[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verbrennen von Wasserstoff und einen
Brenner zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Wasserstoff (H2) als Brennstoff für Brenner aller Art, beispielsweise für Brennkammern
für Gasturbinen, zeichnet sich durch eine besonders hohe Reaktivität und damit auch
durch eine außergewöhnlich große Stabilität der Verbrennung aus, und zwar auch bei
Luftüberschüssen, wie sie bei Brennkammern moderner Gasturbinen auftreten. Durch Veröffentlichungen
von Heywood und Mikus ist es in der Verbrennungstechnik bekannt, daß im Bereich mit
genügend hohen Luftüberschüssen die Erhöhung des Mischungsgrades zu einer Reduktion
der Bildung von Stickoxid (NOx) führt. Dabei ergibt sich ein Minimum der NOx-Bildung
bei vollkommen homogenen Brennstoff-Luftgemischen, wie sie etwa durch Vormischung
vor der eigentlichen Brennzone erzielt werden können. Ein entsprechender Vorschlag
einer homogen vorgemischten Verbrennung von Wasserstoff existiert von Pratt & Whitney
of Canada. Trotz der Vorteile, die die Vormischung im Hinblick auf die NOx-Reduzierung
bietet, besteht ein wesentlicher Nachteil dieser Maßnahme darin, daß ein Zurückschlagen
der Flamme in den Mischbereich prinzipiell möglich ist.
[0003] Technische Lösungen von entsprechenden Brennern mit Vormischung zeigen einen relativ
einfachen Aufbau. Hierbei wird beispielsweise eine Verteilerkammer von plattenförmiger
Gestalt für den Wasserstoff quer zur Durchströmrichtung der Luft, im folgenden Hauptstromrichtung
genannt, in eine Brennkammer eingesetzt, wobei die Verteilerkammer in Hauptstromrichtung
von einer Vielzahl von Luftleitrohren mit einer Eintrittsöffnung und einer Austrittsöffnung
durchsetzt ist. Jedes Luftleitrohr steht über kleine Bohrungen, die in der Nähe der
Eintrittsöffnung angeordnet sind, mit der Verteilerkammer in Verbindung. Wird nun
H2 in die Verteilerkammer eingeleitet, so strömt dieser quer zur Hauptstromrichtung
zu den einzelnen Bohrungen und gelangt so in die Luftleitrohre. Wird nun gleichzeitig
Luft durch die Luftleitrohre in die Brennkammer geblasen, so vermischen sich beide
Gase innerhalb der Luftleitrohre. Das auf diese Weise erzeugte Gemisch gelangt dann
in die Brennkammer und wird gezündet. Durch Anordnung der Verteilerkammer wird der
Aufbau des Brenners wesentlich vereinfacht, da hierdurch individuelle Wasserstoffleitungen
zu den einzelnen Luftleitrohren bzw. Brennzonen vermieden werden.
[0004] Unter Berücksichtigung der Bedeutung des Mischungsgrades im Hinblick auf die NOx-Bildung
bei der Verbrennung von H2 weisen bekannt gewordene Wasserstoff-Brenner und -Brennkammern,
die ohne Vormischung, also mit Diffusionsverbrennung arbeiten, eine erhöhte Anzahl
von H2-Injektionsdüsen auf. Hierbei handelt es sich in der Regel um konventionelle
Dralldüsen. Entsprechende Lösungen wurden in Rußland von TRUD / Kusnetzov und in Deutschland
von MTU vorgelegt. Bei Anwendung dieses Prinzips, beispielsweise durch TRUD läßt sich
die Anzahl der Brennzonen um den Faktor fünf oder größer steigern, so daß bei einer
bestimmten Brennkammer die Anzahl der Brennzonen von z.B. 30 auf 150 oder mehr gesteigert
werden kann. Dabei weisen die einzelnen Brennzonen noch Durchmesser von ca. 20 mm
auf. Einer weiteren Verkleinerung der Brennzonen und damit einer anwachsenden Anzahl
der Injektionsdüsen steht die dann erforderliche große Anzahl individueller Wasserstoffleitungen
entgegen.
