[0001] Die Erfindung geht aus von einer zweiseitig gequetschten Lampe gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Darunter sind sowohl Glühlampen als auch Entladungslampen zu verstehen. Es handelt
sich dabei insbesondere um Halogenglühlampen in Soffittenform, aber auch um Entladungslampen,
insbesondere Metallhalogenidlampen, beispielsweise UV-Strahler für kosmetische und
medizinische Anwendungen. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Natriumhochdrucklampen.
[0003] Üblicherweise sind derartige Lampen mit Sockeln versehen, die aus einer keramischen
Hülse und einem darin gehaltenen metallischen Anschlußkontakt bestehen. Meist ist
der Anschlußkontakt scheibenähnlich geformt, insbesondere knopfartig oder tellerartig.
Die Hülse ist normalerweise geschlitzt, wobei der Schlitz auf die Quetschung aufgeschoben
ist. Sie ist mittels Kitt an der Quetschung befestigt. Die Verwendung von Kitt ist
mit einigen Nachteilen behaftet. Insbesondere ist die damit erzielte Verbindung bei
hoher Temperaturbelastung nicht genügend zuverlässig. Weiterhin können das saure Milieu
des Kitts und Reste von Lösungsmitteln die Stromzuführung korrodieren. Aus diesem
Grund wurde bereits versucht, die keramische Hülse kittlos zu befestigen (siehe beispielsweise
EP-A 547 683). Die Herstellung derartiger Lampen ist jedoch sehr kompliziert und damit
zeit- und kostenaufwendig.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine zweiseitig gequetschte Lampe gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bereitzustellen, die zeit- und kostengünstig hergestellt
werden kann und die sich insbesondere gut für die Automatisierung eignet.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0006] Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß das keramische Hülsenmaterial
jetzt völlig eingespart werden kann und damit auch auf Kitt vollständig verzichtet
werden kann. Das zeitaufwendige Ausheizen des Sockelkitts entfällt völlig. Das Formen
der Glassockelhülse kann bevorzugt gleichzeitig mit dem Fertigungsschritt des Quetschens
durchgeführt werden.
[0007] Erfindungsgemäß besteht die zweiseitig gequetschte elektrische Lampe aus einem vakuumdicht
abgeschlossenen, längsgestreckten Lampenkolben, der eine Längsachse definiert. Er
ist an seinen beiden einander gegenüberliegenden Enden mit Quetschdichtungen ausgestattet,
wobei jede Quetschdichtung eine Quetschfolie umschließt, die innere und äußere Stromzuführungen
miteinander verbindet. An den äußeren Enden der Quetschdichtungen sind jeweils Lampensockel
angebracht. Diese bestehen aus einer Hülse, die aus dem Material des Lampenkolbens
gebildet ist und die an das äußere Ende der Quetschdichtung angeformt ist. Diese Hülse
besitzt einen inneren und äußeren Durchmesser, wobei die Wandstärke der Hülse typenspezifisch
in der Größenordnung von etwa einem Millimeter liegt. Im Innern der Hülse ist ein
Kontaktelement befestigt, das mit der äußeren Stromzuführung elektrisch leitend verbunden
ist. Das Kontaktelement erstreckt sich im wesentlichen quer zur Lampenachse.
[0008] Die Grundform des Kontaktelements ist scheibenähnlich. Insbesondere eignen sich auch
davon abgeleitete Formen wie pilz-, stift- oder messerähnliche Kontaktelemente. Die
Befestigung des Elements in der Hülse erfolgt dadurch, daß zumindest ein Teil des
Randes des Kontaktelements in die Hülse eingebettet, also eingeschmolzen oder eingequetscht,
ist.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ändert sich der Abstand des Randes
des scheibenähnlichen Körpers von seinem Mittelpunkt, also sein Radius, über den Umfang.
