[0001] Die Erfindung betrifft Ölemulsionen in Wasser oder Wasser/Alkohol-Gemischen, vorzugsweise
von etherischen Ölen, die in der Kosmetik oder Pharmazeutik eingesetzt werden können.
[0002] Aus der DE-A1-41 10 506 sind Emulgatoren zur Herstellung von in der Kosmetik oder
Medizin verwendbaren Öl-in-Wasser-Emulsionen etherischer Öle bekannt. Als Emulgatoren
werden C
10/C
12- und C
12/C
14-Alkylpolyglucoside verwendet. Das Verhältnis von Alkylpolyglucosid zu Öl beträgt
maximal 1:4.
[0003] In der DE-A1-40 33 928 sind Öl-in-Wasser-Emulsionen beschrieben, die Alkylpolyglycoside
enthalten. Es sind C
14-, C
16-, und C
18-Alkylglucoside beschrieben. Das Gewichtsverhältnis von Alkylpolyglucosid zu Öl beträgt
maximal 1:3. Die Öl-Emulsionen enthalten ferner als Kristallisationsinhibitor ein
Fettsäurepartialglycerid.
[0004] In der EP-A1-0 418 479 sind Emulgatoren zur Herstellung von lagerstabilen, wäßrigen
Polysiloxan- bzw. Polysiloxan-Paraffinöl-Emulsionen beschrieben. Es werden C
10/C
12-, C
12/C
13- und C
12/C
14-Alkylpolyglycoside verwendet, wobei das Gewichtsverhältnis von Öl zu Alkylpolyglycosid
maximal 4:1 beträgt.
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Ölemulsionen,
die toxikologisch unbedenklich sind.
[0006] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Ölemulsionen,
die klar und stabil sind.
[0007] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung von Ölemulsionen,
die ein gutes Schaumvermögen aufweisen.
[0008] Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß gelöst durch eine Ölemulsion, wie sie in den
Patentansprüchen beschrieben ist sowie durch Verwendung der erfindungsgemäßen Alkylpolyglycoside.
[0009] Erfindungsgemäß wurde gefunden, daß bei Verwendung von Alkylpolyglycosiden als Emulgatoren
Ölemulsionen aus Wasser-in-Öl-Gemischen erhalten werden, die ein klares Aussehen,
eine große Stabilität und ein hohes Schaumvermögen aufweisen.
[0010] Gegebenenfalls können die erfindungsgemäß eingesetzten Alkylpolyglycoside mit weiteren
Coemulgatoren verwendet werden, die nicht-ionische, kationische oder anionische Tenside
sind. Die Alkylpolyglycoside sind bekannt für ihre Hautfreundlichkeit und gute Haut-
und Schleimhautverträglichkeit. Sie sind toxikologisch unbedenklich.
Alkylpolyglycoside
[0011] Unter dem Begriff "Alkylpolyglycoside" werden die Reaktionsprodukte aus Zuckern und
aliphatischen Alkoholen verstanden. Die erfindungungsgemäß eingesetzten Alkylpolyglycoside
können allgemein beschrieben werden durch die Formel R-O-(Z)
n-H, wobei der Rest R einen linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
C
8-16-Alkylrest, vorzugsweise C
8-12-Alkylrest bedeutet. Vorzugsweise ist der Rest R ein geradkettiger, gesättigter Alkylrest
mit 8-10 Kohlenstoffatomen, besonders bevorzugt ist ein Alkylpolyglycosid mit einem
Verhältnis von C
8- zu C
10-Alkylresten von 0,3:1 bis 1:0,3.
[0012] Der Rest ―(Z)
n―H ist ein Polyglycosylrest, d.h. ein einwertiger Rest aus n Glycosylresten, die vorzugsweise
linear verknüpft sind, vorzugsweise ein reduzierender Saccharidrest. Der Polyglycosylrest
kann ein Oligo- oder Monoglycosylrest sein. Beispiele als Alkylglycosylreste verwendbarer
Zuckerkomponenten sind Glucose, Fructose, Mannose, Galactose, Talose, Gulose, Alose,
Altrose, Idose, Arabinose, Ribose, Maltose, Laktose, Mutotriose, Dextrose, Stärke.
