TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem Leistungsschalter gemäss dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
STAND DER TECHNIK
[0002] In der Patentschrift EP 0 152 583 B1 ist ein Leistungsschalter mit einem Einschaltwiderstand
beschrieben, der in einem Hochspannungsnetz eingesetzt werden kann. Dieser Leistungsschalter
weist zwei in Reihe geschaltete Löschkammern auf und einen Einschaltwiderstand, der
aus zwei Teilwiderständen aufgebaut ist. Dieser Einschaltwiderstand wird nach dem
Einschalten mittels eines Widerstandskontakts überbrückt. Der Einschaltwiderstand
ist in der Mitte zwischen den beiden Löschkammern angeordnet. Der Widerstandskontakt
schliesst beim Einschalten nach den Löschkammern und öffnet sich beim Ausschalten
nach den Löschkammern. Der Widerstandskontakt wird durch einen vergleichsweise aufwendigen
Antriebsmechanismus betätigt.
[0003] Aus der US-Patentschrift 4,421,962 ist ein weiterer Leistungsschalter mit einem Einschaltwiderstand
bekannt. Bei diesem Leistungsschalter wird der Einschaltwiderstand beim Einschalten
mittels eines Hilfskontakts in den Stromkreis geschaltet und danach dann durch die
sich schliessenden Löschkammerkontakte überbrückt.
KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung, wie sie im Patentanspruch 1 definiert ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Leistungsschalter mit einem Einschaltwiderstand und einem Widerstandskontakt
anzugeben, der einfach und platzsparend aufgebaut ist, und bei dem die zeitgenaue
Betätigung des Widerstandskontakts mit einfachen Mitteln erreicht wird.
[0005] Der erfindungsgemässe Leistungsschalter kann ohne Modifikationen in jeder Einbaulage
eingesetzt werden. Er ist besonders für Freiluftschalter geeignet, ein Einbau der
mit einem Einschaltwiderstand bestückten Löschkammer dieses Leistungsschalters ist
jedoch sehr einfach auch in metallgekapselten gasisolierten Schaltanlagen möglich.
[0006] Das Einschaltverhalten bereits im Betrieb stehender Leistungsschalter kann durch
die Nachrüstung dieser Leistungsschalter mit einem Einschaltwiderstand samt zugehörigem
Widerstandskontakt entscheidend verbessert werden. Eine derartige Nachrüstung ist
mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich, da nur eine geringe Anzahl von Teilen
hierfür benötigt wird. Zudem ist es sehr vorteilhaft, dass der Platzbedarf für diese
Aufwertung des Leistungsschalters sehr gering ist, sodass diese Aufwertung keine aufwendigen
Umbauten in der bereits bestehenden Schaltanlage erfordert.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und die damit erzielbaren Vorteile wird nachfolgend
anhand der Zeichnung, welche lediglich einen möglichen Ausführungsweg darstellt, näher
erläutert.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0008] Es zeigen:
Fig.1 einen ersten Teilschnitt durch einen erfindungsgemässen Leistungsschalter, wobei
die obere Zeichnungshälfte den ausgeschalteten und die untere Zeichnungshälfte den
eingeschalteten Zustand darstellt,
Fig.2 zeigt einen Schnitt durch ein erstes Koppelelement des Leistungsschalters im
ausgeschalteten Zustand,
Fig.3 zeigt einen Schnitt durch ein zweites Koppelelement des Leistungsschalters im
eingeschalteten Zustand, und
Fig.4 zeigt ein schematisches elektrisches Ersatzschaltbild eines mit einer Löschkammer
ausgeführten Leistungsschalters.
