[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit
- einem Sockel aus Isolierstoff, der mit seiner Bodenseite eine Grundebene definiert
und in dem Träger für Festkontakte sowie Kontakt-Anschlußstifte verankert sind,
- einem über dem Sockel angeordneten Wippanker, der mittig beiderseits mit zur Grundebene
paralleler Drehachse gelagert ist,
- einer oberhalb des Ankers angeordneten Spule mit zur Grundebene paralleler, zur Ankerdrehachse
senkrechter Achse,
- einem in der Spule axial angeordneten Kern mit an beiden Enden senkrecht zur Grundebene
nach unten gerichteten Jochen, deren Enden mit dem Anker zusammenwirken und
- einer über eine Isolierstoff-Umhüllung mit dem Anker fest verbundenen Kontaktfederanordnung,
die entsprechend der Ankerbewegung mit den Festkontakten des Sockels zusammenwirkt.
[0002] Ein Relais mit diesem Aufbau ist in verschiedenen Ausführungsformen bekannt, beispielsweise
aus der WO 94/22156 A1. Dort, wie bei ähnlichen Systemen mit Wippanker, handelt es
sich in der Regel um polarisierte Relais, die durch den symmetrischen Aufbau des Magnetsystems
mit einem Dauermagneten prinzipiell eine bistabile Schaltcharakteristik aufweisen.
Es ist zwar auch möglich, durch zusätzliche Maßnahmen, wie unsymmetrischen Abgleich
des Dauermagneten, unsymmetrische Anordnung von Trennblechen und unsymmetrischen Einsatz
von Rückstell-Federkräften, ein monostabiles Schaltverhalten zu erzeugen. Dies ist
jedoch verhältnismäßig aufwendig, da der Dauermagnet selbst bereits teuer ist und
die genannten zusätzlichen Maßnahmen einen weiteren Material- und Fertigungsaufwand
kosten.
[0003] Es sind auch Systeme mit Wippanker bekannt, bei denen durch unsymmetrische Anordnung
eines Dauermagnten ein monostabiles Schaltverhalten vorgegeben ist; beispielsweise
zeigt die US-3 317 871-A ein derartiges unsymmetrisches System. Der Wippanker ist
dort in einer Ausführungsform auf einem L-förmig abgewinkelten Jochschenkel gelagert,
während der Dauermagnet zwischen einem zweiten Jochschenkel und einem zusätzlich unsymmetrisch
angeordneten Polschuh liegt. Auch in diesem Fall ist also für das monostabile System
ein Dauermagnet erforderlich.
[0004] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Relais der eingangs genannten Art mit
einem Wippankersystem zu schaffen, das möglichst einfach und preiswert im Aufbau ist,
wobei die Konstruktion weitgehend die gleiche ist wie bei einem bistabilen, polarisierten
System, so daß Konstruktionsteile und Fertigungsschritte von dem bistabilen System
auch für das monostabile Relais übernommen werden können, zugleich aber durch die
Einsparung des Dauermagneten Kostenvorteile erzielbar sind.
[0005] Außerdem soll das Relais konstruktiv so gestaltet werden, daß einerseits die Isolation
zwischen den Kontakten und der Spule verbessert und andererseits die Konstruktion
insgesamt möglichst stabil gestaltet wird, so daß die gewünschten Kennwerte des Relais
auf einfache Weise eingestellt und bei der Handhabung bzw. beim Betrieb des Relais
sicher beibehalten werden. Insbesondere soll dabei auch eine Grundkonstruktion geschaffen
werden, die lediglich durch den Einbau unterschiedlicher Anschlußelemente sowohl für
Lötstiftanschluß als auch für SMT-Anschluß und für Einpreß-Anschluß geeignet ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel bei einem Relais der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß das erste der beiden Joche einen L-förmig abgewinkelten Lagerschenkel
aufweist, der sich parallel zur Spulenachse erstreckt und unterhalb der Spulenmitte
eine Lagerstelle für den Anker bildet, während das zweite Joch den einzigen Arbeitsluftspalt
mit dem Anker bildet, und daß eine Rückstellfeder den Anker in eine Ruheposition am
ersten Joch vorspannt.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Konstruktion wird ein monostabiles System geschaffen,
bei dem der Wippanker ebenso wie die meisten anderen Konstruktionsteile wie bei einem
bistabilen System ausgebildet sind, durch die abgewinkelte Verlängerung des ersten
Joches jedoch eine Unsymmetrie des Magnetkreises erzeugt wird. Ein Dauermagnet ist
in diesem Fall nicht erforderlich; an seiner Stelle wird eine im Vergleich zum Dauermagneten
sehr preiswerte Rückstellfeder eingefügt. Sie kann mit dem Anker durch Vernieten von
Zapfen oder durch Widerstandsschweißung verbunden werden und sich beispielsweise mit
T-förmig angeformten Querschenkeln auf entsprechenden Stützflächen des Sockels abstützen.
