[0001] Die Erfindung betrifft ein Bogenführsystem für eine Druckmaschine, welches im Bereich
einer Überführtrommel angeordnet ist, die sich zwischen einem vorgeordneten und einem
nachgeordneten bogenführenden Zylinder befindet, wobei die Überführtrommel zwischen
ihren Greiferreihen geschlossene oder im wesentlichen geschlossene Flächen und das
Bogenführsystem mindestens eine Blaseinrichtung aufweist.
[0002] Bei Bogendruckmaschinen werden die Bogen von Trommeln und Zylindern durch die Maschine
geführt. Dabei wird die Vorderkante eines Bogens von einer Greiferreihe zur nächsten
weitergegeben. Für eine gute Druckqualität ist eine saubere und flatterfreie Führung
der Bogen ohne Abschmieren der bedruckten Fläche wesentlich.
[0003] Durch die DE 43 42 203 A1 wird vorgeschlagen, ein Bogenführsystem der eingangs genannten
Art derart auszugestalten, daß der vom vorgeordneten Zylinder an die Überführtrommel
abgegebene Bogen durch eine Blaseinrichtung von oben, also in Richtung der Bogenübergabe,
mit Luft beaufschlagt wird. Zusätzlich wird eine Heißluftrakel zur Trocknung der Bogen
dem vorgeordneten Zylinder zugeordnet. Nach der Übergabe eines Bogens auf den nachgeordneten
Zylinder wird zur Bogenführung die Anordnung weiterer Luftrakeln vorgeschlagen.
[0004] Bei der Blaseinrichtung, welche auf den von oben nach unten geförderten Bogen einwirkt,
besteht die Gefahr, daß die Luftbeaufschlagung in Verbindung mit der Schwerkraft dazu
führt, daß der Bogen zusammengeschoben wird. Dies geschieht insbesondere bei biegeweichen
Bedruckstoffen, mit der Folge, daß umgeknickte und zusammengeklebte Bogen entstehen.
Da diese Blaseinrichtung nur einen geringen Trocknungseffekt hat, wird eine zusätzliche
Heißluftrakel zur Trocknung vorgesehen. Außerdem sind die dem nachgeordneten Zylinder
zugeordneten Luftrakeln erforderlich, um auch dort eine gute Bogenführung zu gewährleisten.
Die Absaugung der Luft findet bei diesem Bogenführsystem mittels eines unterhalb des
Bogenführungszylinders angeordneten Saugkastens statt. Dadurch kann es jedoch zu Gleitreibung
zwischen dem Bogen und der Leitoberfläche des Saugkastens kommen, mit der Folge, daß
Kratzer auf der Bogenrückseite entstehen. Dies ist besonders dann von Nachteil, wenn
Bogen beidseitig bedruckt werden. Die Absaugöffnungen werden beim Drehen der Überführtrommel
zyklisch immer dann von der Überführtrommel verschlossen, wenn die beiden Greifersysteme
sich horizontal gegenüberstehen. Überdies deckt der Bogen ständig den größten Teil
der Absaugöffnungen ab. Dadurch kann kein stetiger Luftstrom entstehen. Die dem Bogen
entzogene Feuchtigkeit reichert sich in der Luft an und verbleibt innerhalb des Maschinenraums.
Die eingeblasene Luft wird verwirbelt, mit Feuchtigkeit übersättigt und eher zufällig
aus der Maschine herausgeführt. Da keine gezielten Stoffströme (Luft, Feuchtigkeit,
Lösungsmittel, usw.) entstehen, bleiben Trocknungsergebnis und Bogenführung von zufälligen
Faktoren abhängig.
[0005] Das beschrieben Bogenführsystem ist zudem sehr aufwendig und erfordert einen hohen
Energieeinsatz.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfach ausgestaltetes Bogenführsystem
der eingangs genannten Art verfügbar zu machen, bei welchem durch gezielte Stoffströme
die Bogenführung und - falls eine Trocknung zwischen den druckenden Einheiten vorgesehen
ist - die Trocknung bei verringertem Energieeinsatz verbessert ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß oberhalb der Überführtrommel
mit geringem Abstand zur Bewegungsbahn der Greiferreihen ein Luftleitelement angeordnet
ist, welches einen vom vorgeordneten zum nachgeordneten bogenführenden Zylinder sich
erstreckenden Luftraum, mit Ausnahme einer Luftaustrittsöffnung zwischen dem Luftleitelement
und des vorgeordneten bogenführenden Zylinder, im wesentlichen nach oben abschließt,
und daß eine Blaseinrichtung den Luftraum in Richtung des nachgeordneten bogenführenden
Zylinders mit Luft beaufschlagt.
[0008] Die Erfindung hat den Vorteil, daß mit geringem maschinentechnischen Aufwand die
Luft der eingangs genannten Blaseinrichtung mehrfach genutzt wird. Sie dient zuerst
zur Beblasung des an den nachgeordneten bogenführenden Zylinder übergebenen Bogens,
und danach wird diese Blasluft in Richtung des vorgeordneten bogenführenden Zylinders
gelenkt, um auch dort eine sichere Bogenführung zu erzielen. Zusätzlich wird die Schleppwirkung
des vorgeordneten bogenführenden Zylinders genutzt. Danach dient noch ein Teil der
Blasluft als Tragluft für die Führung des von der Überführtrommel geförderten Bogens.
[0009] Durch die Anordnung des Luftleitelements wird erreicht, daß die Überführtrommel mit
ihren Flächen, eine Wirkung ähnlich der eines Kreiskolbens erzielt und so die genannte
Luftbeaufschlagung verstärkt. Hierbei kann der Überführprozeß in vier Arbeitstakte
der luftunterstützten Bogenführung unterteilt werden.
