[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschicken einer Verpackungsaufnahme
mit einer vorgegebenen Anzahl von gefüllten, gleichen Verpackungen, die in der Verpackungsaufnahme
nebeneinander stehen, - mit einem in einem geschlossenen Umlaufweg über Führungsrollen
geführten Fachband mit in Transportrichtung gereihten Fächern für die Aufnahme der
einzelnen Verpackungen und einem Zuführförderer, der in einer Übergabestation die
einzelnen Verpackungen den einzelnen Fächern übergibt, wobei das Fachband kontinuierlich
angetrieben und fortlaufend durch die Übergabestation geführt ist, wobei die in den
Fächern befindlichen Verpackungen in einer Beschickstation gruppenweise in Form einer
aus mehreren Verpackungen bestehenden Verpackungsreihe entnommen werden. Bei den Verpackungsaufnahmen
handelt es sich beispielsweise um offene Kartons, in die eine vorgegebene Anzahl von
Beutelverpackungen eingesetzt werden.
[0002] Bei der bekannten Vorrichtung des beschriebenen Aufbaus und der beschriebenen Zweckbestimmung,
von der die Erfindung ausgeht (EP 0 551 613 A1), sind zur Übergabe der Verpackungen
an die Verpackungsaufnahmen zwei zusätzliche Maßnahmen erforderlich. Einerseits ist
ein Abschnitt des Fachbandes mit den in den Fächern befindlichen Verpackungen in der
Beschickstation für eine Beschickpause festzusetzen, wobei während dieser Pause die
Übergabe der Verpackung aus den Fächern in die Verpackungsaufnahmen geschieht. Andererseits
hat dieses zur Folge, daß der Umlaufweg nach Maßgabe der Beschickpause und der daraus
resultierenden Abschnittslänge des durch die Übergabestation geführten Fachbandes
durch in Umlaufrichtung vor der Beschickstation wegbildende Verstellung von Führungsrollen
veränderbar sowie danach wieder rückstellbar sein muß und entsprechend ausgeführt
ist. Die bekannte Vorrichtung hat sich bewährt. Die zuletzt beschriebenen beiden Maßnahmen
beeinflussen jedoch vergrößernd die Taktzeit in bezug auf die Befüllung der Verpackungsaufnahmen.
Im übrigen ist die bekannte Ausführungsform aufwendig in bezug auf die Antriebstechnik.
Im einzelnen ist zu den bekannten Maßnahmen folgendes vorzutragen:
[0003] Im Rahmen der bekannten Maßnahmen sind zwei Servomotoren für der Antrieb des Fachbandes
erforderlich, welches sich im Einlaufbereich, wo die Verpackungen an die Fächer übergeben
werden, kontinuierlich, dem Produktfluß entsprechend, bewegt, gleichzeitig aber in
der Beschickstation eine nicht kontinuierliche, den Ausschubbewegungen aus der Fachkette
entsprechende Stop-and-Go-Bewegung ausführen muß. Der erste der Servomotoren arbeitet
im Einlaufbereich kontinuierlich, der zweite je nach Arbeitsprinzip in zwei Phasen.
Dabei kann der zweite Servomotor in der ersten Antriebsphase kontinuierlich synchron
mit dem Hauptmotor bewegt werden, so lange keine Verpackungen aus dem Fachband ausgeschoben
werden. In der zweiten Phase arbeitet dieser Servomotor im Stillstand, um die zum
Ausschieben der Produkte aus dem Fachband benötigte Ruhezeit zu schaffen oder umgekehrt.
Die zum Ausschieben benötigte Zeitspanne, d.h. die Stillstandzeit, wird durch die
beschriebenen Maßnahmen mit sogenanntem Speicheraufbau erreicht. Dies ist aufwendig
und macht auch aufwendige Beschleunigungsvorgänge erforderlich, wobei große Massen
bewegt werden müssen.
[0004] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, bei einer Vorrichtung des eingangs
beschriebenen Aufbaus die Taktzeit für die Abgabe der Verpackungsreihe unter Vermeidung
eines Stop-and-Go-Betriebes in der Beschickstation zu verkürzen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die in den Fächern befindlichen
Verpackungen im Bereich der Beschickstation gleichzeitig mit einer orthogonal zur
Transportrichtung des Fachbandes verlaufenden Bewegungskomponente und in einer parallel
zur Transportrichtung des Fachbandes verlaufenden Bewegungskomponente bewegbar sind.
