[0001] Die Erfindung betrifft eine Tülle für Kabel, Schläuche oder Leitungen, mit einer
Zugentlastung.
[0002] Herkömmliche Tüllen der eingangs genannten Art bestehen regelmäßig aus einem elastisch
verformbaren Werkstoff, z.B. Gummi oder Kunststoff und dienen dazu, eine unverrückbare
Verbindung zwischen mindestens einem Kabel und einer anderen Vorrichtung, z.B. Kabeldurchführungsleiste,
herzustellen. Dabei wird die Tülle, die regelmäßig eine zylindrische Aufnahme für
die Kabel aufweist, radialseitig zusammengedrückt, so daß sie mit dem aufgenommenen
Kabel in Druckverbindung steht. Hat das Kabel, es können auch mehrere Kabel gleichzeitig
sein, einen kleineren Außendurchmesser als der Innendurchmesser der Tülle, dann sind
die gewünschten unverrückbaren Verbindungen nicht ohne weiteres herstellbar. Vielmehr
müssen in die Tülle zusätzliche Körper reingebracht werden, um den freien Raum auszufüllen.
[0003] So ist z. B. in der DE-GM 9 310 562 eine Kabelhalterung mit Zugentlastung, vorzugsweise
für elektrische Steckverbindungen, mit zwei, einander sicherbaren Gehäuseabschnitten
eines Steckverbindungselementes zur Bildung eines Aufnahmeraumes für ein Kabel offenbart.
In dem Aufnahmeraum ist mindestens ein Klemmstück zum Festhalten des Kabels angeordnet.
Das Klemmstück ist über ein nachgiebiges Element gelenkig mit dem einen Gehäuseabschnitt
verbunden. Im bekannten Falle können nur Kabel oder Schläuche ordnungsgemäß festgehalten
werden, deren Volumen in etwa mit dem Aufnahmeraum vergleichbar ist. Sind die Kabel
dagegen deutlich kleiner, dann ist eine ordnungsgemäße Verbindung mit der Kabelhalterung
nicht gewährleistet. In der US-PS 3 676 837 ist ein Ring offenbart, der ein Drahtstück
trägt, das mit einem Kabel umfangseitig verbindbar ist. Das Drahtstück ist im mittleren
Bereich des Ringes angeordnet, der seinerseits innerhalb eines Stecker-Gehäuses unterbegracht
ist, so daß der Zugang zum Ring nach Konfektionierung des Steckers praktisch nicht
möglich ist. Schließlich ist in der DE 3 509 397 C2 eine Vorrichtung zur Zugentlastung
und Verdrehungssicherung eines elektrischen Kabels an einem Stecker offenbart. Dabei
sind in einer das Kabel umgebenden Hülle (in Durchlaßöffnungen der Hülle) verschiebbare
Klötze angeordnet. Die Klötze sind mit ihren den Kabeln zugewandten Innenseiten an
das Kabel andrückbar und deren dem Kabel abgewandten Außenseiten sind an ein, eine
geschlossene Schleife bildendes Band angelehnt. Die Schleifengröße des Bandes ist
mit einer Bandverschiebungseinrichtung veränderbar. Da das Band außerhalb der Hülle
angeordnet ist, können nur solche Kabel wirksam fixiert werden, deren Außenumfang
mit dem Innenumfang der Hülle vergleichbar ist. Darüber hinaus ist die bekannte Zugentlastung
kompliziert in ihrem Aufbau.
[0004] Ausgehend von dem obigen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
hier Abhilfe zu schaffen.
[0005] Die gestelle Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Man erkennt, daß die Erfindung jedenfalls dann verwirklicht ist, wenn es sich um
eine vorzugsweise durch Kunststoffspritzen herstellbare Tülle handelt, die zusätzlich
eine Zugentlastung aufweist, durch die die eigentliche Verbindung zwischen dem Kabel
und der Tülle hergestellt werden kann. Eine solche Tülle kann in bekannter Weise mit
anderen Körpern, z.B. Kabeldurchführungsleisten, verbunden werden.
