[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Herstellung
eines Transportverbundes für Schmalrollen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
des Anspruchs 12.
[0002] Papier wird in sehr breiten Bahnen (mehrere Meter) hergestellt, aber in geringerer
Breite verarbeitet. Ähnliches gilt für Bahnen aus anderem Material, wie Kunststoff
oder Textilien. Aus diesem Grund wird das in Großrollen vorliegende Material auf Rollenschneidmaschinen
in schmalere Bahnen geschnitten, die dann in mehrere Schmalrollen gleichen Durchmessers
aufgewickelt werden. Der anschließende Transport dieser Schmalrollen, beispielsweise
zu einer Verpackungsstation, bereitet immer dann Probleme, wenn die Breite der Schmalrollen
kleiner ist als deren Durchmesser. Denn diese Schmalrollen geraten beim Transport
auf Förderbändern wegen der Anfahr- und Abbremsmomente ins "Wackeln". Gegebenenfalls
können die Schmalrollen sogar umstürzen.
[0003] Um dies zu verhindern, hat man in Papierfabriken bisher intern aus diversen Schmalrollen
einen neuen "Transportverbund" für die Transportphase gebildet, indem man eine an
sich bekannte Expansionswickelstange zweckentfremdet benutzt hat. Man schob diese
Expansionswickelstange durch die Rollenhülsen mehrerer nebeneinander angeordneter
Schmalrollen und bewirkte dann durch ein Druckmittel die Expansion, so daß jede einzelne
Schmalrolle auf der Expansionswickelstange festgeklemmt war. Nachteilig hierbei ist,
daß diese Wickelstangen relativ schwer sind und sich nur mit Schwierigkeiten handhaben
lassen. Sie sind ziemlich teuer und bedürfen der Wartung und Pflege. Außerdem sind
sie sperrig, weil sie mit ihren Anschlußteilen und gegebenenfalls einer Überlänge
über den Transportverbund überstehen. Die Expansionswickelstangen werden zwar immer
wieder verwendet. Da aber eine bestimmte Anzahl solcher Stangen mit den zugehörigen
Rollenverbunden im Werk umlaufen und außerdem auch weitere Stangen vorrätig gehalten
werden müssen, ist ein erhebliches Kapital gebunden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen solchen Transportverbund auf
wesentlich einfachere und kostengünstigere Art herzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in konstruktiver Hinsicht durch die Merkmale des
Anspruchs 1 und verfahrenstechnisch durch die Merkmale des Anspruchs 12 gelöst.
[0006] Bei diesem Vorgehen beschränkt sich die Befestigung auf eine lösbare Verbindung zwischen
den Enden der Stange und den dort befindlichen Rollenhülsen. Über den Rest der Länge
der Rollenhülsen ist keine Verbindung erforderlich. Dies hat zur Folge, daß die Stange
zwischen ihren Enden sehr einfach gestaltet und daher preiswert ausgeführt sein kann.
Die lösbare Verbindung an den Enden kann sehr leicht von außen her bewirkt werden,
gleichgültig ob dies von Hand oder unter Verwendung eines Druckmittels erfolgt. Die
Stange steht gar nicht oder höchstens soweit über dem Transportverbund nach außen
vor, daß der Bereich der lösbaren Verbindung gut erreicht werden kann.
[0007] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 2 ist die lösbare Verbindung eine Klemmverbindung.
Diese läßt sich leicht herstellen.
[0008] Eine besonders einfache Lösung ergibt sich gemäß Anspruch 3 durch Verwendung einer
an den Enden geschlitzten Hülse, die durch Spreizelemente aufgeweitet wird.
[0009] Gemäß Anspruch 4 kommt als Spreizelement ein einfacher konischer Stopfen in Betracht.
[0010] Dieser kann nach Anspruch 5 aus Holz oder Kunststoff bestehen, also ebenfalls billig
ausgeführt sein.
[0011] Bei der Weiterbildung nach Anspruch 6 besteht die Stange aus einer durchgehenden
Verbindungshülse. Man kann daher ein kontinuierliches Stangenmaterial verwenden, das
auf die gewünschte Länge geschnitten und an den Enden mit Schlitzen versehen wird.
[0012] Eine solche Verbindungshülse kann gemäß Anspruch 7 aus Pappe bestehen und daher so
preiswert sein, daß man sie als Einweg-Hilfsmittel verwenden kann.
[0013] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 8 werden die Schmalrollen so eng aneinander gepreßt,
daß sich nach dem Festklemmen der Verbindungshülse ein kompakter Transportverbund
für die Schmalrollen ergibt.
[0014] Dies wird durch den Röllchenteppich gemäß Anspruch 9 erleichtert.
[0015] Ferner empfiehlt es sich nach Anspruch 10, die Spreizelemente durch kraftbetätigte
Druckelemente einzuschieben. Dies gibt ein besonders sicheren Halt.
[0016] Diese Druckelemente können gemäß Anspruch 11 durch die Preßplatten oder gemäß Anspruch
12 durch Teile einer automatisch arbeitenden Stopfen-Zuführvorrichtung gebildet sein.
Durch diese Doppelfunktionen läßt sich der Aufwand gering halten.
[0017] Verfahrensmäßig empfiehlt sich die Vorgehensweise nach Anspruch 13 und insbesondere
diejenige mit Klemmverbindung nach Anspruch 14. Sie ergibt auf einfache Weise einen
kompakten Verbund aus mehreren Schmalrollen.
[0018] Bei der Weiterbildung nach den Ansprüchen 15 und 16 kommt man ohne zusätzliche Bauelemente
zum Einschieben der Stopfen aus.