Gemische dieser Zucker können ebenfalls eingesetzt werden. Bevorzugter Polyglycosylrest
ist der Glucosylrest. Bevorzugt ist der Polyglycosylrest ―(Z)
n―H ein Oligosaccharid oder ein Monosaccharid, vorzugsweise einer Hexose oder Pentose,
insbesondere Glucose.
[0013] Der Alkylrest kann in Form eines Acetals an mehr als einen Glucoserest gebunden sein,
d.h. er kann an einen Poly- oder Oligosaccharidrest gebunden sein.
[0014] Die aliphatischen primären Alkohole können native Fettalkohole sein, die beispielsweise
aus der Hydrierung von Fettsäuren hergestellt werden. Synthetische primäre Alkohole
können ebenfalls eingesetzt werden, wie Oxoalkohole oder Ziegleralkohole. Bevorzugt
werden geradkettige Alkohole eingesetzt, wie n-Octanol, n-Decanol, n-Dodecanol und
deren Gemische.
[0015] Die Alkylpolyglycoside sind in der Regel Gemische, die neben geringen Mengen an Restalkohol
auch nicht umgesetzte Monosaccharide, Oligosaccharide oder Oligoalkylpolyglycoside
enthalten.
[0016] n beschreibt die mittlere Anzahl an Polyglykosylresten pro Alkoholrest und wird auch
als Kondensationsgrad bezeichnet. n weist im Mittel einen Wert von 1 bis 5 auf, vorzugsweise
von 1 bis 1,3.
[0017] Die erfindungsgemäß eingesetzten Alkylpolyglycoside können nach bekannten Verfahren
hergestellt werden, wie sie beispielsweise in der DE OS-42 12 080, oder auch in den
EP-A1-0 306 650, EP-A1-0 306 652, EP-A1-0 306 651 oder EP-A1-0 306 651 oder EP-A2-0
448 799 beschrieben sind. Sie können direkt durch Umsatz der langkettigen Alkoholkomponente
mit der Zuckerkomponente unter Wasserabspaltung verknüpft werden. Sie können jedoch
auch durch das Umacetalisierungsverfahren hergestellt werden, wobei zunächst ein kurzkettiges
Alkylglycosid als Zwischenprodukt synthetisiert wird, das darauffolgend in einer zweiten
Stufe durch Umacetalisierung mit langkettigen Alkoholen zum gewünschten Alkylpolyglycosid
umgesetzt wird.
[0018] Die erfindungsgemäßen Ölemulsionen sind wahrscheinlich Mikroemulsionen von Öl in
Wasser bzw. Wasser/Alkohol-Gemischen.
[0019] Besonders bevorzugt werden erfindungsgemäß die C
8/C
10-Alkylpolyglycoside, die gemäß einer Ausführungsform der Erfindung nach dem in der
DE-OS-42 10 080 beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, verwendet als Emulgiermittel
für Öle, insbesondere etherische Öle.
[0020] Erfindungsgemäß einsetzbare Alkylpolyglycoside können auch Gemische von unterschiedlichen
Alkylpolyglycosiden sein, die hergestellt werden durch Vermischen von Alkylpolyglycosiden
mit Alkylmonoglycosiden.
Coemulgatoren
[0021] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung können die Ölemulsionen zusätzlich Coemulgatoren
enthalten. Diese Coemulgatoren sind beispielsweise nicht-ionische, kationische oder
anionische Tenside. Bezogen auf den Alkylpolyglycosidanteil kann die Menge an eingesetztem
Coemulgator 0 bis 15 Gew.-% betragen, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%.
[0022] Beispiele verwendbarer Coemulgatoren sind Fettalkoholsulfate, Fettalko-holethersulfate,
Alkansulfonate, Fettalkoholethoxilate, Fenalkoholphosphate, Fettalkoholethersulfonate,
Alkylbetaine, Sorbitanester, POE-Sorbitanester, Zuckerfettsäureester, Fettsäurepolyglycerinester,
Fettsäurepartialglyceride, Fettsäurecarboxilate, Fettalkoholsulfosuccinate, Fettsäuresarconisate,
Fettsäureisethionate, Fettsäuretaurinate, Zitronensäureester, Silicon-Copolymere,
Fettsäueepolyglykolester.
