[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbrennen von in einem Medienstrom enthaltenen
Störstoffen bestehend aus einem Gehäuse mit einem Eintrittsstutzen und einem Austrittsstutzen,
einem Wärmetauscher und einer Brennereinrichtung, die aus über den Querschnitt des
Medienstromes verteilt angeordneten Einzelbrennern gebildet ist.
[0002] Bei einer derartigen aus der DE 44 14 875 C1 bekannten Vorrichtung besteht das Gehäuse
aus einem zylindrischen Behälter, wobei der Medienstrom über einen Eintrittsstutzen
durch ringförmig im Behälter angeordnete axial ausgerichtete Wärmetauscherrohre geleitet,
durch eine mit einer Brennereinrichtung ausgestattete Ringkammer geführt und über
ein koaxial im Behälter gelagertes Hochgeschwindigkeitsrohr nach Umströmung der Wärmetauscherrohre
dem Austrittsstutzen zugeführt wird.
[0003] Diese bekannte Vorrichtung ist so ausgebildet, daß sie sich einfach in Baugruppen
zerlegen läßt, deren Einzelteile dadurch leicht zugänglich werden und im Bedarfsfall
durch neue Einzelteile schnell ersetzbar sind. Deshalb ist der zylindrische Behälter
aus mindestens drei koaxial aufeinander folgenden Behälterabschnitten zusammengesetzt.
Der erste Behälterabschnitt enthält die sich über dessen Länge erstreckenden Wärmetauscherrohre,
der zweite Behälterabschnitt ist mit der aus Einzelbrennern bestehenden Brennereinrichtung
ausgestattet. Der dritte Behälterabschnitt umfaßt das koaxial angeordnete Hochgeschwindigkeitsrohr.
Dieses durchdringt mit einem Endstück die Brennereinrichtung im zweiten Behälterabschnitt
und erstreckt sich bis zum ersten Behälterabschnitt.
[0004] Bei der bekannten Vorrichtung ist die Strömung des mit Störstoffen beladenen Medienstromes
durch die Wärmetauscherrohre und durch die ringförmige Brennkammer sowie die Rückführung
des von Störstoffen befreiten Medienstromes durch das Hochgeschwindigkeitsrohr und
schließlich durch die Wärmetauscherrohre in geradezu idealer Weise gelöst. Sollen
jedoch anstelle von individuell anzupassenden ringförmig anzuordnenden Wärmetauscherrohren
handelsübliche Wärmetauscher, wie. z.B. Plattenwärmetauscher oder Kreuzgegenstromwärmetauscher,
eingesetzt werden, die einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, ist der konstruktive
und aerodynamische Anschluß derartiger preisgünstiger Warmetauscher an die im Querschnitt
ringförmige Brennkammer und auch die axiale Rückführung des Medienstromes sehr umständlich
und aufwendig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art so auszubilden, daß beim Einsatz eines handelsüblichen Wärmetauschers mit rechteckförmigem
Querschnitt der mit Störstoffen beladene Medienstrom aerodynamisch optimal vom Wärmetauscher
aus in die Brennkammer und der von Störstoffen befreite Medienstrom von dort aus ebenso
aerodynamisch optimal über den Wärmetauscher wieder abgeführt werden kann.
[0006] Ausgehend von einer Vorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Durch die fluchtende Anordnung des Ein- und Auslaßquerschnittes des Eintritts- bzw.
Austrittsstutzens wird die Voraussetzung dafür geschaffen, unmittelbar an die Stutzen
einen handelsüblichen Wärmetauscher außerhalb des Gehäuses anzuordnen, das ebenso
wie der Wärmetauscher quaderförmig ausgebildet ist. Der Wärmetauscher stellt somit
eine kompakt mit dem Gehäuse verbundene Baueinheit dar, die ebenso wie der erste Behälterabschnitt
der bekannten Vorrichtung zu Wartungs- und Reparaturzwecken leicht de- und remontierbar
ist. Auch die Zerlegbarkeit des Gehäuses ist durch dessen Unterteilung in Gehäuseabschnitte
in gleicher Weise gewährleistet. An einem ersten mit dem Eintrittsstutzen ausgestatteten
Gehäuseabschnitt, der die Brennereinrichtung aufnimmt, ist ein mit dem Austrittsstutzen
ausgestatteter zweiter Gehäuseabschnitt angeschlossen, über den der von Störstoffen
befreite Medienstrom über den Wärmetauscher abgeführt wird. Vom Einlaßquerschnitt
des Eintrittsstutzens bis zum Auslaßquerschnitt des Austrittsstutzens steht somit
dem Medienstrom ein rechteckförmiger Strömungsquerschnitt zur Verfügung, wobei die
Einzelbrenner der Brennereinrichtung verteilt über den Querschnitt des ersten Gehäuseabschnittes
angeordnet sind. Die Strömungsverhältnisse des Medienstromes sind daher bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung unter Einsatz eines kostengünstigen Wärmetauschers ebenso ideal gelöst
wie bei der aus der DE 44 14 875 C1 bekannten Vorrichtung, die infolge einer koaxialen
Durchführung des Medienstromes aufwendige ringförmig angeordnete Wärmetauscherrohrbündel
innerhalb des Gehäuses erfordert.