[0005] Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Diffusionsverbrennung
von H2 und einen Brenner zur Durchführung dieses Verfahrens so anzugeben, daß durch
eine drastische Vermehrung der Brennzonen eine deutliche Reduzierung der NOx-Bildung
gegenüber bisherigen Brennern mit Diffusionsverbrennung erreicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren sowie bei einem entsprechenden
Brenner durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche 1, 4 und 10 gelöst.
[0007] Dabei ist insbesondere von Vorteil, daß der fertigungstechnische Aufwand trotz einer
erheblichen Steigerung der Anzahl der Brennzonen gering bleibt.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0009] So besteht ein Vorteil der Ausgestaltung nach Anspruch 2 darin, daß durch den Wasserstoff
eine besonders gute Kühlwirkung auf die Struktur ausgeübt wird.
[0010] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung dargestellt und nachfolgend näher erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Brenners in Matrix-Bauart für eine Brennkammer,
- Fig. 2
- den Schnitt II-II nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Leitbolzen,
- Fig. 4
- den Schnitt IV-IV nach Fig. 3,
- Fig. 5
- ein Führungsrohr mit einem Leitbolzen,
- Fig. 6
- eine Ansicht eines Brenners in zweidimensionaler Bauart,
- Fig. 7
- den Schnitt VII-VII nach Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Ansicht eines weiteren Brenners in Matrix-Bauart,
- Fig. 9
- den Schnitt IX-IX nach Fig. 8,
- Fig. 10
- ein Führungsrohr nach Fig. 9 mit einem Leitbolzen,
- Fig. 11
- die Ansicht XI nach Fig. 10,
- Fig. 12
- den Schnitt XII-XII nach Fig. 10,
- Fig. 13
- die Einzelheit XIII nach Fig. 10,
- Fig. 14
- eine Darstellung nach Fig. 13 mit einer veränderten axialen Stellung des Leitbolzens,
- Fig. 15
- eine Darstellung nach Fig. 14 mit einer veränderten Winkelstellung des Leitbolzens,
- Fig. 16
- eine Ausgestaltung einer Führungsrohr-Leitbolzen-Anordnung mit Leitkanälen,
- Fig. 17
- den Schnitt XVII-XVII nach Fig. 16,
- Fig. 18
- eine Ansicht eines weiteren Brenners in zweidimensionaler Bauart,
- Fig. 19
- den Schnitt XIX-XIX nach Fig. 18,
- Fig. 20
- einen Brenner mit einteiliger Lochplatte,
- Fig. 21
- die Ansicht XXI nach Fig. 20,
- Fig. 22
- einen Brenner mit gekrümmtem Verteilerkanal und
- Fig. 23
- den Schnitt XXIII-XXIII nach Fig. 22.