[0008] Zur Erreichung einer hohen mechanischen Stabilität der Gesamtkonstruktion ist in
einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Relais vorgesehen, daß ein Grundkörper aus
Isolierstoff eine zur Grundebene parallele Trennwand - mit Durchführungen für die
Joche - zwischen dem Anker und der Spule bildet, daß der Grundkörper mittels Seitenwänden
mit dem Sockel verschachtelt ist und mit diesem einen zumindest teilweise geschlossenen
Schaltraum bildet und daß der Grundkörper beiderseits des Ankers einen Absatz aufweist,
unter dem sich die jeweils in einer Reihe angeordneten Kontakt-Anschlußstifte befinden
und der im Bedarfsfall als Abstützbereich für diese Anschlußstifte geeignet ist. In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung besitzt der Grundkörper einen im wesentlichen
H-förmigen Querschnitt, wobei die Spule in einem nach oben offenen, wannenförmigen
Spulenraum angeordnet ist. Sie kann dort vorzugsweise in Vergußmase eingebettet sein,
welche nicht nur eine Abdichtung gewährleistet, sondern auch die Wärmeableitung von
der Spule verbessert.
[0009] Die Kontaktfederanordnung umfaßt vorzugsweise zwei in einer Ebene angeordnete Kontaktfedern,
wobei jede Kontaktfeder jeweils einen seitlich im Lagerbereich des Ankers herausgeführten
flexiblen Anschlußabschnitt aufweist, der mit einem im Sockel verankerten Anschlußstift
verbunden ist und zugleich als Lagerband für den Anker dient.
[0010] Zur Bildung der Anschlußelemente kann in an sich bekannter Weise vorgesehen sein,
daß im Sockel in einer Ebene eingebettete Leiterbahnen einer vorgestanzten Platine
jeweils Träger für die Festkontakte, gegebenenfalls nach oben gebogene Anschlußabschnitte
für die Kontaktfedern und senkrecht nach unten herausgeführte Anschlußstifte bilden.
[0011] Besonders wirksam ist der erwähnte Grundkörperaufbau jedoch dann, wenn Anschlußstifte
verwendet werden, die sich vom Sokkel senkrecht nach oben bis zu dem jeweiligen Abstützbereich
des Grundkörpers erstrecken. Um bei einer Fertigung eine Überbestimmung zu vermeiden,
ist zweckmäßigerweise vorgesehen, daß die Anschlußstifte jeweils in Nuten des Grundkörpers
hineinragen und dort mittels aushärtbarer Vergußmasse fixiert werden. So ist es möglich,
daß nach der Montage des Ankers mit einer genauen Einstellung der Kontaktabstände
das mit dem Grundkörper verbundene Magnetsystem auf den Sockel so weit aufgeschoben
werden kann, bis der Anker exakt an dem Lagerschenkel des ersten Joches anliegt bzw.
den vorgegebenen Luftspalt zu dem zweiten Joch erreicht hat. Durch Eingießen von Klebstoff
bzw. Vergußmasse kann dann der Grundkörper mit dem Sockel abdichtend verbunden werden,
wobei die Anschlußstifte in den erwähnten Nuten in einem vorausgehenden oder gleichzeitigen
Arbeitsgang vergossen werden. Es entsteht so ein dichter und stabiler Schaltraum,
der gegenüber der Spule isoliert ist. Dieser Schaltraum besitzt auch im Vergleich
zu ähnlich aufgebauten Relais ein sehr geringes Luftvolumen, da der Spulenraum nicht
mit eingeschlossen ist. Dies ist besonders vorteilhaft bei starker Wärmeeinwirkung,
wie etwa beim Löten des Relais, insbesondere beim Reflowlöten von SMT-Anschlüssen.
