[0001] Vorliegende Erfindung betrifft einen gasdichten Behälter, dessen bodenseitiger Behälterrand
linien- oder ringförmig auf einer Unterlage aufliegt, enthaltend eine Mantelfläche
aus Metall oder Metall und Kunststoff oder Metall und cellulosehaltigem Material,
und die Mantelfläche sich aus Boden, Deckel und wenigstens einer Seitenwand zusammensetzt,
wobei die Mantelfläche wenigstens eine wölbungsfähige Teilfläche aufweist, welche
von einer endlosen Sicke umgeben ist und die Teilfläche in Gebrauchsform des Behälters
eine konkave Wölbung aufweist. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung des Behälters.
[0002] Es ist bekannt, zersetzliche oder verderbliche Güter, um diese vor Fremdeinflüssen,
wie Licht, Luft, bakterielle Kontamination, Austrocknen, hygroskopische Einflüsse
usw. zu schützen, in gasdichte und auch strahlenundurchlässige Behälter zu füllen
und die Behälter gasdicht zu verschliessen. Typische Behälter dieser Art sind Konservendosen,
enthaltend Nahrungsmittel für Mensch und Tier oder Getränkedosen, jedoch auch Behälter
für pharmazeutische, kosmetische oder medizinische Produkte, ferner Reinigungs-, Pflanzenschutz-
und Lösungsmittel, insbesondere auf biologischer Basis, etc.
[0003] Beispielsweise durch mikrobielle Einflüsse oder durch eine chemische Zersetzung können
sich im Behälter, beispielsweise in einer Konservendose, Gase bilden, welche den Innendruck
erhöhen. Beim Öffnen führt dieser erhöhte Innendruck zu Eruptionen und fallweise zu
schlagartigem ungewolltem Austreten des Doseninhaltes.
[0004] Neben den Aspekten, wie Beschmutzen des Umfeldes oder gar Verletzungen bei der eine
solche Dose öffnenden Person, führt dies zu Ärgernis und Verstimmung gegenüber dem
Hersteller, weil ungeniessbare oder unbrauchbare Ware gekauft und Probleme mit Rückgabe
und Ersatz eingehandelt wurden.
[0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Lösung aufzuzeigen, mit der auf einfache
Weise an einem Behälter sichtbar wird, dass dessen Inhalt einem Verderb oder Zersetzung
unterlag.
[0006] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Teilfläche im Boden angeordnet
ist oder die Teilfläche den Boden bildet und die konkave Wölbung in Gebrauchsform
nicht über die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes hinausragten
und bei erhöhtem Innendruck bei äusseren Normalbedingungen die konkave Wölbung nach
aussen geformt ist, welche die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes
überragt, wobei die linien- oder ringförmige Auflage des Behälterrandes auf einer
Unterlage einer Zweipunktauflage weicht und der Behälter durch instabilen Stand auf
einer Unterlage eine chemische oder physikalische Veränderung des Inhaltes anzeigt.
[0007] Die Teilfläche des Behälters weist vorteilhaft bei normalem Innendruck die konkave
Wölbung, die nicht über die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes
hinausragt, auf und bei erhöhtem Innendruck bei äusseren Normalbedingungen ist die
konkave Wölbung in eine konvexe Wölbung geformt, welche die äusseren Begrenzungen
des bodenseitigen Behälterrandes überragt.
[0008] Die Mantelfläche des Behälters aus Boden, Deckel und einer oder mehreren Seitenwänden
kann beispielsweise eine Dose mit in der Draufsicht polygonalem, rundem oder ovalem
Querschnitt sein. Entsprechend dem polygonalen Querschnitt kann die Dose mehrere Seitenwände
oder im Falle eines runden oder ovalen Querschnittes eine endlose Seitenwand aufweisen.
Die Seitenwände des Behälters enden an einem bodenseitigen Behälterrand, der durch
z.B. einen Bördelrand, einen Falz, eine Verbindungsnaht oder durch ein einfaches Umknicken
oder Umbiegen der Mantelfläche gebildet werden kann. Der bodenseitige Behälterrand
kann eine linien- oder ringförmige Auflagefläche auf einer ebenen resp. glatten Unterlage
bilden.
[0009] Der Behälter kann neben der Seitenwand oder den Seitenwänden einen Boden und einen
Deckel aufweisen oder kann nur einen Boden aufweisen, wobei der Deckel durch die kuppelartige
eingezogene Seitenwand, resp., bei polygonalem Grundriss, durch die Seitenwände gebildet
wird.