Er ändert sich insbesondere gesetzmäßig bzw. periodisch. Diese Eigenschaft ist besonders
dann wichtig, wenn es praktisch kein metallisches Material für das Kontaktelement
gibt, das dem thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Kolbenmaterials (im allgemeinen
Quarzglas) angepaßt wäre. Eine Fehlanpassung würde jedoch im Betrieb bald zu Sprüngen
im Kolbenmaterial (Quarzglas) führen, die die Lebensdauer der Lampe verkürzen würden.
Ein geeignetes Material für das Kontaktmaterial ist Edelstahl (V2A, insbesondere auch
vernickelt) oder auch Nickel bzw. Kupfer (evtl. versilbert oder vergoldet).
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der minimale Radius des Elements
kleiner als der Innenradius der Hülse. Insbesondere hat das Kontaktelement eine kleeblattähnliche,
elliptische, dreiecksähnliche oder einem n-Eck ähnliche Gestalt. Für die praktische
Ausführung hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Ecken des Kontaktelements
abgerundet sind. Auf diese Weise können Spannungen minimiert werden, insbesondere
bei gleichzeitiger Anwendung beider Techniken. Letztlich wird dadurch das Kontaktelement
sehr zuverlässig in der Glashülse verankert.
[0011] Die äußere Stromzuführung, die die Quetschfolie mit dem Kontaktelement verbindet,
kann prinzipiell auf zwei verschiedene Weisen realisiert werden.
[0012] Eine erste Möglichkeit ist, daß die äußere Stromzuführung ein Draht ist. Vorteilhaft
besitzt dabei das Kontaktelement ein ösenähnliches Ansatzstück (Halsteil), in das
der Draht eingesetzt werden kann. Eine zweite Variante ist, die drahtförmige Stromzuführung
abzuwinkeln und die Längsseite des Winkelstücks am Kontaktelement zu verschweißen.
Schließlich kann das Kontaktelement auch direkt mit dem Draht stumpf verschweißt werden.
[0013] Eine zweite Möglichkeit ist, daß die äußere Stromzuführung eine Folie, insbesondere
eine Verlängerung der Quetschfolie, ist. Die übliche Quetschfolie ist stabil genug
um die Aufgabe der äußere Stromzuführung mit zu übernehmen. Auch hier ist bevorzugt
ein Verlängerungsteil der Quetschfolie abgewinkelt, wobei wieder die Längsseite des
Winkelstücks am Kontaktelement verschweißt ist.
[0014] Im Falle der Abwinkelung eines Teils der äußeren Stromzuführung ist es vorteilhaft,
daß das Kontaktelement zur Stromzuführung hin ausgebaucht ist. An dieser konkaven
Wölbung kann das Winkelstück gut verschweißt werden.
[0015] Für eine zuverlässige Halterung des Kontaktelements in der Glashülse hat es sich
als günstig erwiesen, wenn zumindest der Rand des Kontaktelements eine Dicke zwischen
0,3 und 0,8 mm besitzt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform gilt diese
Bemessungsregel für das ganze Kontaktelement.
[0016] Die Herstellung derartiger Sockel aus Glashülsen läßt sich vorteilhaft in den üblichen
Herstellungsablauf für derartige Lampen einbinden wie er beispielsweise (mit Hilfe
einer Vierbackenquetschmaschine) in der EP-A 451 647 beschrieben ist. Zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Sockels enthalten die Backen jetzt jeweils eine integrierte
Formeinrichtung, die nicht nur die Quetschung, sondern auch die Glashülse formt. Dabei
wird zunächst als Zwischenschritt das Ende des Lampenkolbens, insbesondere auch der
Bereich der späteren Glashülse, auf Verformungstemperatur gebracht. Durch die Oberflächenspannung
kommt es dadurch zu einer definierten Selbstverformung des Kolbenendes, so daß sich
dort der Rohrdurchmesser einschnürt. Durch die der beabsichtigten Sockelform angepaßten
Formbacken wird nun ein Verschluß des Kolbens durch die Quetschbacken erreicht. Gleichzeitig
wird die Sockelgeometrie geprägt, wobei das Kontaktelement mittels Unterdruck oder
durch eine Zange an die richtige Stelle gehalten wird. Ein definierter Innendurchmesser
der Glashülse wird durch geeignet gewählte Verarbeitungsparameter erreicht.