[0009] Bei allen Figuren sind gleich wirkende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Alle für das unmittelbare Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente
sind nicht dargestellt.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0010] Ein Leistungsschalter weist eine zylindrisch ausgebildete, längs einer zentralen
Achse 1 erstreckte Löschkammer 2 auf, von der jedoch lediglich ein das Löschkammervolumen
nach aussen abschliessendes isolierendes Gehäuse 3 samt metallischem Anschlussflansch
3a und ein zum Teil die Auspuffgase führendes Metallgehäuse 4 dargestellt ist. Das
Löschkammervolumen ist mit einem isolierenden Gas, in der Regel SF
6-Gas, gefüllt. Die Löschkammer 2 weist ein Paar Abbrandkontakte auf. Die Abbrandkontakte
der Löschkammer 2 werden hier beide bewegt, und zwar durch einen nicht dargestellten
Antrieb in Verbindung mit zwei einander diametral gegenüberstehend angeordneten Zahnstangen,
wie dies beispielsweise in der Patentschrift EP 0 313 813 B1 beschrieben ist. Beim
erfindungsgemässen Leistungsschalter sind diese Zahnstangen jeweils mit einer aus
Stahl gefertigten Betätigungsstange 5,6 mechanisch gekoppelt. Die Betätigungsstangen
5 und 6 erstrecken sich entlang der Achsen 7 und 8, wobei die Achsen 7 und 8 ebenfalls
einander diametral gegenüberstehen und parallel im gleichen Abstand zur zentralen
Achse 1 verlaufen. Im Bereich des Metallgehäuses 4 ist jede der Betätigungsstangen
5 und 6 mit einem gleich ausgebildeten Koppelelement 9,10 versehen, dessen Aufbau
später beschrieben wird. In der Fig.1 ist lediglich ein Teil des Koppelelementes 10
zu sehen, in den Fig.2 und 3 sind die Koppelelemente 9 und 10 vollständig dargestellt.
Das Metallgehäuse 4 weist einen Endflansch 11 auf, der mit zwei mit jeweils einem
Kunststoffführungsteil 12 ausgestattete Bohrungen aufweist. In den Kunststoffführungsteilen
12 werden die Betätigungsstangen 5 und 6 geführt. Der Endflansch 11 ist elektrisch
leitend mit einem metallischen Träger 13 verbunden.
[0011] Das Gehäuse 3 ist druckdicht mit einem Zwischenflansch 14 aus Metall verbunden. Der
Zwischenflansch 14 ist als Stromanschluss auf dieser Seite der Löschkammer 2 vorgesehen.
In den Zwischenflansch 14 ist eine Scheibe 15 aus Isoliermaterial eingelassen. Die
Scheibe 15 weist durchgehende Öffnungen 16 auf, die ein Durchströmen des SF
6-Gases erlauben. Die einerseits mit dem Zwischenflansch 14 verbundene Scheibe 15 ist
andererseits mittels eines flanschartig ausgebildeten Halterings 17 starr mit dem
metallischen Träger 13 verbunden. Der Haltering 17 dient zudem der Befestigung von
zwei elastischen Puffern 18. Die Betätigungsstangen 5 und 6 durchdringen den Endflansch
11, einen Absatz des Trägers 13 und die Puffer 18. Am Träger 13 ist auf der dem Endflansch
11 abgewandten Seite ein Bund 19 angearbeitet, dessen dem Endflansch 11 zugewandte
Schulter einen ringförmig ausgebildeten elastischen Anschlag 20 abstützt. Auf der
dem Endflansch 11 abgewandten Seite ist der Träger 13 mit einem zylindrisch ausgebildeten
Kolben 21 verbunden, in den auf seiner äusseren Fläche Spiralkontakte 22 und diesen
zugeordnete Führungsringe aus Kunststoff teilweise eingelassen sind. Auf den Spiralkontakten
22 und den Führungsringen gleitet ein metallischer Kontaktzylinder 23. Der Kontaktzylinder
23 weist auf der dem Endflansch 11 abgewandten Seite eine radial nach aussen gerichtete
Wulst 24 auf. Die Wulst 24 kann beispielsweise aus versilbertem Wolframkupfer bestehen.
Auf der dem Endflansch 11 zugewandten Seite ist der Kontaktzylinder 23 mit einem Zylinderboden
25 versehen, in welchen die Betätigungsstangen 5 und 6 eingeschraubt sind. Diese Schraubverbindungen
sind mit jeweils einer Kontermutter 26 gesichert. Diese Kontermuttern 26 wirken beim
Ausschalten mit den Puffern 18 zusammen, während beim Einschalten der Zylinderboden
25 auf den Anschlag 20 auftrifft. Im Raum zwischen dem Kontaktzylinder 23 und dem
Träger 13 ist eine Spiralfeder 27 vorgesehen, welche den Kontaktzylinder 23 mit einer
Kraft in Richtung auf den Endflansch 11 zu beaufschlagt.