[0010] Andere Formen von Behältern sind beispielsweise Becher, Gobelets, Schalen, Flaschen,
Kanister oder Büchsen.
[0011] Das Material der Mantelfläche kann beispielsweise aus Metall sein, wie aus Stahl,
Eisen, Zinn, Zink, verzinktes Eisen, Kupfer, Aluminium und seinen Legierungen, Weissblech
usw. Das Metall wird vorzugsweise in Form von Folien, Bändern oder Ronden verarbeitet
und kann am fertigen Behälter beispielsweise eine Dicke von 10 µm bis 400 µm aufweisen.
Das Metall kann ein- oder beidseitig mit Schichten aus Metall z.B. Zinn; Chrom; Nickel
oder aus Kunststoff, wie Lacken, Extrudaten, Folien oder Folienverbunden beschichtet
sein und kann somit auch ein Verbundmaterial darstellen. Das Metall kann auch einseitig
mit einem cellulosehaltigen Werkstoff, wie Papier, Pappe oder Karton beschichtet sein.
Ferner ist es möglich, das Metall einseitig mit den angegebenen cellulosehaltigen
Werkstoffen und anderseitig mit den angegebenen Kunststoffschichten zu beschichten.
Mit derartigen Materialien können beispielsweise Wickeldosen hergestellt werden. Bevorzugt
werden Mantelflächen aus Metall.
[0012] Geeignete Kunststoffe sind z.B. thermoplastische oder duroplastische Kunststoffe,
die fallweise durch Füllstoffe oder Fasem, Gewirke oder Gewebe verstärkt sein können.
Die Kunststoffe können Polyvinylchloride, Polyolefine, Polyamide, Polycarbonate, Polyester,
Acrylnitril, Metacrylnitril, Styrol, Copolymere aus Acrylnitril und Styrol, Copolymere
aus Acrylnitril, Styrol und Butadien, Epoxyharze usw. enthalten oder daraus bestehen.
[0013] An den Behältern können die verschiedenen Teile auch aus jeweils verschiedenen Werkstoffen
sein. Beispielsweise kann die Seitenwand aus cellulose-basiertem Material im Verbund
mit Metall sein und der Boden und der Deckel kann aus Kunststoff und Metall sein.
[0014] Je nach Steifigkeit des Materials kann es vorteilhaft sein, dass in der Teilfläche,
die von einer endlosen Sicke umgeben ist, wenigstens eine weitere endlose Sicke angeordnet
ist. Die weitere Sicke oder eine Mehrzahl, beispielsweise 2, 3, 4, 5 und 6 weitere
Sicken, können ineinanderliegend und dabei auch in konzentrischen Kreisen oder Ovalen
ineinanderliegend angeordnet sein. Mit Sicken sind synonym auch Prägungen oder Vertiefungen
usw. umfasst.
[0015] Vom Zentrum der Teilfläche aus können, sternförmig gegen den Behälterrand laufend,
weitere Sicken oder Prägungen vorgesehen werden.
[0016] Eine einzige Sicke oder eine der inneren Sicken, insbesondere die innerste Sicke,
kann eine --- bezogen auf den Behälter --- nach aussen gerichtete Ausstülpung oder
Ausbuchtung begrenzen. Eine solche Ausstülpung oder Ausbuchtung oder Erhebung kann
z.B. in Form eines Kugelsegmentes, einer Pyramide, eines Pyramidenstumpfes, eines
Kegels oder Kegelstumpfes sein.
[0017] Vorteilhaft ist ein erfindungsgemässer Behälter, in dessen Teilfläche, die von einer
endlosen Sicke umgeben ist, wenigstens eine Ausstülpung angeordnet ist, welche in
Gebrauchsform die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes nicht überragt
und bei erhöhtem Innendruck die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes
überragt, wobei die linien- oder ringförmige Auflage des Behälterrandes, insbesondere
auf einer flachen Unterlage, einer Zweipunktauflage weicht.
[0018] Die Teilfläche, die in Gebrauchsform eine konkave Wölbung aufweist, springt bei einem
Überdruck im Behälterinnern nach aussen, d.h. die anfänglich zur Behälterinnenseite
hin mehr oder weniger eingebeulte Teilfläche springt heraus oder beult sich aus und
kann eine konvex geformte Teilfläche oder nach aussen bombierte Teilfläche bilden.