[0011] Die Fin. 1 bis 4 zeigen einen Brenner zum Verbrennen von H2 zum Einbau beispielsweise
in die Brennkammer einer Gasturbine. Der Brenner hat eine plattenartige Gestalt und
wird quer zur Hauptstromrichtung in die Brennkammer eingebaut. Der Randbereich des
Brenners und dessen Verbindung mit dem nicht gezeigten Brennkammergehäuse ist nicht
dargestellt und kann beliebig ausgebildet sein. Der Brenner besteht aus einer ersten
Lochplatte 2 und einer zweiten Lochplatte 3, die durch eine Vielzahl von Führungsrohren
4 auf konstantem Abstand d gehalten werden. Dabei können die Löcher nach bestimmten
Matrix-Mustern angeordnet sein. Die erste Lochplatte 2 besteht beispielsweise aus
einem geeigneten Metall und ist gasundurchlässig. Die zweite Lochplatte 3 ist demgegenüber
gasdurchlässig und besteht aus einem geeigneten porösen Material, beispielsweise aus
einem Sintermetall. Dabei sind die Löcher in beiden Platten 2,3 deckungsgleich angebracht,
so daß jedes Loch in der ersten Platte 2 mit dem zugeordneten Loch der zweiten Platte
3 ein Lochpaar bildet. Der Zusammenhalt des Brenners wird im wesentlichen dadurch
hergestellt, daß in jedem Lochpaar ein Führungsrohr 4 als Abstandhalter eingesetzt
und fixiert ist. Die Führungsrohre 4 weisen umlaufende nach außen gewalzte Sicken
5 auf. Die Fixierung der Führungsrohre 4 in der Lochplatte 2 erfolgt beispielsweise
durch Löten oder Schweißen, wohingegen die Fixierung in der Platte 3 beispielsweise
durch Einwalzen oder Bördeln erfolgen kann. Dabei ergibt sich im Zusammenwirken mit
der Sicke 5 zwischen den Führungsrohren 4 und der Lochplatte 3 jeweils eine formschlüssige
Verbindung. Damit bilden im wesentlichen die Lochplatten 2,3 mit den Führungsrohren
4 eine Verteilerkammer. In jedes Führungsrohr 4 ist ein Luftleitbolzen 6 eingesetzt,
wie er in den Fign. 3 und 4 vergrößert gezeigt ist. Der Leitbolzen besteht im Grunde
aus einem zylindrischen Rotationskörper mit einem Anschlag 6a, einem Führungsteil
6b, einer Halterung 8 und einer Scheibe 9. Der Außendurchmesser des Führungsteils
6b entspricht in etwa dem Innendurchmesser des Führungsrohres 4 und weist in der gezeigten
Beispielausführung vier axiale Leitkanäle 7 auf. Die Halterung 8 ist in Fig. 3 rechts
am Führungsteil angesetzt und stellt praktisch einen Bereich mit reduziertem Durchmesser
dar, der die konzentrisch angesetzte Scheibe 9 trägt, deren Außendurchmesser ungefähr
dem des Führungsteils 6b entspricht. Der Anschlag 6a wird durch einen in axialer Richtung
kurzen Bereich gebildet, dessen Außendurchmesser größer ist als der des Führungsteils
6b. In jedes Führungsrohr 4 ist von der Luftseite des Brenners her ein Leitbolzen
6 eingesetzt bis der Anschlag 6a an der Lochplatte 2 anliegt und ist in dieser Position
dauerhaft fixiert. Eine derartige Baugruppe bildet jeweils einen Injektor. Zur Inbetriebnahme
des Brenners wird gasförmiger Wasserstoff in die zwischen den Lochplatten 2,3 bestehende
Verteilerkammer eingeleitet. Außerdem wird Luft durch die Führungsrohre in die Brennkammer
eingeblasen. Dabei strömt der Wasserstoff innerhalb der Verteilerkammer quer zur Hauptstromrichtung
und verteilt sich dabei in einer Feinverteilung auf die örtlichen Bereiche der porösen
Lochplatte 3, durch die er in die Brennkammer eintritt und hier eine Wasserstoffumgebung
bildet. Dabei entsteht am Austritt jedes Führungsrohres 4 infolge der Umlenkung durch
die Scheibe 9 eine Luftströmung nach Art eines Kegelmantels, die in einen Prozeß der
Gemischbildung mit dem umgebenden Wasserstoff eintritt und dabei eine rotationssymmetrische
Diffusionsflamme bildet. Förderlich für die Aktivierung des Mischprozesses ist hier
die Wechselwirkung aufeinanderprallender benachbarter Kegelflammen. Die Geometrie
der Leitbolzen 6 ist so gewählt, daß sich bei deren Einsetzen bis zum jeweiligen Anschlag
6a eine vorbestimmte Umlenkung, d. h. eine vorbestimmte Flammenform ergibt. Es ist
auch denkbar, daß die Anschläge 6a aus Gewichtsgründen weggelassen werden. In diesem
Falle erfolgt das Einsetzen der Leitbolzen 6 in die Führungsrohre 4 in eine vorbestimmte
axiale Position mittels einer Fertigungsvorrichtung. Durch den äußerst einfachen Aufbau
der Injektoren können diese so miniaturisiert werden, daß eine wesentlich größere
Anzahl davon je Brennkammer installierbar ist. Infolge der Miniaturisierung in der
angegebenen Größenordnung werden die erfindungsgemäß ausgebildeten Brennzonen Mikrobrennzonen
genannt.