[0012] Der Zwischenflansch 14 ist druckdicht und elektrisch leitend mit einem metallischen
Gehäuse 28 verbunden, welches den Kontaktzylinder 23 konzentrisch umgibt. Auf der
dem Zwischenflansch 14 abgewandten Seite des Gehäuses 28 ist ein Flansch 29 angebracht
an den ein geschlossenes metallisches Widerstandsgehäuse 30 druckdicht und elektrisch
leitend angeflanscht ist. Im Innern des Gehäuses 28 ist an den Flansch 29 ein Kontaktträger
31 angeflanscht, der eine zylindrisch ausgebildete, korbartige Anordnung von federnd
befestigten Kontaktfingern 32 hält. Der Kontaktträger 31 weist nicht dargestellte
Durchgangsöffnungen auf, die das Volumen innerhalb des Gehäuses 28 mit dem vom Widerstandsgehäuse
30 umschlossenen Volumen verbinden, sodass hier ein Austausch des SF
6-Gases stattfinden kann. Die Kontaktfinger 32 bilden mit dem Kontaktzylinder 23 eine
lösbare Kontaktanordnung, die als Widerstandskontakt 33 bezeichnet wird. Im eingeschalteten
Zustand des Widerstandskontakts 33 sind die Kontaktfinger 32 mit der Wulst 24 des
Kontaktzylinders 23 in Eingriff und halten mit ihrer Federkraft den Kontaktzylinder
23 in seiner Einschaltstellung fest. Der Widerstandskontakt 33 ist so ausgebildet,
dass er den vollen Nennstrom des Leistungsschalters während unbegrenzter Zeit führen
kann. Auf der dem Flansch 29 abgewandten Seite des Kontaktträgers 31 ist ein Isolationskörper
34 befestigt, der eine zentrale Öffnung 35 aufweist. Der Isolationskörper 34 trägt
eine Kontaktplatte 36 aus Metall, welche eine zentrale Bohrung 37 aufweist. In die
Wand dieser zentralen Bohrung 37 ist ein Spiralkontakt 38 eingelassen, der elektrischen
Kontakt herstellt mit der Oberfläche einer Kolbenstange 39, die an den Kolben 21 angeformt
ist und diesen in axialer Richtung verlängert. Die Kolbenstange 39 durchdringt den
Kontaktträger 31, den Isolationskörper 34 und die Kontaktplatte 36. Die Kolbenstange
39 wird nach der Kontaktplatte 36 in axialer Richtung verlängert durch einen zentralen
Führungsbolzen 40, der von einem Isolierrohr 41 umgeben ist. Auf das Isolierrohr 41
ist ein Stapel von zylindrisch ausgebildeten Widerstandskörpern 42 mit einer zentralen
Bohrung, die etwas grösser im Durchmesser ist als der Durchmesser des Isolierrohrs
41, aufgeschoben. Die Widerstandskörper 42 sind aussen so beschichtet, dass Zersetzungsprodukte
des SF
6-Gases deren Oberfläche nicht angreifen können. Auf der der Kontaktplatte 36 gegenüberliegenden
Seite des Stapels ist eine zylindrisch ausgebildete metallische Druckscheibe 43 mit
einer zentralen Bohrung, die etwas grösser im Durchmesser ist als der Durchmesser
des Isolierrohrs 41, aufgeschoben. Zudem ist auf das Isolierrohr 41 ein Stapel von
Tellerfedern 44 aufgeschoben, der ebenfalls durch das Isolierrohr 41 geführt ist,
und der sich gegen das metallische Widerstandsgehäuse 30 abstützt. Die Tellerfedern
44 werden, wenn das Widerstandsgehäuse 30 mit dem Flansch 29 druckdicht verschraubt
wird, so gespannt, dass ein einwandfreier Stromübergang von der Kontaktplatte 36 auf
die Widerstandskörper 42 und zwischen diesen und von diesen über die Druckscheibe
43 und die Tellerfedern 44 auf das Widerstandsgehäuse 30 sichergestellt ist.