Die Ausdrücke konkav und konvex beziehen sich auf einen Betrachter, der die Aussenseite
des Behälters betrachtet.
[0019] Die Teilfläche der Mantelfläche, die in Gebrauchsform eine konkave Wölbung aufweist,
ist im Boden angeordnet oder die Teilfläche bildet den Boden an sich und der Boden
weist eine konkave Wölbung auf. Die konkave Wölbung ragt in Gebrauchsform nicht über
die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes hinaus, d.h. auf einer
ebenen Unterlage steht der Behälter stabil auf dem linien- oder ringförmigen Behälterrand.
Bei erhöhtem Innendruck im Behälter ist die konkave Wölbung nach aussen in eine konvexe
Wölbung umgeformt und die konvexe Wölbung überragt die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen
Behälterrandes. Die linien- oder ringförmige Auflage des Behälterrandes, insbesondere
auf einer ebenen Unterlage, weicht dann im Falle eines runden bodenseitigen Behälterrandes
einer Zweipunktauflage und ein Behälter, wie eine Dose in zylindrischer Form, wird
schräg stehen und schon bei leichter Krafteinwirkung entlang seines Behälterrandes
abrollen. Sinngemäss wird ein Behälter polygonaler Form anstelle der linien- oder
ringförmigen Auflage eine linien- und eine Punktauflage zeigen und der Behälter wird
auf ebener Unterlage schräg stehen.
[0020] In der Praxis führt dies dazu, dass nicht nur der visuelle Effekt der herausspringenden
Teilfläche wirksam wird, sondern dass derartige Behälter auf einer flachen Unterlage
instabil sind, leicht schräg stehen und bei geringster Berührung sich neigen oder
drehen. Dieser Effekt wird besonders wirksam, beispielsweise bei Konservendosen, enthaltend
Nahrungsmittel für den Menschen oder Tierfutter. Durch die schräge und fallweise instabile
Lage solcher Dosen auf den Regalen eines Handelsgeschäftes fallen Dosen mit verdorbenem
Inhalt sofort auf.
[0021] Behälter nach vorliegender Erfindung können auf verschiedene Arten gefertigt werden.
Beispielsweise können Dosen eine gerundete oder gefaltete Seitenwand und in der Seitenwand
eine oder mehrere geklebte, geschweisste und/oder gebördelte Naht oder Nähte aufweisen.
Der Boden und der Deckel können gegossen, gestanzt, geformt und danach an den Enden
der Seitenwand eingeklebt, eingeschweisst, eingerollt oder aufgebördelt werden. Die
Teilfläche kann im Verlaufe des Herstellungsprozesses im Boden beispielsweise eingeprägt
werden.
[0022] Andere Behälter sind beispielsweise aus einer Seitenwand aus zu Rohren parallel-
oder spiralgewickelten Verbunden enthaltend Kunststoffe, Kunststoff-Papier, Papier-Metallfolie
oder Kunststoff-Metallfolie usw. und der Boden und Deckel ist z.B. aus Metall mit
Kunststoff hergestellt.
[0023] Behälter, die bevorzugt angewendet werden, sind aus Metall, wie z.B. Stahl, Weissblech,
verchromtem oder vernickeltem Stahlblech, Aluminium etc. oder aus Laminaten enthaltend
Aluminium-, Stahl- und Kunststoffschichten. Es werden beispielsweise aus einem Metallband
Rondellen ausgestanzt. Die Rondellen werden zu schalenartigen Vorformlingen verformt.
