Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung hellfarbiger, niedrigviskoser
Tensidkonzentrate durch Vermischen von Zuckertensiden und Betainen in der Gelphase.
Stand der Technik
[0002] Alkyloligoglykoside, insbesondere Alkyloligoglucoside, stellen nichtionische Tenside
dar, die infolge ihrer ausgezeichneten Detergenseigenschaften und hohen ökotoxikologischen
Verträglichkeit zunehmend an Bedeutung gewinnen. Herstellung und Verwendung dieser
Stoffe sind gerade in letzter Zeit in einer Reihe von Übersichtsartikeln dargestellt
worden von denen stellvertretend die Veröffentlichungen von H.Hensen in
Skin Care Forum, 1, (Okt.1992), D.Balzer und N.Ripke in
Seifen-Öle-Fette-Wachse 118, 894 (1992) und B.Brancq in
Seifen-Öle-Fette-Wachse 118, 905 (1992) genannt werden sollen. Ähnlich vorteilhafte Eigenschaften sind von einer zweiten
Gruppe von Zuckertensiden, den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden, insbesondere
den Fettsäure-N-alkylglucamiden, bekannt.
[0003] In mancher Hinsicht ist der Einsatz von Zuckertensiden jedoch mit Problemen behaftet.
So lassen sich beispielsweise keine pumpfähigen wäßrigen Konzentrate mit einem Feststoffgehalt
oberhalb von 40 Gew.-% herstellen, ohne daß es im Zuge der Aufkonzentrierung zu einer
partiellen Zersetzung der Zuckerkomponente kommt. Diese Eigenschaft haben die Glykoside
und Glucamide übrigens mit den meisten anionischen Tensiden gemeinsam, die oberhalb
eines Aktivsubstanzgehaltes von etwa 35 Gew.-% eine zähflüssige Gelphase bilden. Die
Zuckertenside zeigen ferner die Tendenz, im Laufe einer Lagerung bei niedrigen Temperaturen
zu kristallisieren, was ihre weitere Verwendung signifikant erschwert.
[0004] Die gemeinsame Verwendung von Zuckertensiden der genannten Typen zusammen mit amphoteren
bzw. zwitterionischen Tensiden vom Betaintyp in oberflächenaktiven Mitteln ist aus
dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt.
[0005] Erstmalig offenbart werden Mischungen von - allerdings kurzkettigen - Alkylglucosiden
und Alkylamidobetainen bzw. Imidazoliniumbetainen in einem Aufsatz von G.Proserpio
et al. in
Rivista Italiana 56, 567 (1974). In der
EP-A 0 075 994 (Procter & Gamble) werden Kombinationen von Alkylglucosiden mit Aminoxiden, ungesättigten
Seifen, wasserlöslichen Buildem und ausgewählten Aniontensiden offenbart. Die Mischungen
können ferner amphotere Tenside, beispielsweise Betaine vom Typ des 6-(-N-dodecylbenzyl-N,N-dimethylammonium)hexanoats
enthalten. Aus der
US 4,668,422 (Henkel Corp.) sind Flüssigseifen und Schaumbäder mit einem Gehalt an Alkylglucosiden,
Betainen und Aminoxiden bekannt. Gegenstand der
EP-A 0 250 181 (Helene Curtis) sind Flüssigwaschmittel, enthaltend Alkylglucoside, anionische Tenside
und ausgewählte amphotere Tenside mit Betainstruktur. In der
EP-A 0 341 071 (Unilever) werden Tensidkombinationen offenbart, enthaltend Alkylglucoside, Alkylsulfate,
Betaine und/oder Aminoxide und gegebenenfalls Alkanolamide. Manuelle Geschirrspülmittel,
enthaltend Alkylglucoside, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate und Betaine
sind aus den Schriften
EP-A 0 513 138, DE-A1 42 34 487 und
DE-A1 43 11 114 (alle Henkel) bekannt. In der
EP-A 0 453 238 (Unilever) werden milde Shampoos auf Basis von Alkylglucosiden, anionischen Tensiden
und Betainen beschrieben. Die
EP-A 0 508 507 (Berol Nobel) betrifft schließlich Flüssigwaschmittel mit einem Gehalt an Alkylglucosiden,
anionischen Tensiden und ausgewählten amphoteren Tensiden mit Betainstruktur. Alle
diese Druckschriften haben jedoch verdünnte wäßrige Tensidgemische oder Mittel und
keine Konzentrate zum Gegenstand.
