(19)
(11) EP 0 778 436 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.06.1997  Patentblatt  1997/24

(21) Anmeldenummer: 95119057.8

(22) Anmeldetag:  04.12.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F16L 3/227, F16L 3/10, H02G 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB GR IT LI

(71) Anmelder: Murrplastik System-Technik GmbH
71567 Oppenweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • Funk, Rainer
    D-71543 Wüstenrot (DE)
  • Ehmann, Bruno
    D-73563 Mögglingen (DE)

(74) Vertreter: Jeck, Anton, Dipl.-Ing. 
Markgröninger Strasse 47/1
71701 Schwieberdingen
71701 Schwieberdingen (DE)

   


(54) Tülle-Halter-Vorrichtung


(57) Die Erfindung betrifft eine Tülle (10) für Kabel, Schläuche oder Leitungen, mit mindestens einer Zugentlastung (13), die sowohl mit dem Kabel als auch mit der Tülle (10) verbindbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Tülle für Kabel, Schläuche oder Leitungen, mit einer Zugentlastung.

[0002] Herkömmliche Tüllen der eingangs genannten Art bestehen regelmäßig aus einem elastisch verformbaren Werkstoff, z.B. Gummi oder Kunststoff und dienen dazu, eine unverrückbare Verbindung zwischen mindestens einem Kabel und einer anderen Vorrichtung, z.B. Kabeldurchführungsleiste, herzustellen. Dabei wird die Tülle, die regelmäßig eine zylindrische Aufnahme für die Kabel aufweist, radialseitig zusammengedrückt, so daß sie mit dem aufgenommenen Kabel in Druckverbindung steht. Hat das Kabel, es können auch mehrere Kabel gleichzeitig sein, einen kleineren Außendurchmesser als der Innendurchmesser der Tülle, dann sind die gewünschten unverrückbaren Verbindungen nicht ohne weiteres herstellbar. Vielmehr müssen in die Tülle zusätzliche Körper reingebracht werden, um den freien Raum auszufüllen.

[0003] So ist z. B. in der DE-GM 9 310 562 eine Kabelhalterung mit Zugentlastung, vorzugsweise für elektrische Steckverbindungen, mit zwei, einander sicherbaren Gehäuseabschnitten eines Steckverbindungselementes zur Bildung eines Aufnahmeraumes für ein Kabel offenbart. In dem Aufnahmeraum ist mindestens ein Klemmstück zum Festhalten des Kabels angeordnet. Das Klemmstück ist über ein nachgiebiges Element gelenkig mit dem einen Gehäuseabschnitt verbunden. Im bekannten Falle können nur Kabel oder Schläuche ordnungsgemäß festgehalten werden, deren Volumen in etwa mit dem Aufnahmeraum vergleichbar ist. Sind die Kabel dagegen deutlich kleiner, dann ist eine ordnungsgemäße Verbindung mit der Kabelhalterung nicht gewährleistet. In der US-PS 3 676 837 ist ein Ring offenbart, der ein Drahtstück trägt, das mit einem Kabel umfangseitig verbindbar ist. Das Drahtstück ist im mittleren Bereich des Ringes angeordnet, der seinerseits innerhalb eines Stecker-Gehäuses unterbegracht ist, so daß der Zugang zum Ring nach Konfektionierung des Steckers praktisch nicht möglich ist. Schließlich ist in der DE 3 509 397 C2 eine Vorrichtung zur Zugentlastung und Verdrehungssicherung eines elektrischen Kabels an einem Stecker offenbart. Dabei sind in einer das Kabel umgebenden Hülle (in Durchlaßöffnungen der Hülle) verschiebbare Klötze angeordnet. Die Klötze sind mit ihren den Kabeln zugewandten Innenseiten an das Kabel andrückbar und deren dem Kabel abgewandten Außenseiten sind an ein, eine geschlossene Schleife bildendes Band angelehnt. Die Schleifengröße des Bandes ist mit einer Bandverschiebungseinrichtung veränderbar. Da das Band außerhalb der Hülle angeordnet ist, können nur solche Kabel wirksam fixiert werden, deren Außenumfang mit dem Innenumfang der Hülle vergleichbar ist. Darüber hinaus ist die bekannte Zugentlastung kompliziert in ihrem Aufbau.

[0004] Ausgehend von dem obigen Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen.

