfläche
des Schaftendes einsetzbar ist. Ein weiterer Vorteil der die Zentralschneide und die
peripheren Segmente verbindenden dünnen Stege besteht darin, dass sie bei übergrosser
Scherbeanspruchung, insbesondere der peripheren Segmente, als Sollbruchstellen wirken.
Das Schneidplättchen bricht somit nicht unkontrolliert im Bereich von Schneiden tragenden
Segmenten, sondem gezielt nur an den Verbindungstegen der Segmente, die nach der Fixierung
des Schneidplättchens in der Nut im Schaftende keine tragende bzw. haltende Funktion
mehr erfüllen. Selbst mit gebrochenen Stegen bleibt der erfindungsgemäss ausgebildete
Drehschlag-Wendelbohrer voll einsatzfähig.
[0013] Für die Dimensionierung der Verstärkung bei einem segmentierten Schneidplättchen
erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Längserstreckung der Zentralschneide wenigstens
gleich, vorzugsweise grösser ist als der grösste Querschnittsdurchmesser der Verdickung.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist das die Hartmetallschneide(n)
tragende Ende des Schaftes mit Führungselementen ausgestattet, die im Stimende oder
im Mantel des Schaftes fixiert sind und den Mantel des Schaftes überragen. Der Überstand
der Führungselemente ist dabei gleich bzw. bevorzugt kleiner als der Überstand des
Schneidplättchens. Aufgrund ihres geringeren Überstands tragen die Führungselemente
praktisch kaum zur Zerkleinerung des Untergrunds bei und werden durch die Axialschläge
auch praktisch nicht beansprucht. Dadurch können sie vollumfänglich hinsichtlich ihrer
Aufgabe als Führungselemente optimiert werden. Zur Verbesserung der Führungs- und
Rundlaufeigenschaften des erfindungsgemässen Bohrgerätes ist die Umfangskontur der
Führungselemente der Kontur des Schaftmantels weitgehend angepasst. Beispielsweise
ist die axiale Begrenzungsfläche der Führungselemente eine Zylinderfläche, deren Krümmungsradius
dem Krümmungsradius des Mantels des Schaftes angeglichen.
[0015] In einer interessanten Variante des erfindungsgemäss vorbereiteten Drehschlag-Wendelbohrers
sind die mit der Zentralschneide über Verbindungsstege verbundenen peripheren Segmente
gegenüber in die Stirnfläche des Schaftes eingebetteten, den Schaftmantel überragenden
Zusatzschneiden axial und radial zurückgesetzt. Auf diese Weise dienen sie als Führungelemente,
während die Zerspanungsaufgaben der peripheren Bereiche bis zur Bohrlochwandung von
den Zusatzschneiden übernommen werden. Dabei ist wenigstens einer der Zusatzschneiden
eine Hauptabfuhmut zugeordnet. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante der Erfindung
liegt darin, dass die Hauptbelastung des Schneidplättchens im wesentlichen nur mehr
in einer Übertragung der Axialschläge liegt und es gezielt auf diese Belastung hin
optimiert werden kann, ohne auf die peripheren Bereiche des Schneidplättchens Rücksicht
nehmen zu müssen. Das einstückige Schneidplättchen kann demnach sehr robust ausgebildet
werden, während die Zusatzschneiden unabhängig davon hinsichtlich ihrer zerspanenden
Aufgabe bezüglich ihrer Stärke, der Schneidkanten und -winkel in an sich bekannter
Weise optimierbar sind. Aus Platzgründen für die Abfuhmuten für das Bohrmehl ist es
dabei von Vorteil, wenn die zusätzlich zum Schneidplättchen am Schaftende vorgesehenen
Führungselemente bzw. Zusatzschneiden jeweils in spitzem Winkel zur durchgehenden
Nut für das Schneidplättchen angeordnet sind. Dabei können die Zusatzschneiden auf
einem Durchmesser liegen, sie können aber auch vollkommen asymmetrisch angeordnet
sein. Dadurch wird der freie Raum zwischen einem Führungselement bzw. einer Zusatzschneide
und dem in Umfangsrichtung vorlaufenden peripheren Abschnitt des Schneidplättchens
vergrössert und kann für eine grössere Dimensionierung der Hauptabfuhmuten für das
Bohrmehl genutzt werden. Im verbleibenden engeren Bereich zwischen einem Führungselement
bzw. einer Zusatzschneide und dem in Umfangsrichtung nachlaufenden peripheren Abschnitt
des Schneidplättchens kann zusätzlich eine Nebenabfuhmut für das Bohrmehl angeordnet
sein.