[0013] Die Fig.2 zeigt das entlang der Achse 7 erstreckte Koppelelement 9 bei ausgeschalteter
Löschkammer 2. Das Koppelelement 9 weist ein zylindrisch ausgebildetes Gehäuse 45
aus einer Aluminiumlegierung auf, welches auf seiner linken, den Abbrandkontakten
der Löschkammer 2 zugewandten Seite, durch eine entsprechende Abdeckung 46 verschlossen
ist. In das Zentrum der Abdeckung 46 ist die unmittelbar mit der oberen Zahnstange
der Löschkammer 2 verbundene Betätigungsstange 5 eingeschraubt und mittels einer Kontermutter
47 gesichert. Das Gehäuse 45 weist eine zentrale Bohrung 48 auf, die auf der der Abdeckung
46 zugewandten Seite einen etwas grösseren Durchmesser aufweist. Im Bereich des grösseren
Durchmessers ist ein Tellerfedernpaket 49 eingebaut, welches sich gegen die Abdeckung
46 und einen der Abdeckung 46 gegenüber liegenden Bund 50 in der zentralen Bohrung
48 abstützt. Im Bereich des kleineren Durchmessers ist die zentrale Bohrung 48 zumindest
teilweise mit einer Gleithülse 51, die in der Regel aus einer Stahllegierung gefertigt
ist, ausgekleidet. Die Gleithülse 51 ist etwas kürzer als der Bereich des kleineren
Durchmessers der zentralen Bohrung 48, wobei zwischen dem der Abdeckung 46 abgewandten
Ende der Gleithülse 51 und dem Endteil 52 des Gehäuses 45 in der zentralen Bohrung
48 ein zweites Tellerfedernpaket 53 positioniert ist. In das Endteil 52 ist eine mit
einem Führungsring 54, der beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen gefertigt ist,
versehene zentrale Bohrung eingelassen. Durch diesen Führungsring 54 wird die rechts
aus dem Gehäuse 45 austretende Betätigungsstange 5 geführt. Die Betätigungsstange
5 ist auf dem der Abdeckung 46 zugewandten Ende mit einem Kolben 55 versehen, der
mindestens einen Kolbenring 56 aufweist, der beispielsweise aus Polytetrafluoräthylen
gefertigt ist, und der in der Gleithülse 51 verschiebbar ist. Der Kolben 55 legt von
der Ausschaltstellung in die Einschaltstellung einen Hub H1 zurück.
[0014] Die Fig.3 zeigt das entlang der Achse 8 erstreckte Koppelelement 10 bei eingeschalteter
Löschkammer 2. Das Koppelelement 10 ist genau gleich aufgebaut wie das Koppelelement
9. In die Abdeckung 46 ist hier auf der den Abbrandkontakten der Löschkammer 2 zugewandten
Seite die Betätigungsstange 6 eingeschraubt. An den in der Gleithülse 51 sich bewegenden
Kolben 57 ist die Fortsetzung der Betätigungsstange 6 angeformt, welche nach rechts
aus dem Gehäuse 45 austritt. In der Einschaltstellung der Löschkammer 2 berührt der
Kolben 57, wie dies in Fig.3 dargestellt ist, das Tellerfedernpaket 49. Der Kolben
57 weist auf der dem Tellerfedernpaket 49 abgewandten Seite eine Schulter 58 auf.
[0015] Das Koppelelement 9 unterbricht die Betätigungsstange 5, und zwar so, dass die Achse
7, entlang derer sich die Betätigungsstange 5 bewegt, für beide Teile der Betätigungsstange
5 erhalten bleibt. Beim Einschalten wird jedoch die Bewegung des Kontaktzylinders
23 des Widerstandskontakts 33 verzögert, da die von der Zahnstange über die Betätigungsstange
5 und die Abdeckung 46 auf das Gehäuse 45 übertragene axiale Bewegung erst nachdem
das Gehäuse 45 den Hub H1 zurückgelegt hat, auf den Kolben 55 und damit über die rechte
Fortsetzung der Betätigungsstange 5 auf den Kontaktzylinder 23 übertragen wird.
[0016] Das Koppelelement 10 unterbricht die Betätigungsstange 6, und zwar so, dass die Achse
8, entlang derer sich die Betätigungsstange 6 bewegt, für beide Teile der Betätigungsstange
6 erhalten bleibt. Beim Ausschalten wird jedoch die Bewegung des Kontaktzylinders
23 des Widerstandskontakts 33 verzögert, da die von der Zahnstange über die Betätigungsstange
6 und die Abdeckung 46 auf das Gehäuse 45 übertragene axiale Bewegung nach links erst
nachdem das Gehäuse 45 den Hub H2 zurückgelegt hat, auf den Kolben 55 und damit über
die rechte Fortsetzung der Betätigungsstange 5 auf den Kontaktzylinder 23 übertragen
wird. Die Bewegung des Kontaktzylinders 23 beginnt demnach erst nachdem das Tellerfedernpaket
53 auf die Schulter 58 des Kolbens 55 aufgetroffen ist.