I. Einblasen von Luft und Verdichten der Luft oberhalb des Bogens.
II. Öffnen der Lufteinlaßkammer und Aufrechterhalten des Druckniveaus durch Gleichgewichtsbildung
zwischen eingeblasener und überströmender Luft.
III. Aufteilung der Luft in einen Abluftstrom, welcher zu den Abluftöffnungen hin
entweicht sowie in einen innerhalb des Trommelraumes umgeführten Tragluftstrom.
IV. Umführen von Bogen mit Hilfe des stützenden Tragluftstromes im Trommelinneren
und gleichzeitiges Herausdrängen des Abluftstromes infolge der Trommeldrehung.
[0010] Dadurch kann mittels einer einzigen Blaseinrichtung eine sichere und gute Bogenführung
an dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder, an der Überführtrommel und an des nachgeordneten
bogenführenden Zylinder erreicht werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Trocknung
von Bögen zwischen zwei druckenden Einheiten dadurch zu erreichen, daß die zur Bogenführung
eingeblasene Luft erhitzt wird und daß aus den genannten Arbeitstakten ein Stoffstrom
aus Luft, Feuchtigkeit und gelösten Bestandteilen entsteht, der über dem Bogen ständig
einen Feuchtegradienten aufrechterhält, welcher dem Bogen Feuchtigkeit entzieht und
diese über die Führungsluft aus der Maschine herausführt, während der Bogen den Überführbereich
getrocknet verläßt.
[0011] An der Überführtrommel werden die Bogen derart mit Tragluft unterfüttert, daß Flatterbewegungen
verhindert oder zumindest die Schwingungen stark gedämpft werden. Dies wird dadurch
erreicht, daß die Fläche der Überführtrommel und der Bogen eine abgeschlossene Kammer
bilden, in der die Luft verdichtet wird. Daher wirkt im Bereich des Bogenführsystems
immer eine Kraft auf die bedruckte Seite des Bogens, wodurch eine sichere Bogenführung
erreicht wird.
[0012] Zusätzlich zu diesen Vorteilen wird erreicht, daß ein Gegenstrombereich am vorgeordneten
bogenführenden Zylinder entsteht, der im Bedarfsfall einen hohen Trockungseffekt aufweist.
Es findet ein Abströmen der feuchten Luft statt, und die trockenere Luft wird als
Bogentragluft genutzt, welche für eine sichere Bogenführung im Bereich der Überführtrommel
sorgt und gleichzeitig den Bogen weiter trocknet. Mit der Übergabe des Bogens an den
nachgeordneten bogenführenden Zylinder findet eine Beblasung mit Frischluft und eine
Verwirbelung von Tragluft und Frischluft statt, wodurch wiederum ein hoher Trocknungseffekt
erreicht wird. Durch die Anordnung der Blaseinrichtung kann ausschließlich trockene
Luft von außerhalb der Maschine angesaugt werden. Diese vorteilhaften Wirkungen werden
anhand der Figuren näher erläutert.
[0013] Die Blaseinrichtung wird zweckmäßigerweise derart angeordnet, daß sie entgegen der
Bogenlaufrichtung in Richtung des nachgeordneten bogenführenden Zylinders bläst. Zu
diesem Zweck kann sie an dem Luftleitelement angeordnet werden, wobei es weiter von
Vorteil ist, wenn sie bezüglich ihrer Ausrichtung auf den nachgeordneten bogenführenden
Zylinder verstellbar ist. Auf diese Weise läßt sich die Blasrichtung in Abhängigkeit
von den bedruckten Stoffen optimieren. Selbstverständlich sind jedoch auch andere
Anordnungen der Blaseinrichtung denkbar. So läßt sie sich auch an der Überführtrommel
anordnen. In diesem Fall findet die Beblasung im Maschinentakt in Abhängigkeit von
der Stellung der Überführtrommel statt.
[0014] Eine weitere Verbesserung der Bogenführung im Bereich der Überführtrommel kann dadurch
erreicht werden, daß sich entlang der Bewegungsbahn der Greiferreihen im unteren Bereich
der Überführtrommel eine Bogenleiteinrichtung vom vorgeordneten zum nachgeordneten
bogenführenden Zylinder erstreckt. Diese Bogenleiteinrichtung kann als geschlossenes
oder im wesentlichen geschlossenes Leitblech ausgebildet werden. Es ist jedoch auch
möglich, die Bogenleiteinrichtung mit Lufteintrittsöffnungen zu versehen um auf diese
Weise eine Schwebeführung des Bogens zu erzielen. Dadurch läßt sich eine Berührung
der Leitoberfläche der Bogenleiteinrichtung durch den Bogen auch bei schwer zu handhabenden
Bedruckstoffen mit Sicherheit ausschließen.
[0015] Eine Verbesserung der Bogenführung auf dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder
wird dadurch erreicht, daß unterhalb des Luftleitelements zwischen der Bewegungsbahn
der Greiferreihen und dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder eine in Richtung des
letzteren ausgerichtete Luftleiteinrichtung angeordnet ist. Diese kann aus parallel
zum Luftleitelement liegenden Blechen bestehen, als Lamellengitter oder Leitgitter
bzw. als Führungskanäle ausgebildet sein. Es wird dadurch ein wirbelfreier laminarer
Luftstrom erzeugt, der für eine sichere Auflage eines Bogens auf dem vorgeordneten
bogenführenden Zylinder sorgt. Werden die Enden horizontal werlaufender Bleche der
Luftleiteinrichtung mit auf den vorgeordneten bogenführenden Zylinder gerichteten
Abwinklungen versehen, so wird die Bogenbeblasung weiter intensiviert. Eine derartige
Abwinkelung kann auch am Ende des Luftleitelements vorgesehen sein, was derselben
Wirkung dient.