[0006] Gemäß einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weist die Beschickstation
einen Förderer für Verpackungsaufnahmen auf, wobei der Förderer parallel und synchron
zu der in Transportrichtung des Fachbandes verlaufenden Bewegungskomponente der Verpackungen
bei der Übergabe mitgeführt wird und die in den Fächern des Fachbandes befindlichen
Verpackungen an die vorstehenden Verpackungsaufnahmen übergeben werden. Vorzugsweise
weist der Förderer in den Verpackungsaufnahmen einen Lochboden auf und fixiert die
Verpackungen in den Verpackungsaufnahmen aerodynamisch.
[0007] Eine zweite bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, daß
die Beschickstation einen servomotorisch angetriebenen Schieber aufweist, der eine
Hubbewegung unter einem in Transportrichtung des Fachbandes spitzen Ausschubwinkel
ausführt, wobei die Hubgeschwindigkeit des Schiebers in Ausschubrichtung so geregelt
wird, daß deren Geschwindigkeitskomponente in Transportrichtung der momentanen Fachbandgeschwindigkeit
entspricht. In weiterer konstruktiver Ausgestaltung lehrt die Erfindung, daß der Schieber
im Ausschubwinkel angeordnete Stößel aufweist, die beiderseits des Fachbands vor-
und zurückbewegbar sind, und daß an die Stößel Greifer angeschlossen sind, die parallel
zur Transportrichtung des Fachbandes ausgerichtet sind und Seitenflächen der in den
offenen Fächern des Fachbandes liegenden Verpackungen erfassen. Im Rahmen der Erfindung
liegt es, daß die zu befüllenden Verpackungsaufnahmen am ausschubseitigen, außerhalb
des Laufbereiches des Fachbandes sich befindenden Umkehrpunktes des Schiebers positioniert
werden und die Verpackungsreihen mittels des Schiebers unmittelbar in die bereitgestellten
Verpackungsaufnahmen eingeschoben werden. Eine anlagentechnisch bevorzugte Lösung
sieht vor, daß am ausschubseitigen, außerhalb des Laufbereiches des Fachbandes sich
befindenden Umkehrpunktes des Schiebers eine Übergabevorrichtung angeordnet ist, welche
die aus dem Fachband ausgeschobene und von dem Schieber gehaltene Verpackungsreihe
erfaßt. In vorteilhafter Ausgestaltung weist die Übergabevorrichtung eine an eine
Schwenkvorrichtung angeschlossene Zange auf, welche die Verpackungsreihe erfaßt und
nach einer Schwenkbewegung in eine bereitgestellte Verpackungsaufnahme einsetzt oder
an eine Vorrichtung abgibt, die größere, taktweise in Verpackungsaufnahmen einsetzbare
Gruppen aus mehreren gleichen Verpackungsreihen bildet. Es kann auf übliche Transporteinrichtungen
für den An- und Abtransport der Verpackungsaufnahmen zurückgegriffen werden.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bringt beachtliche Vorteile. Das ist einerseits
die Verkürzung der einleitend erläuterten Taktzeit. Ein Hauptmotor des Fachbandes
treibt kontinuierlich, wie auch bei der bekannten Ausführungsform, das Fachband. Ein
zweiter Servomotor beschreibt aber nicht mehr eine in bezug auf das Fachband senkrechte
Bewegung, sondern nach Maßgabe der beschriebenen Komponentenbewegung gleichsam eine
schräge Bewegung mit betriebsmäßig einstellbarem oder fest vorgegebenem Ausschubwinkel.
Die daraus resultierende Bewegungskomponenten lassen sich dem speziellen Problem anpassen.
Der Speicheraufbau entfällt. Die Kinematik der Vorrichtung im ganzen wird vereinfacht.
Die bewegte Masse sowie die von dem Fachband aufzunehmenden Zugkräfte können erheblich
reduziert werden.
