(19)
(11) EP 0 780 499 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.06.1997  Patentblatt  1997/26

(21) Anmeldenummer: 96118664.0

(22) Anmeldetag:  21.11.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D01G 31/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 23.12.1995 DE 19547819

(71) Anmelder: Hergeth, Hubert A., Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing.
D-52076 Aachen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hergeth, Hubert A., Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing.
    D-52076 Aachen (DE)

   


(54) Sektorwalze


(57) Verfahren zum selektiven Ausschleusen von Fremdteilen aus einem Fasertransportluftstrom durch eine Siebtrommel. Die Fasern lagern sich auf einer rotierenden Siebtrommel ab. Ein stationärer Teilbereich der Siebtrommel wird nicht von der Transportluft durchströmt. In diesem Bereich sind Vorrichtungen die, in einzelnen Sektoren über die Breite der Trommel, die Fremdteile von der Siebtrommel abfördern.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum selektiven Ausschleusen von Fremdteilen bei Maschinen in denen Fremdteile in Faserströmen detektiert werden. Es ist bekannt, Fasern z.B. Baumwolle in einer Rohrleitung oder einem Rechteckkanal mittels Zeilen oder Matrixkameras kontinuierlich zu inspizieren und bei Auffinden einer Verunreinigung mittels einer Umschaltklappe den gesamten Faserstrom kurzzeitig auszuschleusen. Eine Maschine OPTiSCAN zum Aussondern von Fremdteilen hat innerhalb kurzer Zeit große Marktverbreitung gefunden, unter anderem weil in dieser Maschine bei einer Detektion nicht der gesamte Faserstrom ausgeschleust wird, sondern nur ein Teilbereich mit dem Fremdteil.

[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mit dem man in einem Faserluftstrom Fremdteile selektiv ausschleusen kann. Es wird nur ein Teil des Faserstromes ausgeschleust.

[0003] Erfindungsgemäß geschieht dies, indem der Luftstrom auf eine perforierte, rotierende Walze gelenkt wird auf der sich die Fasern ablagern und die Luft hindurchströmt. Die Trommel dreht die Fasern zu einer nicht vom Luftstrom durchströmten Stelle, an der, über die Achsrichtung der Trommel aufgeteilt, Ausschleusevorrichtungen angebracht sind. Passieren Fremdteile eine Ausschleusevorrichtung, wird diese betätigt. Der Auslösevorgang wird gesteuert durch eine im Materialfluss vor der Ausschleusevorrichtung gelegenen Detektionseinrichtung. Die Breite der Ausschleusevorrichtung entspricht in etwa der Detektionsbreite. Die Detektion kann in dem Luftschacht der der Sektorwalze vorgeschaltet ist mittels eines Sensorsystems erfolgen. Die Detektion kann aber auch in einem Schacht zwischen dem Maschinengestell der Sektorwalze und einer Öffnungsmaschine oder an einer Öffnungswalze erfolgen. Eine Steuerung koordiniert die Ergebnisse des Detektionssystems mit der Ausschleusevorrichtung Die Steuerung verzögert die Ausschleusung und ordnet den Detektionen Ausschleusungselemente zu. Dies ist notwendig, da auf einer Detektionsbreite von 1,5 m z.B. über 1000 verschiedene Positionen detektiert werden und die Ausschleusevorrichtung auf 1,5 m Breite in nur etwa 20 Ausschleusesegmente unterteilt ist.

[0004] Die Erfindung wird anhand von 3 Figuren in verschiedenen Ausführungsformen beschrieben.

[0005] Fig. 1 zeigt eine Ausführung in der die Detektionseinrichtung und die Sektorwalze in einem Maschinengestell integriert sind.

[0006] Durch einen rechteckigen Zustromkanal 1) werden Fasern, Luft und die seltenen Fremdteile in das Maschinengestell geleitet. Dies kann im Über- oder Unterdruck erfolgen. Die Fasern werden umgelenkt und in einem Detektionsschacht beidseitig mittels Kameras 5) inspiziert. An den Inspektionsstellen 7) werden die Fasern durch Beleuchtungseinrichtungen 4) beleuchtet. Die Beleuchtung erfolgt in einem separaten Schacht. Der optimale Öffnungswinkel für die typischen Objektive ist gering. Es ist deshalb notwendig, daß bei einer Inspektionsbreite von 1,5 m die Lichtstrahlen deutlich mehr als 1 m bis zur Kamera zurücklegen. Um das Maschinengestell nicht zu breit werden zu lassen, werden die Lichtstrahlen deshalb durch Spiegel 6) umgelenkt Die Flocken werden auf die Siebtrommel 8) gesaugt. Die Luft passiert durch die Siebtrommel und löst zu einem frühen Zeitpunkt abgelegte Fasern von der Trommel ab. Luft und Fasern verlassen durch einen Luftkanal 16) die Siebtrommel und gelangen in eine Rohrleitung 17). Da die gleiche Luft für Zuführung und Abführung der Fasern Verwendung findet, ist keine zusätzliche Filterkapazität notwendig. Es ist auch denkbar, den Ansaugluftstrom wie bei einem Kondenser durch die Siebtrommel zu saugen und seitlich aus der Trommel zu einem Filter zu einem Filter zu führen.

[0007] Die Fasern würden dann zum Abtransport von einem neuen Luftstrom übernommen. Sind die Fasern auf der Siebtrommel abgelagert, werden sie durch die Rotation der Siebtrommel um die Trommelachse 15) in einen weiteren Bereich bewegt. Auf der Siebtrommel sind flexible Dichtlippen 9) angebracht, sodaß die Fasern ähnlich wie in einer Zellenradschleuse gefördert werden. Um die Fremdteile auszuschleusen ist in der Siebtrommel stationär ein Segment in einem Teil der Siebtrommel angebracht.