[0016] Für eine besonders intensive Beblasung der Bogen auf dem vorgeordneten bogenführenden
Zylinder sowie für einen intensiven Luftumsatz zur Trocknung kann vorgesehen sein,
daß unterhalb, des Luftleitelements zwischen der Bewegungsbahn der Greiferreihen und
dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder eine in Richtung des letzteren ausgerichtete
zusätzliche Blaseinrichtung angeordnet ist.
[0017] Eine weitere Verstärkung der Beblasung am vorgeordneten bogenführenden Zylinder kann
dadurch erreicht werden, daß die Luftaustrittsöffnung als Luftaustrittskanal ausgebildet
ist. Die Luft für die Beblasung wird weiter verdichtet und der Bereich der Luftbeaufschlagung
des vorgeordneten bogenführenden Zylinders weiter vergrößert.
[0018] In diesem Luftaustrittskanal läßt sich ein Trockner anordnen, der die Trocknung intensiviert.
Er läßt sich als Strahlungstrockner mit Ultraviolett- oder Infrarotbestrahlung ausführen
oder als Trockner, welcher mit zusätzlicher trockener, gegebenenfalls auch warmer
Luft den Bogen bebläst. Selbstverständlich läßt sich auch beides miteinander kombinieren.
[0019] Es ist wichtig, daß der Luftraum, welchen das Luftleitelement nach oben abschließt,
möglichst geschlossen ist. Dazu kann vorgesehen sein, daß der Abstand von den Trommeln
und Zylindern zur Seitenwand möglichst gering ist, oder es kann dadurch ein verbesserter
Abschluß dieses Raumes erzielt werden, daß die Überführtrommel mit Seitendichtscheiben
ausgestattet ist. Gegebenenfalls lassen sich zusätzliche Wandelemente oder Erhöhungen
der Seitenwände vorsehen, welche mit diesen Seitendichtscheiben einen relativ dichten
Abschluß bilden, welcher nur schmale Spalte aufweist, die für die Rotation der Teile
erforderlich sind.
[0020] Eine weitere Ausführungsmöglichkeit sieht vor, daß der Luftauslaß und der Lufteinlaß
zur Umluftführung miteinander verbunden sind. Soll jedoch auch eine Bogentrocknung
erreicht werden, ist es zweckmäßig, wenn zwischen Luftauslaß und Lufteinlaß Mittel
zur Entziehung der Luftfeuchtigkeit angeordnet sind. Eine derartige Ausgestaltung
sollte insbesondere dann vorgesehen werden, wenn Farben verarbeitet werden, die außer
der Feuchtigkeit noch Lösungsmittel enthalten, welche nicht in den Arbeitsraum gelangen
sollen.
[0021] Der besseren Entfernung der feuchten und Zuführung möglichst trockener Luft dient
eine Weiterbildung, die vorsieht, daß ein zur Blaseinrichtung führender Lufteinlaß
in die Druckmaschine hineinführt und ein der Luftaustrittsöffnung nachgeordneter Luftauslaß
aus der Druckmaschine herausführt. Dabei können der Lufteinlaß und der Luftauslaß
beispielsweise durch Öffnungen eines Trittblechs, vorzugsweise in Form von Gittern,
gebildet werden. Ein derartiges Trittblech, wie es zwischenden Druckwerken einer Mehrfarbendruckmaschine
angeordnet ist, kann auch gleichzeitig als Luftleitelement dienen.
[0022] Es kann jedoch auch vorgesehen sein, daß der Luftauslaß nicht in den Arbeitsraum,
sondern nach außen abgeführt wird. Die Möglichkeit einer solchen kontrollierten Beseitigung
der Abluft ist aufgrund des geschlossenen Raums, der durch die Vorrichtung gebildet
wird, möglich. Es handelt sich um einen weiteren großen Vorteil der Erfindung, da
auf diese Weise die gesundheitlichen Bedingungen der Arbeitsräume verbessert werden
und die Abluft einer Reinigung zugeführt werden kann.
[0023] Im Falle der Bogentrocknung erweist es sich als besonders vorteilhaft, wenn die zur
Bogenführung eingeblasene Luft erhitzt wird, bzw. wenn die Bogenführung mittels Heißluft
erfolgt. Hierzu ist das Zuführen von Heißluft ebenso möglich wie das Erhitzen der
Bogenführungsluft in der Maschine.
[0024] Durch die Verwendung von Heißluft zur Bogenführung kann der Bogenüberführbereich
die Funktion einer Trockenstrecke übernehmen, wodurch die Verwendung eines zusätzlichen
Trockenwerkes, z.B. zwischen zwei Lackiereinheiten, entfallen kann und sich eine kompaktere
Bauweise und eine damit verbundene Kosteneinsparung erzielen läßt.
[0025] Das Luftleitelement läßt sich mittels eines Scharniers an der Maschine befestigen,
und zwar derart, daß es nach oben wegklappbar ist. Auf diese Weise ist die Überführtrommel
gut zugänglich. Dies dient einer besseren Wartung und Reinigung der Maschine.
[0026] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung erläutert, welche mehrere Ausführungsbeispiele
darstellt und die Funktion verdeutlicht. Auf weitere Vorteile, Weiterbildungen und
andere Ausgestaltungsmöglichkeiten wird verwiesen.
[0027] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel des Bogenführsystems,
- Fig. 2 bis 5
- das Bogenführsystem in vier Positionen anhand eines zweiten Ausführungsbeispiels,
- Fig 6.