[0009] Aufgrund der geringeren Zugkräfte kann als Fachband ein Zahnriemen mit auswechselbar
befestigten, fächerbildenden Mitnehmern eingesetzt werden. Durch Verstellung der Mitnehmer
ist die Fächergröße variabel, ohne daß ein montagetechnisch aufwendiger Wechsel des
Fachbandes insgesamt vorgenommen werden muß. Die Befestigung der Mitnehmer läßt sich
auf konstruktiv einfache Weise dadurch vornehmen, daß die Mitnehmer an den Kanten
des Zahnriemens befestigte Klemmbacken aufweisen, in die Federbleche eingesetzt sind.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Steuern einer Vorrichtung des
beschriebenen Aufbaus. Das Steuerungsverfahren setzt voraus, daß die Vorrichtung ein
in einem geschlossenen Umlaufweg über Führungsrollen geführtes Fachband mit in Transportrichtung
gereihten Fächern für die Aufnahme der einzelnen Verpackungen sowie einen Zuführförderer
aufweist, daß das Fachband von einem servomotorischen Fachbandantrieb fortlaufend
durch eine Übergabestation geführt wird und dort die auf dem Zuführförderer herangeführten
Verpackungen aufnimmt und daß die in den Fächern befindlichen Verpackungen in einer
Beschickstation gruppenweise in Form einer aus mehreren Verpackungen bestehende Verpackungsreihe
aus dem Fachband entnommen werden. Die Zuführung der Verpackungen und die Bewegung
des Fachbandes müssen sehr genau synchronisiert werden. Maßnahmen zur Synchronisation
sind erforderlich, weil die Abstände zwischen den herangeführten Verpackungen nicht
gleichmäßig sind. Abstandsänderungen ergeben sich zwangsläufig durch Manipulationen
in vorangehenden Bearbeitungsstationen. Ferner können zwischen den herangeführten
Verpackungen Lücken auftreten, wenn in vorangehenden Füll- und Verpackungsmaschinen
Störungen aufgetreten sind. Um eine ordnungsgemäße Zuführung der Verpackungen zum
Fachband sicherzustellen, könnte man in der Zuführung einen Speicher für Verpackungen
vorsehen, aus dem der Zuführförderer in exakt auf die Transportgeschwindigkeit des
Fachbandes abgestimmten Abständen die Verpackungen wieder entnimmt und dem Fachband
zuführt. Ist der Zuführförderer seinerseits mit Kammern ausgebildet und sein Antrieb
mit dem Antrieb des Fachbandes gekoppelt, ist ein störungsfreier Betrieb ohne weiteres
möglich. Der anlagentechnische Aufwand ist jedoch außerordentlich hoch. Eine andere
Möglichkeit, um die erforderliche Synchronisation zwischen der Zuführbewegung der
Verpackungen und der Transportbewegung des Fachbandes sicherzustellen, besteht darin,
die Abstände der auf dem Zuführförderer herangeführten Verpackungen zu messen und
die Fachbandgeschwindigkeit an die Zuführung der Verpackungen anzupassen und so zu
regeln, daß das zu füllende Fach sowie die in das Fach einzubringende Verpackung die
Übergabestelle gleichzeitig erreichen. In nicht zum Stand der Technik gehörenden Versuchen
erwies sich eine solche Regelung jedoch als instabil. Sind die Abstände zwischen den
auf dem Zuführförderer herangeführten Verpackungen in beliebiger Folge kürzer oder
länger hat eine vorgegebene Sollänge, so kann der Antrieb des Fachbandes die gegenläufigen
Geschwindigkeitskorrekturen oft nicht mehr bewältigen.
[0011] Die technische Problemstellung besteht darin, ein Verfahren zur Steuerung einer Vorrichtung
zum Beschicken einer Verpackungsaufnahme mit einer vorgegebenen Anzahl von gefüllten,
gleichen Verpackungen anzugeben, das Störungen bei der Zuführung der Verpackungen
zum Fachband rasch und stabil ausregelt. Störungen meint in diesem Fall unterschiedliche
Abstände zwischen den auf dem Zuführförderer herangeführten Verpackungen, Änderungen
bezüglich der Zuführgeschwindigkeiten aufgrund ungleichmäßigen Laufes des Zuführförderers,
Lücken zwischen den Verpackungen aufgrund betrieblicher Störungen in vorangegangenen
Befüll- und Verpackungsstationen u. dgl..