[0007] Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
[0008] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, daß die Zugentlastung die Kabel
um mehr als 180° umgreift. Dabei kann die Zugentlastung aus flexiblen oder verformbaren
Werkstoffen bestehen und sowohl das Kabel als auch zumindest einen Teil der Tülle
umgreifen. Ferner ist vorgesehen, daß die Zugentlastung das Kabel um mehr als 360°
umgreift. Im Rahmen dieses Erfindungsgedankens ist es besonders zweckmäßig, wenn die
Tülle einen Vorsprung aufweist und die Zugentlastung trägt, wobei der Vorsprung sich
in Achsrichtung des Kabels erstreckt. Handelt es sich um eine Tülle mit einem ringförmigen
Querschnitt, dann ist es zweckmäßiger, wenn die Tülle in Richtung der Kabel geschlitzt
ist und der Vorsprung in seinem Querschnitt bogenförmig und Teil des Mantels der Tülle
ist. Der Schlitz gewährleistet eine gute Anpassung der Tülle innerhalb einer Vorrichtung,
während der das Kabel ausrichtende Vorsprung eine Verbindung zwischen der Tülle und
dem Kabel ermöglicht, die sich außerhalb der Vorrichtung befindet. Dadurch wird die
Handhabbarkeit der Zugentlastung verbessert.
[0009] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Vorsprung
mindestens eine Öffnung, z.B. Schlitz, Durchbruch oder dgl., zur Halterung der Zugentlastung
aufweist, durch den ein Teil der bandförmigen Zugentlastung hindurchziehbar ist. Hierdurch
wird eine unverlierbare Verbindung zwischen der Tülle und der Zugentlastung sichergestellt.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt
und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Tülle in axialer Draufsicht,
- Fig. 2
- die in Fig. 1 dargestellte Tülle in radialer Draufsicht,
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III - III nach Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV - IV nach Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Kabeldurchführungsleiste mit einer Tülle und
- Fig. 6
- die in Fig. 5 dargestellte Kabeldurchführungsleiste in vertikaler Draufsicht.
[0011] In den Fig. 1 bis 3 ist eine Tülle 10 für Kabel, Schläuche oder Leitungen dargestellt,
die eine Zugentlastung 11, 13 aufweist, die sowohl mit einem nicht dargestellten Kabel
als auch mit der Tülle 10 fest verbindbar, jedoch lösbar ist. Die Zugentlastung 11,
13 umgreift die Kabel um mehr als 180° und besteht aus flexiblem oder verformbaren
Werkstoff in Form eines flachen Streifens. Dabei umgreift die Zugentlastung sowohl
das Kabel als auch zumindest einen Teil 12 der Tülle 10. Die Tülle 10 weist einen
Vorsprung 12 auf, der die Zugentlastung trägt, wobei der Vorsprung 12 sich in Achsrichtung
1 der Kabel erstreckt. Man erkennt, daß die Tülle einen ringförmigen Querschnitt aufweist
(vgl. Fig. 1), wobei sie in Richtung der Kabel bzw. der Achse 1 geschlitzt ist. Der
Vorsprung 12 ist in seinem Querschnitt bogenförmig und integraler Teil der Tülle 10.
Der Vorsprung 12 weist zwei Schlitze 28 und 30 auf, die in angeformten Vorsprüngen
24 und 26 ausgebildet sind. Die Schlitze 28 und 30 dienen zur Halterung der bandförmigen
Zugentlastung 13. Der ringförmige Teil der Tülle besitzt zwei Bunde 9 und 11, zwischen
den eine Ringnut 20 ausgebildet ist, die zur Festlegung der Tülle innerhalb einer
Zugentlastung (Fig. 5 und 6) angeordnet ist. Der axial gerichtete Schlitz 17 ist so
gewählt, daß der Aufnahmeraum 6 der Tülle in seinem Innendurchmesser veränderbar ist.
