[0001] Die Erfindung betrifft ein Auftragwerk zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Gebrauchsmuster G 94 17 321.4 der Anmelderin ist ein solches Auftragwerk
zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn
bekannt, wobei die Zone des Auftragens des Auftragmediums auf die auf einer Walze
laufende Materialbahn von einer mit einem zentralen Verteilrohr verbundenen Auftragkammer
oder einem als Freistrahldüse zwischen einer zulaufseitigen und einer ablaufseitigen
Lippe ausgebildeten Dosierspalt ausgeht. Im Falle der Verwendung des als Freistrahldüse
ausgebildeten Dosierspaltes ist am freien Ende der zulaufseitigen Lippe eine konkav
gekrümmte Leitfläche, die sich an den Dosierspalt anschließt, für das flüssige oder
pastöse Medium vorgesehen. Das gesamte Auftragwerk ist zur Einstellung der Winkellage
der Auftragkammer beziehungsweise der Freistrahldüse in Bezug auf die Tangente zur
laufenden Materialbahn um eine zur Mittelachse der Walze parallele Achse verschwenkbar,
wobei die Achse wenigstens annähernd auf der Verlängerung einer Geraden liegt, welche
ausgehend von der Mittelachse der Walze durch einen nahe der Auftragzone liegenden
Punkt verläuft. Auf diese Weise ist es möglich das gesamte Auftragwerk etwa zu Wartungs-
oder Reinigungszwecken in eine Serviceposition zu verschwenken. Aufgrund der Verschwenkbarkeit
dieses Auftragwerks ist auch eine gewisse Variation des Strahl-Auftreffwinkels des
aus der Freistrahldüse austretenden flüssigen oder pastösen Mediums möglich. Infolge
des sehr großen Abstandes der Freistrahldüse zur Schwenkachse des Auftragwerks ist
der Auftreffwinkel jedoch nur in einem sehr begrenzten Winkelbereich veränderbar,
während gleichzeitig eine nachteilige große Verlagerung der "Auftrefflinie" des flüssigen
oder pastösen Mediums auf die laufende Materialbahn auftritt.
[0003] Des weiteren ist aus der US-P-5,186,753 ein Auftragwerk zum Auftragen eines flüssigen
oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn bekannt, mit einem zwischen einer
zulaufseitigen und einer ablaufseitigen Lippe gebildeten Dosierspalt und einer an
dem freien Ende der ablaufseitigen Lippe angeordneten und sich an den Dosierspalt
anschließenden konkaven Leitfläche für das flüssige oder pastöse Medium, wobei zur
Veränderung des Auftreffwinkels des flüssigen oder pastösen Mediums die gesamte Düsenkammer
einschließlich ihres Tragbalkens verschwenkbar ist, und zwar um eine in der Nähe der
"Auftrefflinie" des flüssigen oder pastösen Mediums auf die laufende Materialbahn
liegende Achse. Auf diese Weise kann der Auftreffwinkel in einem relativ weiten Bereich
ohne eine nennenswerte Veränderung des Abstandes zwischen Düsenkopf und Materialbahn
eingestellt werden. Diese Lösung erfordert jedoch einen sehr aufwendigen, schweren
und teueren Schwenkmechanismus, der zusätzlich zu einer für Reinigungszwecke notwendigen
Abschwenkeinrichtung vorzusehen ist.
[0004] Bei den bekannten Auftragwerken ist eine Einstellung des Auftreffwinkels des flüssigen
oder pastösen Mediums auf die Auftragwalze beziehungsweise die laufende Materialbahn
demzufolge bisher nur in einem relativ begrenzten Winkelbereich oder aber nur mit
Hilfe von sehr aufwendigen, schweren und teuren Zusatzvorrichtungen realisierbar,
die wiederum komplizierte Verstellmechanismen erfordern.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Auftragwerk zu schaffen, mit dem
auf einfache und effektive Art und Weise ein Einstellen des Auftreffwinkels des flüssigen
oder pastösen Mediums auf die Auftragwalze beziehungsweise die laufende Materialbahn
in einem weiten Winkelbereich ermöglicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein erfindungsgemäßes Auftragwerk mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Leitfläche oberhalb des Ausgangs des Dosierspaltes
um eine im wesentlichen parallel zur Längserstreckung des Auftragwerks verlaufende
Achse schwenkbar ausgebildet.
[0008] Das erfindungsgemäße Auftragwerk gestattet auf vorteilhafte, einfache und effektive
Art und Weise ein Einstellen des Auftreffwinkels des flüssigen oder pastösen Mediums
auf die Auftragwalze beziehungsweise die laufende Materialbahn in einem großen Winkelbereich.
Hierzu ist lediglich die Verstellung, das heißt ein Verschwenken, eines sehr kleinen
Bauteils des Auftragwerks, nämlich der Leitfläche, erforderlich, wodurch der Fertigungsaufwand
und die Fertigungskosten erheblich reduziert werden. Zudem können die durch die Einstellung
beziehungsweise Verstellung der Leitfläche auf die Strukturbauteile des Auftragwerks
wirkenden Kräfte klein gehalten und somit eine leichte und kostengünstige Bauweise
erzielt werden. Auch dies ist aus technischer und wirtschaftlicher Sicht erstrebenswert.