[0012] Die Fign. 6 und 7 zeigen eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Brenners,
bestehend aus einzelnen für den Wasserstoff vorgesehenen langgestreckten Verteilerkanälen
11 von U-förmigem Querschnitt, die zur Brennkammer hin durch Wandungen 12 aus einem
porösen Sintermetall abgeschlossen sind. Die Kanäle 11 sind durch Lochprofile 13 von
winkelförmigem Querschnitt in der Weise miteinander verbunden, daß jeweils die freien
Längskanten eines Lochprofils 13 an den Längskanten zweier benachbarter Verteilerkanäle
11 befestigt sind. Dabei sind die Löcher 14 in den streifenförmigen Schenkeln der
Lochprofile 13 in gleichmäßigem Abstand angebracht. Zur Inbetriebnahme dieses Brenners
wird gasförmiger Wasserstoff in die Verteilerkanäle 11 eingeleitet. Gleichzeitig damit
wird Luft durch die Bohrungen 14 in die Brennkammer eingeblasen. Dabei strömt der
Wasserstoff innerhalb der Verteilerkanäle 11 quer zur Hauptstromrichtung und wird
durch eine Feinverteilung auf die örtlichen Bereiche der porösen Wandungen 12 verteilt,
durch die er in die Brennkammer eintritt und hier eine Wasserstoffumgebung bildet.
Infolge der Luftzufuhr bildet sich im Bereich jeder Bohrung 14 eine stöchiometrische
Zone, die bei Zündung des Brenners eine eigene Flamme bildet. Dieser Brenner ist besonders
einfach ausgebildet und kann als Blechkonstruktion hergestellt werden. Dabei kann
man beispielsweise so vorgehen, daß die U-förmigen Verteilerkanäle 11 aus Blech gebogen
werden, wobei jeder U-Schenkel einstückig mit einem schräg abgewinkelten Lochstreifen
verbunden ist. Nach dem Einsetzen der porösen Wandungen 12 werden benachbarte Kanäle
11 beispielsweise durch Verschweißen längs der freien Kanten der Lochstreifen miteinander
verbunden. Dieser Brenner ist derart miniaturisierbar, daß mehrere Tausend Brennzonen
innerhalb einer Brennkammer erreicht werden.
[0013] Bei der in den vorbeschriebenen Brennern stattfindenden Feinverteilung wird das H2
über die Verteilerkammer bzw. über die Verteilerkanäle auf tausende von Mikrobrennzonen
verteilt, so daß gleichsam eine Mikrodiffusionsverbrennung des Wasserstoffs stattfindet.
Dadurch, daß bei den vorbeschriebenen Brennern innerhalb der Brennkammer eine Wasserstoffumgebung
gebildet wird, in die Luftstrahlen injiziert werden, ergibt sich eine inverse Diffusionsverbrennung,
die sich in den entstehenden Mischzonen mit meist turbulentem Verlauf stabilisieren
kann. Der wesentliche Vorteil dieser inversen Wasserstoff-Diffusionsverbrennung besteht
darin, daß eine gute Kühlung der Struktur durch das H2 erreicht wird.
[0014] Bei den vorgenannten Brennern können anstelle der porösen Sintermetalle auch andere
poröse metallische Materialien verwendet werden. So kommen auch poröse Materialien
auf der Basis metallischer Fasern in Betracht, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung
"Felt Metal" bekannt sind. Weiterhin ist es denkar, daß das poröse Material aus einem
Keramikwerkstoff besteht. Um die Auswirkungen von in einem porösen Material möglicherweise
vorhandenen Inhomogenitäten zu begrenzen, kann ein Lochblech mit einem definierten
feinen Lochraster einer relativ dünnen Schicht eines porösen Materials vorgeschaltet
oder allein verwendet werden.