[0012] Der Grundkörper bildet somit zumindest um den Kontaktraum geschlossene Seitenwände,
so daß die sonst erforderliche Gehäusekappe entfallen kann. Besonders vorteilhaft
ist dabei eine Ausführungsform, bei der der Grundkörper einen H-förmigen Querschnitt
besitzt und so auch die Spule in einem nach oben offenen, wannenförmigen Spulenraum
aufnimmt. Dieser Spulenraum wird zweckmäßigerweise ganz oder zumindest teilweise mit
Vergußmasse gefüllt, wodurch die Steifigkeit der Konstruktion weiter erhöht wird.
Dies ist besonders von Vorteil, wenn das Relais mit Einpreß-Anschlußstiften versehen
ist, die in der oben erwähnten Weise im Grundkörper verankert werden. In diesem Fall
kann das Einpreßwerkzeug unmittelbar auf den vergossenen Spulenraum drücken, wobei
die Einpreßkräfte über den Grundkörper auf die Anschlußstifte übertragen werden und
eine Beeinträchtigung der Justierungen im Relais nicht zu befürchten ist. An der Oberseite
des Spulenraums kann bedarfsweise eine Abdeckplatte angebracht werden. Diese kann
metallisch sein oder eine metallische Außenschicht aufweisen, um insbesondere bei
Oberflächenmontage (SMT) als Hitzeschild zu wirken.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 ein erfindungsgemäß gestaltetes Relais im Längsschnitt durch die Spulenachse,
Figur 2 die Hauptbaugruppen des Relais von Figur 1 vor dem Zusammenbau in perspektivischer,
teilweise geschnittener Darstellung und
Figur 3 das Relais von Figur 2 in zusammengebautem Zustand, teilweise geschnitten.
[0015] Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Relais besteht im wesentlichen aus einem
Sockel 1 mit einem über dem Sockel schwenkbar angeordneten Anker 3 und einer Spule
7. Ein Grundkörper 5 nimmt den Sockel 1 von unten auf und bildet mit diesem einen
geschlossenen Kontaktraum 4. Außerdem bildet der Grundkörper 5 einen nach oben offenen
Spulenraum 6, in welchen die Spule 7 eingesetzt wird.
[0016] Der Sockel 1 besitzt einen flachen Boden 11, der die Grundebene des Relais definiert,
sowie teilweise hochgezogene Umfangsseiten 12. In den Isolierstoff des Sockels sind
parallel zur Grundebene von einer Blechplatine 8 freigestanzte Kontaktträger 13 mit
freiliegenden Festkontakten 14 eingebettet. Außerdem sind im Sockel Anschlußstifte
15 für die Festkontakte sowie Kontaktfeder-Anschlußstifte 16 verankert. Diese Anschlußstifte
können einstückig mit den Kontaktträgern aus der Blechplatine 13 geformt und abgebogen
oder, wie im gezeigten Beispiel, als vorgefertigte Stifte mit rechteckigem oder rundem
Querschnitt in den Sockel eingesteckt und mit den Kontaktträgern verbunden sein.
