[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schienentriebzug mit wenigstens zwei gelenkig
oder zu diesem vergleichbar miteinander gekuppelten Wagenteilen, die wenigstens einen
Laufradsatz aufweisen und deren wenigstens ein Wagenteil mit wenigstens einem Triebradsatz
ausgestattet ist, wobei der wenigstens eine Lauf- und wenigstens eine Triebradsatz
im Ruhezustand von Teilen des Gewichtes der Wagenteile statisch belastet sind und
der Lauf- und/oder Triebradsatz mit zwei starr gekoppelten Rädern, als Losradsatz
oder als Losräderpaar ausgebildet ist.
[0002] Derartige, zumeist der Personenbeförderung dienende Schienentriebzüge werden im Straßenbahn-,
U-Bahn-, Stadtbahn- und Vollbahnbetrieb genutzt, wobei zumeist hohe Anfahr- und/oder
dynamische Bremsbeschleunigungen gefordert werden. Zum Erzielen dieser hohen Anfahr-
und dynamischen Bremsbeschleunigungen sind hohe Antriebs- bzw. dynamische Bremsleistungen
nötig, welche über den Reibungseingriff der Triebradsätze zu den Fahrschienen in Vortriebskräfte
umzusetzen sind. Es ist bekannt, daß die höchsten dieser Vortriebs- bzw. Bremskräfte
- entsprechend hohe Antriebs- bzw. dynamische Bremsleistungen vorausgesetzt - dann
erreichbar sind, wenn alle Radsätze des Schienentriebzuges als Triebradsätze ausgebildet
sind; Triebradsätze sind jedoch in Herstellung und Wartung teuer, es ist daher üblich,
am Schienentriebzug in geeigneter Weise verteilt Lauf- und Triebradsätze vorzusehen,
wobei ein entsprechender Verlust an maximaler Vortriebs- bzw. dynamischer Bremskraftentwicklung
in Kauf genommen wird.
[0003] Die vorstehend erwähnten Trieb- und Laufradsätze können auf einer Welle zwei starr
gekoppelte Räder aufweisen, sie können jedoch auch als Losradsätze mit zwei relativ
zueinander verdrehbar auf einer Welle befindlichen Rädern oder als Losräderpaare mit
mit getrennten, gegebenenfalls einzeln um Vertikalachsen drehbaren Wellen für jedes
Radpaar ausgebildet sein; nachfolgend und auch in den Patentansprüchen werden zur
Vereinfachung nur die Ausdrücke "Triebradsatz" bzw "Laufradsatz" für alle diese Ausführungsformen
verwendet und schließen diese in ihrem Bedeutungsgehalt mit ein.
[0004] Die Radsätze eines Schienentriebzuges werden von dessen Gewicht, insbesondere den
Gewichten der Wagenteile, entsprechend ihrer Anordnungsverteilung belastet, diese
anordnungsbedingte Belastung der Radsätze wird hier als "statische Belastung" im Ruhezustand
bezeichnet; bei Beschleunigungsvorgängen können von diesen abhängige Zusatzbe- oder
-entlastungen hinzukommen.
[0005] Es ist üblich, bei Schienentriebzügen einen Kompromiß zwischen Kosten und maximal
erreichbarer Vortriebs- bzw. dynamischer Bremskraft dadurch einzugehen, daß - wie
vorstehend bereits erwähnt - nur ein bestimmter Anteil von deren Radsätzen als Triebradsätze,
die restlichen Radsätze als Laufradsätze ausgebildet werden, wobei durch entsprechende
Verteilung und Anordnung der Triebradsätze am Schienentriebzug ein Optimum an deren
Effizienz erreichbar ist.
[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Schienentriebzug der eingangs genannten Art
die Effizienz der Triebradsätze hinsichtlich der erreichbaren Vortriebs- bzw. dynamischen
Bremskraft mit einfachen Mitteln zu steigern, wodurch eine Steigerung der erreichbaren
Anfahr- bzw. dynamischen Bremsbeschleunigung und/oder eine Minderung der Anzahl der
erforderlichen Triebradsätze und damit eine Kosteneinsparung möglich wird.
[0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei einem Schienentriebzug der eingangs genannten
Art gelöst durch eine Vorrichtung, welche einen Anteil der statischen Belastung wenigstens
eines Laufradsatzes auf wenigstens einen Triebradsatz zu dessen zusätzlicher Belastung
verlagert.
[0008] Durch diese Belastungsverlagerung wird der Reibschluß des wenigstens einen Triebradsatzes
zur Fahrschiene gesteigert, wodurch eine entsprechende Steigerung der erreichbaren
Antriebs- bzw. dynamischen Bremskräfte erreicht wird.
[0009] Bei einem derart nach der Erfindung ausgebildeten Schienentriebzug sind ebenfalls
nach der Erfindung vorteilhafte Weiterbildungen möglich bzw. zweckmäßig, deren Merkmale
in den Unteransprüchen angegeben sind.
[0010] In den Zeichnungen Fig.1 und Fig.2 sind zwei besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
für nach der Erfindung ausgestaltete Schienentriebzüge schematisch in den erfindungswesentlichen
Teilen dargestellt, wobei gleiche Bezugszeichen sich auf gleiche oder einander entsprechende
Teile beziehen.