[0006] Auch die Verwendung der Feftsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide ist Gegenstand einer
Vielzahl von Veröffentlichungen. Aus der Europäischen Patentanmeldung
EP-A1 0 285 768 (Hüls) ist beispielsweise ihr Einsatz als Verdickungsmittel bekannt. In der Französischen
Offenlegungsschrift
FR-A 1 580 491 (Henkel) werden wäßrige Detergensgemische auf Basis von Sulfaten und/oder Sulfonaten,
Niotensiden und gegebenenfalls Seifen beschrieben, die Fettsäure-N-alkylglucamide
als Schaumregulatoren enthalten. Mischungen von kurz- und längerkettigen Glucamiden
werden in der Deutschen Patentschrift
DE-C1 44 00 632 (Henkel) beschrieben. In den Deutschen Offenlegungsschriften
DE-A1 42 36 958 und
DE-A1 43 09 567 (Henkel) wird ferner über den Einsatz von Glucamiden mit längeren Alkylresten als
Pseudoceramide in Hautpflegemitteln sowie über Kombinationen von Glucamiden mit Proteinhydrolysaten
und kationischen Tensiden in Haarpflegeprodukten berichtet.
[0007] Gegenstand der Internationalen Patentanmeldungen
WO 92/06153; WO 92/06156; WO 92/06157; WO 92/06158; WO 92/06159 und
WO 92/06160 (Procter & Gamble) sind Mischungen von Fettsäure-N-alkylglucamiden mit anionischen
Tensiden, Tensiden mit Sulfat- und/oder Sulfonatstruktur, Ethercarbonsäuren, Ethersulfaten,
Methylestersulfonaten und nichtionischen Tensiden. Die Verwendung dieser Stoffe in
den unterschiedlichsten Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln wird in den Internationalen
Patentanmeldungen
WO 92/06152; WO 92/06154; WO 92/06155; WO 92/06161; WO 92/06162; WO 92/06164; WO 92/06170;
WO 92/06171 und
WO 92/06172 (Procter & Gamble) beschrieben.
[0008] Im Markt besteht ein Bedürfnis nach konzentrierten Tensidmischungen auf Basis von
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglucosiden, die bei einem Feststoffgehalt oberhalb von
30 Gew.-% und vorzugsweise von etwa 40 bis 60 Gew.-% fließ- und pumpfähig sind sowie
eine signifikant verminderte Kristallisationsneigung, d.h. eine verbesserte Lagerstabilität
aufweisen. Da derartige Tensidcompounds überwiegend in Handgeschirrspülmitteln und
Haarshampoos Verwendung finden, ist die hautkosmetische bzw. dermatologische Verträglichkeit
ebenfalls überaus wichtig.
[0009] Die Tensidkonzentrate stellen für Hersteller und Anwender eine besonders vorteilhafte
Handelsform dar, da sie hinsichtlich ihres Wassergehaltes minimiert worden sind und
somit geringere Kosten bei Transport und Lagerung verursachen. Gleichwohl ist erwünscht,
daß die Tensidkonzentrate bei Einsatz in den Endformulierungen, die naturgemäß stark
verdünnt sind und einen Feststoffgehalt von 20 bis 30 Gew.-% aufweisen, eine ausreichend
hohe Viskosität aufweisen bzw. sich problemlos unter Einsatz bekannter Zusatzstoffe
verdicken lassen.
[0010] Die komplexe Aufgabe der Erfindung hat somit darin bestanden, hellfarbige, pumpfähige
wäßrige Tensidkonzentrate mit guter hautkosmetischer Verträglichkeit auf Basis von
Alkylglykosiden bzw. Fettsäureglucamiden und Betainen zur Verfügung zu stellen, die
sich durch eine hohe Lagerstabilität auszeichnen, eine Viskosität nach Brookfield
von maximal 10.000 mPas sowie einen Feststoffgehalt von 40 bis 60 Gew.-% aufweisen.
Beschreibung der Erfindung
[0011] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen, niedrigviskosen
Tensidkonzentraten, bei dem man
(a1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder
(a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide und
(b) Betaintenside
im Gewichtsverhältnis a : b von 90 : 10 bis 10 : 90 vermischt, mit der Maßgabe, daß
die Einsatzstoffe in der Gelphase vorliegen.