- ein drittes Ausführungsbeispiel des Bogenführsystems,
- Fig. 7
- ein viertes Ausführungsbeispiel und
- Fig. 8
- ein Diagramm, das die Veränderung der relativen Feuchtigkeit in den Positionen der
Fig. 8.2 bis 8.5
aufzeigt (diese entsprechen den Figuren 2 bis 5).
[0028] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Bogenführsystems für eine Druckmaschine.
Es ist an einer Überführtrommel 1 angeordnet, die sich zwischen einem vorgeordneten
bogenführenden Zylinder 2 und einem nachfolgenden bogenführenden Zylinder 3 befindet.
In diesem Beispiel handelt es sich bei den bogenführenden Zylindern 2 und 3 um Gegendruckzylinder.
Die Überführtrommel 1 kann sich jedoch auch zwischen anderen Zylindern befinden, beispielsweise
Lackierzylindern oder Trommeln, welche der Weitergabe von Bogen dienen. Es ist auch
die Anordnung in einer Wendeeinrichtung denkbar. Die bogenführenden Zylinder 2 und
3 im Ausführungsbeispiel wirken als Gegendruckzylinder mit Gummizylindern 24 zusammen,
wobei im Spalt zwischen beiden Zylindern die Bögen 12, 12', 12'' bedruckt werden.
[0029] Die Überführtrommel 1 verfügt über zwei Greiferreihen 4. Das Bogenführsystem ist
jedoch nicht auf eine derartige Überführtrommel 1 beschränkt, es können auch drei,
vier oder mehr Greiferreihen 4 vorhanden sein. Wesentlich ist, daß zwischen den Greiferreihen
4 geschlossene oder im wesentlichen geschlossene Flächen 5 bestehen. Diese sind erforderlich,
um die Wirkung ähnlich der eines Kreiskolbens zu erzielen. Die Drehrichtungen der
Zylinder 2, 3 und 24 sowie der Überführtrommel 1 sind durch Pfeile 47 angezeigt. Oberhalb
der Überführtrommel 1 befindet sich ein Luftleitelement 8, welches sich in geringem
Abstand zur Bewegungsbahn 7 der Greiferreihen 4 befindet. Dieser Abstand muß derart
bemessen sein, daß auf jeden Fall eine kollisionsfreie Bewegung der Überführtrommel
1 gewährleistet ist. Das Luftleitelement 8 erstreckt sich vom vorgeordneten bogenführenden
Zylinder 2 zum nachgeordneten bogenführenden Zylinder 3, wobei es jedoch nicht unbedingt
mit einem dieser Zylinder 2 oder 3 abschließen muß, sondern sich beispielsweise auch
bis an einen der beiden Gummizylinder 24 heranerstrecken kann. Wesentlich ist, daß
dabei ein vom vorgeordneten bogenführenden Zylinder 2 zum nachgeordneten bogenführenden
Zylinder 3 sich erstreckender Luftraum 9 entsteht, der im wesentlichen von den Zylindern
2, 3 der Trommel 1, dem Luftleitelement 8 und weiteren nicht dargestellten seitlichen
Wandungen begrenzt wird. Dieser Luftraum 9 soll im wesentlichen abgedichtet sein,
mit Ausnahme einer Luftaustrittsöffnung 10, die sich an dem zum vorgeordneten bogenführenden
Zylinder 2 weisenden Ende des Luftleitelements 8 befindet. Das andere Ende des Luftleitelements
8 wird in diesem Ausführungsbeispiel von einer Blaseinrichtung 6 gebildet, welche
mittels einer beweglichen, dichten Verbindung 25 schwenkbar an dem Luftleitelement
8 angeordnet ist. Durch diese schwenkbare Anordnung der Blaseinrichtung 6 ist es möglich,
die Blasrichtung der zugeführten Luft 34 einzustellen. Diese zugeführte Luft 34 ist
auf einen Einwirkbereich 27 des nachgeordneten bogenführenden Zylinders 3 gerichtet.
Sie dient dazu, eine ruhige flatterfreie Bogenführung auf diesen Zylinder 3 zu erzielen.
Wesentlich für das Luftleitelement 8 ist, daß es mit Ausnahme der Luftaustrittsöffnung
10 den Luftraum 9 nach oben möglichst gut abdichtet, wobei jedoch die Abstände zu
den beweglichen Teilen eingehalten werden müssen, die für einen kollisionsfreien Lauf
erforderlich sind. Die Abdichtung zur Seite hin kann dadurch vorgenommen werden, daß
das Luftleitelement 8 möglichst dicht an die Seitenwände heranragt. Auch die Zylinder
2, 3 und 24 können dadurch, daß sie möglichst weit an die Seitenwände heranragen abgedichtet
sein. Dasselbe gilt für die Überführtrommel 1, es sei denn, an dieser sind Seitendichtscheiben
angeordnet. Jene können derart ausgestaltet sein, daß sie der Bewegungsbahn 7 der
Greiferreihen 4 entsprechen oder wenig größer sind. Möglich ist es auch, daß Teile
der Seitenwände, beispielsweise jene, die zwischen den rotierenden Teilen liegen,
erhöht ausgebildet sind und auf diese Weise für eine noch bessere Abdichtung sorgen.
[0030] Darüberhinaus kann die Abdichtung auch durch zusätzliche seitliche Bauelemente wie
Platten, Bleche, usw., die auf der Seitenwand befestigt sind, geleistet werden.