Öl
[0023] In den erfindungsgemäßen Ölemulsionen können beliebige Öle verwendet werden. Vorzugsweise
werden gemäß einer Ausführungsform der Erfindung etherische Öle verwendet. Beispiele
für verwendbare etherische Öle sind Latschenkieferöl, Lavendelöl, Rosmarinöl, Fichtennadelöl,
Kiefernnadelöl, Eukalyptusöl, Pfefferminzöl, Salbeiöl, Bergamottöl, Terpentinöl und
deren Gemische. Andere geeignete etherische Öle sind dem Fachmann bekannt.
Weitere Bestandteile
[0024] Die erfindungsgemäßen Ölemulsionen können weitere Bestandteile enthalten, beispielsweise
Alkohole. Als Alkohol wird dabei vorzugsweise ein hautverträglicher, nicht-toxischer
mit Wasser mischbarer Alkohol verwendet, wie Ethanol oder Isopropanol. Andere geeignete
Alkohole können ebenfalls verwendet werden.
[0025] Die erfindungsgemäßen Ölemulsionen können auch frei von Alkohol sein.
[0026] Weitere Bestandteile, die den erfindungsgemäßen Ölemulsionen einverleibt werden können,
sind beispielsweise Elektrolyte, Farbstoffe, Konservierungsmittel, Säuren, wie Milchsäure
oder Zitronensäure, oder Basen.
Herstellung der Ölemulsionen
[0027] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das gewählte Alkylglycosid
zunächst mit dem jeweils verwendeten etherischen Öl oder Parfümöl in den gewünschten
Mengen innig gemischt, beispielsweise mittels eines Rührwerks. Dieses Vermischen wird
vorzugsweise bei Raumtemperatur ausgeführt. Sodann wird unter ständigem Rühren langsam
demineralisiertes Wasser eingetragen. Zum Auffinden der jeweils am besten geeigneten
Mengen des Alkylglycosids zur Erzielung einer optimalen Solubilisierungswirkung kann
die Trübungstitration verwendet werden, wie sie beispielsweise beschrieben ist von
A. Domsch, "Die kosmetischen Präparate", 4. Auflage des von G.A. Novak begründeten
Werks, Band II "Wäßrige und tensidhaltige Formulierungen".
[0028] Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Alkylglycosid zunächst
in der wäßrigen Phase gelöst oder dispergiert und anschließend unter Rühren mit dem
Öl versetzt.
[0029] Das Gewichtsverhältnis von Alkylglycosiden zu Öl oder Ölen beträgt dabei 1,5:1 bis
15:1, vorzugsweise 2,5:1 bis 10:1, insbesondere 3:1 bis 6:1. Das verwendete Alkylpolyglycosid,
vorzugsweise das C
8/C
10-Alkylpolyglycosid, insbesondere das C
8/C
10-Alkylpolyglucosid, kann dabei als Festsubstanz oder als eine wäßrige Lösung eingesetzt
werden. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung verwendete Mengen an Substanzen
sind 3 bis 6 g (bezogen auf die Wirksubstanz) des gewünschten Alkylglycosids, 1 g
des verwendeten Öls, vorzugsweise etherischen Öls oder Parfümöls, und demineralisiertes
Wasser ad 100 g.
[0030] Die erfindungsgemäßen Ölemulsionen zeigen ein gutes Schaumvermögen, sind toxikologisch
unbedenklich und klare und stabile Systeme.
[0031] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden C
8/C
10-Alkylpolyglycoside, insbesondere C
8/C
10-Alkylglucoside als Emulgatoren für etherische Öle eingesetzt.
Bestimmung der Schaumhöhe
[0032] Zur Messung des Schaumvermögens und der Schaumstabilität wird die Schaumhöhe (Schaumzahl)
für die erfindungsgemäßen Ölemulsionen bestimmt.