[0012] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Übergabestation ein mit einem
servomotorischen Antrieb ausgerüstetes Einlaufband sowie eine den Abstand zwischen
den Verpackungen erfassende Meßeinrichtung aufweist, wobei das Einlaufband die herangeführten
Verpackungen übernimmt, an einer Kontrollstelle vorbeiführt und an einer Übergabestelle
den Fächern des Fachbandes zuführt, daß beim Passieren der Kontrollstelle die Momentangeschwindigkeit
dieser Verpackung sowie die Momentangeschwindigkeit des zu befüllenden Faches ermittelt
werden und daß die Geschwindigkeitskorrekturen sowohl an dem Einlaufband als auch
an dem Fachband dergestalt vorgenommen werden, daß eine Befüllung des Fachbandes ohne
Lücken erfolgt. Aus den Momentangeschwindigkeiten ergibt sich der Zeitbedarf für den
Transport der Verpackung bis zur Übergabestelle sowie der Zeitbedarf für die Bewegung
des zu befüllenden Faches ebenfalls bis zur Übergabestelle. Die sich bei einem Vergleich
ergebende Zeitdifferenz ist ein Maß für die vorzunehmenden Geschwindigkeitskorrekturen.
Dabei werden sowohl an dem Einlaufband als auch an dem Fachband Geschwindigkeitskorrekturen
so vorgenommen, daß sich ihre Wirkungen addieren. Wird beispielsweise festgestellt,
daß die die Kontrollstelle passierende Verpackung gegenüber dem zugeordneten, zu befüllenden
Faches des Fachbandes voreilt, so wird die Geschwindigkeit des Einlaufbandes korrigierend
reduziert und die Fachbandgeschwindigkeit korrigierend erhöht.
[0013] Nicht nur die Bewegungen des Zuführförderers und des Fachbandes bedürfen einer Synchronisation,
sondern auch die Abgabe der Verpackungen in der Beschickstation muß mit der Fachbandbewegung
synchronisiert werden. Die Beschickstation weist einen servomotorisch angetriebenen
Schieber auf, der eine Hubbewegung unter einem in Transportrichtung spitzen Ausschubwinkel
ausführt. Im Hinblick auf die Steuerung der Bewegungsabläufe lehrt die Erfindung in
weiterer Ausgestaltung, daß die Position des Fachbandes und die momentane Fachbandgeschwindigkeit
ständig gemessen werden und daß die Ausschubbewegung des Schiebers gestartet wird,
bevor das zu einer auszuschiebende Verpackungsreihe gehörende letzte Fach den Eingriffsbereich
des Schiebers erreicht hat, wobei der Schieber bei der Ausschubbewegung auf eine Hubendgeschwindigkeit
beschleunigt wird, deren Geschwindigkeitskomponente in Transportrichtung des Fachbandes
der momentanen Fachbandgeschwindigkeit entspricht, und wobei die Hubendgeschwindigkeit
erreicht wird, wenn die auszuschiebende Verpackungsreihe sich vollständig im Eingriffsbereich
des Schiebers befindet.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung der beschriebenen Vorrichtung wird vorzugsweise
mit einer selbsttätigen Regelung betrieben, der die folgende Steuerungsarchitektur
zugrundeliegt. Der Abstandsmeßwert für den Abstand zwischen zwei ankommenden Verpackungen,
die Positionswerte des Fachbandes, die Momentangeschwindigkeit des Fachbandes und
die Momentangeschwindigkeit der die Kontrollstelle passierenden Verpackungen - oder
aus den Momentangeschwindigkeiten abgeleitete Eingabegrößen zur Synchronisation des
Fachbandes und der zulaufenden Verpackung - werden einem übergeordneten Masterrechner
zugeführt. Der Masterrechner speist die Servoantriebe des Einlaufbandes und des Fachbandes
mit Daten für die einzustellenden Transportgeschwindigkeiten sowie mit Geschwindigkeitsprofilen
für die Geschwindigkeitskorrekturen. Der Masterrechner startet ferner die Ausschubbewegung
des Schiebers, gibt das Geschwindigkeitsprofil zur Synchronisation der Schieberbewegung
vor und steuert den Schnellrücklauf des Schiebers. Ferner kann der Masterrechner ggf.
Zusatzseinrichtungen, beispielsweise Etikettiereinrichtung u. dgl., steuern, die entlang
dem Umlaufweg des Fachbandes vor der Beschickstation angeordnet sind.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlich erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Beschicken einer Verpackungsaufnahme mit einer vorgegebenen Anzahl
von gefüllten, gleichen Verpackungen,
- Fig. 2
- eine weitere, bevorzugte Ausführung der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung,
- Fig. 3
- die Ansicht A in Fig. 2,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch das Fachband der in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Vorrichtung,
in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 5
- ausschnittsweise eine Unteransicht des in Fig. 4 dargestellten Fachbandes,
- Fig. 6
- die Steuerungsarchitektur der Hauptantriebe für die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung.