Im Gegensatz zu bekannten Auftragwerken kann bei dem erfindungsgemäßen Auftragwerk
mit seiner speziellen Auftreffwinkeleinstellung überdies die gesamte Düsenkammer einschließlich
des üblicherweise verwendeten Tragbalkens in einer normalen, fixen Arbeitsposition
verbleiben, wodurch aufwendige und teure Verstellmechanismen entfallen. Auch eventuelle
Lagerspiele derartiger Verstellmechanismen sind nicht vorhanden und haben folglich
keinen Einfluß auf den Auftreffwinkel, was eine sehr präzise Einstellung des Auftreffwinkels
ermöglicht. Da die Schwenkachse der Leitfläche in unmittelbarer Nähe der Materialbahn
liegt, ist die Verlagerung der "Auftrefflinie" des flüssigen oder pastösen Mediums
auf die laufende Materialbahn bei einer Auftreffwinkelverstellung vernachlässigbar
klein. Schließlich ist das erfindungsgemäße Auftragwerk infolge seiner simplen Auftreffwinkeleinstelleinrichtung
leichter und mit geringerem Aufwand zu reinigen. Hierzu kann etwa eine die ablaufseitige
Lippe umfassende Frontklappe oder dergleichen vorgesehen werden, die im Vergleich
zu konventionellen Auftragwerken konstruktiv besonders einfach realisierbar ist.
[0009] Ein vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung sieht vor, daß die Leitfläche
oberhalb des Ausgangs des Dosierspaltes um eine im wesentlichen parallel zur Längserstreckung
des Auftragwerks verlaufende Achse zonenweise schwenkbar ausgebildet ist. Hierzu ist
die Leitfläche zweckmäßigerweise zonenartig unterteilt. Auf diese Weise kann der Auftreffwinkel
des flüssigen oder pastösen Mediums auf die laufende Materialbahn örtlich verändert
und damit der Auftrag auf die Auftragwalze beziehungsweise die Materialbahn entsprechend
beeinflußt werden. Dies kann zum Beispiel zum Ausgleich von lokalen Fertigungsungenauigkeiten
oder zum Herstellen eines bestimmten Querprofils auf der Materialbahn nützlich sein.
Durch gleichförmiges zonenweises Verschwenken der Leitfläche ist natürlich ebenso
eine über die gesamte Länge des Auftragwerkes einheitliche Einstellung des Auftreffwinkels
zu erzielen.
[0010] Eine weiteres vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung sieht vor, daß im
Bereich des Ausgangs des Dosierspaltes eine Gelenk- oder Scharniereinrichtung in der
zulaufseitigen und/oder ablaufseitigen Lippe und/oder in einem der Leitfläche zugeordneten
Bauteil des Auftragwerks vorgesehen ist, wobei die Gelenk- oder Scharniereinrichtung
die Verschwenkbarkeit der Leitfläche gewährleistet. Unter einem der Leitfläche zugeordneten
Bauteil ist im Sinne der Erfindung zum Beispiel eine spezielle Halterung oder dergleichen
für die Leitfläche zu verstehen, wobei diese Halterung je nach Bedarf an der zulaufseitigen
oder ablaufseitigen Lippe oder einem anderen geeigneten Bauteil des Auftragwerks angeordnet
sein kann. Als Gelenk- oder Scharniereinrichtung kommt prinzipiell jede für den beabsichtigten
Zweck geeignete Einrichtung in Frage, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß ein möglichst
strömungsgünstiger Übergang zwischen dem Ausgang des Dosierspaltes und der Leitfläche
geschaffen wird. Auf diese Weise kann wiederum besonders einfach eine Auftreffwinkeleinstellung
verwirklicht werden.
[0011] Wird im Bereich des Ausgangs des Dosierspaltes eine örtliche Dünnstelle in der zulaufseitigen
und/oder ablaufseitigen Lippe und/oder in einem der Leitfläche zugeordneten Bauteil
des Auftragwerks vorgesehen, wobei die örtliche Dünnstelle durch flexible Deformation
die Verschwenkbarkeit der Leitfläche gewährleistet, kann sehr einfach und effektiv
die gewünschte Einstellung beziehungsweise Verstellung der Leitfläche realisiert werden.
Die örtliche Dünnstelle wirkt also als Gelenk und ermöglicht zudem einen für das flüssige
oder pastöse Medium sehr strömungsgünstigen Übergang am Ort der Verstellung.
[0012] Als besonders vorteilhaft hat es sich auch erwiesen, daß die Gelenk- oder Scharniereinrichtung
oder die örtliche Dünnstelle in einem Bereich von etwa 0 mm bis 20 mm oberhalb des
Ausgangs des Dosierspaltes, das heißt oberhalb der größten Erstreckung der zulaufseitigen
und/oder ablaufseitigen Lippe liegt. Befindet sich die Position der Gelenk- oder Scharniereinrichtung
beziehungsweise der örtlichen Dünnstelle in Strömungsrichtung des flüssigen oder pastösen
Mediums gesehen im wesentlichen oberhalb des Dosierspaltes, so kann eine Auftreffwinkeleinstellung
unabhängig von einer Dosierspaltverstellung ausgeführt werden. Die Erfindung ist hinsichtlich
der genauen Lage der Gelenk- oder Scharniereinrichtung beziehungsweise der örtlichen
Dünnstelle jedoch nicht auf den vorhergenannten speziellen Bereich beschränkt. Vielmehr
kann die Position der Gelenk- oder Scharniereinrichtung beziehungsweise der örtlichen
Dünnstelle je nach Auftragwerk und den jeweiligen Erfordernissen erheblich von den
genannten Werten abweichen.