[0012] Überraschenderweise wurde gefunden, daß es für die Herstellung der gewünschten Konzentrate
nicht erforderlich ist, von niedrigviskosen, d.h. verdünnten wäßrigen Einsatzstoffen
auszugehen und diese nachträglich aufzukonzentrieren. Vielmehr wurde gefunden, daß
sich beim Vermischen von konzentrierten Einsatzstoffen, die sich in der Gelphase befinden
und somit selbst nicht niedrigviskos sind, Produkte ergeben, die ihrerseits niedrigviskos,
hellfarbig und lagerstabil sind.
Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
[0013] Alkyl- und Alkenyloligoglykoside stellen bekannte nichtionische Tenside dar, die
der Formel
(I) folgen,

in der R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht. Sie
können nach den einschlägigen Verfahren der präparativen organischen Chemie erhalten
werden. Stellvertretend für das umfangreiche Schrifttum sei hier auf die Schriften
EP-A1-0 301 298 und
WO 90/03977 verwiesen.
[0014] Die Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside können sich von Aldosen bzw. Ketosen mit
5 oder 6 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise der Glucose ableiten. Die bevorzugten Alkyl-
und/oder Alkenyloligoglykoside sind somit Alkyl- und/oder Alkenyloligo
glucoside.
[0015] Die Indexzahl p in der allgemeinen Formel
(I) gibt den Oligomerisierungsgrad (DP-Grad), d. h. die Verteilung von Mono- und Oligoglykosiden
an und steht für eine Zahl zwischen 1 und 10. Während p in einer gegebenen Verbindung
stets ganzzahlig sein muß und hier vor allem die Werte p = 1 bis 6 annehmen kann,
ist der Wert p für ein bestimmtes Alkyloligoglykosid eine analytisch ermittelte rechnerische
Größe, die meistens eine gebrochene Zahl darstellt. Vorzugsweise werden Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside mit einem mittleren Oligomerisierungsgrad p von 1,1 bis 3,0
eingesetzt. Aus anwendungstechnischer Sicht sind solche Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside
bevorzugt, deren Oligomerisierungsgrad kleiner als 1,7 ist und insbesondere zwischen
1,2 und 1,4 liegt.
[0016] Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich von primären Alkoholen mit 4 bis 11, vorzugsweise 8 bis 10 Kohlenstoffatomen
ableiten. Typische Beispiele sind Butanol, Capronalkohol, Caprylalkohol, Caprinalkohol
und Undecylalkohol sowie deren technische Mischungen, wie sie beispielsweise bei der
Hydrierung von technischen Fettsäuremethylestern oder im Verlauf der Hydrierung von
Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese erhalten werden. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside
der Kettenlange C
8-C
10 (DP = 1 bis 3), die als Vorlauf bei der destillativen Auftrennung von technischem
C
8-C
18-Kokosfettalkohol anfallen und mit einem Anteil von weniger als 6 Gew.-% C
12-Alkohol verunreinigt sein können sowie Alkyloligoglucoside auf Basis technischer
C
9/11-Oxoalkohole (DP = 1 bis 3).
[0017] Der Alkyl- bzw. Alkenylrest R
1 kann sich ferner auch von primären Alkoholen mit 12 bis 22, vorzugsweise 12 bis 14
Kohlenstoffatomen ableiten. Typische Beispiele sind Laurylalkohol, Myristylalkohol,
Cetylalkohol, Palmoleylalkohol, Stearylalkohol, Isostearylalkohol, Oleylalkohol, Elaidylalkohol,
Petroselinylalkohol, Arachylalkohol, Gadoleylalkohol, Behenylalkohol, Erucylalkohol,
Brassidylalkohol sowie deren technische Gemische, die wie oben beschrieben erhalten
werden können. Bevorzugt sind Alkyloligoglucoside auf Basis von gehärtetem C
12/14-Kokosalkohol mit einem DP von 1 bis 3.
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide
[0018] Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen nichtionische Tenside dar, die der
Formel
(II) folgen,

in der R
2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
[0019] Bei den Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamiden handelt es sich um bekannte Stoffe,
die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak,
einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure,
einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können. Hinsichtlich
der Verfahren zu ihrer Herstellung sei auf die US-Patentschriften
US 1,985,424, US 2,016,962 und
US 2,703,798 sowie die Internationale Patentanmeldung
WO 92/06984 verwiesen. Eine Übersicht zu diesem Thema von H.Kelkenberg findet sich in
Tens. Surf. Det. 25, 8 (1988).