[0016] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsvariante des geschilderten Ausführungsbeispiels
der Erfindung besteht das Schneidplättchen aus schlagzähem Material und sind die Zusatzschneiden
aus einem härteren Material gebildet als das Schneidplättchen. Auf diese Weise sind
die verstärkte Zentralschneide und die Zusatzschneiden exakt nach ihren Belastungen
und Aufgaben wählbar und können aus Hartmetall-Materialien geformt werden, die besonders
geeignet für den jeweiligen Einsatzzweck sind. Auch in dieser Ausführungsvariante
der Erfindung bleibt die einfache Montierbarkeit des Schneidplättchens und der Zusatzschneiden
erhalten. Der Schaft muss nur mit einer durchgehenden Nut versehen werden, die im
zentralen Bereich wenigstens eine teilkreisförmige Ausnehmung besitzt. Die Einschnitte
für die Nebenschneiden können beispielsweise im selben Arbeitsgang erstellt werden.
[0017] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die schematischen Darstellungen in den Figuren. Es zeigen in
unterschiedlichen Massstäben:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Drehschlag-Wendelbohrers;
- Fig. 2
- eine Stirnansicht des Drehschlag-Wendelbohrers gemäss Fig. 1;
- Fig. 3
- ein segmentiert ausgebildetes Schneidplättchen in Seitenansicht;
- Fig. 4
- das Schneidplättchen gemäss Fig. 3 aus Sicht seiner Schmalseite; und
- Fig. 5
- eine Stirnansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemässen Drehschlag-Wendelbohrers.
[0018] Das in Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Drehschlag-Wendelbohrers
umfasst einen Schaft 1, der mit zwei Hauptabfuhmuten 4, 5 für Bohrklein ausgestattet
ist, die spiralenförmig in seinem Mantel 2 verlaufen. Am Stimende 3 des Schaftes 1
ist ein Schneidplättchen 6 angeordnet, das mit Hartmetallschneiden 7 ausgestattet
ist. Das Schneidplättchen ist 6 in einer Nut 9 fixiert, die sich über den Durchmesser
des Schaftes 1 erstreckt. Beispielsweise ist das Schneidplättchen 6 durch Löten in
der Nut 9 befestigt. Gemäss der Erfindung ist der zentrale Bereich 11 des Fussteils
10 des Schneidplättchens 6 mit einer Verdickung versehen, die im Querschnitt die Form
einer im wesentlichen teilkreisförmigen Ausbuchtung 12 über die seitliche Längskontur
des Schneidplättchens 6 besitzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt das
Schneidplättchen 6 beiseits seiner Längserstreckung je eine derartige Ausbuchtung
12, die einander symmetrisch gegenüberliegen. Die durchgehende Nut 9 im Stimende 3
des Schaftes 1 besitzt korrespondierend geformte Ausnehmungen 13, die beidseits der
Längserstreckung der Nut 9 im zentralen Bereich des Querschnittes des Schaftes 1 vorgesehen
sind. Das in die Nut 9 eingesetzte Schneidplättchen 6 wird durch Formschluss seiner
Ausbuchtungen 12 im zentralen Bereich 11 seines Fussteils 10 in den Ausnehmungen 13
der durchgehenden Nut 9 gegen radiales Verschieben gehalten. Die axiale Fixierung
des Schneidplättchens 6 erfolgt auf an sich bekannte Art und Weise, beispielsweise
durch Einlöten in die Nut 9. Der maximale Querschnitt des Fussteils 10 im Bereich
der Verstärkung beträgt etwa das 1,2-fache bis etwa das 2-fache, vorzugsweise etwa
das 1,5-fache der Stärke des Schneidplättchens 6.
[0019] Während in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Verstärkung des zentralen Bereichs
11 des Fussteils 10 zwei symmetrisch angeordnete Ausbuchtungen 12 umfasst, versteht
es sich, dass die Ausbuchtungen beidseits der Längserstreckung des Schneidplättchens
6 auch axial gegeneinander versetzt angeordnet sein können. Es kann auch nur eine
einzige, im wesentlichen teilkreisförmige Ausbuchtung 12 an einer Seite der Längserstreckung
des Schneidplättchens 6 vorgesehen sein. Die durchgehende Nut 9, die im Stimende 3
des Schaftes 1 vorgesehen ist und sich über seinen Durchmesser erstreckt, ist jeweils
korrespondierend zu der Anordnung der Ausbuchtungen 12 mit einer oder mehreren Ausnehmungen
13 versehen.
