[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Lager, insbesondere ein mit mehreren Regalbediengeräten
ausgestattetes mehrgassiges Hochregallager, zur gemeinsamen Lagerung von ungekühlter
Ware in einer Warmzone und typischerweise auf +2°C bis +10°C gekühlter Ware in einer
Kaltzone.
[0002] Im Bereich der Nahrungs- und Genußmittelindustrie werden heutzutage immer mehr Waren
ohne Konservierungsstoffe hergestellt. Diese Waren können nun nicht mehr einfach so
wie Trockenwaren ohne besondere Berücksichtigung von Temperaturgrenzwerten gelagert
werden, sondern hier ist wegen der Anforderung an die Haltbarkeit der Waren eine gekühlte
Lagerung, typischerweise in einem Temperaturbereich von +2°C bis +10°C, erforderlich.
[0003] Bei handelsüblichen Lagern wurden aus diesem Grund jeweils zwei nebeneinander angeordnete
baulich getrennte Hochregallager gleicher Bauhöhe erstellt, von denen eins als Kühllager
und das andere als Standardlager für Trockenwaren dient. Um während der Sommermonate
hohe Strahlungsverluste des Kühllagers zu vermeiden, muß dieses relativ stark isoliert
werden, damit aus ökonomischen und ökologischen Gründen Kühlaggregate geringer Leistung
eingesetzt werden können.
[0004] Im Regelfall erreicht die Kühlware nicht die Menge der Trockenware. Dies kann dazu
führen, daß das Kühllager eingassig und das Standardlager mehrgassig ist. In einem
eingassigen Lager kann jedoch der Ausfall eines Regalbediengerätes schwere Störungen
des Betriebs nach sich ziehen. Bei einem mehrgassigen Lager, wie es für das Standardlager
üblich ist, besteht dieses Problem jedoch nicht.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Lager der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß der Lagerbetrieb bei partiellem Ausfall von Transportmitteln möglichst weitgehend
erhalten bleibt.
[0006] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Kaltzone in einer
Schicht unterhalb der Warmzone angeordnet ist und daß an der Basis der Kaltzone gekühlte
Luft eingespeist und im Übergangsbereich zwischen Warm- und Kaltzone ausgespeist wird.
[0007] Die Erfinder nutzen dabei die Erkenntnis aus, daß mit einer derartigen Kaltluftführung
ein räumlich stabiler Übergangsbereich aufrecht erhalten werden kann, ohne daß dazu
aufwendige bauliche Maßnahmen getroffen werden müssen.
[0008] Eine erste Ausbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die ausgespeiste
Luft über eine Kühlanlage gekühlt und dann wieder in das Lager eingespeist wird. Dieses
Vorgehen ist ausgesprochen energieökonomisch.
[0009] Dadurch, daß zwischen der Warmzone und der Kaltzone im Regalbereich eine thermische
Isolation vorgesehen ist, läßt sich der Übergangsbereich noch zusätzlich stabilisieren
und thermisch optimieren.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es bei einem Lager gemäß der Erfindung, daß die Kühlzone
unterhalb des Erdbodenniveaus angeordnet ist. Dabei wird der Effekt ausgenützt, daß
im Erdboden zu jeder Jahreszeit eine etwa konstante Temperatur von +10°C vorliegt.
Insofern bietet es sich auch an, im Boden- und Wandbereich des Lagers unterhalb des
Erdoberflächenniveaus auf eine thermische Isolierung zu verzichten.
[0011] Im Falle einer Erweiterung des Lagers kann selbstverständlich jeweils gassenweise
angebaut werden. Bei einer Erhöhung des Volumens der Kaltzone, die auf Kosten des
Volumens der Warmzone gehen kann, ist es beim erfindungsgemäßen Konzept leicht möglich,
die Ausspeisestellen für die Kühlluft einfach höher anzubringen, wobei diese Höhendifferenz
zweckmäßigerweise das n-fache der Höhe einer Lagerebene ausmacht. Sofern eine sehr
schnelle Umstellung gewünscht sein sollte, ist es nach einer weiteren Ausbildung der
Erfindung auch möglich, daß in mehreren Höhenstufen Mittel zur Ausspeisung der gekühlten
Luft vorgesehen sind, wobei ein wahlweises Umschalten der Luftführung auf jeweils
eine Höhenstufe erfolgt.