[0020] Vorzugsweise leiten sich die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylarnide von reduzierenden
Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Die bevorzugten
Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide stellen daher
Fettsäure-N-alkylglucamide dar, wie sie durch die Formel
(III) wiedergegeben werden:

[0021] Vorzugsweise werden als Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide Glucamide der Formel
(III) eingesetzt, in der R
3 für. Wasserstoff oder eine Alkylgruppe steht und R
2CO für den Acylrest der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure,
Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure,
Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure
oder Erucasäure bzw. derer technischer Mischungen steht. Besonders bevorzugt sind
Fettsäure-N-alkyl-glucamide der Formel
(III), die durch reduktive Aminierung von Glucose mit Methylamin und anschließende Acylierung
mit Laurinsäure oder C
12/14-Kokosfettsäure bzw. einem entsprechenden Derivat erhalten werden. Weiterhin können
sich die Polyhydroxyalkylamide auch von Maltose und Palatinose ableiten.
Betaintenside
[0022] Betaine stellen bekannte Tenside dar, die überwiegend durch Carboxyalkylierung, vorzugsweise
Carboxymethylierung von aminischen Verbindungen hergestellt werden. Vorzugsweise werden
die Ausgangsstoffe mit Halogencarbonsäuren oder deren Salzen, insbesondere mit Natriumchloracetat
kondensiert, wobei pro Mol Betain ein Mol Salz gebildet wird. Ferner ist auch die
Anlagerung von ungesättigten Carbonsäuren wie beispielsweise Acrylsäure möglich. Zur
Nomenklatur und insbesondere zur Unterscheidung zwischen Betainen und "echten" Amphotensiden
sei auf den Beitrag von U.Ploog in
Seifen-Öle-Fette-Wachse, 198, 373 (1982) verwiesen. Weitere Übersichten zu diesem Thema finden sich beispielsweise von A.O'Lennick
et al. in
HAPPI, Nov. 70 (1986), S.Holzman et al. in
Tens. Det. 23, 309 (1986), R.Bilbo et al. in
Soap Cosm. Chem. Spec. Apr. 46 (1990) und P.Ellis et al. in
Euro Cosm. 1, 14 (1994).
[0023] Beispiele für geeignete Betaine stellen die Carboxyalkyliemngsprodukte von sekundären
und insbesondere tertiären Aminen dar, die der Formel
(IV) folgen,

in der R
4 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
6 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 6 und X für
ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht. Typische Beispiele sind
die Carboxymethylierungsprodukte von Hexylmethylamin, Hexyldimethylamin, Octyldimethylamin,
Decyldimethylamin, Dodecylmethylamin, Dodecyldimethylamin, Dodecylethylmethylamin,
C
12/14-Kokosalkyldimethylamin, Myristyldimethylamin, Cetyldimethylamin, Stearyldimethylamin,
Stearylethylmethylamin, Oleyldimethylamin, C
16/18-Talgalkyldimethylamin sowie deren technische Gemische.
[0024] Weiterhin kommen auch Carboxyalkylierungsprodukte von
Amidoaminen in Betracht, die der Formel
(V) folgen,

in der R
7CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis
3 Doppelbindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R
5, R
6, n und X die oben angegebenen Bedeutungen haben. Typische Beispiele sind Umsetzungsprodukte
von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, namentlich Capronsäure, Caprylsäure,
Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure, Stearinsäure,
Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure, Linolensäure,
Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure sowie deren
technische Gemische, mit N,N-Dimethylamino-ethylamin, N,N-Dimethylaminopropylamin,
N,N-Diethylaminoethylamin und N,N-Diethylaminopropylamin, die mit Natriumchloracetat
kondensiert werden. Bevorzugt ist der Einsatz eines Kondensationsproduktes von C
8/18-Kokosfettsäure-N,N-dimethylaminopropylamid mit Natriumchloracetat.