[0011] Die Fig. 3 verdeutlicht anhand dreier Ausführungsbeispiele die Radsatzlasten an den
Schienentriebzügen sowie Maßnahmen zur Entgleisungssicherheit, Die Fig.4 zeigt hierzu
Diagramme und in den Fig.5 und 6 sind Einzelheiten dargestellt.
[0012] In der Praxis sind derzeit Schienentriebzüge weit verbreitet, welche drei Wagenteile,
nach Fig.1 zwei endständige Wagenteile 1 bzw. 2 und einen mittleren Wagenteil 3, aufweisen.
Die endständigen Wagenteile 1 und 2 sind nahe ihrer stirnseitigen, freien Enden mit
Triebfahrwerken 4 bzw. 5 versehen, die mit je zwei Triebradsätzen 6 ausgestattet und
in nicht weiter dargestellter Weise drehgestellartig ausgebildet sind. An ihren dem
mittleren Wagenteil 3 zugewandten Enden sind an den Wagenteilen 1 und 2 keinerlei
Radsätze vorhanden Der mittlere Wagenteil 3 ist an seinen Enden in je einer vertkalen,
quer zur Schienentriebzug-Längsrichtung verlaufenden Kupplungebene 7 etwa in Höhe
seiner unteren Wagenrahmenteile 8 vermittels einer Kupplungsvorrichtung 9 gelenkig
mit jeweils einem der Wagenteile 1 oder 2 gekuppelt, wobei die Kupplungsvorrichtungen
9 nicht nur Längskräfte, sondern auch das endseitige Gewicht der Wagenteile 1 und
2 auf den Wagenteil 3 zu übertragen vermögen. Der Wagenteil 3 ist nahe seiner Enden
mit je einem Laufradsatz 10 versehen; die Laufradsätze 10 stützen somit sowohl den
Wagenteil 3 als auch die zugewandten Enden der Wagenteile 1 und 2 gegen die nicht
gezeigten Fahrschienen ab.
[0013] Insoweit entspricht der Schienentriebzug bekannten Ausführungen, die Radsatzverteilung
ergibt bei vertretbarem Aufwand gute Fahreigenschaften, wobei jedoch die wenigen,
nur von Bruchteilen der Gewichte der Wagenteile 1 und 2 entsprechend der Zugkonfiguration
statisch belasteten Triebradsätze 6 nur eine entsprechend beschränkte Vortriebs- bzw.
dynamische Bremskraft zu erreichen erlauben.
[0014] Nach Fig.1 befinden sich etwa in Höhe des Dachbereiches 11 die Kupplungsebenen 7
durchsetzende Zylinder 12 mit zumindest annähernd horizontal und parallel zur Zuglängsrichtung
verlaufender Achsrichtung, deren eine Enden am Wagenteil 3 und andere Enden am Wagenteil
1 bzw. 2 angekoppelt sind.
[0015] Die Kraftmotore darstellenden Zylinder 12 üben bei ihrer Druckmittelbeaufschlagung
eine in Höhe des Dachbereiches wirkende Spreiz- bzw. Zusammenbindungskraft zwischen
den einander zugewandten Stirnseiten der Wagenteile 3 und 1 bzw. 2 aus. Nachfolgend
wird die Auswirkung erklärt für den Fall einer Spreizkraft. Die Auswirkung einer Zusammenbindungskraft
ist umgekehrt, d.h. im entgegengesetzten Sinn. Diese Spreizkraft ergibt ein Drehmoment
zwischen den Wagenteilen 3 und 1 bzw. 2 um eine im Bereich der Kuplungsvorrichtungen
9 liegende, horizontal und quer zur Zuglängsrichtung verlaufende Drehachse. Infolge
dieser Drehmomente an beiden Enden des Wagenteiles 3 ergeben sich für dieses aufwärtsgerichtete
Kräfte, während die Wagenteile 1 und 2 an ihren freien Enden abwärtsgerichtete Kräfte
erfahren, welche zusätzlich zu den statischen Belastungen durch die Triebradsätze
6 gegen die Fahrschienen abgestützt werden.
[0016] Bei Druckmittelbeaufschlagung der Zylinder 12 erfährt also der Schienentriebzug eine
Krafteinwirkung, welche ihn unter Anheben des mittleren Wagenteils 3 brückenartig
aufzubiegen sucht, wobei die Laufradsätze 10 entsprechend entlastet und die Triebradsätze
6 entsprechend zusatzbelastet werden. Die zusätzliche Belastung der Triebradsätze
6 steigert deren Reibschluß zu den Fahrschienen, so daß sie entsprechend gesteigerte
Vortriebs- bzw. dynamische Bremskräfte für den Schienentriebzug zu erreichen gestatten.