[0033] Dabei wird ein Gemisch aus Alkylpolyglycosid und Öl hergestellt und 1 g dieses Gemisches
wird in einem 1 l fasssenden skalierten Becherglas mit hoher Form vorgelegt. Sodann
werden 600 g demineralisiertes Wasser eingetragen. Daraufhin wird der Inhalt des Becherglases
bei Raumtemperatur mittels eines elektrischen Rührwerks, bestehend aus einem IKA-Motor
und einem Flügelrührer, der auf Höhe der 200 ml-Marke im Becherglas angeordnet ist,
gemischt bzw. verrührt bei einer Drehzahl von etwa 1400 U/min.
[0034] Nach Rühren für eine Dauer von 1 Minute wird das Rührwerk abgestellt und nach 30
Sekunden die Schaumhöhe gemessen (in cm). Sodann wird das Rührwerk wieder gestartet
und für weitere 3 Minuten bei gleicher Drehzahl gerührt. Nach wiederum 30 Sekunden
Wartezeit wird die Schaumhöhe erneut gemessen (in cm). Die gemessenen Schaumhöhen
(in cm) geben die jeweilige Schaumzahl an.
[0035] Statt Wasser kann auch ein Wasser/Alkohol-Gemisch eingesetzt werden, beispielsweise
600 g eines Wasser/Ethanol-Gemisches mit einem Gewichtsverhältnis von Wasser zu Ethanol
von 80:20.
[0036] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert.
[0037] Die Beispiele A1 bis A6 zeigen die Eigenschaften der erfindungsgemäßen Ölemulsionen.
Die Emulsionen sind klar und über mehr als eine Woche stabil. Die Schaumwerte dieser
Formulierungen liegen über denen der entsprechenden Vergleichsbeispiele (Vergleichsbeispiele
B1 bis B4 zu Beispielen A1 bis A4). In den Vergleichsbeispielen B1 bis B6 wurde ein
erfindungsgemäß verwendetes Alkylpolyglucosid eingesetzt, wobei das Gewichtsverhältnis
von Alkylpolyglucosid zu etherischem Öl 1:1 betrug. Diese Formulierungen besitzen
im Gegensatz zu den erfindungsgemäßen Formulierungen ein trübes bzw. milchiges Aussehen
und sind nicht lange, d.h. weniger als 24 Stunden, stabil.
[0038] In Vergleichsbeispielen B7 bis B10 wurde ein handelsüblicher Solubilisator (ein ethoxiliertes
hydriertes Rizinusöl mit der Bezeichnung Cremophor RH40) eingesetzt. Das Aussehen
der Formulierungen ist trüb, und sie zeigen nur geringe Schaumwerte.
Beispiel A1
[0039] 1 g Rosmarinöl und 3 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 96 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine klare Lösung, die über einen
langen Zeitraum, d.h. mehr als eine Woche, stabil ist.
Beispiel A2
[0040] 1 g Lavendelöl und 3 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 96 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine klare Lösung, die über einen
langen Zeitraum, d.h. mehr als eine Woche, stabil ist.
Beispiel A3
[0041] 1 g Fichtennadelöl und 3 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 96 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine klare Lösung, die über einen
langen Zeitraum, d.h. mehr als eine Woche, stabil ist.
Beispiel A4
[0042] 1 g Fichtennadelöl und 3 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 76,8 g Wasser und 19,2 g Ethanol
vermischt und bei Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine klare Lösung,
die über einen langen Zeitraum, d.h. mehr als eine Woche, stabil ist.
Beispiel A5
[0043] 1 g Lavendelöl und 3 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 76,8 g Wasser und 19,2 g Ethanol
vermischt und bei Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine klare Lösung,
die über einen langen Zeitraum, d.h. mehr als eine Woche, stabil ist.
Beispiel A6
[0044] 1 g des Mundpflegearomaöls Dragoco ZM0065 und 3 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 76,8 g Wasser und 19,2 g Ethanol
vermischt und bei Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine klare Lösung,
die über einen langen Zeitraum, d.h. mehr als eine Woche, stabil ist.