[0019] Bei der Ausgestaltung nach Anspruch 17 ist eine automatische Stopfenzuführung möglich.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 bis 5
- schematisch einzelne Stufen bei der Herstellung eines Transportverbundes für Schmalrollen
gemäß der Erfindung und
- Fig. 6
- einen Teilschnitt durch eine endständige Schmalrolle im Rollenverbund.
[0021] Vom Ausgang 1 einer Rollenschneidmaschine 2 werden vier Schmalrollen 3, 4, 5 und
6 über ein Transportsystem 7 abgegeben und zu einer Hilfsvorrichtung 8 befördert.
Diese weist einen Röllchenteppich 9 und an dessen beiden Enden je eine Preßplatte
10, 11, die mit Hilfe einer Kolben-Zylinder-Einheit 12, 13 verstellbar ist, auf.
[0022] Gemäß Fig. 2 sind die vier Schmalrollen 3 bis 6 von der Transportvorrichtung 7 auf
das Röllchenbett 9 übertragen worden.
[0023] Gemäß Fig. 3 sind die vier Schmalrollen mit Hilfe der Preßplatten 10 und 11 axial
aneinander gefahren worden.
[0024] Fig. 4 zeigt, daß eine Verbindungshülse 14 durch sämtliche Schmalrollen 3 bis 6 hindurchgesteckt
worden ist und daher die Rollenhülse 15 jeder einzelnen Schmalrolle durchsetzt. Die
Enden 16 der Verbindungshülse 14 sind mit Schlitzen 17 versehen, so daß sie mit Hilfe
von konischen Stopfen 18 gespreizt werden können und auf diese Weise die Verbindungshülse
14 klemmend an den endständigen Schmalrollen 3 und 6 befestigen.
[0025] Der Stopfen 18 wird von Hand an Ort und Stelle gebracht und kann dann, wie Fig. 5
zeigt, mit Hilfe der Preßplatten 10 und 11 in seine Endstellung gedrückt werden. Die
vier Schmalrollen 3 bis 6 bilden nunmehr einen Transportverbund 19, der sich als Ganzes
handhaben läßt und vor allen Dingen gegen ein Umkippen gesichert ist.
[0026] Wenn nacheinander Schmalrollen mit jeweils unterschiedlichem Durchmesser verbunden
werden sollen, ergibt sich eine Erleichterung dadurch, daß eine Meßvorrichtung die
Lage der Achse der Schmalrollen feststellt und dann eine Zuführvorrichtung den Stopfen
aus einem Stopfenmagazin entnimmt, ihn automatisch in der richtigen Höhe zuführt und
bis in seine Endlage drückt.
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Transportverbundes für Schmalrollen, bei dem mehrere
Schmalrollen nebeneinander angeordnet und in dieser Lage durch eine die Rollenhülsen
durchsetzende Stange gesichert sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stange (Verbindungshülse
14), deren Länge etwa gleich der Breitensumme aller zu verbindenden Schmallrollen
(3 bis 6) ist, in die Rollenhülsen (15) eingeschoben und lediglich an ihren Enden
(16) lösbar mit der ersten und letzten Rollenhülse verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die lösbare Verbindung eine
Klemmverbindung ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (Verbindungshülse
14) an ihren Enden (16) die Form einer geschlitzten Hülse hat und mit Hilfe eines
von außen anzubringenden Spreizelements (Stopfen 18) radial gespreizt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizelement ein konischer
Stopfen (18) ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stopfen (18) aus Holz
oder Kunststoff besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange
eine durchgehende Verbindungshülse (14) ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungshülse (14)
aus Pappe besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch zwei kraftbetätigte
Preßplatten (10, 11) zum axialen Zusammenschieben der Schmalrollen (3 bis 6).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen zwischen den Preßplatten (10,
11) angeordneten Röllchenteppich (9).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, gekennzeichnet durch zwei kraftbetätigte
Druckelemente (Preßplatten 10, 11) zum Einschieben der Spreizelemente (Stopfen 18).
11. Vorrichtung nach Anspruch 8 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckelemente
durch die Preßplatten (10, 11) gebildet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckelemente Teile
einer automatisch arbeitenden Stopfen-Zuführvorrichtung sind.
13. Verfahren zur Herstellung eines Transportverbundes für Schmalrollen, bei dem mehrere
Schmalrollen nebeneinander angeordnet und in dieser Lage durch eine die Rollenhülsen
durchsetzenden Stange gesichert werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stange, deren
Länge etwa gleich der Breitensumme aller zu verbindenden Schmallrollen ist, in die
Rollenhülsen eingeschoben und lediglich an ihren Enden lösbar mit der ersten und letzten
Rollenhülse verbunden wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als lösbare Verbindung eine
Klemmverbindung erzeugt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die zu verbindenden Schmalrollen
mit Hilfe von Preßplatten axial zusammengeschoben werden und daß die Enden der als
Verbindungshülse ausgebildeten Stange mittels Eingriff von außen radial gespreizt
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß konische Stopfen von Hand
in die zuvor geschlitzten Enden der Verbindungshülse eingeführt und dann mit Hilfe
der Preßplatten in ihre Endlage geschoben werden.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Achsen der Schmalrollen
festgestellt wird und daß nach dem Einführen der Verbindungshülse in die Rollenhülsen
konische Stopfen automatisch einem Stopfenmagazin entnommen, höhenrichtig in die zuvor
geschlitzten Enden der Verbindungshülse eingeführt und bis in ihre Endlage geschoben
werden.