[0017] Durch die Spreizwirkung der Zylinder 12 werden die Kupplungsvorrichtungen 9 zusätzlich
zugbelastet. diese Zusatz-Zugbelastung kann von entsprechend den Zylindern 12 in Höhe
der Kupplungsvorrichtungen 9 angeordnete weitere, nicht gezeigte Zylinder zumindest
annähernd kompensiert werden, wenn diese Zylinder bei Druckmittelbeaufschlagung eine
in Annäherungsrichtung wirkende Zugkraft zwischen den gekuppelten Wagenteilen 3 und
1 oder 2 ausüben. Diese weiteren Zylinder werden zweckmäßig parallel zu den Zylinderen
12 druckmittelbeaufschlagt.
[0018] Zur Regelung der Druckmittelbeaufschlagung der Zylinder 12 ist eine Regeleinrichtung
13 vorgesehen, welche vorzugsweise am Wagenteil 3 montiert ist. Die Regeleinrichtung
13 ist vermittels Lastsensoren 14 und Steuerleitungen 15 von den Belastungen der Trieb-
und Laufradsätze 6 und 10 gesteuert und regelt über Rohrleitungen 16 den in den Zylindern
12 und gegebenenfalls den erwähnten, weiteren Zylindern - im weiteren sind für alle
diese Zylinder nur die Zylinder 12 genannt - herrschenden Druck derart, daß einerseits
die Triebradsätze 6 nicht über ihre zulässigen Radsatzlasten hinaus belastet werden,
andererseits die Laufradsätze 10 jedoch nur so weit entlastet werden, daß ihre Entgleisungssicherheit
nicht gefährdet ist. Falls der Schienentriebzug luftgefedert ist, werden vorzugsweise
die jeweilige Luftfederbalgdrücke vermittels der Steuerleitungen 15 der Regeleinrichtung
13 als Steuersignale zugeführt und die Zylinder 12 entsprechend geregelt druckluftbeaufschlagt.
[0019] In Kurven entsteht durch die Wirkung der Spreizkraft eine Querkraftkomponente, welche
zu einer unerwünschten, gegebenenfalls sogar unzulässigen Entlastung der Innenräder
bei Kurvenfahrten führen könnte. Als Funktion der Eigenmassen, Kurvenhalbmesser, Spurweite
und gegebenenfalls weiterer Einflußfaktoren sollte bzw. muß diese Querkraftkomponente
ab eines gewissen Wertes kompensiert werden; dies wird später noch genauer beschrieben.
[0020] Die Zylinder 12 stellen zusammen mit ihrer Beaufschlagungsregelung eine Vorrichtung
zur Belastungsverlagerung für die Radsätze dar.
[0021] Die Druckluftversorgung hierzu kann zweckmäßig in nicht dargestellter Weise aus der
Druckluftversorgung für die Luftfederung insbesondere des Wagenteils 3 über eine Druckbegrenzungs-
oder -minderventileinrichtung und ein Doppelüberströmventil mit in beiden Strömungsrichtungen
wirksamer Ansprechschwelle erfolgen, wobei die Ansprechschwelle zweckmäßig höchstens
1 bar, vorzugsweise ca. 0,5 bar betragen kann; diese Ventile können in eine Versorgung
für die Regeleinrichtung 13, zweckmäßig aber in die Rohrleitungen 16 eingeordnet werden.
Weiterhin kann es zweckmäßig sein, den Zylindern 12 zur Volumenvergrößerung Luftbehälter
parallel zuzuschalten. Durch diese Maßnahmen kann der Druckluftverbrauch für die durch
Fahrbewegungen des Zuges bewegbaren Zylinder 12 gering gehalten werden: Durch Hubänderungen
der Zyinder 12 bewirkte Druckänderungen werden durch die Luftbehälter gemindert, so
daß sie unterhalb der Ansprechschwelle des Doppelüberströmventils verbleiben und kein
Druckluftverbrauch durch Druckluftabströmen und nachfolgendes Wiedereinspeisen erfolgt,
während doch die von den Zylindern 12 ausgeübte Spreizkraft ausreichend konstant bleibt.
[0022] Je nach Einsatz- und Betriebsbedingungen des Schienentriebzuges können die Zylinder
12 ständig, während der ganzen Betriebszeit des Zuges oder während der Fahrt oder
bei Auftreten von Fahrbeschleunigungen druckmittelbeaufschlagt sein. Bei Inkaufnahme
erschwerter Kupplungs- und Entkupplungsarbeiten für die Kupplungsvorrichtungen 9 können
die Zylinder 12 auch durch geeignet vorgespannte, mechanische Federpatronen ersetzt
werden. Die Vorrichtung zur Belastungsverlagerung ist dann ständig wirksam, die Druckmittelversorgung
mit der Regeleinrichtung 13 kann entfallen.
[0023] Durch die Wirkung der im Dachbereich angeordneten, in Längsrichtung wirkenden Verspannung
durch Feder- bzw. Zylinderkräfte wird eine Verspannung der Wagenkästen erreicht, wodurch
beim Anfahren oder Bremsen die ansonsten auftretenden Achsentlastungen erheblich verringerbar
sind und das Schlupfverhalten somit verbesserbar ist.