[0017] Die beiden Koppelelemente 9 und 10, deren unterschiedliches Wirken beim Ein- und
beim Ausschalten hier beschrieben ist, arbeiten stets parallel zueinander, wodurch
ein Verkanten der bewegten Teile sicher vermieden wird. Der Löschkammerantrieb kann
demnach vorteilhaft für eine vergleichsweise kleine Antriebsenergie ausgelegt werden,
da für die Bewegung des angekoppelten Widerstandskontakts 33 vergleichsweise wenig
Energie zusätzlich aufgewendet werden muss.
[0018] Die Fig.4 zeigt ein schematisches elektrisches Ersatzschaltbild des ausgeschalteten
Leistungsschalters mit einer einzigen Löschkammer 2. Der Leistungsschalter weist eine
Eingangsklemme 59 und eine Abgangsklemme 60 auf, zwischen denen die anstehende Netzspannung
liegt. Der Leistungsschalter weist zudem eine Leistungsunterbrechungsstelle 61 und
parallel zu dieser eine Nennstromunterbrechungsstelle 62 auf. Die Eingangsklemme 59
ist über die Nennstromunterbrechungsstelle 62 mit einer Klemme 63 und über die Leistungsunterbrechungsstelle
61 mit einer Klemme 64 verbunden. Die beiden Klemmen 63 und 64 sind ebenfalls elektrisch
leitend miteinander verbunden. Die Klemme 63 ist über einen Einschaltwiderstand 65
mit der Abgangsklemme 60 verbunden. Die Klemme 64 ist über den Widerstandskontakt
33 mit der Abgangsklemme 60 verbunden. Der Einschaltwiderstand 65 ist aus einer Vielzahl
von Widerstandskörpern 42 aufgebaut. Der Endflansch 11 liegt auf dem Potential der
Klemmen 63 und 64. Die Verbindung von der Klemme 63 zu der Abgangsklemme 60 wird durch
den Träger 13, den Kolben 21, die Kolbenstange 39, die Spiralkontakte 38, die Kontaktplatte
36, die Widerstandskörper 42, die Druckscheibe 43, die Tellerfedern 44, das Widerstandsgehäuse
30, das Gehäuse 28 und den Zwischenflansch 14 verkörpert. Die Verbindung von der Klemme
64 über den geschlossenen Widerstandskontakt 33 zu der Abgangsklemme 60 wird durch
den Träger 13, den Kolben 21, die Spiralkontakte 22, den Kontaktzylinder 23, die Kontaktfinger
32, den Kontaktträger 31, das Gehäuse 28 und den Zwischenflansch 14 verkörpert.
[0019] Zur Erläuterung der Wirkungsweise wird nun zunächst die Fig.4 näher betrachtet. Beim
Einschalten schaltet zunächst die Leistungsunterbrechungsstelle 61 den Stromkreis
ein, und zwar fliesst der Strom von der Eingangsklemme 59 über die Leistungsunterbrechungsstelle
61 und den dazu in Reihe geschalteten Einschaltwiderstand 65 zu der Abgangsklemme
60. Die Nennstromunterbrechungsstelle 62 schliesst dann etwas später. Solange dieser
Strom durch den Einschaltwiderstand 65 begrenzt wird, können sich im Netz keine unerwünscht
hohen, durch den Einschaltvorgang verursachten Einschaltüberspannungen ausbilden.
Der Einschaltwiderstand 65 darf jedoch nicht zu lange im Stromkreis verbleiben, da
er sonst thermisch überlastet würde. Der Widerstandskontakt 33 schliesst deshalb nach
einer vorgegebenen zeitlichen Verzögerung den Einschaltwiderstand 65 kurz, d.h. er
überbrückt den Einschaltwiderstand 65, sodass er thermisch entlastet wird. Diese beim
Einschalten benötigte zeitliche Verzögerung wird durch die Koppelelemente 9 und 10
erzeugt.
