[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zum Öffnen von Türen in Notsituationen.
[0002] In Notsituationen, beispielsweise beim Ausbruch eines Brandes innerhalb eines Gebäudes,
besteht die Gefahr, daß entgegen der Fluchtrichtung öffnende Türen nicht mehr geöffnet
werden können, wenn der benötigte Schwenkraum der Tür durch nachdrängende Personen
blockiert wird. Es existieren daher behördliche Vorschriften, welche in vielen Fällen
den Einsatz in Fluchtrichtung öffnender Türen vorschreiben.
[0003] In Fluchtrichtung öffnende Türen, beispielsweise nach außen öffnende Türen, können
jedoch wiederum eine Behinderung oder auch Gefährdung für Passanten darstellen, insbesondere,
wenn es sich um breite Türen handelt, die entsprechend weit nach außen vorstehen.
Der benötigte Schwenkraum einer Tür kann zwar unter Verwendung von mehrteiligen Falttüren
vermindert werden, bei denen jeder Türflügel wiederum aus mehreren, beispielsweise
zwei, gegeneinander abwinkelbaren Türflügelelementen besteht. Diese Falttüren müssen
jedoch, um eine einwandfreie Führung und Stabilität zu erreichen, meist in einer oberen
Laufschiene geführt sein, so daß sie die Anforderungen an in Fluchtrichtung öffnende
Türen nicht erfüllen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitsvorrichtung zum Öffnen
von Türen in Notsituationen zu schaffen, welche bei möglichst einfachem Aufbau und
universeller Anwendbarkeit das Öffnen in Fluchtrichtung auch bei solchen Türen gewährleistet,
die im Normalbetrieb entgegen der Fluchtrichtung oder quer zur Durchgangsrichtung
öffnen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0006] Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung weist ein Halteteil und ein im Normalbetrieb
der Tür am Halteteil in Dauereingriff stehendes Notauslösebeschlagteil auf. Dieses
Notauslösebschlagteil ist bei Aufbringen einer bestimmten Druck- oder Zugkraft auf
die Tür mechanisch außer Eingriff mit dem Halteteil und in eine das Öffnen der Tür
ermöglichende Öffnungsstellung bringbar.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung ist somit ein zusätzliches Notauslösebeschlagteil
vorgesehen, das im Normalbetrieb fest mit einem beispielsweise ortsfest verankerten
Halteteil verbunden ist. Wird der Druck auf das Türblatt jedoch beispielsweise durch
vordrängende Menschenmassen über ein bestimmtes Maß hinaus erhöht, wird das Notauslösebeschlagteil
aus seiner Verankerung am Halteteil hinausgedrückt, so daß ein Schwenken der Tür in
Fluchtrichtung ermöglicht wird.
[0008] Die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung ermöglicht es somit, daß auch Türen,
die im Normalbetrieb entgegen der Fluchtrichtung oder quer zur Durchgangsrichtung
öffnen, die Sicherheitsanforderungen an Fluchttüren erfüllen. Weiterhin kann die erfindungsgemäße
Sicherheitsvorrichtung auch bei Drehflügeltüren eingesetzt werden, wobei gewährleistet
werden kann, daR beispielsweise im Fall eines Einklemmens der Drehflügel außer Eingriff
mit dem Mitnehmer-Halteteil gebracht wird, so daß Verletzungen vermieden werden können.
[0009] Vorzugsweise besteht das Halteteil aus einer im Querschnitt U-förmigen, sich vorzugsweise
parallel zur vertikalen Hauptebene der geschlossenen Tür erstreckenden Halteschiene.
Diese Halteschiene wirkt vorteilhafterweise mit einem Notauslösebeschlagteil in der
Form einer Profilschiene mit einem U-förmigen Querschnittsbereich zusammen, wobei
ein Schenkel dieses Querschnittsbereichs in die Halteschiene eingreift. Eine derartige
Ausführung ermöglicht auf einfache Weise ein sicheres Haltern des Notauslösebeschlagteils
am Halteteil, so daß Fehlauslösungen im Normalbetrieb vermieden werden.