[0015] Die Fign. 8 bis 11 zeigen eine weitere Ausgestaltung eines Brenners, der jedoch im
Gegensatz zu den vorherigen nicht mit inverser sondern mit regulärer Diffusionsverbrennung
arbeitet. Dieser Brenner besteht wieder im wesentlichen aus zwei deckungsgleichen
Lochplatten, die hier mit 15 und 16 bezeichnet sind. Die beiden Lochplatten sind über
Führungsrohre 17, die jeweils eine Eintrittsöffnung und eine Austrittsöffnung aufweisen,
fest miteinander verbunden, so daß wieder eine Verteilerkammer gebildet wird. In der
Nähe der Austrittsöffnungen sind mehrere Bohrungen 18 in gleicher Winkelteilung an
den Führungsrohren 17 angebracht. In jedes Führungsrohr 17 ist ein Leitbolzen 19,
bestehend aus einem Anschlag 20, einem Führungsteil 21 und einem Freistrahlteil 22,
eingesetzt, wobei der Freistrahlteil praktisch einen axialen Abschnitt mit reduziertem
Durchmesser darstellt. Der Anschlag 20 und der Führungsteil 21 weisen eine Anzahl
axial verlaufender Nuten 23 auf, deren Tiefe bis zum Außendurchmesser des Freistrahlteils
22 reichen kann. Dabei stimmt die Anzahl der Bohrungen 18 mit der der Nuten 23 überein.
Bei Inbetriebnahme des Brenners wird Luft durch die Führungsrohre 17 in die Brennkammer
geblasen. Gleichzeitig wird H2 in die Verteilerkammer eingeleitet, so daß er durch
die einzelnen Bohrungen 18 in die Führungsrohre injiziert und hier von der durch die
Nuten 23 ankommenden Luft mitgenommen wird. Dabei entsteht jeweils stromab einer Bohrung
18 eine Mikrobrennzone, in der sich bei Zündung der Brennkammer eine Flamme stabilisiert.
Da die Führungsrohre 17 in der gezeigten Beispielausführung jeweils sechs Bohrungen
18 aufweisen, ergeben sich je Führungsrohr sechs Mikrobrennzonen. Damit ergibt sich
eine weitere Steigerung der Anzahl der Brennzonen. Eine Anwendung dieses Prinzips
auf die eingangs genannte Brennkammer von TRUD würde die Anzahl der installierbaren
Brennzonen auf ca. 5000 steigern. Dies wiederum bewirkt, daß auch ohne Vormischung
ein sehr hoher Mischungsgrad erreicht wird, was zur Folge hat, daß die Entstehung
von NOx weitgehend reduziert wird. Durch Drehung und/oder axiale Verschiebung der
Leitbolzen 19 gegenüber den Führungsrohren 17 können verschiedene Einstellungen des
Brenners vorgenommen werden. Auch hierbei besteht die Möglichkeit, die Anschläge 20
wegzulassen und die axiale Position der Luftleitbolzen anhand einer entsprechenden
Vorrichtung einzustellen.
[0016] Die Fign. 12 bis 15 zeigen verschiedene Einstellungen des vorbeschriebenen Brenners.
In Fig. 12 ist der Leitbolzen mit den Nuten 23 gegenüber dem Führungsrohr 17 mit den
Bohrungen 18 so eingestellt, daß die Injektion des Wasserstoffs durch die Bohrungen
18 in die Lücken zwischen den Luftstrahlen erfolgt, die durch die Nuten 23 ankommen.