[0008] Dieses Segment dichtet einen Teil der Siebtrommel gegen die Transportluft ab. Die Dichtungen lassen bekanntlich etwas Luft passieren. Ähnliche Segmente sind von Kondensoren bekannt. An einer Stelle gegenüber dem Segment ist das die Siebtrommel umgebene Gehäuse offen. Die Fasern liegen drucklos auf der Siebtrommel auf.

[0009] In dem Segment sind viele Luftdüsen 13) stafettenartig achsparallel angeordnet.

[0010] Durch Magnetventile gesteuert, können einzelne Düsen oder Düsengruppen Druckluft ausstoßen. Die Magnetventile werden über eine gemeinsame Druckluftversorgungsleitung 14) mit Druckluft versorgt. Gelangt ein Fremdteil auf der Siebtrommel in den Bereich der Öffnung 10), wird durch die Steuerung ausgelöst ein Magnetventii 12) betätigt und das Fremdteil und sehr wenige Fasern durch die Öffnung ausgeblasen.

[0011] Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ausführung bei der, im Unterschied zu Fig. 1, mehrere Klappen 16) um einen Schwerpunkt 19) bewegt werden. Die Klappen können die Öffnung 10) nach Fig. 1 verschließen und verhindern, daß die Fasern von der Siebtrommel fallen. Durch die Druckluft wird die Klappe an der entsprechenden Stelle geöffnet und die Fremdteile werden ausgeblasen.

[0012] Fig. 3 zeigt eine Ausführung bei der die Fremdteile an der Siebtrommel nicht weggeblasen werden, sondern durch Schwerkraft von der Trommel fallen. Über die Breite der Trommel sind mehrere Klappen 18) angebracht, die mit je einem Zylinder 209 bewegt werden. Die Zylinder werden durch Magnetventile 12) gesteuert. Die Magnetventile werden durch eine Versorgungsleitung 14) mit Druckluft versorgt. Das Segment 11) dichtet zwischen dem Luftbereich und dem Ausschleusebereich ab. Durch diese Abdichtung werden im Bereich der Klappen 18) die Fasern und Fremdteile nicht mehr an die Trommel gezogen. Gelangt ein Femdteil in den Bereich einer Klappe, wird diese, durch die Steuerung koordiniert, geöffnet. Die Klappe schwenkt um den Drehpunkt 19) und wird durch den Druckluftzylinder 20) betätigt. Die Druckluft gelangt durch eine gemeinsame Versorgungsleitung 14) zu den Magnetventilen 12). Jeder Klappe ist ein Magnetventil zugeordnet. Durch das Segment 119 wird der Luftstrom umgeleitet und im Bereich der Ausschleusung werden die Fasern nicht durch Unterdruck an der Siebtrommel gehalten. Wird eine der Klappen geöffnet, fallen Fasern und Fremdteile heraus. Durch die Luftumlenkung durch die Siebtrommel wird keine zusätzliche Filterkapazität benötigt.

[0013] Durch die geschilderten Verfahren können Fremdteile selektiv über die Breite aus einem Transportluftstrom ausgeschieden werden. Die notwendigen maschinenbaulichen Maßnahmen sind preiswert und zuverlässig.


Ansprüche

1. Verfahren zum selektiven Ausschleusen von Fremdteilen aus einem Fasertransportluftstrom, dadurch gekennzeichnet, daß, in Fasertransportrichtung gesehen, nach einem Fremdteilerkennungssystem eine permanent rotierende Siebtrommel angeordnet ist, auf der der Faserstrom abgelagert wird und durch die Drehung der Siebtrommel die abgelagerten Fasern in einer Zone an die Siebtrommel gelangen, in der parallel zur Achse Ausschleusesektoren angeordnet sind, die, gesteuert durch das Fremdteilerkennungssystem nur an den korrespondierenden Stellen Fasern ausschleusen, an denen Fremdteile durch das Fremdteilerkennungssystem erkannt worden sind.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1) dadurch gekennzeichnet, daß die Transportluft an der Faseransaugstelle in die Siebtrommel hinein gelangt und an einer anderen Stelle wieder durch die Siebtrommel hindurch nach außen gelangt, um dort die abgelagerten Fasern wieder von der Siebtrommel wegzufördern.
 
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2) dadurch gekennzeichnet, daß zur Ablagerung der Fasern auf der Trommel und zum Abtransport der Fasern der gleiche Luftstrom verwendet wird.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3) dadurch gekennzeichnet, daß stationär ein Bereich der Siebtrommel von der Transportluft durch ein Segment abgetrennt ist und dort Teile des Faserstroms vom Gesamtstrom ausgeschleust werden.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4) dadurch gekennzeichnet, daß die Fremdteile durch Druckluft von der Siebtrommel geblasen werden.
 
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 5) dadurch gekennzeichnet, daß die Fremdteile durch das Öffnen einzelner Klappen am Umfang der Siebtrommel aus dem Faserstrom gelangen.
 
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 6) dadurch gekennzeichnet, daß die Fremdteile durch Unterdruck von der Siebtrommel weggesaugt werden.
 
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7) dadurch gekennzeichnet, daß die Ablösung der Fremdteile von der Siebtrommel auf Grund von Informationen einer Fremdteildetektionseinrichtung, die im Materialfluß vor der Siebtrommel angeordnet ist, ausgelöst wird.
 
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 8), dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung der Fremdteile von der Siebtrommel nur in einzelnen Teilbereichen entlang der Achse der Siebtrommel erfolgt.
 




Zeichnung