[0024] In Abänderung zum vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel können natürlich die
Trieb- und Laufradsätze am Zug andersartig angeordnet oder verteilt sein. An den freien
Enden der Wagenteile 1 und 2 kann jeweils nur ein Triebradsatz 6 angeordnet sein,
die Wagenteile 1 und 2 können andersendig durch Laufradsätze in einfacher oder Drehgestellanordnung
abgestützt sein, oder anstelle der gezeigten Laufradsätze 10 können in den Kupplungsebenen
7 für jeweils die Wagenteile 1 und 3 oder 2 und 3 gemeinsame Lauffahrwerke mit Einzel-Laufradsätzen
oder Laufraddrehgestellen vorgesehen sein; es können jedoch auch andersartig verteilt
und/oder ausgebildete Trieb- und Laufradsätze vorhanden sein.
[0025] Anstelle der horizontalen Zylinder 12 und gegebenenfalls der erwähnten, weiteren
Zylinder können zwischen den Wagenteilen 3 und 1 oder 2 auch nicht gezeigte Zylinder
oder auch Federpatronen mit im wesentlichen vertikaler Achsrichtung vorgesehen sein,
welche die einander zugewandten Wagenteilenden vertikal zueinander relativbelasten,
derart, daß bei der Radsatzanordnung nach Fig.1 der Wagenteil 3 aufwärts gerichtete
Kräfte erfährt; Die gezeigten Trieb- und Laufradsätze 6 und 10 erfahren auch hierbei
die gewünschten Belastungsänderungen.
[0026] Anstelle der erwähnten Zylinder können auch luftfederbalgartige Kraftmotore genutzt
werden, doch können diese einen gesteigerten Druckmittelverbrauch bewirken. Anstelle
der Druckluft kann auch ein Hydraulikmedium zur Druckmittelbeaufschlagung genutzt
werden, weiterhin sind anstelle der Zylinder oder Bälge elektrische Kraftmotoren verwendbar,
die gegebenenfalls unmittelbar die erwähnten Drehmomente zwischen den Wagenteilen
erzeugen.
[0027] In weiterer Abänderung kann nur der mittlere Wagenteil 3 anstelle der Laufradsätze
10 mit Triebradsätzen und können demgemäß die Wagenteile 1 und 2 mit Laufradsätzen
versehen sein. Die Vorrichtungen zur Belastungsverlagerung müssen dann im Bereich
der Kupplungsebenen 7 umgekehrt zu vorstender Beschreibung wirken, sie müssen den
Wagenteil zusätzlich belasten, während die Wagenteile 1 und 2 entlastet werden.
[0028] Es ist auch möglich, daß die Wagenteile 1 und 2 nahe ihrer dem Wagenteil 3 zugewandten
Enden mit je einem oder zwei, dann vorteilhaft drehgestellartig zusammengefaßten,
Triebradsätzen versehen sind und andersendig über Laufradsätze abgestützt sind. Auch
hierbei sind umgekehrt wie zu Fig.1 beschrieben wirkende Vorrichtungen zur Belastungsverlagerung
verwendbar, welche einer Belastungssteigerung der Triebradsätze dienen.
[0029] In weiterer Abänderung ist es, wie in Fig.2 dargestellt, möglich, bei einem ansonsten
wie in Fig.1 gezeigt ausgebildeten Schienentriebzug am Wagenteil 3 mittig einen zusätzlichen
Triebradsatz 6' anzubringen. Dieser Triebradsatz 6' ist mittig an einem in Wagenteillängsrichtung
verlaufenden Träger 17 gehaltert, dessen eines Ende eine Lagerung 18 zum Wagenteil
3 aufweist und dessen anderes Ende an die Kolbenstange eines am Wagenteil 3 gehalterten
Zylinders 19 angekoppelt ist, der entsprechend den Zylinderen 12 druckmittelbeaufschlagbar
ist. Dem Triebradsatz 6' ist ein Lastsensor 14' zugeordnet, dessen Signal eine Steuerleitung
15' der Regeleinrichtung 13 zuführt. Eine Rohrleitung 16' dient der Druckmittelversorgung
des Zylinders 19. Durch entsprechende Druckmittelbeaufschlagung des Zylinders 19 ist
der Triebradsatz 6' verstärkt an die Fahrschienen anpreßbar, wobei durch gesteigerten
Reibschluß zu diesen er hohe hohe Antriebs- bzw. dynamischen Bremskräfte zu entwickeln
vermag. Die Laufradsätze 10 werden dabei entsprechend weiter entlastet.
[0030] Selbstverständlich ist es möglich, auch die Triebradsätze 6 der Wagenteile 1 und
2 durch Triebradsätze mit Belastungssteuerungen entsprechend dem Triebradsatz 6' zu
ersetzen.