[0013] Zum Verschwenken der Leitfläche ist erfindungsgemäß vorteilhafterweise wenigstens
eine Verstelleinrichtung vorgesehen. Bei der Verwendung von mehreren Verstelleinrichtungen
können diese auch über die Länge des Auftragwerkes verteilt angeordnet sein. Diese
Ausführungsform ist besonders bei einer zonenartig unterteilten Leitfläche geeignet.
Hierbei ist es natürlich zweckmäßig jeder Zone der Leitfläche eine separate Verstelleinrichtung
zuzuordnen.
[0014] Es hat sich auch als Vorteil herausgestellt, daß die Verstelleinrichtung einen mechanischen
Verstellmechanismus aufweist, da sich mit diesem die gewünschte Verschwenkung und
Einstellung der Leitfläche besonders einfach realisieren läßt. Ein mechanischer Verstellmechanismus
kann zum Beispiel Hebel, Exzenter, Stellschrauben und dergleichen mehr umfassen.
[0015] Des weiteren hat es sich als positiv herausgestellt, daß der mechanische Verstellmechanismus
wenigstens eine Hebelarmanordnung aufweist, die über mindestens ein Stellglied direkt
oder indirekt Biegekräfte in die Leitfläche einleitet, um mittels der resultierenden
Biegeverformung der Leitfläche ein Verschwenken der Leitfläche zu erzielen. Diese
Ausführungsform eignet sich besonders im Zusammenhang mit der oben genannten, im Bereich
des Ausgangs des Dosierspaltes vorgesehenen örtlichen Dünnstelle, die die Verschwenkbarkeit
der Leitfläche gewährleistet; hierbei wird die örtliche Dünnstelle flexibel deformiert,
während die Geometrie der Leitfläche selbst im wesentlichen unverändert bleibt. Auch
ist mit der Hebelarmanordnung ein leichtes Verstellen der Leitfläche über die gesamte
Länge des Auftragwerkes beziehungsweise zonenweise möglich. Eine indirekte Einleitung
von Biegekräften in die Leitfläche kann etwa über zwischengeschaltete Kraftübertragungsglieder
oder dergleichen erfolgen.
[0016] Vorzugsweise weist der mechanische Verstellmechanismus wenigstens eine Justiereinrichtung
auf, die sich direkt oder indirekt an der zulaufseitigen und/oder ablaufseitigen Lippe
und/oder an einem Balken des Auftragwerks abstützt. Bei geeigneter Ausgestaltungsweise
kann als Justiereinrichtung natürlich auch die obengenannte Verstelleinrichtung selbst
dienen oder umgekehrt. Insbesondere in Verbindung mit der vorher beschriebenen Hebelarmanordnung
läßt sich somit durch Betätigen der Justiereinrichtung, zum Beispiel eine durch Federelemente
vorgespannte Justierschraube, ein Stellmotor zur Feinregulierung oder dergleichen,
die Leitfläche in gewünschter Weise verschwenken und der Auftreffwinkel des flüssigen
oder pastösen Mediums sehr fein einstellen. Gleichzeitig ergibt sich eine konstruktiv
günstige Einleitung der beim Verschwenken auftretenden Kräfte in die beteiligten Bauteile
des Auftragwerkes. Im Fall der Verwendung einer zonenweise unterteilten und verschwenkbaren
Leitfläche kann eine entsprechende Vielzahl von Justiereinrichtungen vorgesehen werden.
[0017] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung weist die
Verstelleinrichtung einen thermischen, hydraulischen, pneumatischen, elektrischen,
elektromagnetischen, magnetischen, magnetostriktiven oder piezoelektrischen Verstellmechanismus
aufweist. Diese Verstellmechanismen sind prinzipiell sowohl untereinander als auch
mit dem oben genannten mechanischen Verstellmechanismus kombinierbar und können in
ihrer konstruktiven Ausgestaltung auf vielfältige Weise realisiert und dem beabsichtigten
Zweck angepaßt werden. Sie eignen sich zudem besonders in Verbindung mit automatischen
Kontroll- oder Regeleinrichtungen.
[0018] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Verstelleinrichtung
automatisch und/oder ferngesteuert betätigbar und/oder in einen Regelkreis eingebunden
ist. Dies ist besonders im Hinblick auf eine Auftreffwinkeleinstellung während des
laufenden Betriebs des Auftragwerkes sinnvoll. Die Ansteuerung der Verstelleinrichtung
kann dann zum einen zentral erfolgen und zum anderen wird eine steuerungstechnische
Verknüpfung der Verstelleinrichtung mit anderen Komponenten des Auftragwerks ermöglicht.