Die Vorformlinge werden mittels eines Stempels, der am unteren Ende einen Einsatz
zum Ausformen eines Bodens enthält, durch eine Serie von Ziehringen gezogen. Gegen
Ende des Ziehschrittes stösst der Stempel gegen eine Matrize für die Bodenkontur,
wobei sich das zwischen dem Stempel und der Matrize befindliche Material zu einem
entsprechend konturierten Boden verformt. Durch Abstreckziehen werden einteilige Dosen
gefertigt, die nach dem Befüllen nur noch mit einem Deckel, z.B. mit einem Deckel
mit Aufreissverschluss, versehen werden müssen. Der Deckel kann beispielsweise aufgebördelt,
angeklebt oder angeschweisst werden. Während dem Abstreckziehen kann dem sich zwischen
Stempel und Matrize ausbildenden Boden eine Kontur mit wenigstens einer Sicke eingeprägt
werden, wobei der Boden oder ein Teil des Bodens dann die Teilfläche ausbildet
[0024] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Behälters besteht darin, dass
die Teilfläche, die in Gebrauchsform eine konkave Wölbung aufweist, der Boden ist,
die Seitenwand zu einem Zylinder geformt ist und der Deckel einen Aufreissverschluss
enthält
[0025] Die Tiefe der Sicke, welche die Teilfläche begrenzt und die Anzahl und Tiefe der
Sicken in der Teilfläche kann sich nach der Kraft richten, die später im Gebrauch
des Behälters notwendig ist, um die konkav geformte Teilfläche nach aussen zu drücken
oder der konkav geformten Teilfläche eine konvexe Form aufzuzwingen.
[0026] In der Praxis können die Formen der Teilflächen leicht durch Vorversuche ermittelt
und der Grenzwert des Innendruckes, bei dem die Teilfläche von der konkaven Form in
die konvexe Form, fliessend oder sprunghaft, übergeht, gewählt werden. Dies kann durch
die Wahl des Materials, vorzugsweise Stahlblech, Weissblech, verchromtes oder vernickeltes
Stahlblech (tin free steel = T F S), Aluminium, Verbunde aus Metallen und Kunststoffen
oder Verbunde aus Metall und Papier für Wickeldosen und durch die Materialstärke,
von z.B. 60 bis 400 und insbesondere 80 bis 300 µm erfolgen. Die Tiefe der Sicken
kann z.B. 0,2 bis 25 mm sein. Die Anzahl der Sicken kann z.B. 1, 2 oder 3 betragen.
Die Grösse der Teilfläche kann vorzugsweise der ganzen Bodenfläche entsprechen.
[0027] Bei den erfindungsgemässen gasdichten Behältern kann der Volumenunterschied im Behälter,
zwischen dem Ausgangsvolumen mit der Teilfläche mit konkaver Wölbung und dem Zustand
bei dem die Wölbung nach aussen geformt oder die Teilfläche eine konvexe Wölbung aufweist
und die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes überragt, bei erhöhtem
Innendruck und unter äusseren Normalbedingungen, beispielsweise bis zu 14 cm
3, zweckmässig 0,5 bis 12 cm
3, vorteilhaft 1 bis 10 cm
3 und besonders vorteilhaft 2 bis 5 cm
3, betragen.
[0028] Unter Normalbedingungen werden beispielsweise Temperaturen im Bereich der Raumtemperatur,
d.h. ca. 15 bis 30° C, und der Umgebungsdruck, d.h. um 1 bar, verstanden.
[0029] In der industriellen Anwendung werden vorliegende Behälter üblicherweise geformt,
allenfalls lackiert, befüllt und gasdicht bedeckelt, wobei weitere Verfahrensabläufe
wie Formen der Seitenwand, Anbringen des Bodens, befüllen und bedeckeln usw. ebenfalls
möglich sind. Nach dem Befüllen und vor oder insbesondere nach dem Bedeckeln können
die Behälter einer Sterilisier- oder Pasteurisierbehandlung bei Temperaturen bis zu
130° C oder höher, unterworfen werden. Je nachdem, ob die Sterilisier- oder Pasteurisierbehandlung
mit oder ohne Gegendruck ausgeführt wird, kann der bei dieser Hitzebelastung erhöhte
Innendruck entsprechend eine Volumenausdehnung ergeben. Dabei kann sich die Teilfläche
von der konkaven in die konvexe Form ausstülpen. Aufgrund einer Rückspringtendenz
muss beim Abkühlen des Behälters mit Abnahme des Innendruckes bezüglich der Teilfläche
wieder die konkave Form erreicht werden. Gleiches kann bei äusserem Wärmeeinfluss,
wie starker Sonneneinstrahlung und dergl. auftreten.
[0030] Falls nun ein solcher gasdicht verschlossener Behälter gelagert wird und während
der Lagerzeit sich der Inhalt z.B. durch chemische Reaktion oder durch mikrobiellen
Einfluss, wie Verderb oder Gärung, unter Gasentwicklung umsetzt, erhöht sich der Innendruck.
Dabei wird, fliessend oder sprunghaft, die Teilfläche mit der konkaven Form nach aussen
verformt und in eine konvexe Form übergehen.
[0031] Beispielsweise trifft dies zu, bei einer Metalldose, wie z.B. einer Aluminiumdose,
deren innere Schutzlackierung ungenügend ist oder beschädigt worden ist und aggressives
wässriges Füllgut durch saure oder alkalische Reaktion zu Korrosion führt. Das Aluminium
wird dabei zu Aluminiumoxid umgesetzt und es entwickelt sich Wasserstoff, der den
Innendruck im Behälter erzeugt.
[0032] Es kann durch Gärung eines Inhaltes, z.B. aus dem Bereich der Ernährung für Mensch
und Tier, Kohlendioxid entstehen, wobei sich der Innendruck im Behälter erhöht.
[0033] Vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung vorliegender Behälter zur Aufnahme
von Füllgütern, wie von Stoffen, die einem mikrobiellen und/oder chemischen Abbau
unterliegen.
[0034] Eine bevorzugte Verwendung des Behälters liegt darin, Stoffe aus der Reihe der Nahrungsmittel
für Menschen und der Tierfutter, jeweils insbesondere in pastöser bis kleinstückiger
Form, aufzunehmen.
[0035] Deshalb eignen sich vorliegende Behälter z.B. für Füllgüter, wie wasserhaltige Nahrungsmittel
mit einem pH von kleiner als 5, wie frisch verarbeitete Früchte, "mixed pickles",
saure, kohlensäurefreie oder -arme Getränke, oder Fleischwaren, Fleischzubereitungen,
Fertiggerichte, Tierfutter, wie eiweiss- und/oder stärkehaltige Zubereitungen in pastöser
bis stückiger Form, mit einem pH Wert über 5, und darüber hinaus auch kosmetische
oder pharmazeutisch-medizinische Produkte, Reinigungs-, Pflanzenschutz-, Düngemittel
oder andere Stoffe.
[0036] Anhand der Figuren 1 bis 5 ist vorliegende Erfindung beispielhaft an einem Behälter
in Dosenform weiter illustriert.
[0037] Die Figuren 1a, 1b und 1c zeigen je einen Querschnitt durch verschieden geformte
Dosenböden.
[0038] Die Figur 2 zeigt die Draufsicht auf einen Dosenboden.
[0039] Die Figuren 3a, 3b und 3c zeigen die Draufsicht auf einen Dosenboden und zwei Querschnitte
durch den Dosenboden.
[0040] Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Dosenbodens mit einer nichtzentrisch
angeordneten Ausstülpung.
[0041] Die Figur 5 zeigt die Draufsicht auf eine andere Ausführungsform eines Dosenbodens,
wobei der Querschnitt durch den Dosenboden in Figur lc dargestellt ist.
[0042] Die Figuren 1a, 1b und 1c zeigen beispielhaft verschiedene Ausführungsformen von
Dosenböden 5, die in vorliegendem Fall beispielsweise durch Ausstanzen aus einer Zuschnittrondelle,
durch Formen eines schalenartigen Vorformlings und durch Abstreckziehen zu einer einteiligen
Dose geformt werden. Zum Abstreckziehen wird ein Stempel eingesetzt, welcher aus dem
Vorformling die eigentliche Dose formt, wobei im Boden des Stempels ein Einsatz zum
Ausformen des Bodens angebracht ist und im letzten Arbeitstakt des Abstreckziehens
der Boden des Stempels gegen eine Matrize für die Bodenkontur gepresst wird, wobei
die Sicken 3 und die Ausstülpung 4 eingeformt werden.
[0043] In den Figuren 1a, 1b und 1c ist die Seitenwand 1 einer Dose zu erkennen, welche
über einen Rand oder Randwulst 2, welcher gleichzeitig die Auflagefläche für die Dose
beim senkrechten Stehen bildet, übergeht. Der Randwulst 2 stellt die bodenseitige
äussere Begrenzung des Behälters dar. Verschiedene Sicken 3 mit verschiedenen Knickradien
oder Bogenradien sind eingeformt und im Zentrum ist eine Ausstülpung 4 angebracht,
die in vorliegendem Fall, bezüglich eines flachen Untergrundes, nicht über den Randwulst
2 hinaussteht. In den Figuren 1a und 1b sind verhältnismässig tief geformte Sicken
und jeweils im Zentrum des Bodens 5 die Ausstülpung 4 zu erkennen, während in Figur
1c eine Vielzahl von in einer Wölbung angeordneten feinen Sicken 3 und die Ausstülpung
4 zu sehen ist.
[0044] Bei ansteigendem Innendruck wölbt sich der Dosenboden 5 nach aussen und die Ausstülpung
4 ragt über die durch den Randwulst 2 gebildete bodenseitige äussere Begrenzung hinaus.
Damit stellt sich die Dose schräg und statt der linienförmigen Auflage über den ganzen
Randwulst auf einer flachen Unterlage ist eine Zweipunktauflage getreten, welche die
Standfestigkeit resp. Kippfestigkeit der Dose beeinflusst.
[0045] In Figur 2 ist eine Draufsicht auf einen Dosenboden 5 dargestellt, wobei wiederum
der Randwulst 2 die Sicken 3 und Ausstülpung 4 erkennbar sind.
[0046] Die Figur 3a stellt eine weitere Ausführungsform eines Dosenbodens 5 dar, wobei innerhalb
des Randwulstes 2 konzentrisch dazu eine Sicke 3 angeordnet ist. Im Zentrum des Dosenbodens
5 ist eine Ausstülpung 4 eingeprägt. In Figur 3b ist der Dosenboden 5 aus Figur 3a
im Schnitt dargestellt, wobei die Seitenwand 1 durch den Randwulst 2 begrenzt ist.
Konzentrisch zum Randwulst 2 ist die Sicke 3 angeordnet und unter einer konkaven Wölbung
setzt sich der Dosenboden 5 bis zum Zentrum, welches durch die Ausstülpung 4 gebildet
ist, fort. Die Dose ist in Gebrauchsform und der Randwulst 2, sowie beispielhaft die
Ausstülpung 4, liegen einer flachen Unterlage an. In Figur 3c ist dieselbe Dose wie
in Figur 3b abgebildet, mit der Seitenwand 1 und dem Randwulst 2, wobei durch erhöhten
Innendruck der Boden 5, unter Verformung entlang der Sicke 3 und Verformung des Bodens
innerhalb der Sicke 3, nach aussen gedrückt wird. Die Dose steht nur noch mit der
Ausstülpung 4 und punktförmig mit dem Randwulst 2 auf der ebenen, flachen Unterlage,
d.h. die Stehlage der Dose ist schräg und wackelig.
[0047] In Figur 4 ist der kreisrunde Randwulst 2 eines Dosenbodens 5 in der Draufsicht dargestellt.
Die Teilfläche ist durch eine ovale endlose Sicke 3 begrenzt und eine Ausstülpung
4 ist aussermittig angeordnet. Bei erhöhtem Innendruck einer Dose mit einem derartigen
Boden wird die konkav nach innen geformte Teilfläche nach aussen, vorteilhaft konvex
nach aussen, gewölbt, wobei wenigstens die Ausformung 4 über den Randwulst 2 hinausragt
und die Dose in eine instabile Stehlage bringt.
[0048] Die Figur 5 zeigt eine weitere mögliche Ausführungsform eines Dosenbodens 5. Umgeben
vom Randwulst 2 ist eine konkav nach innen gewölbte Teilfläche, die durch eine Mehrzahl
von konzentrisch ringförmig angeordneten Sicken 3 geprägt ist. Im Zentrum ist eine
Ausstülpung 4 angeordnet und sternförmig vom Zentrum aus sind weitere, nach aussen
verlaufende, Sicken 6 angeordnet. Im Querschnitt kann ein solcher Dosenboden der Darstellung
nach Figur 1c entsprechen.
[0049] Typische Beispiele von Dosen, die in der Praxis angewendet werden können, sind beispielsweise
zweiteilige Dosen, d.h. Dosen aus einem Deckel und aus einem in einem Stück geformten
Boden- und Seitenwandteil, die beispielsweise mit Inhaltsmengen von 100 bis 800 g
befüllt werden können. Für Dosen beispielsweise mit einem Inhalt von 800 bis über
1200 g sind dreiteilige Dosen, d.h. Dosen aus Boden, Deckel und Seitenwand bevorzugt.
Die Deckel können beispielsweise leicht zu öffnende Deckel sein, die gekerbt und innerhalb
der Kerbe einen Reissring befestigt haben, oder die über eine Randnaht leicht zu öffnen
sind.