[0016] Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 1 dient zum Beschicken einer in einer
Beschickstation vorstehenden Verpackungsaufnahme 2, z.B. eines offenen Kartons, mit
einer vorgegebenen Anzahl von gefüllten, gleichen Verpackungen 3. Es mag sich um Beutelverpackungen
handeln, die nach Übergabe in die Verpackungsaufnahme 2 nebeneinander stehen müssen.
[0017] Zum grundsätzlichen Aufbau der Vorrichtung gehören ein in einem geschlossenen Umlaufweg
über Führungsrollen 4 geführtes Fachband 5 mit in Transportrichtung gereihten Fächern
6 für die Aufnahme der einzelnen Verpackungen 3, ein Zuführförderer 7, der in einer
Übergabestation 8 die einzelnen Verpackungen 3 den einzelnen Fächern 6 übergibt, und
ein Förderer 9 für die Verpackungsaufnahmen 2, der die leeren Verpackungsaufnahmen
2 in eine Beschickstation 10 einführt und die gefüllten Verpackungsaufnahmen 2 abführt.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß das Fachband 5 kontinuierlich angetrieben
und fortlaufend durch die Übergabestation 8 geführt ist, wobei die in den Fächern
6 befindlichen Verpackungen 3 in der Beschickstation 10 der jeweils vorstehenden Verpackungsaufnahme
2 übergebbar sind.
[0018] Die eingezeichneten Pfeile verdeutlichen, daß die in den Fächern 6 befindlichen Verpackungen
3 im Bereich der Beschickstation 10 zum Zwecke der Überführung in eine Verpackungsaufnahme
2 gleichzeitig mit einer orthogonal zur Transportrichtung des Fachbandes 5 verlaufenden
Bewegungskomponente 11 und mit einer in Transportrichtung des Fachbandes 5 verlaufenden
Bewegungskomponente 12 bewegbar sind. Durch den eingezeichneten Pfeil 13 wurde verdeutlicht,
daß der Förderer 9 für die Verpackungsaufnahme 2 parallel und synchron zu der in Transportrichtung
des Fachbandes 5 verlaufenden Bewegungskomponente 12 der Verpackungen 3 bei der Übergabe
mitgeführt ist. Das läßt sich in baulicher Beziehung leicht verwirklichen.
[0019] Der Förderer 9 besitzt in den Verpackungsaufnahmen 2 durchlaufend einen Lochboden.
Die Lochungen wurden nicht gezeichnet. Der Lochboden erlaubt es, die Verpackungen
3 in den Verpackungsaufnahmen 2 aerodynamisch festzuhalten, sei es durch Unterdruck,
sei es durch Strömungseffekte.
[0020] Bei der in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführung der Vorrichtung weist die Beschickstation
10 einen servomotorisch angetriebenen Schieber 14 auf, der eine Hubbewegung unter
einem in Transportrichtung des Fachbandes 5 spitzen Ausschubwinkel α ausführt. Die
Hubgeschwindigkeit V
H des Schiebers 14 in Ausschubrichtung wird so geregelt, daß deren Geschwindigkeitskomponente
12in Transportrichtung der momentanen Fachbandgeschwindigkeit V
B entspricht. Der Schieber 14 weist im Ausschubwinkel angeordnete Stößel 15 auf, die
beiderseits des Fachbandes 5 vor- und zurückbewegbar sind. An die Stößel 15 sind Greifer
16 angeschlossen, die parallel zur Transportrichtung des Fachbandes ausgerichtet sind
und Seitenflächen der in den offenen Fächern des Fachbandes 5 liegenden Verpackungen
3 erfassen. Im Rahmen der Erfindung liegt es, daß die eine Verpackungsreihe 1 bildenden
Verpackungen unmittelbar in eine Verpackungsaufnahme 2 eingesetzt wird, die am ausschubseitigen
Umkehrpunkt des Schiebers 14 positioniert worden ist. Im Ausführungsbeispiel und nach
bevorzugter Ausführung der Erfindung ist jedoch eine Übergabevorrichtung 17 zwischengeschaltet.