[0031] In Fig.3 sind drei hinsichtlich der Verteilung ihrer Lauf- und Triebradsätze unterschiedliche
Ausführungbeispiele I, II und III für jeweils dreiteilige Schienentriebzüge schematisch
dargestellt. Zu Ausführungsbeispiel II sind dabei lediglich die Radsätze mit ihren
Belastungen gezeigt. Weiterhin sind zu den Ausführungsbeispielen I und II oben Vorrichtungen
zur bereits angesprochenen Entgleisungssicherung eingezeichnet. Dabei sind, wie in
Fig.1 und 2 ebenfalls, die Triebradsätze 6 mit speichenartigen Radienstrichen, die
Laufradsätze 10 ohne diese Radienstriche dargestellt. Die Pfeile P mit ihren von links
nach rechts ansteigenden Indexzahlen 1 bis 6 bzw. 7 bezeichnen die den jeweiligen
Radsatz belastende Kraft. Dabei sollen sich die Radsatzbelastungen infolge der Wirkung
der vorstehend beschriebenen Erfindung wie folgt verhalten:
Bei Ausführungsbeispiel I ist P3 größer als P2 und P4 größer als P5;
bei Ausführungsbeispiel II ist jeweils größer P2 als P1 und P3 sowie P5 als P4 und P6;
bei Ausführungbeispiel III ist Jeweils größer P2 als P1, P4 als P3,5 und P6 als P7.
[0032] Aus diesen Ausführungsbeispielen ist leicht erkennbar, daß die Erfindung bei luft-
oder hydraulikgefederten Schienentriebzügen sehr kostensparend durch geeignete Steuerung
der einzelnen Radsatzbelastungen vermittels der jeweiligen Federungszylinder- bzw.
-balgdrücke realisierbar ist.
[0033] In Fig.4 sind anhand zweier Diagramme die der Entgleisungssicherheit entgegenwirkenden
Kräfte verdeutlicht, wobei davon ausgegangen wird, daß die erfindungsgemäßen spreizkrafterzeugenden
Mittel, d.h. inbesondere die Zylinder 12, in der Fahrzeugmittelebene bzw. symmetrisch
zu dieser wirken. Im linken Teil ist das Durchfahren einer horizontalen Kurve mit
einem Radius 19 von 18m mit einem Stadtbahnzug mit einem Drehgestellabstand von 9m
gezeigt, wobei die Wagenkastenmittellinien 20 in den Winkel alpha zueinander gelangen.
Die Strecke 21 beträgt 1/2 Drehgestellabstand, also 4,5m. Die vom Zylinder 12 bzw.
dergleichen aufgebrachte Spreizkraft S ergibt dabei die nach außen gerichtete Radialkraft
R, welche zu einer einer Entgleisung förderlichen, unerwünschten Entlastung des kurveninneren
Fahrzeugrades führt. Im rechten Teil der Fig.4 ist entsprechend in verkleinertem Maßstab
das Durchfahren einer vertikalen, konvexen Kurve bzw. Scheitels, wie es beim Überfahren
von Brücken, Straßenunebenheiten, Fährschiffsrampen und dergl. auftritt. Dabei soll
der vertikale Kurvenradius 22 100m betragen, die Wagenkastenmittellinien gelangen
dabei in den Winkel beta zueinander. Die Strecke 21 entspricht wiederum 1/2 des Drehgestellabstandes
voll 4,5m. Dabei entsteht durch die Zylinder 12 bzw. dergl. eine gewisse, im Diagrammmaßstab
kleine, unbezeichnte Kraft, welche entgleisungsförderlich ist.
[0034] Die entgleisungsförderlichen Kräfte sind aus Gründen der Entgleisungssicherheit auf
ungefährliche bzw. zulässige Werte zu begrenzen. Beim Ausführungsbeispiel I der Fig.
3, bei welchem der Zylinder 12 in Belastungsrichtung des unterhalb diesem befindlichen
Triebradsatzes 6, also in Zusammenbindungs- bzw. Zugrichtung auf benachbarte Wagenkästen
wirkt, sind daher beidseitig in Wagendachnähe, in der Höhe h über den Radsatzachsen,
fahrzeugseitlich die oben unter I gezeigten Gegendruckkrafteinrichtungen 23 anzuordnen,
welche nach einem gewissen Tothub einer weiteren Annäherung der seitlichen Wagenkastenteile
entgegenwirken. Die genauere Ausbildung kann dabei analog zum nachfolgend beschriebenen
Ausführungbeispiel II der Fig.3 erfolgen.
[0035] Beim Ausführungsbeispiel II der Fig.3 ist der unterhalb des Zylinders befindliche
Laufradsatz 10 durch brückenartiges Aufwölben des Triebzuges zu entlasten, der Zylinder
12 bzw. dergl. bewirkt daher eine Spreizkraft auf benachbarte Wagenkasten aus. Anstelle
der Gegendruckkrafteinrichtungen 23 sind daher weitgehend analog auszubildende Zugfederankereinrichtungen
24 vorzusehen, welche nach einem Tothub der erwähnten Spreizkraft entgegenwirken.