[0010] Die ineinandergreifenden Schenkel des Halteteils und des Notauslösebeschlagteils
können allein durch Klemmkraft aneinander gehalten werden. Zusätzlich oder alternativ
ist es jedoch auch möglich, daß sie Hintergreifabschnitte aufweisen, mit denen sie
sich gegenseitig derart hintergreifen, daß eine formschlüssige Verbindung geschaffen
wird. Hierbei kann durch eine entsprechende Flexibilität im Bereich der Hintergreifabschnitte
und/oder durch eine entsprechende Formgestaltung sichergestellt werden, daß bei Aufbringen
einer bestimmten Kraft eine Trennung der Teile ermöglicht wird.
[0011] Ist eine automatische Türöffnungs- und Schließvorrichtung mit einer Antriebswelle
zum Schwenken des Türblatts oder von Türflügeln vorhanden, ist es zweckmäßig, wenn
das Notauslösebeschlagteil im Notsituationsbetrieb um die Drehachse dieser Antriebswelle
in die Öffnungsstellung schwenkbar und an der Antriebswelle drehgelagert ist. In diesem
Fall kann das Halteteil zweckmäßigerweise an einem Antriebsträger der automatischen
Türöffnungs- und schließvorrichtung befestigt sein.
[0012] Im Fall einer Falttür oder einer Schiebetür ist es zweckmäßig, wenn das Notauslösebeschlagteil
als Führungsschiene für ein Führungselement, insbesondere Führungsrolle, des Falttürflügels
oder der Schiebetür ausgebildet ist.
[0013] Vorteilhafter Weise ist eine Verriegelungsvorrichtung vorhanden, mit der das Halteteil
und das Notauslösebeschlagteil in Fällen gegenseitig verriegelbar sind, in denen die
Notauslösefunktion außer Betrieb gestellt werden soll. Eine derartige Verriegelungsvorrichtung
hat insbesondere die Funktion einer Einbruchssicherung.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
In diesen zeigen:
- Figur 1 :
- eine Draufsicht auf eine mit der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung ausgestatteten
Falttür in der geöffneten Position im Normalbetrieb,
- Figur 2 :
- eine Draufsicht auf die Falttür von Figur 1 in der geschlossenen Position,
- Figur 3 :
- eine Draufsicht auf die Falttür von Figur 1 in der geöffneten Position im Notsituationsbetrieb,
- Figur 4 :
- eine schematische Seitenansicht eines Teils der Falttür von Figur 1 mit wesentlichen
Teilen der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung,
- Figur 5 :
- einen Schnitt längs der Linie V-V von Figur 4,
- Figur 6 :
- einen Schnitt längs der Linie VI-VI von Figur 4, wobei der obenliegende Antriebskasten
im Bereich der Antriebswelle zusätzlich schematisch dargestellt ist,
- Figur 7 :
- eine schematische Seitenansicht eines vergrößerten Teilbereiches der Tür von Figur
1, in welcher das Drehführungselement zur Drehlagerung des Notauslösebeschlagteils
und der Mitnehmer zum automatischen Antrieb eines Türflügels dargestellt sind,
- Figur 8 :
- einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII von Figur 7, wobei der Antriebskasten in gleicher
Weise wie in Figur 6 dargestellt ist,
- Figur 9 :
- einen Längsschnitt durch das Drehführungsteil zur Lagerung des Notauslösebeschlagteils,
- Figur 10 :
- eine Draufsicht auf das Drehführungsteil von Figur 9,
- Figur 11 :
- einen Längsschnitt durch den Mitnehmer zum Öffnen und Schließen eines Türflügels,
- Figur 12 :
- eine Draufsicht auf den Mitnehmer von Figur 11 und
- Figur 13 :
- eine Querschnittsdarstellung ähnlich zu Figur 6 oder 8 mit zusätzlicher Verriegelungsvorrichtung.
[0015] In den Figuren 1 bis 3 ist eine zweiflügelige Falttür schematisch im Horizontalschnitt
von oben in der geöffneten Position im Normalbetrieb (Figur 1), in der geschlossenen
Position im Normalbetrieb (Figur 2) und in der geöffneten Position im Notsituationsbetrieb
(Figur 3) gezeigt. Jeder Türflügel 1, 2 besteht aus zwei Teilflügel 1a, 1b bzw. 2a,
2b, die mittels geeigneter Drehgelenke oder Scharniere 3 schwenkbar miteinander verbunden
sind. Die Schwenkachse verläuft hierbei vertikal. Die Drehgelenke 3 sind weiterhin
so ausgebildet, daß sie ein weitestgehendes Zusammenfalten der Teilflügel 1a, 1b bzw.