[0031] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist an der unteren Seite der Überführtrommel
1 eine Bogenleiteinrichtung 11 angeordnet, welche sich derart außerhalb der Bewegungsbahn
7 der Greiferreihen 4 befindet, daß an ihr ein Bogen 12, 12', 12'', möglichst ohne
Berührung entlanggeführt werden kann. Die Bogenleiteinrichtung 11 kann als geschlossenes
Leitblech oder als Schwebeführung ausgebildet sein. In letzterem Fall kann es sich
um ein Düsenblech handeln, welches dafür sorgt, daß die Bögen 12, 12', 12'' auf einem
Luftpolster entlanggeführt werden. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann zweckmäßig,
wenn Bogen beidseitig bedruckt werden sollen und daher eine Berührung der Außenseite
der Bogen auf jeden Fall vermieden werden soll.
[0032] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Luftleiteinrichtung 13 unterhalb
des Luftleitelements 8 im Bereich zwischen der Bewegungsbahn 7 der Greiferreihen 4
und dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder 2 angeordnet. Die Luftleiteinrichtung
13 kann beispielsweise aus parallel zum Luftleitelement 8 liegenden Blechen 14 bestehen,
welche in Richtung des vorgeordneten bogenführenden Zylinders 2 weisen, um einen laminaren
Luftstrom in dieser Richtung zu erzielen. Selbstverständlich sind auch weitere Ausbildungen
denkbar, beispielsweise als Führungskanäle, Lamellengitter oder stehende Leitschaufeln.
[0033] Die Luftaustrittsöffnung 10 ist vorzugsweise als ein in Fig. 1 gezeigter Luftaustrittskanal
18 ausgebildet, der sich im wesentlichen parallel zur Oberfläche des vorgeordneten
bogenführenden Zylinders 2 entgegen der Drehrichtung 47 des Zylinders 2 erstreckt.
Dieser Luftaustrittskanal 18 dient dazu, eine Stauwirkung zu erzeugen, deren Druck
eine gute Bogenführung auf dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder 2 zur Folge hat.
Die Stauwirkung entsteht dadurch, daß die aus dem Luftaustrittskanal 18 austretende
Abluft 33 mit der Schleppströmung 37 des vorgeordneten bogenführenden Zylinders 2
zusammentrifft. An dem Luftaustrittskanal 18 kann zusätzlich ein Trockner 19 angeordnet
sein. Es kann sich um einen Strahlungstrockner handeln, der in Richtung der Bögen
12, 12', 12'' Ultraviolett- oder Infrarotstrahlen aussendet, oder es ist auch möglich,
den Trockner 19 mit Blasluft, mit angewärmter Blasluft oder mit Strahlung und Blasluft
zu betreiben.
[0034] Im gesamten Bereich des Bogenführsystems befindet sich die frisch bedruckte Seite
51 des Bogens 12, 12', 12'' im Bereich von Blas- bzw. Tragluft. Dadurch wird eine
gute Führung und Trocknung des Bogens 12, 12', 12'' zwischen den Druckspalten 50 und
50' erzielt.
[0035] Die Fig. 2 bis 5 dienen der Erläuterung der Funktion des Bogenführsystems, wobei
in diesen Figuren ein zweites Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Es unterscheidet
sich dadurch, daß das Luftleitelement 8 eine Abwinkelung 16 und die parallel zum Luftleitelement
8 liegenden Bleche 14 Abwinkelungen 15 aufweisen. Diese Abwinkelungen 15 und 16 weisen
einen derartigen Winkel α auf, daß sie im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des
vorgeordneten bogenführenden Zylinders 2 weisen. Diese Abwinkelungen haben die Funktion
von Leitschaufeln oder Druckerhöhungsflügeln und dienen einer Luftbeaufschlagung der
Bögen 12, 12', 12'' auf dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder 2.
[0036] Fig. 2 zeigt den mit I. bezeichneten Arbeitstakt, in dem die Überführtrommel 1 in
der gezeichneten Position mit der Blaseinrichtung 6, dem Gummizylinder 24 und dem
nachgeordneten bogenführenden Zylinder 3 eine Lufteinlaßkammer 28 bildet. Der Abschluß
nach unten findet durch den Bogen 12 oder, wenn eine Bogenleiteinrichtung 11 vorgesehen
ist, auch durch diese statt. Die Blaseinrichtung 6 beaufschlagt diese Lufteinlaßkammer
28 mit frisch zugeführter, vorzugsweise trockener und gegebenenfalls erhitzter Luft
34, wobei der Luftstrom auf einen Einwirkbereich 27 des nachgeordneten bogenführenden
Zylinders 3 gerichtet ist, auf welchem sich ein Bogen 12 befindet. Der Luftstrom ist
vorzugsweise entgegen der Laufrichtung des Bogens 12 gerichtet. In dieser Lufteinlaßkammer
28 treffen die zugeführte Luft 34 und die zwischen dem Bogen 12 und der Fläche 5 eingeschlossene
Bogentragluft 35 aufeinander, wobei eine Verwirbelung 36 stattfindet. Die Luft wird
dadurch im Kammervolumen verdichtet, woraus hohe Druckkräfte auf den Bogen im Übergabebereich
zwischen der Überführtrommel 1 und dem nachgeordneten bogenführenden Zylinder 3 sowie
im Bereich bis zum Druckspalt 50 resultieren. Dadurch wird eine gute Bogenauflage
auf dem Zylinder 3 erreicht. Desweiteren kann mittels der durchmischten Luft eine
weitere Trocknung des Bogens 12 stattfinden, wenn es sich bei der zugeführten Luft
34 um trockene und/oder erhitzte Luft handelt.