[0017] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Halogenglühlampe in Seitenansicht (a) und um 90° gedreht (b)
- Figur 2
- ein Kontaktelement für die Lampe der Figur 1
- Figur 3
- weitere Ausführungsbeispiele für Kontaktelemente
- Figur 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel (im Ausschnitt) einer Halogenglühlampe in Seitenansicht
(a) und um 90° gedreht (b)
- Figur 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Verbindung eines Kontaktelements mit der
äußeren Stromzuführung
- Figur 6
- ein Ausführungsbeispiel einer Metallhalogenidlampe in Seitenansicht (a) und um 90°
gedreht (b)
[0018] Figur 1 zeigt zwei um 90° gedrehte Ansichten einer zweiseitig gequetschten Halogenglühlampe.
Sie besteht aus einem zylindrischen Kolben 1, in dem ein Leuchtkörper 2 axial angeordnet
ist. Er ist im Kolben 1 durch Noppen 10 gehaltert.
[0019] Der Leuchtkörper 2 besteht aus leuchtenden Abschnitten 3 mit kleiner Steigung, die
durch nichtleuchtende Abschnitte 4 mit großer Steigung voneinander getrennt sind.
Auch die Enden 5 des Leuchtkörpers bestehen aus nichtleuchtenden Abschnitten großer
Steigung. Die Enden 5 sind in ihrer Funktion als innere Stromzuführung direkt in die
Quetschung 6 eingebettet und dort mit einer Quetschfolie 7 verbunden. Das dem Leuchtkörper
zugewandte Ende 8 der Folie 7 ist innerhalb der Quetschung 6 umgeknickt, wobei das
Leuchtkörperende 5 in den Knick 9 eingeführt ist und somit rein mechanisch einen elektrischen
Kontakt mit der Folie 7 herstellt. Die Folie ist 2,5 µm dick.
[0020] An die Quetschung 6 ist außen als Sockel eine rohrförmige Glashülse 11 angeformt
mit einem Außendurchmesser von 7 mm und einem Innendurchmesser von 5 mm. Die Hülse
11 ist etwa 7 mm lang. Sie ist damit schmaler als die Breitseite der Quetschung 6,
jedoch breiter als die Schmalseite der Quetschung 6. Dementsprechend befindet sich
zwischen Quetschung 6 und Hülse 11 eine Übergangszone 12.
[0021] In der Hülse 11 ist quer zur Lampenachse in einer Tiefe von 3 mm vom Hülsenende ein
scheibenartiges Kontaktelement 13 eingebettet, das aus Stahlblech (V2A) mit einer
Dicke von 0,4 mm (siehe Figur 2) gefertigt ist. Es ist kleeblattförmig gestaltet,
wobei der maximale Radius der Scheibe 13 (Rmax) 2,7 mm und der minimale Radius (Rmin)
2,0 mm beträgt. Letzterer wird am Boden von jeweils vier Mulden 16 erreicht. Die Mulden
16 sind als konkave Kreisbögen aus der Scheibe ausgestanzt. Die Mulden 16 dienen insbesondere
als Griffhilfe für eine Halterung mittels einer Zange.
[0022] An der Rückseite des Elements 13 ist ein hohles Halsteil 14 angesetzt. Zwischen Folie
7 und Element 13 ist ein Molybdändraht mit einem Durchmesser von 0,6 mm als äußere
Stromzuführung 15 angeordnet, der mit dem Halsteil 14 verschweißt ist.
[0023] In Fig. 3 sind noch weitere mögliche Grundformen für das Kontaktelement gezeigt.
Im einzelnen handelt es sich dabei um eine elliptische Gestalt 17 (Fig. 3a), eine
dreiecksähnliche Gestalt 18 (Fig. 3b) und eine viereckähnliche Gestalt 19 (Fig. 3c).
Die Grundform der letzteren ist eine 0,5 mm dicke Scheibe, die eine konkave zentrale
Ausbuchtung 27 mit einem Durchmesser von 3 mm besitzt. Der größte Durchmesser der
Scheibe ist 5,4 mm, sein kleinster Durchmesser ist 5 mm. Die Ecken des Dreiecks und
Vierecks sind verrundet.
[0024] Ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Halogenglühlampe zeigt Fig. 4 im Ausschnitt.
Auch hier ist das Kontaktelement 20 tellerförmig ausgebaucht, während die drahtförmige
äußere Stromzuführung 21 innerhalb der Hülse 11 abgewinkelt (22) ist. Der abgewinkelte
Teil 22 ist mit seiner Längsseite mit der Rückseite des Kontaktelements 20 mittels
Widerstandsschweißen verbunden.
[0025] Statt einer Abwinkelung kann eine drahtförmige äußere Stromzuführung 25 auch direkt
mit dem Kontaktelement 26 im Bereich der Ausbauchung 27 stumpf verschweißt (28) sein
(Fig. 5).
[0026] Ein Ausführungsbeispiel einer Metallhalogenidlampe zeigt Fig. 6. Im Unterschied zu
Fig. 1 schließt der als Tonnenkörper 30 ausgebildete Kolben aus Quarzglas zwei Elektroden
31 nebst einer Metallhalogenidfüllung ein. Die Kolbenenden sind durch Quetschungen
32 abgedichtet, in die Folien 33 eingebettet sind. Die äußere Stromzuführung wird
hier durch ein Verlängerungsteil 34 der Quetschfolie 33 gebildet. Das Verlängerungsteil
34 ist im Bereich der Glashülse 11 abgewinkelt. Der abgewinkelte Teil 35 ist mit seiner
Längsseite 36 mit der Rückseite des bauchigen Kontaktelements 26 verschweißt.
1. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe mit einem vakuumdicht abgeschlossenen, längsgestreckten
Lampenkolben (1; 30), der eine Längsachse definiert und aneinander gegenüberliegenden
Enden mit Quetschdichtungen (6; 32) ausgestattet ist, wobei jede Quetschdichtung eine
Quetschfolie (7; 33) umschließt, die innere (5) und äußere Stromzuführungen (15; 21;
25; 34) miteinander verbindet, und mit jeweils einem Lampensockel am Ende der Quetschdichtung
(6; 32), wobei der Sockel ein Kontaktelement (13; 17; 18; 19; 20) aufweist, das mit
der äußeren Stromzuführung (15; 21; 25; 34) elektrisch leitend verbunden ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sockel aus einer Hülse (11) besteht, die aus dem Material
des Lampenkolbens gebildet ist und die an das äußere Ende der Quetschdichtung (6;
32) angeformt ist, wobei sich das Kontaktelement (13) im wesentlichen quer zur Lampenachse
erstreckt und im Innern der Hülse (11) befestigt ist.
2. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement (13) scheibenähnlich geformt ist.
3. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil des Rands des Kontaktelements in die Hülse (11) eingeschmolzen
ist.
4. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich beim Kontaktelement (13) der Abstand des Randes vom Mittelpunkt (Radius)
über den Umfang ändert, insbesondere sich gesetzmäßig ändert.
5. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der minimale Radius des Elements kleiner als der Innenradius der Hülse (11) ist.
6. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Element kleeblattähnlich (13), elliptisch (17), dreiecksähnlich (18) oder
ähnlich einem n-Eck (19) mit n>3 geformt ist.
7. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stromzuführung (15) ein Draht ist.
8. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußere Stromzuführung eine Folie (34), insbesondere eine Verlängerung der
Quetschfolie, ist.
9. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kontaktelement eine Ausbauchung (27) besitzt, an dem die äußere Stromzuführung
befestigt ist.
10. Zweiseitig gequetschte elektrische Lampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lampe eine Glühlampe oder Entladungslampe ist.