[0017] Der Anker 3 besteht aus einem im wesentlichen langgestreckten ferromagnetischen Blech,
wobei an den Enden jeweils Polflächen 32 leicht abgeschrägt sein können. Unterhalb
des Ankers ist eine bewegliche Kontaktanordnung mit einer Isolierstoff-Umhüllung 33
angeordnet, in die zwei langgestreckte Kontaktfedern 34 in einer Ebene nebeneinander
eingebettet sind, derart, daß sie mit ihren Enden jeweils unterhalb der Ankerenden
freiliegen und dort jeweils bewegliche Kontakte 35 tragen, die mit den darunterliegenden
Festkontakten 14 zusammenarbeiten. Jede Kontaktfeder 34 besitzt ein im Seitenbereich
aus der Umhüllung 33 heraustretendes, im Bereich der Ankerlagerung bogenförmig geformtes
und in eine senkrechte Stellung abgewinkeltes Lagerband 36, welches mit einem entsprechenden
Befestigungsabschnitt 37 an eine Lagerstütze 16a angeschweißt oder auf andere Weise
mit dieser leitend verbunden ist. Die beiden Lagerstützen 16a sind jeweils Teil des
zugehörigen Kontaktfeder-Anschlußstiftes 16 oder jedenfalls leitend mit diesem verbunden.
Die Isolierstoff-Umhüllung 33 besitzt nach oben angeformte Zapfen 38, welche durch
Bohrungen des Ankers 3 gesteckt und an dessen Oberseite verformt sind, so daß die
bewegliche Kontaktanordnung mit den Kontaktfedern 34 fest mit dem Anker 3 verbunden
ist und so dessen Schaltbewegung mitmacht. Bei der Montage des Ankers 3 auf dem Sockel
1 wird zunächst auf geeignete Weise der gewünschte Kontaktabstand zwischen den beweglichen
Kontakten 35 und den Festkontakten 14 eingestellt, bevor die Lagerbänder 36 mit den
Lagerstützen 16a der Anschlußstifte 16 verbunden werden.
[0018] Auf dem Anker ist im Bereich unterhalb des Lagerschenkels 156 eine Rückstellfeder
39 befestigt, beispielsweise durch Vernieten von Zapfen des Ankers oder durch Widerstandsschweißung.
Die Rückstellfeder 39 ist im vorliegenden Beispiel T-förmig ausgebildet, wobei ein
Längsschenkel 39a flach auf dem Anker aufliegt und mit diesem verbunden ist, während
die Enden 39b des Querschenkels auf entsprechenden Stützflächen 17 des Grundkörpers
aufliegen
[0019] Der Grundkörper 5 aus isolierendem Material besitzt einen allgemein H-förmigen Quershcnitt
mit einer zur Grundebene parallelen Trennwand 51 und umlaufenden Seitenwänden 52,
welche zusammen mit der Trennwand 51 nach unten den erwähnten Schaltraum 4 und nach
oben den Spulenraum 6 bilden. In der Trennwand 51 sind zwei Durchführungen 53 ausgespart,
in welche zwei ferromagnetische Joche 154 und 155 eingefügt werden. Das Joch 154 ist
als ebenes Blech senkrecht stehend angeordnet, während das Joch 155 mit einem Schenkel
ebenfalls senkrecht stehend angeordnet ist, jedoch einen zusätzlichen, L-förmig abgewinkelten
Lagerschenkel 156 aufweist, der unterhalb der Spule parallel zu deren Achse verläuft
und sich bis etwa zur Spulenmitte erstreckt, wo sein Endabschnitt 157 leicht nach
unten gebogen ist und so mit seiner Abschlußkante eine Lagerschneide 158 für den Anker
3 bildet. Die beiden Joche 154 und 155 sind mittels Klemmrippen 56 im Grundkörper
befestigt.
[0020] Entlang den beiden Längsseiten des Grundkörpers 5 sind unterhalb der Trennwand 51
jeweils Absätze 57 angeformt, die über den Anschlußstiften 15 und 16 liegen und im
Bedarfsfall als Abstützbereiche für entsprechend verlängerte Anschlußstifte dienen
können. Unterhalb dieser Absätze 57 ist jeweils eine Nut 63 gebildet, die von der
Außenwand 52 des Grundkörpers und von einem Wandsteg 59 begrenzt ist. Dieser Wandsteg
59 bildet zugleich eine Isolierung zwischen den Metallteilen des Ankers und den Anschlußelementen
bzw. Lagerbändern 36 der Kontaktfedern. In diese Nuten 63 kann Vergußmasse 160 eingegossen
werden, um hineinragende Anschlußstifte 15 bzw. 16 mit ihren oberen Abschnitten fest
im Grundkörper zu verankern; auch dadurch wird zusätzlich die Steifigkeit des Gehäuses
erhöht. Dies ist besonders wichtig für den Fall, daß die Anschlußstifte als Einpreßstiele
ausgebildet sind und durch entspechenden Druck auf das Gehäuse in Kontaktbohrungen
einer Leiterplatte eingedrückt werden sollen. Der Relaisaufbau ist aber im übrigen
auch für andere Anschlußarten geeignet. So können die Anschlußstifte an der Unterseite
als normale Lötstifte oder auch als SMT-Anschlüsse ausgebildet sein.