[0036] Die Zugankervorrichtung 24 kann gemäß Fig.5 ausgebildet werden und wirken. In Fig.5
sind Wagenteile 1 und 3 angedeutet, zwischen welchen mittels beiseitiger Gelenkestellen
25 der Zylinder 12 bzw. dergl. eingeordnet ist. Im Bereich der Wagenkastenmittellinien
20 ist ein Kraftdiagramm gemäß dem linken Teil der Fig.4 mit der Spreizkraft S und
dem Winkel alpha eingezeichnet. In den Seitenbereichen der Wagenteile 1 und 3 befinden
sich die Zugfederankereinrichtungen 24, welche je Wagenteil 1,3 ein von einem Zuganker
26 durchgriffenes Federpaket 27 aufweisen. Der Zuganker 26 endet im Ruhezustand hinter
jedem Federpaket im Abstand h mit einem Anschlag für das durchgriffene Federpaket
27. Bei Kurvenfahrt wird ab Erreichen bestimmter, vorstehend erwähnter Einflußgrößen
durch Entfernen der kurvenaußenseitigen Wagenteilabschnitte voneinander nach Durchlaufen
eines vom Abstand h abhängigen, wirkungslosen Tothubes die jeweilige Zugfederankereinrichtung
24 unter Kompression der Federpakete 27 wirksam, wobei durch entsprechendes Abstimmen
von Federstärke und Hubweg eine zumindest weitgehende Kompensation der Spreizkraft
S erreichbar ist, deren entgleisungsfördernde Wirkung also auf ungefährliche Werte
begrenzt wird. In Fig.5 ist oben ein Kraftdiagramm der Zugfederankereinrichtung 24
für den Winkel alpha dargestellt, aus welchem die von der Zugfederankereinrichtung
24 ausgeübte Zugkraft Z entnehmbar ist, welche zumindest annähernd gleich der Spreizkraft
S ist. Mittig rechts ist in Fig.5 in einem Diagramm die Größe der Zugkraft Z über
dem Hubweg dargestellt, es ist zu ersehen, daß sie nach dem Tothub entsprechend dem
Abstand h durch Vorspannung der Federpakete 27 sogleich auf einen der Spreizkraft
S entsprechenden Wert anspringt.
[0037] Die Fig.6 zeigt eine der Fig.5 entsprechende Einrichtung für das Durchfahren vertikaler
Kurven gemaß der rechten Darstellung in Fig.4. Zweckmäßig sind Abrolluftfedern mit
großem Hub als Zylinder 12 zu verwenden.
[0038] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Belastungsverlagerung ist auch bei andersartigen
Schienentriebzügen, welche beispielsweise nur zwei oder mehr als drei Wagenteile aufweisen,
ohne weiteres anwendbar. Es ist dabei jeweils nur darauf zu achten, daß sie bei ihrem
Betrieb Achslast-Anteile von Laufradsätzen auf Triebradsätze überträgt und somit eine
zusätzliche Belastung für diese bewirkt.
[0039] Falls der Schienentriebzug Triebradsatze aufweist, welche an Lenkgestellen gehaltert
sind, die sie in ihrer Achsrichtung bei Kurvenfahrt parallel zum Kurvenradius einstellen,
können Belastungssteuerungen mit einer Spreizeinrichtung zwischen dem Triebradsatz
und dem Wagenteil zur Zusatzbelastung des Triebradsatzes verwendet werden. Es sind
hierbei zwei quer zur Wagenkastenlängsrichtung versetzte Zylinder 19 vorzusehen, deren
untere Enden in der genannten Längsrichtung zum Triebradsatz versetzt und mit einem
quer zur genannten Längsrichtung verlaufenden Basisabstand an bei Kurvenfahrt sich
nach kurvenaußen bewegenden Teilen des Lenkgestelles und deren obere Enden mit einem
zum vorgenannten vergrößerten Basisabstand am Rahmen des Wagenteils angelenkt sind.
Die Zylinder verlaufen somit vom Lenkgestell nach oben und schräg zur Seite des Wagenteils
geneigt, wobei der Neigungswinkel zur Vertikalen zweckmäßig ca. 30 Grad betragen kann.
Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß bei Kurvenfahrt mit entsprechender Auslenkung
des Lenkgestelles der kurvenäußere Zylinder in Annäherung an die Vertikale aufgerichtet
und der andersseitige Zylinder stärker geneigt wird. Hierdurch erfährt der Triebradsatz
kurvenaußenseitig eine weitere Belastungssteigerung, welche die Entgleisungssicherheit
steigert, und kurveninnenseitig eine Entlastung, welche jedoch hinsichtlich der Entgleisungssicherheit
höchstens eine vernachlässigbar geringe Auswirkung zur Folge hat. Bei andersartigen
Lenkgestellen müssen gegebenenfalls andere Neigungen der Zylinder vorgesehen werden.
Kurzfassung:
[0040] Bei einem Sschienentriebzug mit mehreren gelenkig miteinander gekuppelten Wagenteilen
(1;2;3) sind auf die Wagenteile verteilt Trieb- und Laufradsätze (6 bzw. 10) vorgesehen.
Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung vorgesehen, welche eine Belastungsverlagerung
von den Lauf- auf die Triebradsätze (6 bzw. 10) bewirkt. Durch diese Vorrichtung wird
der Reibschluß der Triebradsätze gesteigert, so daß höhere Anfahrbeschleunigungen
erreichbar und/oder weniger Triebradsätze erforderlich sind.