[0025] Weiterhin kommen als geeignete Ausgangsstoffe für die im Sinne der Erfindung einzusetzenden
Betaine auch
Imidazoline in Betracht, die der Formel
(VI) folgen,

in der R
8 für einen Alkylrest mit 5 bis 21 Kohlenstoffatomen, R
9 für eine Hydroxylgruppe, einen OCOR
8- oder NHCOR
8-Rest und m für 2 oder 3 steht. Auch bei diesen Substanzen handelt es sich um bekannte
Stoffe, die beispielsweise durch cyclisierende Kondensation von 1 oder 2 Mol Fettsäure
mit mehrwertigen Aminen wie beispielsweise Aminoethylethanolamin (AEEA) oder Diethylentriamin
erhalten werden können. Die entsprechenden Carboxyalkylierungsprodukte stellen Gemische
unterschiedlicher offenkettiger Betaine dar. Typische Beispiele sind Kondensationsprodukte
der oben genannten Fettsäuren mit AEEA, vorzugsweise Imidazoline auf Basis von Laurinsäure
oder wiederum C
12/14-Kokosfettsäure, die anschließend mit Natriumchloracetat betainisiert werden.
Tensidkonzentrate
[0026] Zur Herstellung der Tensidkorzentrate geht man von hochkorzentrierten, in der Gelform
vorliegenden wäßrigen Ausgangsstoffen aus. Das bedeutet, daß man die Alkyl- und/oder
Alkenyloligoglykoside und/oder die Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide in Form
wäßriger Gele mit einem Zuckertensidgehalt im Bereich von 45 bis 60 und vorzugsweise
45 bis 55 Gew.-% einsetzt. Die Betaintenside werden in der Regel mit einem nicht-wäßrigen
Gehalt im Bereich von 45 bis 60, vorzugsweise 48 bis 54 Gew.-% und einem Betaingehalt
im Bereich von 25 bis 40, vorzugsweise 28 bis 35 Gew.-% einsetzt. Die Herstellung
der Tensidkonzentrate erfolgt auf rein mechanischem Wege durch Vermischen der gelförmigen
Ausgangsstoffe, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur und starker Scherung.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die Betaine in bekannter
Weise, beispielsweise durch Umsetzung von geeigneten tertiären Aminen mit wäßriger
Natriumchloracetatlösung bei ca. 90°C umgesetzt und die rohen Betaine ohne Abkühlen
mit den wäßrigen Glucosid- bzw. Glucamidpasten versetzt. Dabei wird die Betainisierung
mit gerade der Menge an Wasser als Lösungsmittel durchgeführt, daß sich im Mischprodukt
mit den Zuckertensiden der gewünschte Feststoffgehalt einstellt. In Summe bedeutet
dies, daß die Betainisierung mit einer ungewöhnlich niedrigen Menge an Lösungsmittel
durchgeführt werden kann.
Fließfahigkeitverbesserer
[0028] Zur Verbesserung der Fließfähigkeit kann man den Konzentrate geringe Mengen an Polyolen
zusetzen, als da sind:
- Glycerin;
- Alkylenglycole, wie beispielsweise Ethylenglycol, Diethylenglycol, Propylenglycol;
- technische Oligoglyceringemische mit einem Eigerkondensationsgrad von 1,5 bis 10,
wie etwa technische Diglyceringemische mit einem Diglyceringehalt von 40 bis 50 Gew.-%;
- Methyolverbindungen, wie insbesondere Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Trimethylolbutan,
Pentaerythrit und Dipentaerythrit;
- Hydroxycarbonsäuren, wie beispielsweise Glycolsäure, Weinsärre und Citronensäure;
- Niedrigalkylglucoside, insbesondere solche, mit 1 bis 8 Kohlenstoffen im Alkylrest,
wie beispielsweise Methyl- und Butylglucosid;
- Zuckeralkohole mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Sorbit oder Mannit,
- Zucker mit 5 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise Glucose oder Saccharose;
- Aminozucker, wie beispielsweise Glucamin.
[0029] Vorzugsweise setzt man den Konzentraten 0,5 bis 5, insbesondere 1 bis 3 Gew.-% -
bezogen auf die Konzentrate - Polyole und dabei insbesondere Glycerin zu.
[0030] Als weitere Fließfähigkeitsverbesserer können die Tensidkonzentrate geringe Mengen,
d.h. 0,5 bis 3 und vorzugsweise 1 bis 2 Gew.-% - bezogen auf die Konzentrate - freie
Fettsäuren enthalten. Typische Beispiele sind Capronsäure, Caprylsäure, 2-Ethylhexansäure,
Caprinsäure, Laurinsäure, Isotridecansäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Palmoleinsäure,
Stearinsäure, Isostearinsäure, Ölsäure, Elaidinsäure, Petroselinsäure, Linolsäure,
Linolensäure, Elaeostearinsäure, Arachinsäure, Gadoleinsäure, Behensäure und Erucasäure
sowie deren technische Mischungen, die z.B. bei der Druckspaltung von natürlichen
Fetten und Ölen, bei der Reduktion von Aldehyden aus der Roelen'schen Oxosynthese
oder der Dimerisierung von ungesättigten Fettsäuren anfallen.