[0012] Sofern Ein-, Aus- oder Umlagervorgänge zwischen Warm- und Kühlzone erfolgt, sollte
gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung nicht unbedingt der kürzeste
Verfahrweg für die Regalbediengeräte ausgewählt werden, sondern ohne Rücksichtnahme
auf die Gesamtverfahrstrecke sollte die Verfahrbahn im Hinblick auf minimale Luftverwirbelungen
in der Kaltzone ausgelegt werden. Damit wird ein unnötiges Aufheizen dieser Zone vermieden.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert.
[0014] In der Anlage ist in verkürzter Darstellung ein Hochregallager gezeigt, das auf eine
Betonwanne B aufbauen möge, die in den Erdboden eingelassen ist. Dieses mehrgassige
Hochregallager weist Regalreihen R1 bis Rn auf. Zwischen den Regalreihen R1 bis Rn
befinden sich Gassen G1 bis Gn, in denen der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellte
Regalbediengeräte verfahren werden können.
[0015] Das gesamte Lager beinhaltet eine gekühlte Kaltzone K, bei der temperaturempfindliches
Lagergut in einem Temperaturbereich von +2°C bis +10°C eingelagert wird und eine Warmzone
W für temperaturunempfindliches Lagergut, das beispielsweise bei Raumtemperatur zwischen
+15 und +30°C lager- und handhabbar ist. Zwischen der Kaltzone K und der Warmzone
W befindet sich eine Übergangszone UE.
[0016] Allein die Tatsache, daß kalte Luft schwerer ist als warme Luft, reicht nun jedoch
nicht aus, die Übergangszone UE so scharf als definierte Trennung der beiden Lagerbereiche
festzuhalten, wie dies erforderlich ist, um das Lagergut nicht zu schädigen. Daher
müssen besondere Maßnahmen getroffen werden, um die Übergangszone UE stabil und schmal
zu halten.
[0017] Dies geschieht dadurch, daß von einer der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellten
Kältemaschine Kaltluft über Einlässe E1 bis En am Fuße des Lagers eingeblasen wird,
wie dies in der Darstellung durch kleine Pfeile angedeutet ist, und daß die Kaltluft
über Auslässe A1 bis An aus dem Lagerbereich abgeführt wird, wobei sie dann über die
Kältemaschine wieder gekühlt werden kann. Damit ergibt sich ein Kühlluftkreislauf.
Die Einlässe E1 bis En und die Auslässe A1 bis An können jeweils im Regalbereich zwischen
zwei Lagerebenen untergebracht sein.
[0018] Sofern ein Lager als Stollenlager ausgebildet ist, sollte der Stollen mit den Kommissionierern
sich oberhalb der Übergangszone befinden. Die gekühlte Ware würde dann jeweils über
die Regalbediengeräte im Stollen temporär bereitgestellt.
1. Lager, insbesondere ein mit mehreren Regalbediengeräten ausgestattetes mehrgassiges
Hochregallager, zur gemeinsamen Lagerung von ungekühlter Ware in einer Warmzone und
typischerweise auf +2°C bis +10°C gekühlter Ware in einer Kaltzone, dadurch gekennzeichnet, daß die Kaltzone (K) in einer Schicht unterhalb der Warmzone (W) angeordnet ist und
daß an der Basis der Kaltzone (K) gekühlte Luft eingespeist und im Übergangsbereich
zwischen Warm- und Kaltzone (W,K) ausgespeist wird.
2. Lager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ausgespeiste Luft über eine Kühlanlage gekühlt und dann wieder in das Lager
eingespeist wird
3. Lager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Warmzone (W) und der Kaltzone (K) im Regalbereich eine thermische
Isolation vorgesehen ist.
4. Lager nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlzone (K) unterhalb des Erdbodenniveaus angeordnet ist.
5. Lager nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in mehreren Höhenstufen Mittel (A1 bis An) zur Ausspeisung der gekühlten Luft
vorgesehen sind, wobei ein wahlweises Umschalten der Luftführung auf jeweils eine
Höhenstufe erfolgt.
6. Lager nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ohne Rücksichtnahme auf die Gesamtverfahrstecke eines Regalbediengerätes dessen
Verfahrbahn im Hinblick auf minimale Luftverwirbelungen in der Kühlzone (K) ausgelegt
wird.