[0020] Durch ein Verändern des Hubes H1 und/oder der Charakteristik der Tellerfedern des
Tellerfedernpaketes 49 können unterschiedliche zeitliche Verzögerungen eingestellt
werden.
[0021] Beim Ausschalten öffnet zuerst die Nennstromunterbrechungsstelle 62 und der Strom
kommutiert auf die Strombahn durch die Leistungsunterbrechungsstelle 61, erst danach
öffnet die Leistungsunterbrechungsstelle 61 und der in ihr brennende Lichtbogen wird
anschliessend gelöscht, womit der Stromkreis unterbrochen ist. Erst danach, ebenfalls
zeitlich verzögert, öffnet der Widerstandskontakt 33 und der Ausschaltvorgang ist
abgeschlossen. Diese beim Ausschalten benötigte zeitliche Verzögerung wird ebenfalls
durch die Koppelelemente 9 und 10 erzeugt, wobei durch ein Verändern des Hubes H2
unterschiedliche zeitliche Verzögerungen eingestellt werden können.
[0022] Beim Einschalten werden, wie aus den Fig.1 und 2 ersichtlich, die mit den Zahnstangen
direkt verbundenen Betätigungsstangen 5 und 6 zusammen mit den jeweils mit ihnen verbundenen
Gehäusen 45 nach rechts bewegt. Während dieser Bewegung schliesst die Löschkammer
2, d.h. die Nennstromunterbrechungsstelle 62 und die Leistungsunterbrechungsstelle
61, sodass der Einschaltwiderstand 65 im Stromkreis liegt. Der Strom fliesst jetzt
vom Endflansch 11 her durch den Träger 13, den Kolben 21, die Kolbenstange 39, die
Spiralkontakte 38, die Kontaktplatte 36, die Widerstandskörper 42, die Druckscheibe
43, die Tellerfedern 44, das Widerstandsgehäuse 30, das Gehäuse 28 und durch den Zwischenflansch
14 heraus aus dem Leistungsschalter. Solange die beiden Gehäuse 45 den Hub H1 noch
nicht vollständig zurückgelegt haben, bleiben die Kolben 55 bzw. 57 in der in Fig.2
gezeigten Position stehen. Erst wenn die beiden Tellerfedernpakete 49 auf den Kolben
55 bzw. 57 aufschlagen, der Aufschlag wird dabei durch das Tellerfedernpaket 49 abgedämpft,
werden die Kolben 55 bzw. 57 mitgerissen und ebenso der mit ihnen durch die Betätigungsstangen
5 bzw. 6 verbundene Kontaktzylinder 23, welcher sich dann auf die Kontaktfinger 32
zu bewegt. Sobald zwischen dem Kontaktzylinder 23 und den Kontaktfingern 32 ein Vorzündlichtbogen
auftritt, ist der Einschaltwiderstand 65 überbrückt. Der Vorzündlichtbogen erlischt,
sobald der Kontaktzylinder 23 mit den Kontaktfingern 32 Kontakt macht. Die Kontaktfinger
32 sind so ausgebildet, dass sie über die Wulst 24 des Kontaktzylinders 23 gleiten
und danach den Kontaktzylinder 23 formschlüssig in Position halten. In der endgültigen
Einschaltstellung des Kontaktzylinders 23 wird dieser durch den elastischen Anschlag
20, auf den der Zylinderboden 25 auftrifft, abgebremst. Während der Einschaltbewegung
des Kontaktzylinders 23 wird die Spiralfeder 27 vorgespannt. In der Einschaltstellung
fliesst der Strom vom Endflansch 11 her durch den Träger 13, den Kolben 21, die Spiralkontakte
22, den Kontaktzylinder 23, die Kontaktfinger 32, den Kontaktträger 31, das Gehäuse
28 und den Zwischenflansch 14 heraus aus dem Leistungsschalter. In dieser Position
des Leistungsschalters fliessen durch die Widerstandskörper 42 lediglich unbedeutende
Streuströme, welche den Widerstand thermisch nicht belasten.
[0023] Vor dem Ausschalten stehen die Kolben 55 bzw. 57 in der in Fig.3 dargestellten Position.