[0020] Fig. 3 und 4 zeigen eine Variante eines Schneidplättchens 16 mit erfindungsgemäss
ausgebildeter Verstärkung des zentralen Bereichs 11 seines Fussteils 10. Die Verstärkung
des Fussteils 10, die bei eingesetztem Schneidplättchen 16 in den Schaft 1 eingebettet
ist, kann auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein. Wie in Fig. 4 angedeutet, kann
die Verstärkung in axialer Richtung zylindrisch ausgebildet sein. In einer alternativen
Ausbildungsform, die in Fig. 4 durch strichlierte Linien angedeutet ist, kann die
Verstärkung in axialer Richtung auch im wesentlichen konisch ausgebildet sein. Dabei
kann die Verstärkung in einer der Spitze 20 der Hartmetallschneide gegenüberliegenden
Konusspitze auslaufen, sie kann aber auch die Gestalt eines Kegelstumpfes aufweisen.
[0021] Während bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel des Drehschlag-Wendelbohrers
das Schneidplättchen 6 durchgehend ausgebildet ist und zwei durchgehende, von einer
Schneidenspitze 8 axial zurückfallende, dachkantförmig abgeschrägte Hartmetallschneiden
7 trägt, ist das in Fig. 3 und 4 dargestellte Schneidplättchen 16 segmentiert ausgebildet.
Insbesondere umfasst das Schneidplättchen 16 eine Zentralschneide 17 und zwei periphere
Segmente 18, die über dünne Verbindungsstege 19 miteinander verbunden sind. Die Stärke
der Verbindungsstege 19 ist geringer als die Stärke der Zentralschneide 17 bzw. der
peripheren Segmente 18.
[0022] Die Zentralschneide 17 ist ähnlich den Hartmetallschneiden 7 an dem durchgehenden
Schneidplättchen 6 gemäss Fig. 1 und 2 ausgebildet. Insbesondere erhebt sich die Spitze
20 der Zentralschneide 17 gerade über der Verstärkung mit den Ausbuchtungen 12 beidseits
der Längserstreckung des Schneidplättchens 16. Von der Spitze 20 weg erstrecken sich
zwei dachkantförmig ausgebildete Hartmetallschneiden 21, die in Richtung der Verbindungsstege
19 axial zurückgesetzt verlaufen. Die Spitze 20 der Zentralschneide 17 überragt die
beidseits in Richtung des Mantels 2 des Schaftes 1 anschliessenden peripheren Segmente
18 axial. Der Abstand a, in dem die peripheren Segmente 18 von der Zentralschneide
17 angeordnet sind, ist grösser als die Länge b der Verbindungsstege 19. Dabei erweist
es sich als zweckmässig, wenn der Abstand a grösser ist als die Stärke des Schneidplättchens
16 im Bereich ausserhalb der Verdickung und kleiner als der halbe Hüllkreisdurchmesser
h der Zentralschneide 17. Die Längserstreckung der Zentralschneide 17 ist wenigstens
gleich, vorzugsweise grösser, als der grösste Querschnittsdurchmesser des Fussteils
10 im Bereich der Verdickung.
[0023] Bei dem anhand Fig. 1 bzw. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
durchgehendern Schneidplättchen 6 sowie auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig.
5 mit segmentiertem Schneidplättchen 16 sind am Stimende 3 des Schaftes 1 zusätzlich
zu den Hartmetallschneiden 7 bzw. 21 Führungselemente vorgesehen. Gemäss dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 und 2 sind die Führungselemente als Stifte 22 ausgebildet, die im Mantel
2 des Schaftes 1 fixiert sind und diesen überragen. Wie angedeutet, ist der Überstand
der Führungsstifte 22 über den Mantel 2 des Schaftes geringer als der Überstand des
Schneidplättchens 6. Der Hüllkreis der Schneidplatte 6 ist In Fig. 2 durch die strichlierte
Linie h angedeutet. Die Kontur der Führungsfläche 23 der Führungsstifte 22 ist der
Kontur des Mantels 2 des Schaftes 1 angeglichen. Während bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Führungsstifte 22 aus dem Mantel 2 des Schaftes 1 ragen, können sie auch in das
Stimende 3 des Schaftes eingebettet sein und beispielsweise durch geeignete Neigung
der Stifte 22 den Schaft radial wie auch axial überragen. Auch kann vorgesehen sein,
die Führungsstifte 22 derart im Umfangsbereich des Schaftes 1 einzubetten, dass ein
Teil der Aussenkontur der Führungsstifte 22 den Mantel überragt. Anstelle von Führungsstiften
22 mit kreisförmigem Querschnitt können auch solche mit polygonalem Querschnitt vorgesehen
sein. Die Führungselemente können auch von plättchenförmiger Gestalt sein und die
Form von Nebenschneiden aufweisen.