[0005] Die gestelle Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

[0006] Man erkennt, daß die Erfindung jedenfalls dann verwirklicht ist, wenn es sich um eine vorzugsweise durch Kunststoffspritzen herstellbare Tülle handelt, die zusätzlich eine Zugentlastung aufweist, durch die die eigentliche Verbindung zwischen dem Kabel und der Tülle hergestellt werden kann. Eine solche Tülle kann in bekannter Weise mit anderen Körpern, z.B. Kabeldurchführungsleisten, verbunden werden.

[0007] Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

[0008] Eine besonders zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor, daß die Zugentlastung die Kabel um mehr als 180° umgreift. Dabei kann die Zugentlastung aus flexiblen oder verformbaren Werkstoffen bestehen und sowohl das Kabel als auch zumindest einen Teil der Tülle umgreifen. Ferner ist vorgesehen, daß die Zugentlastung das Kabel um mehr als 360° umgreift. Im Rahmen dieses Erfindungsgedankens ist es besonders zweckmäßig, wenn die Tülle einen Vorsprung aufweist und die Zugentlastung trägt, wobei der Vorsprung sich in Achsrichtung des Kabels erstreckt. Handelt es sich um eine Tülle mit einem ringförmigen Querschnitt, dann ist es zweckmäßiger, wenn die Tülle in Richtung der Kabel geschlitzt ist und der Vorsprung in seinem Querschnitt bogenförmig und Teil des Mantels der Tülle ist. Der Schlitz gewährleistet eine gute Anpassung der Tülle innerhalb einer Vorrichtung, während der das Kabel ausrichtende Vorsprung eine Verbindung zwischen der Tülle und dem Kabel ermöglicht, die sich außerhalb der Vorrichtung befindet. Dadurch wird die Handhabbarkeit der Zugentlastung verbessert.

[0009] Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Vorsprung mindestens eine Öffnung, z.B. Schlitz, Durchbruch oder dgl., zur Halterung der Zugentlastung aufweist, durch den ein Teil der bandförmigen Zugentlastung hindurchziehbar ist. Hierdurch wird eine unverlierbare Verbindung zwischen der Tülle und der Zugentlastung sichergestellt.

[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1
eine Tülle in axialer Draufsicht,
Fig. 2
die in Fig. 1 dargestellte Tülle in radialer Draufsicht,
Fig. 3
einen Schnitt entlang der Linie III - III nach Fig. 1,
Fig. 4
einen Schnitt entlang der Linie IV - IV nach Fig. 3,
Fig. 5
eine Kabeldurchführungsleiste mit einer Tülle und
Fig. 6
die in Fig. 5 dargestellte Kabeldurchführungsleiste in vertikaler Draufsicht.


[0011] In den Fig. 1 bis 3 ist eine Tülle 10 für Kabel, Schläuche oder Leitungen dargestellt, die eine Zugentlastung 11, 13 aufweist, die sowohl mit einem nicht dargestellten Kabel als auch mit der Tülle 10 fest verbindbar, jedoch lösbar ist. Die Zugentlastung 11, 13 umgreift die Kabel um mehr als 180° und besteht aus flexiblem oder verformbaren Werkstoff in Form eines flachen Streifens. Dabei umgreift die Zugentlastung sowohl das Kabel als auch zumindest einen Teil 12 der Tülle 10. Die Tülle 10 weist einen Vorsprung 12 auf, der die Zugentlastung trägt, wobei der Vorsprung 12 sich in Achsrichtung 1 der Kabel erstreckt. Man erkennt, daß die Tülle einen ringförmigen Querschnitt aufweist (vgl. Fig. 1), wobei sie in Richtung der Kabel bzw. der Achse 1 geschlitzt ist. Der Vorsprung 12 ist in seinem Querschnitt bogenförmig und integraler Teil der Tülle 10. Der Vorsprung 12 weist zwei Schlitze 28 und 30 auf, die in angeformten Vorsprüngen 24 und 26 ausgebildet sind. Die Schlitze 28 und 30 dienen zur Halterung der bandförmigen Zugentlastung 13. Der ringförmige Teil der Tülle besitzt zwei Bunde 9 und 11, zwischen den eine Ringnut 20 ausgebildet ist, die zur Festlegung der Tülle innerhalb einer Zugentlastung (Fig. 5 und 6) angeordnet ist. Der axial gerichtete Schlitz 17 ist so gewählt, daß der Aufnahmeraum 6 der Tülle in seinem Innendurchmesser veränderbar ist.