2a, 2b ermöglichen, wobei sie parallel nebeneinander zu liegen kommen. Weiterhin ermöglichen
die Drehgelenke 3 auch eine fluchtende Ausrichtung, in welcher sämtliche Teilflügel
1a, 1b, 2a, 2b in einer Ebene liegen (Figur 2). Der jeweils äußere Teilflügel 1b,
2b ist mittels Drehlager 6, die beispielsweise die Form üblicher Kloben und Bänder
haben können, am Türstock bzw. einem damit verbundenen Befestigungsteil 5 angelenkt.
Diese Drehlager 6 sind derart ausgebildet, daß die äußeren Teilflügel 1b, 2b um 180°
oder sogar darüber hinaus verschwenkt werden können, wie in den Figuren 1 und 3 gezeigt.
Die Verschwenkung der Tür zwischen der geschlossenen Position gemäß Figur 2 und der
geöffneten Position gemäß Figur 1 erfolgt automatisch über eine in den Figuren 1 bis
3 nicht dargestellte, nachfolgend noch näher erläuterte Antriebseinrichtung.
[0016] Wie aus den Figuren 4 bis 8 ersichtlich, ist oberhalb der Türflügel ein querverlaufender
horizontaler Antriebsträger 7 an einer Wand 8 (Figur 6 ) befestigt, beispielsweise
festgeschraubt. Der Antriebsträger 7 hat die Form eines im Querschnitt L- oder U-förmigen
Profilträgers, auf den eine Abdeckung 10 seitlich aufgesteckt sein kann. Die Abdeckung
10 umschließt eine am Antriebsträger 7 gehalterte Antriebseinheit, welche eine Drehbewegung
erzeugt, die über eine vertikale Antriebswelle 9 und einen später noch näher erläuterten
Mitnehmer 12 auf den Teilflügel 1b übertragen wird (Figuren 4 und 7). In gleicher
Weise wird die Drehbewegung der Antriebseinheit auf den in den Figuren 4 bis 8 nicht
dargestellten Teilflügel 2b auf der anderen Seite der Falttür übertragen.
[0017] An der Unterseite des Antriebsträgers 7 ist ein Halteteil in der Form einer Halteschiene
11 mit U-förmigem Querschnitt befestigt. Diese Halteschiene 11 erstreckt sich über
die gesamte Breite der Falttür und ist derart angeordnet, daß sich ihre beiden parallelen
Schenkel in horizontaler Richtung erstrecken, wobei ihre freien Enden in Fluchtrichtung
zeigen. Bei der Halteschiene 11 handelt es sich somit um ein stationäres Teil, das
ortsfest an der Unterseite des Antriebsträgers 7 verbleibt. Die Halteschiene 11 ist
im gezeigten Ausführungsbeispiel ein separates Beschlagteil, kann alternativ jedoch
auch einstückig mit dem Antriebsträger 7 ausgebildet sein.
[0018] Mit der Halteschiene 11 sind im Normalbetrieb der Falttür zwei Notauslösebeschlagteile
13, 14 in Eingriff, die sich jeweils über die halbe Breite der Falttür erstrecken
und zueinander fluchtend ausgerichtet sind. Hierbei weisen ihre zueinander gerichteten
Stirnseiten nur einen relativ geringen Abstand von einigen mm auf. Die Notauslösebeschlagteile
13, 14 bestehen ebenfalls jeweils aus einer Profilschiene, welche in ihrem oberen
Teil einen U-förmigen Querschnittsbereich aufweist. Dieser U-förmige Querschnittsbereich
ist wiederum derart angeordnet, daß die beiden parallelen Schenkel waagrecht ausgerichtet
sind, wobei jedoch die freien Enden dieser Schenkel entgegen die Fluchtrichtung zeigen.
Aufgrund dieser Anordnung kann der obere Schenkel des Notauslösebeschlagteils 13,
14 in den entsprechenden Freiraum zwischen den beiden Schenkeln der Halteschiene 11
eingeführt und festgeklemmt werden. Hierbei wird der untere Schenkel der Halteschiene
11 in den Freiraum zwischen den beiden Schenkeln der Notauslösebeschlagteile 13, 14
eingeführt und festgeklemmt. Die Schenkel bzw. freien Zwischenräume zwischen diesen
Schenkeln werden dabei so dimensioniert, daß die Notauslösebeschlagteile 13, 14 einerseits
mit der Halteschiene 11 mit einer ausreichend großen Kraft aneinander gehalten werden,
daß im Normalbetrieb der Falttür die Eingriffsverbindung aufrechterhalten wird. Andererseits
ist die Ausgestaltung derart getroffen, daß beim Auftreten einer bestimmten Kraft
in Fluchtrichtung, die oberhalb der im Normalbetrieb der Falttür auftretenden Kräfte
liegt, die Notauslösebeschlagteile 13, 14 außer Eingriff mit der Halteschiene 11 gebracht
werden. Das Zusammenhalten der Halteschiene 11 und der Notauslösebeschlagteile 13,
14 kann allein durch Klemmkraft sichergestellt werden. Zusätzlich können jedoch auch
die Schenkel dieser Teile Hintergreifabschnitte aufweisen, um beispielsweise ein gegenseitiges
Verhaken sicherzustellen und Fehlauslösungen im Normalbetrieb zu vermeiden. Es ist
insbesondere auch möglich, daß die Halteschiene 11 und die Notauslösebeschlagteile
13, 14 im Normalbetrieb der Falttür mittels einstellbarem Kugelschnäpper aneinandergehalten
werden.
[0019] In Figur 4 sind die Halteschiene 11 und das Notauslösebeschlagteil 13 lediglich aus
Gründen der deutlicheren Darstellung schraffiert gezeichnet; diese Schraffur soll
jedoch keine Schnittdarstellung kennzeichnen.
[0020] Wie weiterhin aus den Figuren 6 und 8 ersichtlich, erstrecken sich im Anschluß an
den U-förmigen Querschnittsbereich der Notauslösebeschlagteile 13, 14 zwei äußere,
längs verlaufende Führungsstege 15, 16 vertikal nach unten, die zwischen sich einen
Freiraum freilassen. Dieser Freiraum bildet einen auf der Unterseite der Notauslösebeschlagteile
13, 14 entlang verlaufenden Aufnahmeraum für Mittelführungsrollen 17, 18. Diese Mittelführungsrollen
17, 18 sind um eine vertikale Achse drehbar an entsprechenden Rollenträgern gelagert,
die an den inneren Teilflügeln 1a, 2a, vorzugsweise auf deren Oberseite in unmittelbarer
Nähe der aufeinanderzu gerichteten Endbereiche der gegenüberliegenden Teilflügel 1a,
2a befestigt sind. Die Mittelführungsrollen 17, 18 stehen somit von unten in die Notauslösebeschlagteile
13, 14 hinein und laufen beim Öffnen und Schließen der Falttür in dem erwähnten nach
unten offenen Freiraum der Notauslösebeschlagteile 13, 14, wobei sie von den Führungsstegen
15, 16 seitlich geführt werden. Die Notauslösebeschlagteile 13, 14 dienen somit gleichzeitig
als Führungsschienen für die Mittelführungsrollen 17, 18.
[0021] Die Türflügel bestehen im wesentlichen aus einem im Querschnitt H-förmigen oberen
Profil 19 und einem im Querschnitt ebenfalls H-förmigen bodenseitigen Profil 20, die
in bekannter Weise an ihren Enden mit Vertikalprofilen verbunden sind und zwischen
sich eine doppelwandige Glasscheibe 21 aufnehmen.
[0022] Wie aus Figur 7 ersichtlich, ist das Notauslösebeschlagteil 13 mittels eines Drehführungselements
22 drehbar um einen unteren Abschnitt der Antriebswelle 9 gelagert. Dieses Drehführungselement
22 ist in den Figuren 9 und 10 detailliert dargestellt. Es besteht aus einer horizontalen
Befestigungslasche 23 und einem Buchsenabschnitt 24, welcher die Antriebswelle 9 umgibt
und mittels im einzelnen nicht näher dargestelltem Gleit- oder Wälzlager am Wellenschaft
gelagert ist. Die Befestigung des Notauslösebeschlagteiles 13 an der Befestigungslasche
23 erfolgt über zwei Schrauben, die in entsprechende Bohrungen 25 in der Befestigungslasche
23 hindurchgeführt werden.
[0023] Das automatische Öffnen und Schließen der Türflügel erfolgt über den bereits erwähnten
Mitnehmer 12, der in den Figuren 11 und 12 näher dargestellt ist. Dieser Mitnehmer
12 weist eine Mittelbohrung 26 auf, in die das untere Ende der Antriebswelle 9 drehfest
eingeführt ist. Die drehfeste Verbindung kann beispielsweise durch einen Preßsitz
oder durch eine formschlüssige Verbindung, beispielsweise eine Keilnutenverbindung,
hergestellt werden. Zum anderen Ende hin weist der Mitnehmer 12 wiederum zwei Bohrungen
27 zum Durchführen von Befestigungsschrauben auf, welche mit dem oberen Profil 19
des äußeren Teilflügels 1b verschraubt werden.
[0024] Im Bereich des gegenüberliegenden Türflügels 2b sind in gleicher Weise ein mit dem
Notauslösebeschlag 14 in Verbindung stehendes Drehführungselement und ein Mitnehmer
12 für den Teilflügel 2b vorgesehen.
[0025] Beim Drehen der Antriebswelle 9 mittels der nicht dargestellten Antriebseinheit werden
die Teilflügel 1b, 2b über die Mitnehmer 12 geschwenkt, wie beispielsweise in Figur
1 dargestellt. Hierbei werden die inneren Teilflügel 1a, 2a ebenfalls mitgeschwenkt,
wobei deren Schwenkbewegung einerseits durch die Anlenkung mittels der Drehgelenke
3 als auch durch die Führung im Bereich ihrer freien Enden durch die Mittelführungsrollen
17, 18 bestimmt wird. Während der normalen Öffnungs- und Schließbewegung bleiben die
Notauslösebeschlagteile 13, 14 in Eingriff mit der Halteschiene 11 und bewegen sich
somit nicht mit. Ist die Falttür dagegen geschlossen, wie in Figur 2 dargestellt,
und wird in diesem geschlossenen Zustand ein starker Druck auf die Türflügel 1, 2
in Fluchtrichtung ausgeübt, werden die Notauslösebeschläge 13, 14 außer Eingriff mit
der Halteschiene 11 gebracht und drehen sich mittels der Drehführungselemente 22 um
die Antriebswelle 9. Hierdurch ist es möglich, daß die Türflügel 1, 2 in Fluchtrichtung
um 90° geöffnet werden, wie in Figur 3 dargestellt.
[0026] Zur Sicherheit gegen Einbruch und gegen unbeabsichtigtes Betätigen der erfindungsgemäßen
Sicherheitsvorrichtung kann weiterhin eine in Figur 13 dargestellte Verriegelungsvorrichtung
28 vorgesehen sein. Diese Verriegelungsvorrichtung 28 besteht im wesentlichen aus
einem vertikalen Verriegelungsstift 29, der entsprechende fluchtende Vertikalbohrungen
in der Halteschiene 11 und den Notauslösebeschlagteilen 13, 14 durchdringen kann und
damit ein gegenseitiges Lösen dieser Teile auch bei starkem Druck auf die Türflügel
1, 2 verhindert. Um die Sicherheitsvorrichtung wieder in Betrieb zu nehmen, wird der
Verriegelungsstift 29 nach oben aus den entsprechenden Bohrungen herausgezogen. Die
Vertikalbewegung des Verriegelungsstiftes 29 kann über einen Bowdenzug 30 erfolgen,
wie dargestellt, oder über andere geeignete Stellmittel wie beispielsweise Elektromagnete.
Zweckmäßigerweise wird die Verriegelungsvorrichtung 28 beim Abschließen der Falttür
automatisch aktiviert und beim Aufschließen automatisch außer Eingriff gebracht.