Beim Ausschalten werden die mit den Zahnstangen direkt verbundenen Betätigungsstangen
5 und 6 zusammen mit den jeweils mit ihnen verbundenen Gehäusen 45 nach links bewegt.
Während dieser Bewegung öffnet sich die Löschkammer 2, d.h. die Nennstromunterbrechungs-stelle
62 und die Leistungsunterbrechungsstelle 61 öffnen sich. Der Kontaktzylinder 23 bleibt
nach wie vor, gehalten durch die Kontaktfinger 32, in seiner Einschaltposition stehen.
Die Kraft der vorgespannten Spiralfeder 27 reicht allein nicht aus, um die formschlüssige
Verbindung zwischen den Kontaktfingern 32 und dem Kontaktzylinder 23 zu lösen. Selbst
bei senkrechtem Aufbau, wenn das Eigengewicht des Kontaktzylinders 23, zusätzlich
zu den anderen Kräften, durch die Kontaktfinger 32 zu halten ist, löst sich diese
formschlüssige Verbindung nicht von selbst. Erst wenn die Gehäuse 45 den Hub H2 zurückgelegt
haben, zu diesem Zeitpunkt ist der in der Löschkammer 2 brennende Ausschaltlichtbogen
längst erloschen, schlagen die Tellerfedernpakete 53 auf die Schultern 58 der Kolben
55 bzw. 57 auf und reissen die mit dem Kontaktzylinder 23 verbundenen Kolben 55 bzw.
57 mit. Dieser Aufschlag wird durch die Tellerfedernpakete 53 wirkungsvoll abgedämpft.
Der Kontaktzylinder 23 wird aus den Kontaktfingern 32 herausgezogen. Sobald die Kontaktfinger
32 über die Wulst 24 hinweggeglitten sind, ist der Ausschalthub der Löschkammer 2
beendet und die Gehäuse 45 der Koppelelemente 9 und 10 bewegen sich nicht weiter nach
links. Der Kontaktzylinder 23 wird jedoch durch die Kraft der vorgespannten Spiralfeder
27 weiter nach links in Richtung auf den Endflansch 11 zu bewegt, und zwar so lange,
bis der Zylinderboden 25 bzw. die beiden Kontermuttern 26 auf die beiden elastischen
Puffer 18 auftreffen. Die Puffer 18 begrenzen den Hub des Kontaktzylinders 23 in seiner
Ausschaltstellung. Die Kolben 55 bzw. 57 stehen dann in der in Fig.2 gezeigten Position,
der Ausschaltvorgang ist abgeschlossen und die Koppelelemente 9 und 10 sind wieder
bereit für die nächste Einschaltung.
[0024] Das hier ausführlich beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt eine Löschkammer 2 mit
zwei gegenläufig bewegten Abbrandkontakten. Es ist jedoch möglich, auch Löschkammern
mit nur einem bewegten Abbrandkontakt mit Einschaltwiderständen zu bestücken, wobei
auch hier das in Fig.4 gezeigte elektrische Ersatzschaltbild gültig ist. Bei diesem
Leistungsschaltertyp müssen jedoch gegebenenfalls die Betätigungsstangen 5 und 6 zumindest
teilweise aus einem Isoliermaterial gefertigt sein, dies ist insbesondere dann der
Fall, wenn der Endflansch 11 mit dem feststehenden Abbrandkontakt verbunden ist, sodass
die gesamte Löschstrecke der Löschkammer 2 durch die Betätigungsstangen 5 und 6 überspannt
werden muss. In diesem Fall müssen die Betätigungsstangen 5 und 6 zumindest im Bereich
der Löschstrecke aus einem temperaturbeständigen Isoliermaterial gefertigt sein.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0025]
- 1
- zentrale Achse
- 2
- Löschkammer
- 3
- Gehäuse
- 3a
- Anschlussflansch
- 4
- Metallgehäuse
- 5, 6
- Betätigungsstangen
- 7, 8
- Achsen
- 9, 10
- Koppelelemente
- 11
- Endflansch
- 12
- Kunststoffführungsteil
- 13
- Träger
- 14
- Zwischenflansch
- 15
- Scheibe
- 16
- Öffnungen
- 17
- Haltering
- 18
- Puffer
- 19
- Bund
- 20
- Anschlag
- 21
- Kolben
- 22
- Spiralkontakte
- 23
- Kontaktzylinder
- 24
- Wulst
- 25
- Zylinderboden
- 26
- Kontermutter