Fig. 13 zeigt den Leitbolzen in einer Position, in der der Führungsteil 21 bis dicht
an die Bohrungen 18 heranreicht. Hierdurch kann der Wasserstoffstrahl nur stromab
umgelenkt werden. Wird der Führungsteil 21 jedoch so in dem Führungsrohr 17 fixiert,
daß ein etwas größerer Abstand zu den Bohrungen 18 besteht, wie in Fig. 14 gezeigt,
so kann eine gewisse Rezirkulation eintreten. Fig. 15 zeigt schließlich eine Konfiguration,
in der die durch die Nuten 23 ankommenden Luftstrahlen genau auf die durch die Bohrungen
eintretenden Wasserstoffstrahlen treffen. In allen diesen Fällen werden feine Wasserstoffstrahlen
mittels der Bohrungen 18 in eine Luftumgebung eingeleitet, so daß sich eine reguläre
Diffusionsverbrennung ergibt, wobei die einzelnen Brennzonen nur noch Durchmesser
in der Größenordnung von 2 mm aufweisen. Hierbei stabilisieren sich die Flammen in
vielen Fällen an den Bohrungen 18. Erwähnt sei, daß der Freistrahl 22 in einer Ausgestaltung
der Erfindung auch weggelassen werden kann, insbesondere bei Luftinjektion nach Fig.
15.
[0017] Die Figuren 16 und 17 zeigen eine Ausgestaltung, wobei die Wasserstoffstrahlen und
die Luftstrahlen bis zu ihrem Eintritt in die Brennkammer getrennt geführt werden.
Hierzu werden die vorbeschriebenen Führungsrohre 17 mit den Bohrungen 18 verwendet.
Diese sind wieder in die Lochplatten 15 und 16 eingesetzt, wovon hier nur die mit
16 bezeichnete zu sehen ist. Der hier verwendete Leitbolzen 24 weist zwar wieder die
Nuten 23 auf, ist aber sonst mit zwei wesentlichen Änderungen versehen. Zum einen
ist der Bolzen mit konstantem Durchmesser annähernd bis zum Austrittsquerschnitt geführt.
Zum anderen sind an den zwischen den Nuten 23 befindlichen Materialbereichen mittig
kleine axial verlaufende Leitkanäle 25 angebracht. Der jeweilige Leitbolzen 24 ist
so in das betreffende Führungsrohr 17 eingesetzt, daß jede Bohrung 18 in einen Leitkanal
25 einmündet. Hierdurch wird der Beginn der Diffusion zwischen Wasserstoff und Luft
an einen Bereich stromab von der Lochplatte 16 gelegt, beispielsweise um exzessive
thermische Strukurbelastungen zu vermeiden. Bei diesen Lösungen stabilisieren sich
die Flammen an den Mündungen der Leitkanäle 25.
[0018] Die Figuren 18 und 19 zeigen eine Ausgestaltung eines Brenners, für reguläre Diffusionsverbrennung
vom zweidimensionalen Typus. Dieser Brenner besteht wieder aus einzelnen für das H2
vorgesehenen langgestreckten Verteilerkanälen 26, die jedoch im Gegensatz zu den Verteilerkanälen
11 nach den Fign. 6 und 7 einen geschlossenen Querschnitt aufweisen. Dieser Querschnitt
wird im wesentlichen durch eine flache Recheckform bestimmt, die jedoch in ihrem im
Bild rechten Bereich eine Dachkante 26a aufweist. Zu beiden Seiten der Dachkante sind
feine Bohrungen 27 in versetzter Anordnung angebracht. Die einzelnen Kanäle 26 werden
durch eine nicht gezeigte Halterung in einem gegenseitigen Abstand gehalten, so daß
sie ein Gitter bilden, das gemäß Fig. 19 von links nach rechts von der Luft durchströmt
werden kann. Der Brenner umfaßt weiterhin streifenförmige Lückenbleche 28, in deren
Längskanten Lücken 29 eingearbeitet sind. Die Lückenbleche 28 sind jeweils zwischen
zwei Verteilerkanälen 26 im Bereich der Bohrungen 27 durch eine nicht gezeigte Halterung
so fixiert, daß jeder Bohrung 27 eine Lücke 29 zugeordnet ist. Dabei können statt
der einen gezeichneten Bohrung 27 auch mehrere feinere Bohrungen angeordnet sein.