Insbesondere ist dies vorteilhaft, wenn die automatische und/oder ferngesteuerte Betätigung
der Verstelleinrichtung in einen automatischen Regelkreis eingebunden wird, der aufgrund
von Meßwerten des Querprofils oder anderen Eigenschaften des aufgetragenen flüssigen
oder pastösen Mediums die Verstelleinrichtung zur Auftreffwinkeleinstellung nachregelt.
Dies gestattet eine schnellstmögliche Anpassung des Auftragwerkes an veränderte Bedingungen
und vermeidet überdies längere Stillstandszeiten.
[0019] Schließlich ist bei einer weiteren vorteilhaften und zweckmäßigen Ausgestaltungsvariante
der Erfindung vorgesehen, daß mit der Verstelleinrichtung die zulaufseitige Lippe
über die Maschinenbreite des Auftragwerks durchgehend und/oder zonenweise einstellbar
ist. Bei dieser Lösung kann die Einstellung der zulaufseitigen Lippe manuell und/oder
automatisch während oder außerhalb des laufenden Betriebs des Auftragwerks erfolgen.
Ein besonderer Vorteil ergibt sich des weiteren dadurch, daß die Einstellung der zulaufseitigen
Lippe und damit auch die Doserspalteinstellung unabhängig von der mit Hilfe der Leitfläche
realisierten Auftreffwinkeleinstellung durchführbar ist, und umgekehrt. Die Einstellung
der zulaufseitigen Lippe und die Auftreffwinkeleinstellung können demnach je nach
Art des verwendeten flüssigen oder pastösen Mediums und in Abhängigkeit von anderen
Einflußfaktoren aufeinander abgestimmt werden, um einen hochwertigen Auftrag zu erzielen.
Dies gestattet wiederum eine optimale Anpassung des Auftragwerkes an sich verändernde
Bedingungen, insbesondere im laufenden Betrieb, und trägt zur Vermeidung von längeren,
kostenintensiven Stillstandszeiten bei.
[0020] Für das erfindungsgemäße Auftragwerk haben sich insbesondere gerade oder gekrümmten
Leitflächen als vorteilhaft erwiesen. Bei Verwendung einer gekrümmte Leitfläche ist
die Leitfläche vorzugsweise konkav gekrümmt.
[0021] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit zusätzlichen Ausgestaltsdetails
und Vorteilen sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben und erläutert.
[0022] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Querschnittsdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Auftragwerks,
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Auftragwerks, und
- Fig. 3
- eine schematische Querschnittsansicht einer Leitfläche des erfindungsgemäßen Auftragwerks
mit einem zugehörigen Verstellmechanismus.
[0023] In der nachfolgenden Beschreibung und in den Figuren werden zur Vermeidung von Wiederholungen
gleiche Bauteile und Komponenten auch mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, sofern
keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
[0024] Wie in Fig. 1 in einer schematischen Querschnittsdarstellung gezeigt, umfaßt ein
erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Auftragwerkes 2 einen Balken 10,
der sich über die gesamte Länge des Auftragwerks 2 erstreckt. Im Balken 10 ist ein
Verteilrohr 12, das üblicherweise auch als Farbverteilrohr bezeichnet wird, für das
aufzutragende flüssige oder pastöse Medium ausgebildet. An das Verteilrohr 12 schließt
sich, über Durchtrittsöffnungen 14 verbunden, ein Ausgleichsraum 16 an, der sich in
einem Zuleitkanal 18 fortsetzt. Der Zuleitkanal 18 mündet in einen Dosierspalt 20,
der zwischen einer zulaufseitigen Lippe 4 und einer ablaufseitigen Lippe 6 gebildet
ist. Am freien Ende der zulaufseitigen Lippe 4, das sich über das freie Ende der ablaufseitigen
Lippe 6 hinaus erstreckt, ist eine konkav gekrümmte Leitfläche 8 ausgebildet. Das
flüssige oder pastöse Medium ist durch Pfeile 22 angedeutet. Eine Vorderwand 24, mit
der die ablaufseitige Lippe 6 fest verbunden ist, ist im Betrieb starr fixiert, sie
kann jedoch bei Bedarf, zum Beispiel für Reinigungs- oder Wartungszwecke, um ein in
der Zeichnung nicht dargestelltes Gelenk heruntergeklappt werden.
[0025] Dem Auftragwerk 2 gegenüber liegt eine Auftragwalze 26 für einen indirekten Auftrag
des aufzutragenden Mediums 22. Die Drehrichtung der Auftragwalze 26 ist durch einen
Pfeil veranschaulicht. Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, liegt die zulaufseitige
Lippe 4 auf der Seite des Dosierspalts 20, auf der die Auftragwalze 26 ankommt, also
zuläuft, während die ablaufseitige Lippe 6 auf der gegenüberliegenden Seite des Dosierspalts
20 liegt, auf der die Auftragwalze 26 vom Dosierspalt 20 wegläuft, also abläuft.