Sie ist am ausschubseitigen, außerhalb des Laufbereiches des Fachbandes 5 sich befindenden
Umkehrpunkt des Schiebers 14 angeordnet und erfaßt die aus dem Fachband 5 ausgeschobene
und von den Greifern 16 gehaltene Verpackungsreihe 1. Die Übergabevorrichtung 17 weist
im Ausführungsbeispiel eine an eine Schwenkvorrichtung 18 angeschlossene Zange 19
auf, welche die Verpackungsreihe 1 erfaßt und nach einer Schwenkbewegung in eine bereitgestellte
Verpackungsaufnahme 2 einsetzt oder an eine weitere Vorrichtung 20 abgibt, die größere,
taktweise in eine Verpackungsaufnahme einsetzbare Gruppen 21 aus mehreren gleichen
Verpackungsreihen 1 bildet (Fig. 3).
[0021] Den Fig. 4 und 5 entnimmt man, daß das Fachband 5 aus einem Zahnriemen 22 und auswechselbar
befestigten, fächerbildenden Mitnehmern 23 besteht. Die Mitnehmer 23 weisen an den
Kanten des Zahnriemens 22 befestigte Klemmbacken 24 auf, in die Federbleche eingesetzt
sind.
[0022] Die Fig. 6 verdeutlicht das Steuerungs- und Regelungsschema der Vorrichtung. Der
Fachbandantrieb ist mit einem Servomotor S1 ausgerüstet. Die Übergabestation 8 weist
ferner ein mit einem servomotorischen Antrieb S2 ausgerüstetes Einlaufband 25 sowie
eine den Abstand a zwischen den Verpackungen 3 erfassende Meßeinrichtung 26 auf. Die
Meßeinrichtung 26 ist dem Zuführförderer 7 zugeordnet, der mit einer konstanten Geschwinkdigkeit
V
F angetrieben wird. Das Einlaufband 25 übernimmt die herangeführten Verpackungen 3,
führt diese an einer Kontrollstelle 27 vorbei und führt sie schließlich an einer Übergabestelle
28 den Fächern 6 des Fachbandes 5 zu. Beim Passieren der Kontrollstelle 27 wird die
Momentangeschwindigkeit V
3 der betreffenden Verpackung 3' sowie außerdem die Momentangeschwindigkeit V
B des Fachbandes ermittelt. Daraus ergibt sich der Zeitbedarf für den Transport der
betreffenden Verpackung 3' zur Übergabestelle 28 sowie der Zeitbedarf für die Bewegung
des zu befüllenden Faches 6' ebenfalls bis zur Übergabestelle 28. Der Zeitbedarf wird
verglichen. Wird eine Zeitdifferenz festgestellt, erfolgen Geschwindigkeitskorrekturen
sowohl an dem Einlaufband 25 als auch an dem Fachband 5 dergestalt, daß eine Befüllung
des Fachbandes 5 ohne Lücken erfolgt.
[0023] Der Schieber 14, der eine Hubbewegung unter einem in Transportrichtung spitzen Ausschubwinkel
α ausführt, ist ebenfalls mit einem Servoantrieb S3 ausgerüstet. Die Position des
Fachbandes 5 und die momentane Fachbandgeschwindigkeit V
B werden beispielsweise durch einen hoch auflösenden Resolver ständig gemessen. Die
Ausschubbewegung des Schiebers 14 wird gestartet, bevor das zu einer auszuschiebenden
Verpackungsreihe 1 gehörende letzte Fach 6'' den Eingriffsbereich des Schiebers 14
erreicht hat. Der Start des Servoantriebs S3 kann beispielsweise erfolgen, wenn das
Fachband 5 noch einen Weg zurückzulegen hat, der etwa der Länge eines halben Faches
6 entspricht. Der Schieber 14 wird bei der Ausschubbewegung auf eine Hubendgeschwindigkeit
V
H beschleunigt, deren Geschwindigkeitskomponente 12 in Transportrichtung des Fachbandes
5 der momentanen Fachbandgeschwindigkeit V
B entspricht. Die Beschleunigung wird so vorgenommen, daß die Hubendgeschwindigkeit
V
H erreicht wird, wenn die auszuschiebende Verpackungsreihe 1 sich vollständig im Eingriffsbereich
des Schiebers 14 befindet.
[0024] Der Fig. 6 entnimmt man, daß der Abstandsmeßwert a für den Abstand zwischen zwei
ankommenden Verpackungen 3, die Positionswerte des Fachbandes 5, die Momentangeschwindigkeit
V
B des Fachbandes und die Momentangeschwindigkeit V
3 der die Kontrollstelle 27 passierenden Verpackung 3' bzw. aus den Momentangeschwindigkeiten
V
B' V
3 abgeleitete Eingabegrößen zur Synchronisation der Bewegungen des Fachbandes 5 und
der zulaufenden Verpackung 3' einem übergeordneten Masterrechner 29 zugeführt werden.