[0050] Aus den Figuren 1a bis 1c ist leicht erkennbar, dass bereits eine leichte Blähung
des Bodens, die durch einen nur geringen Anstieg des Innendruckes verursacht wird,
über den Berührungskontakt der Ausstülpung 4 mit der Unterlage zu einer instabilen
Stehlage der Dose führt. Die Teilflächen können derart gestaltet werden, dass beispielsweise
bei einem Druckunterschied zwischen dem Aussendruck und dem Innendruck der Dose von
0,1 bis 1 bar die Ausstülpung erfolgt, wobei Ansprechwerte von 0,2 bis 0,7 bar bevorzugt
werden. Beim Übergang von der konkaven zur konvexen Form der Teilfläche soll sich
beispielsweise eine Höhendifferenz wenigstens 0,5 mm, zweckmässig von wenigstens 1,0
mm zwischen der Dosenaufstandsfläche, gebildet durch die Ausstülpung 4 und dem Randwulst
2, ergeben.
1. Gasdichter Behälter, dessen bodenseitiger Behälterrand linien- oder ringförmig auf
einer Unterlage aufliegt, enthaltend eine Mantelfläche aus Metall oder Metall und
Kunststoff oder Metall und cellulosehaltigem Material, und die Mantelfläche sich aus
Boden, Deckel und wenigstens einer Seitenwand zusammensetzt, wobei die Mantelfläche
wenigstens eine wölbungsfähige Teilfläche aufweist, welche von einer endlosen Sicke
umgeben ist und die Teilfläche in Gebrauchsform eine konkave Wölbung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teilfläche im Boden angeordnet ist oder die Teilfläche den Boden bildet und die
konkave Wölbung in Gebrauchsform nicht über die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen
Behälterrandes hinausragt und bei erhöhtem Innendruck bei äusseren Normalbedingungen
die konkave Wölbung in eine Wölbung geformt ist, welche die äusseren Begrenzungen
des bodenseitigen Behälterrandes überragt, wobei die linien- oder ringförmige Auflage
des Behälterrandes auf einer Unterlage einer Zweipunktauflage weicht und der Behälter
durch instabilen Stand auf einer Unterlage eine chemische oder physikalische Veränderung
des Inhaltes anzeigt.
2. Gasdichter Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Teilfläche,
die von einer endlosen Sicke umgeben ist, wenigstens eine weitere endlose Sicke angeordnet
ist.
3. Gasdichter Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilfläche,
die in Gebrauchsform eine konkave Wölbung aufweist, der Boden ist, die Seitenwand
zu einem Zylinder geformt ist und der Deckel einen Aufreissverschluss enthält.
4. Gasdichter Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenunterschied
im Behälter, zwischen dem Ausgangsvolumen mit der Teilfläche mit konkaver Wölbung
und der Teilfläche in einer Wölbung, welche die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen
Behälterrandes überragt, bei erhöhtem Innendruck und unter äusseren Normalbedingungen,
bis zu 14 cm3, zweckmässig 0,5 bis 12, vorteilhaft 1 bis 10 und vorteilhaft 2 bis 5 cm3, beträgt.
5. Gasdichter Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mantelfläche
aus Metall gebildet ist.
6. Gasdichter Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Teilfläche,
die von einer endlosen Sicke umgeben ist, wenigstens eine Ausstülpung angeordnet ist,
welche in Gebrauchsform die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes
nicht überragt und bei erhöhtem Innendruck die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen
Behälterrandes überragt, wobei die linien- oder ringförmige Auflage des Behälterrandes,
insbesondere auf einer flachen Unterlage, einer Zweipunktauflage weicht.
7. Gasdichter Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei normalem Innendruck
die konkave Wölbung nicht über die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes
hinausragt und bei erhöhtem Innendruck die konkave Wölbung in eine konvexe Wölbung
geformt ist, welche die äusseren Begrenzungen des bodenseitigen Behälterrandes überragt.
8. Verwendung des Behälters nach Anspruch 1 zur Aufnahme von Stoffen, die einem mikrobiellen
und/oder chemischen Abbau unterliegen.
9. Verwendung des Behälters nach Anspruch 8 zur Aufnahme von Stoffen der Reihe der Nahrungsmittel
für Menschen und der Tierfutter, jeweils insbesondere in pastöser bis kleinstückiger
Form.