[0041] Die Vorrichtung kann zwischen den einzelnen Wagenteilen (1;2;3) Drehmomente oder
Hubkräfte bewirken, wodurch auf Wagenteile (1;2) mit Triebradsätzen (6) zusäzlich
Gewichtsanteile von Wagenteilen (3) mit Laufradsätzen (10) übertragen werden.
| Aufstellung der Bezugszahlen: |
| 1 |
Wagenteil |
2 |
Wagenteil |
| 3 |
Wagenteil |
4 |
Triebfahrwerk |
| 5 |
Triebfahrwerk |
6 |
Triebradsatz |
| 6' |
Triebradsatz |
7 |
Kupplungsebene |
| 8 |
Wagenrahmenteil |
9 |
Kupplungsvorrichtung |
| 10 |
Laufradsatz |
11 |
Dachbereich |
| 12 |
Zylinder |
13 |
Regeleinrichtung |
| 14 |
Lastsensor |
14' |
Lastsensor |
| 15 |
Steuerleitung |
15' |
Steuerleitung |
| 16 |
Rohrleitung |
17 |
Träger |
| 18 |
Zylinder |
19 |
Radius |
| 20 |
Wagenkastenmittellinie |
21 |
Strecke |
| 22 |
Radius |
23 |
Gegendruckkrafteirichtung |
| 24 |
Zugfederankereinrichtung |
25 |
Gelenkstelle |
| 26 |
Zuganker |
27 |
Federpaket |
| P1...7 |
Kraft |
R |
Radialkraft |
| S |
Spreizkraft |
Z |
Zugkraft |
| h |
Abstand |
|
|
1. Schienentriebzug mit wenigstens zwei gelenkig oder zu diesem vergleichbar miteinander
gekuppelten Wagenteilen (1;2;3), die wenigstens einen Laufradsatz (10) aufweisen und
deren wenigstens ein Wagenteil (1;2;3) mit wenigstens einem Triebradsatz (6;6') ausgestattet
ist, wobei der wenigstens eine Lauf- und wenigstens eine Triebradsatz (6;6';10) im
Ruhezustand von Teilen des Gewichtes der Wagenteile (1;2;3) statisch belastet sind
und der Lauf- und/oder Triebradsatz mit zwei starr gekoppelten Rädern, als Losradsatz
oder als Losräderpaar ausgebildet ist, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, welche
einen Anteil der statischen Belastung wenigstens eines Laufradsatzes (10) auf wenigstens
einen Triebradsatz (6;6') zu dessen zusätzlicher Belastung verlagert.
2. Schienentriebzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Belastungsverlagerung
betroffenen Lauf- und Triebradsätze (6;10) unterschiedlichen Wagenteilen (1;2 bzw.3)
angehören.
3. Schienentriebzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur
Belastungsverlagerung zumindest annähernd im Bereich der vertikalen, quer zur Triebzuglängsrichtung
verlaufenden Kupplungsebene (7) an beiden gekuppelten Wagenteilen (1;3 bzw 2;3) zur
Kraftübertragung zwischen diesen angreift.
4. Schienentriebzug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur
Belastungsverlagerung auf den den wenigstens einen Laufradsatz (10) aufweisenden Wagenteil
(3) eine Hubkraft und den den Triebradsatz (6) aufweisenden Wagenteil (1;2) eine Absenkkraft
ausübt.
5. Schienentriebzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Triebradsatz
nahe der Kupplungsstelle des ihn aufweisenden Wagenteils zum anderen Wagenteil befindet.
6. Schienentriebzug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur
Belastungsverlagerung auf die gekuppelten Wagenteile (3;1 bzw.2) ein Drehmoment um
eine horizontale Drehachse ausübt, welches in Art einer Brückenbildung gerichtet ist
und die Kupplungsstelle anzuheben und die von der Kupplungsstelle entfernten Enden
der Wagenteile (1;2) abzusenken sucht.
7. Schienentriebzug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Triebradsatz
(6) nahe des von der Kupplungsstelle entfernten Endes des ihn aufweisenden Wagenteiles
(1;2) befindet.
8. Schienentriebzug nach Anspruch 3 und Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zur Belastungsverlagerung wenigstens einen pneumatisch, hydraulisch
oder elektrisch betriebenen, zwischen beide gekuppelte Wagenteile eingeordneten und
mit diesen in Wirkerbindung stehenden Kraftmotor aufweist.
9. Schienentriebzug nach den Ansprüchen 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftmotor
als bei Druckmittelbeaufschlagung eine Vertikalkraft zwischen den gekuppelten Wagenteilen
ausübender Zylinder oder Balg ausgebildet ist.
10. Schienentriebzug nach den Ansprüchen 6 und 8, wobei die Wagenteile (1;2;3) im Höhenbereich
ihrer unteren Wagenrahmenteile (8) miteinander gekuppelt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftmotor als bei Druckmittelbeaufschlagung eine nahe des Dachbereiches (11)
wirkende Spreizkraft oder Zusammenbindungskraft zwischen den Wagenteilen (3;1 bzw.
2) ausübender Zylinder (12) oder Balg ausgebildet ist.
11. Schienentriebzug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zur
Belastungsverlagerung im Höhenbereich der unteren Wagenrahmenteile zumindest einen
weiteren, vorzugsweise als Zylinder oder Balg ausgebildeten Kraftmotor aufweist, der
mit den gekuppelten Wagenteilen in Wirkverbindung steht und auf diese eine in Annäherungsrichtung
wirkende Zugkraft ausübt.