[0021] Die Spule 7 besitzt einen Spulenkörper 71 aus Isolierstoff, auf dem eine Wicklung
73 zwischen Flanschen 72 angeordnet ist. In einer axialen Durchgangsöffnung des Spulenkörpers
ist ein Kern 74 angeordnet. Außerdem sind in den Flanschen 72 jeweils Spulenanschlußstifte
75 verankert.
[0022] Bei der Montage wird die Spule 7 von oben in den Spulenraum 6 des Grundkörpers eingesetzt,
wobei die Spulenanschlußstifte 75 durch entsprechende Löcher (nicht sichtbar) des
Grundkörpers gesteckt werden. Der Kern 74 kommt dabei an seinen Enden mit den beiden
Jochen 154 und 155 in Kontakt. Denkbar wäre auch, den Kern 74 und das abgewinkelte
Joch 155 in einem Stück zu fertigen, wobei dann eine entsprechende Öffnung im Grundkörper
für die Montage freigespart sein müßte. Nach der Montage der Spule wird diese in dem
Grundkörper mit Vergußmase 160 fixiert, wobei auch die Joche 154 und 155 verklebt
werden; die Durchführungen 53 sind damit auch dicht verschlossen. Durch Ausfüllen
des Spulenraums 6 mit Vergußmasse entsteht sein sehr stabiler Verbund, der auch hohe
mechanische Kräfte aufzunehmen vermag. Oberhalb der Spule wird beispielsweise eine
Platte 76 aufgesetzt, die eine ebene Oberfläche zur Beschriftung bietet. Die Platte
kann aus Metall bestehen oder mit Metall beschichtet sein, so daß sie einen Hitzeschild
bildet, wenn das Relais beispielsweise in SMT-Montage einer starken Wärmestrahlung
ausgesetzt wird.
[0023] Danach wird der mit dem Anker 3 vormontierte Sockel in den Schaltraum 4 des Grundkörpers
eingesetzt, wobei die Seitenwände 52 des Grundkörpers schachtelförmig über die Seitenwände
12 des Sockels greifen. Der Sockel 1 wird soweit eingeschoben, daß der Anker 3 mehr
oder weniger an der Lagerschneide 158 anliegt und um diese Lagerschneide eine Schaltbewegung
ausführen kann. Nach Einstellung der genauen Position zwischen dem Anker 3 und den
Jochen 154 und 155 wird der Sockel 1 mit dem Grundkörper 5 fest verbunden, vorzugsweise
durch Eingießen von Vergußmasse oder Klebstoff in den Randspalt zwischen den jeweiligen
Seitenwänden.