Gewerbliche Anwendbarkeit
[0031] Die erfindungsgemäßen Tensidkonzentrate zeichnen sich durch eine niedrige Viskosität
und Fließgrenze aus. Sie sind hellfarbig, farb- und lagerstabil. Sie eignen sich daher
zur Herstellung einer Vielzahl von oberflächenaktiven Mitteln, wie beispielsweise
Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln, in denen sie in Mengen von 0,5 bis 50 und vorzugsweise
2 bis 35 Gew.-% - bezogen auf die Mittel - enthalten sein können.
Beispiele
[0032] Im folgenden wurden die in Tabelle 1 beschriebenen tensidischen Einsatzstoffe eingesetzt.
Alle Prozentangaben verstehen sich als Gew.-%.
Tabelle 1
Einsatztoffe |
Zusammensetzung |
Alkyloligoglucosid % |
Betain 1 % |
Betain 2 % |
Betain 3 % |
Feststoffgehalt |
51 |
46 |
42 |
40 |
Tensidgehalt |
51 |
33 |
36 |
28 |
Glycerin |
- |
3 |
- |
- |
Freie Fettsäure |
- |
3 |
- |
- |
Konsistenz (25°C) |
Gel |
Gel |
Gel |
Flüssigkeit |
Farbzahl (Gardner) |
1 |
1 |
1 |
1 |
[0033] Die tensidischen Inhaltsstoffe wurden bei 40°C abgemischt, wobei Tensidkonzentrate
der in Tabelle 2 wiedergegebenen Zusammensetzung resultierten:
Tabelle 2
Tensidkonzentrate |
Zusammensetzung |
Beispiel 1 |
Beispiel 2 |
Beispiel 3 |
Alkyloligoglucosid |
50 |
60 |
50 |
Betain 1 |
50 |
- |
- |
Betain 2 |
- |
40 |
- |
Betain 3 |
- |
- |
50 |
Feststoffgehalt Mischung |
54 |
52 |
40 |
Konsistenz (25°C) |
dünnflüssige Paste |
dünnflüssige Paste |
dünnflüssige Paste |
Farbzahl (Gardner) |
1 |
1 |
1 |
1. Verfahren zur Herstellung von hellfarbigen, niedrigviskosen Tensidkonzentraten, bei
dem man
(a1) Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder
(a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide und
(b) Betaintenside
im Gewichtsverhältnis a : b von 90 : 10 bis 10 : 90 vermischt, mit der Maßgabe, daß
die Einsatzstoffe in der Gelphase vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (a1) Alkyl- und Alkenyloligoglykoside der Formel
(I) einsetzt,

in der R
1 für einen Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 4 bis 22 Kohlenstoffatomen, G für einen
Zuckerrest mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen und p für Zahlen von 1 bis 10 steht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (a2) Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylamide der Formel
(II) einsetzt,

in der R
2CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
3 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (b) Betaintenside der Formel
(IV) einsetzt,

in der R
4 für Alkyl- und/oder Alkenylreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
5 für Wasserstoff oder Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, R
6 für Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, n für Zahlen von 1 bis 6 und X für
ein Alkali- und/oder Erdalkalimetall oder Ammonium steht.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man als Komponente (b) Betaintenside der Formel
(V) einsetzt,

in der R
7CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen und 0 oder 1 bis
3 Doppelbindungen, m für Zahlen von 1 bis 3 steht und R
5, R
6, n und X die oben angegebenen Bedeutungen haben.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykoside und/oder Fettsäure-N-alkylpolyhydroxyalkylarnide
in Form wäßriger Gele mit einem Zuckertensidgehalt im Bereich von 45 bis 60 Gew.-%
einsetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Betaine in Form wäßriger Gele mit einem nicht-wäßrigen Gehalt im Bereich
von 45 bis 60 und einem Betaingehalt im Bereich von 25 bis 40 Gew.-% einsetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man den Konzentraten 0,5 bis 5 Gew.-% - bezogen auf die Konzentrate - Glycerin
zusetzt.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man den Konzentrate 0,5 bis 3 Gew.-% - bezogen auf die Konzentrate - Fettsäuren
zusetzt.