[0037] Fig. 3 zeigt die Überführtrommel 1 in einer Position nach einer weiteren Drehung,
die dem zuvor beschriebenen Arbeitstakt II. entspricht. In dieser Position wird die
Lufteinlaßkammer 28 zu einer Luftauslaßkammer 29 hin geöffnet, wodurch ein Teil der
Luft der Lufteinlaßkammer 28 in Richtung zur Luftauslaßkammer 29 hin abströmt. Diese
abströmende Luft 49 wird mittels der Luftleiteinrichtung 13 auf einen Einwirkbereich
26 des vorgeordneten bogenführenden Zylinders 2 geleitet, um dort eine gute Führung
des Bogens 12'' zu erzeugen. Dieser Bogen 12'' ist an seiner Vorderkante ebenfalls
mit einer in Fig. 3 nicht gezeigten Greiferreihe fixiert und wird nach hinten durch
die Abluft 33, welche durch den Luftaustrittskanal 18 abströmt, gestreckt und angepreßt.
[0038] In der Fig. 4 hat die Überführtrommel 1 eine weitere Drehung vollzogen und zeigt
oberhalb den zuvor mit III. bezeichneten Arbeitstakt und zeigt unterhalb den nach
einer weiteren 180° Drehung erreichten Arbeitstakt IV. Der Bogen 12 verläßt die Lufteinlaßkammer
28 in Richtung des Druckspalts 50, und die zugeführte Luft 34 der Blaseinrichtung
6 sowie die mit ihr vermischte Bogentragluft 35 verlassen als abströmende Luft 49
die Lufteinlaßkammer 28 in Richtung der Luftauslaßkammer 29. In der Luftauslaßkammer
29 bildet sich ein erster Teilstrom 31, der sich als Bogentragluft 35 zwischen den
Bogen 12'' und die Trommel 1 legt. Ein zweiter Teilstrom 32 wird durch die Luftleiteinrichtung
13 zur Beblasung des noch auf dem vorgeordneten bogenführenden Zylinders 2 sich befindenden
Teils des Bogens 12'' gelenkt.
[0039] Fig. 5 zeigt eine weitere Drehung der Überführtrommel 1, durch welche der erste Teilstrom
31 zur Ausbildung der Bogentragluft 35 werstärkt ist. Bei der Ausbildung des ersten
Teilstroms 31 und des zweiten Teilstroms 32 tritt eine vorteilhafte Luftaufteilung
ein, da die trockenere Luft eine höhere Dichte aufweist und als erster Teilstrom 31
die Bogentragluft 35 bildet. Die feuchte Luft dagegen bildet den zweiten Teilstrom
32, welcher der Beblasung des Bogens 12'' dient und dann als Abluft 33 abgeführt wird.
Da der Bogen 12'' auf dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder 2 noch viel Feuchtigkeit
aufweist, ist die Luft des zweiten Teilstroms 32 trotz ihrer Feuchtigkeit aus dem
Bogen 12'' in der Lage, weitere Feuchtigkeit aufzunehmen. Dabei ist es von großem
Vorteil, daß die Luft in Bezug auf die Bewegung des Bogen 12'' einen Gegenstrombereich
44 ausbildet, wodurch ein hoher Trocknungseffekt erzielt wird. Nach Austritt aus dem
Luftaustrittskanal 18 trifft die Abluft 33 auf die Schleppströmung 37 des vorgeordneten
bogenführenden Zylinders 2. Durch das Aufeinandertreffen entsteht nochmals eine Druckerhöhung
und ein Anpressen des Bogens 12''. Danach verläßt die Abluft 33 die Maschine.
[0040] Findet eine weitere Drehung der Überführtrommel 1 statt, so tritt wieder eine Position
ein, wie sie bereits unter Fig. 3 und 4 im unteren Teil dargestellt und als Arbeitstakt
IV gekennzeichnet wurde. Die Luft des ersten Teilstroms 31 befindet sich in einer
Bogentragkammer 30, welche durch den Bogen 12' und die Fläche 5 gebildet wird, in
der sie als Bogentragluft 35 für eine sichere Führung des Bogens 12' dient. Dabei
wird eine weitere Trocknung des Bogens 12' erzielt, da es sich bei der Bogentragluft
35 größtenteils um die oben beschriebene zugeführte Luft 34 mit hoher Trockenheit
handelt. Die in der abgeschlossenen Kammer 30 verdichtete Luft hat außerdem schwingungsdämpfende
Einflüsse auf den Bogen, da dieser bei Bewegungen die verdichtete Luft zusammenpressen
muß. Dadurch wird der Bogen stabilisiert, und es wird ein berührungsloser Bogenlauf
erzielt. Durch die Bogenleiteinrichtung 11 bleibt die Bogentragkammer 30 auch bei
der Weiterdrehung in die in Fig. 4 gezeichnete Position der Überführtrommel 1 geschlossen,
wodurch der Trageffekt der zusammengepreßten Luft erhalten bleibt und auch das Bogenende
sicher geführt wird.
[0041] Die Fig. 6 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel des Bogenführsystems. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist unterhalb des Luftleitelements 8 zwischen der Bewegungsbahn
7 der Greiferreihen 4 und dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder 2 eine zusätzliche
Blaseinrichtung 17 angeordnet. Diese Blaseinrichtung 17 ist in Richtung des bogenführenden
Zylinders 2 ausgerichtet und kann beispielsweise aus einer Reihe von quer angeordneten
Ventilatoren bestehen, welche der überströmenden Luft eine zusätzliche Druckerhöhung
verleihen. Sie kann an die Stelle der Luftleiteinrichtung 13 treten oder mit einer
solchen zusammenwirkend den Bogen 12' auf dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder
2 beblasen. In dem Ausführungsbeispiel wirkt die Blaseinrichtung 17 mit parallel zum
Luftleitelement liegenden Blechen 14 zusammen, die eine Abwinkelung 15 aufweisen.