[0008] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Brennereinrichtung in Strömungsrichtung
des Medienstromes eine sich über dessen Querschnitt erstreckende Katalysatoreinrichtung
nachgeschaltet.
[0009] Die Integration einer beispielsweise wabenförmigen Katalysatoreinrichtung ist dadurch
begünstigt, daß ein rechteckförmiger Strömungsquerschnitt vorliegt und durch die Einzelbrenner
die mittlere Strömungsgeschwindigkeit in der Brennereinrichtung erheblich reduzierbar
ist. Die Einzelbrenner, welche in an sich bekannter Weise mit einer Drallüberlagerung
betrieben werden, erlauben es, die mittlere Geschwindigkeit des Medienstromes bei
Behandlungstemperatur auf ca. 5 m/s zu reduzieren.
[0010] Die der Brennereinrichtung unmittelbar folgende Strecke des ersten Gehäuseabschnittes
richtet sich hinsichtlich ihrer Länge nach der Verweilzeit des Medienstromes, die
erforderlich ist, um eine restlose Verbrennung der Störstoffe sicherzustellen. Durch
die reduzierte Geschwindigkeit des Medienstromes in Verbindung mit der intensiveren
Wirkung der Einzelbrenner läßt sich die Baulänge des Gehäuses auch mit zusätzlich
integrierter Katalysatoreinrichtung erheblich verkürzen.
[0011] Durch Versuche konnte nachgewiesen werden, daß sich wabenförmige Katalysatoren oder
Schüttgutkatalysatoren bei gleichmäßiger Temperaturverteilung über den Querschnitt
in einem Abstand von 8 - 150 cm nach den Einzelbrennern anordnen lassen, ohne durch
deren Hitzeentwicklung beschädigt zu werden.
[0012] Das Gehäuse läßt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besonders
kompakt ausbilden, wenn der erste Gehäuseabschnitt und der zweite Gehäuseabschnitt
jeweils einen rechteckförmigen Querschnitt und eine gemeinsame Längswand aufweisen.
[0013] Dimensions- und temperaturbedingt können die beiden Gehäuseabschnitte unterschiedlich
großen Wärmeausdehnungen ausgesetzt sein. Um diese auszugleichen ist nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung zwischen dem Eintrittsstutzen und/oder dem Austrittsstutzen
und dem ersten bzw. dem zweiten Gehäuseabschnitt ein unterschiedlicher Wärmeausdehnungen
ausgleichender Kompensator angeordnet.
[0014] Um mit dem Medienstrom den Gesamtquerschnitt beider Gehäuseabschnitte gleichmäßig
zu beaufschlagen, sieht eine weitere Ausgestaltung der Erfindung vor, in einem Übergangsbereich
vom ersten Gehäuseabschnitt zum zweiten Gehäuseabschnitt eine den Medienstrom vergleichmäßigende
Leiteinrichtung vorzusehen.
[0015] Die Leiteinrichtung besteht vorzugsweise aus im Querschnitt bogenförmigen Lamellen
oder einem Lochblech, dessen freie Lochfläche zwischen 20 % und 40 % des Querschnittes
des ersten Gehäuseabschnittes beträgt.
[0016] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt und nachfolgend näher beschrieben.
[0017] Es zeigt:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch die Vorrichtung in Verbindung mit einem angeflanschten Wärmetauscher
- Figur 2
- einen Querschnitt nach der Linie II-II durch die Vorrichtung gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- einen Einzelbrenner der Brennereinrichtung im Schnitt.
[0018] Die Vorrichtung umfaßt ein quaderförmiges Gehäuse 1 und einen nur schematisch dargestellten,
gleichfalls quaderförmigen Wärmetauscher 2, der als konventioneller Gegenstromplattenwärmetauscher
ausgebildet ist.
[0019] Das Gehäuse 1 ist in einen ersten Gehäuseabschnitt 3 und einen zweiten Gehäuseabschnitt
4 unterteilt, wobei die beiden Gehäuseabschnitte 3 und 4 eine im wesentlichen über
ihre Länge reichende gemeinsame Längswand 5 aufweisen und über Perforationen eines
Lochbleches 6 miteinander verbunden sind, welches in Strömungsrichtung eines Medienstromes
das Ende eines Gehäuseabschnittes 3 und den Anfang des Gehäuseabschnittes 4 definiert.