Bei Inbetriebnahme dieses Brenners wird Luft entsprechend den Pfeilen 30 durch die
Lücken 29 und H2 durch die Bohrungen 27 gemäß den Pfeilen 31 in die Brennkammer eingeblasen,
wodurch innerhalb der Brennkammer eine Luftumgebung mit einer Vielzahl von Mikrobrennzonen
in den jeweiligen Bereichen der Bohrungen 27 gebildet wird. Nach Zündung der Brennkammer
stabilisieren sich die Flammen an den Bohrungen 27.
[0019] Die Fign. 20 und 21 zeigen einen Brenner mit einer einteiligen Lochplatte 32 mit
Löchern 32a, woran mehrere Verteilerkanäle 33 mittels Halterungen 34 befestigt sind.
Die Verteilerkanäle 33 haben einen Langrundquerschnitt und weisen in ihrem der Lochplatte
32 zugewandten Bereich eine Vielzahl von Bohrungen 35 auf. Die Halterungen 34 können
aus Draht oder Blech gebildet sein. Wie Fig. 21 zeigt, sind jedem Loch 32a der Lochplatte
32 zwei Bohrungen 35 zugeordnet, wodurch H2 gemäß den Pfeilen 37 austreten kann.
[0020] Bei Inbetriebnahme dieses Brenners wird Luft entsprechend den Pfeilen 36 durch die
Lochplatte 32 in die Brennkammer eingeblasen, wodurch innerhalb der Brennkammer eine
Luftumgebung mit einer Vielzahl von Mikrobrennzonen in den jeweiligen Bereichen der
Bohrungen 35 gebildet wird. Nach Zündung der Brennkammer stabilisieren sich die Flammen
an den Bohrungen 35.
[0021] Die Fign. 22 und 23 zeigen eine weitere Ausgestaltung eines Brenners. Die Teilansicht
nach Fig. 22 zeigt gekrümmte Verteilerkanäle 38, die Bestandteil eines ringförmigen
Brenners sind und nach Fig.23 einen langrunden Querschnitt aufweisen. Hierbei bildet
jeder Verteilerkanal einen geschlossenen Ring, der über einen eigenen Anschluß mit
der Wasserstoffleitung verbunden ist. Der Zusammenhalt des Brenners wird beispielsweise
durch zwischen den einzelnen Verteilerkanälen 38 angeordnete wellenförmige Separatoren
39 hergestellt, die mit den Verteilerkanälen 38 beispielsweise durch Schweißen verbunden
sind. Die Separatoren 39 sind jeweils aus einem Blechstreifen gebildet und stellen
einen hinreichenden Abstand zwischen den einzelnen Verteilerkanälen 38 für den Luftdurchtritt
sicher. Es ist auch denkbar, daß ein Verteilerkanal 38 mit einem Separator 39 durch
Wickeln zu einem scheibenförmigen oder ringförmigen Brenner vereinigt wird, so daß
der Verteilerkanal 38 eine Spiralform erhält. Zur Schaffung einer Vielzahl von Mikrobrennzonen
sind an dem Verteilerkanal 38 wieder Bohrungen angebracht, die hier mit 40 bezeichnet
sind. Hier kreuzen sich jeweils zwei Wasserstoffstrahlen 41 in einem Punkt. Gemeinsames
Merkmal der ringförmigen und der spiralförmigen Verteilerkanäle ist, daß sie eine
gekrümmte Form aufweisen. Diese Brenner arbeiten im Prinzip nach der gleichen Wirkungsweise,
wie die bereits in Verbindung mit den Fign. 18 bis 21 beschriebenen.
1. Verfahren zum Verbrennen von Wasserstoff in einer Diffusionsverbrennung, wobei der
Wasserstoff und ein Oxidator in einen Brenner eingeleitet werden, wobei ferner die
Hauptstromrichtung durch die Stromrichtung des Oxidators definiert wird, und der Wasserstoff
in einer im wesentlichen senkrecht zur Hauptstromrichtung gerichteten Querströmung
zu den einzelnen Brennzonen verteilt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß als Oxidator Luft verwendet wird und die Querströmung mit einer Feinverteilung
auf eine Vielzahl von einzelnen Mikrobrennzonen verbunden ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in den einzelnen Mikrobrennzonen Luft in eine Wasserstoffumgebung eingeleitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß in den einzelnen Mikrobrennzonen Wasserstoff in eine Luftumgebung eingeleitet
wird.