1. Elektromagnetisches Relais mit
- einem Sockel (1) aus Isolierstoff, der mit seiner Bodenseite (11) eine Grundebene
definiert und in dem Träger (13) für Festkontakte (14) sowie Kontakt-Anschlußstifte
(15,16) verankert sind,
- einem über dem Sockel (1) angeordneten Wippanker (3), der mittig beiderseits mit
zur Grundebene paralleler Drehachse gelagert ist,
- einer oberhalb des Ankers (3) angeordneten Spule (7) mit zur Grundebene paralleler,
zur Ankerdrehachse senkrechter Achse,
- einem in der Spule axial angeordneten Kern (74) mit an beiden Enden senkrecht zur
Grundebene nach unten gerichteten Jochen (154,155), deren Enden mit dem Anker zusammenwirken,
und
- einer über eine Isolierstoff-Umhüllung (33) mit dem Anker (3) fest verbundenen Kontaktfederanordnung
(34), die entsprechend der Ankerbewegung mit den Festkontakten (14) des Sockels (1)
zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste der beiden Joche (155) einen L-förmig abgewinkelten Lagerschenkel (156)
aufweist, der sich parallel zur Spulenachse erstreckt und unterhalb der Spulenmitte
eine Lagerstelle (158) für den Anker (3) bildet, während das zweite Joch (154) den
einzigen Arbeitsluftspalt mit dem Anker bildet, und daß eine Rückstellfeder (39) den
Anker in eine Ruheposition am ersten Joch (155) vorspannt.
2. Relais nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerschenkel (156) des ersten Joches (155) mit seinem freien Ende (157)
eine zum Anker hin abgebogene Lagerschneide (158) bildet.
3. Relais nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellfeder (39) eine Blattfeder ist, die auf der dem ersten Joch (155)
zugewandten Oberfläche des Ankers befestigt ist und sich am Sockel (1) abstützt.
4. Relais nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellfeder (39) annähernd T-förmig ist, wobei ein Längsschenkel (39a)
auf dem Anker (3) befestigt ist und die Enden (39b) des Querschenkels jeweils auf
Stützflächen (17) des Sockels (1) aufliegen.
5. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Grundkörper (5) aus Isolierstoff vorgesehen ist, der eine zur Grundebene
parallele Trennwand (51) - mit Durchführungen (53) für die Joche (154,155) - zwischen
dem Anker (3) und der Spule (7) bildet,
daß der Grundkörper (5) mittels Seitenwänden (52) mit dem Sockel (1) verschachtelt
ist und mit diesem einen zumindest teilweise geschlossenen Schaltraum (4) bildet und
daß der Grundkörper (5) beiderseits des Ankers einen Absatz (57) aufweist, unter dem
sich die jeweils in einer Reihe angeordneten Kontakt-Anschlußstifte (15,16) befinden
und der im Bedarfsfall als Abstützbereich für diese Anschlußstifte geeignet ist.
6. Relais nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (5) einen im wesentlichen H-förmigen Querschnitt aufweist, wobei
die Spule (7) in einem nach oben offenen, wannenförmigen Spulenraum (6) angeordnet
ist.
7. Relais nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (7) in dem Spulenraum (6) zumindest teilweise in Vergußmasse eingebettet
ist.
8. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktfederanordnung zwei in einer Ebene angeordnete Kontaktfedern (34)
umfaßt, wobei jede Kontaktfeder jeweils einen seitlich im Lagerbereich des Ankers
(3) herausgeführten flexiblen Anschlußabschnitt (36) aufweist, der mit einem im Sockel
(1) verankerten Anschlußstift (16) verbunden ist, wobei die Anschlußabschnitte (36)
zugleich als Lagerbänder für den Anker (3) dienen.
9. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Sockel (1) in einer Ebene eingebettete Leiterbahnen einer vorgestanzten Platine
jeweils Träger (13) für die Festkontakte (14), gegebenenfalls nach oben gebogene Anschlußabschnitte
(16a) für die Kontaktfedern und senkrecht nach unten herausgeführte Anschlußstifte
(15,16) bilden.
10. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Sockel (1) in einer Ebene eingebettete Leiterbahnen jeweils Träger (13) für
die Festkontakte bilden und daß senkrecht zur Grundebene stehende Anschlußstifte (15,16)
durch die Ebene der Leiterbahnen hindurchtretend mit diesen verbunden sind und sich
mit ihren oberen Enden an dem Absatz (57) des Grundkörpers (5) abstützen.
11. Relais nach einem der Ansprüche 5 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die oberseitigen Endabschnitte der Anschlußstifte (15,16) im Bereich des Grundkörper-Absatzes
(57) in eine nach unten offene Nut (63) des Grundkörpers hineinragen und in dieser
durch ausgehärtete Vergußmasse (60) fixiert sind.