[0045] Für die Lösungen gemäß Beispielen A1 bis A4 wurden die Schaumzahlen nach einer Minute
und drei Minuten bestimmt. Sie sind in Tabellen 1 und 2 aufgeführt.
Vergleichsbeispiele
Beispiel B1
[0046] 1 g Rosmarinöl und 1 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 98 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine stark trübe Lösung.
Beispiel B2
[0047] 1 g Lavendelöl und 1 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 98 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine milchige Flüssigkeit, die sich
nach Stehenlassen für 24 Stunden in zwei Phasen trennt.
Beispiel B3
[0048] 1 g Fichtennadelöl und 1 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 98 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine milchige Flüssigkeit, die sich
nach Stehenlassen für 24 Stunden in zwei Phasen trennt.
Beispiel B4
[0049] 1 g Fichtennadelöl und 1 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 78,4 g Wasser und 19,6 g Ethanol
vermischt und bei Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine stark trübe
Lösung, die nach Stehenlassen für 24 Stunden milchig wird.
Beispiel B5
[0050] 1 g Lavendelöl und 1 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 78,4 g Wasser und 19,6 g Ethanol
vermischt und bei Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine milchige Lösung,
die sich nach Stehenlassen für 24 Stunden in zwei Phasen trennt.
Beispiel B6
[0051] 1 g des Mundpflegearomaöls Dragoco ZM0065 und 1 g C
8/C
10-Alkylpolyglucosid (Kondensationsgrad 1,2) werden mit 78,4 g Wasser und 19,6 g Ethanol
vermischt und bei Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine milchige Lösung.
[0052] In den nachstehenden Vergleichsbeispielen B7 bis B10 wurde statt des C
8/C
10-Alkylpolyglucosids der handelsübliche Solubilisator Cremophor RH40 eingesetzt.
Beispiel B7
[0053] 1 g Rosmarinöl und 3 g Cremophor RH40 werden mit 96 g Wasser vermischt und bei Raumtemperatur
für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine stark trübe Lösung.
Beispiel B8
[0054] 1 g Rosmarinöl und 1 g Cremophor RH40 werden mit 98 g Wasser vermischt und bei Raumtemperatur
für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine stark trübe Lösung.
Beispiel B9
[0055] 1 g Fichtennadelöl und 3 g Cremophor RH40 werden mit 96 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine stark trübe Lösung.
Beispiel B10
[0056] 1 g Fichtennadelöl und 1 g Cremophor RH40 werden mit 98 g Wasser vermischt und bei
Raumtemperatur für 5 Minuten gerührt. Man erhält eine stark trübe Lösung.
[0057] Für die Formulierungen der Vergleichsbeispiele B1 bis B4 und B7 bis B10 wurden die
Schaumzahlen nach einer und drei Minuten bestimmt. Sie sind in Tabellen I und II aufgeführt.
TABELLE I
| Schaumzahlen in Wasser |
| Beispiel |
Emulgator bzw. Solubilisator |
Eingesetztes Öl |
Mischungsverhältnis |
Schaumzahl 1 min./3 min. |
| A1 |
C8-C10 Glucosid |
Rosmarinöl |
3(WS):1 |
2,2/4,2 |
| B1 |
C8-C10 Glucosid |
Rosmarinöl |
1(WS):1 |
1,9/3,8 |
| A2 |
C8-C10 Glucosid |
Lavendelöl |
3(WS):1 |
2,2/4,6 |
| B2 |
C8-C10 Glucosid |
Lavendelöl |
1(WS):1 |
1,6/2,9 |
| A3 |
C8-C10 Glucosid |
Fichtennadelöl |
3(WS):1 |
2,0/4,0 |
| B3 |
C8-C10 Glucosid |
Fichtennadelöl |
1(WS):1 |
1,4/2,0 |
| |
|
|
|
|
| B7 |
Cremophor RH 40 |
Rosmarinöl |
3(WS):1 |
1,2/2,1 |
| B8 |
Cremophor RH 40 |
Rosmarinöl |
1(WS):1 |
0,6/0,9 |
| B9 |
Cremophor RH 40 |
Fichtennadelöl |
3(WS):1 |
1,0/1,5 |
| B10 |
Cremophor RH 40 |
Fichtennadelöl |
1(WS):1 |
0,5/0,6 |
| Schaumzahlen in Ethanol: Wasser - Gewichtsverhältnis 20:80 |
| Beispiel |
Emulgator |
Eingesetztes Öl |
Mischungsverhältnis |
Schaumzahl 1 min./3 min. |
| A4 |
C8-C10 Glucosid |
Fichtennadelöl |
3(WS):1 |
2,2/1,9 |
| B4 |
C8-C10 Glucosid |
Fichtennadelöl |
1(WS):1 |
1,5/2,0 |
[0058] Aus den Beispielen geht hervor, daß die erfindungsgemäßen Ölemulsionen klar sind
und für lange Zeit stabil sind und ein gutes Schaumvermögen aufweisen. Die erfindungsgemäßen
Alkylpolyglycoside können somit verwendet werden zur Herstellung von klaren Emulsionen
von Öl in Wasser bzw. Wasser/Alkohol-Gemischen mit großer Stabilität und hohem Schaumvermögen.