[0027] Obwohl die erfindungsgemäße Sicherheitsvorrichtung anhand einer Falttür beispielhaft
beschrieben wurde, ist ohne weiteres möglich, diese Sicherheitsvorrichtung auch bei
normalen Schwenktüren oder bei Drehflügeltüren einzusetzen. Bei Schwenktüren übernimmt
das Notauslösebeschlagteil 13, 14 die Funktion derjenigen Türstocklängenabschnitte,
an denen die Tür normalerweise anschlägt. Bei Drehflügeltüren erstreckt sich das Halteteil
zweckmäßigerweise horizontal oberhalb der Drehflügel, die im Bereich der Drehachse
der Tür zusätzlich drehgelagert sind.
[0028] Die erläuterte Erfindung betrifft also eine Verriegelung an einer Tür, die auch einer
Notsituation geöffnet werden kann.
1. Sicherheitsvorrichtung zum Öffnen von Türen in Notsituationen, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitsvorrichtung ein Halteteil (11) und ein im Normalbetrieb der Tür
am Halteteil (11) in Dauereingriff stehendes Notauslösebeschlagteil (13, 14) aufweist,
das beim Aufbringen einer bestimmten Druck- oder Zugkraft auf die Tür mechanisch außer
Eingriff mit dem Halteteil (11) und in eine das Öffnen der Tür ermöglichende Öffnungsstellung
bringbar ist.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (11) aus einer im Querschnitt U-förmigen, sich vorzugsweise parallel
zur vertikalen Hauptebene der geschlossenen Tür erstreckenden Halteschiene besteht.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Halteschiene (11) zumindest im wesentlichen über die gesamte Türbreite
erstreckt.
4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Notauslösebeschlagteil (13, 14) aus einer Profilschiene mit einem Klauenabschnitt
besteht, der mit der Halteschiene (11) form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere
mittels einstellbarem Kugelschnäpper, in Eingriff haltbar ist.
5. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Notauslösebeschlagteil (13, 14) aus einer Profilschiene mit einem U-förmigen
Querschnittsbereich besteht, wobei ein Schenkel des Querschnittsbereiches in die Halteschiene
(11) eingreift.
6. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (11) und/oder das Notauslösebeschlagteil (13, 14) Hintergreifabschnitte
aufweisen, mit denen sie sich gegenseitig hintergreifen.
7. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Notauslösebeschlagteil (13, 14) zumindest im wesentlichen über die
Breite des Türflügels (1, 2) erstreckt.
8. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Notauslösebeschlagteil (13, 14) im Notsituationsbetrieb um die gleiche Schwenkachse
wie die Tür in die Öffnungsstellung schwenkbar ist.
9. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (11) an einem Antriebsträger (7) einer automatischen Türöffnungs-
und -schließvorrichtung befestigt ist.
10. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (11) und das Notauslösebeschlagteil (13, 14) horizontal oberhalb
der Türflügel (1, 2) angeordnet sind.
11. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (11) stationär am Antriebsträger (7) oder an einem am Türstock
oder einer Wand (8) befestigten Türelement befestigt ist.
12. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Notauslösebeschlagteil (13, 14) im Notsituationsbetrieb um die Drehachse
einer Antriebswelle (9) zum automatischen Türöffnen und -schließen in die Öffnungsstellung
schwenkbar und vorzugsweise an der Antriebswelle drehgelagert ist.
13. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Notauslösebeschlagteil (13, 14) als Führungsschiene für ein Führungselement,
insbesondere Führungsrolle, eines Falttürflügels oder einer Schiebetür ausgebildet
ist.
14. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Notauslösebeschlagteil (13, 14) als Anschlagelement für das Türblatt einer
Schwenktür in der geschlossenen Position der Tür ausgebildet ist.
15. Sicherheitsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (11) als ein zusammen mit den Drehflügeln einer Drehflügeltür
rotierendes Teil ausgebildet und das Notauslösebeschlagteil (13, 14) fest mit dem
entsprechenden Drehflügel verbunden ist.
16. Sicherheitsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil (11) und das Notauslösebeschlagteil (13, 14) gegenseitig mittels
einer Verriegelungsvorrichtung (28) verriegelbar sind.