[0020] Am Anfang des Gehäuseabschnittes 3 ist ein Eintrittsstutzen 7 und am Ende des Gehäuseabschnittes
4 ein Austrittsstutzen 8 vorgesehen. Im Eintrittsstutzen 7 erstreckt sich zur Strömungsvergleichmäßigung
über seinen Auslaßquerschnitt ein Lochblech 9, das dazu entsprechend der Geometrie
des Eintrittsstutzens 7 dimensioniert ist, im vorliegenden Beispiel mit einer freien
Lochfläche von 30 %. Zwischen einem Auslaßquerschnitt des Gehäuseabschnittes 4 und
einem Einlaßquerschnitt des Austrittsstutzens 8 ist zwecks Dehnungsausgleich zwischen
den beiden Gehäuseabschnitten 3 und 4 sowie den Ein- und Austrittsstutzen 7 und 8
ein Kompensator 10 zwischengeschaltet.
[0021] Da der Einlaßquerschnitt des Eintrittsstutzens 7 und der Auslaßquerschnitt des Austrittstutzens
8 in einer Ebene fluchtend angeordnet sind, läßt sich der quaderförmige Wärmetauscher
2 kompakt mit dem Gehäuse 1 verbinden.
[0022] Im Gehäuseabschnitt 3 sind über dessen Querschnitt verteilt Einzelbrenner 11 angeordnet,
die eine Brennereinrichtung bilden.
[0023] Die Einzelbrenner 11 sind in einer dem Querschnitt des Gehäuseabschnittes 3 angepaßten
rechteckigen Platte 12 gehalten und umfassen, wie Figur 3 zeigt, mit Metallschaufeln
13 ausgestattete Stutzen 14, die in der Platte 12 sitzen. Der Medienstrom gelangt
über die Stutzen 14 unter intensiver Verdrallung in den Flammbereich der Einzelbrenner
11.
[0024] Über eine Brennstoffhauptleitung 15, von der aus Brennstoffabzweigleitungen 16 zu
den Einzelbrennern 11 führen, werden diese mit Brennstoff versorgt.
[0025] In einem kurzen Abstand hinter den Einzelbrennern 11 können, sich gleichfalls über
den Querschnitt des Gehäuseabschnittes 3 erstreckende, gasdurchlässige - z.B. wabenförmige
- Katalysatoren 17 angeordnet werden, so daß die Vorrichtung zusätzlich zu einer thermischen
Behandlung eines mit Störstoffen beladenen Medienstromes auch eine katalytische Behandlung
erlaubt.
1. Vorrichtung zum Verbrennen von in einem Medienstrom enthaltenen Störstoffen, bestehend
aus einem Gehäuse mit einem Eintrittsstutzen und einem Austrittsstutzen, einem Wärmetauscher
und einer Brennereinrichtung, die aus über dem Querschnitt des Medienstromes verteilt
angeordneten Einzelbrennern gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß:
- ein Einlaßquerschnitt des Eintrittsstutzens (7) mit einem Auslaßquerschnitt des
Austrittsstutzen (8) fluchtet,
- der am Eintrittsstutzen (7) und am Austrittsstutzen (8) angeschlossene Wärmetauscher
(2) außerhalb des quaderförmigen Gehäuses (1) angeordnet ist,
- das Gehäuse (1) in einen mit dem Eintrittsstutzen (7) ausgestatteten, die Einzelbrenner
(11) aufnehmenden ersten Gehäuseabschnitt (3) und in einen mit dem Austrittsstutzen
(8) ausgestatteten, am ersten Gehäuseabschnitt (3) angeschlossenen zweiten Gehäuseabschnitt
(4) unterteilt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Einzelbrennern (11) in
Strömungsrichtung des Medienstromes sich über dessen Strömungsquerschnitt erstreckende
Katalysatoren (17) nachgeschaltet sind.
3. Vorichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Abstand von 8
- 150 cm nach den Einzelbrennern (11) angeordneten Katalysatoren (17) aus gasdurchlässigen,
wabenförmigen Katalysatoren oder Schüttgutkatalysatoren bestehen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Gehäuseabschnitt
(3) und der zweite Gehäuseabschnitt (4) jeweils einen rechteckförmigen Querschnitt
und eine gemeinsame Längswand (5) aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem
Eintrittsstutzen (7) und/oder dem Austrittsstutzen (8) und dem ersten bzw. dem zweiten
Gehäuseabschnitt (3 bzw. 4) ein unterschiedliche Wärmeausdehnungen ausgleichender
Kompensator (10) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, daduch gekennzeichnet, daß in einem Übergangsbereich
vom ersten Gehäuseabschnitt (3) zum zweiten Gehäuseabschnitt 4 eine den Medienstrom
vergleichmäßigende Leiteinrichtung vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung aus im
Querschnitt bogenförmigen Lamellen oder einem Lochblech (6) besteht, dessen freie
Lochfläche zwischen 20 und 40 % des Querschnittes des ersten Gehäuseabschnittes (3)
beträgt.