[0026] Bei diesem Auftragwerk 2 wird das flüssige oder pastöse Medium 22 zunächst über das
Farbverteilrohr 12 zugeleitet, gelangt dann über die Durchtrittsöffnungen 14 in den
Ausgleichsraum 16 und strömt durch den Zuleitkanal 18 zum Dosierspalt 20, aus dem
das Medium 22 dann in einem nicht dargestellten Freistrahl austritt, wobei durch die
konkav gekrümmte Leitfläche 8 der zulaufseitigen Lippe 4 eine Umlenkung des Auftragstrahls
in Richtung zur Tangente an die Auftragwalze 26 erfolgt. Das flüssige oder pastöse
Medium 22 wird in Form dieses Freistrahls auf die Oberfläche der Auftragwalze 26 aufgebracht
und dann nach dem Passieren einer nicht dargestellten nachgeschalteten Feindosiereinrichtung,
an der das aufgetragene Medium zur Einstellung eines vorbestimmten Querprofils abgerakelt
wird, einem Walzenspalt zugeführt, durch den eine Materialbahn aus Papier oder Karton,
gegebenenfalls auch aus einem Textilwerkstoff, läuft, die dort das flüssige oder pastöse
Medium von der Auftragwalze 26 abnimmt.
[0027] Bei der vorliegenden Ausführungsform des Auftragwerkes ist die konkave Leitfläche
8 oberhalb des Ausgangs des Dosierspaltes 20 um eine im wesentlichen parallel zur
Längserstreckung des Auftragwerks 2 verlaufende Achse schwenkbar ausgebildet. Zu diesem
Zweck ist, wie in der Fig. 1 deutlich zu erkennen, im Bereich des Ausgangs des Dosierspaltes
20, das heißt hier etwa 20 mm oberhalb des Dosierspaltes 20 und damit oberhalb der
größten Erstreckung der ablaufseitigen Lippe 6, eine örtliche Dünnstelle 28 in der
zulaufseitigen Lippe 4 vorgesehen (Je nach Anwendungfall und den jeweiligen Erfordernissen
entsprechend kann die genaue Lage der örtlichen Dünnstelle jedoch erheblich von diesen
Werten abweichen). Diese örtliche Dünnstelle 28 entspricht einer gelenkigen Anbindung
und gewährleistet durch flexible Deformation ein Verschwenken des in der Zeichnung
oberhalb der Dünnstelle 28 gelegenen und die konkave Leitfläche 8 bildenden Abschnitts
der zulaufseitigen Lippe 4 innerhalb eines gewissen Schwenkbereichs, wobei die Verschwenkung
um eine durch die Dünnstelle 28 verlaufende und zur Längsachse des Balkens 10 parallele
Achse erfolgt. Der unterhalb der örtlichen Dünnstelle 28 liegende Abschnitt der zulaufseitigen
Lippe 4 bleibt dagegen starr. Auf diese Weise kann der Auftreffwinkel des durch die
konkave Leitfläche 8 umgelenkten Freistrahls des flüssigen oder pastösen Mediums 22
auf die Auftragwalze 26 verstellt werden, ohne daß dabei eine Veränderung des Dosierspaltes
20 auftritt.
[0028] Wie des weiteren aus der Fig. 1 ersichtlich, ist die dem Dosierspalt abgewandte Seite
der Leitfläche 8 mit einem Hebelarm 30 versehen, über den, durch Anlegen einer Hebelkraft,
Biegekräfte in die konkave Leitfläche 8 und die örtliche Dünnstelle 28 eingeleitet
werden, um mittels der resultierenden Biegeverformung an der örtlichen Dünnstelle
28 ein Verschwenken der Leitfläche 8 zu erzielen. Zu diesem Zweck ist das Auftragwerk
mit den folgenden mechanischen Verstellmechanismen beziehungsweise Stellgliedern ausgestattet.
Das von der zulaufseitigen Lippe 4 abgewandte Ende des Hebelarms 30 ist mit einem
Gelenkkopf 32 versehen. Der Gelenkkopf 32 ist auf einen starr am Balken 10 angebrachten
Schraubenbolzen 36 aufgeschoben und dort zwischen jeweils zwei Schraubenmuttern 38
gehalten. Die Schraubenmuttern 38 weisen jeweils auf ihrer dem Gelenkkopf 32 zugewandten
Stirnseite eine kugelkalottenförmige Oberfläche auf. Diese Oberfläche schmiegt sich
jeweils an eine zur Kugelkalotte passende Gelenkpfanne an den Stirnseiten des Gelenkkopfs
32 an. Nachdem eine Durchgangsbohrung 34 jedes Kugelkopfs 32 einen größeren Innendurchmesser
aufweist als der Außendurchmesser des starren Bolzens 36, kann der Gelenkkopf 32 bezüglich
des Bolzens 36 in einem gewissen Bereich verschwenkt werden, ohne Biegekräfte auf
den Bolzen zu übertragen. Die beiden Schraubenmuttern 38 auf jedem Bolzen 36 sind
zusätzlich durch eine Kontermutter 40 gesichert. Durch Betätigen des vorhergehend
beschriebene Verstellmechanismus, der sich zum einen an dem Balken 10 und zum anderen
indirekt an der zulaufseitigen Lippe 6 abstützt, kann der Auftreffwinkel des Freistrahls
verändert und sehr genau justiert werden.