- 27
- Spiralfeder
- 28
- Gehäuse
- 29
- Flansch
- 30
- Widerstandsgehäuse
- 31
- Kontaktträger
- 32
- Kontaktfinger
- 33
- Widerstandskontakt
- 34
- Isolationskörper
- 35
- Öffnung
- 36
- Kontaktplatte
- 37
- zentrale Bohrung
- 38
- Spiralkontakt
- 39
- Kolbenstange
- 40
- Führungsbolzen
- 41
- Isolierrohr
- 42
- Widerstandskörper
- 43
- Druckscheibe
- 44
- Tellerfedern
- 45
- Gehäuse
- 46
- Abdeckung
- 47
- Kontermutter
- 48
- zentrale Bohrung
- 49
- Tellerfedernpaket
- 50
- Bund
- 51
- Gleithülse
- 52
- Endteil
- 53
- Tellerfedernpaket
- 54
- Führungsring
- 55
- Kolben
- 56
- Kolbenring
- 57
- Kolben
- 58
- Schulter
- 59
- Eingangsklemme
- 60
- Abgangsklemme
- 61
- Leistungsunterbrechungsstelle
- 62
- Nennstromunterbrechungsstelle
- 63, 64
- Klemme
- 65
- Einschaltwiderstand
- H1, H2
- Hub
1. Leistungsschalter mit mindestens einer entlang einer zentralen Achse (1) erstreckten
Löschkammer (2), welche mindestens eine Leistungsunterbrechungsstelle (61) mit mindestens
einem durch einen Antrieb bewegten Kontakt aufweist, mit mindestens einem zur Leistungsunterbrechungsstelle
(61) in Reihe geschalteten Einschaltwiderstand (65), mit einem Widerstandskontakt
(33), welcher parallel zum Einschaltwiderstand (65) geschaltet ist, und welcher beim
Einschaltvorgang nach der Leistungsunterbrechungsstelle (61) schliesst und beim Ausschaltvorgang
nach der Leistungsunterbrechungsstelle (61) öffnet, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Widerstandskontakt (33) geradlinig entlang mindestens einer Achse (7,8)
mechanisch mit dem mindestens einen bewegten Kontakt verbunden ist,
- dass in die geradlinige mechanische Verbindung jeweils ein Koppelelement (9,10)
zwischengeschaltet ist, und
- dass das Koppelelement (9,10) so ausgelegt ist, dass es sowohl beim Einschaltvorgang
als auch beim Ausschaltvorgang zeitlich verzögernd wirkt.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Koppelelement (9,10) beim Einschaltvorgang und beim Ausschaltvorgang jeweils
eine andere Verzögerungszeit aufweist.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
- dass eine zweifache Verbindung zwischen dem mindestens einen bewegten Kontakt und
dem Widerstandskontakt (33) vorgesehen ist, und
- dass jede dieser beiden Verbindungen sich entlang jeweils einer Achse (7,8) erstreckt,
und
- dass die beiden Achsen (7,8) einander gegenüberliegend und parallel im gleichen
Abstand zu der zentralen Achse (1) der Löschkammer (2) verlaufen.
4. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Leistungsunterbrechungsstelle (61) zwei sich gegenläufig bewegende Kontakte
aufweist.
5. Leistungsschalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Widerstandskontakt (33) mit dem beweglichen Kontakt verbunden ist, der
mit dem Antrieb der Löschkammer (2) unmittelbar verbunden ist.
6. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Koppelelement (9,10) ein Gehäuse (45) mit einer zentralen Bohrung (48)
aufweist, welche einseitig durch eine Abdeckung (46) verschlossen ist,
- dass in die zentrale Bohrung (48) an jedem der Enden ein Tellerfedernpaket (49,53)
und zwischen diesen eine Gleithülse (51) eingesetzt ist,
- dass in der Abdeckung (46) eine Betätigungsstange (5,6) befestigt ist, und
- dass in der Gleithülse (51) ein Kolben (55,57) verschiebbar angeordnet ist, an den
eine Betätigungsstange (5,6) angeformt ist, die auf der der Abdeckung (46) gegenüberliegenden
Seite aus dem Gehäuse (45) austritt.