[0012] Im Vorsprung 12 ist ebenfalls eine außenseitig ausgebildete Nut 18 vorgesehen, die
durch die bogenförmigen Vorsprünge 9 und 11 definiert ist. Diese Nut dient zur besseren
Positionierung der Zugentlastung 13.
[0013] Bei der Herstellung einer festen Verbindung zwischen der Tülle und einem oder mehreren
Kabeln wird wie folgt vorgegangen:
[0014] Das Kabel wird in die Tülle gelegt. Sodann werden die Enden der Zugentlastung 11
und 13 miteinander verbunden, so daß sie das Kabel um mehr als 360° umgreifen und
eine feste Verbindung zwischen der Zugentlastung 13 und dem Vorsprung, der intergraler
Bestandteil der Tülle 10 ist, herstellen. Die aus einem Teil bestehende Zugentlastung
11, 13 besteht hier aus einer Zunge (das Endstück von 13) und einer Lasche, das Endstück
von 11. Die Außenseite der Zunge weist eine Vielzahl von Rillen auf, die mit der Lasche
fast stufenlos verbindbar sind. Allgemein könnten diese Endstücke miteinander auch
verknotet werden. Die aufgenommenen Kabel sind mit der Tülle fest verbunden und können
von der Tülle nur dann gelöst werden, wenn die Zugentlastung 13 von den Kabeln gelöst
wird. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen können daher mit der Tülle auch Kabel verbunden
werden, deren Außendurchmesser merklich kleiner ist als der Innendurchmesser der Tülle.
[0015] In den Fig. 5 und 6 ist eine Kabeldurchführungsleiste 30 dargestellt, die zwei Teile
32 und 34 mit Bezeichnungsfeldern 40 und Aufnahmen 36 und 38 aufweist. Der Innenumriß
der Aufnahmen 36 und 38 ist auf den Außenumriß der Tülle 10 angepaßt, wobei die Dicke
der Teile 32 und 34 etwa der Breite der Nut 20 entspricht. Die mit Kabeln versehene
Tülle wird zunächst in die Aufnahme 38 gelegt und sodann mit dem Teil 32 verbunden.
Nach Herstellung einer festen Verbindung zwischen der Kabeldurchführungsleiste 30
und der Tülle 10 werden die Endstücke 11 und 13 der Zugentlastung miteinander verbunden,
und zwar derart, daß eine feste Verbindung zwischen den Kabeln und der Zugentlastung
hergestellt wird. Die Kabel haben somit in bezug auf die Kabeldurchführungsleiste
eine feste Position eingenommen.
1. Tülle (10) für Kabel, Schläuche oder Leitungen, mit einer Zugentlastung (13),
gekennzeichnet durch
einen Vorsprung (12), der die Zugentlastung (13), z.B. Verbindungsorgan, Haltemittel
oder dergleichen, trägt, während die Zugentlastung (13) sowohl mit dem Kabel als auch
mit der Tülle (10) verbindbar ist.
2. Tülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugentlastung (13) die Kabel um mehr als 180° umgreift.
3. Tülle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugentlastung (13) aus flexiblem oder verformbarem Werkstoff besteht und sowohl
das Kabel als auch zumindest einen Teil (12) der Tülle (10) umgreift.
4. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugentlastung (13) das Kabel um mehr als 360° umgreift.
5. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (12) sich in Achsrichtung (1) der Kabel erstreckt.
6. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem ringförmigen Querschnitt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tülle (10) in Richtung der Kabel geschlitzt ist.
7. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (12) in seinem Querschnitt bogenförmig und ein Teil des Mantels
der Tülle (10) ist.
8. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (12) mindestens eine Öffnung, insbesondere Schlitz (28, 30), zur
Halterung der Zugentlastung (13) aufweist.
9. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Schlitze (28, 30) vorgesehen sind, durch die ein Teil der bandförmigen
Zugentlastung (13) hindurchziehbar ist.
10. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (28, 30) in bezug auf die Längsmittelachse der Tülle symmetrisch
angeordnet und ausgebildet sind.