[0029] Anstelle dieses rein mechanischen Verstellmechanismus sind natürlich auch andere
geeignete Verstellmechanismen denkbar, so zum Beispiel thermische, hydraulische, pneumatische,
elektrische, elektromagnetische, magnetische, magnetostriktive, piezoelektrische und
dergleichen sowie Kombinationen davon. Sie sind insbesondere in Verbindung mit einer
automatischen und/oder ferngesteuerten Verstellung der konkaven Leitfläche 8 vorgesehen,
vorzugsweise auch im Zusammenhang mit automatischen Kontroll- und/oder Regeleinrichtungen,
die zum Beispiel aufgrund von Meßwerten des Querprofils oder anderen Eigenschaften
des aufgetragenen flüssigen oder pastösen Mediums die konkave Leitfläche 8 zur Auftreffwinkeleinstellung
nachregeln. Eine solche Ausführungsform ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
[0030] Die in der Fig. 1 gezeigte konkave Leitfläche 8 kann sowohl einteilig als auch über
die Länge des Auftragwerkes in Zonen, die unabhängig voneinander verstellbar sind,
unterteilt ausgestaltet sein. Hierbei ist dann zweckmäßigerweise jeder Zone der konkaven
Leitfläche eine separate Verstellbeziehungsweise Justiereinrichtung zuzuordnen.
[0031] Der Fig. 2 ist in schematischer Querschnittsdarstellung ein zweites Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Auftragwerkes zu entnehmen. Der Grundaufbau dieses Auftragwerkes
entspricht im wesentlichen dem nach Fig. 1, davon abweichend verfügt es jedoch über
ein speziell ausgestaltetes Kopfteil 42, das sowohl die zulaufseitige Lippe 4 als
auch die konkave Leitfläche 8 umfaßt und gleichzeitig bei Bedarf als eine Dosierspalt-Verstelleinrichtung
dient, mit der der Dosierspalt, das heißt der Abstand zwischen der zulaufseitigen
4 und ablaufseitige Lippe 6, über die gesamte Länge des Auftragwerkes gleichförmig
oder zonenweise unabhängig von der Auftreffwinkeleinstellung einstellbar ist.
[0032] Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, ist das Kopfteil 42 über Befestigungschrauben 44
fest mit dem Balken 10 verbunden. Die in der Zeichnung rechte Seite des Kopfteils
42 bildet sowohl einen Wandungsabschnitt des Zuleitkanals 18, des Dosierspaltes 20
als auch der konkaven Leitfläche 8. In einem, in Strömungsrichtung des flüssigen oder
pastösen Mediums gesehen, vor dem Dosierspalt 20 befindlichen Abschnitt ist das Kopfteil
42 mit einer ersten örtlichen Dünnstelle 46 versehen, so daß der in der Zeichnung
oberhalb der Dünnstelle 46 liegende und die zulaufseitige Lippe 4 bildende Bereich
des Kopfteils 42 um einen bestimmten Betrag um eine durch die Dünnstelle 46 und im
wesentlichen parallel zur Längserstreckung des Auftragwerks verlaufende Achse auf
die ablaufseitige Lippe 6 zu oder von dieser weg verschwenkbar ist. Auf diese Weise
wird eine Einstellung des Dosierspaltes 20 erreicht. Das Kopfteil 42 ist im vorliegenden
Fall über die Länge des Auftragwerks in mehrere Zonen gegliedert, so daß der Dosierspalt
20 bei Bedarf auch zonenweise verstellbar ist. Ebenso ist natürlich ein für die Dosierspalteinstellung
ungeteiltes Kopfteil herstellbar. Einer jeweiligen Zone des Kopfteils 42 ist ein Hebelarm
50 zugeordnet, der mit der Rückseite des Kopfteils 42 biegefest verbunden ist. Das
freie Ende des Hebelarms 50 ist mit einem Verstellmechanismus 32, 34, 36, 38, 40 versehen,
wie er bereits aus der Fig. 1 im Zusammenhang mit der konkaven Leitfläche 8 bekannt
ist. Um eine Einstellung des Dosierspaltes 20 zu bewirken, wird der Hebelarm 50 über
den Verstellmechanismus 32, 34, 36, 38, 40 beziehungsweise ein geeignetes Stellglied
betätigt und der biegesteife Hebelarm 50 überträgt die Verstellbewegung auf den entsprechenden
Abschnitt des Kopfteils 42.