Das Luftleitelement 8 verfügt ebenfalls über eine solche Abwinkelung 16. Die Abluft
33 strömt durch den Luftaustrittskanal 18, an dem ein Trockner 19 angeordnet ist.
Danach gelangt die Abluft 33 zu einem Luftauslaß 21 der durch Öffnungen 23 des Trittblechs
22 gebildet ist. Die Öffnungen 23 sind als Gitter ausgebildet. Weiterhin ist im Trittblech
22 ein Lufteinlaß 20 vorgesehen, durch den zugeführte Luft 34 zur Blaseinrichtung
6 gelangt. Auch der Lufteinlaß 20 ist als Gitter ausgebildet.
[0042] Es ist noch eine weitere Ausführungsform denkbar, bei der das Luftleitelement 8 durch
das Trittblech 22 gebildet wird, also die in Fig. 1 gezeigte Luftaustrittsöffnung
10 unmittelbar in dem Trittblech 22 vorgesehen ist und in diesem auch die Blaseinrichtung
6 angeordnet ist.
[0043] Fig. 7 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel, bei dem zumindest ein Teil der aus
der Luftaustrittsöffnung 10 austretenden Luft der Blaseinrichtung 6 zugeführt wird,
um eine Umluftführung 38 herzustellen.
[0044] Die Fig. 8 zeigt ein Diagramm, das die Veränderung der Feuchtigkeit 41 des Bogens
12, 12', 12'' sowie der relativen Feuchtigkeit 42 der Luft aufzeigt. In der Waagerechten
ist die Abwicklung der vom Bogen 12 durchlaufenen Bahn und in der Vertikalen die Feuchtigkeit
aufgetragen, wobei die Fig. 8.2 bis 8.5 die jeweiligen Positionen zeigen, welche mit
denen der Figuren 2 bis 5 übereinstimmen. Die Fig. 8.2 zeigt die Position nach der
Übergabe eines Bogen 12 an die Überführtrommel 1 (Arbeitstakt III.), in der sich die
Luftströme in einen ersten Teilstrom 31 und einen zweiten Teilstrom 32 aufteilen.
Es findet eine Luftbeaufschlagung des Bogens 12 im Gegenstrombereich 44 von Fig. 8
statt, d.h., daß die Luft entgegen der Bogentransportrichtung strömt. Der zweite Teilstrom
32 wird nach dieser Beblasung zur Abluft 33 und der erste Teilstrom 31 mit geringerer
Feuchtigkeit zur Bogentragluft 35. Durch die Beblasung des Bogens 12 im Gegenstrombereich
44 wird trotz der relativen Feuchtigkeit 42' eine Trocknung des dort sehr nassen Bogens
mit der Feuchtigkeit 41 erzielt, da ein ausreichender Feuchtegradient vorhanden ist.
Danach gelangt der Bogen in den Gleichstrombereich 45, des Arbeitstaktes IV. welcher
den Positionen der Fig. 8.3 und 8.4 entspricht. Die relativ trockene Bogentragluft
35 mit der relativen Feuchtigkeit 42 sorgt neben ihrer Führungswirkung für eine weitere
Trocknung des Bogens 12. Nach weiterer Drehung der Überführtrommel 1 in die Position
der Fig. 8.5 entsteht die Lufteinlaßkammer 28 (Arbeitstakt I.), durch welche eine
Frischluftbeimengung 43 mittels der zugeführten Luft 34 stattfindet, die dadurch die
relative Feuchtigkeit 42 der Luft stark vermindert. Dadurch steigt deren Feuchtigkeitsaufnahmewermögen
wieder an, und dem Bogen 12 wird die bis dahin verbliebene Restfeuchtigkeit entzogen.
Der Bogen 12 kann nunmehr getrocknet den Überführtrommelbereich verlassen und einem
weiteren Druck zugeführt werden. Erneut tritt ein Folgebogen, der Bogen 12', in den
Überführtrommelbereich ein, welcher die Feuchtigkeit 48 aufweist, womit der beschriebene
Verlauf wieder von vorne beginnt.