Der Masterrechner 29 speist die Servoantriebe S2 des Einlaufbandes und des Fachbandes
S1 mit Daten für die einzustellenden Transportgeschwindigkeiten V
3, V
B sowie mit Geschwindigkeitsprofilen für die GeSchwindigkeitskorrekturen. Der Masterrechner
29 startet ferner die Ausschubbewegung des Schiebers 14, gibt das Geschwindigkeitsprofil
zur Synchronisation der Schieberbewegung vor und steuert den Schnellrücklauf des Schiebers
14. Der Masterrechner steuert ferner etwaige Zusatzeinrichtungen, die entlang dem
Umlaufweg des Fachbandes vor der Beschickstation angeordnet sind. Als Zusatzeinrichtung
kommt beispielsweise eine Etikettiervorrichtung in Betracht.
1. Vorrichtung zum Beschicken einer Verpackungsaufnahme mit einer vorgegebenen Anzahl
von gefüllten, gleichen Verpackungen, die in der Verpackungsaufnahme nebeneinander
stehen, - mit
einem in einem geschlossenen Umlaufweg über Führungsrollen (4) geführten Fachband
(5) mit in Transportrichtung gereihten Fächern (6) für die Aufnahme der einzelnen
Verpackungen (3) und
einem Zuführförderer (7), der in einer Übergabestation (8) die einzelnen Verpackungen
(3) den einzelnen Fächern (6) übergibt,
wobei das Fachband (5) kontinuierlich angetrieben und fortlaufend durch die Übergabestation
(S) geführt ist, wobei die in den Fächern (6) befindlichen Verpackungen (3) in einer
Beschickstation ( 10) gruppenweise in Form einer aus mehreren Verpackungen (3) bestehenden
Verpackungsreihe (1) entnommen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die in den Fächern (6) befindlichen Verpackungen (3) im Bereich der Beschickstation
(10) gleichzeitig mit einer orthogonal zur Transportrichtung des Fachbandes verlaufenden
Bewegungskomponente (11) und in einer parallel zur Transportrichtung des Fachbandes
(5) verlaufenden Bewegungskomponente (12) bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickstation (10)
einen Förderer (9) für Verpackungsaufnahmen aufweist, wobei der Förderer (9) parallel
und synchron zu der in Transportrichtung des Fachbandes (5) verlaufenden Bewegungskomponente
(12) der Verpackungen bei der Übergabe mitgeführt wird und die in den Fächern (6)
des Fachbandes befindlichen Verpackungen (3) an die vorstehenden Verpackungsaufnahmen
(2) übergeben werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderer in den Verpackungsaufnahmen
einen Lochboden aufweist und die Verpackungen in den Verpackungsaufnahmen aerodynamisch
fixiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschickstation (10)
einen servomotorisch angetriebenen Schieber (14) aufweist, der eine Hubbewegung unter
einem in Transportrichtung des Fachbandes spitzen Ausschubwinkel (α) ausführt, wobei
die Hubgeschwindigkeit (VH) des Schiebers (14) in Ausschubrichtung so geregelt wird, daß deren Geschwindigkeitskomponente
(12) in Transportrichtung der momentanen Fachbandgeschwindigkeit (VB) entspricht.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (14) im Ausschubwinkel
(α) angeordnete Stößel (15) aufweist, die beiderseits des Fachbandes (5) vor- und
zurückbewegbar sind, und daß an die Stößel (15) Greifer (16) angeschlossen sind, die
parallel zur Transportrichtung des Fachbandes (5) ausgerichtet sind und Seitenflächen
der in den offenen Fächern (6) des Fachbandes (5) liegenden Verpackungen (3) erfassen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß am ausschubseitigen,
außerhalb des Laufbereichs des Fachbandes (5) sich befindenden Umkehrpunkt des Schiebers
(14) eine Übergabevorrichtung (17) angeordnet ist, welche die aus dem Fachband (5)
ausgeschobene und von dem Schieber (14) gehaltene Verpackungsreihe (1) erfaßt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabevorrichtung (17)
eine an eine Schwenkvorrichtung (18) angeschlossene Zange (19) aufweist, welche die
Verpackungsreihe (1) erfaßt und nach einer Schwenkbewegung in eine bereitgestellte
Verpackungsaufnahme (2) einsetzt oder an eine Vorrichtung (20) abgibt, die größere,
taktweise in Verpackungsaufnahmen (2) einsetzbare Gruppen (21) aus mehreren gleichen
Verpackungsreihen (1) bildet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Fachband
(5) aus einem Zahnriemen (22) und auswechselbar befestigten, fächerbildenden Mitnehmern
(23) besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnehmer (23) an den
Kanten des Zahnriemens (22) befestigte Klemmbacken (24) aufweisen, in die Federbleche
eingesetzt sind.