4. Brenner zur Durchführung des Verfahrens zum Verbrennen von Wasserstoff nach Anspruch
1, wobei der Brenner eine Verteilerkammer von im wesentlichen plattenartiger Gestalt
umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerkammer aus einer ersten Lochplatte (2) und einer zweiten Lochplatte
(3) besteht, die durch eine Vielzahl von Führungsrohren (4) auf konstantem Abstand
(d) gehalten werden und in jedes Führungsrohr (4) ein Luftleitbolzen (6) mit mehreren
axialen Leitkanälen (7,23) eingesetzt ist.
5. Brenner nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Lochplatte (3) aus einem gasdurchlässigen porösen Material besteht.
6. Brenner nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lochplatten (15,16) aus einem gasundurchlässigen Material bestehen.
7. Brenner nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftleitbolzen (6) eine Halterung (8) mit einer Scheibe (9) aufweist.
8. Brenner nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftleitbolzen (6,19) einen Führungsteil (21) und einen Freistrahlteil (22)
aufweist.
9. Brenner nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftleitbolzen (6,19,24) vom Eintrittsquerschnitt bis zum Austrittsquerschnitt
des betreffenden Führungsrohres reicht und hier einen konstanten Durchmesser aufweist
und an den zwischen den Nuten (23) befindlichen Materialbereichen mittig axial verlaufende
Leitkanäle (25) angebracht sind.
10. Brenner zur Durchführung des Verfahrens zum Verbrennen von Wasserstoff nach Anspruch
1, wobei der Brenner mindestens einen Verteilerkanal umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkanal (11) einen U-förmigem Querschnitt aufweist, der zur Brennkammer
hin durch Wandungen (12) aus einem porösen Material abgeschlossen ist und der Verteilerkanal
(11) durch ein Lochprofil (13) von winkelförmigem Querschnitt in der Weise mit einem
benachbarten Verteilerkanal verbunden ist, daß die freien Längskanten des Lochprofils
(13) an den Längskanten der benachbarten Verteilerkanäle (11) befestigt sind.
11. Brenner zur Durchführung des Verfahrens zum Verbrennen von Wasserstoff nach Anspruch
1, wobei der Brenner mindestens einen Verteilerkanal umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkanal (11,26) einen geschlossenen Querschnitt von im wesentlichen
flach recheckiger Form aufweist, der zur Brennkammer hin mit einer Vielzahl von Bohrungen
(27) versehen ist.
12. Brenner nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß Lückenbleche (28) jeweils zwischen zwei Verteilerkanälen (11,26) im Bereich der
Bohrungen (27) so fixiert sind, daß jeder Bohrung (27) eine Lücke (29) zugeordnet
ist.
13. Brenner nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner eine einteilige Lochplatte (32) aufweist, woran mehrere Verteilerkanäle
(33) mittels Halterungen (34) befestigt sind und jedem Loch der Lochplatte (32) eine
Bohrung (35) oder eine Gruppe von Bohrungen (35) zugeordnet ist.
14. Brenner nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verteilerkanal (11,26,33,38) eine gekrümmte Form aufweist.
15. Brenner nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner einen wellenförmigen Separator (39) aufweist.
16. Brenner nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Material ein Sintermetall ist.
17. Brenner nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Material ein Keramikmaterial ist.
18. Brenner nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Material ein Material auf der Basis von Metallfasern ist.
19. Brenner nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß dem porösen Material ein Lochblech mit einem definierten feinen Lochraster vorgeschaltet
ist.
20. Brenner nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das poröse Material durch ein Lochblech mit einem definierten feinen Lochraster
ersetzt wird.
21. Brenner nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Luftleitbolzen (6,19) einen Anschlag (6a,20) aufweist.