12. Schienentriebzug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die vertikal versetzt
angeordneten Kraftmotoren eine im absoluten Betrag zumindest annähernd gleichstarke
Spreiz- bzw. Zugkraft ausüben.
13. Schienentriebzug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorrichtung zur Belastungsverlagerung eine von den Belastungen der Lauf- und
der Triebradsätze gesteuerte Regeleinrichtung (13) zugehört, welche die Belastungsverlagerung
vor einer die Entgleisungssicherheit der Laufradsätze (10) gefährdenden Entlastung
dieser Radsätze und vor einem Überschreiten der zulässigen Maximalbelastung der Triebradsatze
(6) beendet.
14. Schienentriebzug nach Anspruch 13, wobei die Lauf- und Triebradsatze luftgefedert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung von den Luftfederdrücken der
Radsätze gesteuert ist.
15. Schienentriebzug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die als Balg oder Zylinder
(12) ausgebildeten Kraftmotoren aus der Druckluftversorgung der Luftfederung über
eine Druckbegrenzungs- oder -minderventileinrichtung und ein Doppelüberströmventil
mit in beiden Strömungsrichtungen wirksamer Ansprechschwelle druckluftversorgt sind.
16. Schienentriebzug nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß den als Zylinder (12)
ausgebildeten Kraftmotoren ein Luftbehälter parallelgeschaltet ist.
17. Schienentriebzug nach Anspruch 15 odere 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansprechschwelle
des Doppelüberströmventils höchstens 1 bar, vorzugsweise ca. 0,5 bar beträgt.
18. Schienentriebzug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lauf- und/oder Triebradsätze als Einzelradsätze oder in Doppelanordnung in
Drehgestellen angeordnet sind.
19. Schienentriebzug nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche 1 bis 4 und 6
bis 18, gekennzeichnet durch eine Ausbildung mit drei gekuppelten Wagenteilen (1;2;3),
wobei die endstämmigen Wagenteile (1;2) nahe ihrer ungekuppelten Enden Triebdrehgestelle
mit je zwei Triebradsätzen (6) aufweisen und andersendig gegen einen Einzellaufradsatz
(10) oder ein Laufradsatzdrehgestell abgestützt sind, welches am endstämmigen oder
mittleren Wagenteil (3) angeordnet oder diesen gemeinsam zugehörend ausgebildet ist,
wobei die Kupplungsstellen des mittleren Wagenteils (3) zu beiden endstämmigen Wagenteilen
(1;2) in brückenartiger Anheberichtung des mittleren Wagenteils (3) wirkende Kraftmotoren
aufweisen.
20. Schienentriebzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Triebradsatz
und den Rahmen des ihn aufweisenden Wagenteils eine von der Vorrichtung zur Belastungsverlagerung
betätigbare, vertikal wirkende Spreizeinrichtung angeordnet ist.
21. Schienentriebzug nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizeinrichtung
einen in Triebzuglängsrichtung verlaufenden Träger (17) aufweist, an welchem mittig
der Triebradsatz (6') gelagert und der am einen Ende am Rahmen des Fahrzeugteils (3)
und am anderen Ende an einem ihn in Absenkrichtung belastenden Kraftmotor angelenkt
ist.
22. Schienentriebzug nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Triebradsatz
(6') in Längsrichtung mittig an einem Wagenteil (3) angeordnet ist, der gegebenenfalls
endseitig mittels Laufradsätzen (10) abgestützt ist.
23. Schienentriebzug nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch die zusätzliche Anordnung
eines Triebradsatzes (6') gemäß den Merkmalen des Anspruches 22 am mittleren Wagenteil
(3).
24. Schienentriebzug nach Anspruch 20, wobei der Triebradsatz vermittels eines ihn führenden
Lenkgestelles bei Kurvenfahrt eine Paralleleinstellung zum Kurvenradius erfährt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spreizeinrichtung zwei druckmittelbeaufschlagbare, quer zur
Längsrichtung des Wagenteils versetzt angeordnete Zylinder aufweist, deren untere
Enden zum Triebradsatz in der genannten Längsrichtung versetzt und mit einem quer
zur genannten Längsrichtung verlaufenden Basisabstand am Lenkgestell und deren obere
Enden mit einem zum vorgenannten größeren bzw. kleineren Basisabstand am Rahmen des
Wagenteils angelenkt sind, wobei die Zylinder sich vom Lenkgestell schräg nach oben
und zur Seite bzw Mittellängsebene des Wagenteils hin geneigt erstrecken, derart,
daß der kurvenäußere Zylinder bei Kurvenfahrt in Annäherung an die Vertikale aufgerichtet
wird.
25. Schienentriebzug nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Neigungswinkel
der Zylinder zur Vertikalrichtung ca. 30 Grad beträgt.
26. Schienentriebzug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen benachbarten
Wagenteilen (3;1 bzw.2) seitlich in deren oberen, dachnahen Bereichen dem Zylinder
(12) oder Balg entgegenwirkende, tothubbehaftete Gegendruckfederkrafteinrichtungen
(23) oder Zugfederankereinrichtungen (25) befinden.