10. Verfahren zur Steuerung einer Steuerung zum Beschicken einer Verpackungsaufnahme mit
einer vorgegebenen Anzahl von gefüllten, gleichen Verpackungen, wobei die Vorrichtung
ein in einem geschlossenen Umlaufweg über Führungsrollen geführtes Fachband (5) mit
in Transportrichtung gereihten Fächern (6) für die Aufnahme der einzelnen Verpackungen
(3) sowie einen Zuführförderer aufweist, wobei das Fachband (5) von einem servomotorischen
Fachbandantrieb (S1) fortlaufend durch eine Übergabestation (8) geführt wird und dort
die auf dem Zuführförderer herangeführten Verpackungen (3) aufnimmt und wobei die
in den Fächern befindlichen Verpackungen (3) in einer Beschickstation (10) gruppenweise
in Form einer aus mehreren Verpackungen bestehenden Verpackungsreihe (1) aus dem Fachband
(5) entnommen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übergabestation (8) ein mit einem servomotrischen Antrieb (S2) ausgerüstetes
Einlaufband (25) sowie eine den Abstand (a) zwischen den Verpackungen (3) erfassenden
Meßeinrichtung (26) aufweist, wobei das Einlaufband (25) die herangeführten Verpackungen
(3) übernimmt, an einer Kontrollstelle (27) vorbeiführt und an einer Übergabestelle
(28) den Fächern des Fachbandes (5) zuführt,
daß beim Passieren der Kontrollstelle (27) die Momentangeschwindigkeit (V3) dieser Verpackung und die Position des Fachbandes (5) sowie dessen Momentengeschwindigkeit
(VB) ermittelt werden und
daß Geschwindigkeitskorrekturen sowohl an dem Einlaufband (25) als auch an dem Fachband
(5) dergestalt vorgenommen werden, daß eine Befüllung des Fachbandes (5) ohne Lücken
erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei die Beschickstation (10) einen servomotorisch angetriebenen
Schieber (14) aufweist, der eine Hubbewegung unter einem in Transportrichtung spitzen
Ausschubwinkel (α) ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des Fachbandes
(5) und die momentane Fachbandgeschwindigkeit (V
B) ständig gemessen werden und daß die Ausschubbewegung des Schiebers (14) gestartet
wird, bevor das zu einer auszuschiebenden Verpackungsreihe (1) gehörende letzte Fach
(6'') den Eingriffsbereich des Schiebers (14) erreicht hat,
wobei der Schieber (14) bei der Ausschubbewegung auf eine Hubendgeschwindigkeit (VH) beschleunigt wird, deren Geschwindigkeitskomponente (12) in Transportrichtung des
Fachbandes der momentanen Fachbandgeschwindigkeit (VB) entspricht, und
wobei die Hubendgeschwindigkeit (VH) erricht wird, wenn die auszuschiebende Verpackungsreihe (1) sich vollständig im
Eingriffsbereich des Schiebers (14) befindet.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstandsmesswert (a) für den Abstand zwischen zwei ankommenden Verpackungen,
die Positionswerte des Fachbandes (5), die Momentangeschwindigkeit (VB) des Fachbandes und die Momentangeschwindigkeit der die Kontrollstelle passierenden
Verpackung (V3) oder aus den Momentangeschwindigkeiten abgeleitete Eingabegrößen zur Synchronisation
der Bewegungen des Fachbandes (5) und der zulaufenden Verpackung (3') einem übergeordneten
Masterrechner (29) zugeführt werden,
daß der Masterrechner (29) die Servoantriebe des Einlaufbandes und des Fachbandes
mit Daten für die einzustellenden Transportgeschwindigkeiten sowie mit Geschwindigkeitsprofilen
für die Geschwindigkeitskorrekturen speist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Masterrechner (29) die
Ausschubbewegung des Schiebers (14) startet, das Geschwindigkeitsprofil zur Synchronisation
der Schubbewegung vorgibt und den Schnellrücklauf des Schiebers (14) steuert.