[0024] In Fig. 5 ist eine Variante des erfindungsgemässen Drehschlag-Wendelbohrers dargestellt,
bei dem ein segmentiertes Schneidplättchen 16 mit Verstärkung in seinem Fussteil 10
in eine Nut 9 mit symmetrisch angeordneten Ausnehmungen 12 eingesetzt ist. Bei dem
Schneidplättchen 16 handelt es sich beispielsweise um eines gemäss den Darstellungen
in Fig. 3 und 4. Zusätzlich zu dem segmentierten Schneidplättchen 16 sind im Stimende
3 des Schaftes 1 beispielsweise plättchenförmige Zusatzschneiden 26 eingebettet. Die
Zusatzschneiden 26 überragen die peripheren Segmente 18 sowohl axial als auch radial
und definieren den Hüllkreis h. Dadurch nehmen die peripheren Segmente 18 bloss noch
Führungsfunktionen wahr, während die Schneidfunktion an die Zusatzschneiden 26 übergeht.
Da die eigentliche materialabtragende Funktion von den Zusatzschneiden 26 wahrgenommen
wird, sind die Hauptabfuhmuten 4, 5 derart angeordnet, dass sie in Drehrichtung R
den Zusatzschneiden 26 vorgelagert sind.
[0025] Um die Hauptabfuhrnuten 4, 5 für den Bohrkleinabtransport möglichst gross ausbilden
zu können, erweist es sich von Vorteil, wenn die Zusatzschneiden 26 in Richtung der
peripheren Segmente 18 verlagert sind. Auf diese Weise schliessen sie mit dem Schneidplättchen
16 einen spitzen Winkel ein. Die Zusatzschneiden 26 können, wie in Fig. 5 dargestellt,
einander auf einem Durchmesser gegenüberliegen, sie können aber auch davon abweichend
angeordnet sein. Auch kann anstelle eines Paares von Zusatzschneiden 26 nur eine einzelne
Zusatzschneide vorgesehen sein, der eine Hauptabfuhrnut zugeordnet ist. Die peripheren
Segmente 18 erfüllen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel blosse Führungsfunktion.
Um das entstehende Bohrklein noch besser abtransportieren zu können, kann wie dargestellt,
im Bereich zwischen den Zusatzschneiden 26 und den peripheren Segmenten 18 je eine
Nebenabfuhrnut 24, 25 vorgesehen sein, die entlang der axialen Erstreckung des Schaftes
1 in die Hauptabfuhrnuten 4, 5 münden. Bei Ausführungsvarianten, in denen Zusatzschneiden
26 die eingentlichen materialabtragenden Funktionen übernehmen, ist es von Vorteil,
wenn das Schneidplättchen 6 bzw. 16 aus einem schlagzähen Material besteht. Die Zusatzschneiden
26 sind dafür aus einem härteren und abrasiveren Material als das Schneidplättchen
6 bzw. 16.
[0026] Durch die erfindungsgemässe Verstärkung im zentralen Bereich des Fussteils des Schneidplättchens
wird gerade der durch die Axialschläge besonders stark belastete Zentrumsbereich des
Bohrwerkzeuges verstärkt. Selbst im Falle von Armierungstreffern ist die Gefahr eines
Versagens des Bohrwerkzeuges im Bereich der Einfassung des Schneidplättchens oder
des Schneidplättchens selbst durch die Verstärkung des Zentrumsbereiches deutlich
reduziert. Das verstärkte Schneidplättchen kann insbesondere während des Anbohrens
des Untergrundes die Energie der Axialschläge besser aufnehmen. Das Bohrwerkzeug wird
nicht vorzeitig stumpf und hat eine vorteilhafte Lebensdauer. Durch die im Querschnitt
im wesentlichen teilkreisförmige Verdickung im Zentrumsbereich des Fusses des Schneidplättchens
und durch die korrespondierend ausgebildete Ausnehmung im Zentrumsbereich der über
einen Durchmesser des Schaftes verlaufenden, durchgehenden Nut ist das Schneidplättchen
formschlüssig zentriert. Auf diese Weise ist auch das Einsetzen des Schneidplättchens
in die durchgehende Nut deutlich erleichtert. Indem der zentrale Bereich des Schneidplättchens
durch Formschluss festgelegt ist, ist auch gewährleistet, dass das Schneidplättchen
zu beiden Seiten der Mündung der Nut im Mantel des Schaftes den gleichen Überstand
aufweist. Dadurch sind auf einfache Weise Bohrwerkzeuge mit ausgezeichneten Rundlaufeigenschaften
fertigbar. Die in ihrer Form zur Verstärkung korrespondierende Ausnehmung kann in
einem einfachen Arbeitsschritt, beispielsweise anschliessend an die Erstellung der
durchgehenden Nut, angebracht werden. Die formschlüssige Zentrierung des eingesetzten
Schneidplättchens erleichtert auch das nachfolgende Fixieren durch Löten und das anschliessende
Aushärten. Die anhand von Ausführungsbeispielen beschriebenen Modifikationen stellen
vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Dehschlag-Bohrwerkzeuges dar.