Im Gegensatz dazu weisen die Gemische entsprechend den Vergleichsbeispielen ein schlechteres
Schaumvermögen auf. Sie sind trübe oder milchige Flüssigkeiten, die sich zum Teil
in zwei Phasen trennen.
[0059] Die erfindungsgemäßen Emulsionen können beispielsweise in der Kosmetik oder in pharmazeutischen
Anwendungen eingesetzt werden, beispielsweise in Badeölen, Rasierwässern, Gesichtswässern,
Mundwässern, Haarwässern. Ölemulsionen, die Alkohol enthalten, können als Eau de Cologne
oder Fau de Toilette verwendet werden.
1. Ölemulsion, umfassend
(a) mindestens ein Alkylpolyglycosid der allgemeinen Formel
R―O―(Z)n―H
in der der Rest R ein linearer oder verzweigter gesättigter oder ungesättigter Alkylrest
mit 8 bis 16, vorzugsweise 8 bis 12, C-Atomen ist, der Rest ―(Z)n―H ein Polyglycosylrest ist, Z ein Glycosylrest ist und n im Mittel einen Wen von
1 bis 5 aufweist,
(b) mindestens ein Öl,
(c) Wasser,
wobei das Gewichtsverhältnis von Komponente (a) zu Komponente (b) 1,5:1 bis 15:1,
vorzugsweise 2,5:1 bis 10:1, beträgt.
2. Ölemulsion nach Anspruch 1, die weiterhin (d) mindestens einen mit Wasser mischbaren
Alkohol umfaßt.
3. Ölemulsion nach Anspruch 1, die frei von Alkohol ist.
4. Ölemulsion nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Alkylpolyglycosid ein
C8/C10-Alkylpolyglycosid ist.
5. Ölemulsion nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei der Polyglycosylrest ―(Z)n―H, ein Oligosaccharid oder ein Monosaccharid, vorzugsweise einer Hexose oder Pentose,
insbesondere Glucose, ist.
6. Ölemulsion nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Öl ein etherisches Öl
ist.
7. Ölemulsion nach einem der vorstehenden Ansprüche, die zusätzlich (e) mindestens einen
Coemulgator umfaßt, der ein nicht-ionisches, kationisches oder anionisches Tensid
ist.
8. Verwendung von Alkylpolyglycosiden, wie sie in Anspruch 4 oder einem der auf Anspruch
4 bezogenen Ansprüche beschrieben sind, als Emulgiermittel für Öle, insbesondere etherische
Öle.
9. Verwendung von Alkylpolyglycosiden, wie sie in einem der vorstehenden Ansprüche beschrieben
sind, zur Herstellung von klaren Emulsionen von Öl in Wasser bzw. Wasser/Alkohol-Gemischen.
10. Verwendung der Ölemulsion nach einem der Ansprüche 1 bis 7 in Badeöl, Rasierwasser,
Gesichtswasser, Mundwasser oder Haarwasser.