[0045] Die vorgenannte Beschreibung dient der Erläuterung der Erfindung und dem Verständnis
der Funktion. Die dargestellten Ausführungsbeispiele sind beispielhaft. Weitere Kombinationen
und Ausgestaltungen der genannten Merkmale sind denkbar.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Überführtrommel
- 2
- vorgeordneter bogenführender Zylinder
- 3
- nachgeordneter bogenführender Zylinder
- 4
- Greiferreihen (der Überführtrommel)
- 5
- zurückgenommene geschlossene oder im wesentlichen geschlossene Flächen
- 6
- Blaseinrichtung
- 7
- Bewegungsbahn der Greiferreihen
- 8
- Luftleitelement
- 9
- Luftraum
- 10
- Luftaustrittsöffnung
- 11
- Bogenleiteinrichtung
- 12
- Bogen
- 12'
- Bogen
- 12''
- Bogen
- 13
- Luftleiteinrichtung
- 14
- parallel zum Luftleitelement liegende Bleche
- 15
- Abwinkelungen
- 16
- Abwinkelung
- 17
- zusätzliche Blaseinrichtung
- 18
- Luftaustrittskanal
- 19
- Trockner
- 20
- Lufteinlaß
- 20
- Lufteinlaß
- 21
- Luftauslaß
- 22
- Trittblech
- 23
- Öffnungen (Gitter)
- 24
- Gummizylinder
- 25
- bewegliche, dichte Verbindung (z.B. Faltenbalg)
- 26
- Einwirkbereich der Luft auf den vorgeordneten bogenführenden Zylinder
- 27
- Einwirkbereich der Luft auf den nachgeordneten bogenführenden Zylinder
- 28
- Lufteinlaßkammer
- 29
- Luftauslaßkammer
- 30
- Bogentragkammer
- 31
- erster Teilstrom
- 32
- zweiter Teilstrom
- 33
- Abluft
- 34
- zugeführte Luft
- 35
- Bogentragluft
- 36
- Verwirbelung
- 37
- Schleppströmung des vorgeordneten bogenführenden Zylinders
- 38
- Umluftführung
- 39
- UV- oder IR-Strahlen
- 40
- Feuchtigkeit
- 41
- Feuchtigkeit des Bogens
- 42
- relative Feuchtigkeit der Luft
- 42'
- relative Feuchtigkeit der Luft
- 43
- Frischluftbeimischung
- 44
- Gegenstrombereich
- 45
- Gleichstrombereich
- 46
- Mischbereich
- 47
- Drehrichtung
- 48
- Feuchtigkeit des Folgebogens
- 49
- abströmende Luft
- 50
- Druckspalt
- 50
- Druckspalt
- 51
- bedruckte Seite des Bogens
1. Bogenführsystem für eine Druckmaschine, welches im Bereich einer Überführtrommel (1)
angeordnet ist, die sich zwischen einem vorgeordneten (2) und einem nachgeordneten
bogenführenden Zylinder (3) befindet, wobei die Überführtrommel (1) zwischen ihren
Greiferreihen (4) geschlossene oder im wesentlichen geschlossene Flächen (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb der Überführtrommel (1) mit geringem Abstand zur Bewegungsbahn (7) der
Greiferreihen (4) ein Luftleitelement (8) angeordnet ist, welches einen sich vom vorgeordneten
(2) zum nachgeordneten bogenführenden Zylinder (3) erstreckenden Luftraum (9) nach
obenhin begrenzt, und daß eine Blaseinrichtung (6) vorgesehen ist, die den Luftraum
(9) in Richtung des nachgeordneten bogenführenden Zylinders (3) mit Luft beaufschlagt.
2. Bogenführsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Luftleitelement (8) und dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder
(2) eine Luftaustrittsöffnung (10) vorgesehen ist.
3. Bogenführsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blaseinrichtung (6) am Luftleitelement (8) angeordnet ist.
4. Bogenführsystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blaseinrichtung (6) bezüglich ihrer Ausrichtung auf den nachgeordneten bogenführenden
Zylinder (3) verstellbar ist.
5. Bogenfuhrsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit Hilfe der Blaseinrichtung (6) eingeblasene Bogenführungsluft (34) zwecks
Erzielung einer besseren Trocknungswirkung erhitzt wird.
6. Bogenführsystem nach der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich entlang der Bewegungsbahn (7) der Greiferreihen (4) im unteren Bereich der
Überführtrommel (1) eine Bogenleiteinrichtung (11) vom vorgeordneten (2) zum nachgeordneten
bogenführenden Zylinder (3) erstreckt.
7. Bogenführsystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenleiteinrichtung (11) ein geschlossenes Leitblech ist.
8. Bogenfuhrsystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenleiteinrichtung (11) Lufteintrittsöffnungen zur Erzielung einer Schwebeführung
des Bogens (12, 12', 12'') aufweist.
9. Bogenführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Luftleitelements (8) zwischen der Bewegungsbahn (7) der Greiferreihen
(4) und dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder (2) eine in Richtung des letzteren
ausgerichtete Luftleiteinrichtung (13) angeordnet ist.
10. Bogenführsystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftleiteinrichtung (13) aus parallel zum Luftleitelement (8) liegenden Blechen
(14) besteht, die an ihren Enden auf denvorgeordneten bogenführenden Zylinder (2)
gerichtete Abwinkelungen (15) aufweisen.
11. Bogenführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Luftleitelement (8) an seinem Ende eine auf den vorgeordneten bogenführenden
Zylinder (2) gerichtete Abwinkelung (15) aufweist.
12. Bogenführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftleiteinrichtung (13) als Lamellengitter ausgebildet ist.
13. Bogenführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß unterhalb des Luftleitelements (8) zwischen der Bewegungsbahn (7) der Greiferreihen
(4) und dem vorgeordneten bogenführenden Zylinder (2) eine in Richtung des letzteren
ausgerichtete zusätzliche Blaseinrichtung (17) angeordnet ist.
14. Bogenführsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftaustrittsöffnung (10) als Luftaustrittskanal (18) ausgebildet ist.
15. Bogenführsystem nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Luftaustrittskanal (18) ein Trockner (19) angeordnet ist.
16. Bogenführsystem nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trockner (19) ein Strahlungstrockner ist.
17. Bogenführsystem nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trockner (19) ein Gebläse aufweist.
18. Bogenführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überführtrommel (1) Seitendichtscheiben aufweist.
19. Bogenführsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß oberhalb des Bogenführsystems ein Trittblech (22) angeordnet ist.
20. Bogenführsystem nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trittblech (22) gleichzeitig Luftleitelement (8) ist.
21. Bogenführsystem nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zur Blaseinrichtung (6) führender Lufteinlaß (20) in Form einer im Trittblech
(22) gebildeten Öffnung (23) vorgesehen ist.
22. Bogenführsystem nach Anspruch 19, 20 oder 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein der Luftaustrittsöffnung (10) nachgeordneter Luftauslaß (21) in Form einer
im Trittblech (22) gebildeten Öffnung (23) vorgesehen ist.
23. Bogenführsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus der Luftaustrittsöffnung (10) austretende Luft der Blaseinrichtung (6)
zugeführt ist.