1. Drehschlag-Wendelbohrer mit einem Schaft (1), der wenigstens eine, spiralförmig in
seinem Mantel (2) verlaufende Hauptabfuhrnut (4, 5) für Bohrklein aufweist, und wenigstens
einer Hartmetallschneide (7; 21), die an einem einstückigen Schneidplättchen (6; 16)
ausgebildet ist, dessen Fussteil (10) im wesentlichen in einer sich über den Durchmesser
des Schaftes (1) erstreckenden durchgehenden Nut (9) in einem Stirnende (3) des Schaftes
(1) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussteil (10) des Schneidplättchens (6) im Bereich seines Durchmessers,
vorzugsweise im zentralen Bereich (11) seiner Längserstreckung, derart verstärkt ist,
dass sein Querschnitt wenigstens eine im wesentlichen teilkreisförmige Ausbuchtung
(12) aufweist, und die durchgehende Nut (9) im Stirnende (3) des Schaftes (1) eine
korrespondierend zur Verstärkung des Schneidplättchens (6; 16) ausgebildete Ausnehmung
(13) besitzt, so dass das Fussteil (10) des Schneidplättchens (6; 16) durch Formschluss
zentriert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung des zentralen
Bereichs (11) des Fussteils (10) symmetrisch zu dessen Längserstreckung ausgebildet
ist und dass beidseits der Nut (9) im Stirnende (3) des Schaftes (1) je eine im wesentlichen
teilkreisförmige, korrespondierende Ausbuchtung (13) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung in
axialer Richtung des Schaftes (1) im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstärkung in
axialer Richtung des Schaftes (1) im wesentlichen konisch ausgebildet ist, wobei die
Spitze des Konus der Hartmetallschneide (7; 21) gegenüberliegt und in den Schaft (1)
eingebettet ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
maximale Querschnitt der Verstärkung etwa das 1,2-fache bis etwa das 2-fache, vorzugsweise
etwa das 1,5-fache, der Stärke des Schneidplättchens (6; 16) beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Schneidplättchen (16) segmentiert ausgebildet ist und eine Zentralschneide (17) und
zwei periphere Segmente (18) umfasst, die über dünne Verbindungsstege (19) miteinander
verbunden sind, deren Stärke geringer ist als die Stärke der Zentralschneide bzw.
der Segmente, dass die Zentralschneide (17) sich über der Verstärkung erhebt und die
peripheren Segmente (18) überragt, und dass die peripheren Segmente (18) in einem
Abstand (a) von der Zentralschneide (17) angeordnet sind, der grösser ist als die
Länge (b) der Verbindungsstege (19), vorzugsweise grösser als die Stärke des Schneidplättchens
(16), und kleiner als der halbe Hüllkreisdurchmesser der Zentralschneide (17).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längserstreckung der
Zentralschneide (17) wenigstens gleich, vorzugsweise grosser, ist als der grösste
Querschnittsdurchmesser der Verdickung.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
die Hartmetallschneide(n) (7; 21) tragende Stirnende (3) des Schaftes (1) mit Führungselementen
(22) ausgestattet ist, die im Stirnende (3) oder im Mantel (2) des Schaftes (1) fixiert
sind und den Mantel (2) des Schaftes (1) überragen, wobei der Überstand der Führungselemente
(22) gleich bzw. bevorzugt kleiner ist als der Überstand des Schneidplättchens (6;
16) und die Umfangskontur der Führungsfläche (23) der Führungselemente (22) der Kontur
des Schaftmantels (2) weitgehend entspricht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der
Zentralschneide (17) über Verbindungsstege (19) verbundenen peripheren Segmente (18)
gegenüber in das Stirnende (3) des Schaftes (1) eingebetteten, den Schaftmantel (2)
überragenden Zusatzschneiden (26) axial und radial zurückgesetzt sind und als Führungselemente
dienen, und dass wenigstens einer der Zusatzschneiden (26) eine Hauptabfuhrnut zugeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidplättchen (6;
16) aus schlagzähem Material besteht und dass die Zusatzschneiden (26) aus einem härteren
Material bestehen als das Schneidplättchen (6; 16).