[0033] Wie des weiteren in der Fig. 2 dargestellt, besitzt das Kopfteil 42 eine zweite örtliche
Dünnstelle 48, die sich im Bereich oberhalb des Ausgangs des Dosierspaltes 20 an demjenigen
Abschnitt des Kopfteils 42 befindet, der die zulaufseitige Lippe 4 bildet. Auf diese
Weise ist der in der Zeichnung oberhalb der zweiten Dünnstelle 48 liegende und die
konkave Leitfläche 8 bildende obere Bereich des Kopfteils 42 um einen bestimmten Betrag
um eine durch die zweite Dünnstelle 48 und im wesentlichen parallel zur Längserstreckung
des Auftragwerks verlaufende Achse verschwenkbar. Der unterhalb der zweiten Dünnstelle
48 befindliche Abschnitt des Kopfteils 42, der als Dosierspalt-Verstelleinrichtung
dient, verhält sich wie eine starre zulaufseitige Lippe, solange er nicht betätigt
wird. Die Ausgestaltung der konkaven Leitfläche 8 entspricht im wesentlichen der nach
Fig. 1. Davon abweichend stützt sich hier der Verstellmechanismus 32, 34, 36, 38,
40 für die konkave Leitfläche 8 jedoch nicht direkt auf dem Balken 10 ab, sonder auf
einem an der Rückseite des Kopfteils 42 vorgesehenen Winkel 52. Ebenso ist es jedoch
denkbar, den Verstellmechanismus für die konkave Leitfläche 8 an dem Hebelarm 50 für
die Dosierspaltverstellung oder, bei entsprechend geeigneter Ausgestaltung, an dem
Kopfteil 42 selbst oder auch dem Balken 10 oder einem anderen Bauteil abzustützen.
Die Funktionsweise der mittels der speziell ausgebildeten konkaven Leitfläche 8 nach
Fig. 3 erzielbaren Auftreffwinkelverstellung entspricht im wesentlichen der gemäß
Fig. 1 und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung.
[0034] Es ist jedoch hervorzuheben, daß mit der erfindungsgemäßen Ausführungsform des Auftragwerkes
gemäß Fig. 2 sowohl eine Auftreffwinkelverstellung als auch gleichzeitig eine davon
unabhängige Verstellung des Dosierspaltes durchführbar ist, ohne daß sich die beiden
Verstellmechanismen gegenseitig in ihren jeweils gewählten Einstellungen nachteilig
beeinflussen.
[0035] Fig. 3 zeigt in schematischer Querschnittsansicht eine weitere Ausführungsform einer
Leitfläche 8 des erfindungsgemäßen Auftragwerks mit einem zugehörigen Verstellmechanismus.
Die Leitfläche 8 ist im Gegensatz zu den vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispielen
als gerade Leitfläche ausgebildet. Ansonsten entspricht sie jedoch in ihrem Grundaufbau
im wesentlichen den bereits in Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 erläuterten Konstruktionen
und ist für eine Auftreffwinkelverstellung über die gesamte Maschinenbreite des Auftragwerks
vorgesehen. Aus diesem Grund ist die gerade Leitfläche 8 einteilig ausgebildet. Der
Hebelarm 30 der Leitfläche 8 ist an seinem freien Ende mit einer Nut 54 versehen,
in die ein Anschlußelement 56 eines geeigneten Stellgliedes, das in der Zeichnung
der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt ist, eingreift. Bei einer Verstellung
der Leitfläche 8 mittels des Stellglieds, wobei die Leitfläche 8 zusammen mit dem
anhängenden Hebelarm 30 um die örtliche Dünnstelle schwenkt, kann das sich das Anschlußelement
56 des Stellglieds in der Nut 54 verschieben, so daß keine Biegekräfte auf das Stellglied
übertragen werden. Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn das Stellglied starr
mit dem Balken oder einem anderen Bauteil des Auftragwerks verbunden ist.
[0036] Die Erfindung ist nicht auf die oben erläuterten Beispiele, die lediglich bevorzugte
Ausführungsformen darstellen, beschränkt. Vielmehr kann das erfindungsgemäße Auftragwerk
je nach Anwendungsfall erheblich von den Ausführungsbeispielen differieren. Insbesondere
können andere geeignete Verstell- und Justiereinrichtung beziehungsweise -mechanismen
eingesetzt werden. Wie bereits eingangs erwähnt, können diese Verstelleinrichtungen
automatisch und/oder ferngesteuert betätigbar und/oder in einen Regelkreis eingebunden
sein. Anstelle der oben beschriebenen örtlichen Dünnstelle sind auch andere Gelenk-
oder Scharniereinrichtungen in der zulaufseitigen und/oder ablaufseitigen Lippe und/oder
in einem anderen, der Leitfläche zugeordneten Bauteil des Auftragwerks denkbar, wobei
diese Gelenk- oder Scharniereinrichtung die Verschwenkbarkeit der Leitfläche gewährleisten.
Bei der Verwendung einer Scharniereinrichtung etwa können auch zusätzliche strömungsgünstige
Abdeckungen, Verkleidungen oder dergleichen an den mit dem strömenden flüssigen oder
pastösen Medium in Kontakt stehenden Bauteilen und Flächen des Auftragwerks vorgesehen
sein. Insbesondere können die Leitfläche 8, das Kopfteil 42 sowie die zulaufseitige
4 und ablaufseitige Lippe 6 bei Bedarf auch aus mehreren lösbar oder unlösbar miteinander
verbundenen Einzelteilen zusammengesetzt und aus geeigneten gleichen oder unterschiedlichen
Werkstoffen gefertigt sein. Die Leitfläche 8 kann zudem andere als die oben beschriebenen
Formen annehmen, sie kann unter Umständen sogar konvex gekrümmt sein.
[0037] Bezugszeichen in den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen
lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht
einschränken.