[0012] Im Vorsprung 12 ist ebenfalls eine außenseitig ausgebildete Nut 18 vorgesehen, die durch die bogenförmigen Vorsprünge 9 und 11 definiert ist. Diese Nut dient zur besseren Positionierung der Zugentlastung 13.

[0013] Bei der Herstellung einer festen Verbindung zwischen der Tülle und einem oder mehreren Kabeln wird wie folgt vorgegangen:

[0014] Das Kabel wird in die Tülle gelegt. Sodann werden die Enden der Zugentlastung 11 und 13 miteinander verbunden, so daß sie das Kabel um mehr als 360° umgreifen und eine feste Verbindung zwischen der Zugentlastung 13 und dem Vorsprung, der intergraler Bestandteil der Tülle 10 ist, herstellen. Die aus einem Teil bestehende Zugentlastung 11, 13 besteht hier aus einer Zunge (das Endstück von 13) und einer Lasche, das Endstück von 11. Die Außenseite der Zunge weist eine Vielzahl von Rillen auf, die mit der Lasche fast stufenlos verbindbar sind. Allgemein könnten diese Endstücke miteinander auch verknotet werden. Die aufgenommenen Kabel sind mit der Tülle fest verbunden und können von der Tülle nur dann gelöst werden, wenn die Zugentlastung 13 von den Kabeln gelöst wird. Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen können daher mit der Tülle auch Kabel verbunden werden, deren Außendurchmesser merklich kleiner ist als der Innendurchmesser der Tülle.

[0015] In den Fig. 5 und 6 ist eine Kabeldurchführungsleiste 30 dargestellt, die zwei Teile 32 und 34 mit Bezeichnungsfeldern 40 und Aufnahmen 36 und 38 aufweist. Der Innenumriß der Aufnahmen 36 und 38 ist auf den Außenumriß der Tülle 10 angepaßt, wobei die Dicke der Teile 32 und 34 etwa der Breite der Nut 20 entspricht. Die mit Kabeln versehene Tülle wird zunächst in die Aufnahme 38 gelegt und sodann mit dem Teil 32 verbunden. Nach Herstellung einer festen Verbindung zwischen der Kabeldurchführungsleiste 30 und der Tülle 10 werden die Endstücke 11 und 13 der Zugentlastung miteinander verbunden, und zwar derart, daß eine feste Verbindung zwischen den Kabeln und der Zugentlastung hergestellt wird. Die Kabel haben somit in bezug auf die Kabeldurchführungsleiste eine feste Position eingenommen.


Ansprüche

1. Tülle (10) für Kabel, Schläuche oder Leitungen, mit einer Zugentlastung (13),
gekennzeichnet durch
einen Vorsprung (12), der die Zugentlastung (13), z.B. Verbindungsorgan, Haltemittel oder dergleichen, trägt, während die Zugentlastung (13) sowohl mit dem Kabel als auch mit der Tülle (10) verbindbar ist.
 
2. Tülle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugentlastung (13) die Kabel um mehr als 180° umgreift.
 
3. Tülle nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugentlastung (13) aus flexiblem oder verformbarem Werkstoff besteht und sowohl das Kabel als auch zumindest einen Teil (12) der Tülle (10) umgreift.
 
4. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugentlastung (13) das Kabel um mehr als 360° umgreift.
 
5. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (12) sich in Achsrichtung (1) der Kabel erstreckt.
 
6. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem ringförmigen Querschnitt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Tülle (10) in Richtung der Kabel geschlitzt ist.
 
7. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (12) in seinem Querschnitt bogenförmig und ein Teil des Mantels der Tülle (10) ist.
 
8. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorsprung (12) mindestens eine Öffnung, insbesondere Schlitz (28, 30), zur Halterung der Zugentlastung (13) aufweist.
 
9. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens zwei Schlitze (28, 30) vorgesehen sind, durch die ein Teil der bandförmigen Zugentlastung (13) hindurchziehbar ist.
 
10. Tülle nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitze (28, 30) in bezug auf die Längsmittelachse der Tülle symmetrisch angeordnet und ausgebildet sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht