[0001] Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit einer in einer Aufnahme
eines Gehäuseteils angeordneten Kolbenführung mit Führungsbohrung für einen Treibkolben,
der mittels Treibgasen einer Treibladung von einer hinteren Ausgangsstellung in eine
setzrichtungsseitige vordere Endstellung treibbar ist, einem mit einer Kartuschenaufnahme
des Gehäuseteils verbundenen, zwischen der Aufnahme des Gehäuseteils und der Kolbenführung
vorgesehenen Kanal, der über eine Öffnung in der Kolbenführung in die Führungsbohrung
mündet, einer mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden Durchtrittsöffnung in der
Aufnahme des Gehäusteils und einer im Kanal angeordneten Ventileinrichtung, die der
Bildung eines die setzrichtungsseitigen Bereiche des Kanals und der Führungsbohrung
umfassenden, gegenüber der Atmosphäre geschlossenen Speicherraumes dient.
[0002] Aus der DE-OS 43 13 504 ist ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit einem Gehäuseteil,
einer relativ zu einer Aufnahme des Gehäuseteils verschiebbaren Kolbenführung mit
einer Führungsbohrung für einen Treibkolben und einem mit einer Kartuschenaufnahme
in Verbindung stehenden Kanal bekannt. Dieser Kanal wird von der Kolbenführung und
der in radialem Abstand die Kolbenführung umgebenden Aufnahme des Gehäuseteils gebildet.
Über eine Öffnung in der Kolbenführung. steht der Kanal mit der Führungsbohrung in
Verbindung. Im kartuschenaufnahmeseitigen Bereich des Kanals befindet sich eine Ventileinrichtung,
dle der Bildung eines die setzrichtungsseitigen Bereiche des Kanals und der Führungsbohrung
umfassenden, gegenüber der Atmosphäre geschlossenen Speicherraumes dient. Die Ventileinrichtung
wird von einer Durchmessererweiterung der Kolbenführung und einer Querschnittsverengung
der Aufnahme des Gehäuseteils innerhalb des Kanals gebildet. Bei einer Relatiwerschiebung
der Kolbenführung gegenüber der Aufnahme des Gehäuseteils wird der Kanal verschlossen
oder geöffnet.
[0003] Zum Verschliessen des Kanals erfolgt eine Verschiebung der Kolbenführung gegenüber
der Aufnahme des Gehäuseteils in Setzrichtung. Das Volumen des Kanals bzw. des Speicherraumes
wird dabei vergrössert, so dass sich der Druck der komprimierten Treibgase verringert.
Mit dem reduzierten Treibgasdruck im Speicherraum kann der Treibkolben nur mit einer
langsamen Geschwindigkeit in seine Ausgangsstellung zurückversetzt werden. Insbesondere
bei einer schnellen Setzfolge von Befestigungselementen kann die Gefahr bestehen,
dass der nachfolgende Setzvorgang eingeleitet wird, bevor der Treibkolben seine Ausgangsstellung
erreicht hat.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät zu
schaffen, das in seinem Aufbau einfach und störunanfällig ist und eine unter Ausnutzung
der Treibgase wirkende Kolbenrückführung aufweist, die eine sichere und schnelle Zurückversetzung
des Treibkolbens in seine Ausgangsstellung auch bei einer schnellen Setzfolge gewährleistet.
[0005] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Kolbenführung im kartuschenaufnahmeseitigen
Bereich einen vom Treibkolben verschliessbaren, mit der Durchtrittsöffnung in Verbindung
stehenden Durchlass aufweist und die Ventileinrichtung als ein durch die Treibgase
im Speicherraum schliessendes Rückschlagventil ausgebildet ist.
[0006] Der Einsatz eines durch die Treibgase im Speicherraum schliessenden Rückschlagventils
ermöglicht die Schaffung eines Kanals bzw. eines Speicherraumes mit konstantem Volumen.
Der sich in dem Speicherraum aufbauende Treibgasdruck bleibt beim Verschliessen des
Kanals konstant. Wenn der Treibkolben in Setzrichtung beschleunigt wird, gibt der
Treibkolben den Durchlass frei. Über den Durchlass und die Durchtrittsöffnung können
die restlichen Treibgase, die sich im kartuschenaufnahmeseitigen Bereich der Führungsbohrung
und/oder des Gehäuseteils befinden, an die Atmosphäre gelangen.
[0007] Vorzugsweise ist das Rückschlagventil von den, der Kartuschenaufnahme entströmenden
Treibgasen gegen die Kraft einer Feder in eine Öffnungsstellung versetzbar. Wenn der
Treibgasdruck der von der Kartuschenaufnahme entströmenden Treibgase kleiner ist als
der Druck der in dem Speicherraum befindlichen Treibgase und der Kraft der Feder,
wird mit Hilfe der Feder ein schnelles Verschliessen des Kanals erreicht.
[0008] Beispielsweise wirkt eine Feder auf einen Kolben, der von jenen Treibgasen, die von
der Kartuschenaufnahme ausgehen, in eine Öffnungsstelllung versetzbar ist.
[0009] Beim Zünden einer Treibladung entsteht Treibgas. Neben dem Treibgas fallen auch Russpartikel
und Weine Mengen von unverbranntem Pulver an, die sich insbesondere an jenen Teilen,
die in direktem Kontakt mit den Treibgasen stehen, ablagern. Diese Ablagerungen können
zu Funktionsstörungen des Setzgerätes führen. Beispielsweise kann es zu Ablagerungen
im Bereich des Kolbens des Rückschlagventils kommen, so dass der Kolben den Kanal
bzw. den Speicherraum nicht mehr einwandfrei abschliesst. Es ist daher notwendig,
die einer starken Ablagerung unterliegenden Teile des Setzgerätes von Zeit zu Zeit
zu reinigen, oder zu ersetzen. Damit insbesondere das Entfernen, bzw. Austauschen
des erfindungsgemässen Rückschlagventils einfach und schnell möglich ist, ist zweckmässigerweise
das Rückschlagventil in dem die Kolbenführung umgebenden Bereich der Aufnahme des
Gehäuses angeordnet.
[0010] Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel wiedergeben,
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemässes, pulverkraftbetriebenes Setzgerät, schematisch dargestellt;
- Fig. 2
- ein vergrösserter Ausschnitt des Setzgerätes gemäss Fig. 1, in geschnittener Darstellung.
[0011] In der Fig. 1 ist ein erfindungsgemässes pulverkraftbetriebenes Setzgerät schematisch
dargestellt, das ein Gehäuse 1, ein gegenüber dem Gehäuse 1 axial versetzbares Gehäuseteil
7 mit einer Aufnahme 33, einen Handgriff 2, einen Betätigungsschalter 3, eine Elementeführung
4 im setzrichtungsseitigen Bereich und ein Rückschlagventil 5 aufweist. Ein Treibladungsmagazin
6 ragt aus dem Gehäuse 1. Die Elementeführung 4 dient der Aufnahme und der Führung
von nicht dargestellten Befestigungselementen vor und während eines Setzvorganges.
[0012] Die Fig. 2 zeigt einen vergrösserten Ausschnitt eines angepressten, pulverkraftbetriebenen
Setzgerätes vor einem Setzvorgang. In dem Gehäuse 1 ist ein axial versetzbares Gehäuseteil
7 mit einer Aufnahme 33 angeordnet.
[0013] In der Aufnahme 33 befindet sich eine Kolbenführung 13 mit einer Führungsbohrung
8 für einen Treibkolben 9, der mittels Treibgasen einer Treibladung 12 von einer hinteren
Ausgangsstellung in eine setzrichtungssseitige vordere Endstellung versetzbar ist.
Die Kolbenführung 13 ist axial fest in der Aufnahme 33 angeordnet.
[0014] Im kartuschenaufnahmeseitigen Bereich ist die Aufnahme 33 mit einer Durchtrittsöffnung
14 und die Kolbenführung 13 mit einem Durchlass 20 versehen. Die Durchtrittsöffnung
14 und der Durchlass 20 sind im wesentlichen koaxial angeordnet und verlaufen im wesentlichen
radial zur Längserstreckung der Kolbenführung 13 bzw. des Gehäuseteiles 7. Die Führungsbohrung
8 und der kartuschenaufnahmeseitige Innenraum des Gehäuseteils 7 werden auf diese
Weise mit der Atmosphäre verbunden.
[0015] Das entgegen der Setzrichtung liegende freie Ende des Gehäuseteiles 7 ist mit einer
Kartuschenaufnahme 10 versehen, die über eine Bohrung 11 mit der Aufnahme 33 des Gehäuseteils
7 verbunden ist. Die Kartuschenaufnahme 10 übergreift in der dargestellten, angepressten
Stellung eine sich in einer Kartusche befindliche Treibladung 12. Die Kartusche ist
an einem streifenförmigen Treibladungsmagazin 6 angeordnet, das in einem Führungskanal
23 des Gehäuses 1 im wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung des Gehäuseteiles
7 versetzbar ist. Die axiale Versetzung des Gehäuseteiles 7 gegenüber dem Gehäuse
1 entspricht mindestens der in Längsrichtung des Gehäuseteiles 7 gemessenen Höhe der
Kartusche.
[0016] Zwischen der Kartuschenaufnahme 10 und der Durchtrittsöffnung 14 besitzt das Gehäuseteil
7 einen reduzierten, auf den Querschnitt eines Dichtkolbens 15 des Eintreibkolbens
9 abgestimmten lnnendurchmesser auf, der im wesentlichen der Durchmesser der Führungsbohrung
8 der Kolbenführung 13 entspricht
[0017] Über eine Öffnung 17, die im setzrichtungsseitigen Bereich der Kolbenführung 13 angeordnet
ist, steht ein von der Kolbenführung 13 und der Aufnahme 33 des Gehäuseteils 7 gebildeter
Kanal 18a, 18b mit der Führungsbohrung 8 in Verbindung. Die Kolbenführung 13 stützt
sich radial über zwei Führungsbereiche 21, 22 an einer Innenwandung der Aufnahme 33
ab. Zwischen den Führungsbereichen 21, 22 und im kartuschenaufnahmeseitigen Endbereich
weist dle Kolbenführung 13 eine geringere Wandstärke auf, so dass sich auf der Aussenseite
der Kolbenführung 13 zwei, den Kanal 18a, 18b bildende, umlaufende Freiräume ergeben,
die durch den Führungsbereich 22 voneinander getrennt sind.
[0018] Beide Kanäle 18a, 18b weisen radial zur Längserstreckung der Kolbenführung 13 und
im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Durchgangsbohrungen 24a, 24b auf,
die in ein auf der Aussenseite der Aufnahme 33 des Gehäuseteils 7 angeordnetes Rückschlagventil
5 münden. Ein in dem Rückschlagventil 5 angeordneter Strömungskanal 27 ist im wesentlichen
U-förmig ausgebildet und verbindet beide Kanäle 18a, 18b miteinander. Innerhalb des
Rückschlagventils 5 weist der Strömungskanal 27 auf der dem Kanal 18a zugewandten
Seite einen grösseren Querschnitt auf als der dem Kanal 18b zugewandten Seite. Auf
diese Weise wird eine Schulter 30 gebildet, die mit einem Dichtkegel 29 eines Kolbens
25 zusammenwirkt.
[0019] Der Kolben 25 ist im wesentlichen rechtwinklig zur Längsachse der Durchgangsbohrungen
24a, 24b versetzbar und wird von einer Feder 26 gegen die Schulter 30 in eine Schliessstellung
gedrückt. Eine Aufnahmebohrung 31 des Rückschlagventils 5 nimmt einen Schaft 28 des
Kolbens 25 auf und führt diesen axial versetzbar.
[0020] Im setzrichtungsseitigen Endbereich ist innerhalb der Kolbenführung 13 ein elastisches
Dämpfelement 16 angeordnet, dessen Aufgabe es ist, die Geschwindigkeit des Treibkoldens
9 zu dämpfen, wenn dieser mit Überenergie beschleunigt wird. Eine Führungsöffnung
32 des Dämpfelementes 16 ist auf den Durchmesser eines zylindrischen Schaftes 19 des
Treibkolbens 9 abgestimmt.
1. Pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit einer in einer Aufnahme (33) eines Gehäuseteils
(7) angeordneten Kolbenführung (13) mit Führungsbohrung (8) für einen Treibkolben
(9), der mittels Treibgasen einer Treibladung von einer hinteren Ausgangsstellung
in eine setzrichtungsseitige vordere Endstellung treibbar ist, einem mit einer Kartuschenaufnahme
(10) des Gehäuseteils (7) verbundenen, zwischen der Aufnahme (33) des Gehäuseteils
(7) und der Kolbenführung (13) vorgesehenen Kanal (18a, 18b), der über eine Öffnung
(17) in der Kolbenführung (13) in die Führungsbohrung (8) mündet, einer mit der Atmosphäre
in Verbindung stehenden Durchtrittsöffnung (14) in der Aufnahme (33) des Gehäusteils
(7) und einer im Kanal (18a, 18b) angeordneten Ventileinrichtung, die der Bildung
eines die setzrichtungsseitigen Bereiche des Kanals (18a) und der Führungsbohrung
(8) umfassenden, gegenüber der Atmosphäre geschlossenen Speicherraumes dlent, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kolbenführung (13) im kartuschenaufnahmeseitigen Bereich
einen vom Treibkolben (9) verschliessbaren, mit der Durchtrittsöffnung (14) in Verbindung
stehenden Durchlass (20) aufweist und die Ventileinrichtung als ein durch die Treibgase
im Speicherraum schliessendes Rückschlagventil (5) ausgebildet ist.
2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (5) von
den der Kartuschenaufnahme (10) entströmenden Treibgasen gegen die Kraft einer Feder
(26) in eine Öffnungsstellung versetzbar ist.
3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil
(5) In dem die Kolbenführung (13) umgebenden Bereich der Aufnahme (33) des Gehäuseteiles
(7) angeordnet ist.