Bezugszeichenliste
[0038] Es bezeichnen:
- 2
- Auftragwerk
- 4
- Lippe, zulaufseitig
- 6
- Lippe, ablaufseitig
- 8
- (konkave) Leitfläche
- 10
- Balken
- 12
- Verteilrohr/Farbverteilrohr
- 14
- Durchtrittsöffnungen
- 16
- Ausgleichsraum
- 18
- Zuleitkanal
- 20
- Dosierspalt
- 22
- flüssiges oder pastöses Medium
- 24
- Vorderwand
- 26
- Auftragwalze
- 28
- örtliche Dünnstelle
- 30
- Hebelarm
- 32
- Gelenkkopf
- 34
- Durchgangsbohrung von 32
- 36
- Schraubenbolzen
- 38
- Schraubenmuttern
- 40
- Kontermutter
- 42
- Kopfteil
- 44
- Befestigungschrauben
- 46
- erste örtliche Dünnstelle von 42
- 48
- zweite örtliche Dünnstelle von 42
- 50
- Hebelarme
- 52
- Winkel
- 54
- Nut
- 56
- Anschlußelement
1. Auftragwerk zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums
(22) auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, umfassend
- einen als Freistrahldüse ausgebildeten Dosierspalt (20), der zwischen einer zulaufseitigen
(4) und einer ablaufseitigen Lippe (6) gebildet ist, und
- eine an dem freien Ende der zulaufseitigen (4) oder ablaufseitigen Lippe (6) angeordnete
und sich an den Dosierspalt (20) anschließende Leitfläche (8) für das flüssige oder
pastöse Medium (22),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitfläche (8) oberhalb des Ausgangs des Dosierspaltes (20) um eine im wesentlichen
parallel zur Längserstreckung des Auftragwerks (2) verlaufende Achse schwenkbar ausgebildet
ist.
2. Auftragwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitfläche (8) oberhalb des Ausgangs des Dosierspaltes (20) um eine im wesentlichen
parallel zur Längserstreckung des Auftragwerks (2) verlaufende Achse zonenweise schwenkbar
ausgebildet ist.
3. Auftragwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des Ausgangs des Dosierspaltes (20) eine Gelenk- oder Scharniereinrichtung
(28, 48) in der zulaufseitigen (4) und/oder ablaufseitigen Lippe (6) und/oder in einem
der Leitfläche (8) zugeordneten Bauteil (42) des Auftragwerks vorgesehen ist, wobei
die Gelenk- oder Scharniereinrichtung (28, 48) die Verschwenkbarkeit der Leitfläche
(8) gewährleistet.
4. Auftragwerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des Ausgangs des Dosierspaltes (20) eine örtliche Dünnstelle (28, 48) in
der zulaufseitigen (4) und/oder ablaufseitigen Lippe (6) und/oder in einem der Leitfläche
(8) zugeordneten Bauteil (42) des Auftragwerks vorgesehen ist, wobei die örtliche
Dünnstelle (28, 48) durch flexible Deformation die Verschwenkbarkeit der Leitfläche
(8) gewährleistet.
5. Auftragwerk nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Gelenk- oder Scharniereinrichtung (28, 48) und/oder die örtliche Dünnstelle (28,
48) in einem Bereich von 0 mm bis 20 mm oberhalb des Ausgangs des Dosierspaltes (20)
liegt.
6. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine Verstelleinrichtung (30, 32, 34, 36, 38, 40, 50) zum Verschwenken
der Leitfläche (8) vorgesehen ist.
7. Auftragwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstelleinrichtung einen mechanischen Verstellmechanismus (30, 32, 34, 36, 38,
40, 50) aufweist.
8. Auftragwerk nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mechanische Verstellmechanismus wenigstens eine Hebelarmanordnung (30, 50) aufweist,
die über mindestens ein Stellglied (32, 34, 36, 38, 40) direkt oder indirekt Biegekräfte
in die Leitfläche (8) einleitet, um mittels der resultierenden Biegeverformung der
Leitfläche (8) ein Verschwenken der Leitfläche (8) zu erzielen.
9. Auftragwerk nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der mechanische Verstellmechanismus wenigstens eine Justiereinrichtung (32, 34, 36,
38, 40) aufweist, die sich direkt oder indirekt an der zulaufseitigen (4) und/oder
ablaufseitigen Lippe (6) und/oder an einem Balken (10) des Auftragwerks abstützt.
10. Auftragwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstelleinrichtung einen thermischen, hydraulischen, pneumatischen, elektrischen,
elektromagnetischen, magnetischen, magnetostriktiven oder piezoelektrischen Verstellmechanismus
aufweist.
11. Auftragwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 10
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstelleinrichtung automatisch und/oder ferngesteuert betätigbar und/oder in
einen Regelkreis eingebunden ist.
12. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit der Verstelleinrichtung (32, 34, 36, 38, 40, 42, 46) die zulaufseitige Lippe (4)
über die Maschinenbreite des Auftragwerks durchgehend und/oder zonenweise einstellbar
ist.
13. Auftragwerk nach einem oder mehreren der vorhergenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitfläche (8) gerade oder gekrümmt ist.
14. Auftragwerk nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gekrümmte Leitfläche (8) konkav gekrümmt ist.